Der Charme des alten Vergnügungsparks

Bakken

Der Freizeitpark Bakken oder auch Dyrehavsbakken befindet sich im Jægersborg Dyrehave am Stadtrand der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Ähnlich wie der Wiener Wurstelprater macht der, in Parzellen aufgeteilte und von verschiedenen Schaustellern beschickte, Freizeitpark nur eine sehr kleine Fläche des eigentlichen Parkgeländes aus, welches vor allem als Tiergarten fungiert und somit seinen Ursprung als Jagdrevier hatte. Aus historischer Sichtweise ist der 1583 eröffnete Freizeitpark relevant, da er der älteste Freizeitpark der Welt ist. Am einfachsten erreicht man den Freizeitpark über die S-Bahn Linie C vom Kopenhagener Hauptbahnhof zur Endhaltestation Klampenborg, ein etwa 10 minütiger Fußmarsch schließt sich an.

Am Park angekommen sollte man sich, sofern man Bakken nicht nur wegen der zahlreichen urigen Restaurants und Bars besucht, ein Wristband kaufen. Dieses wird meist durch ein Handgerät, aber auch durch stationäre Scanstationen, ausgelesen und erlaubt einem jeweils 10 Fahrten auf jedem einzelnen der zahlreichen Fahrgeschäfte in Bakken.

Mine Train Ulven

Sofern man den Weg von der Klampenborg Station zurückgelegt hat stößt man als erste Attraktion auf den Intamin Minetrain mit Namen Mine Train Ulven. Nachdem der Zug durch die, wohl mit Trapeztrajektorie der Geschwindigkeit gesteuerten, Reibräder den Zug mit vollem Ruck aus der Station befördert haben geht es ein kleinen Drop hinunter um sogleich in den Lift einzufahren. Oben angekommen verschwindet der Schiene bereits vor einem und ein unglaublich steiler First Drop fügt sich an. Ebenso schnell wie es hier hinunter geht es die Steilkurve auch wieder hinauf und eine linksführende Abwärtshelix hängt sich an. Etwas gemächlicher geht es nun durch eine sich stets verjüngende Bayernkurve bis man über die Station hinweg brettert. Eine Rechtskurve oberhalb der ersten Streckenmeter führt den Zug in eine Abwärtshelix unterhalb des Lifthügels. Parallel zum Lift vollzieht man zwei kleinere Hügel ehe es nach einer 270° Kurve in die letzte abwärtsführende und sehr eng bemessene Helix geht. Es folgt die Einfahrt in die Bremse und die Rückführung in die Station.

Mine Train Ulven überrascht durch seinen sehr starken Anfang, verliert sich aber ein wenig im Mittelpart des Layouts bis es dann in das rasante Ende der Fahrt geht. Als einer der wenigen Anlagen dieser Art des Herstellers überzeugt die Anlage vor allem durch die vergleichsweise intensive Fahrweise, nur die Kurven hätten ein wenig ausgeprägter und weniger optimiert sein können.

Crazy Theatre

Neben einem 5D Kino bzw. haargenau darüber befindet sich das Crazy Theatre, ein interaktives Theater des Herstellers Alterface in dem der Film Desperados gezeigt wird. Hierbei sitzt man auf einem mechanischen Pferd, welches sich vor und zurück bewegt, und zielt mit einer Pistole auf diverse Ziele. Vorerst nur mit kleineren Übungsszenen, darauf auch mit einer längeren Filmszene. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten macht dabei durchaus Spaß und kann durch der guten Qualität des Films überzeugen.

Spøgelsestoget

Einige Meter weiter befindet sich die Geisterbahn Spøgelsestoget. Hierbei handelt es sich um eine recht alte Geisterbahn. Da das Innere der Anlage stockdunkel ist fährt man mit einer recht hohen Anspannung über die Strecke. Die Effekte kommen dabei allesamt gut zur Geltung – auch die neueren fügen sich sehr gut ins Ambiente ein – und erschrecken einen gleich mehrere Male mit Bravour. Spøgelsestoget ist also ein echtes Highlight in Bakken und sollte daher von niemanden ausgelassen werden.

Polyppen und Vikingeskibet Dragen

Weniger beengt als die meisten anderen Fahrgeschäfte stehen das Schwarzkopf Monster Polyppen, welcher eine gute und ausgewogene Fahrt bot, und die Schiffschaukel Vikingeskibet Dragen des Herstellers Zierer in Bakken. Hier sitzt man, wie auch bei den Kalbfleisch-Schiffschaukeln, Rücken an Rücken bzw. der Reihe vor einem gegenüber, hat aber im Vergleich deutlich mehr Spiel zum Bügel und dadurch eine insgesamt aufregendere Fahrt. Interessanterweise erfolgt der Antrieb des Schiffs nicht von unten sondern an der Seite des Schwertes.

Racing

Seit den 80er Jahren befindet sich mit der Achterbahn Racing ein Zierer Flitzer in Bakken, welcher zuvor zu Beginn der 70er Jahre unter den Bremer Schausteller Robrahn auf den deutschen Kirmessen unterwegs war. Mit ihrem Alter von 44 Jahren ist sie die zweitälteste Achterbahn in Bakken und befindet sich größtenteils noch im Originalzustand.

