Alpina Blitz und Donjon de l’Extrême

Nigloland

Als ich das letzte Mal den Freizeitpark der Familie Gélis besuchte war der Sky Fly Air Meeting gerade einmal einen Tag alt und sorgte für reichlich Wirbel und Begeisterung bei den Parkbesuchern. Darüber hinaus sind mir die riesigen blauen Flecken auf den Schultern im Gedächtnis geblieben – aber das ist Garnichts gegenüber den Erlebnissen des Users Bends auf onride.de. Tja, Jan und ich haben damals die Anlage gesuchtet, bei 96 Überschlägen lag damals mein Rekord. Mittlerweile gibt es viele Schwesteranlagen, einige davon sind sogar stark gedrosselt. Der Markt scheint gesättigt, doch sollte man sich noch auf eine Fahrt auf dem Air Meeting freuen? Hell yeah, you should! Und damit begrüße ich euch am vierten Tag der Tron-Tron-Trône Tour. Wir sind mal wieder im Nigloland und haben hier einige Neuheiten vor uns. Die markanteste und wohl auch bekannteste dieser ist die Achterbahn Alpina-Blitz. Darüber hinaus lassen wir uns auf dem Freifallturm Donjon de l‘Extrême aus gut 100m Höhe fallen und schauen uns die Baustellen von Les Zabeilles und Eden Palais, sowie die Überreste der Achterbahn Bobsleigh an. Klingt gut, n’est-ce pas?

Niglo Show

Bevor wir uns jedoch nun etwas Neues anschauen, werfen wir erst einmal ein Blick auf etwas Altes. Jeder der das Nigloland bereits besucht hat weiß, dass der Park einige überaus charmante Themenfahrten vorweisen kann, ebenfalls fallen einem die zahlreichen wunderbar in Szene gesetzten Fahrgeschäfte ein – doch hat jemand von euch schon einmal die Niglo Show angesehen? Tja, dachte ich mir.

Seit dem Jahr 1992, also seit der fünften Saison des Freizeitparks, gibt es diese aufwändige Animatronikshow im Nigloland. Angelegt an das Country Bear Jamboree ausgewählter Disney Parks präsentiert hier das Parkmaskottchen Niglo eine Art Hitparade. Recht zügig driftet die Show mit dem Auftritt von Hans und Frieda aus Bayern in eine sehr komödiantische und leicht befremdliche Richtung ab. Herrlich! Nach rund 15 Minuten ist die Show dann auch wieder vorbei. Verbunden mit dem Kultstatus im Nigloland und dem Umstand, dass es die einzige Show dieser Art in Frankreich ist, ist diese wirklich sehenswert.

Ebenso sehenswert ist der Westernbereich, in dem sich das Theater befindet. Aber das wisst ihr ja schon. Nach einer Runde auf dem Gold Mine Train, sowie der Wildwasserbahn Rivière Canadienne und dem Disk’o Grizzli kann es also weiter gehen. Nach einigen Wegmetern erreichen wir eine Burganlage, in deren Innenhof sich die beiden Freifalltürme Donjon de l’Extrême und Tour des Petits Fantômes befinden.

Donjon de l’Extrême

Die Eingänge zu den Warteschlangen beider Attraktionen befinden sich jeweils zu einer Seite des Burgtors. Also reinkommen, staunen, umdrehen und dann entsprechend anstellen. Die Warteschlangen folgen dann dem Verlauf der Burgmauern, ehe diese an einem Drehkreuz enden. Theoretisch wird man nun in einen Bereich vorgelassen, wo man dann seine Taschen verstauen kann; immer Grüppchenweise versteht sich. Auf diese Art und Weise können beide Anlagen eine sehr hohe Kapazität aufweisen. Da am Besuchstag jedoch nur ein Angestellter das Vergnügen hatte beide Anlagen im Wechsel und bei genügend Andrang zu bedienen, zog sich die Wartezeit hier doch sehr in die Länge. Verständlicherweise natürlich, immerhin hat besagter Ride-Op ja auch eine Aufsichtspflicht zu erfüllen. So dauerte es fast 10 Minuten bis ich zum ersten Mal in der Gondel des großen Freifallturms saß. Der wirklich gut gemachte Film mit Sicherheitsbelehrung und Storyline konnte ein wenig die Wartezeit verkürzen.

Der knapp 100m hohe Turm Dongon de l’Extrême bietet seinen Fahrgästen ein Fallvergnügen aus 92m Höhe. Damit ist dieser höher als der Gyro Drop Tower Scream aus dem Heide Park bei Soltau, was auch bei mir einen leichten Höhenschwindel auslöst. Irgendwie ist das komisch, wenn man ab einen bestimmten Punkt sagen kann, dass der Turm nun höher als der Turm in der Lüneburger Heide ist. Höchstwahrscheinlich ist es jedoch auch nur die Macht der Gewohnheit, die einen aufhorchen lässt, sobald es dann doch etwas anders ist. Bislang ist mir das auch erst bei drei Türmen passiert, ein Zeichen für die Qualität des anschließenden Falls ist das jedoch nicht. Immerhin und das muss man den neuen Rückhaltesystem der Funtimetürme lassen, wird das Gefühl durch die Schulterfreiheit noch verstärkt.

Der freie Fall auf Donjon de l’Extrême gliedert sich hervorragend denen anderer Anlagen des Herstellers ein. Das macht schon Laune. Die recht freie Sitzposition unterstützt insgesamt die Fahrt, ist jedoch kein Must-have im Vergleich zu konventionellen Rückhaltesystemen. Was mich persönlich etwas stört ist, dass man den Gondelträger zu schnell rotieren lässt und man daher gleich zwei Runden das gesamte Nigloland betrachten kann. Da fehlt mir irgendwie der Spannungsaufbau. Insgesamt gesehen ist der Donjon de l’Extrême ein hervorragender Freifallturm in einem wunderschönen Setting mit einem echt guten Fallvergnügen, bei dem man immer wieder gerne einsteigt.

In Summe hat man also alles richtig gemacht. Grundsätzlich würde nun auch eine Review zum Tour de Petits Fantômes, dem Zierer Familienfreifallturm direkt nebenan, erfolgen. Hier war mir jedoch die Wartezeit zu hoch, zumal zu einem späteren Zeitpunkt ja auch deutlich mehr Andrang als zuvor am Donjon de l’Extrême vorhanden war und sich somit die Wartezeit um ein Vielfaches in die Länge zog. Ich stand jedoch an, so ist es ja nicht. Irgendwann wurde mir die Wartezeit jedoch zu lang, weswegen ich mich lieber beim nahen Manoir Hanté, der grandiosen Selbstbaugeisterbahn mit Karussellfeeling, angestellt habe. Huiiiiii!

Alpina Blitz

Kommen wir nun zur größten Achterbahn des Nigloland, dem Mack Mega Coaster Alpina Blitz. Als im Jahr 2009 der derzeitige Geschäftsführer Rudolphe Gélis mit seinem Onkel und seinem Vater eine Runde auf dem damals noch neuen Riesenrad drehten fiel Ihnen eine sehr große Grünfläche auf, auf der man idealerweise eine große Achterbahn stellen könnte. In der Ideenfindungsphase war noch alles offen, hier war eine Wasserachterbahn noch genauso denkbar wie ein Spinning Coaster oder eine Holzachterbahn ähnlich Tripsdrills Mammut. Doch dann kam Piraten. Das Layout des kompakten Mega Lite Coasters aus dem Djurs Sommerland konnte die Familie Gélis auf Anhieb überzeugen; doch der Zug passte der Familie nicht. Man wollte eher Sitze wie bei der Achterbahn Bluefire haben, statt campingstuhlähnlichen Sitzschalen mit Beckenbügel. Intamin war von ihrer damaligen Zuggeneration überzeugt, in Konsequenz dessen fragte man bei der Firma Mack an.

