Auf nach Carowinds

Carowinds

Ich wollte schon immer zu Carowinds. Als der Buzzed Bars Coaster Club sein Stumble 325 Event ankündigte, konnte ich es kaum erwarten, endlich in den Park zu fahren. Es war ein zweitägiges Event mit vielen coolen Aktionen. So gab es am Morgen des zweiten Tages eine Fury 325 Backstage Tour und vieles mehr. Generell freue ich mich immer, Zeit mit Gary, Latifa, Matt und all den anderen zu verbringen. 

Thunder Road

Der Themenbereich Thunder Road ist nach der Holzachterbahn Thunder Road benannt, die von einem Bundesstaat in den anderen und wieder zurück fuhr. Eine identische Achterbahn kann man heute noch in den Schwesterparks Kings Island und Kings Dominion erleben.

Intimidator

Der Intimidator ist der klassische Hyper Coaster hier bei Carowinds. Das Layout besteht hier aus mehreren Camelbacks, die mit ordentlich Speed durchfahren werden, was zu einer wunderbaren Floating Airtime führt, also Airtime, die einen recht ruhig und harmonisch aus dem Sitz abheben lässt.

Nach dem First Drop führt uns der Weg direkt auf einen Hügel, auf dem wir nach rechts abbiegen. Es folgt ein klassischer Camelback, der in den großen Horseshoe Turn mündet. Nach zwei weiteren Airtimehügeln geht es in die Zwischenbremse der Anlage. Nach einem kurzen Drop und einer anschließenden Auffahrt geht es in eine Steilkurve. Nach einem weiteren Drop erreichen wir die Endbremse der Anlage.

Der Intimidator ist ein wirklich guter Hyper Coaster aus dem Hause B&M, der leider etwas darunter leidet, dass in einer anderen Ecke des Parks eine sehr ähnliche Achterbahn steht. Dennoch macht eine Fahrt hier vor allem im hinteren Teil des Zuges unglaublich viel Spaß und sollte daher auf keinen Fall ausgelassen werden.

Kiddy Hawk

Das Layout der Achterbahn Kiddy Hawk ist ein bewährter Klassiker aus dem Hause Vekoma, hier allerdings als Suspended Family Coaster ausgeführt. Dementsprechend beginnt die Fahrt mit einer kurzen Kurve aus der Station, nach der bereits der Lifthügel wartet. Sofort geht es in eine Linkskurve mit anschließender Aufwärtshelix, durch ein kurzes Tal und eine weite Rechtskurve nahe der Station. Über einen Hügel überquert man die soeben befahrene Strecke, worauf man in einer weiteren Helix etwas an Höhe verliert. Nach einer Linkskurve wartet die Bremsstrecke und die Fahrt endet. Hier in Carowinds fährt sich die Anlage leider alles andere als schön, weshalb ich von einer Fahrt abraten würde.

Nighthawk

Im Zentrum des Freizeitparks Carowinds steht die Achterbahn Nighthawk. Es handelt sich um den ersten Flying Coaster der Welt, der von 2000 bis 2003 als Stealth im California’s Great America stand. Hier in Carowinds hatte die Achterbahn zunächst ein Star Trek Thema, welches aber mit der Übernahme von Cedar Fair im Jahr 2008 aufgegeben wurde. Leider war die Anlage bei meinem Besuch außer Betrieb.

Camp Snoopy

Camp Snoopy ist der große Kinderbereich des Freizeitparks Carowinds. Hier gibt es eine Vielzahl von Fahrgeschäften für die ganze Familie, darunter auch zwei Achterbahnen.

Peanuts Pirates

Wenn man weit über 100 Freizeitparks besucht hat, fallen gewisse Parallelen zwischen den Parks auf, aus denen sich Regeln ableiten lassen. Eine davon ist, dass ein Park mit einer Mack Rides Seesturmbahn kein schlechter Park sein kann. Peanuts Pirates ist ein solches Fahrgeschäft. Wie immer ist die Fahrt eine Klasse für sich und sollte keineswegs ausgelassen werden.

Wilderness Run

Wilderness Run ist die große Familienachterbahn von E&F Miller Industries. Das große Layout bietet nicht nur die gewohnt wilden Kurven, sondern auch einen großen Airtimehügel gleich zu Beginn der Fahrt.

