Der Grüffelo und Tiger Rock

Die Veränderungen der letzten fünf Jahre

Der tollste britische Freizeitpark ist seit geraumer Zeit dem Renovierungswahn oder besser gesagt Umgestaltungswahn verfallen; anders lassen sich nämlich die Neuheiten der letzten fünf Jahre kaum erklären – denn bis auf das Adventure Tree Carousel letztes Jahr zog keine neue Anlage in den Park Chessington World of Adventures ein. So präsentiert sich der Blaue Enzian Runaway Train als Scorpion Express, die Themenfahrt BubbleWorks als Gruffalo’s River Ride Adventure und die Wildwasserbahn Dragon Falls als Tiger Rock. Leider sind im gleichen Zuge auch Abgänge zu verzeichnen, so haben die Monorail, welche vor allem den Parkteil um die Hocus Pocus Hall und den Zoo prägte, und das Riesenrad Peeking Heights den Park verlassen.

Scorpion Express

Den Anfang dieser Entwicklung machte die Achterbahn Runaway Train, die ihr komplettes künstliches Felsmassiv verlor, welches die Anlage zuvor recht eindrucksvoll schmückte. Zwar steht Scorpion Express nun relativ nackt in der Gegend herum, dafür kann man sie aber auch kaum noch übersehen. Eine riesige mechanische Skulptur in Form eines Skorpions ziert die hintere Helix und sorgt mit allerhand Effekten für eine überaus spaßige und vor allem spritzige Fahrt. Für die Unterhaltung der wartenden Parkgäste gibt es zudem einige Terrarien in der Warteschlage, in denen es passenderweise Skorpione zu bestaunen gilt. Im Gesamten gesehen wurde die Anlage durchaus aufgewertet, es macht auf jedem Fall sehr viel Spaß mit dem Scorpion Express die eine oder andere Runde zu drehen.

Gruffalo’s River Ride Adventure

Ebenfalls für sehr viel Spaß sorgte jedes Mal die Quietscheentchen-Themenfahrt BubbleWorks im transsilvanischen Themenbereich gleich neben der grandios schaukelfreudigen Achterbahn Vampire – schauen wir mal, was aus ihr geworden ist.

Ursprünglich als Prof. Burp’s BubbleWorks eröffnet schipperte man die ersten 15 Jahre in Rundbooten durch eine Limonadenfabrik, ehe die Entchen von Imperial Leather mit ihrem Sponsorendeal die Anlage quasi in einer Nacht und Nebelaktion übernommen haben. 2014 endete dann das Sponsorship des Seifenherstellers mit Merlin, woraufhin alle Referenzen zum Hersteller aus den Parks entfernt wurden. Zwar hätte sich das Thema der Fahrt bis auf weiteres halten können, die verbauten Gestaltungselemente taten dieses jedoch nicht. Es musste also eine neue IP her, weswegen man sich für einen Kinderbuchklassiker entschied, der auch gestalterisch ohne große Müh in diesen Themenbereich passte. Im Jahr 2016 folgte dann die letzte Fahrt in der alten Gestaltung, ehe dann am 18.03.2017 das Gruffalo River Ride Adventure eröffnete.

Die Fahrt selbst bietet eine sehr gesunde Mischung aus statischen Gestaltungselementen und Videoprojektionen. Die Atmosphäre im Inneren ist nun sehr dicht; es kommt einem nun so vor, als würde man in dem Bötchen einen Bach durch einen Wald folgen. Die einzelnen Räume erzählen jeweils einen Teil des ersten Kinderbuchs; wonach die Maus den Fuchs, die Eule und die Schlange davon abhält ihn zu fressen, indem er ihnen mit dem Grüffelo – einer bis dahin fiktive Kreatur – droht. In den nachfolgenden Räumen trifft dann die Maus auf besagten Grüffelo, der sie auch gerne fressen würde, doch es dank einer Aussage der Maus – nach der alle anderen Tiere Angst vor ihr hätten – unterlässt. Gemeinsam unterwegs erklimmen der Grüffelo und die Maus den Lift der Anlage und bewältigen anschließend die Schussfahrt in den ehemaligen Baderaum. Dort treffen sie dann auf die anderen Tiere, die anschließend Reißaus nehmen. Diese Szene ist trotz der relativ offenen Gestaltung gelungen und kann durch einige der verbliebenen Fontänen ihren alten Charme zumindest zu Teilen beibehalten. Auf dem Rückweg zur Station vertreibt die Maus noch den Grüffelo, so dass sie endlich in Ruhe ihre Nüsse knacken kann.