Einmal in den bequemen Sitzen Platz genommen kann es auch schon losgehen. Via Kettenlift wird man nun recht zügig auf eine Höhe von 33m befördert. Kaum oben angekommen donnert man auch schon ins Tal, wo man dann in einer bodennahen Kurve mit 4,3G über mehrere Sekunden belastet wird. Dabei drückt sich auch blöderweise der Bügel sehr weit zu. In Folge dessen ist man als Fahrgast nun zwischen Bügel und Sitz gepresst, was den nun folgenden Elementen leider keinesfalls zu Gute kommt.

Mit Schmackes schießt man nun einen Hügel empor, auf dessen Kuppe man sogleich die Richtung ändert. Mit toller Geschwindigkeit passiert man nun ein weiteres Tal, bevor sich ein klassischer Airtimehügel anschließt. Eigentlich ein Moment vollkommener Freude durchlebt man auf dem Alpina Blitz eine Qual sondergleichen, immerhin versucht einem der Zug durchaus kraftvoll abzuwerfen – ohne Spiel jedoch macht dieses einfach keinen Spaß. In der anschließenden bodennahen Kurve kann man kurz verschnaufen, ehe sich eine Reihe von Umschwüngen anschließt. Diese verlaufen im Vergleich zu den Mega Lite Achterbahnen jedoch etwas gemäßigter, was dem allgemeinen Fahrkomfort (bedingt durch den Schließungsstand der Bügel) sehr entgegen kommt. Nach einer weiteren bodennahen Kurve folgen gleich drei klassische Bunny Hops aufeinander. Auch diese sind zumindest in der Theorie äußerst spaßig. Den Abschluss des Alpina Blitz bildet eine wunderschöne Linkskurve mit bayernkurvenähnlichen Schwenk nach oben, ehe die Bremsstrecke erreicht wird.

Der obligatorische Vergleich der beiden Mega Coaster Variationen fällt bei mir leicht aus: Intamin wins. In der Hinsicht gibt es eigentlich keinen Raum für großartige Diskussionen, Kawasemi und der spätere Piraten sind die besseren Achterbahnen. Natürlich wäre es verkehrt den Alpina Blitz kleiner zu reden, als er ist. Die Anlage kann durchaus sehr viel, doch dafür sollte der Bügel der Belastung der ersten Kurve widerstehen. Auch denke ich nicht, dass das die Norm an dieser Anlage ist, doch zum diesjährigen Saisonstart war es auf jeden Platz genauso. Ich beließ es daher bei nur wenigen Fahrten und setzte mich zum Dauerfahren lieber in die Spatiale Experience, der grandiosen Indoorachterbahn des Parks.

Bilder Nigloland

Fazit Nigloland

Das Nigloland kann auch weiterhin überzeugen. Der Park ist sympathisch und bietet ein außerordentlich gut aufeinander abgestimmtes Portfolio. Auch wenn ich nicht von der Achterbahn Alpina Blitz schwärmen kann, so bietet das Nigloland genug andere Attraktionen, bei denen ich dieses, ohne großartig übertreiben zu müssen, gerne mache. Die diesjährigen Neuheiten schaue ich mir beim nächsten Besuch dann genauer an, bis dahin bleibe ich gespannt darauf, was man sich in der Champagne noch alles in den Park stellt.


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WAA!!! Walibi à la française

Die Geschichte von Walibi Rhône-Alpes

À chacun son WAA!! Während ich mir mal eben das Buch von Dominique Fallon heraussuche um euch mit munteren Fakten über das einstiege Avenirland in Frankreich zu unterhalten, dürft ihr euch bereits über den tollen Lautschrei aus Walibi Rhône-Alpes amüsieren. Eddy Meeùs, seines Zeichens Gründer des belgischen Freizeitparks Walibi und exklusiver Wasserskianlagenvertreiber in Belgien hat im Jahr 1981 das Angebot bekommen Anteile an dem französischen Freizeitpark Avenirland bei Les Avenières zu übernehmen. Dieser recht kleine Freizeitpark in der Nähe von Lyon bot seit dem Jahr 1979 eine kleine Ansammlung von Fahrgeschäften aus dem Hause Mack und Soquet in einer – nicht unbedingt zum Namen passenden – Westernkulisse. Meeùs und ein französischer Fahrgeschäftehersteller übernahmen erst einmal 40% der Anteile, ehe dann bereits zwei Jahre später beide jeweils 50% besaßen.  Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Partien führten dann dazu, dass zum Ende des Jahres 1985 alle Anteile bei Meeùs lagen.

1986 folgte die Eröffnung des Schwimmbads Aqualibi und somit der erste Wasserpark der Gruppe. Zwar gab es bereits 1975 Pläne in Wavre ein Schwimmbad zu errichten, doch auf Grund fehlender Mittel wurden diese nie realisiert. Zehn Jahre später besuchte Dominique Fallon den Freizeitpark Duinrell samt nagelneuen Tikibad, woraufhin die Idee für das Schwimmbad Aqualibi in Belgien geboren wurde. Eddy Meeùs selbst konnte erst im Januar 1986 von der Idee überzeugt werden. Daraufhin ging eigentlich alles sehr schnell. Beide Aqualibis eröffneten in einem engen Zeitfenster, wobei der französische Wasserpark auf Grund seiner Lage nur während der Sommermonate geöffnet sein würde und daher im Vergleich zum belgischen Aqualibi – der seinerzeit den Status Quo für Wasserparks in Belgien stellte – eher spärlich ausfiel.

Zwei Jahre später erhielt der Park mit dem Boomerang seine erste Großachterbahn.  Der jedoch ausgebliebene Besucheransturm bedeutete beinahe das Aus für den Freizeitpark. Der Park hatte ein Imageproblem und Dominique Fallon hatte die Lösung. Die Marke Walibi war durch extensive Werbung über den luxemburgischen Radiosender RTL in ganz Frankreich bekannt – obgleich sich die Werbung ja immer stets an die frankophonen Belgier richtete – und mit der neuen Raftinganlage Radja River war man gerade in aller Munde. Das Avenirland sollte also seinen eigenen Radja River bekommen, ebenso sollte der Park in Walibi Rhône-Alpes umbenannt werden. Innerhalb eines Jahres konnte man somit die Besucherzahlen von 250000 auf 450000 steigern.

Die 90er Jahre sind geprägt vom rasanten Wachstum der Walibi Gruppe, während Walibi Rhône-Alpes ein wenig in den Besucherzahlen stagnierte. 1997 folgte dann der Verkauf eines Großteils der Gruppe (Ausnahme waren die beiden Brüsseler Attraktionen Mini Europe und Océade die fortan von Thierry Meeùs geleitet wurden) an Premier Parks. Unter der Ära Six Flags stabilisierten sich die Besucherzahlen wieder bei 400000 Besuchern. 2004 folgte dann die Übernahme durch Star Parks, einer von Palamon Capital Partners ins Leben gerufene Freizeitparkkette. Im Jahr 2006 erfolgte dann der Verkauf an die Grévin & Cie, also der heutigen Freizeitparksparte der Compagnie des Alpes.

