Die Weihnachtssaison in SeaWorld

SeaWorld Orlando

Manchmal beginnt ein Besuch in einem Freizeitpark mit einem kleinen Paukenschlag. In meinem Fall war die Wiedereröffnung des Flying Coasters Manta nach einer umfassenden Überholung in einigen Tagen geplant und der Floorless Coaster Kraken sollte genau dann schließen. Da ich bereits eine Kopie von Manta im Nagashima Spa Land erlebt hatte, wollte ich Kraken unbedingt ausprobieren. Am Ende öffnete Kraken an dem Tag meines Besuchs nicht und so verpasste ich zwei der Hauptattraktionen von SeaWorld Orlando zur gleichen Zeit.

Manta

Die Fahrt mit Manta beginnt mit dem Lift der Bahn, der die Fahrgäste auf eine Höhe von 43 m bringt. Oben angekommen, stürzt der Zug in eine steile Kurve nach rechts. In einem weiten Radius schwebt der Zug dann durch das Tal und erklimmt sofort einen Hügel, der sich als Startpunkt für den Pretzel Loop entpuppt. Unbarmherzig stürzt er dann in die Tiefe und schickt seine Fahrer kurzzeitig über Kopf, bevor er das Gleiche in umgekehrter Reihenfolge tut. Erneut in großer Höhe folgt eine Linkskurve. Ehe sich die Fahrgäste versehen, werden sie in einem Inline-Twist um ihre eigene Achse gedreht und rasen in einer Rechtskurve dem Boden entgegen. In einem Korkenzieher durchquert der Zug dann noch einmal den Pretzel Loop, um den nächsten Blockabschnitt zu erreichen.

In einer Rechtskurve, begleitet von synchronisierten Wasserfontänen, fährt der Zug dann über einen See. Ähnlich wie in einer Bayern-Kurve folgt Berg auf Tal und am Ende der Kurve wartet sogar noch ein Inline-Twist auf die Fahrgäste. Immer noch in diesem tollen Flow geht es dann in eine Linkskurve, die die Fahrer leider direkt in die Schlussbremse führt.

Dolphin Adventures

Die Dolphin Adventures-Präsentation in SeaWorld Orlando war ein Fest. Die Show war visuell beeindruckend, hatte aber auch einen sehr hohen Bildungscharakter. Sie war die wohl beliebteste Show an meinem Besuchstag und ich brauchte einige Versuche, bis ich die Vorführung schließlich sehen konnte.

Manatee & Turtle Rescue, SeaWorld Coral Rescue

SeaWorld Orlando beherbergt einen großen Rehabilitationsbereich für Seekühe, der an das fünf Hektar große Rescue Center angrenzt, in dem kranke, verletzte oder verwaiste Wildtiere rehabilitiert werden – darunter Seekühe, Meeresschildkröten, Vögel und andere Meerestiere. Es ist ein sehr ruhiger und interessanter Bereich des Parks, in dem man bei Interesse leicht ein paar Stunden verbringen kann.

Journey to Atlantis

Journey to Atlantis ist die erste Wasserachterbahn von Mack Rides. Es handelt sich um eine sehr aufwändige thematisierte Achterbahn, die vor dem ersten Lifthügel einen großen Innenbereich aufweist. Draußen angekommen, ändert sich die Musik dramatisch. Oben angekommen, machen wir eine kurze Kurve, bevor wir eine große, gerade Abfahrt hinunterfahren, die uns kaum durchnässt. Nach einer Kurve gibt es einen kleinen Lift, der als Blockabschnitt der Fahrt dient, nach dem wir eine kleine Abfahrt erleben, die – dank der Felsen und einer sehr fiesen S-Kurve – die erste Reihe komplett durchnässt. Anschließend geht es über einen weiteren Lifthügel zurück in das Hauptgebäude der Bahn. Hier geht es durch einen weiteren gut thematisierten Abschnitt der Bahn, bevor wir plötzlich eine steile Kurve hinunter sausen. In einem angenehmen Fluss ändern wir dann die Fahrtrichtung, steigen kurz auf und stürzen uns dann wieder ins Wasser. Der mittelgroße Drop enttäuscht keineswegs und sorgt dafür, dass auch die restlichen Fahrgäste gut angefeuchtet werden.

Wenn man die Fahrt verlässt, führen die Wege direkt in das Jewel of Sea Aquarium – ein schönes Schmuckstück zu einer insgesamt schönen Wasserfahrt.

Kraken

Wie ich bereits erwähnt habe, hatte ich keine Gelegenheit, Kraken zu fahren. Diese Achterbahn ist eine der ersten B&M Floorless Coaster und verfügt über eines der schönsten Layouts aller B&M Looping Coaster. Nach dem ersten Drop erleben die Gäste insgesamt sieben heftige Inversionen, beginnend mit einem Looping, einem Dive-Loop, einer Zero-G-Rolle und einer Cobra Roll, bevor sie auf die hochgelegene Blockbremsstrecke treffen. Danach folgen ein weiterer Looping und ein Korkenzieher.

Antartica: Empire of the Penguin

In SeaWorld Orlando gab es früher die sehr kurzlebige Themenfahrt Antartica Empire of the Penguin. Hierbei handelte es sich um eine schienenlose Fahrt in einer kühlen Kammer mit einigen Bildschirmen und Lichteffekten zum Erzählen der Geschichte. Der Ausgang des Fahrgeschäfts führte direkt zu den Pinguingehegen, die man auch heute noch erleben kann. Im Jahr 2024 wird das alte Showgebäude die Heimat der Achterbahn Penguin Trek sein.

Sky Tower

SeaWorld beherbergt einen sehr aufwendig gestalteten Aussichtsturm. Leider sind, wie bei vielen Parks von SeaWorld, Aussichtsfahrten wie der Sky Tower nicht im Eintrittspreis des Parks enthalten, was ich sehr schade finde.

Seaport Theater

Direkt neben dem Sky Tower befindet sich das Seaport Theater, in dem das Sesamstraßen-Weihnachtsspecial Elmo’s Christmas Wish gezeigt wurde. Diese musikalische Show ist sehr unterhaltsam, besonders wenn man jüngere Kinder dabei hat.

Pacific Point Preserve and the Sea Lion & Otter Spotlight

In einer sehr ruhigen Ecke des Parks befindet sich das Pacific Point Preserve, die Heimat der kalifornischen Seelöwen und echten Hundsrobben. Hier kannst du die Tiere in aller Ruhe beobachten, bevor du dich zur Sea Lion & Otter Spotlight Präsentation begibst. Obwohl die Show hauptsächlich aus einfachen Witzen besteht, ist sie ein echter Knaller und ein Muss, wenn man den Park besucht.

Shark Encounter

Direkt neben dem zentralen See des Parks, wo man flamingoförmige Tretboote mieten kann, befindet sich der Eingang zum Shark Encounter. Die Attraktion beherbergt sehr große Aquarien und Ausstellungen. Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist dabei ein großer Unterwassertunnel durch das Haifischbecken.

Mako

Abgesehen von den letzten Kurven sieht man nicht viel von dem B&M-Hypercoaster Mako im Park. Gleich nachdem wir den Bahnhof verlassen und eine kleine Kurve durchfahren haben, klettern wir den Lifthügel hinauf auf eine Höhe von 61 m. Oben angekommen, geht es schon wieder bergab Richtung Boden. Mit einer Geschwindigkeit von 117 km/h nehmen wir dann den ersten Hügel, der uns in einer stark geneigten Kurve am Rande des Sees entlangführt. Darauf folgt ein sehr feiner Airtime-Hügel, nach dem wir sofort in einer erhöhten Kurve die Richtung ändern. Es schließt sich eine Reihe von Airtime-Hügeln an, die parallel zu dem bereits erlebten Weg verlaufen, bevor wir auf einen Blockabschnitt direkt neben dem Lifthügel treffen. Dann tauchen wir unter den Lifthügel und treffen auf einen weiteren Airtime-Hügel direkt neben dem Bahnhof. Eine stark geneigte Kurve führt uns dann zu den letzten Kurven auf dem zentralen See des Parks, die wir schon beim Betreten der Bahn gesehen haben. Kurz darauf treten wir auf die Bremse und unsere sehr schöne und äußerst wiederholbare Achterbahnfahrt auf Mako geht zu Ende.