Woodstock Express

Der Woodstock Express ist die kleinere der beiden Holzachterbahnen von Carowinds. Die Fahrt durch das kompakte Layout der lila-gelb lackierten Achterbahn beginnt nach einer kurzen Rechtskurve mit dem Erklimmen des Lifthügels. Oben angekommen geht es gleich in die erste Abfahrt. Mit ca. 56 km/h geht es nun durch das erste Tal, nach dem uns bereits eine Wendekurve in luftiger Höhe erwartet. Nach einer weiteren Abfahrt rasen wir über einen kleinen Speedbump, bevor wir die Holzkonstruktion durchqueren und auf der anderen Seite der Anlage eine weitere Wende einleiten. Nun geht es ein Stück über Stock und Stein, bevor wir unterhalb der ersten Wende in die Holzkonstruktion eintauchen und deren Verlauf folgen. Wieder unter freiem Himmel tauchen wir in einen kleinen Dip ein, danach befinden wir uns auch schon auf der Bremsstrecke der Achterbahn und die lustige Holzachterbahnfahrt ist bald zu Ende.

Crossroads

Afterburn

Die Achterbahn Afterburn ist der große B&M Inverted Coaster des Freizeitparks. Die Achterbahn schmückt den hinteren Eingang des Parks.

Die Fahrt auf Afterburn beginnt mit der Einfahrt in den Lifthügel der Achterbahn. Oben angekommen geht es sofort in eine Steilkurve. Nach einer rasanten Talfahrt geht es in einen riesigen Looping. Direkt danach geht es durch einen ebenso riesigen Immelmann in eine Zero-G Roll. Nun folgt ein für einen Inverted Coaster sehr ungewöhnliches Element, ein Batwing, bei dem wir gleich zweimal auf dem Kopf stehen und durch einen nebelverhangenen Tunnel fahren. Nach einem kurzen Hügel an der Station vorbei geht es noch in einen Korkenzieher und nach einer Kurve in die Bremsstrecke der Anlage.

Afterburn ist ein sehr guter Inverted Coaster, der durch die Abfolge der Elemente besticht. Die Fahrt selbst ist nicht ganz so kraftvoll wie bei anderen größeren Inverted Coastern, so dass man hier problemlos Runden um Runden drehen kann.

Boo Blasters on Boo Hill

Die interaktive Themenfahrt Boo Blasters on Boo Hill wurde ursprünglich 2001 unter dem Namen Scooby-Doo! and the Haunted Mansion eröffnet. Damals führte die Fahrt in der Mystery Machine noch durch zweidimensionale Szenen mit den Figuren der bekannten Hanna-Barbera-Serie, in denen man eigene Effekte auslösen und am Ende den Bösewicht entlarven konnte. Jetzt gibt es nur noch Geister. Das ist immer noch sehr kitschig und nett gemacht, aber den Geist der ursprünglichen Attraktion fängt Boo Blasters on Boo Hill leider nicht mehr ein.

Southern Star

Southern Star ist das zweite Looping Starship, das ich auf meiner Stumbled Runner Tour getroffen habe. Im Gegensatz zur Anlage in Kings Dominion braucht die Southern Star etwas länger, um den Überschlag zu schaffen. Die Hangtime ist wie immer eine Klasse für sich.

Plants vs. Zombies

Das interaktive Theater Plants vs. Zombies ist ein interessantes Erlebnis. Hier spielt man in zwei Teams gegeneinander, wobei man durch die vielen Mitspieler leider schnell den Überblick verliert. Insgesamt eine sehr nette Attraktion mit Videospiellizenz.

Blue Ridge Junction

Wie gut Cedar Fair seine Themenparks inszeniert, zeigt der Themenpark Blue Ridge Junction. Hier steht neben dem Flying Scooters Mountain Gliders die Achterbahn Copperhead Strike.

Copperhead Strike

Copperhead Strike ist eine ganz besondere Achterbahn des Herstellers Mack Rides, da sie einen Wendepunkt im Designprozess des Herstellers darstellt. So überrascht die Achterbahn mit vielen bisher unbekannten Features.