Fortan hatte also Paris das Sagen und als erste Aktion wurde der Wasserpark Aqualibi massiv erweitert. Auch erhielt er mit L’île aux Pirates einen neuen Namen. 2011 folgte dann die größte Neuerung des Parks, als das knuffige Känguru sein eigenes Universum spendiert bekommen hat und anschließend deutlich moderner aufgestellt war. In Folge dessen hat auch der Wasserpark seinen ursprünglichen Namen erneut erhalten. Große Teile Walibi Rhône-Alpes wurden umgestaltet und unterlagen nun dem Leitmotiv rund um die beiden fiktiven Bands WAB und The SkunX. Auch wenn die Neuausrichtung insgesamt gesehen nur von kurzer Dauer war, so war sie wegweisend.

Mittlerweile liegt die Entscheidungsgewalt über die Ausrichtung des Vergnügungsparks nicht mehr ausschließlich in Paris, wodurch sich die einzelnen Parks nach ihrem eigenen Bedarf entwickeln können. Dass seit nunmehr sieben Jahren jedes Jahr eine Neuheit in Rhône-Alpes geboten wird ist eine überaus interessante Entwicklung. Dass besagte Neuheiten auch jedes Mal in Perfektion auf den entsprechenden Bereich abgestimmt werden, das schafft nicht jeder Park.

Parkrundgang

Dock n Roll und Hurricane

Es ist also kaum verwunderlich, dass mich der Park gleich nach Betreten des neu geschaffenen Eingangsbereichs absolut begeistern konnte. Walibi Rhône-Alpes ist schlichtweg schick, woran auch der neu geschaffene Themenbereich Festival City mit seinem Rockin‘ Tug Dock n Roll und dem Vertical Swing Hurricane, sowie das 4D-Kino des Parks beteiligt ist. Leider war der Kettenflieger zum Zeitpunkt des Besuchs noch in Bau, die Gestaltungsidee mit der Vielzahl an Ventilatoren gefiel mir sehr.

Bamba

Aus dramaturgischen Gründen begeben wir uns nun entgegen dem Uhrzeigersinn durch Walibi Rhône-Alpes. Dabei treffen wir alsbald auf den ursprünglichen Hauptbereich des Parks, der eigentlichen Westernstadt, die heutzutage natürlich quietschbunt daherkommt um den Look der Comicvorlage Morvans, L’Hermeniers und Wuyes gerecht zu werden. Dieser Bereich weist eine Vielzahl an Restaurants und Familienfahrgeschäften auf, darunter ein Karussell, eine Oldtimerbahn, sowie ein Autoskooter, aber auch zwei rasantere Fahrgeschäfte. Den Anfang macht dabei der Mack Calypso Bamba, der eine solide, wenngleich auch monotone, Fahrt bot und mit seinen fast 40 Jahren immer noch das Familienpublikum zu begeistern weiß.

Skunx Tower

Die Hauptattraktion in diesem Bereich ist der Skunx Tower, der damals von Premier Parks als Totem Infernal in den Park gestellt wurde. Dieser 57m hohe Abschussfreifallturm von S&S Power macht das, was ein Freifallturm der Firma im Space Shot Programm so macht und befördert einem mit ordentlich Schmackes rasant nach oben. Dort angekommen passiert jedoch etwas, was man so eigentlich gar nicht erwartet und so wird man überaus ordentlich in den Schulterbügel befördert. Airtime olé! Das man dann mit einem breiten Grinsen aus der Fahrt aussteigt versteht sich natürlich von allein und wäre die Schlange an so einem Turm nicht immer gleich so lang, man würde ruck zuck wieder einsteigen. Ein toller Turm, den man nicht verpassen sollte!

Aqualibi

Den Wegen folgend überschreiten wir mal eben die Gleise der Parkeisenbahn und sehen uns dann den Wasserpark Aqualibi ein wenig von außen an. Dieser war entsprechend zur Jahreszeit noch nicht in Betrieb und auch die interessant wirkende Rutsche Coursaire lag auf einem Gelände neben dem Wasserpark herum. Eigentlich wollte ich immer mal nach Walibi Rhône-Alpes um den Park mitsamt Wasserpark auszutesten, nun war ich etwas zu früh dran. Das macht jedoch nichts, denn der Wasserpark wird ggbfs. demnächst ein weiteres Mal massiv erweitert, um dann als eigenständiger Wasserpark wie auch in Wavre die Gäste unterhalten. Die besagte Röhrenrutsche mit dem sich stetig verengenden Kurvendurchmesser interessiert mich wirklich sehr.

Bambooz River

Direkt gegenüber dem Eingang zum Bad steht die moderne Wildwasserbahn Bambooz River aus dem Hause Interlink und Soquet. Im Jahr 2012 errichtet war diese Anlage die erste neue Attraktion seit dem Rebranding. Die Fahrstrecke steht dabei relativ nackt in der Gegend herum, wird aber durch größere Stahlskulpturen eindrucksvoll geschmückt. Die Fahrt weißt zwei Schussfahrten unterschiedlicher Höhe auf, wobei die kleinere zudem eine doppelte Abfahrt vorweisen kann. Beide machen nass. Tatsächlich kann einem der Bambooz River regelrecht soaken, das ist durchaus toll und erwünscht. Leider aber darf man keine der Wasserfahrten in den französischen CDA Parks allein fahren, weswegen ich es nur bei einer Fahrt beließ und was vor allem bei der nächsten Anlage auf unserem Parkrundgang seltsam anmutet.

Tam Tam Aventure

Wir begeben uns nun nämlich auf einem französischen Klassiker, der Tam Tam Tour bzw. dem Tam Tam Aventure, wie sich die ewig lange Bootsfahrt nach ihrer Umgestaltung nennt. Da ich die Anlage aus Walibi Aquitaine – also dem heutigen Walibi Sud-Ouest – kenne war ich sehr gespannt darauf, ob die Fahrt auch hier einem durch ein monotones Quaken unzähliger Frösche zum Wahnsinn treibt. Es kam anders. Sogar sehr.

Da ich nicht allein im Boot fahren durfte, zur Besuchszeit jedoch der einzige weit und breit war, durfte ich noch etwas auf andere Mitfahrer warten. Gut, dass innerhalb nur weniger Minuten gleich eine große Meute Mädels auf einem Junggesellenabschied vorbeikamen. Es wurde gesungen, getrötet und natürlich auch getrommelt, immerhin gibt es extra dafür in den Booten verbaute Trommeln. Eigentlich soll man ja im entsprechenden Rhythmus zu den verbauten Filmszenen trommeln – aber das macht nun wirklich keiner. Die Fahrt selbst hat einen tollen Schauwert, die Szenen sind wirklich kreativ und witzig gestaltet. Ebenfalls werden diese höchst ironisch von einem Erzähler wiedergegeben. Das macht schon wirklich viel Spaß und gibt der alten Bootsfahrt auch weiterhin eine Daseinsberechtigung.

Coccinelle

Apropos Daseinsberechtigung, kommen wir nun zur Coccinelle. Seit 1992 unterhält diese klassische Marienkäferbahn in ihrer größten Ausführung die Parkgäste aus Walibi Rhône-Alpes. Die Achterbahn mit dem Layout einer nebeneinanderliegenden doppelten Acht wusste wie immer zu überzeugen, nur leider durchfuhr man die Strecke nur eine einzige Runde lang. Das ist natürlich etwas Schade, immerhin sind diese Anlagen für einen Mehrrundenbetrieb prädestiniert.

