Nemesis Inferno im Regen

Vorwort

Wenn einem an einem Sonntag nichts besseres einfällt als in den Thorpe Park zu fahren und dabei jegliche Wettervorhersagen gekonnt ignoriert und sich vom Sonnenschein am Sonnabend hat blenden lassen, so kann es passieren, dass sich das englische Wetter von seiner vermeintlich typischen Seite zeigt und somit für einen sehr nassen Besuch sorgt. Was tut man nicht alles für eine Fahrt auf Nemesis Inferno…

The Island like no other

Betritt man den Park, so hat man immer noch dieses einmalige Gefühl in eine völlig andere Welt einzutauchen – was einem Freizeitpark in der Regel kaum gelingt. Jedoch wird der Blick von der Brücke aus seit diesem Jahr etwas getrübt, denn während die linke Seite ein idyllisches Panorama wiedergibt, so wird die Sicht auf die rechte Seite nicht mehr von Tidal Wave und Stealth dominiert, sondern durch den eher ungünstigen Blickwinkel auf The Swarm gestört.

Storm Surge

Obwohl es die ganze Zeit geregnet hatte, hatte gerade die Neuheit aus dem letzten Jahr regen Andrang. Die Warteschlange der Storm Surge Rundbootrutsche war bis zum Nachmittag gut gefüllt, was sicherlich nicht nur auf die geringe Kapazität der Anlage zurückzuführen ist. Die Fahrt in der kleineren Version des Spinning Rapids Ride von WhiteWaterWest ist gemächlich und versetzt einem durch die engen Kurvenradien und die dadurch resultierende Häufigkeit der Bremsmatten kaum in eine bemerkenswerte Drehung – wie man sie Beispielsweise im Rio Dorado des Hansa Parks erleben kann. Wie auch andere Anlage des Types macht die Anlage nur mit sehr viel Glück nass, wären da nur nicht die Wasserstrahlen und Wasserkanonen zum Ende der Fahrt. Während ersteres schon in den Cypress Gardens in Florida den Gästen zu einer Abkühlung verhalf, so reicht dieses im vergleichsweise kalten Surrey natürlich nicht aus, so dass einige Wasserkanonen für die Parkgäste bereitgestellt wurden, welche lustiger Weise eine recht hohe Reichweite haben. Sollte man nicht gerade frontal mit diesen beschossen werden, so ist der Nässegrad durchaus angenehm. Der Umstand das der eh nie besuchte Kleinkinderbereich für die Anlage niedergerissen wurde war begrüßenswert.

Tidal Wave

Die wohl beliebteste Attraktion des ganzen Tages befindet sich nur einige Meter von Storm Surges Eingang entfernt, ein Schelm der dabei an die Indoorachterbahn X:\ No Way Out denkt. Es handelt sich natürlich um die großartige Shoot the Chutes Anlage Tidal Wave des Herstellers O.D. Hopkins, welche ihre eh schon oberflächlich durchnässten Fahrgäste nun auch noch die Unterwäsche ordentlich durchweicht. Was man nach der Fahrt in den Ganzkörpertrocknern sehen konnte bestätigt diese These zumindest eindeutig.

X:\ No Way Out

Die Vekoma Enigma Achterbahn X:\ No Way Out hatte am frühen morgen einen Ausfall, da man jedoch die Parkgäste einfach so vor der Anlage im Regen hat warten lassen, anstelle in der eh viel zu langen überdachten Warteschlange, haben sich nach und nach immer mehr Leute angereiht, was bei einer Achterbahn wie X:\ No Way Out ein doch eher seltener Anblick ist. Die längste und wohl auch einzige, rückwärtsfahrende Dunkelachterbahn der Welt ist eine oftmals unterschätzte Achterbahn, was unter anderem an der familienfreundlichen Fahrweise der Anlage liegen kann. Leider ist es seit der Installation eines Lichteffekts über einem der Blockbereiche viel zu hell um die Dunkelheit der Halle als Vorteil auszunutzen. Nun geht es zwar immer noch planlos durch die Halle, dafür kann man aber die Strecke neben sich und welche man bereits absolviert hat sehen. Das Computervirusleitmotiv ist weiterhin überaus seltsam, macht aber diese Achterbahn schlussendlich aus; jedoch wäre es ungemein förderlich einen Soundtrack innerhalb der gesamten Anlage einzuführen.

Nemesis Inferno

Unweit des brillant in Szene gesetzten Fischerdorfs Amity Cove geht es ein wenig tropischer oder besser gesagt feuriger zu. Innerhalb eines Vulkans befindet sich die Station zu Nemesis Inferno, der jüngere Bruder der Achterbahn Nemesis aus dem Schwesterpark Alton Towers. Glücklicher Weise sind beide Bahnen grundverschieden und teilen sich neben der Vorliebe zu etwas spezielleren Layouts nur den Bahntyp. Nach dem First Drop auf Nemesis Inferno absolviert man eine beschwingte S-Kurven Kombination durch einen Tunnel, normalerweise in Kombination mit einem Nebeleffekt, bevor man in den Lift einhakt. Nun folgt auch schon der Steilkurvendrop mit anschließenden Looping und Zero-G Roll, welche sehr intensiv befahren werden. Es folgt eine Kurve ehe man sich in einem Korkenzieher erneut Überkopf sieht, untypisch für diesen Bahntyp folgt nach einer weiteren Kurve der zweite Teil der Interlocking Corkscrews, welche einem im hinteren Teil des Zuges ordentlich mitziehen. Weitere Kurven und eine Helix schließen sich an bis man rundum glücklich in der Bremse von Nemesis Inferno steht.

Es ist der eine große Unterschied der Nemesis Inferno besser macht als den ersten Inverted Coaster auf europäischen Boden. Hier hat man nicht das Gefühl, dass die Strecke ruhig noch länger hätte sein können, hier absolviert man auch nicht zwei langsamere Wenden die beide in einer Inversion münden und hier wirbt man auch nicht der intensivste Coaster der Welt zu sein, was man schon bei der Eröffnung nicht war. Nemesis ist eine gute Bahn mit einer riesigen Fangemeinschaft, einem einzigartigen Layout, welches die Einschränkungen der Umgebung gut ausnutzt, nur ist das Erlebnis in all seiner zugeschriebenen Intensität nicht so zufriedenstellend wie hier bei Nemesis Inferno.

Detonator

Thematisch zum Inverted Coaster Nemesis Inferno gehört in unmittelbarer Nähe der Fabbri Mega Drop Detonator, welcher nicht die traditionelle Anordnung der Sitzplätze hat, sondern diese kreisförmig ausgelegt hat. Die Fahrt in einem Fabbri Turm gestaltet sich immer als überragend, da hier lustiger Weise beim hochfahren eine Feder gespannt wird, woraufhin beim Ausklinken spürbar höhere negative G-Kräfte erzeugt werden als bei einem Intamin Freifallturm. Seltsamer Weise gestaltete sich die Bremsung unerwartet sanft.

Slammer und Samurai

Eine weitere interessante Anlage in dem Bereich rund um den Inverted Coaster Nemesis Inferno ist die S&S Power Sky Swat Slammer. Wie es der Zufall so wollte ist die Anlage zur Zeit gesperrt und öffnet wohl erst zu Halloween wieder. Da dieses auch auf der Internetseite bekannt gegeben wurde, ist der Wegfall einer Fahrt nicht so erschütternd wie es im Mai 2010 war, denn wenn man schon einmal in den Genuss einer Sky-Swat-Fahrt gekommen ist, so möchte man diese schon gerne wiederholen. Einige Meter weiter konnte man den Mondial Top Scan Samurai halbwegs abgebaut im Weg rumliegen sehen, praktischer Weise so gesetzt, so dass man auch keine Fahrt in der Parkeisenbahn tätigen konnte. Spekulationen zufolge soll die Anlage saniert und neu lackiert werden.

Saw – The Ride

Saw – The Ride hat sich nach seinem katastrophalen zweiten Jahr wieder dem Guten zu gewendet, zumindest was die Geschwindigkeit der Anlage und dem Zustand der Bügel angeht. Die Wagen brettern, vollkommen heile, die Strecke ab, so dass die Ungleichheiten während der Fahrt kaum ins Gewicht fallen. Das größte Verbrechen an der Achterbahn bleibt aber nach wie vor bestehen, die Fastpass-Warteschlange existiert immer noch und sorgt im Allgemeinen dafür das die Wartezeit in der Stand-By Line gefühlt um einiges langsamer vergeht. Es ist praktischer wenn sich eine Schlange bewegt und diese nicht minutenlang still steht, nur weil die andere Seite zur Zeit ins Gebäude gelassen wird. In dieser Hinsicht und zum Wohl des Ambiente, welches durch die Aufteilung vor und auf der Treppe zerstört wurde, wünscht man sich das alte System zurück.

Colossus

Die 10 Inversionen Achterbahn Colossus, welche neben ihrem Namen auch noch den Soundtrack mit Colossos aus dem Heide-Park teilt, ist ein Musterbeispiel für die Gestaltung einer Achterbahn, denn so wie hier die Wege verlaufen, vor allem die Warteschlange, ist einfach nur atemberaubend schön; sofern man über die blau lackierten Tunnel hinwegsehen kann.  Die Fahrt in der von Intamin erbauten Anlage gestaltet sich auch auf Weiteres in den ersten drei Inversionen als arg grenzwertig, alles was darauf folgt von den zwei wunderbaren Korkenziehern, über die vier aneinander folgenen Heartlinerolls zu der finalen, jedoch richtungsverkehrten Rolle, ist einfach schön oder wie bei der letzten Rolle einfach nur überragend. Was Intamin mit dieser Inversion erschaffen hat ist schlichtweg perfekt.

Flying Fish

Auf dem Weg zur Neuheit des Jahres kommt man an einem Blauen Enzian des Herstellers Mack Rides mit dem Namen Flying Fish vorbei. Zuvor in einer Sackgasse gelegen kommen nun des öfteren fahrwillige Besucher vorbei, was jedoch nicht heißt, dass die Schlange hier voll wird; der Zug fährt nur öfter. Flying Fish bietet durch die breiten Wagen ein ungewohntes und seltsames Fahrgefühl auf einem Powered Coaster dieser Art. Zwar hat man auch in den normalen Zügen das Gefühl gegen die Stützen zu stoßen, sobald man die Arme hebt, hier scheint es aber ausgeprägter.

The Swarm

Seltsamer Weise erzeugen die Close Calls bei der Bollinger und Mabillard Achterbahn nebenan dieses Gefühl nicht und im Generellen ist es bei der Anlage schwer zu sagen ob und wo sie überhaupt Gefühle auslöst. Die linke Seite des Zuges erlebt bei The Swarm beispielsweise eine sehr schwache Fahrt, während die Passagiere der rechten Seite eine grundsolide Achterbahnfahrt erleben. Allem voran ist es ein  deutlich imposanteres Erlebnis oben rüber als unten drunter die erste Inversion und gleichzeitigen First Drop zu erleben. Die nachfolgenden Inversionen werden auf der rechten Seite allesamt intensiver durchfahren und selbst der Inclined Loop macht durch den inneren Radius deutlich mehr Spaß.

Kaum eine andere Achterbahn machte die Einordnung so schwer wie The Swarm. Während die linke Seite sogar schwächer daherkommt, so ist die rechte Seite mit dem Fahrerlebnis überaus nett, aber mehr dann auch wieder nicht. Sie ergänzt das Portfolio des Parks und sorgt dafür, dass ein paar mehr Menschen in diesen Teil des Parks kommen, auch wirkt der Park durch die Erweiterung nicht mehr so klein.

Rumba Rapids

Auf Grund des eher beschiedenen Wetters wurden die meisten Fahrgeschäfte links liegen gelassen, auch war die Intamin Accelerator Achterbahn Stealth geschlossen. Da die Fahrprogramme bei allen Rund- und Hochfahrgeschäften aber kaum der Rede wert sind, was im übrigen auch der überdimensionierten Druckluftschaukel Rush aus dem Hause S&S Power gilt, ist dieses nicht unbedingt tragisch. Neben Storm Surge und den Rumba Rapids, einer Raftinganlage mit einem Nässegrad bei dem man am Ende der Fahrt trockener aussteigt als man eingestiegen ist, wurde keine Wasserbahn besucht. Zu den Rumba Rapids ist zu erwähnen, dass die Anlage nicht nur über Potential verfügt, sondern auch mit dem vorhandenen Soundtrack überzeugen kann. Diese Anlage ist zwar genauso nass wie die meisten anderen europäischen Raftinganlagen auch, jedoch durchaus nett angelegt, was man bei Alton Towers Katanga Canyon nicht sagen kann.

Fazit Thorpe Park

Der Thorpe Park ist ein durchaus netter Vergnügungspark. Das Klientel des Parks ist im Allgemeinen jung, so kann man hier einige Familien entdecken, jedoch ohne kleinere Kinder – diese sind im Umkreis von 15 Meilen in den Freizeitparks Chessington World of Adventures und Legoland Windsor eh besser aufgehoben. Durch seinen Ruf als Thrill Capital zieht er natürlich auch eine Klientel an, die man nicht so gerne in einem Park sieht, im Allgemeinen konnten sich aber alle Besucher benehmen. Die ach so „schmuddelige“ Parkkarte mit ihren versteckten Details ist auch auf weiteres nicht so widerlich wie sie viele darstellen – eher erinnert sie an so manches Detail, welches man im Miniatur Wunderland finden kann. Klar über den Stil kann man streiten und vielleicht wäre ein seriöser Auftritt besser, aber so ist man halt in Großbritannien.

 

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Auf Dragon’s Fury durch Chessington South

Vorwort

Wer einen Merlin Annual Pass für England bestellt, der muss ihn auch an irgendeiner Attraktion der Gruppe abholen, sowie ihn bei jener Attraktion auch in Auftrag gegeben haben. Nun sind die Merlin Attraktionen im Vereinigten Königreich mit einer recht hohen Qualität gesegnet, wodurch die Wahl eines passenden Auftakts durchaus schwerfällig sein kann. Wenn man sich auf den Großraum London beschränkt, so gibt es alleine dort 3 Freizeitparks der Gruppe und eine Vielzahl kleinerer Sightseeing Attraktionen. Die aus meiner Sicht beste Wahl stellt der Freizeitpark Chessington World of Adventures dar, der nicht nur wunderbar erreichbar ist, sondern auch mit den Achterbahnen Dragon’s Fury und Vampire zwei äußerst spaßige Anlagen im Park stehen hat.

Chessington World of Adventures

Betritt man den Park durch das Lodge Gate nahe dem Bahnhof Chessington South, so befindet man sich sogleich im Zoobereich des Tier- und Freizeitparks. Geht man nach rechts so kann man Otter bei ihrem Treiben beobachten und in das 2011 eröffnete Wanyama Village and Reserve gelangen. Dieser Bereich besteht im Grunde aus einer riesigen Steppe, sowie einigen kleineren Gehegen, wie zum Beispiel die Erdmännchengehege. Im nächsten Jahr wird dieser Parkbereich durch die Safari-Tour Zufari ausgeweitet.

Nahtlos ans Wanyama Village schließt sich der Monkey & Bird Garden an, in dem man einige größere Vögel und kleinere Affen bestaunen kann. Interessant ist hierbei der Monkey Walkthrough bei dem ein Mitarbeiter eine kleinere Gruppe herumführt und auf die Tiere im Freigehege eingeht.

Auf dem Weg in den restlichen Zoobereich in Chessington World of Adventure empfielt ein Besuch im hiesigen Sea Life Center, welches eine Vielzahl interessanter Aquarien aufweisen kann. Hierbei handelt es sich um eines der größeren Sea Life Center der Gruppe – ganz ähnlich dem Sharkbait Reef im Freizeitpark Alton Towers. Im Gegensatz zu den kleineren Sea Life Center in Deutschland kann man hier ohne Probleme etwas länger verweilen. Mit Kindern ist der Besuch eh eine ganz andere Erfahrung.

Der Trail of the Kings schließt zusammen mit den Pinguin- und Seelöwengehegen den Zoobereich des Parks Chessington World of Adventures ab. Leider war zur Zeit meines Besuchs die Hälfte der Gehege gesperrt, da diese gerade renoviert werden. Die jedoch anwesenden und zugleich noch interessanteren Tiere zeigten sich jedoch sehr aktiv.

Sea Storm und Black Buccaneer

Im Pirates Cove getauften Themenbereich kann man neben der Seesturmbahn Sea Storm aus dem Hause Mack Rides die sehr interessante HUSS Schiffschaukel Black Buccaneer bestaunen. Wie viele andere Attraktionen des Parks Chessington World of Adventures befindet sich die Schiffschaukel in einer Grube, wodurch diese nicht über die Baumwipfel der Umgebung reicht – eine in Großbritannien übliche Höhenbeschränkung. Hier ist nicht nur ein Kribbeln im Bauch garantiert, sondern auch das ein oder andere Hüpferchen am oberen Scheitelpunkt.

Im benachbarten Bereich Transylvanien, wo sich direkt neben einer Seifenblasenfabrik ein sehr besonderes Geschöpf der Nacht herumtreibt, kann man auch eines der wohl interessantesten Fastfoodrestaurants finden. Der sich hier befindliche Burger King ist nämlich passend zum Themenbereich gestaltet worden.

BubbleWorks

Während die Seifenblasenfabrik BubbleWorks bei meinem letzten Besuch auf Grund des kaum vorhandenen Soundtracks nicht wirklich überzeugen konnte, so konnte sie es bei diesem Besuch. Die eigentümliche Gestaltung, welche mit einer gewissen Perfektion umgesetzt wurde und das grandiose Finale, bei dem man durch zahlreiche Fontänentunnel fährt, machen die Anlage zu etwas ganz besonderem, was man keineswegs verpassen sollte.

Vampire

Ähnlich besonders zeigt sich die nun volljährige Achterbahn Vampire ihren Besuchern. Mit ihren 21 Jahren schwingt sie ihre Gäste immer noch durch die Baumkronen und kann dabei vollkommen überzeugen. Das eigentliche Highlight ist sicherlich der große Drop in den Tunnel, woraufhin die Gondeln sehr stark ausschwingen, jedoch macht auch der erste Teil der Fahrt sehr viel Spaß und kann auch dort schon ausgeprägte Ausschwünge vorweisen. Wie auch bei den anderen europäischen Achterbahnen aus dem Hause Arrow verlockt auch der Blutsauger auf die ein oder andere Wiederholungsfahrt.

Dragon’s Fury

Die Achterbahn Dragon’s Fury im Themenbereich Land of the Dragons, wo sich neben einen Zierer Kontiki noch einige Kinderspielgeräte und ein interaktiver Brunnen zum Durchnässen befindet, gilt oftmals als der beste Spinning Coaster des Herstellers Maurer Söhne. Es mir bei diesem Besuch jedoch durchaus schwer abzuwägen, ob Sonic Spinball aus Alton Towers nicht eventuell doch ein wenig besser ist. Der große Vorteil an der Alton Towerschen Anlage ist sicherlich ihre im Vergleich zu Dragon’s Fury deutlich ruhigere Fahrweise, jedoch fehlt ihr der First Drop mit dieser irrsinnigen S-Kurven Kombination, welche sogleich in den Immelmann einleitet. Beide Anlagen haben ihren Reiz und sind mit einem gewissen Abstand den anderen Anlagen voraus, nur welche der beiden Merlin Entertainments Versionen nun wirklich besser oder schlechter ist ist schwer zu sagen. Dragon’s Fury ist jedoch eine echt tolle Achterbahn.

Madagaskar Live!

Durch den Wegfall des Smartieshäuschen im ehemaligen Kinderbereich des Parks ist der letzte Schandfleck des Parks gewichen. Die Attraktionen blieben jedoch alle bestehen, nur die Flying Jumbos wurden in die Nähe des Powered Coasters Runaway Train versetzt, wodurch genug Platz war eine Bühne für die durchaus beliebten Dreamworkfiguren aus Madagaskar zu erbauen. Während die Show Madagaskar Live! von Außen recht kindgerecht ausgesehen hat, so war der Schauwert dennoch deutlich höher als bei der 4D Version von Ice Age, welche derzeit in Alton Towers ein Theater eingenommen hat.

Monkey Swinger

Im Themenbereich Wild Asia treffen wir sogleich auf den Wellenflug Monkey Swinger, welcher durch sein Fontänenspiel seine Fahrgäste eiskalt durchnässt. Wie wild geht es hierbei durch die Fontänen – kein Wunder also, dass am Ausgang ein Ganzpersonenfön für die Fahrgäste aufgestellt wurde.

Lorikeet Lagoon

Eine nun in mehreren Zoos weltweit zu bestaunende Attraktion ist die Freiflugvoliere Lorikeet Lagoon, bei der man Allfarbloris mit etwas Nektar anlocken kann, was dazu führte das die Vögel nun doch recht dick wirkten, was wahrscheinlich dann doch eher an ihrem neuen Federkleid lag. Wie auch im Weltvogelpark Walsrode waren die Loris recht zutraulich, was wie immer zu manch recht komischer Situation führte.

Peeking Heights

Im Themenbereich Mystic East kann man neben der Wildwasserbahn Dragon Falls, welche gekonnt das Wasser der Schußfahrten auf meine Schuhe lenkte und somit für nasse Socken sorgte, angeblich den nicht sehr weit entfernten Freizeitpark Thorpe Park sehen. Das Riesenrad Peeking Heights soll es ermöglichen, jedoch blieb ein Blick nach Staines verwehrt, obwohl die Sicht ausreichend groß war.

Tomb Blaster

Während beim letzten Besuch die Meinung über Tomb Blaster auf Grund der längeren Pausen in den Blockbereichen doch eher getrübt war, so fielen diese kaum noch ins Gewicht. Die Anlage ist ein wahres Schmuckstück von einem interaktiven Darkride, wie auch die meisten anderen von Sally erbauten Themenfahrten. Die Storyline ist jedoch eher flach und verdient keiner wirklichen Beachtung, denn hier wird hauptsächlich auf alte ägyptische Gegner, sowie auf größere Bosse geschossen. Die Länge der Anlage ist dabei durchaus beachtenswert, was dem Zugsystem auch zu gute kommt.

Rameses Revenge

Nebenan befindet sich mit Rameses Revenge einer der besten Top Spins von HUSS in einem Freizeitpark, da es die Anlage nicht nur schafft eine ordentliche Anzahl von Umschwüngen zu erzeugen, sondern die Fahrgäste auch noch mit einer Dusche beglückt. Zweimal ging es den Wasserfontänen entgegen und glücklicher Weise erwischten diese einen auch noch recht ordentlich, weswegen man gut getränkt aus der Anlage steigen konnte.

Runaway Train und Rattlesnake

Im mexikanischen Themenbereich Mexicana gibt es neben dem Runaway Train von Mack Rides – der mit einer wunderschönen Bergkette und einer top-motivierten Warteschlange daherkommt – ein weiteres Highlight einer Achterbahn: die Rattlesnake. Aufgrund der Höhenbeschränkungen, denen der Park unterliegt, wurde diese Wilde Maus in eine Grube eingebaut, was ihr ein ganz besonderes Aussehen verleiht. Dazu trägt auch bei, dass die Warteschlange durch den Innenhof der Achterbahn führt.

Bilder Chessington World of Adventures

Fazit Chessington World of Adventures

Chessington World of Adventures ist der schönste der englischen Merlin Entertainments Freizeitparks, wenn auch nicht der Größte. Das Portfolio des Parks ist ausgewogen und kann einige Schätze vorweisen, darunter einige sehr besondere Achterbahnen wie Vampire oder auch Dragon’s Fury. Die baulichen Herausforderungen hat der Park mit seinen außergewöhnlichen Ideen perfekt für sich ausgenutzt. Der integrierte Zoo sorgt wie auch beim Drayton Manor Theme Park oder dem Tier- und Freizeitpark Thüle für ein rundum gelungenes Gesamtpaket und für eine sehr gute Verteilung der Besucher innerhalb des Parks.

 

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Orbiter mal anders auf dem Clarence Pier

Clarence Pier

Direkt neben dem Hovercraftterminal für die Überfahrt zur Isle of Wight in Southsea, Portsmouth befindet sich der Clarence Pier. Im Gegensatz zu den hunderte Meter ins Meer ragenden Piers liegt die hiesige Landungsbrücke flach am Ufer an.

Waltzer und Twister

Die Attraktionen des Piers decken einen großen Teil der klassisch englischen Fahrgeschäfte ab, daher findet man neben den klassisch englischen Pferdekarussell, einen Twister, sowie eine Walterbahn. Wo der Waltzer leider kaum einer Rede wert ist, so kann der Twister durchaus überzeugen. Es ist schon recht lustig am eigenen Leib zu erfahren, was ein einziger Motor doch alles an Bewegungen erzeugen kann und wie schnell diese doch ablaufen können. Allein der Umstand wie die zusätzliche Bewegung der Gondelkreuze gelöst wurde verdient Beachtung, leider ist dadurch jedoch der Bewegungsablauf kaum variabel.

Skyways

Seit dem Jahr 1980 bietet der Clarence Pier eine Achterbahn aus dem Hause S.D.C. mit Namen Skyways. Diese Achterbahn vom Typ Galaxy zeichnet sich vor allem durch seine scheinbar endlosen Helices und den sehr engen Stützwerk aus. Die durch die Kompaktheit der Anlage resultierenden Bizarrheiten des Layouts, wie zum Beispiel der Übergang von der 900° Helix in den Camelback oder das Ende der Fahrt werden hier recht lustig befahren. Wie auch bei der Achterbahn Moncayo aus dem Parque de Atracciones de Zaragoza werden die Wagen im Stationsbereich vom Personal geschoben. Durch den zweiten Wagen fallen die Drops nur im zweiten Wagen abrupter aus, wodurch die Airtime vorne leider flöten geht.

Speedy Coaster

Die zweite Achterbahn ist eine Kinderachterbahn aus dem Hause D.P.V. Rides und daher eine echte Pinfari Achterbahn. Leider ist die Fahrt in den, aus diversen Wacky Worm bekannten, Zügen eher langweilig, zumal das Layout des Speedy Coasters nur zwei einfachen Ovale besteht und die zweite Abfahrt mit einer Reduzierbremse bestückt ist. Hier macht die vergleichbare Anlage aus dem Funland Amusement Park mit ihrer zusätzlichen Helix doch einiges mehr her, die Kinder jedoch mochten die Fahrt.

Mega Dance

Neben einem modernen Hochseilgarten und einem Rotor, bei dem jedoch das Zusehen nicht gestattet wurde, kann der Park noch eine ganz besondere Anlage vorweisen. Bei dem Mega Dance, aka Extreme Dance, aka Storm Dancer handelt es sich um einen Fabbri Orbiter/Hard Rock. Der Fahrablauf ähnelt grundsätzlich dem eines Tivoli Orbiters, kann aber einige Eigenheiten vorweisen. Das Podest der Anlage ist nicht gerade, zusätzlich wird die ganze Anlage noch angehoben und dabei gekippt, sodass der grundsätzliche Fahrablauf weit über 90° von statten geht. Hinzu kommt das eine konstante Drehung des Fahrgastträgers durch die Schulterbügel nicht von Nöten ist und somit recht seltsame Hangtime erzeugt wird. Darüber hinaus sind Richtungswechsel möglich, die schnellen Drehungen merkt man jedoch nur auf dem Bodenniveau, da die seitlichen Kräfte spürbar sind.

Bilder Clarence Pier

 


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