Das fängt schon bei der Heartline Roll aus der Station an, die man hier mit ordentlicher Hangtime durchfährt. Nach einer Kurve geht es dann in den ersten Launchbereich. Nach einem kurzen Stopp beschleunigen wir sofort in einen fast kreisrunden Looping. Wo wir diesen noch mit ordentlich Hangtime erlebt haben, katapultiert uns der anschließende Airtimehügel fast aus dem Wagen. Kaum wieder im Sitz, geht es sofort in einen intensiven Korkenzieher. Nach einer Rechtskurve geht es in der Bayernkurve ein wenig über Berg und Tal, bevor wir in den zweiten Launchbereich einfahren. Dieser beschleunigt uns über einen Hügel direkt in einen Airtimehügel mit anschließendem Cutback. Nach einer schwungvollen Kurve geht es in den zweiten Looping, der mit ordentlicher Geschwindigkeit durchfahren wird. Nach einem Hügel durch den ersten Looping führt uns die Strecke durch zahlreiche Kurvenwechsel, eine Helix und einen weiteren Airtimehügel, bevor wir die Bremsstrecke der Anlage erreichen.

Copperhead Strike ist die bisher beste Achterbahn von Mack Rides. Die Strecke ist unglaublich dynamisch und kann mit einigen wirklich atemberaubenden Elementen aufwarten. Auch die sehr originelle Streckenführung spricht für sich. Alles in allem eine sehr gute Achterbahn.

Carolina Harbor Waterpark

Der Freizeitpark Carowinds bietet mit dem Carolina Harbor einen Wasserpark, der im Eintrittspreis enthalten ist. Carolina Harbor verfügt über eine Vielzahl von atemberaubenden Wasserrutschen. Da diese die einzigen Wasserattraktionen im Freizeitpark sind, erfreut sich der Park vor allem im Sommer großer Beliebtheit.  Leider war der Wasserpark bei meinem Besuch nicht geöffnet.

Country Fair

Der Themenbereich Country Fair beherbergt zahlreiche Fahrgeschäfte, von denen die meisten schon einige Jahre waren. Neben dem Zierer Wellenflug Zephyr finden sich in diesem Bereich der Mondial Top Scan Electro Spin, der Mack Rides Musik Express Rock ’n‘ Roller und der Vekoma Boomerang Flying Cobras.

Flying Cobras

Die ursprünglich als Carolina Cobra eröffnete Achterbahn stammt aus dem leider geschlossenen Geauga Lake Freizeitpark. Seit 2009 steht die Achterbahn Flying Cobras im Park. Dank der neuen Züge ist die eher ruppige Achterbahn immer noch angenehm zu fahren.

Carolina Boardwalk

Der Carolina Boardwalk führt uns an die Strände der beiden Südstaaten. In diesem Bereich befinden sich drei der familienfreundlichsten Achterbahnen des Parks.

Carolina Goldrusher

Carolina Goldrusher ist der klassische Mine Train von Carowinds. Die Fahrt führt zunächst am Abstellgleis der Achterbahn vorbei, bevor es in den ersten Lifthügel geht. Oben angekommen geht es zunächst auf einer langen Geraden in eine Rechtskurve. Mit zunehmender Geschwindigkeit geht es dann in eine lange Helix. Gemächlich nähern wir uns dem zweiten Lift. Auch hier geht es über eine lange Gerade und dann in eine rasante Abwärtshelix. Nach einem kurzen Anstieg führt uns die Strecke nach einem Drop in einen Tunnel. Ein letzter Anstieg führt uns direkt in die Bremsstrecke der Anlage, wo unsere lustige Fahrt bald zu Ende geht.

Carolina Cyclone

Die Arrow Looping-Achterbahn Carolina Cyclone war die erste Achterbahn mit vier Inversionen. Das Layout wurde später von Vekoma in Lizenz mehrfach in Europa gebaut, wo es unter anderem in den Freizeitparks Efteling und Gardaland zu erleben ist. Hier im Carowinds ist die Fahrt etwas schneller, allerdings auch etwas holpriger.

Ricochet

Ricochet ist die klassische Wilde-Maus-Achterbahn von Carowinds. Sie ist nicht ganz so totgebremst, wie es in Amerika oft der Fall ist, und bietet daher eine recht angenehme und rasante Fahrt. Aufgrund der geringen Kapazität kann es zu längeren Wartezeiten kommen, weshalb ein Besuch in den frühen Morgenstunden zu empfehlen ist.

Carousel Park

Der Carousel Park hat seinen Namen durch das Grand Carousel. In diesem Bereich befinden sich auch die Stand-Up-Achterbahn Vortex und das klassische Fahrgeschäft Scrambler.

Vortex

Seit 1992 ziert die Achterbahn Vortex den vorderen Teil des Freizeitparks. Nach der gleichnamigen Schwesteranlage in California’s Great America ist sie die dritte Achterbahn des Herstellers B&M.