Mini Ferme und Les plongeurs de l’extrême

Eine unerwartet lange Zeit verbrachte ich dann auf der Mini Ferme, einem kleinen Nutztierzoo. Dieser ist wirklich anschaulich gestaltet und doch überraschend weitläufig. Es ist schon erstaunlich wie viele französische Familienparks einen solchen Bereich vorweisen können, die Mini Ferme hier in Walibi Rhône-Alpes gehört dabei zu einem der schönsten Vertreter und eignet sich gerade für Familien mit kleineren Kindern dazu die Zeit gnadenlos zu vertrödeln oder aber zumindest die Zeit bis zur nächsten Wet Side Story zu nutzen. Les plongeurs de l’extrême bieten eine tolle und absolut sehenswerte Acapulco-Todesspringershow zu Tage.

Gold River

Kommen wir nun zur Raftinganlage Radja River, die seit der Errichtung der – zumindest in Teilen darüber verlaufenden – MonORrail zum Themenbereich Explorer Adventure gehört und seitdem auf den Namen Gold River hört. Im Gegensatz zum Original aus Belgien handelt es sich beim hiesigen Radja River um eine Anlage aus dem Hause Soquet, die immerhin über acht Sitzplätze per Boot verfügt. Die Fahrt durch den Stromschnellenkanal verläuft jedoch recht gemächlich und ohne größeres Highlight.

Hingegen war ich von der darüber verlaufenden Monorail ganz angetan. Ebenfalls aus dem Hause Soquet punktet diese nämlich mit recht ungewöhnlichen Einsichten auf den Vekoma Boomerang des Parks, sowie mit einer grandiosen Laufruhe. Ein echt tolles Ding.

Timber!

Vorbei am großen Amphitheater des Parks, welches nur in den Sommermonaten bespielt wird, zieht es nun immer mehr in Richtung der Holzachterbahn Timber!. Davor jedoch widmen wir uns der Stimmungskanone Le Galion, immerhin sind wir ja in Frankreich. Diese Schiffschaukel aus dem Hause HUSS wäre eigentlich nicht weiter erwähnenswert, hätten die Sitzflächen hier nicht bereits verbaute Sitztrenner, womit auch kleinere Kinder auf jedem Sitz absolut sicher mitfahren können. Da mit diese Sitztrenner auf keinem Pirat bisweilen untergekommen waren, war ich ganz schön erstaunt.

“It’s going down, I’m yelling timber! You better move, you better dance”. Irgendwer muss den Song von Pitbull ganz schön gemocht haben, denn der Ausruf Timber! war zuvor bestimmt keinem Franzosen bekannt. Umso schöner nun eine Montagne russe en bois aus ganz vielen timbres im Park stehen zu haben. Hersteller dieser Schönheit ist der amerikanische Hersteller Gravity Group, deren Gründer sich zuvor für zahlreiche Werke des Herstellers Custom Coaster International, kurz CCI auszeichneten. Seit einiger Zeit baut die Firma vorwiegend kleinere Holzachterbahnen, was sie vor allem für kleine bis mittelgroße Vergnügungsparks interessant macht. Kein Wunder also, dass Walibi Rhône-Alpes damals zugegriffen hat.

Die wilde Fahrt in den kurzen Zügen beginnt recht flott mit der Erklimmung des gerade einmal 17m hohen Lifthügels. Nach einer engen Wendekurve stürzt sich der Zug unter passender Musikbemalung gnadenlos über die viel zu enge Kuppe hinunter. Mit massig Airtime absolvieren wir den First Drop der Anlage, wie auch den anschließenden recht bodennahen Hügel. Nach einem kurzen Knick nach Links schlängeln wir uns nun über drei Kuppeln, einmal in die eine Richtung und dann in die andere Richtung geneigt, nach oben und werden dabei jedes Mal brachial aus dem Sitz gerissen. In einer bodennahen Rechtskurve nähern wir uns der Parkgrenze, schießen dabei ein weiteres Mal über einen sehr flachen Hügel und wenden und schlussendlich wieder von ihr ab. Unterhalb der dritten Hügelkuppe vollziehen wir nun ein wildes und airtimereiches Wendemanöver. Just darauf preschen wir durch eine weitere Wendekurve um kurz darauf über einen Hügel zu fliegen. Nach einer Rechtskurve folgt nun eine Reihe von kleineren Hügeln, wobei die Geschwindigkeit in einer Reduzierbremse vorher ein wenig gemindert wird. Ehe man sich versieht erreicht man auch bereits die Bremsstrecke der Anlage und der kurze und überaus wilde Ritt nimmt ein Ende.

Timber! ist eine außerordentlich tolle Achterbahn, die fantastisch inszeniert wurde und die durch ihre überaus knackige Fahrweise punktet. Vergleicht man die Fahrweise der Achterbahn mit denen der hierzulande eher bekannten Holzachterbahnen des Herstellers GCI, so ist das was die Gravity Group hier auffährt eine ganz schöne Ansage. Leider aber gibt es an der Anlage ein kleines Detail, welches mir den Spaß ein wenig trübt und das sind die Züge! Timberliner mögen ja ihre Berechtigung haben, zumal sie gerade kleineren Kindern eine sichere Fahrt ermöglichen. Doch, was um Himmels Willen sollen die Scheuklappen an den Zugseiten? Die bescheuerte Bügelkonstruktion lass ich den Hersteller noch durchgehen, denn die sind eigentlich nur schwerfällig, aber die Scheuklappen beschränken einem doch schon sehr. Man sitzt einfach nicht bequem. Nichts desto trotz, eine gute Anlage – wegen der verwendeten Züge jedoch nicht mein Highlight.

Woodstock Express

Vorbei am Zamperla Barnyard Volt-O-Vent zieht es uns nun in Richtung der Wilden Maus Woodstock Express. Dieses italienisches Mausachterbahnkonstrukt aus dem Hause Zamperla bietet dabei ein ähnliches Fahrvergnügen wie die Anlagen von L&T Systems, jedoch mit einem kleinen, aber überaus feinen Unterschied gleich zu Beginn der Fahrt. Während die anderen Mäuse nämlich ihre Fahrgäste in einer Rechtskurve in den Lifthügel der Anlage geleiten schießt die Zamperla Maus in einem kurzen Gefälle aus der Station heraus, ehe es im Lift dann einmal ordentlich Rumms macht. Da ich besagtes Verhalten bereits aus Walibi Sud-Ouest kannte war ich dementsprechend vorbeireitet und stützte mich bis zum besagten Moment von der Rückenstütze ab. Hierauf folgte dann eine absolut butterweiche Fahrt, für die ich mich immer wieder gerne angestellt habe.

EqWalizer

An der Bootsrutsche Surf Music vorbei geht es nun zur letzten Achterbahn des Parks und meinem persönlichen Favoriten, dem Vekoma Boomerang EqWalizer. Nun könnte man sich fragen, warum denn ausgerechnet ein Boomerang besser sein soll als eine abgedrehte und äußerst kraftvolle Holzachterbahn. Die Antwort darauf ist simpel: Der Zug.

