Französische Lobbyarbeit im Europa Park

Vorwort

Es ist schon interessant zu sehen, dass in einem Jahr, in dem tatsächlich jeder große Freizeitpark in Deutschland eine Neuheit vorweisen kann, ausgerechnet der Europa-Park im Medienrummel an hinterster Stelle steht. Anders sah es für den Park glücklicherweise in Frankreich aus, sodass man wenigstens hier ordentlich das Interesse an Arthur geweckt hat. In Frankreich ist die Animationsfilmreihe von Luc Besson ja ein absoluter Hit. Da ist es kein Wunder, dass Arthur und das Königreich der Minimoys dort so erfolgreich ist. In Deutschland war der Hype um die Filme eher gering. Hierzulande war nur die Synchronsprecherrolle von Bill Kaulitz von Tokio Hotel ein Medienereignis.

Ich verstehe nicht, warum man sich für diese Lizenzen eingesetzt hat, obwohl niemand in Deutschland die Filme kennt. Die Bahn könnte auch ohne Filmbezug und ohne den eher bescheidenen Namen des eigentlichen Fahrgeschäfts funktionieren. Andererseits kommen sehr viele Franzosen in den Park. Wie sich in englischen Freizeitparks schon oft gezeigt hat, braucht man Themenbereiche mit Lizenz bekannter Kinderserien, um heute noch erfolgreich die Massen anzuziehen.

Die neue Achterbahn im Europa Park

Arthur

Französische Lobbyarbeit – the Ride befindet sich mit einigen Rutschen, einem schön gestalteten Zamperla Jump Around und einem Zierer-Familienfreifallturm im Themenbereich Königreich der Minimoys, einer sehr kompakt ausgefallenen Halle, ähnlich dem Themenbereich Wuze Town im Phantasialand. Der Verlauf der Achterbahn an der Decke der Halle entlang ist dort aber eigentlich bereits das Highlight des öffentlich einsehbaren Bereichs.

Da die Anlage in diesem Jahr noch mit dem Prädikat „neu“ versehen ist, sollte man hier bereits zu Beginn des Tages aufschlagen, auch wenn technische Kinderkrankheiten eine Öffnung um einige Minuten nach hinten schieben können. Dafür steht man im Verlauf des Tages nicht so lange an und kann sich gleich bei Arthur anstellen. Weil die Single Rider Line erst sichtbar wird, nachdem man das Eingangsportal der Anlage durchschritten hat, lohnt es sich sehr hier vorbeizuschauen und sich nicht von der regulären Warteschlange ablenken zu lassen.

Die Fahrt

Nachdem man den zumindest im Inneren schön gestalteten Wartebereich passiert hat, nimmt man in dem passend gestalteten Wagen Platz, der per Förderband abgefertigt wird. Eine Drehung und gleichzeitige Filmsequenz später findet man sich geschrumpft im Reich der Minimoys wieder und wird gleichzeitig mit einer Neuheit im Europa Park konfrontiert, doch dazu später mehr.

Überraschend schnell geht es dann die Strecke hinauf, bevor man im richtigen Tempo an einigen Darkrideszenen vorbeifährt. Kurz darauf folgt der erste richtige Achterbahnpart, bei dem man die Halle kurz verlässt. Eine Kurve später und wieder in der Halle zeigt sich die Paradise Alley“ von ihrer besten Seite, eine zugegebenermaßen sehr originell gestaltete Kulisse. Ein paar Schienenmeter weiter flüchtet man vor einer Ratte und findet sich unter der Dachkonstruktion der Halle wieder, was in der nächsten Szene zum Bosskampf führt. Hier demonstriert die Firma Mack alle möglichen Features an ihrem Wagen und so kommt auch der anfangs unsinnig erscheinende Knopf am Bügel zum Einsatz. Es folgt der zweite Achterbahnteil der Anlage, der in einer kurzen abwärts führenden Kurvenkombination etwas Geschwindigkeit bietet, in der anschließenden Aufwärtshelix aber wieder massiv abgebremst wird, wonach sich die Fahrt auch schon dem Ende nähert.

Die Verabschiedung der aus dem Film bekannten und unbekannten Protagonisten zeigt eine gewisse Konsequenz, die man bei vielen anderen Themenfahrten im Europa Park bisher vermissen musste, auch die typischen überladenen Szenen fehlen bei Arthur. Kein Wunder also, dass Arthur – the Ride, den ich zuvor mehr als scherzhaft als französische Lobbyarbeit abgestempelt hatte, als Themenfahrt überzeugen kann, denn sie ist handwerklich gut gemacht und zeigt eine gewisse Symbiose aus handwerklich gut gestalteten Szenen und beinahe altmodisch anmutender Animatronik, ohne dabei auf moderne Gestaltungsmittel und eine gewisse, aber glücklicherweise dezente Interaktion zu verzichten.

Fazit Arthur

Als Achterbahn ist Arthur jedoch nur ein Prototyp, bei dessen Nachfolgern noch vieles verbessert werden kann, so ist unter anderem die allgemeine Laufruhe nicht wirklich berauschend und auch mit den Drehungen der Gondeln kann noch mehr gespielt werden. Dennoch steckt viel Potential in diesem System, so dass in den nächsten Jahren mit weiteren Exemplaren zu rechnen ist.

Viel wichtiger als die Attraktion selbst ist aber ihr Standort, denn von ihr profitiert der zumindest bisher eher spärlich besuchte Märchenwald massiv und dieser ist tatsächlich sehr anschaulich geraten.


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