Von Slammer und anderen Apparaturen

Vorwort

Irgendwie ging an diesem Tag alles schief, in der Nacht gab es zwei Feueralarme, einen gegen 2 Uhr, den anderen um 5 Uhr, die Fahrt nach London Victoria hatte durch die Verkehrslage eine Verspätung von 20 Minuten und dann wurde auch noch das falsche Ticket am Automat gekauft und im Thorpe Park selbst lief nichts so wie gewohnt. Tatsächlich mag dieses Statement negativ klingen, im Falle des Thorpe Park ist es jedoch positiv zu verstehen. Außer X, die im Verlauf des Frühlings irgendwann öffnen soll, fuhr nämlich alles – sogar Slammer –, wenn dank der Temperaturen auch erst zum Mittag hin. Der Andrang an dem Tag, obwohl das Wetter so gut war wie seit Wochen nicht mehr, hielt sich in Grenzen.

Thorpe Park

Der eigentliche Grund in den Thorpe Park zu fahren, war es nicht um The Swarm rückwärts zu fahren, oder nach langer Zeit endlich mal wieder etwas zu fahren, sondern anderer Natur. Es handelte sich vielmehr um ein Treffen mit zwei Personen, die dort ihren Auftakt für eine kleine Englandtour absolvierten. Während Jan den Park durch zu vorige Aufenthalte in Great Britain kannte, so war es für Patrick ein neuer Park und dementsprechend war es durchaus erfrischend seine Eindrücke über den Park zu erfassen.

Stealth

Durch die lange Fahrt im Bus, der anschließenden Zugfahrt und der kurzen Nacht ein wenig mitgenommen musste etwas zum Wachwerden her, dafür bot sich die gerade in Testfahrten befindliche Abschussachterbahn Stealth perfekt an. Kurz darauf wurde auch schon mit Personen gefahren und die anfangs lange Schlange wurde immer kürzer, so dass sogar die erste Reihe, trotz Einzugbetriebs, mitgenommen wurde. Es ist schon etwas anderes wenn man eine freie Sicht auf den Top-Hat hat, welcher sich vor einem errichtet.

Der Launch zog recht ordentlich und die Kuppel des Hauptelements der Streckenführung ließ einen wunderbar aus dem Sitz gleiten bevor es dann dem Grund entgegen ging. Die Bremsung auf dem Hügel fällt dabei wesentlich sanfter aus, als in den hinteren Reihen und so stört selbst dieses Element, welches doch lieber eine Gerade hätte sein können, kaum noch. Sollte man im hinteren Teil des Zuges setzen, so fehlt die Airtime während des Top Hats im Übrigen komplett, dafür ist aber der Drop aus der schon recht luftigen Höhe ein wenig intensiver.

Slammer

Während es bei Stealth noch eine Chance von etwa 75% gibt zu einer Fahrt zu kommen, so ist es bei Slammer lediglich eine Wahrscheinlichkeit von 2:4. Diese Zahlen sind keineswegs belegbar, deckeln sich aber mit den Erfahrungen unserseits. Slammer ist bekannter Weise auch keine Anlage die absolut zuverlässig läuft, wenn sie denn läuft und so kann es auch gut sein, das bis zum Fahrtbeginn der gesamte Soundtrack – welcher im Übrigen der Selbe wie bei der Achterbahn Colossus ist – einmal durchlaufen ist, also eine Zeitspanne von 10 Minuten erreicht wurde. Da Slammer eh eine riesen Kapazität hat, wird man an leeren Tage nie sonderlich lange warten müssen. Das man für eine Fahrt auf dem mittlerweile zum Unikat gewordenen Fahrgeschäft warten sollte, steht eigentlich außer Frage.