Vekoma Boomerangs sind per se überaus lustige Achterbahnen, die sowohl auf der Vorwärts-, wie auch auf der Rückwärtsfahrt durch Cobra Roll und Looping mit Leichtigkeit überzeugen können; wenn sie sich denn gut fahren und zumindest das tun sie in Europa durch die Bank gut. Natürlich gibt es bessere Achterbahnen, aber wenn ein Boomerang ganz plötzlich Schulterbügelfrei unterwegs ist dann muss man sich schon verdammt gut anstellen um gegen eine solche Anlage zu bestehen. Die ungewöhnlich hohe Freiheit in den Sunkid Zügen kommt der Fahrt überaus zu Gute und macht tatsächlich Hunger auf Wiederholungsfahrten und hier im Park muss man dafür auch nicht jedes Mal 5€ berappen wie auf dem Wiener Prater.  Jedoch habe ich auch beim EqWalizer kleinere Kritikpunkte, die zumindest in Teilen die Fahrt betreffen, sie jedoch nicht in der Qualität mindern. So ist der Einstieg in die jeweils zweite Sitzreihe eines Wagens eine überaus enge Prozedur, die man mit einer etwas anderen Bügelform sicherlich optimieren könnte, ebenfalls lief der Onboardsound bei meinem Besuch nicht; dies kann jedoch auch nur temporär der Fall gewesen sein. Summa Summarum also ein geiles Ding!

Bilder Walibi Rhône-Alpes

Fazit Walibi Rhône-Alpes

Walibi Rhône-Alpes stand – als letzter verbleibender Walibi Park – schon länger auf meiner Bucketlist und zum Glück steht er dank den kommenden Neuheiten schon längst wieder auf der Liste. Der Park hat einen echt tollen Charme und überzeugt durch sein echt stimmiges Gesamtpaket. Auch hat der Park ein sehr angenehmes Publikum, was den Familienparkcharakter noch einmal stärkt. Schön war es auch immer wieder auf die Junggesellenabschiedstruppe zu stoßen, die sich wirklich jedes Mal für die Fahrt mit Ihnen auf Tam Tam Aventure bedankt haben. Auf jeden Fall hätte ich mir keinen besseren Auftakt für meine Achterbahnreise denken können, obwohl an diesem Tag in Le Pal die Achterbahn Yukon Quad seine Premiere feierte, aber die gucken wir uns im nächsten Bericht an.


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Good Job im Freizeitpark

Yomiuriland

Im Grunde kann man das Yomiuriland als klassischen Trolley-Park bezeichnen; immerhin ähnelt der 1964 eröffnete Freizeitpark vielen anderen japanischen Freizeitparks dieser Zeitepoche und befindet sich somit unweit einer Bahnstation. Jedoch wurde der Park nicht von einer Eisenbahngesellschaft gegründet, sondern von der einflussreichen Yomiuri Gruppe; dem auflagestärksten Zeitungsverleger Japans und unter anderem Eigentümer der Yomiuri Giants.

Viel mehr zur Geschichte des Yomiuriland gibt es eigentlich nicht zu erzählen. Vielen Spielern des zeitlosen Freizeitparkaufbauspiels Roller Coaster Tycoon Classic wird der Name des Parks in einer der Ladebildschirmmeldungen bereits öfters aufgefallen sein, denn das Yomiruiland ist Heimat des ersten Stand-Up Coasters der Welt, dem Standing and Loop Coaster Momonga. Wer jetzt denkt „Uiiiii, ein Stand-Up, wie toll!“, der darf sich auch auf den ehemaligen Rekordhalter Bandit freuen. Den sarkastischen Unterton könnt ihr gerne beim Lesen auslassen, denn hier geht es um historisch interessante Anlagen, die auch andere bedeutende Achterbahnen geprägt haben. Wir bleiben also sachlich und widmen uns dem Yomiuriland in seiner gesamten Bandbreite.

Zumindest dachten wir das, bis wir dann an der Talstation der zum Yomiuriland hinaufführenden Seilbahn bemerkten, dass diese nicht fuhr. Direkt an der Bahnstation verwies ein Mitarbeiter auf den SEV hinauf zum Park und das den lieben langen Tag lang. Doch will man bei schwül nebeligen Wetter etwa Bus fahren? Natürlich nicht und so wagten wir den Aufstieg, der sich schlussendlich als sehr kurzfristig herausstellte.

An der Kasse angekommen zeigten wir dann, auf Nachfrage des Kassenpersonals, unsere Reisepässe vor und bekamen prompt einen saftigen Rabatt gutgeschrieben. Im Eingangsbereich des Parks spielten derweil die Parkmaskottchen Fußball. Es sind Kleinigkeiten, die einen Park sympathisch machen und das war solch eine. Generell überwiegte bei mir ein positiver Ersteindruck, was auch an der Talstation der Seilbahn angeschlossenen Kindertagesstätte und anderen Sozialeinrichtungen seitens des Yomiuriland lag. Man könnte ja beinahe meinen, ein Freizeitpark sei ein sozialer Arbeitsgeber. Dieses Statement verhält sich in Japan natürlich etwas anders als in Europa, denn dank Ganzjahresöffnungen ist zumindest die finanzielle Grundlage der Mitarbeiter sichergestellt. Hingegen herrscht bei uns der Trend zum Mindestlohn und immer mehr Schließtagen innerhalb der Saison. Das ist aus Sicht zahlreicher BWL-Absolventen sicherlich sinnvoll; aus meiner Sicht ist es jedoch der falsche Weg.

Bandit

Ebenso finde ich es doof, wenn man immer schnurstracks versucht, das Highlight zuerst abzuhaken. Wo bleibt der Spannungsbogen, wo der Drang Neues in Ruhe für sich zu entdecken? Also schnell, schnell, schnell in Richtung der Achterbahn Bandit. Links und Rechts vom Weg ist erstmal egal. Soll es halt so sein – zumindest bietet der Stahlkoloss aus dem Hause Togo ein Feature, welches ich gerne mal ausprobieren wollte. Die spritzige Tauchfahrt durchs Grüne, so die überaus nette Umschreibung meines guten Freundes Daniel (Lacront), bietet einige prickelnde Wassereffekte während der Fahrt, die man keinesfalls missen sollte. Ahnungslos, welche von beiden Warteschlangen uns in das feuchtfröhliche Abenteuer führen würde, stellten wir uns zunächst an der (am Treppenaufgang) rechtsseitigen Warteschlange an.

Gespannt und auch ein wenig angespannt zwangen wir uns mitsamt Hab und Gut in die engen Wagen hinein, schlossen die Schulterbügel und warteten auf die Abfertigung des Zuges. Ein Mitarbeiter betätigte ein Glückrad auf dem die Worte High und Low im Wechsel abgebildet sind. Der Zeiger landete dann auf Low und der Zug setzte sich in Bewegung. Kurze Zeit später schoss eine Wasserfontäne in die Höhe und das herabfallende Wasser prasselte auf den vorderen Zugteil, in dem wir natürlich saßen. Kurz darauf erreichen wir den Lifthügel der Anlage und beginnen den Aufstieg auf die Ausgangshöhe von 51m. Im Jahr 1988 war die Anlage im Yomiuriland also ein ganz schönes Kaliber, welche kurz darauf die Ära der Hyper Coaster einleitete.