Nautilus Theater

Während meines Besuchs in SeaWorld Orlando hatte ich die Gelegenheit, ein Konzert von O-Town Motown im Rahmen der Veranstaltungsreihe Sounds of the Season im Nautilus Theater zu erleben. Die Show war sehr unterhaltsam.

Infinity Falls

Eine der aufregendsten Wasserbahnen in SeaWorld Orlando ist Infinity Falls. Diese große Stromschnellenfahrt von Intamin beginnt mit einem sehr schnellen und rasanten Stromschnellenabschnitt, bevor man den Lifthügel erreicht, über den die letzte Abfahrt der Fahrt führt. Auf der obersten Ebene folgt ein weiterer Abschnitt mit Stromschnellen, der uns zum Aufzug der Bahn bringt. Sobald das Boot in den Lift einfährt, steigt die Spannung im Verhältnis zum Höhenzuwachs. Schließlich verlassen wir den Lift und schießen die Rutsche hinunter. Gut durchnässt nehmen wir dann die letzte Kurve in Richtung Bahnhof.

Sesame Street Land

Das Sesame Street Land in SeaWorld Orlando ist wahrscheinlich der größte Sesamstraßen-Bereich außerhalb der Sesamstraßen-Themenparks. Während die Nachbildung der modernen Sesamstraße mit ihren interaktiven Spiel- und Fotomöglichkeiten sicherlich eine gewisse Ästhetik für amerikanische Kinder hat, kommt dieser Bereich in Bezug auf Fahrgeschäfte zu kurz, vor allem im Vergleich zu Port Aventuras Sesamo Avontura mit seiner fantastischen Themenfahrt Sesame Street: Street Mission.

Super Grover’s Box Car Derby

Das größte Fahrgeschäft im Sesame Street Land ist Super Grover’s Box Car Derby. Es ist der einzige Force Three Coaster von Zierer und damit eine ziemlich beeindruckende Familienachterbahn. Nachdem wir den Lifthügel erklommen haben, geht es in einer steilen Kurve nach links hinunter. Nach dem Lifthügel geht es in einer langen Kurve am Bahnhof vorbei. Zurück auf dem Boden geht es dann in einer schnellen Linkskurve über Stock und Stein, bevor wir auf die Bremse treten und die Fahrt bald zu Ende ist.

Orca Encounter

Seit ein paar Jahren hat sich der Schwerpunkt der großen Orca-Shows bei SeaWorld mehr in Richtung Edutainment verschoben. Daher sind sie jetzt eher eine Gelegenheit, einen Orca in Aktion zu sehen, als reine Unterhaltung. Natürlich bespritzen dich die Orcas immer noch, wenn du in der Soak-Zone sitzt, aber das war’s dann auch schon mehr oder weniger. Das Orca Encounter ist dennoch ein lohnendes Erlebnis, solange du deine Erwartungen niedrig hältst.

Wild Arctic

Wild Arctic beherbergte früher einen Flugsimulator im alten Stil, der wie Antartica: Empire of the Penguins als Vorprogramm für das Tiergehege diente, das du gleich danach erleben konntest. Dieser Bereich beherbergt Belugawale und Walrosse und ist insgesamt sehr gut thematisiert und sehenswert.

Ice Breaker

Während die Achterbahn Ice Breaker noch im Bau war, wurden im Bayside Stadium keine Shows gezeigt. Die Premier Rides Achterbahn mit dem weltweit einzigen Vierfachstart bietet einen schönen Startabschnitt mit Double-Up-Elementen an beiden Enden. Der Zug fährt dann über einen Top Hat und in einen kurvenreichen, bodennahen Abschnitt, der eine Reihe von schnellen Übergängen, mehrere Airtime-Hügel und einen bemerkenswerten Turnaround bietet.

Bilder SeaWorld Orlando

Fazit SeaWorld Orlando

Auch wenn ich den Park nicht in vollem Umfang erleben konnte, hatte ich eine sehr gute Zeit in SeaWorld Orlando. Mit bald fünf weiteren Achterbahnen, die ich noch erleben kann, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich früher oder später wiederkommen werde.


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Mit der Flugmaschine durch Rookburgh

Ein neuer Themenbereich im Phantasialand

Das Phantasialand hat mal wieder etwas Neues gebaut und hat es ausgerechnet während der Pandemie Covid 19 fertiggestellt. Während anderswo die Eröffnung der neuen Attraktion, des neuen Themenbereichs und des neuen Hotels auf das nächste Jahr verschoben worden wäre, hat der Park in Brühl wieder einmal die Initiative ergriffen und die Freizeitparkwelt komplett auf den Kopf gestellt.

Nach der Schließung des riesigen IMAX-Simulators Race for Atlantis zum Ende der Wintersaison 2015/16 begannen die Gerüchte über die zukünftige Nutzung des Areals. Zur gleichen Zeit befand sich der neue Themenbereich Klugheim in den letzten Vorbereitungen. Kurz darauf wurde Taron zu Europas bedeutendster Achterbahn und Klugheim zu einem der immersivsten Bereiche in einem europäischen Themenpark.

Zum Start der Saison 2017 erschien ein Teaser des neuen Themenbereichs und im Juni desselben Jahres wurde die Achterbahn F.L.Y. der Öffentlichkeit angekündigt. Kurz darauf wurde die erste Schiene installiert. Doch aufgrund der Lage am Rande des Parks und zwischen den Bereichen Berlin und Fantasy gab es nicht viel zu sehen. In der Tat wusste kein Besucher, wie Rookburgh und seine Flugmaschine bis zur Eröffnung des Bereichs aussehen würden.

Rookburgh im Pre-Opening

Mit der Zeit wuchs die Vorfreude ins Unermessliche und plötzlich – und in einer Zeit, in der niemand daran gedacht hätte – öffnete Rookburgh seine Pforten für ein Pre-Opening. Aufgrund von Covid-19 wurde die Anzahl der Besucher auf dem Areal begrenzt und nur der vordere Eingang zum Areal geöffnet, was dazu führte, dass sich von Anfang an eine lange Schlange bildete, die sich über einen großen Teil des Kaiserplatzes und in den Fantasy-Bereich ausdehnte.

Ich reihte mich gegen Mittag in die Warteschlange ein und verbrachte eine ganze Weile in der Open-Air-Warteschlange auf dem Kaiserplatz. Als Rookburgh in Sichtweite war hielt es plötzlich ein Vordrängler für eine gute Idee, sich zu mir zu gesellen. Angeblich war er ein Angestellter des Parks und wollte sich den Bereich an seinem freien Tag einfach mal anschauen. Da ich Queue Jumping nicht akzeptiere, informierte ich das Personal über sein Verhalten, woraufhin ihm der Zutritt zum Areal für den Besuchstag verweigert wurde. Er nannte mich – wohl ziemlich dankbar – ein Arschloch.

Von dem Augenblick ab, als er sich in mein Leben drängte, war ich sehr verärgert. Aber all die Verärgerung war vergessen, als ich in die immersive Welt von Rookburgh eintrat. Dieses Steam-Punk-Paradies ist einfach unglaublich. Die Art und Weise, wie die Achterbahn F.L.Y. durch das Gelände und das nahe gelegene Hotel Charles Lindbergh fährt, ist einfach fantastisch. Es gibt so viel zu sehen, und doch ist alles auf das neue Erlebnis des Fliegens reduziert und visuell sehr klar.