Was sich S&S Power, nun S&S Worldwide, beim Sky Swat Slammer gedacht hat kann vor lauter Größenwahn eigentlich kaum beschrieben werden. Das Slammer dann aber auch noch passend als Familienkutsche beworben wurde widerspricht eigentlich – wie auch beim Kirmesklassiker Devil Rock – jeglicher Logik. Die Fahrt ist irrsinnig, zumal man Überkopf auf die recht hohe Geschwindigkeit der Fahrt beschleunigt, wie auch anschließend gebremst wird. Die Fahrt oben rüber macht hierbei um einiges mehr her als unten runter, was im Übrigen auch bei der Achterbahn The Swarm gilt.

The Swarm

Der Bollinger und Mabillard Wing Coaster hat in diesem Jahr zwei signifikante Änderungen erhalten, die sich beide auf die Fahrt auswirken. Die erste Neuheit der man begegnet, sollte gerade kein Zug auf der Strecke sein, ist das neue Billboard, welches gerade der schwächeren linken Seite des Zuges deutlich zugutekommt. Die zweite Neuheit wird man spätestens am Eingang begegnen, wo die Queue für die erste Reihe nun der Queue für die letzten zwei Reihen gewichen ist, welche seit Saisonauftakt rückwärts fahren.

Diese Änderungen haben natürlich auch einen Anlass, denn gegenüber einzelner Meinungen, ist The Swarm nicht der Erfolg gewesen, welchen sich Merlin erhofft hatte. Darüber hinaus hätte man ohne die Änderungen an X:\No Way Out keine Neuheit zu bieten, in einem Park welcher bis weilen jedes Jahr eine Neuheit vorweisen konnte.

Ohne die neu installierte Werbetafel merkt man von den angeblichen Close Calls recht wenig oder besser gesagt gar nichts. Die Fahrt selbst schleicht teilweise durch die Elemente, kann aber gegen Ende der Fahrt doch noch stärkere Fliehkräfte spüren lassen und somit Gefallen finden. Während die schon vorher grundsolide Fahrt auf der rechten Seite durch das neue Gestaltungselement nur einmal erwischt wird, so wird die linke Seite auch noch durch eine abgebrochene Ecke dieses vor der letzten Wende positiv beeinträchtigt. Tatsächlich hat sich die Fahrt auf beiden Seiten dadurch angeglichen, wobei die Fahrt oben rüber in der ersten Inversion weiterhin deutlich mehr hermacht.

Dieses Element rückwärts zu erleben gehört zu den seltsamsten Erlebnissen auf einer Achterbahn und ist gleichzeitig der Auftakt für eine witzige Fahrt. Tatsächlich ist es schwer das Erlebte irgendwo einzuordnen, weshalb die Fahrt vorwärts bevorzugt werden sollte, denn von der Thematik und den angeblich vorhandenen Close Calls erlebt man so eigentlich gar nichts. Wenn man die letzte Reihe besteigt sieht man noch die Schiene, die vorletzte Reihe sollte aber auch ausreihen, denn so wichtig ist diese Sicht nicht. Von den letzten zwei Inversionen wird man positiv überrascht, den Rest spült man belanglos und recht kraftlos ab. Es ist daher ein deutlich anderes Fahrerlebnis und kaum mit der ursprünglichen Fahrt auf The Swarm zu vergleichen. Ob man diese Änderung nun brauchte steht in den Sternen, es ist jedoch mal etwas anderes und für mich derzeit das Highlight im Thorpe Park.

Tidal Wave

Eine Fahrt auf dem wohl schönsten Shoot the Chutes der Firma O.D.Hopkins, welche mittlerweile zu WhiteWaterWest gehört, vermag bei den doch recht kalten Frühlingstemperaturen dieses Jahres zu den wohl schwachsinnigsten Aktionen welche man bei einem Parkbesuch machen kann gehören. Natürlich fiel einem dieser Gedankengang auch erst während der Auffahrt des Lifts auf Tidal Wave ein. Der anschließende Besuch im Pizza Hut Buffet reichte leider nicht aus, um uns wieder zu trocknen.