Oben angekommen absolvieren wir eine kurze Gerade, ehe der Zug sich nun der grünen Hölle unter sich zuwendet. Während der Abfahrt hören wir das Zünden einer weiteren Wasserfontäne in der Ferne, die schätzungsweise eine Höhe von 40m erreicht. What goes up, must come down und so rasen wir mit einem Affenzahn durch das herabprasselnde Wasser hindurch. In einer hochgeständerten 180° Kurve just oberhalb der zum Yomiuriland führenden Gondelbahn wechseln wir kurzerhand die Richtung, ehe wir uns ein weiteres Mal ins Grüne wagen. Ohne Gnade nähern wir uns nun einer überaus knackigen Aufwärtshelix, in der wir uns innerhalb von eineinhalb Runden druckvoll nach oben schrauben. Eine kurze Senkfahrt am obersten Plateau der Anlage schließt sich an, ehe wir uns in einer weiteren hochgeständerten Kurve ein weiteres Mal ins Dickicht stürzen. Interessanterweise passieren wir dabei einen tieferen Punkt als beim First Drop. Doch die wahre Höhendifferenz der Anlage zeigt sich erst in Kürze.

Mit schönem Pacing absolvieren wir einen kurzen Airtimehügel und stürzen uns sogleich in ein tiefes Tal hinein. Dabei erreichen wir zum ersten Mal das Bodenniveau der Anlage. Durch die Ausnutzung des Geländes ergibt sich somit ein Höhenunterschied von sagenhaften 78m. Über eine lange Rampe nehmen wir nun beständig an Höhe zu und knicken dann am Ende der Auffahrt völlig überraschend nach rechts ab. Dabei hätten wir hier vor einigen Jahren noch die Schwesteranlage des deutschen Bandits aus dem Movie Park Germany in ihrer vollen Pracht sehen können. Nach der kurzen Rechtskurve bahnen wir uns unseren Weg ein weiteres Mal durch das große Tal. Dieses verlassen wir dann über einen kurzen Airtimehügel, woraufhin eine Linkskurve die Rückführung in die Station einleitet. Nach einer kurzen Geraden flitzen wir einen finalen Anstieg hinauf und erreichen alsbald die Bremsstrecke der Anlage.

Go, go, Bandit! Die rasante Fahrt durchs Grüne besticht durch ihr langgezogenes Layout und die weiten Abfahrten, aber auch durch ihre japanischen Eigenheiten. Zum Beispiel findet man eine solch kompakte Aufwärtshelix auch heute in Achterbahnen dieser Größenordnung leider nur selten. Das wichtigste Gimmick ist jedoch das Upgrade des Fahrterlebnisses durch die verwendeten Wassereffekte. Einmal benässt gibt es kaum noch einen Grund die feucht-fröhliche Fahrt gegen eine Trockenfahrt zu tauschen.

Laser Atlethic – Temple of the Sun

Gegenüber der Station der Achterbahn Bandit befindet sich der interaktive Walkthrough Laser Atlethic – Temple of the Sun, bei dem man in bester Indiana Jones Manier auf mehreren Missionen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads Grabräuber spielen darf. Wie der Name bereits verrät bietet jeder Parcours einen Mix aus unterschiedlichen Geschicklichkeitsspielen und einem Laser Maze. In der Teamworkvariante darf man z.B. sich erst mit einem Rollbrett über eine Schlucht ziehen, dann ein Laserlabyrinth durchqueren und im letzten Raum eine überdimensionale Variante eines Kugellabyrinths lösen. Das Ganze findet natürlich unter Zeitdruck und Strafpunkten bei der Unterbrechung der Lichtschranke statt. Ein herrlicher Spaß, den man so gerne auch in diversen kleineren Freizeitparks hierzulande implementieren darf.

Animal Rescue – The Invasion of the Mekanchura

Direkt unter dem Maze befindet sich die interaktive Themenfahrt Animal Rescue – The Invasion of the Mekanchura, auf die man uns erst einmal hinweisen musste; denn wer kommt denn bitte auf die Idee einem recht abtrünnig wirkenden Weg einfach mal zu folgen? Gut, früher stand hier unten die Station der Achterbahn SL Coaster; ansonsten aber ist diese Parkecke im Yomiuriland mittlerweile verwaist. Thematisch jagt man während der Fahrt Wilderer und nimmt sie mit Netzen gefangen, ehe man irgendwann selbst von Spinnen attackiert wird und sich den Weg freiballern muss. Die Fahrt ist dabei durchaus kurzweilig und unterhaltsam.

Animal Coaster

Folgt man nun den Wegen wieder bergauf, so landet man in der Family Area rund um das große Riesenrad des Parks. Hier befinden sich mehrere thematisierte Fahrgeschäfte, darunter die schnieke Parkeisenbahn Wanpaku Railway Oliver und die Berg- und Talbahn Animal Coaster. Bei letzterer handelt es sich um eine Variante der historischen Tumble Bug Fahrt, wie man sie ähnlich noch im Kennywood Park erleben kann.

Giant Ferris Wheel

Neben einer theoretisch tollen Sicht auf das Yomiuriland und die Umgebung gibt es beim Riesenrad zusätzlich zu den normalen Gondeln folienbeklebte Themengondeln, samt passender Musikuntermalung. Man könnte also meinen, das im Yomiuriland allgegenwertige Thema „High & Low“ würde verschiedene japanische Metalgruppen behandeln. Tatsächlich aber handelt es sich, den Achterbahnreisenden zufolge, um japanische Gangstergruppen diverser Filme. Das Ganze gipfelt dann im High & Low Land samt zugehörigem Museum auf einer Eventfläche im Park.

Flag Street

Vorbei an einer Kinderschleife und Pferdekarussell zieht es uns nun auf den Midway Flag Street, ein etwas in die Jahre gekommener Bereich mit einer Vielzahl kultiger Fahrgeschäfte, Walkthroughs und Restaurants.

Zur linken befindet sich eine Doppelanlage bestehend aus einer Oldtimerfahrt mit Dinosaurierthematisierung und einer darüber verlaufenden Fahrradtretbahn. Direkt dahinter und einmal um den gesamten Bereich führend liegt die erste Gokart-Bahn des Yomiuriland, die wiederum aus zwei unterschiedlich langen Strecken besteht.

Wan Wan Coaster Wandit

Auf der rechten Seite der Flag Street erwartet uns die Kinderachterbahn Wan Wan Coaster Wandit des Herstellers Hoei Sangyo. Die Fahrt auf der kleinen Achterbahn beginnt mit einer Rechtskurve aus der Station heraus. Hierauf wartet sogleich der Lifthügel, der den Zug auf eine Höhe von 5,5m bringt. In einer linksführenden Steilkurve nähert man sich dann schnell den Boden und unterquert daraufhin den Lift. In einer 180° Helix nimmt man dann wiederum an Höhenmetern zu und überquert die erste Kurve der Anlage. Auf einer Geraden mit integrierten Hügeln bahnt man sich nun einige Meter quer durch die Anlage, ehe dann bereits die Rückführung in die Station über eine weitere Wendekurve eingeleitet wird. Nach einer weiteren Runde endet dann auch schon wieder die nette Fahrt.

Direkt nebenan steht ein japanischer Pressluftflieger mit zusätzlichen Wassereffekten, ähnlich einer sehr primitiven Variante der Flying Fish aus dem Hause Zierer, bei der die Parkgäste mit Wasserkanonen auf die Fahrgäste zielen können. Irgendwie sind Japaner was das Thema Wasser angeht noch verrückter als die Engländer, interessanterweise wiederum sagt man ihnen jedoch eine gewissen Wasserscheu nach.