Nach der obligatorischen Liftfahrt vollzieht man stets verjüngende und in bayernkurvenmanier stets auf- und abwärtsführende Rechtskurven, bis kurz darauf ein größerer Sturz stattfindet und man auf Bodenniveau an der Station vorbeisaust. Eine größere Rechtskurve führt einem in den hinteren Teil der Anlage und vollzieht nach einer engen Kurve den ersten Richtungswechsel. Dieser wird nach einer Abwärtshelix sogleich wiederholt und die letzte Rechtskurve fügt sich an.

Es ist schon interessant wie sehr die Originalgondeln die Fahrt beeinflussen, denn obwohl die Anlage baugleich mit Vorlops High Explosive ist, so nehmen die hohen Gondelwände der hannoverschen Minenwagen einen Großteil des Fahrspaßes. Die kleinen Flitzer zumindest machen die Fahrt ungemein komisch, weswegen sich hier bei mir während der Besuchszeit die meisten Fahrten ergaben.

Taarn Gyset

Mit dem Taarn Gyset befindet sich ein Double Shot Tower aus dem Hause S&S in Bakken, welcher sich durch seine geringe Höhe und der trotzdem außerordentlich ausgeprägten Airtime, ausgelöst durch den zweiten Abschuss nach unten, auszeichnet. Die Fahrt ist dabei durchaus lustig, aber auch leider recht kurzweilig.

Vilde Mus

Bei der im Jahr 2012 eröffneten Achterbahn Vilde Mus handelt es sich, wie der Name schon vermuten lässt, um das neuere Standardmodell der Wilden Maus aus dem Hause Mack Rides. Obwohl faktisch kein Andrang vorhanden war zogen es viele Kinder vor einen gesamten Wagen für sich zu beanspruchen, wodurch dann doch die längste Warteschlange im gesamten Park künstlich erzeugt wurde. Die Fahrt selbst gleicht von der Laufruhe interessanterweise deutlich älteren Anlagen wie der verbleibenden Seite des Speedy Bobs aus dem belgischen Bobbejaanland.

Hurlumhej

Mit Hurlumhej befindet sich ein kleines, wirklich erlebenswertes Schätzchen in Bakken. In der Entstehungsgeschichte der Anlage wurde offensichtlich sehr viel Hansen Rum getrunken, weswegen auch eine zu groß geratene Flasche die Front dieses Laufgeschäfts ziert. Im Inneren trifft man dann auf eine perfekte Symbiose aus Schiefen Haus und Fun House, wobei die Elemente des Schiefen Hauses ausgeprägter vorhanden sind. Durch die mehr als aufwändige Gestaltung im Stil eines alten Schiffes wird man tatsächlich ein wenig seekrank und verlässt dementsprechend leicht torkelnd die Vergnügungsanlage. Wäre jedes Laufgeschäft wie Hurlumhej, dann wäre jede Anlage einen Besuch wert, denn eine so perfekt abgestimmte Gestaltung findet man so leider nicht oft. Selbst größere Anlagen wie das Hotel Tartüff des Freizeitparks Phantasialand überraschen einem im Endeffekt nicht so sehr wie diese Anlage, zumal man wirklich nicht so oft auf ein Schiefes Haus trifft.

Extreme

Nachdem ich im Funland Amusement Park auf Hayling Island bereits das Vergnügen hatte einen Speed Flip zu fahren war ich doch sehr gespannt wie sich das Moser Rides Produkt hier zeigt. Im Gegensatz zur reisenden Anlage in England hat man bei Extreme jedoch ein durch und durch seltsames Fahrprogramm abgespult bei dem man im Grunde bereits zu Anfang der Fahrt Vollgas gegeben hat um die Geschwindigkeit dann bis zum Ende nur noch langsam abzubauen. Zusätzlich zum bescheidenen Fahrprogramm, welches jedoch das Potential dieser, eigentlich viel zu schnellen, Anlage aufzeigt, bietet die Anlage nur sehr minimale Bügel, die dann leider etwas zu unbequem sind.

Mariehønen

In einer kleinen Gasse, welche zum Parkplatz des Freizeitparks führt, befindet sich mit Mariehønen eine kleine Tivolianlage des Herstellers Zierer. Die Fahrt auf der kleinsten Achterbahn in Bakken ist grundsolide, wird aber durch eine Pause auf dem Lifthügel nach der zweiten Runde in besonderer Art und Weise erwähnenswert, denn hier legt man eine kleine Pause zum Winken an die außenstehenden Besucher ein. Nachdem die Kinder nun ausgiebig gewunken haben setzen die Reibräder unter nun voller Last ein, was sich in Bezug auf die Motoren nicht unbedingt schön anhört, und man absolviert nun die letzten Runden.