Neben der Hauptattraktion bietet Rookburgh einige köstliche Leckereien. In Emilie’s Chocoladen & Candy-Werkstatt gibt es hochwertige Schokolade und Süßigkeiten zu kaufen, während Zum Kohleschipper eine Auswahl an leckeren Sandwiches anbietet und sich das Restaurant Uhrwerk voll auf exklusive Hamburger, Craft Beer und Gin konzentriert. Das alles hat seinen Preis und deckt ein Segment ab, das der Park bisher nicht abgedeckt hat. Das Phantasialand bietet damit ein umfangreiches Angebot an traumhaften Verpflegungsmöglichkeiten zu einem sehr angemessenen Preis.

F.L.Y. – Die Flugmaschine

Die Signature-Attraktion von Rookburgh ist der Vekoma Flying Coaster F.L.Y. Obwohl Vekoma der Pionier dieser Art von Achterbahn war, ist ihr Flying Dutchman-Modell nur in einer Handvoll Parks zu finden. Der komplizierte Beladungsmechanismus und die im Vergleich zum Konkurrenzprodukt geringere Kapazität führten seit 2001 zu keiner weiteren Installation. Eine erste Iteration der Zugmechanik wurde 2009 mit dem kurzlebigen Stingray Coaster im Giant Wheel Park von Suzhou präsentiert. Für F.L.Y. erhielt das Flying Dutchman-Design eine komplette Neuentwicklung. Die Züge weisen nun das bei anderen modernen Achterbahnen der Firma zu findende Westen-Design auf und die Schienbeinklemmen sind am Zug und nicht an den Bügeln befestigt und erlauben es, in diese hineinzugleiten. Die wichtigste Neuerung ist jedoch, dass man in den Zug einsteigt, während sich die Schiene in einer um 90° gedrehten Position befindet – ein Drehgelenk hat den Wagen in eine horizontale Position gebracht.  Der Bahnhof ist daher höchst ungewöhnlich, da er recht lang ist.

Die Fahrt auf F.L.Y.

Sobald der Zug bestiegen ist, kann die Fahrt beginnen. In einem Dark-Ride-Abschnitt erklimmen wir eine Rampe, während wir noch in aufrechter Position sitzen. In einer Kurve wechseln wir dann auf die bisher wohl eleganteste Art und Weise in die Flugposition. Kurz darauf werden wir im ersten Launch-Abschnitt der Bahn beschleunigt und in eine weite und nach oben führende Kurve geführt. Entlang und oberhalb der Fassaden von Rookburgh drehen wir uns nun in einem Korkenzieher herum. Nach einer Linkskurve überqueren wir den ersten Launch-Abschnitt in einem Airtime-Hügel. Begleitet von viel Druck fliegen wir nun durch den hinteren Teil von Rookburgh, bevor wir in einer Linkskurve ein wenig an Höhe gewinnen. Danach geht es durch die Mitte des Areals, bevor wir in einer sehr weiten Linkskurve absteigen. Eine enge Rechtskurve führt uns dann in die vordere rechte Ecke des Gebiets, wo wir in einer engen Helix auf das Bodenniveau abfallen. Hier treffen wir auf den zweiten Launch Track und beschleunigen erneut in Richtung Hotel Charles Lindbergh.

Da die Abschussstrecke nach oben führt, haben wir alsbald einen Blick auf die oberen Etagen des Hotels. Eine steile Kurve führt uns dann nach unten. Mit viel Schwung überfliegen wir nun das Restaurant Uhrwerk, bevor wir uns wieder auf den Weg durch das Zentrum des Areals machen. In einer Linkskurve überraschen wir dann die Besucher der Chocoladen & Candy-Werkstatt, während wir weiter in den vorderen Bereich des Viertels fliegen. Hier geht es in einer Linkshelix bergab, bevor wir uns in die Tiefe stürzen. In einer intensiven Linkskurve geht es nun auf die zweite Inversion der Bahn zu, woraufhin es in einer weiten Kurve dicht am Boden weitergeht. Nach einem kurzen Schwenker nach rechts geht es dann in die Bremse. Wie zu Beginn der Fahrt werden wir dann in einer kurzen Kurve wieder in die horizontale Sitzposition gedreht. In einer sehr bequemen Position warten wir nun auf den Ausstieg. Kurze Zeit später erreichen wir die Ausstiegsstation.

Fazit F.L.Y.

Rookburgh ist ohne Zweifel einer der immersivsten Bereiche in jedem Themenpark und F.L.Y. ist dessen Meisterwerk an Achterbahn. Sie wurde irgendwann in der Mitte der Fahrt zu meinem liebsten Flying Coaster, denn ich konnte mich vor Freude kaum noch halten. Wie die meisten Flying Coaster da draußen ist auch F.L.Y. ein sehr intensives Erlebnis, das dennoch sehr viel Spaß macht. Die Züge sind viel komfortabler als die Standardzüge, die man bei B&M Achterbahnen dieses Typs findet und garantieren eine sehr sichere Reise durch die Luft. Die hohe Kapazität, die lange Fahrzeit, die Technik der Bahn und ihre Lage verbessern zweifellos das Gesamterlebnis auf F.L.Y.: eine Bahn, die mit Leichtigkeit das nächste große Ding Europas wurde.

Bilder Phantasialand

 


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Nagashima-Mania

Die Geschichte des Nagashima Spa Land

Das Nagashima Spa Land erstand als Ergänzung des 1964 erschlossenen Ferienresorts nahe der Stadt Nagashima. Direkt an der Ise Bucht gelegen, erhoffte sich die Firma Otani Natural Gas Co., Ltd im Jahr 1963 den Fund einer Erdgaslagerstätte, als sie auf Erdgasexploration auf eine heiße Quelle stießen. Das daraufhin errichtete provisorische Bad stellte sich schnell als äußerst beliebt heraus, so dass im selben Jahr die Nagashimakankokaihatsu Co., Ltd. mit dem Ziel der touristischen Erschließung der nun als Nagashima Onsen bekannten Quelle gegründet wurde. Im November 1964 wurde das Bad und einen Monat später das Hotel Nagashima den Besuchern freigegeben. Im Jahr 1966 erfolgte dann ein weiterer Ausbau des Resorts mit der Eröffnung des zweiten Hotels und des Nagashima Spa Lands samt Jet Coaster.

Schnell erfreute sich das Nagashima Resort einer größeren Beliebtheit, weswegen bereits im Jahr 1970 das dritte Hotel folgte. Mittlerweile besteht das Resort aus drei Hotels, dem Freizeitpark Nagashima Spa Land, den Gärten Nagano-no-Sato, dem Anpanman Children’s Museum, sowie dem großen Outlet-Center Mitsui Outlet Jazz Dream Nagashima und der heißen Quelle Yuami-no-Shima. Jährlich besuchen rund 5.8 Millionen Besucher das Nagashima Resort.

Parkrundgang

Reist man per Bus an, so landet man am Nebeneingang des Nagashima Spa Land, gelegen zwischen den Hotels und dem Outlet-Center. Von hier aus führt ein Weg direkt in das großzügig ausgelegte Kinderland, samt überdachtem Spielplatz. Hier findet man neben einer Großzahl an kindgerechten Rundfahrgeschäften und zwei kleinen Wildwasserbahnen gleich zwei Kinderachterbahnen.

Children Coaster

Die älteste der beiden Kinderachterbahnen des Nagashima Spa Land ist die sehr unscheinbar platzierte Marienkäferbahn mittlerer Bauart des Herstellers Zierer namens Children Coaster. Typischerweise donnert man auch in Nagashima gleich zwei Runden durch das 8er-Bahn-förmige Layout und erfreut sich über die manuelle Bremsung gegen Ende der Fahrt.