Hero Training Center Mission 8

Ebenso auf dem Midway befinden sich zwei Walkthroughs direkt gegenüber. Neben einem klassisch japanischen Gruselhaus gibt es hier noch das Hero Training Center Mission 8 und das hat es durchaus in sich. In mehreren Etappen und Räumen gilt es dabei Aufgabe um Aufgabe zu meistern. Diese variieren zwischen Geschicklichkeitsspielen, Ausdauerspielen und Rätseln. Blöd nur, dass es zwischendurch auch Meilensteine gibt, die man bestehen muss. Obgleich wir das eine Kartenspiel scheinbar durchschaut haben, haben wir es wohl komplett umgekehrt gemacht und sind daher rausgeflogen. Schade eigentlich, denn auch diese Attraktion ist absolut überragend und könnte gerne in einen deutschen Freizeitpark etabliert werden. Da die Fanszene ja eh gerade ganz plötzlich von den Karl’s Erlebnisdörfern überwältigt wurde, wie wäre es denn damit? Eine andere von euch in zahlreichen Interviews bekannt gegebene Idee wurde bereits hier im Yomiuriland von einer deutschen Firma umgesetzt, aber dazu später mehr.

Looping Starship

Vorerst ist es Zeit sich dem Looping-Wahn der späten 70er Jahre und frühen 80er Jahre hinzugeben und was gäbe es da schöneres als ein Looping Starship aus dem Hause Intamin. Die Königin der Überkopfschiffschaukeln überzeugt wie auch im Nagashima Spa Land durch ihre flotten Beschleunigungszyklen und die grandiose Hangtime am höchsten Punkt der Anlage.

Standing & Loop Coaster Momonga

Eine Ebene höher erleben wir dasselbe Spiel auf einer Achterbahn. Der Standing & Loop Coaster Momonga hat jedoch eine Besonderheit, denn die Anlage kann wie der Name bereits verrät auf zwei unterschiedliche Fahrzeugarten zugreifen. Hierfür wurde der Bahnhof zweigeteilt, wobei sich beide Seiten parallel zueinander befinden. Ein Transferelement schiebt dann die jeweilige Seite auf die mittig liegende Fahrspur, woraufhin der Spaß auch bereits losgehen kann.

Nachdem wir den Bahnhof verlassen haben erklimmen wir sofort den Lifthügel der Anlage. Auf einer Höhe von 25m angekommen genießen wir kurz den Ausblick, ehe die Rechtskurve, in der wir uns gerade befinden, immer mehr in eine Steilkurve übergeht. Ruckzuck befinden wir uns im Tal wieder und werden mit wunderschönen G-Kräften belastet. Sogleich folgt die Einfahrt in den Looping und wir umrunden einmal in der vertikalen Ebene den Lifthügel, was gerade in der Stand-Up Variante einen schönen visuellen Effekt hat. Hieran schließt sich eine weite horizontale Schlaufe an. Nach einem kurzen Tal fügt sich eine fast ebenso weite Linkskurve an, die die Wende zurück zur Station darstellt. Alsbald ist auch bereits die Bremse der Achterbahn erreicht und die Fahrt zu Ende. Nun wird man noch schnell auf seine Beladeseite zurückgeschoben, so dass die andere Seite auf die Reise geschickt werden kann.

Der Standing & Loop Coaster Momonga ist jetzt nicht die spannendste Achterbahn und gerade im Vergleich zu späteren Anlagen des Herstellers ist sie absolut harmlos. Dennoch schafft sie es den Zeitgeist der damaligen Epoche perfekt zu verkörpern. Kurzum: Sie ist einfach nur Kult und gerade durch den Wechselbetrieb zwischen Stand-Up und Sitdown Wagen ein recht interessante Anlage noch dazu. Wer damit allein leben kann, der kann hier wunderbar zwischen beiden Varianten hin- und herpendeln; es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

Crazy Hyuuu und Crazy Stooon

Vorbei am Wellenflieger Milky Way und dem Wasserpark Water Amusement Island (kurz WAI), der für einen geringen Eintrittspreis einen Lazy River, zwei Kinderlandschaften, einen Sprungturm, ein großes Wellenbecken und insgesamt drei Slider (wobei nur der Spiral und der Straight Line Slider, eine Kamikaze Rutsche, im Eintrittspreis enthalten sind; die große Raftingrutsche wird jedoch vom Freepass abgedeckt) geht es in Richtung der Lan Lan Area mit ihrer Seelöwenshow und den beiden S&S Türmen. Während der Turm Crazy Hyuuu einen auf eine Höhe von 60m schießt, lässt einen Crazy Stooon mit angeblichen -2G nach unten fallen; von der Wucht des Flamingo Land Turms Cliff Hanger war jedoch nichts zu spüren.

Hashibiro-Go

Direkt gegenüber sollte einst ein weiteres Produkt des Herstellers S&S eröffnen. Leider hat es beim Twist Coaster Robin nur wenige Zeit gedauert, bis der erste Unfall passiert ist. Nach diesem wurde die Anlage sofort stillgelegt und kurze Zeit später abgebaut. Somit teilt sich der El Loco mit dem Ring°Racer am Nürburgring den zweifelhaften Rekord der kürzesten Betriebszeit einer S&S Achterbahn. An ihrer Stelle wurde mittlerweile mit der Mega Disk’o Hashibiro-Go ein Rundfahrgeschäft errichtet.

Good Job Attractions

Wer immer schon gerne mal mit einem Bungeeseil nach unten springen wollte, kann das für einen relativ günstigen Preis von einer 22m hohen Plattform aus machen. Wir hingegen widmen uns nun dem Industriethemenbereich Good Job Attractions, der über einen Zugang quer durch den Wasserpark von hier aus erreichbar ist. Tatsächlich haben wir hier ganz schön lange suchen müssen und schlussendlich den Zugang in der Nähe des Haupteingangs genommen.

Hier präsentiert sich das Yomiuriland ganz plötzlich hochmodern, sauber und absolut ideenreich seinen Parkgästen. Gerade im Vergleich zur echt heruntergekommenen Flag Street ist das schon ein sehr, sehr, sehr großer Kontrast, der sich zudem in den Fahrgeschäftsdubletten wiederspiegelt. Hier steht neben einer modernen Fahrradtretbahn, bei der man in einem Videospiel auf Verbrecherjagd geht, auch noch eine moderne Gokartbahn, die bizarrerweise auch noch teilweise über die alte Gokartstrecke verläuft. Neben einigen netten Kinderfahrgeschäften gibt es im Outdoorbereich noch ein sehr interessantes Geschicklichkeitsspiel, bei dem man den Verlauf von überdimensionalen Murmeln beeinflussen muss. Herrlich!

Die restlichen Fahrgeschäfte sind in themenbezogene Industriehallen eingebunden. Aufgegliedert sind diese in die Fashion-, Bungu-, Food- und Car-Factory. Ähnlich einer Expo wird man mit Betreten der jeweiligen Halle sofort in das entsprechende Thema eingezogen. Dabei gleicht der industrielle Charme eher einer kindlichen Vorstellung eines Industriebetriebes, was dem ganzen Bereich sehr zu Gute kommt.

Splash U.F.O.