Colossus

Nach dieser eingeplanten Pause lief dann auch Colossus mit bemannten Wagen, weshalb es hier zu einer längeren Warteschlange gekommen ist und man den verlängerten Queue Bereich durchwandern durfte. Die Fahrt in der ersten Reihe macht bei Colossus auch weiterhin sehr viel her und lässt einen in den ersten drei Inversionen halbwegs verschont. Die vier Heartlinerolls wurden in einem beachtlichen Tempo durchfahren und die letzte Rolle macht auch auf weiteres sehr viel Spaß.

Interessanter Weise konnte man in der Station endlich mal live erleben wie mit Queue Jumpern umgegangen wird. Bekanntlich gehört das Vordrängeln in sämtlichen Ausführungen zu etwas was im Vereinigten Königreich nur sehr ungern gesehen wird, weshalb die Strafen recht hoch sind; so wird man hier ohne jegliche Chance auf Rückerstattung des Eintrittspreises aus dem Park geworfen. Dieses wurde danach auch nochmals vom Ride-Op erklärt, worauf dieser Applaus bekam.

Saw – the Ride

Wo Saw – the Ride in den ersten Stunden noch eine lange Warteschlange aufweisen konnte, war diese gegen Ende der Öffnungszeiten kaum vorhanden. Der erste Teil der Fahrt bietet den bekannten Fahrspaß, der zweite Teil der Fahrt fällt jedoch deutlich positiver als in den letzten Jahren aus. Glücklicher Weise brettert man auch weiterhin die Stecke ab und wird beim Camelback ordentlich aus dem Sitz gerissen, bevor man nach der Blockbremse ein wenig brutaler dem Dive Loop entgegen rast. Die Laufruhe, die einen zuvor noch ständig gegen die Bügel geschmettert hatte, ist jedoch so weit verbessert, dass eben jenes nicht mehr passiert. Es gibt zwar neuerdings ein seltsames Ruckeln in vertikaler Richtung, aber dieses fällt bei weiten nicht so schlimm aus.

Schlusswort

Mit einigen Fahrten auf Nemesis Inferno, welche einem wunderbar das Blut in die Beine transportiert hatte, neigte sich der Besuchstag einem Ende entgegen. Traditioneller Weise herrschte in der letzten Stunde vor Parkschließung kein Andrang mehr, jedoch sollte man, sofern mit dem Thorpe Park Express Bus von Staines angereist, nicht erst danach aus dem Park gehen. Bis der Bus sich endlich in die Gänge gesetzt hatte war eine halbe Stunde auch schon vorüber, so dass in Frage kommende Bahnfahrten verpasst wurden und der Coach zurück nach Portsmouth schon längst abgefahren war. Naja, die Fahrten auf Slammer waren es wert!

 

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Die Maus au Chocolat

Der Wintertraum im Phantasialand

Winteröffnungen sind eine wunderbare Gelegenheit bekannte Parks unter einen anderen Blickwinkel kennen zu lernen; Rabatte durch Jahreskartenbesitzer jeglicher Parks helfen einen da noch ein wenig mehr. Da die Anzahl der zu dieser Jahreszeit geöffneten Freizeitparks bekanntlich und sinnvoller Weise gering ist, stehen nur wenige Ziele in der Weihnachtszeit zur Verfügung. Das Phantasialand ist bereits seit vielen Jahren ein fester Bestandteil im Club der Wenigen und war daher das Ziel der Begierde, immerhin galt es auch noch die recht neue Themenfahrt Maus au Chocolat zu fahren. Etwas was mir im vorigen Jahr trotz gewonnener Eintrittskarten verwehrt blieb.

Betritt man nun den Park, so fällt einem in erster Linie auf, dass die meisten Baustellen der Vergangenheit passé sind. Zwar wird in diesem Jahr der neue Intamin Flume Ride Chiapas gebaut, jedoch fällt diese Baustelle nicht in das katastrophale Bild des letzten Jahres. Ohne die vielen Baustellen ist das Phantasialand dann doch wie ein ganz anderer Park.

Hotel Tartüff

Seit dem letzten Besuch kamen zudem zwei weitere Attraktionen hinzu, die es auch zu testen bedarf und sich beide im Berliner Themenbereich befinden. Zum Einen wäre dabei das großartig verrückte Hotel Tartüff. Sofern man seinen Verstand ein wenig auf Erholungsurlaub schicken möchte bietet das Hotel eine tolle Mischung aus einem schiefen Haus und einem Fun House. Leider wurde bereits die oberste Rutsche gesperrt, die Treppenelemente sind mit unvorteilhaften Geländern versehen, und vieles ist dann doch sehr repetitiv. Die besonderen Ideen des Hauses sind allesamt gut umgesetzt, jedoch fehlt das gewisse Extra um ein rundum perfektes Erlebnis bieten zu können, wie es Beispielweise die Villa Fiasco im niederländischen Freizeitpark Toverland macht.

Maus au Chocolat

Am zentralen Platz des Parks konnte beim letzten Besuch die Fassade der Maus au Chocolat Themenfahrt bewundert werden. Nun kann man auch die schon ein wenig an englische Wartezeiten ausgelegte und schön gestaltete Warteschlange durchwandern. Sobald man die 3D Brille aufgesetzt hat und die dreidimensionale Welt anfängt wahrzunehmen geht es auch schon los. Vorbei an sehr schön gestalteten Szenen vor und nach der interaktiven Mäusejagd vor den Bildschirmen zieht sich die Fahrt langsam aber sicher durch das gesamte Gebäude. Der interaktive Part kommt in einer doch ausreichend guten Qualität daher, störend ist hierbei jedoch der Schussmechanismus, der konsequent eine Wiederholungsfahrt ausschließt, sofern nicht die richtige Taktik gefunden wurde. Das Geballere auf die Bildschirme bei Maus au Chocolat ist gewöhnungsbedürftig und macht in den meisten Spielhallen einfach mehr Spaß. Da hilft auch der kaum genutzte 3D Effekt und die generell viel zu lange Fahrzeit nicht. Das vom gleichen Hersteller auch durchaus kurzweilige und recht interessante Fahrgeschäfte geboten werden zeigt sich bei Vengeance 5D im Londoner Dungeon. Nichtsdestotrotz ist die interaktive Themenfahrt im Phantasialand keinesfalls schlecht, nur halt deutlich zu lang, was jedoch der Beliebtheit bis jetzt noch keinen Abbruch tat.

Interessanter Weise konnten bei diesem Besuch alle Achterbahnen überzeugen. Der Tempel of the Nighthawk fuhr sich wieder so rasant wie vor einigen Jahren und nicht so schleichend langsam wie beim letzten Besuch, Winja’s Fear bot den bekannten Fahrspaß bei einer sehr ausgeprägten Drehung und Winja’s Force kann doch etwas. Hierbei sei aber auch gesagt, dass gerade die Fahrt auf Winja’s Force den zusätzlichen Faktor einer zutiefst panischen Mutter, die die ganze Zeit ihre Tochter angeschrien hat, unterlag.

One Little Moment und Crazy Christmas

Im Showbereich des Phantasialand bietet man im Winter gleich vier Produktionen. Die wohl schlechteste Show aller Zeiten gehörte wohl auch dazu. Nachdem man die Show One Little Moment um gute 30 Minuten gekürzt hatte, eignet sich die von jeglicher Story und Logik befreite Show tatsächlich für gute Unterhaltung. Dass die Sängerin aber tatsächlich nicht so gut singen konnte und allein der dunkelhäutige Hauptakteur die Show durch seine brillante Stimme und seine allgemein fiesen – wenn auch wahren – Kommentaren bereicherte, macht die Show jedoch nicht unbedingt sehenswert, das trifft jedoch auch auf jede andere Freizeitparkshow zu.  Die Show Crazy Christmas im Wwintergarten glänzte nicht nur durch sehr viel Kitsch, sondern auch durch die mit Kinderschminke bemalte Glatze eines überaus treuen Parkfans. Die Glitzerglatze war unser Highlight, der an sich recht passablen Varieté-Show. Das aus der Show Sieben bekannte Bühnenbild erstrahlte zudem wie eine Dönerbude zu Weihnachten; schön bunt.

Die magische Rose

Die Abendshow Die magische Rose, bietet eine simple Geschichte bei der eine alte, schäbig wirkende Dame versucht Rosen unters Volk zu bringen und dabei sehr schlecht von eben jener Bevölkerung behandelt wird. Nur eine junge Frau vermag zu helfen und bringt das Licht wieder in die in die Dunkelheit getriebene Bevölkerung. Die Kostüme sehen anfangs schon sehr schön aus, sofern aber das Licht eingeschaltet wird erstrahlen sie in einem wunderen Glanz, der zusammen mit dem Feuerwerk eine tolle Atmosphäre erzeugt.

Fazit Wintertraum

Das Phantasialand ist im Winter eine andere Welt, die man als Freizeitparkfan unbedingt gesehen haben sollte. Der Park hat sich bei diesem Besuch sehr gut geschlagen, dementsprechend sehe ich gespannt in die Zukunft; immerhin baut man im Gegensatz zum allgemeinen Trend eine nagelneue Wildwasserbahn, die zudem auch noch alle Rekorde brechen wird.

 

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Die Abenteuerinsel in Southend-on-sea

Der Weg zur Adventure Island

Von Londons wohl kleinsten Kopfbahnhof, dem Bahnhof Fenchurch Street – welcher Douglas Adams Fans durchaus bekannt sein dürfte, immerhin wurde Fenny aka Fenchurch dort in der Warteschlange vor dem Ticketschalter gezeugt – führt die einzige direkte Zugverbindung nach Southend Central. In Southend-on-sea angekommen sind es nur noch wenige Meter bis zum Freizeitpark Adventure Island, der auf beiden Seiten des Southend Piers vorzufinden ist. Im Gegensatz zu den meisten Meinungen über Southend kann sich dieser Weg durchaus sehen lassen, es kommt zu keiner Zeit ein Gefühl auf sich im durchaus versifften Spielerparadies Blackpool zu befinden mit der die Stadt gerne verglichen wird.

Hat man zuvor sein Adventure Island Ticket bei einem der Ticketschalter der c2c Bahngesellschaft gekauft, so kann man jetzt sein Anreiseticket gegen ein Whristband tauschen, wodurch die Bahnfahrt in den Park gratis ist. Jedoch kann es bei manchen Andrang schon etwas länger dauern bis man dann endlich dran ist sich das Armband anlegen zu lassen. In diesem Fall sei erwähnt, dass es auch auf der linken Seite des Parks Kassen gibt.

Parkrundgang

Der rechte und kleinere Teil des Parks besteht überwiegend aus Kinderfahrgeschäften, wie die kleine Themenfahrt Devil’s Mine Train, einer mit bunten Sternen verzierten Helter-Skelter-Rutsche, einem Fabbri Skateboard, ein wirklich schiefes Crooked House mit einem ziemlich schrägen Interieur und vielem, vielem mehr. Neben einer Zamperla Disk’o gesellen sich noch ein Tivoli Scorpion, ein KMG Move It! 24, sowie ein Twister im Pharaonendesign als etwas wildere Fahrgeschäfte in diesem Bereich hinzu.

Scorpion

Ein Tivoli Scorpion ist im Grunde ein HUSS Troika ähnliches Fahrgeschäft, was sich aber durch einige Merkmale deutlich unterscheidet. Das offensichtlichste Merkmal dabei ist die deutlich kompaktere Bauweise, denn eine HUSS Troika bräuchte mindestens den dreifachen Platz des Geschäfts. Dadurch sind die Kräfte deutlich höher, was in Verbindung mit der merklich höheren Geschwindigkeit zu großen Ausschwüngen fühlt, die natürlich ungepuffert an die Fahrgäste weitergegeben werden. Wie es nicht anders hätte sein können ist aber auch Lagerung der Gondel sehr leichtgängig, womit ein Scorpion ein rundum intensives Fahrvergnügen bietet.

The Claw

Wenn man sich danach so richtig elendig fühlen möchte, so sollte man eine Fahrt auf The Claw keineswegs auslassen. Während eine Fahrt in einem Move It! 18 durchaus sehr viel Spaß machen kann und das große Pendant von Soriani & Moser einem ein ordentliches Grinsen ins Gesicht zaubert, so fährt sich der hiesige Move It! 24 einfach nur unschön und das auch noch blöderweise sehr repetitiv. Nach dem man nämlich erst langsam auf den Kopf gedreht wurde wird man anschließend sehr stark beschleunigt, was durchaus zu Kopfschmerzen und Unwohlseinkeit führen kann. Das ein Move It durchaus das größte Potential hat wenn die Anlage mal nicht Vollgas gibt scheint dem Park eher unbekannt zu sein. Summa Summarium eine seltsame Anlage, die irgendwie nicht so recht zur eigentlichen Zielgruppe des Parks passt.

Kiddi Koasta

Dafür gibt es jedoch seit dem letzten Jahr den Kiddi Koasta – einer Kinderachterbahn aus dem Hause Zamperla. Diese kompakte Anlage zeichnet sich vor allem durch bodenliegende Wellen aus, über die man nach einer schnittigen Abwärtshelix brettert. Zumindest theoretisch, denn der sehr unangenehm eingefahrene Lift und die ruckelige Anfahrt verderben ein wenig das Erlebnis.

Mighty Mini Mega

Auf dem Dach einer 2010 errichteten Spielehalle befindet sich der Mighty Mini Mega Coaster aus dem Hause Pinfari. An dieser Anlage sieht man eindrucksvoll, dass man ganz schön viel Strecke auf möglichst wenig Platz errichten kann, zumal der genutzte Platz hierfür kaum größer ist als der beim Kiddi Koasta eine Ebene tiefer. Die Fahrt gestaltet sich dann auch noch sehr sanft, was gerade durch die seltsam geformten Kurven und den – für einen erwachsen Körper – viel zu engen Sitze kaum zu glauben ist. Genauso wie die Bremsstrecke der Anlage dessen Bremswirkung allein durch ein auf der Schiene montierten Blech erzeugt wird.  Die Reibräder quälen den Zug daraufhin im Schneckentempo zurück zum Bahnhof. Anschließend kann man sich mit einem High Five vom Ride Operator verabschieden; zumindest sofern man die Bahn mighty mega gefunden hat.

Barnstormer

Nur getrennt von einem, doch arg in eine passende Lücke gequetschten, Riesenrad finden wir sogleich die nächste Achterbahn im Park. Auch beim Barnstormer verläuft ein Teil der Fahrt über den Dächern der Parkgebäude bevor es dann rasant in eine Helix hinunter zum Grund geht, woraufhin die Fahrt auch schon wieder vorbei ist. Der Barnstormer bietet dabei ein durchaus sanftes und zufriedenstellendes Fahrvergnügen, auf einer doch sehr untypischen Streckenführung. Einzig über die Farbgestaltung dieser Achterbahn kann und darf man sich streiten.

Green Scream

Im rechten Teil des Parks sind größtenteils ausgewachsene Attraktionen vorzufinden, zumindest was deren Fahrtlänge angeht. Ein gutes Beispiel ist dabei der Green Scream – einer der seltenen New-Tivoli Achterbahnen des Herstellers Zierer. Die Fahrt ist im Vergleich zum einen Jahr jüngeren Barnstormer eher unsanft, kann aber durch die Fahrtlänge und der Länge des Zuges durchaus überzeugen. Besonders positiv ist hierbei die durchaus stimmige Ansage vom Band, welcher dem Flying Fish aus dem Thorpe Park beinahe die Coolness entzieht.

Time Machine

Auf dem ehemaligen Platz der Berg- und Talbahn Dragon und somit in direkter Nähe des Wellenfliegers in Schildkrötenoptik namens Archelon, wie man ihn auch im BonBon-Land finden kann, steht seit diesem Jahr die Time Machine. Wie auch andere Fahrgeschäfte des Parks ist diese Anlage eine Eigenkonstruktion. Es ist nur zu Schade, dass diese ursprünglich für die Saison 2011 geplante Attraktion auch gegen Ende des Jahres 2012 von Kinderkrankheiten einfach nicht verschont bleibt und eine Fahrt auf dem Enterprise-ähnlichen Karussell leider ausbleiben musste.

Rage

Die letzte Achterbahn im Adventure Island heißt Rage und ist ein Eurofighter 320+ aus dem Hause Gerstlauer. Die höchste Achterbahn des Parks verbindet alle wichtigen Elemente eines Eurofighters und addiert noch eine Prise seltsamer Eigenheiten hinzu. Während der Start noch altbewährt ist, so spürt man im Looping einen komischen seitlichen Versatz ab der Kuppel dessen. Es folgt eine recht bizarre Wende, einem Cutback nicht unähnlich, woraufhin man sich im Anschluss einer Aufwärtskurve in einer Heartlineroll erneut kopfüber sieht. Eine Helix rundet daraufhin das Angebot ab. Während sich die Fahrt in ihrer Sanftheit gut mit Vildsvinet aus dem dänischen BonBon-Land vergleichen lässt und daher keine Nennenswerte Unruhen aufweisen kann entsteht dennoch ein nicht ganz ideales Fahrgefühl, weshalb ich von mehreren Wiederholungsfahrten abgesehen habe.

Sky Drop

In einer seltsamen Sackgasse gelegen befindet sich der Zamperla-Turm Sky Drop. Die Anlage kann leider während des Falls keine negativen Kräfte erzeugen, jedoch sind die positiven Kräfte, sobald es wieder aufwärts geht, durchaus ausgeprägt und sorgen für ein sehr seltsames Fahrgefühl. Wie immer bei solchen Fahrgeschäften wird die Fahrt leider sehr schnell monoton; hier wäre weniger Fahrzeit in der Tat etwas mehr.

Orbiter

Etwas gequetscht zwischen den Schlauchbootrutschen Tidal Wave blau und grün, sowie der Themenfahrt Over the Hill befindet sich ein weiteres Fahrgeschäft aus dem Hause Tivoli. Im Orbiter geht es rasant im Kreis bis irgendwann eine Schräglage von 90° erreicht wird. Ohne Schulterbügel und mit konstant hoher Geschwindigkeit ist die Fahrt ein durchaus aufregendes Fahrvergnügen.

Over the Hill

Die eigentliche Hauptattraktion des Adventure Island ist die Geisterbahn Over the Hill, welche schaurig schön im Comicstil daherkommt. Während der stockdunklen Fahrt über den Hügel wechseln sich animierte Szenen mit Animatroniks ab. Lustiger Weise ist die Fahrt sogar recht erschreckend, denn es ist doch einiges anders als man denkt. Over the hill eine der stimmungsvollsten Geisterbahnen, die ich bislang erleben durfte und daher einer der Gründe warum man unbedingt nach Southend-on-Sea fahren sollte.

Bilder Adventure Island

Fazit Adventure Island

Adventure Island ist ein überaus bemerkenswerter Freizeitpark an der englischen Nordseeküste, der vor allem sein grandioses Personal absolut aus der Reihe tanzt. Die enge Bebauung des Freizeitparks und die zahlreichen Eigenkonstruktionen sorgen darüber hinaus noch für eine gehörige Prise Charme, welchen man sich in Verbindung mit einem Besuch auf dem längsten Pleasure Pier – auf dem sogar ein eigene Eisenbahnstrecke beide Enden des Piers verbindet – unbedingt aussetzen sollte!

 

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