Vandrutschebanen

Die Wildwasserbahn Vandrutschebanen ist eine interessante Anlage mit einer überraschend langen Strecke bei zwei Abfahrten. Der Einstieg geschieht hier über einen kleinen Drehteller woraufhin das Boot in den Kanal entlassen wird. Auf dem Weg zum Lift absolviert man bereits einige Zeit im Strömungskanal ehe es schnell hinauf geht. Bei der darauffolgenden, in etwa auf die Hälfte der Ausgangshöhe führende, Schussfahrt wird man bereits gut befeuchtet. Nun dümpelt man einige Zeit kreuz und quer durch die Anlage just bevor es auf einer langen Geraden ziemlich flott ein wenig abwärts geht und sich nach einer weiteren Kurve der zweite Lifthügel anschließt. Oben angekommen erwartet einen wohl die engste, je in einer Wildwasserbahn verbauten, Kurve, welche ohne zusätzliches Hilfsmittel nicht befahren werden könnte. Im Vergleich zu einer Mackschen Wildwasserbahn, bei der zwei Drehteller verwendet wären würden, werden die Boote dieser Reverchon Wildwasserbahn durch einen seitlichen Mitnehmer via einer Drehscheibe durch die Kurve geschoben. Hierbei eckt das Boot wie verrückt an den Kanal bevor dieses in die zweite Schussfahrt geschoben wird. Unten angekommen wird man durch die Gischt dann komplett durchnässt. Wenn man dabei nicht von einem kleinen Jungen, welcher eine Runde auf der Svanebanen einer Einschienentretbahn oberhalb der Wasserbahn – ausgelacht wird ein herrlich erfrischender Spaß in Bakken.

Safari

Klein, aber durchaus fein, zeigt sich die interaktive Themenfahrt Safari ihren Besuchern. Dabei geht es mit Pistolen bewaffnet in kleinen Jeeps durch Bakkens grüne Hölle, vorbei an zahlreichen Animatroniks über zwei Ebenen. Zwar löst man dabei keine Effekte aus und versucht eigentlich nur eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, dafür aber ist die Fahrt sehr schön gestaltet.

Rutschebanen

Nicht ganz so alt wie die gleichnamige Achterbahn aus dem nahen Freizeitpark Tivoli Gardens zeigt sich die Rutschebanen mit nur 83 Jahren ihren Mitfahrern. Die Technik und Züge hingegen sind deutlich jüngeren Baujahrs und wurden während der Modernisierung, wodurch auch das mitfahrende Bremsbedienungsfachpersonal überflüssig wurde, angeschafft. Die niederländische Firma KumbaK tat dabei ihr bestes ein authentisches Fahrgefühl beizubehalten ohne die Holzstruktur zu sehr zu schonen. Hierbei sind auf der Strecke je nach Bedarf Bremsmodule angebracht, wo der Bremser wahrscheinlich auch gebremst hätte, obgleich ich bezweifle das der Zug so in die Station geschlichen wäre. Die Züge ähneln nun denen der Holzachterbahn Stampida aus dem spanischen Port Aventura, bestehen aber aus Wagen für je zwei Personen.

Nachdem der Zugverbund den Bahnhof verlassen hat geht es in einer Linkskurve in Richtung des Kabellifts. Hier klinkt der Zug ein und wird folglich durchaus rasant den wunderbar schiefen und krummen Lifthügel hinauf befördert. Oben angekommen kann man in einer kleinen Wende kurz die Aussicht genießen bis es sogleich hinab geht. Nur netter Geschwindigkeit durchfährt man das Tal und erklimmt rasch die andere Hälfte der Anlage. Hier oben durchfährt man noch gemächlich eine weitere Wende, doch dann prescht der Zug über eine doppelte Schussfahrt. Mit deutlich ausgeprägten Kräften vollzieht man das darauffolgende Tal. Ein Camelback schließt sich an ehe man auf einem höheren Niveau die nächste Wende vollführt. Nun parallel zur Station wiederholt man das gleiche Spiel nochmal, auf den darauffolgenden Streckenmetern darf man laut Beschilderung nicht nach rechts abbiegen und verschwindet in den Tunnel einer Frau. Hier geht es erneut hinab und über einen weiteren Hügel ehe sich die Rückfahrt in die Station anschließt.

Rutschebanen hat ein absolut tolles Layout, leider aber die falschen Züge oder besser ausgedrückt die falschen Bügel hierfür. Dieser sitzt nämlich nicht wie bei Stampida, wo ich die verwendeten Züge als durchaus gut empfinde, am Becken, sondern auf dem Bauch und schließt eigentlich nur bei Kindern wirklich ab. Durch die doppelten Schussfahrten zieht sich dabei der Bügel dermaßen unangenehm an, wodurch man sich die alten Züge dann doch sehnlichst zurückwünscht. Wobei sich die Anlage dadurch eigentlich haargenau so fährt wie Grand National aus dem Pleasure Beach Blackpool, dementsprechend durchaus verträglich für eine Holzachterbahn dieses Alters.

Tornado

Wenig verträglich ist jedoch die Drehgondelachterbahn Tornado für Personen mit Gleichgewichtsstörungen. Für alle anderen hingen reicht eine Fahrt auf der Achterbahn gegebenenfalls aus um wirklich schwerwiegende Probleme erst entstehen zu lassen, denn der wahr gewordene Irrsinn aus dem Hause Intamin ist mit seiner Vielzahl an Steilkurven nicht umsonst berühmt berüchtigt.