In der Bungu Factory z.B. erwartet den Parkgast des Yomiuriland ein weiteres Geschicklichkeitspiel, während die Fashion World mit der Achterbahn Spin Runway eine Drehgondelachterbahn des Herstellers Gerstlauer vorweisen kann. Ganz abgedreht wird es dann beim Rundbootrafting Splash U.F.O., bei der es thematisch um den Schutz der Nissin Yakisoba U.F.O. Fabrik geht, die Fertigramen herstellt. Ebenso kann man hier sein eigenes Abendessen bei der Produktion begleiten. Zu guter Letzt besteht in der Car Factory die Möglichkeit sein eigenes Auto zu gestalten und dann über eine abgefahrene Strecke testzufahren.

Schauen wir uns die beiden Großanlagen in diesem Bereich nun etwas genauer an. In der Food Factory boarden wir dafür eines der Boote des kompakten Hafema Raftings U.F.O. Splash. Wie auch im Fuji-Q Highland kommen bei der Anlage nur Boote für insgesamt vier Personen zum Einsatz. Im Nachhinein gesehen hätte es uns spätestens jetzt bewusst sein müssen, was da noch alles auf uns zu kommt. Doch da die Personen vor uns nicht sonderlich nass ausgestiegen waren, wagten wir auch am letzten Tag unserer Japanreise eine Fahrt ohne Regenponcho. Tatsächlich wurde die Fahrt durch die daraus resultierenden Fluchtiraden von Nicolas‘ Seite aus ungeheuer unterhaltsam.

Doch zurück zum Anfang. Sobald man die Boote bestiegen und von den Mitarbeitern gesichert wurde kann die Fahrt auch losgehen. Das Stationslaufband schiebt uns auf eine kleine Drehplattform, die sich in Folge um 90° dreht. Auf einer Deckenprojektion wird dabei ein kleiner Film gezeigt, auf den wir mit den Knöpfen im Boot reagieren können, ehe wir in den Lift der Anlage geschoben werden.  Wir folgen der Produktionskette der Ramennudeln einige Meter hinauf, ehe uns der Bösewicht mit der Teekanne auf dem Kopf aufessen möchte. Wir fliehen und rutschen dabei eine 180° Helix hinunter. Kurz darauf folgt ein knackiges Gefälle. In einem kurzen Blockbereich nach der Auslaufstrecke werden wir angehalten und ein weiteres Storysegment wird an der Decke projektiert. Es folgt eine 570° Abwärtsspirale, bei der zusätzliche Wasserwerfer an der Seite des Kanals das Boot in eine äußerst heftige Drehung versetzen. Nach einer gemächlichen Wasserung finden wir uns fortan im klassischen Raftingkanal der Anlage wieder. Begleitet von mehreren Stromschnellen verlassen wir das Gebäude und drehen eine kurze Wendekurve im Außenbereich der Anlage. Wieder in der Halle angelangt folgen einige weitere Raftingmeter, ehe wir in einem weiteren Blockbereich erneut halt machen. Nun gilt es mit Hilfe des U.F.O. Ramenmanns den Bösewicht endgültig zu besiegen. Kurz darauf endet die Fahrt und das Ramengericht ist gerettet.

So, liebes Karl’s Erlebnis-Dorf Team, baut bitte genau so etwas. Zwar müsst ihr die interaktive Komponente nicht unbedingt übernehmen, doch auch dafür würdet ihr bestimmt auch irgendwie Verwendung finden. Diese Mini Raft Rides aus dem Hause Hafema sind schon eine klasse für sich und außerhalb Japans leider viel zu selten zu finden.

Spin Runway

Für eine gelungene Fabrikbesichtigung bedarf es jedoch nicht unbedingt einer Raftinganlage, ein Spinning Coaster reicht dafür auch. Zumindest kann man so die Achterbahn Spin Runway beschreiben. Nach einer wirklich schön gestalteten und teilweise auch interaktiven Queue schließen wir unsere Wertsachen in einen Spind und nehmen sogleich in den bekannten Chaisen der Firma Gerstlauer Platz. Die Fahrt beginnt sogleich, ganz ähnlich der Achterbahn Maskerade aus dem Wiener Prater, mit einem Darkridepart durch einige Serpentinkurven. Hieran wird sogleich der Lift der Anlage erreicht, dieser gestaltet sich hier jedoch als Trommellift. Runde für Runde geht es nun im Kreis bergauf, jedoch können wir während der Auffahrt ein kleines Minispiel spielen, in dem man möglichst viele Kleidungsstücke für das ausgewählte Maskottchen sammeln muss. Wildes Rumgedrücke bringt dabei gar nichts, das muss schon alles mit den anderen Insassen des Wagens abgestimmt werden.

Oben angekommen absolvieren wir eine Haarnadelkurve und nehmen langsam an Fahrt auf. Nach dem Countdown 3,2,1 Speed Runway schmeißen wir uns unter zahlreichen Lichteffekten in die erste Abwärtshelix. Nach einem kurzen Tal nehmen wir wieder etwas an Höhenmetern zu, ehe wir diese in einer weiteren Abwärtshelix gekonnt abbauen. Es folgt eine etwas längere Strecke oberhalb der Station, die durch den Spin des Wagens gekonnt ausgenutzt wird.

Nach einer Blockbremse folgt eine flotte Kombination aus einer Abwärtshelix im Uhrzeigersinn mit anschließender Aufwärtshelix gegen den Uhrzeigersinn. Kurz darauf finden wir uns auch schon auf dem Runway der Fashionshow bzw. der Bremsstrecke der Anlage wieder. Nur wenige Momente später ist auch bereits die Station erreicht und wir können aussteigen.

Spin Runway ist kein wirklich langer Spinning Coaster, dafür aber ein wahnsinnig gut inszenierter. Ich hatte vor der Fahrt bereits Befürchtungen, dass es sich um eine direkte Schwesteranlage der überaus schwachen Achterbahn Maskerade aus dem Wiener Prater handeln würde und war dementsprechend mit sehr geringen Erwartungen an die Fahrt herangegangen. Doch ich habe mich geirrt; die Fahrt war super. Obgleich die gewählten Elemente auch in besagter Anlage verbaut wurden, so bietet die Fahrt auf dem Spin Runway ein deutlich immersiveres Erlebnis. Zwar könnte die Drehung des Wagens selbst ein wenig schneller sein, aber das ist auch der einzige wirkliche Kritikpunkt an der Anlage. Hier wäre ich definitiv noch gerne die eine oder andere Runde mehr eingestiegen.

Wieder am Tageslicht angekommen wurde Nicolas plötzlich von einen der Achterbahnreisenden erkannt, die selbst mit einer großen Gruppe an Enthusiasten gerade das Land für sich entdeckten. Während wir gerade unseren letzten Tag in Japan hatten, war es für sie noch einer der ersten. Es war nett sich ein wenig auszutauschen; wobei sicherlich keiner von uns damit gerechnet hat in Japan auf andere deutsche Achterbahntouristen zu stoßen.

Bilder Yomiuriland

Fazit Yomiuriland

Das Yomiuriland ist ein teilweise echt abgewrackt wirkender Freizeitpark, der jedoch durch ausgewählte Neuheiten immer wieder positiv auffällt. Man tut sein Bestes und das merkt man auch. Generell hat mir das Yomiuriland sehr gefallen; ich kann aber auch verstehen, wenn man mit diesem Park nun nicht so viel anfangen kann. Die Auswahl der Fahrgeschäfte ist gut und die interaktiven Walkthroughs machen schon einiges her. Auch hatte der Freizeitpark endlich mal halbwegs brauchbares Merchandise zu bieten und so verließ ich mit einem Plüsch-Conan im Gepäck den Park.

 


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