Da ich das Franchise nicht kenne, verzichte ich an dieser Stelle auf einen Vergleich. Die Fahrt selbst hat definitiv eine Aufwertung erfahren und kann nun wieder begeistern. Die Mischung aus statischen Gestaltungselementen und den Videoprojektionen funktioniert einfach super und wirkt nirgends deplatziert, so kann man sie trotz der Gondelrotation eigentlich immer erfassen. Generell ist die Anlage nun stets recht gut besucht.

Tiger Rock

Deutlich weniger gut besucht ist dagegen die Wildwasserbahn Tiger Rock, was jedoch nicht für das neue und deutlich größere Tigergehege gilt, welches nun die ehemaligen Freiflächen der Wildwasserbahn für sich nutzt. Hier ist dann auch der Großteil der Arbeit eingeflossen, denn von einer Sanierung der Wildwasserbahn hat man leider abgesehen. So dümpelt man also durch einen Kanal, der ruhig hätte neu beschichtet werden können, und hat dabei eine astreine Aussicht auf die Tiere des (zumindest zu Teilen der Fahrt) umrundenden Geheges. Das hat schon etwas, zumal sich die Tiere tatsächlich auch eher in diesen Bereichen niederlassen und man somit wirklich die beste Sicht aus der Wildwasserbahn Tiger Rock hat; doch es hätte gerne auch mehr sein können. Die Ridehardware steht hier im Kontrast zu der neuen Gestaltung der Anlage und das ist aus meiner Sicht eine leider verpasste Chance. Da Tiger Rock die letzte noch bestehende Wildwasserbahn der Gruppe in England ist, ist ein Wegfall der Anlage in den nächsten Jahren leider absehbar.

Bilder Chessington World of Adventures

Fazit des Besuchs

Chessington World of Adventures bleibt auch weiterhin die erste Anlaufstelle für mich, was die drei Themenparks in der Nähe von London angeht. Die drei größeren Neuerungen der letzten fünf Jahre haben allesamt ihre Daseinsberechtigung und können völlig oder zu einem größeren Teil überzeugen. Da man jetzt schon eine Überarbeitung des Walkthroughs Hocus Pocus Hall geteasert hat, darf man auch weiterhin gespannt in die Zukunft schauen. So oder so, man sollte den Park immer in seiner UK-Planung miteinbeziehen, vor allem wenn man noch nie drüben war und einen Freizeitpark in der Nähe von London besuchen möchte.

 

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Sea Life London (2018)

Da ich eine Merlin Jahreskarte habe, wollte ich dieses Jahr zumindest alle Merlin Attraktionen rund um die County Hall einmal besuchen und Shrek’s Adventure zumindest einen Versuch geben. Diese Attraktion ist im Grunde genommen dasselbe wie das nahe gelegene London Dungeon, nur viel familienfreundlicher und basierend auf den geliebten Dreamworks Figuren. Die Tour ist von der Länge her eher kurz, daher bezweifle ich, dass die Attraktion ein Hit unter den Gästen sein wird. Das Sea Life Aquarium hingegen ist einfach großartig. Das groß angelegte Aquarium bietet viele einzigartige Szenen und eine große Anzahl an Tieren.