Die Fahrt beginnt nicht umsonst mit den Hinweis, dass man seinen Kopf an die Kopfstütze pressen sollte, denn nach einer Kurve fährt der Wagen leicht drehend in den Lift ein. Durch die plötzliche Beschleunigung wird die Drehung bereits ausgeprägter ehe die Kette eine irrsinnige Geschwindigkeit auf der geradlinig ausgelegten Liftkuppe erreicht. Mit voller Wucht wird man nun die erste Steilkurve hinunter geworfen, meist unterlegt mit einem lauten Knacken der Mitfahrer. Wild drehend absolviert man nun eine harmlosere Wende am Hallenboden und verlässt in einer aufwärtsführende Kurve die Halle. Nun vollzieht man relativ zügig eine hufeisenförmige Kurvenkombination und eine zackige S-Kurvenkombination bevor es wieder relativ schnell und steil hinab geht. Erneut unter der Hallendecke passiert man eine Blockbremse ohne merkliche Reduzierung der Geschwindigkeit, wonach es allen Übels erneut in einer Steilkurve bergab geht. Da es bislang genügen harmlose Richtungswechsel gab wird der nun folgende deutlich abrupter absolviert, dafür wird aber die anschließende Kurve nicht ganz so eng durchfahren. Eine letzte Steilkurve leitet die Rückfahrt zur Station ein und verdrischt erneut mit voller Wucht. Kurz darauf ist die Bremse erreicht und man kann endlich wieder aufatmen.

Tornado ist mit Abstand die wohl intensivste Achterbahn Europas oder besser gesagt gleich der ganzen Welt, denn was man hier erlebt erinnert in erster Linie eigentlich nur an Körperverletzung, da macht es sogar schon mehr Spaß sich von einen Zigeuner in der Hamburger S-Bahn die Nase brechen zu lassen, denn das bemerkt man erst im Nachhinein. Dabei könnte Tornado eine durchaus gute Achterbahn sein, wenn man die Steilkurven weggelassen hätte oder die Durchschnittsgeschwindigkeit der Anlage von Anfang an nicht durch den irrsinnigen Lifthügel so hoch ausgelegt hätte. Insgesamt zwei Fahrten habe ich auf dieser Anlage verbracht und diese reichen mir für die nächsten Jahre auch erst einmal aus, denn Tornado ist die schlichtweg die wahnsinnigste Achterbahn die ich je in meinem Leben gefahren bin.

Sky Roller

Ebenfalls wahnsinnig, aber im positiven Sinne, ist der Gerstlauer Sky Roller, bei dem man, durch die Stellung der Flügel an den Sitzen, die Fahrt interaktiv beeinflussen kann. Wie bereits oft auf den vergleichbaren Anlagen des Herstellers beobachtet muss man dem Publikum leider erst einmal zeigen was man aus der Maschine herausholen oder anders ausgedrückt wie man die Flügel richtig stellen muss um einen Überschlag erst einmal zu schaffen. Im Gegensatz zum Götterflug aus dem Freizeitpark Belantis wird man während der Fahrt leider nicht durch den Wind unterstützt und hat dementsprechend eine gleichmäßigere Fahrweise die die Welt nicht automatisch in Kreise erscheinen lässt. Positiv beim Sky Roller zeigt sich die im Vergleich zum vermeintlich aufregenderen Sky Fly deutlich bessere Kapazität, auch ist die erste Revision des Fahrgeschäfts nun deutlich ausgereifter und technisch einfacher, dadurch fahren die Gondeln aber jedoch nicht mehr komplett übereinander.

Bilder Bakken

Fazit Bakken

Der Freizeitpark Bakken ist, wie auch der Prater in Wien, ein toller Ort um sich einige Stunden gut zu vergnügen. Das Publikum ist durch den geringen internationalen Anteil der Besucher deutlich angenehmer als im Tivoli und vergnügt sich im Allgemeinen abseits der Fahrgeschäfte in den unzähligen Restaurants und Bars des Parks, wodurch eine durch und durch angenehme Atmosphäre auf dem Gelände erzeugt wird.

 

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Tivoli Gardens


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Freizeitpark:Tivoli Gardens (seit 1843)
Adresse:Vesterbrogade 3
1630 København
https://www.tivoligardens.com
Betrieb:Tivoli A/S

Tivoli GardensTivoli Gardens im Herzen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist einer der berühmtesten Freizeitparks der Welt. Der Park wurde im Jahr 1843 gegründet und wird seither von der Tivoli A/S geführt. Der Park bietet eine Vielzahl an Restaurants, Spielbuden und Fahrgeschäfte, welche in eine wunderschöne Gartenlandschaft eingebettet sind. Die Auswahl der Fahrgeschäfte ist dabei überaus familienfreundlich.

Fun Fact #1: Der Tivoli ist Vorbild vieler anderer Freizeitparks weltweit, so inspirierte der Park den Entrepreneur Walt Disney bei seinem kalifornischen Freizeitparkprojekt Disneyland.

Fun Fact #2: Die Achterbahn Rutschebanen gehört mit ihren über 100 Jahren zu den ältesten Achterbahnen weltweit und ist derzeit die älteste im Betrieb befindliche Achterbahn in Europa.

 
 
 

Highlights des Tivolis

 




 

Dæmonen

Eine intensive Erfahrung

 


Flyvende Kuffert

 

Den Flyvende Kuffert

Die märchenhafte Themenfahrt

 


 

Fata Morgana

Eine neue Condor-Generation

 


Himmelskibet-4

 

Himmelskibet

Der Star Flyer mit der atemberaubenden Aussicht

 


Kamelen

 

Kamelen

Die dritte Generation der klassischen Tivoli-Achterbahn

 


Odinekspressen

 

Mælkevejen

Eine neue Generation eines geliebten Klassikers

 



Monsunen

 

Monsunen

Der Hänge-Teppich

 


Tivoli Gardens

 

Rutschebanen

Die wunderbare Scenic Railway

 


Tik Tak

 

Tik Tak

Die Überschlagszeitmaschine

 


 
 

Ehemaliges Highlight des Tivolis

 





Vertigo

 

Vertigo

Das multiaxiale Spektakel

 



Die Heimat der altdänischen Rutschbahn

Vorwort

Lange Zeit liebäugelte ich schon damit den Freizeitpark Tivoli Gardens in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen zu besuchen, nicht zu Letzt scheiterte dieses stets an mangelnden Mitfahrern möglicher Skandinavientouren und den horrenden Übernachtungspreisen in diesem Land. Selbst Tagestouren stellten sich durch wahlweise hohe Maut oder Fährgebühren als nicht unbedingt weise heraus, so dass die günstigste Möglichkeit von Hamburg nach Kopenhagen zu fahren erstaunlicher Weise die Bahn ist, wenn gleich selbst im ICE eine ziemlich langsame Art und Weise. Da es am Anfang der Woche noch spät abends eine Rückfahrt geben sollte, und die Hotels bei einer Übernachtung von Sonntag auf Montag sich vergleichsweise preisgünstig zeigten, war ein Kurztrip nach Kopenhagen eigentlich  eine schnell beschlossene Sache. Hier zeigte sich aber die Deutsche Bahn mal wieder als weniger verlässlich und die angebotene Rückfahrt konnte nicht gebucht werden. Eine kleine Recherche ergab dann eine um dieselbe Uhrzeit rückführende Busverbindung via MeinFernbus Flixbus, welche schlussendlich auch eher am Hamburger Hauptbahnhof ankommen sollte.

Die Hinreise stellte sich als ein wenig nervtötend heraus, was nicht unbedingt mit dem zu frühen Bus der Hamburger Verkehrsbetriebe zu tun hatte und dem daraus resultierenden Vorhaben irgendwo in St.Georg in der Nähe des Bahnhofs noch einen Stellplatz zu finden um ja nicht die Bahn zu verpassen, sondern eher mit dem stinkenden, auf meiner Schulter schlafenden Fremden im Schienenersatzverkehr auf dem dänischen Teil der Reise.

Tivoli Gardens

Endlich am Bahnhof angekommen zeigte sich dann sogleich die Belohnung für die Strapazen des Vormittags, weswegen sogleich das bereits im Voraus bezahlte All-Inklusive Ticket gegen den Eintritt, das Wristband für unlimitierte Fahrten auf den Fahrgeschäften, sowie die Gutscheine für einen Besuch im hauseigenen Aquarium, die Mahlzeit und das Fahrtfoto eingetauscht wurde. Dieses Paket kostete online rund 190 DKK mehr als der reguläre Eintritt und das Wristband, da aber bereits die Verpflegung in dieser Stadt im Allgemeinen in einer ähnlichen Preisliga liegt ist dieses durchaus zu empfehlen. Dabei variiert das Angebot an der allgemeinen Preisstruktur der Restaurants, so bekommt man in günstigen Restaurants zusätzlich ein großes Getränk, in mittelpreisigen Restaurants ein kleines Getränk, sowie in hochpreisigen Restaurants nur noch die Mahlzeit geliefert. Ohne den Gutschein hätte ich hier bereits 210 DKK ausgegeben hinzukommen die 25 DKK die man sich beim Aquarium spart, sowie der Wert des Fahrtfotos.

Rutschebanen

Da ich den eher minder frequentierten Eingang am Hauptbahnhof nutzte führten mich die Wege schnell und unmittelbar direkt zur bereits über 100 Jahre alten Holzachterbahn Rutschebanen und somit zur dienstältesten Achterbahn Europas. Zum Jubiläum spendierte man der alten Dame dann eine aufwändige Schönheitsoperation, so dass sie im Zuge dessen wieder an ihre Ursprungsgestaltung erinnern sollte, welche man aus Respekt vor ankommenden Gästen aus den Alpenländern zuvor umgestaltet hatte, da diese nach Verlassen des Bahnhofs durch die Gipfel der Rutschebanen nicht sofort an ihre Heimat erinnert werden sollten. Wie im Allgemeinen bei den sogenannten Scenic Railways üblich weist auch die Rutschebanen einen im Zug mitfahrenden Bremser auf, wodurch die Fahrt durch dessen Knowhow gesteuert wird und zugleich ziemlich aufregend werden kann.