Hach, schön ist es hier. Neben dem bewährten Fahrspaß des altehrwürdigen Kinderachterbahnevergreens, haben auch Charaktere des englischen Kinderbuchklassikers „Die Geschichte von Peter Hase“ hier ihr zu Hause gefunden. Dabei ist Peter Rabbit seit Ewigkeiten das Maskottchen des Nagashima Spa Land, doch erst im Jahr 2012 wurde ihm eine eigene Achterbahn gewidmet.

Peter Rabbit Coaster

Die Fahrt in dem Powered Coaster Peter Rabbit Coaster des Herstellers Hoei Sangyo beginnt mit einer weiten Linkskurve, in der man einige Höhenmeter zunimmt, die man in einer etwas engeren Rechtshelix sogleich wieder abbaut. Auf dem Bodenniveau angelangt schießt man nun voller Schwung nach einem Richtungswechsel durch eine ebenso weite Kurve, wie zu Beginn der Fahrt. Hieran führt der Weg gleich in die Station und durch diese hindurch. Nach einer weiteren Runde durch den Streckenparcours endet die sehr nette Fahrt.

Viking

Bevor wir uns nun zu sehr vom Kinderland und seinem Parkmaskottchen Peter Rabbit entfernen, zieht es uns sogleich in die doppelte Monorail mit ihren beiden gegenläufigen Fahrspuren. Wobei, eigentlich zieht es uns auf dem Weg dahin in eine ganz andere, äußerst imposante, Fahrgeschäftszusammenstellung, die es so kein weiteres Mal auf diesem Planeten gibt: das Schiffschaukelkonglomerat Viking.

Als ich das erste Mal auf das Nagashima Spa Land stieß, war ich ungemein beeindruckt von der Schaukelfreude der Japaner. Wo es in manchen europäischen Freizeitparks zwei, maximal drei schiffschaukelartige Fahrgeschäfte gibt, gibt es hier das volle Programm in seiner maximalen Bandbreite, darunter drei Schiffschaukeln, zwei Drehschaukeln und eine Überkopfschiffschaukel. Seit diesem Moment war mir eines klar: Ich muss dahin! Und noch viel wichtiger: Ich muss alles fahren!

Denn seien wir mal ehrlich, wen interessiert denn bitte schön die längste Achterbahn der Welt, wenn sich hier zwei gigantische Schiffschaukeln weit oberhalb einer dritten, normalgroßen, Schiffschaukel befinden? Das ist irrsinnig und vor allem schlichtweg grandios.

Nach dem Erfolg der kleinen Schiffschaukel im Jahr 1980 und dem Erfolg der großen HUSS- Doppelanlage im Freizeitpark Toshimaen, setzte Nagashima noch einen drauf und baute 1986 eine ebenso große Schiffschaukel, ebenfalls in einer Doppelanlage. Nun ist es etwas schwierig nachzuverfolgen, in wie weit die drei bestehenden Großanlagen im Nagashima Spa Land, Toshimaen und Samsung Everland miteinander verwandt sind, denn obgleich die Schiffe allesamt gleich aufgebaut sind und sich jeweils oberhalb diverser Einrichtungen befinden, werden zwei dieser Anlagen als Doppelanlage des HUSS Traumschiffes angesehen. Das ist insoweit auch nachvollziehbar, sieht die Anlage auf den ersten Blick so aus, als seien zwei etwas größer geratene Schiffschaukeln des Models Pirat direkt nebeneinander platziert und zu einem Boot verbunden worden. Der doppelte Viking wird jedoch in der Referenzliste von Intamin als Twin Flying Bounty bezeichnet. Grund hierfür dürfte der Bankrott der Firma Arrow-HUSS gegen Ende des Jahres 1984 sein, wonach sich 1986 die Firma als HUSS Maschinenfabrik neu aufstellte. In den Zwischenjahren wurden geplante Anlagen durch andere Hersteller (s. Ninja in Six Flags St.Louis) errichtet.

Doch wie fährt sich ein Traumschiff/Twin Flying Bounty denn so? Schön; von der Fahrt eigentlich nicht weltbewegendend, da von der Grundkonstruktion selbst bereits unfassbar träge, doch im Gesamten gesehen schon richtig schön. Halt eine Großattraktion unfassbaren Ausmaßes, die allen Parkgästen zugänglich ist und niemanden unzufrieden aussteigen lässt – sozusagen ein Crowd Pleaser sondergleichen. Zusammen gesehen hat die Schiffschaukelansammlung eine Kapazität von insgesamt 380 Personen (je 160 Personen pro Boot der Großschaukel plus 60 Personen in der normalgroßen Schiffschaukel) pro synchronisiertem Fahrtzyklus. Insgesamt gesehen also eine stündliche Kapazität von bis zu 5000 Personen, die während der goldenen Woche und manch anderen Tagen sicherlich auch heutzutage noch von Nöten sein dürfte. An leereren Tagen sticht eine der Flying Bountys zumindest alle 15 Minuten in See.

Jet Coaster

In der Zwischenzeit kann man z.B. eine schöne Aussichtsrunde auf der bereits erwähnten doppelspurigen, jedoch gegenläufig fahrenden Monorail drehen. Hierbei hat man einen wunderbaren Blick auf den See und das kleine Waldstück, welches man hierbei umrundet. In diesem befinden sich die Parkeisenbahn, eine Go-Kart-Strecke, sowie die älteste Achterbahn des Nagashima Spa Land, der Jet Coaster Jet Coaster.

Gesichert nur durch einen Gurt und frei von allem, was sich Bügel nennt, erklimmen wir sogleich den Lifthügel der altehrwürdigen Dame. Mittlerweile weit unterhalb der Baumwipfel durchschreiten wir eine lange Rechtskurve, an der wir uns sogleich und vollkommen untypisch für einen klassischen Jet Coaster, steil zu Boden stürzen. In selber Façon erklimmen wir den nun folgenden Hügel, ehe wir uns ein weiteres Mal in eine Rechtskurve begeben. Hieran folgt dann ein etwas flacheres Gefälle mit einer noch flacheren Auffahrt diagonal durch die Anlage hindurch. Die Auffahrt mündet dann eine Etage unterhalb der ersten Kurve in einer Linkskurve, die demzufolge etwas gemächlicher befahren wird. Es folgt eine letzte überaus flotte Abfahrt, die in eine etwas längere Gerade oberhalb des Sees mündet. Ein letzter Hops leitet uns auf die Höhe der Station, woraufhin wir diese nach einer Linkskurve und der obligatorischen Bremsstrecke auch erreichen.

Der Jet Coaster ist eine überaus charmante Achterbahn, die vor allem optisch durch ihre Fachwerkstruktur zu überzeugen weiß. Die Fahrt durch den Wald ist dabei äußert rasant und weiß mit Leichtigkeit ihre Fahrgäste zu begeistern. Tatsächlich sogar so sehr, dass hier am zweiten Besuchstag die längste Warteschlange dank dem leider vorhandenen Einzugbetrieb herrschte. Ansonsten aber ein schönes altes und überaus fahrenswertes Schätzchen aus dem Hause Togo.

Space Shot und Flying Carpet

Auf der anderen Seite des Waldes erwartet den Besucher ein etwas seltener Anblick, direkt neben einem doch eher geläufigeren. Wobei geläufig beim S&S Freifallturm-Dreigestirn namens Space Shot immer noch ein überaus seltener Anblick ist, doch eine Fahrt auf einem Suspended Flying Carpet, also einem fliegenden Teppich mit Hängegondel, kann man außerhalb des dänischen Freizeitparks Tivoli Gardens nur hier wagen. Dabei wissen beide Fahrten durchaus zu überzeugen.

Shuttle Loop

Genauso wie die Fahrt der nächsten Achterbahn, dessen Layout man mit den Worten Abschuss, Looping, und Rückwärtsfahrt perfekt beschreiben kann. Ihr habt es sicherlich schon erraten, es handelt sich um einen Shuttle Loop aus dem Hause Schwarzkopf. Wie bei eigentlich jeder Achterbahn aus Münsterhausen, bedarf es nicht viel um ein rundum zufriedenstellendes Fahrterlebnis zu erzeugen und so zeigt sich die Anlage im Vergleich zur (bis dato noch) einzigen europäischen Anlage (Psyké Underground in Walibi Belgium) ungewohnt puristisch. Das reicht auch, denn die Fahrt ist so wie sie ist absolut perfekt, weswegen man immer wieder gerne einsteigt und das auch gleich öfters hintereinander.

Looping Star

Gleiches gilt im Übrigen auch für die nur drei Jahre jüngere Schwesteranlage. Der Shuttle Loop war scheinbar ein großer Erfolg, so dass man sich in Münsterhausen noch einen Looping Star orderte und die Achterbahn interessanter Weise gleich nebenan stellte.

Dabei beginnt die Fahrt in dem Klassiker der deutschen Ingenieurskunst ganz souverän mit der Besteigung des Lifthügels. Aus einer Höhe von rund 24m stürzt man sogleich in einer Steilkurve gen Boden um sich mit voller Geschwindigkeit der einzigen Inversionsfigur, einem Looping, zu nähern. Mit ordentlichem Wumms unter der Haube passiert man dann das namensgebende Element, worauf man just darauf wieder nach oben schießt um in luftiger Höhe eine Wende zu vollziehen. Doch die Ruhe währt nicht lang, denn sogleich schmeißt sich der Wagenverbund erneut gen Boden, was gerade im hinteren Teil des Zuges zu unerwarteter Airtime führen kann. Gegenläufig zum ersten Gefälle nimmt man erneut ein wenig an Höhe zu und baut diese dann parallel zum Lifthügel effizient ab. Da sich eine Gerade mit stetiger Querneigung ein wenig seltsam fährt wird man zwischendrin geradegerückt, jedoch ohne dabei das Prinzip der Drehung um die Herzlinie zu berücksichtigen; dafür gibt es im Nagashima Spa Land aber auch andere Achterbahnen (s. Ultra Twister). Wieder nach links geneigt durchfährt man eine weitere Kurve, ehe man sich in einen Hügel erneut dem Boden nähert. Es folgt eine rasant befahrene Rechtskurve, die einen dann in die Bremsstrecke der Anlage überleitet.

Corkscrew

Interessanter Weise steht seit dem Jahr 2012 das Konkurrenzprodukt aus dem Hause Arrow gleich gegenüber. Seit dem Jahr 1979 stellt die Korkenzieherachterbahn Corkscrew ihre Fahrgäste in Nagashima gleich zwei Mal überkopf. Interessanterweise ist sie dabei eine von vier baugleichen Anlagen die in diesem Jahr ihren Betrieb in Japan aufgenommen haben– allesamt wohl inspiriert durch die erste Inversionsachterbahn in Asien, dem Corkscrew im Yatsu Yuenchi.

Das Layout ist dabei schnell wiedergegeben. Nachdem man die Station über ein kleines Gefälle verlassen hat durchfährt man eine enge Wendekurve, die einen dann in den Lift der Anlage übergibt. Auf einer Höhe von etwa 21m angekommen verlässt man diesen in einem kurzen Dip, wobei im gleichen Zug bereits die erforderliche Querneigung für die darauffolgende Wendekurve erzeugt wird. Ist diese dann durchfahren stürzt sich der Zug dem Boden entgegen, was gerade im hinteren Teil des Zuges zu einer ausgeprägten Airtime führt. Nun donnert der Wagenverbund kraftvoll durch das erste Tal und schießt kurz darauf einen Hügel empor. Dieser geht dann zügig in eine längere abwärtsführende Wendekurve über, in deren quergeneigtem Tal die Einfahrt in die Korkenzieher erfolgt. Absolut gekonnt überschlägt sich der Zug nun zweimal. Die Ausfahrt des zweiten Korkenziehers mündet dann in die finale Wendekurve, woraufhin auch bereits die Schlussbremse wartet.

Die Fahrt auf der Corkscrew ist toll. Heutzutage ist die Anlage zwar nichts weltbewegendes mehr, aber im Jahr 1979 hat das ausgereicht um die Massen kopfstehen zu lassen. Die Fahreigenschaften waren leider unter dem Durchschnitt des Herstellers angesiedelt – was aber kaum ins Gewicht fällt. Im gesamten gesehen fügt sich die Anlage absolut harmonisch in ihr doch sehr starkes Konkurrenzfeld ein, weswegen man die eine oder andere Fahrt durchaus wagen sollte; wo denn auch sonst, stehen so viele Idole der späten 70er Jahre in einer Parkecke.

Vorbei an einem typisch japanischen Gruselhaus und einem exzellenten Star Flyer führt uns der Weg nun auf die andere Seite eines gigantischen Stahlkonstrukts, welches wir uns jedoch erst einmal für später aufsparen. Hier biegen wir nach links ab und folgen dem breiten Hauptweg in eine Sackgasse, in der der Flying Coaster Acrobat auf uns wartet.

Acrobat

Von der äußeren Erscheinung durchaus angelockt, sehen wir uns schnell in dem großzügig ausgelegten Wartebereich unterhalb der Station wieder und entscheiden uns dann für eine der beiden Stationsseiten. Nach dem Treppenaufgang werden wir sogleich in eine Reihe eingeteilt, woraufhin wir unsere persönlichen Gegenstände und Wertsachen in zu den Reihen zugehörigen Spinden verstauen. Soweit nichts Ungewöhnliches, doch am Ende wartet ein Sicherheitsscan samt Metalldetektor auf uns. Nachdem wir brav bewiesen haben, dass auch unsere Taschen allesamt leer sind, werden wir zu den Gates gelassen und können sogleich unser bevorzugtes Fluggerät boarden.

Sobald die Startposition erreicht ist kann die Fahrt auch schon losgehen. Über eine Weiche erreichen wir den Lift der Anlage, welcher uns auf eine Höhe von 43m bringt. Sobald oben angekommen stürzen wir uns in einer rechtsführenden Steilkurve dem Abgrund entgegen. In einem weiten Radius schweben wir nun durch das anschließende Tal und erklimmen unverzüglich einen Hügel, der sich als Ausgangsposition für den nun folgenden Pretzel Loop entpuppt. Ohne Gnade stürzen wir uns nun hinunter, stehen kurzzeitig Überkopf und sehen uns dann auf dem Rücken liegend das Spektakel in umgekehrter Reihenfolge an, wobei wir beinahe von der G-Keule erschlagen werden. Wieder einmal in weiter Höhe reicht die Zeit aus um kurzzeitig durchatmen zu können, denn nun durchqueren wir das eben absolvierte Element in einer zahmen Linkskurve. Doch ehe wir uns versehen drehen wir uns in einem Inline-Twist um die eigene Achse und sausen dem Boden in einer Rechtskurve entgegen. In einem Corkscrew durchqueren wir ein weiteres Mal den Prezel Loop und sehen uns alsbald die Station der Achterbahn von hinten an. Nach einer kurzen Auffahrt erreichen wir die mittlere Blockbremse der Fahrt, die uns jedoch ohne größere Verzögerung in den zweiten Teil dieser entlässt.

In einer Rechtskurve schießen wir, begleitet durch synchron geschaltete Wasserfontänen, über einen See. Ähnlich einer Bayernkurve fügt sich dabei Berg an Tal an und am Ende deren wartet sogar noch ein weiterer Inline-Twist auf die Fahrgäste. Weiterhin in diesem tollen Flow sehen wir uns in einer Linkskurve wieder, die uns leider geradewegs in die Schlussbremse führt.

Acrobat ist der etwas Zahmere der beiden japanischen Flying Coaster, das heißt jedoch nicht, dass die Anlage nicht auch versucht einen mit den vorhandenen Kräften zu erschlagen. Sie macht es nur etwas subtiler. Während sich bei Universals fliegendem Dinosaurier Element an Element reiht, besteht bei Acrobat noch ausreichend Zeit um sich ganz dem Fliegen zu widmen. Dieses hat durchaus seine Vorteile und so erscheint die Fahrt selbst ein wenig harmonischer. Gerade der Part nach der Blockbremse macht durchaus einiges her und bietet nebenbei wunderbare Einsichten für die restlichen Parkgäste. Generell präsentiert sich die Anlage wunderbar offen und von allen Seiten einsehbar, auf das schön brav noch mehr Gäste des nahen Outlet-Centers in den Freizeitpark Nagashima Spa Land wechseln. Es lohnt sich zumindest, denn mit Acrobat steht in Nagashima ein wirklich genialer Flying Coaster.

Bobkart

Direkt daneben steht seit dem Jahr 2004 die Wiegand Bobkart-Doppelanlage Bobkart. Auf einer Länge von 822 und 797m duellieren sich theoretisch beide Fahrspuren. Dabei führt die Strecke vorerst parallel durch eine sehr holprig zu befahrende Linkskurve. Der Fahrkomfort erhöht sich signifikant mit der stetig steigenden Fahrtgeschwindigkeit, der Fahrspaß wiederum durch die zahlreichen Wellen auf der nun folgenden Geraden. Nach einer weiteren Linkskurve und ebenso vielen Wellen trennen sich beide Fahrspuren nun voneinander.

Während die rechte Spur sich nun einer kurzen Rechtskurve zuwendet, flitzt die linke Fahrspur weiterhin geradeaus. In einer weiten Linkskurve baut die rechte Fahrspur nun stetig an Höhe auf, woraufhin die linke Spur auf einer weiteren Wellengeraden überquert wird. Die Konkurrenzspur widmet sich währenddessen einer rechtsführenden Aufwärtshelix, woraufhin beide Spuren für einen kurzen Moment wieder parallel verlaufen. Dies ändert sich schnell und so trennen sich beide Spuren in einem spitzen Winkel. Das hat auch einen Grund, denn in der nun folgenden Abwärtshelix der rechten Spur kommt einem die linke Fahrspur entgegen. Diese umrundet nämlich besagte Helix, verläuft daraufhin jedoch parallel zum eben absolvierten Track der rechten Spur. Nach einer weiten Rechtskurve und einer kurzen Gerade stößt die linke Fahrspur dann wieder auf die rechte Fahrspur, die in der Zwischenzeit nur eine längere Gerade durchquert hat, und beide fahren parallel in eine Aufwärtshelix ein.

Auf einem aufgeständerten Teil der Strecke überqueren beide Spuren nun die eben absolvierte und zukünftige Fahrstrecke, ehe es in eine Linkskurve entlang der Station geht. Im Anschluss einer nach rechts verlaufenden Abwärtshelix laufen dann beide Bahnen auf dem Boden weiter. Nach einem Linksknick und einer 180° Wendekurve ist dann für beide Spuren das Ziel erreicht.

Die Bobkart-Doppelanlage macht einiges her; die Fahrt selbst ist jedoch nur okay. Zugegeben lässt man sich hier von den herumstehenden Anlagen etwas ablenken, doch die Fahrt über die zahlreichen Bodenwellen ist leider aber auch ein wenig repetitiv. Wobei man auch darüber schauen könnte, würden denn die Bobs parallel verlaufen. Von den insgesamt 28 Bobs pro Seite liefen am ersten Besuchstag leider nur etwa 5 – was in Hinsicht auf den Andrang auch vollkommen ausreichend war – und diese wurden je Seite nach und nach auf die Reise geschickt. Wo am Anfang noch beide Seiten bedient wurden, lief kurz darauf nur noch die rechte Fahrspur. Das war schade, aber auch verständlich, immerhin kann man die Kapazität der Anlagen dem Andrang entsprechend in kürzester Zeit variieren. Im Gesamten gesehen fuhr sich die linke Spur dann ein wenig besser als die rechte, summa summarum boten beide Spuren eine gute Fahrt.

Ultra Twister

Direkt hinter der Anlage befindet sich die Station der Achterbahn Ultra Twister. Auch in Nagashima erwartet uns das Standardmodell des Herstellers Togo, hier jedoch in einer etwas weniger bunten Lackierung als im Freizeitpark Greenland, dafür aber mit genialen Lichteffekten. Da wir besagte Anlage bereits im Greenland gleich 12 Runden gefahren sind wussten wir was uns erwartet und sind mit Freude eingestiegen.

Nachdem der Wagen kontrolliert wurde nähert man sich dem Transferelement am hinteren Streckenende. Dieses wird dann um 90° Grad gedreht, woraufhin sich prompt die Auffahrt im Vertikallift anschließt. Auf einer Höhe von 30m angekommen überquert der Wagen eine sehr enge Kuppe und stürzt sich in einem 85° steilen Gefälle rasant hinunter. Dabei herrscht auf jeden Platz, besonders aber in der letzten Reihe, eine intensive Airtime. Das hierauf folgende und recht enge Tal wird extrem druckvoll durchfahren, während einen der nachfolgende Airtimehügel gekonnt versucht abzuwerfen. Mit auffallend hoher Geschwindigkeit rast man nun durch eine Heartlineroll, welche viel schöner nicht sein könnte. Kurz darauf erklimmt man eine kleine Steigung, an deren Ende man die erste Bremsstrecke der Fahrt erreicht.

In einem zweiten Transferelement wird man nun auf die untere Fahrspur gebracht, die man fortan rückwärts beschreitet. Auf einer kurzen Abfahrt nimmt man dann stetig an Geschwindigkeit zu, ehe der Wagen ein zweites Mal überkopf gestellt wird. Sobald dann das Stationsniveau erreicht wird folgt auch schon die dritte und letzte Rolle der Fahrt. Kurz darauf ist die zweite Bremsstrecke erreicht und die Fahrt auf dem Ultra Twister neigt sich ihrem Ende entgegen.

Auch in Nagashima überzeugt die Rohrpostachterbahn vollkommen. Das Wechselspiel der Vertikalbeschleunigung ist einfach nur herrlich brachial und immer wieder eine Erfahrung wert. Zumal sind hier die Endanschläge nicht ganz so hart wie im Greenland, wodurch die Anlage umso mehr zu Wiederholungsfahrten einlädt. Es sei denn, man verbrennt sich beim Wasserparkbesuch im Joyful Waterpark, den man hier ja auf jeden Fall einplanen sollte, nicht die Schultern und quält sich dementsprechend bei einer Nachtfahrt durch die Fahrt. Nichtsdestotrotz, auch das lohnt sich vollkommen, denn die beleuchteten Ringelemente werten die optisch eh schon sehr ansprechende Fahrt noch einmal auf.

Steel Dragon 2000

Ebenso ansprechend ist der Steel Dragon 2000. Erbaut zur Jahrtausendwende ist der Steel Dragon 2000 mit einer Höhe von 97 m Japans größte Achterbahn. Noch beeindruckender ist jedoch ihre Länge von etwa 2.5 km, womit sie nach wie vor die längste Achterbahn der Welt ist. Zwar gibt es immer mal wieder Gerüchte, dass die Achterbahn The Ultimate aus den englischen Freizeitpark Lightwater Valley verlängert werden soll, aber bis dahin wird es wohl erst einmal keine längere Achterbahn geben.

Die Fahrt auf dem Steel Dragon beginnt mit einem kleinen Dip aus der Station, an den sich eine kurze Rechtskurve anschließt. Hierauf wartet sogleich die erste Liftkette darauf uns in eine Höhe von etwa 50 m zu bringen, wo wir dann in die zweite Liftkette wechseln, die uns wiederum auf stolze 97 m Höhe bringt. Dort angekommen geht es auch gleich sehr schnell wieder hinunter. Mit 152,9 km/h durchschreiten wir das erste Tal, wobei der Zug ordentlich zu vibrieren beginnt. Leider trägt sich diese Vibration auf den Fahrgast über, weswegen man nur froh sein kann kurz darauf einen 76,8 m hohen Hügel empor zu schießen. Nach einem Moment seichter Airtime erwartet einen auch hierauf wieder ein Tal des Schreckens.

Fahrspaß geht anders und somit war ich auch hier wieder froh mich irgendwann auf dem dritten Hügel der Anlage zu befinden. Dieser ist dann nur noch 64 m hoch und leitet den Zug in eine besondere Kurvenkombination über. In einer weiten Steilkurve nähert man sich dabei dem Boden und schießt sogleich eine schräggestellte im Uhrzeigersinn verlaufende Helix empor. Auf dem Weg in das nachfolgende Tal erfolgt ein Richtungswechsel und eine zweite, nun gegen den Uhrzeigersinn verlaufende riesige Helix schließt sich an. Mit stetigem Druck kommt einem das Lächeln im Gesicht langsam wieder und man mag den beschissenen Auftakt der Anlage langsam vergessen. Dabei rast man durch eine bodennahe und verdammt lange Linkskurve am großen Einkaufszentrum entlang. Davon bekommt man jedoch nicht sehr viel mit, immerhin hat man ja noch einen Affenzahn drauf. Blöd nur, dass nach einer längeren Kurve und zwei kleinen Kurvenschlenkern die Auffahrt in die Blockbremse wartet.

Auf der, im Verhältnis zur Gesamthöhe der Anlage, sehr niedrig platzierten Blockbremse wird der Zug merklich reduziert, ehe dieser in eine Reihe von kontinuierlichen Camelbacks abtaucht. Hierbei passiert der Zug zwei Tunnel und sechs Kuppen, bei jeweils in verschiedenen Höhen befindlichen Tälern. Dabei hebt man auf jedem Hügel in einer wunderschönen floating Airtime ordentlich ab. Kurz darauf wird jedoch die Bremsstrecke bereits erreicht und die Fahrt geht einem Ende entgegen.

Der Steel Dragon 2000 ist keine schlechte Achterbahn, nur trifft sie nicht meinen persönlichen Geschmack. Wobei die Fahrt ab der Einfahrt in die langgezogenen Kurven auch mir wirklich Spaß macht, doch die Vibrationen in den ersten beiden Tälern gehen mir so dermaßen fies auf den Magen, weswegen ich im Verlauf der beiden Besuchstage nur eine weitere Wiederholungsfahrt getätigt habe. Dabei interessiert es mich, wie die Fahrt in den originalen Zügen gewesen wäre, da die von Morgan erbauten Züge deutlich massiver aufgebaut waren und dadurch nicht so schnell zu vibrieren anfangen sollten. Die von B&M erbauten Züge, welche im zehnten Betriebsjahr der Anlage zugelegt wurden, sind keineswegs schlecht und ermöglichen eine weitaus freiere Fahrweise, doch entsprechen sie nicht dem Original.

Man wird schon seine Gründe gehabt haben – einen Vergleich zum vorherigen Zustand der Anlage habe ich ja sowieso nicht –, dem entsprechend ist es halb so schlimm. Es hält ja auch niemanden davon ab, einen Marathon auf der Anlage hinzulegen und würde der Auftakt der Anlage nicht so verkorkst sein, würde ich es auch machen.

Arashi

Der Free Spin Arashi macht einfach keinen Spaß. Die Fahrt ist unharmonisch und absolut hart. Die Überschläge werden allesamt nur durch die erzwungene Rotation des Gondelträgers erzeugt, ansonsten wäre die Anlage hier eine gemütliche Aussichtsfahrt ganz ähnlich dem neuen Konzept des Schweizer Ingenieurbüros Ride Engineers Switzerland, welches bald im Schwaben Park realisiert wird. Das Ganze ist leider kein Vergleich zum Konkurrenzprodukt aus dem Hause Intamin, welches selbst in der kleinsten Ausführung weniger zimperlich zur Sache geht und glücklicherweise ganz auf technische Hilfsmittel zur Überschlagsbildung verzichtet – interessanter Weise ist die Fahrt auf einem Zac Spin zwar hart an der Grenze, durch die harmonisch überlagerten Bewegungen jedoch deutlich angenehmer und interessanter.

Rock ‘n‘ Roll

Tatsächlich zeigt sich beim Rundfahrgeschäft Rock ‘n‘ Roll, dass sich auch erzwungene Überschläge halbwegs harmonisch fahren können. Über ein Reibrad werden die einzelnen Gondeln zur Rotation angeregt, woraufhin die Fahrgäste (je nach Beladung der Gondel) einen Purzelbaum nach dem anderen schlagen.

Paratrooper und Telecombat

Ähnlich interessant ist auch der Paratrooper daneben, dessen Radkranz während der Fahrt in die Horizontale gekippt wird. Ansonsten ist der Fahrtverlauf typisch für ein Twister-ähnliches Rundfahrgeschäft, es geht also in freischwingenden Gondeln auf und nieder, immer wieder. Das hiesige Exemplar ist von Technical Park errichtet, ebenso wie der Telecombat nebenan.

Wild Mouse

Das Fahrgeschäftsportfolio in dieser Ecke wird dann noch durch ein Wasserrondell deutscher Produktion ergänzt. Passend, steht doch direkt angrenzend die Wilde Maus in doppelter Ausführung namens Wild Mouse, wie sie genauso auch auf einer deutschen Kirmes hätte stehen können. Natürlich nur echt mit dem passenden Kassenhäuschen samt Schuko-Steckdosen. Die Attraktion gleicht demzufolge auch einer der zahlreichen Wilden Mäuse aus dem Hause Mack Rides und lädt dementsprechend gerne zu der einen oder anderen Fahrt ein; immerhin kann man die Anlage hier ja auch spiegelverkehrt fahren –  zumindest sofern beide Anlagen auch an einem Tag laufen. Wir jedenfalls hatten Glück und konnten an den beiden Besuchstagen jeweils eine der beiden Spuren fahren.

Freefall und Frisbee

Beim Free Fall, einem Freifallturm der ersten Generation, hatten wir indes leider kein Glück und mussten daher auf eine Fahrt verzichten. Zum Glück steht direkt gegenüber eine Parkversion der HUSS Frisbee, die ja eigentlich immer ein Garant für eine gelungene Fahrt sind. In Nagashima verhält es sich leider etwas anders – die schnellen Drehungen bleiben nämlich aus – und so zeigt sich die Fahrt als belangloses Rumgeschaukel, welches nicht einmal durch den Bremer Schausteller Robrahn (auf einer durchschnittlichen Fahrt in Hamburg) unterboten werden konnte. Schade, denn die kleinen Frisbees sind normalerweise immer ganz groß.

Shoot the Chute

Wenn einen eines seiner Lieblingsfahrgeschäfte bitter enttäuscht, bedarf es eines anderen Lieblingsfahrgeschäfts, um wieder zu guter Laune zu kommen. Wie gut, dass nebenan der Shoot the Chute des Freizeitparks Nagashima Spa Land steht, noch dazu von O.D. Hopkins. Als eine der ersten Anlagen im Figure-8 Design des Herstellers überzeugt die rund 30m hohe Anlage, vor allem durch ihren gnadenlosen Nässegrad. Normalerweise ist es bei einem Spillwater so, dass man bis zur Brücke über der Auslaufstrecke bereits nass, jedoch nicht durchnässt ist, was sich jedoch schlagartig mit der Unterquerung der Brücke ändert. Hier ist es jedoch so, dass das Bötchen beim Eintauchen eine dermaßen hohe Welle erzeugt, die jegliche Energie des Bootes auf sich nimmt und somit das Boot stark verzögert, auf dass das Wasser genug Zeit hat um auf die Fahrgäste zu prasseln. So nass steigt man selbst aus Valhalla des englischen Freizeitparks Blackpool Pleasure Beach nicht aus und selbst dort gleicht der Nässegrad bekanntlich einem Sprung in die Irische See. Hier stimmt also alles und so macht der Name der Anlage ihrem Typ wirklich alle Ehren – nur warum die ersten Reihen hier Rettungswesten tragen müssen hat sich mir jetzt nicht so erschlossen, aber wir saßen zum Glück auch etwas weiter hinten.

Etwas was sich mir persönlich nie erschlossen hat, ist der Erfolg der Looping Starships aus dem Hause Intamin. Im Loopingfieber zu Beginn der 80er Jahre entwickelte die Bremer Firma HUSS eine Überkopfschiffschaukel bei der die Achse der Anlage angetrieben wird, wodurch eine Vielzahl an Überschlägen und andere Fahrabläufe möglich waren. Nur kurze Zeit später zog die ebenfalls in Bremen ansässige Firma Weber mit einem ähnlichen Fahrgeschäft nach. Intamin hingegen plante eine Überkopfschiffschaukel die ihrem Namen alle Ehre macht und mit klassischem Reibradantrieb das Schiff so lange in Bewegung setzt, bis es irgendwann mal einen Überschlag schafft und den auch nur recht knapp.

Space Shuttle

Es ist schon interessant, wenn man bei der Fahrt am eigenen Körper begreift, dass genau dieser Umstand das Looping Starship zum besten Vertreter seiner Art macht. Es ist so, als würde eine normale Schiffschaukel einfach immer weiter beschleunigen, wodurch man sich auf einmal in Winkeln vorfindet, die man sonst so nicht erfahren würde. Irgendwann schafft man dann auch noch einen Kopfstand und hat dabei Angst kopfüber stecken zu bleiben. Kurz darauf folgt dann der nächste, etwas flottere Überschlag. Einen Augenblick später beginnt dann die lange Verzögerungsphase und man wechselt wieder die Richtung in allen möglichen Neigungswinkeln. Herrlich! Ich bin von der Fahrt her absolut begeistert. Auch die Gestaltung des Space Shuttle spricht Bände. Schade nur, dass kein Exemplar in Europa die Zeit überdauert hat; zumindest nicht in seiner Ursprungsversion. Also liebes Movieland Park Team, kauft euch bitte ein passendes Gegengewicht und die zugehörigen Schulterbügel. Es lohnt sich, versprochen!

Giant Frisbee

Das restliche Fahrgeschäftsportfolio besteht aus einem Wellenflug, einem Swing Up aus italienischer Produktion mit viel zu engen Gondeln, sowie einer Giant Frisbee des Herstellers HUSS. Diese macht halt ihr Ding – wie jede andere Giant Frisbee des Herstellers ja auch – und ist daher von der Fahrt her absolut vernachlässigbar, dank ihrem belanglosen, da nur in einer Richtung stattfindenden, Rumgedrehe ohne großartiger Variation der Gondelrotation.

White Cyclone

Ein Blick auf die Uhr des 90 m hohen Riesenrads Aurora Wheel verrät uns: Es ist Zeit für Holz. Dem kommen wir gerne nach und begeben uns dementsprechend zum Eingang der großen weiß lackierten Holzwand mit dem charismatischen Namen White Cyclone.

Die Fahrt in den PTC Zügen beginnt mit einer weiten Linkskurve um den Wartebereich der Anlage herum. Beständig bauen wir dabei an Höhe ab, um genug Schwung für die Einfahrt in den Lifthügel zu holen. Dieser bringt uns dann auf eine Höhe von 42 m, wo wir dann einen Augenblick haben um die großartige Sicht auf das Nagashima Spa Land und die Ise Bucht zu genießen. Nach einem Linksknick jedoch geht es rasant zu Boden. Mit feinstem Shake, Rattle and Roll durchqueren wir das erste Tal und erklimmen daraufhin einen hohen Airtimehügel. Die Ausfahrt in diesem mündet dann in eine gigantische, sich stetig verjüngende Helix weit oberhalb des Bodenniveaus. Hierbei fährt man ein wenig über Berg und Tal, bis man diese dann irgendwann nach einem rasanten Dip über einen Hügel verlässt.

Dabei scheint besagter Hügel fast genauso hoch wie die Einfahrt in die Helix zu sein, doch anhand der vorhandenen Geschwindigkeit dürfte es eigentlich nicht der Fall sein. Optisch auf jedem Fall ein interessanter Kniff und so stürzen wir uns in einem wunderschönen Kräftespiel erneut nach unten. Es folgt ein weiterer Airtimehügel, wie er in Buche steht, ehe wir im Dickicht des Stützenwaldes verschwinden. In einer sehr weiten Aufwärtsspirale nehmen wir nun beständig an Höhenmetern zu, ehe wir dieselbe Art von Helix erreichen, die wir vor wenigen Momenten bereits erlebt haben. Doch anstatt kurz abzutauchen und dann an Höhe zu gewinnen, erklimmen wir Meter um Meter die Holzstruktur, ehe dann die Blockbremse der Anlage erreicht wird.

Nach dem rasanten ersten Teil der Fahrt stürzt sich der Wagenverbund erneut zu Boden. Mit Schmackes unterqueren wir das Tal der ersten Abfahrt, bezwingen einen weiteren Airtimehügel und tauchen ein weiteres Mal in die Holzstruktur ab. Im Innenraum der ersten Helix durchfahren wir nun eine weite Linkskurve, ehe wir erneut von lauter Holzbalken umringt sind. Über zwei Hügel queren wir dann die Anlage, auf dass wir fortan am äußeren Rand der Achterbahn unseren Weg bahnen. Unterhalb des Lifthügels entschwindet der Zug dann in einer weiten Linkskurve ein letztes Mal unter der Holzkonstruktion. Kurz darauf sind die Bremsstrecke der Anlage und alsbald die Station erreicht.

White Cyclone war eine grandiose Holzachterbahn mit einem tollen Pacing, vielen Airtimemomenten und einem toll abgestimmten Beschleunigungsverlauf. Zudem lebte die Achterbahn vom Shake, Rattle and Roll wie kaum eine andere Holzachterbahn des Landes, geschweige denn kaum eine andere von mir bereits gefahrene Holzachterbahn. Zwar kann ich verstehen, dass man die Achterbahn nun einem Make-Over der Firma RMC unterzieht – denn das Layout bietet viele Möglichkeiten, die bislang noch nicht ausgeschöpft wurden – doch andererseits ist es schade, dass dadurch eine von nur vier Holzachterbahnen in Japan verschwindet. Immerhin bleibt die Grundstruktur der einstiegen besten Achterbahn des Nagashima Spa Land bestehen und wird in der zukünftigen besten Achterbahn des Parks weiterverwendet. Man darf also gespannt sein!

Bilder Nagashima Spa Land

Fazit Nagashima Spa Land

Das Nagashima Spa Land ist ein großartiger Freizeitpark, der auf viel Fläche dermaßen viel bietet, dass man nicht anders kann, als wunschlos glücklich zu sein. In diesem Park wird einfach alles Mögliche geboten, wodurch auch jede Zielgruppe abgedeckt ist – mit Ausnahme der Themenfahrtfetischisten natürlich, denn davon gibt es im Park (außerhalb des Gruselwalkthroughs und einer Pokémon-Attraktion) schlichtweg keine. Mich zumindest hat das Nagashima Spa Land restlos begeistert, weswegen ich gerne wiederkommen würde. Gründe dafür gibt es viele und mit dem Umbau von White Cyclone kommt noch einer dazu. Wir sehen uns also irgendwann wieder, dann jedoch mit dem vollen Programm aus Onsen, Wasserpark, Hotelbesuch und einem Abstecher in die nahen Gärten.

 


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