Die Fahrt auf Vortex beginnt gleich mit dem Lifthügel der Achterbahn. Oben angekommen geht es in einer Steilkurve direkt in den Looping der Anlage. Nach einem geschwungenen Hügel geht es in eine intensive Helix. Danach folgt eine Abfahrt, die uns in den Korkenzieher führt. Zuletzt geht es dann noch durch zwei Kurven, die die Form einer Acht bilden, ehe wir die Bremsstrecke der Anlage erreichen.

Vortex ist eine wirklich schöne Achterbahn. Der Stand-Up Coaster bietet nicht nur hervorragende Fahreigenschaften, sondern auch ein sehr intensives, aber nicht überladenes Layout. Das Fahren im Stehen macht hier einfach Spaß.

Thrill Zone

Der leider recht generische Themenbereich Thrill Zone beinhaltet die größten Thrill-Maschinen des Freizeitparks. Neben den Achterbahnen Hurler und Fury 325 findet man hier den großen Freifallturm Drop Tower und die grandiose Schwarzkopf Enterprise Scream Weaver.

Hurler

Der Hurler ist eine der unbeliebtesten Holzachterbahnen der Welt. Nach einem großen Drop führt das Layout zunächst über eine lange Gerade und dann in eine bodennahe Rechtskurve. Es folgen drei Hügel, die jedoch eher verhalten befahren werden. Nach einer weiteren Kurve folgen zwei weitere Hügel. Eine Wendekurve führt erneut in einen Hügel. Danach folgt die letzte Kurve, die uns in die Bremsstrecke der Achterbahn führt.

Die Fahreigenschaften der Achterbahn Hurler sind gut, aber die Strecke ist unglaublich langweilig. Hier passiert so gut wie nichts. Gerade im Vergleich zu Kings Dominions Twisted Timbers, die früher das gleiche Layout hatte, sieht man, wie viel Potential man aus der groben Streckenführung noch herausholen kann. Während die eine Bahn nun die Spitze der Rankings für sich beansprucht, verrottet die andere leider im Keller. Hier wäre es schön, wenn Cedar Fair auch diese Anlage dem RMC Treatment unterziehen würde.

Fury 325

Kaum eine Achterbahn prägt den Freizeitpark Carowinds so sehr wie der B&M Hyper Coaster Fury 325, der den Eingangsbereich des Freizeitparks ziert. Die 325 ft hohe Achterbahn hat ein für den Hersteller sehr ungewöhnliches Layout, das statt auf Hügel fast ausschließlich auf wilde Kurvenfahrten setzt.

Die Fahrt auf Fury 325 beginnt gleich mit der Einfahrt in den Lifthügel. Kaum auf einer Höhe von 100 m angekommen, geht es auch schon in den großen Drop. Mit über 150 km/h geht es durch das erste Tal. Kurz darauf biegen wir auf einen großen Hügel nach rechts ab. Nach mehreren Links- und Rechtskurven erreichen wir das große Wendeelement, das sehr an einen Notenschlüssel erinnert. Nach einer langen Abfahrt erwartet uns ein weiterer Hügel, der schnell überwunden wird. Nun führt uns der Weg über einen klassischen Airtimehügel in eine sehr bodennahe Helix. Nach zwei weiteren Hügeln und Kurven erreichen wir die Schlussbremse der Anlage.

Fury 325 ist eine wirklich gute Achterbahn. Das sehr schnelle Layout mit den schön zu fahrenden Kurven spricht für sich. Auch wenn die Achterbahn nicht auf Airtime setzt, so hat sie doch einige wirklich schöne Airtimemomente, die dank der durchgehend hohen Geschwindigkeit besser in Erinnerung bleiben als bei der Achterbahn Intimidator. Kurzum, Fury 325 ist zu Recht eine der besten Achterbahnen Amerikas.

Bilder Carowinds

Fazit Carowinds

Der Besuch im Carowinds hat mir sehr gut gefallen. Der Park hat eine tolle Atmosphäre und ein durchaus solides Achterbahnportfolio. Obwohl ich alles an einem Tag hätte schaffen können, war ich sehr froh, einen zweiten Tag zur Verfügung zu haben. Auch für das Stumble 325 Event des Achterbahnclubs Buzzed Bars hat sich der Besuch mehr als gelohnt.