Kurz nachdem der Zug in den Bahnhof fuhr verschwindet er auch sogleich in den ersten Tunnel hinein. Nach einer Linkskurve klinkt sich der Zug in das Liftkabel ein und wird rasant in die Höhe befördert, dabei hat man für einen kurzen Moment Zeit in das unter der Bahn liegende Fun House Skaersilden zu blicken. Oben angekommen kann man einen kurzen Blick auf die alpine Gestaltung werfen ehe es nach einer weiteren Wende das erste Gefälle hinunter geht. Mit voller Geschwindigkeit und keinesfalls kraftlos passiert man nun das erste Tal und daraufhin einen Camelback. Wieder auf höheren Niveau vollzieht man nun mit ausgeprägter Geschwindigkeit eine Wende, so dass man recht unfreiwillig zum ersten Mal von der einen Zugseite zur anderen wandert. Nach Verlassen der Eishöhle schießt der Zugverbund erneut in die Tiefe um dann auf etwa die Hälfte der Ausgangshöhe zu führen. Kaum gebremst vollzieht man die nächste Wende, weswegen man als Alleinreisender erneut brav die Zugseite wechselt. Nach einer kurzen Geraden geht es sogleich wieder abwärts um kurz darauf ein rasantes Kurvenspiel einzuleiten. Hierbei vollzieht man vor der rechtsführende Wende eine kurze S-Kurve, was durch die leicht wippenden Wagen zusätzlich verschärft wird. Entlang der Station vollführt man nun die gleiche Elementabfolge wie zu Beginn der Fahrt und landet sogleich in einer weiteren Höhle. In dieser vollzieht man eine Kurvenkombination die man so, im Computerspiel Roller Coaster Tycoon, bestenfalls bei einem Virginia Reel verbaut hätte, hierbei schließt sich nach einer kleinen rechtsführende Wende eine kleine linksführende Wende an, welche dann in eine größere Linkskurve übergeht. Kurz darauf verlässt man den Tunnel und wird vom Bremser in die Station geführt.

Rutschebanen ist ein zeitloser Klassiker, welcher auch heute noch die Massen begeistern kann. Die Art und Weise wie der Zug die Wagen durch die zahlreichen Berge, Täler und Kurven führt ist einfach nur grandios und wird durch das stetige Wechseln der Wagenseite für Alleinreisende noch einmal deutlich verstärkt. Die Gestaltung der Anlage ist dabei durchaus sehenswert und erzeugt in Verbindung mit den Zügen und dem mitfahrenden Personal ein durch und durch uriges Erscheinungsbild, welches man nicht missen möchte.

Skaersilden und Minen

Unterhalb der altdänischen Rutschbahn befindet sich neben dem bereits erwähnten und besuchswerten Fun House noch die Bootsthemenfahrt Minen, welche durch viel Peng Peng scheinbar aufgewertet wurde. Der Strömungskanal führt dabei an größeren und sehr detaillierten Szenenbildern vorbei, wobei man auf die Interaktivität lieber verzichten sollte.

Snurretoppen und Himmelskibet

Oberhalb des schnieken und überraschend rasant fahrenden Break Dance Snurretoppen befindet sich der 80m hohe Starflyer Himmelskibet. Hier merkt man zum ersten Mal, dass Tivoli Gardens seinen ausländischen Besucher ohne Freizeitparkerfahrungen nicht sonderlich viel zutraut, wodurch sich leider auch die Abfertigung ein wenig in die Länge zieht, trotz bereits optimierten Beladungsvorgang. Auf dem Weg hinauf zur Beladungsstation wird man im Grunde bei jedem Meter erinnert was man so alles nicht mitnehmen darf, dann wird eine abgezählte Meute in den Bereich mit der Gepäckablage gelassen, dort gibt es dann eine sehr ausführliche mündliche Einweisung was man so alles nicht mitnehmen darf, danach öffnet man nur eine der möglichen Zugangswege und zwingt die Fahrwilligen nun auf die Hosentaschen zu klopfen und verwarnt nun die Leute bei positiven Befund zurück zu gehen und endlich ihre Sachen aus den Taschen zu nehmen. Nach einer recht ordentlichen Fahrt mit einem  zugleich fantastischen Blick über der Stadt wird man nun in einem abgetrennten Bereich auf der anderen Seite gelassen und das solange bis wirklich jeder auch seine Sachen wieder entgegengenommen hat, erst dann wird man entlassen.

Aquila

Interessanter Weise war die Abfertigung dann aber noch halbwegs vertretbar, da sich die Routine währenddessen wohl durchgesetzt hat. Bei Aquila, einem Air Race aus dem Jahr 2013, hingegen zieht sich diese in eine durch und durch abstruse Länge, da hier wirklich jeder im Wagen sitzend gefragt wird ob er noch etwas in den Hosentaschen hat, obgleich die Anlage hier nie über den Köpfen anderer hinweg fegt und das Gefahrenpotential dadurch minimal ist. Die Fahrt ist im Vergleich zum Prototypen im portugiesischen Wasserpark Aquashow Park nur wenig abwechslungsreich und bleibt somit hinter den Erwartungen zurück.

Odinexpressen

In unmittelbarerer Nähe, wie eigentlich alles in Tivoli Gardens, befindet sich auch der Eingang zu Odinexpressen, ein 1985 erbauter Powered Coaster der Firma Mack. Hier herrschte über die gesamte Besuchsdauer stets die längste Warteschlange an den Achterbahnen, was mal wieder nicht an der Fahrtdauer von insgesamt drei Runden lag, sondern eher daran das man die Wartenden teilweise erst in die Station gelassen hat als der Zug bereits wieder leer war und jeden Bügel einzeln prüfte.

Die Fahrt beginnt mit einer aufwärtsführenden Linkshelix, worauf sich ein Richtungswechsel oberhalb der Station anschließt. Eine weite Rechtskurve führt den Zug stets aufwärts, wonach sich eine Linkskurve anfügt. Auf dem Dach der Arcaden vollführt man nun eine 540° Abwärtshelix, wonach der Zug mit deutlicher Geschwindigkeit parallel zum Aufstieg stets abwärts führt. Erneut über dem Stationsdach stürzt der Zug überraschend rasant zu Boden und durchzieht eine enge Rechtshelix worauf man die Stationsdurchfahrt mit Höchstgeschwindigkeit die Station durchfährt.

Odinexpressen ist ein sehr nettes Exemplar dieser Achterbahnart was unteranderem an der sehr gut durchdachten und sehr platzsparenden Strecke liegt. Dabei wird ähnlich den Anlagen der englischen Parks der Merlin Entertainments Group ordentliche Stimmung gemacht und der leckere Geruch den man während der Abwärtshelix auf dem Dach empfindet diente wahrscheinlich als Inspiration des Alpenexpress Enzian aus dem Europa Park.

Den Flyvende Kuffert

Neben den Arkaden befindet sich mit Den Flyvende Kuffert eine weitere Themenfahrt, welche mit kleinen niedlichen Puppen die Märchen von Hans Christian Andersen erzählt. Die Fahrt in den fliegenden Koffern wird dabei wahlweise auf Dänisch oder Englisch abgehalten, wobei man schon genau hinhören muss um nicht von den Narrationen der anderen Gondeln abgelenkt zu werden. Während der langen Fahrt, welche stets auf- und abwärts führt bekommt man einen guten Einblick in die bekannten Märchen geboten, wobei man jedoch, ähnlich wie beim Flying Fish Nautilus, einen kitschigen Song als stimmige Untermalung der Fahrt insgeheim vermisst. Nichts desto trotz ist Den Flyvende Kuffert eine mehr als sehenswerte Themenfahrt.

Tivoli Aquarium und Linie 8

Im Foyer des Koncertsalen, ein 1660 Personen fassendes Theater in dem neben klassischer Musik auch Musicals gespielt werden, befindet sich das Tivoli Aquarium. Dieses ist nicht im Eintrittspreis inkludiert und kann neben kleineren Aquarien ein 30m langes Riff mit mehr als 1600 Einwohnern vorweisen. Vor den Koncertsalen befindet sich die Station der historischen Wegebahn Linie 8, welche eine kleine Runde durch Tivoli Gardens dreht.

Monsunen

Vorbei an unzähligen Restaurants geht es nun in die hinterste Ecke von Tivoli Gardens, wo sich der arabische Themenbereich des Parks befindet, seltsamer Weise verbringen die meisten Personen aus dieser Region ihren Aufenthalt im Tivoli Gardens hier und schaffen somit unbewusst die passende Atmosphäre. Direkt am Parkrand gelegen befindet sich mit Monsunen ein Suspended Flying Carpet der Firma Zierer, wie man ihn so sonst nur im japanischen Nagashima Spa Land finden kann. Die Fahrt gleicht bis auf die unterschiedliche Sitzposition dem Standardmodell der Fliegenden Teppiche aus dem gleichen Hause, nur das hier nicht der Oberkörper auf die Bewegung reagiert, sondern die Beine. Insgesamt eine sehr interessante und vor allem massive Anlage mit einer interessanten Hebetechnik für die Einstiegsplattform.

Karavanen

Direkt gegenüber liegt die kleine Tivoli Achterbahn Karavanen, ebenfalls aus dem Hause Zierer. Dabei handelt es sich um ein geringfügig variiertes Layout, der in Skandinavien sehr beliebten Kinderachterbahn, weswegen es einen minimalen Umschwung in der Streckenführung gibt. Dadurch ergibt sich eine etwas dynamischere Fahrweise, wodurch sich beinahe automatisch ein großes Grinsen bei den Fahrgästen einstellt.

Vertigo

Die interessanteste Anlage in diesem Bereich und in Tivoli Gardens ist aber mit großen Abstand Vertigo, ein Flying Fury aus dem Hause Technical Park. In den Anfangsjahren dieser Anlage konnte man hier nach Belieben den Fahrgastträger um die eigene Achse, wie auch die Achse des Hauptarms drehen, wodurch eine ziemlich wilde und individuelle Fahrweise entstanden ist, auch bestand die Möglichkeit einmal wirklich volle Pulle zu geben und somit eine gewisse Zeit lang schlappe 5G, also die fünffache Erdbeschleunigung, auf sich wirken zu lassen. Da die Technik zur eigenen Steuerung aber leider wohl fehleranfällig ist, was ich jedoch sehr bezweifle und die Schuld eher an die zu zahme Fahrweise der Fahrgäste schieben würde, bestehen heutzutage noch zwei Automatikprogramme, welche sich bis auf ein kleines, aber feines, Detail kaum unterscheiden.

Dabei beginnt die Fahrt mit einigen Überschlägen im Stationsbereich bei gleichzeitiger Drehung um die vertikale Achse, ehe das Spiel in luftiger Höhe fortgesetzt wird. Dabei geht es natürlich auch Überkopf durch die Station hindurch ehe die Gondel arretiert wird und die Maschine auf gut 120 km/h beschleunigt. Über einen gewissen Zeitraum verspürt man nun dauerhaft 5G, wobei sich das Sichtfeld langsam aber sicher immer weiter einengt. Hier zeigt sich dann auch der einzige Unterschied der Fahrprogramme zueinander, denn diese Passage vollzieht man entweder konsequent nach vorne blickend oder rückwärtsfliegend. Nach einigen, beinahe schon unzähligen Runden, wird die Geschwindigkeit langsam reduziert und schon steht man erneut seitlich Überkopf. Nun vollzieht das kleine Flugzeug seine letzten Überschläge und nähert sich dann langsam, oftmals mit einem längeren Kopfstand an höchster Stelle verbunden, seiner Parkposition.

Mit seinen nur 2 Minuten langen Fahrprogramm weist Vertigo eine erstaunlich vielfältige Fahrt auf, welche an Verrücktheit nur seines gleichen Sucht. Dabei gilt hier, wie fast immer im Leben, das eine rückwärtsführende Fahrweise die Fahrt deutlich aufregender gestaltet. Die Wartezeiten an Vertigo gehören kapazitätsbedingt zu den längsten in Tivoli Gardens, können aber als Singlerider auch mal nur 15 Sekunden betragen, in beiden Fällen sollte man aber unbedingt eine Fahrt wagen und beide Fahrprogramme ausprobieren.

Gyldne Taarn

Als letzte größere Attraktion in diesem Bereich trifft man auf den golden lackierten Turm Gyldne Taarn, ein Turbo Drop Tower von S&S. Dabei handelt es sich um den normalen Freifallturm bei dem man, ähnlich den Freifalltürmchen des Herstellers Fabbri, nach unten geschossen wird, wodurch sich eine ausgeprägte Airtime einstellt. Ein ähnliches Programm kann man als zweiten Teil des Fahrprogramms beim Cliffhanger im englischen Freizeitpark Flamingo Land erleben und dort knallt man mit voller Wucht in die Bügel, beim Gyldne Taarn jedoch merkt man auf die ersten Fallmeter das die Anlage absolut nichts kann, denn der Fall entsprach eher einer langsamen Version der Vertikalfahrten aus dem Hause Maurer Söhne als einen ansatzweisen freien Fall.

Daemonen

Nach einer solchen Enttäuschung bleibt einem nur noch die Fahrt auf dem Floorless Coaster Daemonen. Dabei handelt es sich um eine ultrakompakte Anlage des Herstellers B&M, wo auf engsten Raum ein für den Hersteller untypischer Fahrtverlauf geboten wird. Praktischerweise war hier im Allgemeinen die geringste Wartezeit an allen Achterbahnen in Tivoli Gardens vorhanden, so dass man spätestens in den dritten Zug platznehmen konnte.

Nach dem man auf die Maximalhöhe von 28m gebracht wurde drescht der Zug über die Kuppe und dem Predrop. Nun wird man in die erste Kurve geworfen und durchquert einen Richtungswechsel in luftiger Höhe, eine Rechtshelix schließt sich an um die Ausgangshöhe für das darauffolgende Gefälle zu erreichen. Kaum hat man die eben erfolgte Kurvenkombination überstanden geht es sogleich rasant hinab und kraftvoll durch den klassischen Looping. Der anschließende Richtungswechsel erfolgt durch einen Immelmann just bevor die Welt im Nul-G Loop (dänisch für Zero-G Roll) erneut Kopf steht. Hierbei wird man je nach Position im Wagen wunderbar hin- und hergerissen, ein wirklich unvergleichbares Erlebnis. Ebenso wild vollzieht man jetzt die letzten Kurven und Hügel in Richtung Bremse, bei denen man teilweise wirklich gut abheben kann. Kurz darauf ist die Fahrt auch wieder zu Ende.

Daemonen ist einfach nur toll, wenngleich auch ein wenig kurz geraten. Dabei spürt man bereits ab den ersten Kurven, dass diese Maschine hier keineswegs zimperlich mit einem umgeht. Der Looping und der Immelmann unterstützen die allgemeine Intensität der Bahn ungemein, verlieren aber jegliche Bedeutung in Betrachtung der wirklich verdammt leckeren Rolle und den mehr als nur lustigen Streckenmetern darauf.

Bilder Tivoli Gardens

Fazit Tivoli Gardens

Der Freizeitpark Tivoli Gardens ist nicht nur wegen seiner langen Geschichte ein sehenswerter Freizeitpark. Die Atmosphäre ähnelt dabei sehr dem des Pleasure Beach Blackpool, nur in kleiner und allgemeinen auch deutlich ordentlicher, was man gerade in der Gasse Smøgen auf sich wirken lassen kann. Die Fahrgeschäfte haben dabei eine durchweg ordentliche Qualität und die vielen Restaurants und kleinen Parklandschaften schaffen ein Ambiente in dem man gerne verweilt. Nur sind die Preise hier ziemlich hoch und man darf schon erstaunt sein wie viele Leute das Ticketsystem nutzen und letzten Endes sogar mehr bezahlen als sie eigentlich müssten. Dabei kostet eine Fahrt auf Daemonen beispielsweise 75 DKK, also etwa 10€, das Wristband selbst ist für 210 DKK zu haben, rentiert sich also bereits nach nur drei Fahrten. Bei dem sonntäglichen Andrang lagen die Warteschlangen stets in einem angenehmen Rahmen und waren teilweise auch gar nicht vorhanden, so dass man nach etwa 4 Stunden bereits alles mindestens einmal gemacht hat, weswegen ein Besuch beispielsweise nur am Abend durchaus ausreicht um alles gesehen zu haben, inklusive zahlreichen Wiederholungsfahrten.

 

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