 


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Spooky Thorpe Park Hell Dream

Die Veränderungen der letzten fünf Jahre

Was hat Merlin nur aus der Island like no other in den vergangenen fünf Jahren gemacht? Die letzten zwei Reihen der Achterbahn The Swarm fahren wieder vorwärts, der Discocoaster X wurde zu The Walking Dead – The Ride umgestaltet, Teile von Amity Cove sind den Vögeln aus Angry Birds zum Opfer gefallen, die Wildwasserbahn Logger‘s Leap rottet vor sich hin, genauso wie die Himmelsklatsche Slammer, die nun ganz offiziell auf ihren Abriss wartet und Saw: Alive wird zumindest ab und an betrieben (gleiches gilt für das noch relativ neue Maze I’m a Celebrity…Get Me Out of Here!). Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Schließtagen innerhalb der Saison und auch der prägende Soundtrack der Insel wurde ausgetauscht.

Man wird für vieles seine Gründe haben, aber einiges verstehe ich bei bestem Willen nicht. Offiziell hat man nun einen deutlich familienorientierteren Kurs eingelegt, also weg von den Thrill-Ride-Fetischisten und dem damit verbundenen Schmuddelimage (# Hard Gaan) – seltsam nur, dass man seitdem Karten an Studenten verramscht und somit die bevorzugte ehemalige Klientel in weitaus größeren Scharen anzieht. Kann man machen, aber ich bin mittlerweile zu alt für diesen Scheiß. Genauso, wie ich es nicht gut heißen kann, wenn Angestellte am Eingang einer Attraktion einen zum Kauf von Fast Pässen ermutigen, obgleich die zugehörige Warteschlange fast nicht existent ist.

Derren Brown’s Ghost Train

Aber es gibt auch Lichtblicke. Derren Brown’s Ghost Train ist so einer. Die Neuerfindung der klassischen Geisterbahn ist, was Storytelling angeht, eine ganz große Granate. Blöd nur, dass das die Besucher des Thorpe Park auch allesamt wissen, so dass hier oftmals sehr lange Wartezeiten vorhanden sind. Jedoch sollte das einen nicht abhalten sich hier anzustellen, immerhin ist die Mischung aus Fahrgeschäft, Maze und VR-Erlebnis einzigartig und in etwa so gruselig, wie ein japanischer Horrorfilm in einem 360° Kino.

Die Neuerfindung der Geisterbahn

Nachdem man sich in der Warteschlange die Beine in den Bauch gestanden hat, wird man von Derren Brown persönlich in einer kurzen Pre-Show begrüßt. Es geht thematisch um die Neuerfindung der Geisterbahn und warum wir es lieben uns zu gruseln. Das klingt alles vielversprechend und so verlassen wir erwartungsfreudig den Schauraum und erklimmen eine kurze Treppe. Hier werden wir noch kurz zurückgehalten, doch lange dauert es nicht mehr, bis wir in die Halle mit dem Geisterzug treten. Von der Decke hängend zeigt sich ein alter viktorianischer Wagen, dessen Inneres jedoch dem einer Londoner U-Bahn gleicht. Nun gilt es die VR-Brille aufzusetzen und wenn beide Züge abgefertigt sind, kann die Fahrt in der Geisterbahn auch schon losgehen.

Die Fahrt

Eigentlich sind es ja sogar drei Züge, doch nur zwei sind zu diesem Zeitpunkt mit Fahrgästen versehen. Und so verlassen wir die Station und fahren ein wenig mit der Tube. Ein Mann mit einem Hund steigt ein und erzählt uns eine Geschichte, die die Wissenschaftler der BGR in Hannover evtl. nicht ganz so gut heißen können. Fracking ist böse und irgendwas ging verdammt schief. Es dauert nicht lang und eine verseuchte Person sucht sich Zugang zu unserem Abteil. Es wird gruselig und wir können dank der VR-Brille nicht anders, als immer direkt in Richtung des Geschehens zu schauen. Zwischenzeitlich wird es auch mal dunkel und ein Mitarbeiter muss einmal durch die Reihen um die Knie der Fahrgäste zu streicheln. Es kommt zu einem Unfall und wir müssen den Zug schleunigst verlassen.

Mittels merlinarischen Drills werden wir durch ein kurzes und sehr nett gestaltetes Maze geschickt. Gruselig ist das weniger, aber irgendwie müssen wir ja zum zweiten Gleis dieses Sackbahnhofs kommen, in der bereits eine weitere U-Bahn auf uns wartet. Dieses Mal sind wir jedoch nicht die einzigen Fahrgäste und jeder der anderen hat eine VR-Brille auf. Der Zug setzt sich in Bewegung, doch diesmal zeigt sich der wahre Hintergrund den Besuchern; es ist nicht das Fracking per se, was die Leute verseucht hat, nein es waren Dämonen. Einzeln entledigen sich diese nun Fahrgast um Fahrgast, ehe wir uns in einer grandios inszenierten Transfergleisszene unserem Schicksal zuwenden und in den Abgrund fallen. 3,2,1, wir sind wieder hier.

Fazit Derren Brown’s Ghost Train

Das war also die Neuerfindung der klassischen Geisterbahn und man, war das gut. Die VR-Inszenierung im Thorpe Park wirkt, immerhin ist die Grafik hier ja auch hochauflösend und bedarf keiner Echtzeitrenderung. Man fühlt sich halt wie im Film und nicht wie in einem Computerspiel der frühen 90er Jahre. Wie bereits eingangs erwähnt ist die Fahrt auf Derren Brown’s Ghost Train nicht wirklich gruselig und eher im Suspense Horror anzusiedeln. Das macht sie jedoch gut, wodurch die Fahrt, wie halt jede richtig gute Geisterbahn, sehr unterhaltsam ist.

The Walking Dead – The Ride

Direkt neben Derren Brown’s Ghost Train befindet sich der Eingang zur Achterbahn The Walking Dead – The Ride, vormals bekannt unter den Namen X und X:\ No Way Out. Gestaltet rund um die Serie The Walking Dead zeigt sich die Bahn nun mit einem eindeutigen thematischen Bezug. Zombies sind halt besser zu vermitteln als ein Computervirus oder eine Diskothek. Grundsätzlich erwartet einen die selbe nackte Warteschlange im Inneren des Gebäudes, doch statt fanzigen Lichteffekten und toller Mukke findet man nur noch trostlose braune Wände vor. Die Fahrt selbst ist teilweise nett gestaltet und für Fans der Serie bestimmt ganz, ganz großartig. Ich zumindest konnte damit nichts anfangen. Über den ebenso langen Weg zurück findet man wieder einmal nur nackte braune Wände vor, weswegen man schlussendlich nur froh ist, wieder an der freien Luft zu sein.

Das war wohl nichts. Bekannte Lizenzen kann man ja gerne implementieren, aber dann muss man auch das Potential dieser ausschöpfen. Tatsächlich wünsche ich mir nichts anderes als die quirlige computervirenbefallende Rückwärtsachterbahn zurück. Die war wenigstens konsequent seltsam und dennoch absolut spaßig. Der Umbau zu X war durchaus cool und für das jüngere Publikum recht optimal, doch nun als Walking Dead – The Ride lohnt sich ja nicht einmal mehr eine Fahrt zwischendurch. Das ist schade und für mich ein Sinnbild für die Entwicklungen der letzten Jahre.

Bilder Thorpe Park

Fazit Thorpe Park

Thorpe Park, du warst mal cooler. Aber eigentlich gilt das für die gesamte Merlin-Gruppe. Irgendwas läuft bei euch gewaltig schief. Warum wollt ihr euch in letzter Zeit eigentlich so sehr vom Tussauds-Image trennen? Die Insel war mal stimmig, nun gibt es nur noch einen IMAscore Einheitsbrei, der so mancher Attraktion gar nicht gut tut. Darüber hinaus liefen an beiden Besuchstagen meinerseits sehr viele Attraktionen einfach mal gar nicht oder nur sehr problembehaftet. Gut, Ausfälle waren im Thorpe Park schon immer an der Tagesordnung, aber so etwas kann man zumindest versuchen im Rahmen zu halten. Eigentlich fehlt nun nur noch der Ausfall einer größeren Achterbahn für einen Zeitraum von 2 Jahren und dann wäre das typische Image der Merlin-Gruppe auch hier perfekt.

 

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