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Ein Park voller Bienen

Parc du Bocasse

Der letzte Stopp auf meiner Reise durch Frankreich liegt direkt an der Fahrstrecke zum Fährhafen Dieppe und somit direkt auf meinem Weg zurück nach England. Im Örtchen Le Bocasse befindet sich der Freizeitpark Parc du Bocasse. Wie so oft in Frankreich hat sich der Freizeitpark aus einem kleinen Ausflugslokal entwickelt. Bereits 1967 stellte der Gastronom Jacques Chabaille einige Spielgeräte auf, die dann in den 80er Jahren durch einige größere Fahrgeschäfte und der ersten Achterbahn des Parks unterstützt wurden. Mit der Übernahme des Freizeitparks durch Max Chabaille wuchs dann nicht nur der Park, sondern auch die Zielgruppe dessen. Im Jahr 2015 erweiterte dann der Park sein Gelände, so dass ein neuer Themenbereich samt Eingangsbereich entstehen konnte.

Und durch das schnieke Holztor betreten wir auch sogleich den Freizeitpark. Bereits zu Beginn unseres Parkrundgangs durch den Parc du Bocasse fällt uns somit gleich die neue Ausrichtung des Parks auf, die sich wirklich sehen lassen kann. Hier wird nicht mehr gekleckert, sondern ordentlich geklotzt. Die hier ansässigen Fahrgeschäfte sehen nicht nur sehr gut aus, sie sind auch im Vergleich zum restlichen Freizeitpark deutlich größer ausgefallen.

Splash-o-Saure

Den Anfang macht dabei die Wildwasserbahn Splash-o-Saure des französischen Herstellers Soquet, die jedoch eher an die Anlage Mami Wata aus dem österreichischen Freizeitpark Fantasiana Erlebnispark Strasswalchen erinnert und somit glatt von Hafema kommen könnte.

Nachdem man die Station verlassen hat erreicht man recht zügig den ersten Lift, der einen sogleich einige Meter nach oben befördert. Dort angekommen wird man auf einem Drehteller zügig in die Richtung der Abfahrt gedreht, verlässt diesen aber rückwärts. Gut befeuchtet dümpelt man nun einige Kurven durch den Kanal, bis man irgendwann den zentralen Turm der Anlage erreicht. Hier drin befindet sich dann der Vertikallift der Anlage, der einen gekonnt rasant bis zur Ausgangshöhe der großen Schussfahrt befördert. Ohne großartiges Geplänkel geht es auch sogleich hinab, woraufhin eine durchaus ordentliche Dusche auf einen wartet. Nach einer weiteren Kurve erreicht man dann auch schon wieder die Station der Anlage, wobei man mit etwas Pech – wie in alter Wildwasserbahn II Manier im Heide Park – von einem weiteren Boot geduscht werden kann. Über einen Steg an der Auslaufstrecke vorbei verlässt man dann die Anlage.

Der Splash-o-Saure ist eine wirklich gute Wildwasserbahn. Es ist wirklich schön in den letzten Jahren wieder vermehrt neuen Anlagen von Soquet antreffen zu können. Doch bevor ich nun ganz sentimental werde, widmen wir uns doch einer älteren Anlage desselben Herstellers, welche sich auf der anderen Seite des durch eine Straße geteilten Parks befindet.

Train de la Mine

Auch im Parc du Bocasse steht nämlich ein klassischer Train de la Mine. Die Variante hier hat jedoch eine überaus bemerkenswerte Helix gleich zu Beginn der Schussfahrt, wodurch die Anlage ein wenig hervorsticht. Fließend und gekonnt leitet diese dann eine wunderschöne Steilkurve ein. Auf dem darauffolgenden Hügel ändern wir mal eben kurz die Fahrtrichtung, woraufhin wir uns in eine weitere abwärtsführende Helix begeben. Nach zwei vollen Umdrehungen verlassen wir diese dann wieder und widmen uns sogleich einem kleinen Bunny Hop. Nach einer engen Wendekurve unterhalb der ersten Helix schmiegen wir uns sogleich ans Terrain und folgen dem Verlauf einer kleinen Senke. Nach einer Geraden und einem Linksknick erreichen wir dann auch schon die finale Kurve der Anlage, woraufhin wir uns sogleich in der Station der Achterbahn wiederfinden.

Der Train de la Mine ist eine überaus nette Familienachterbahn, die jedoch ein wenig die waghalsigeren Momente anderer Soquet Achterbahnen vermissen lässt. Die Fahrt macht dennoch sehr viel Spaß und kann durch ihre hochgeständerte Helix ein optisches Highlight und einen wirklich schönen Start vorweisen.

Electro Spin und Flash Tower

Da das französische Rundbootrutschrafting Colorad’Eau nebenan zum Zeitpunkt des Besuchs leider nicht in Betrieb war, widmen wir uns nun den nebenstehenden Anlagen, die allesamt aus italienischem Hause stammen, wobei das auch beinahe für den gesamten Parkbereich zählt. Die aufregenderen Fahrten Electro Spin und Flash Tower stammen dabei von Zamperla, andere Fahrgeschäfte meist von SBF Visa.

Speedy Gonzales

Tatsächlich bietet der Parc du Bocasse eine außerordentlich große Ansammlung an kleineren Kinderfahrgeschäften. Nach und nach werden diese nun thematisch eingebunden und es entstehen durchaus sehenswerte Themenbereiche. Noch gänzlich ohne Gestaltung ist dabei die kleine Achterbahn Speedy Gonzales, welche ein überaus kompaktes Layout in Form einer Acht vorweisen kann, welches trotz seiner steileren Auf- und Abfahrten absolut kinderfreundlich unterwegs ist.

Pirate’s Plunder

In der hinteren Ecke des Freizeitparks Parc du Bocasse treffen wir dann auf weitere eher größere Fahrgeschäfte, wie einem Rockin’Tug und einer Schiffschaukel. Ebenfalls sind hier ganz überraschend ein Simulator, wie auch ein interaktives Theater des Herstellers Alterface vorzufinden. Statt der bekannten Westernballerei gehen wir jedoch mit einem Jack-Sparrow-Verschnitt auf Schatzsuche und entledigen uns dabei Skeletten. Ein toller Spaß!

Apiland

Die größte Überraschung des Freizeitparks erwartet uns jedoch in einer kleinen Halle, die mit Apiland beschriftet ist. Was von außen noch wie ein Museum rund um das Thema Bienen aussieht, entpuppt sich im Inneren als eine überaus sehenswerte und liebenswert gestaltete Themenfahrt, die einfach nicht enden möchte. Die Fahrt ist für einen Freizeitpark dieser Größe einfach nur überragend.

Jurassic Twister

Auf dem Weg zum Ausgang nehmen wir noch eben schnell die Achterbahn Jurassic Twister mit, die sich so wie jede andere Drehmaus von Zamperla fährt. Kurz darauf sitze ich auch schon wieder im Auto und verlasse überaus gut gelaunt den Parc du Bocasse. Französische Familienparks haben es einfach in sich 😉.

Bilder Parc du Bocasse

Fazit Tron-Tron-Trône

Nur wenig später befinde ich mich auch schon auf der Fähre nach England, woraufhin meine Reise durch Frankreich auch schon wieder endet. Es war schön; es war aber auch nicht billig. Doch die französische Freizeitparklandschaft ist es definitiv immer wert besucht zu werden. Die Parks sind mit wenigen Ausnahmen allesamt klasse, das Publikum ist in der Regel sehr angenehm und auch der Rest des Landes ist überaus entspannt unterwegs; man sollte sich nur nicht so von Franzosen im Ausland blenden lassen. Fahrt auf jedem Fall mal rüber, es lohnt sich.


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Italienische Miniaturen in Minitalia

Leolandia

Die Geschichte des Leolandia beginnt vor 45 Jahren, als der Unternehmer Guido Pendezzini seinen im Bau befindlichen Miniaturenpark, nach Vorbild des niederländischen Miniaturenpark Madurodam bei Den Haag, der Öffentlichkeit vorstellte; offiziell als Minitalia wurde der Park aber erst drei Jahre später eröffnet. Das Kernstück des Parks, welches auch sehr lange markant im offiziellen Parknamen vorhanden war, ist das dem italienischen Staat nachempfundene Miniland Minitalia mit seinen Nachbauten markanter italienischer Gebäude und Städte. Zudem präsentierte man das Land mit kleineren regionalen Ständen und bot schon damals einige Fahrgeschäfte. Im Jahr 1997 verkaufte Pendezzini seinen Park an die Familien Triberti und Fabbri, welche als Schausteller und Hersteller von Vergnügungsanlagen durchaus Erfahrung in diesem Bereich mitbrachten. Diese bauten den Park zu einem Freizeitpark aus und betrieben ihn fortan als Fantasy World Minitalia bis zum Jahr 2007, woraufhin die Familie Zamperla, ebenfalls ein Hersteller für Fahrgeschäfte, den Park übernahm. Seitdem wird das Leolandia regelmäßig erweitert und durch Produkte aus dem eigenen Katalog ergänzt.

Twister Mountain

Prominentes Beispiel dafür ist die Drehgondelachterbahn Twister Mountain, welche perfekt platziert direkt an der Ausfahrt zum Park, neben dem eh schon überdimensionierten Parkschild, die Kunden des gegenüber liegenden Hypermarktes ins Leolandia locken soll. Dabei handelt es sich jedoch nur um die kleine Version des bekannten Kirmesmodells nach dem Layout des französischen Herstellers Reverchon.

Nach Verlassen des Bahnhofs erklimmt man den 10m hohen Lifthügel. Oben angekommen durchquert man recht rasant zwei Haarnadelkurven, woraufhin bereits die erste Abfahrt wartet. Oberhalb der Station durchquert man eine  Blockbremse und kurz darauf halbwegs parallel zum Lifthügel die zweite größere Schussfahrt der Anlage. Ohne seltsamen Buckel in der Auffahrt erreicht man die andere Seite der Achterbahn. In der nächsten Bremse wird die Drehung des Wagens freigegeben, woraufhin die nächsten vier Haarnadelkurven mit überraschend viel Schwung durchfahren werden. Buckellos folgt die Rückführung auf die andere Seite der Anlage und schließlich, nach einer weiteren Haarnadelkurve, die Bremsstrecke.

Obwohl die Spinning Coaster Varianten von Zamperla dank ihrer optimierten Wagen nicht gerade als drehfreudig gelten und dementsprechend in aller Regel ihr Ziel verfehlen bot uns der Twister Mountain eine solide, wenn auch recht kurze, Fahrt. Der Komfort in der Gondel ist leider nicht ganz so hoch wie bei Reverchon, dafür bietet die Anlage aber in der Theorie dank der Einzelbügel die bessere Rückhaltewirkung gerade in Bezug auf kleinere Kinder.

Electro Spin und Donna Cannone

Ähnlich solide konnten uns die Mega Disk’o Electro Spin und der Flash Tower Donna Cannone unterhalten. Während die Disk’o bewährt intensives Drehvergnügen bot konnte der Seilzugturm durch überraschende Airtime am oberen Wendepunkt überzeugen, ein Abschuss aus der Kanone wird dabei leider nicht simuliert.

Leo Coaster

Die weiteren Attraktionen des eher kargen Expo 1906 Bereichs sind eine Koggenfahrt in King Kong Optik, ein Feuerlöschkarussell, ein Wellenflieger, sowie die kleine Kinderachterbahn Leo Coaster. Diese kommt in der Standardausführung des Herstellers daher, sprich ovalförmig mit einer Helix in der Mitte,  kann aber vergleichsweise gute Fahreigenschaften vorweisen.

Mondo di Peppa Pig

Mit der Mondo di Peppa Pig hat man im letzten Jahr versucht einen Kleinkinderbereich nach englischen Vorbild in den Park zu etablieren. Was jedoch in England dafür sorgt, dass der Freizeitpark Paultons Park nur noch als Peppa Pig World bekannt ist und ihn mit Besuchermassen versorgt, wirkt hier ein wenig lieblos dahingeklatscht. Es gibt zwar Möglichkeiten sich das originalgetreue Haus der Hauptprotagonisten der Serie anzusehen und auch ein Foto mit den Akteuren zu schießen, nur scheint der Merchandiseverkauf als einzige Grundlage für diesen Bereich.

Il Trenino

Das Ganze setzt man dann mit der Masha e Orso (Mascha und der Bär) Show und der Zugfahrt Il Trenino by Thomas & Friends fort. Zugegebenermaßen ist eine Zugfahrt mit Thomas und seinen Freunden immer eine gute Idee, was man beispielsweise am englischen Freizeitpark Drayton Manor sehen kann, es fehlt aber außerhalb zur Form des Zuges sämtliche Referenz zur Serie.

Im hinteren Parkteil des Leolandia, direkt neben dem Miniland Minitalia, befinden sich einige Tiergehege, welche größtenteils heimische Nutztierarten vorzeigen. Die Gehege sind dabei ausreichend groß und einem Bauernhof nachempfunden. