Vorwort
So ohne Freizeitpark ist die Fahrt nach England doch irgendwie zu lang und zu langweilig. Da ich kurz vor Weihnachten bereits in Efteling war und dort das winterliche Treiben bobschlittenfahrtslos über mich ergehen lassen habe, ging es auf dem Weg zurück zur Insel in den belgischen Küstenort De Panne, wo das Plopsaland De Panne bereits seit über 10 Jahren sein Winter Plopsaland Event betreibt. Der Hauptgrund des Besuchs war die Achterbahn Heidi – The Ride, die ich beim letzten Besuch leider nur stillstehend begutachten konnte; zugegebenermaßen war ich aber auch sehr gespannt darauf, mit welchen Einschränkungen man im Winter hier vorlieb nehmen muss. Ebenfalls befand sich damals der Themenbereich rund um die wilde Schlittenfahrt noch im Bau und glich somit eher einem grauen Betonkomplex, als einem farbenfrohen Schweizer Dorf.
Winter Plopsaland
Der erste Eindruck des Events ist durchaus positiv, so ist der Park überaus nett geschmückt und hat sogar einen Weihnachtsplopsa an jeder Ecke des Parks herumstehen. Dass die Gestaltung – außerhalb des Eingangsbereichs – dann doch ein wenig sehr repetitiv ist, ist jedoch ein wenig schade; wobei dieser Eindruck kaum ins Gewicht fällt. Hingegen stark ins Gewicht fällt die Anzahl der sich im Betrieb befindlichen Fahrgeschäfte. Winterevent schön und gut, wenn aber nichts fährt kann man es sich auch sparen und ebenso sah es noch am Morgen aus. Dass spätestens zum Nachmittag – mit Ausnahme der Wildwasserbahn – alle, und zu meinem eigenen Erstaunen wirklich alle, Fahrgeschäfte liefen, spricht für dieses Event. Immerhin konnte ich somit auch endlich mal den Star Flyer fahren, der der See und den vorhandenen Winden zu Dank wirklich beängstigend ist.
Heidi – The Ride
Immerhin hat man von dort oben einen guten Überblick über die Region, den Park und auf die Holzachterbahn Heidi – The Ride. Bis zum späten Nachmittag war die Warteschlange an der Achterbahn überaus überschaubar, so dass es überhaupt kein Problem war jeden der insgesamt 12 Sitzplätze auszuprobieren; manche sogar doppelt oder gar dreifach. Gegen Abend wurde die Bahn dann beliebter, der Park jedoch auch spürbar voller.
In einem kurzen Dip verlässt man mit Heidi die Station, woraufhin der Lifthügel der Anlage erklommen wird. Einmal die Maximalhöhe von 22m erreicht, stürzt man sich sogleich den First Drop in Form einer schwungvollen Steilkurve hinunter. Bodennah schlenkert man nun in einem wilden S-Kurven-Manöver von der einen Seite der Anlage auf die andere. Hieran schließt sich ein Double-Up Element an, woran sich wiederum ein Double-Down Element anfügt. Leider werden die drei Kuppen hier sehr seicht befahren, so dass die einsetzende Airtime recht gering ist. Wieder am Boden angelangt schießt man sogleich in die Höhe. Dabei nimmt die Querneigung beständig zu, ehe man mit dem Schlitten in einer echt tollen Wendekurve erneut zu Boden stürzt. Über einen kurzen Hügel erreicht man die eben absolvierte Strecke, woraufhin man nun parallel zu dieser über Stock und Stein prescht.
Nach zwei recht hohen Hügeln folgt ein leicht getwisteter S-Kurven Hügel, der in einem kleinen Double-Down mündet. In einem Tunnel flitzt man nun über einen sehr, sehr kleinen Buckel, ehe man in einer Kurve in die rechte Zugseite geprescht wird. Hierauf folgt noch schnell ein weiterer sehr flacher Hügel, bevor man sich in einer kurzen Links-Rechts-Kurvenkombination der Bremsstrecke der Anlage nähert. Im selben Gebäude wie die Station überfährt man nun noch schnell das Transfergleis für die Wartung, ehe man in einer 180° Kurve die Station erreicht. Wenn man nun noch etwas Glück hat verabschieden hier einen noch Heidi und der Geissenpeter; bei meinem Besuch jedoch blieb der Screen leer.
Tja, wie soll ich die Anlage nun beurteilen? Nach meinen ersten Fahrten mit Heidi war ich echt underwhelmed – es hat schon sehr lange gedauert, bis ich mich persönlich mit der Anlage anfreunden konnte. Dabei möchte ich auch nicht den uneingefahrenen Zustand der Bahn die Schuld geben, denn eingefahren fährt sie sich halt sehr ähnlich. Grundsätzlich ist mir persönlich die Anlage zu kurz, was gerade durch den bodennahen und schnellen Part gegen Ende unterstützt wird und der gefällt mir leider auch mal absolut gar nicht. Die Bahn beginnt toll, hat einen wirklich gelungenen First Drop. Doch nach der lustigen S-Kurve entlässt man in dem Double-Up spürbar die Luft. Gut, danach findet sich die Anlage wieder und bietet im Mittelteil auch einige schöne Hügelchen, doch ehe man sich versieht beginnt auf dem geschwungenen Hügel auch schon das Finale und zack ist die Fahrt auch wieder zu Ende. Da bieten andere, ähnlich kurze Anlagen leider mehr.
Doch eines muss man der Anlage lassen: Sie ist todschick und sie bedient das im Park vorhandene Publikum wie keine andere. Die wilde Schlittenfahrt ist nämlich absolut familientauglich und bietet darüber hinaus durch die recht schnelle Abfertigung – was auch an der interessant platzierten Gepäckablage liegt (eine Truhe in der Mitte der Ausstiegsplatform) – die perfekte Gelegenheit dafür Teile der Familie fahren zu lassen, während der andere Teil nicht allzu lang draußen wartet. Summa Summarum also eigentlich eine ganz tolle Anlage, die Hauptattraktion des Parks bleibt jedoch Anubis – The Ride; was für eine geile Achterbahn.
Bilder Winter Plopsaland
Fazit Winter Plopsaland
Was das Winter Plopsaland angeht, so kann ich es uneingeschränkt empfehlen. Sollte das Wetter mitspielen, kann man hier leicht einige Stunden bei überaus ansprechenden Wartezeiten verbringen. In Verbindung mit dem Plopsaqua mit Leichtigkeit den ganzen Tag.
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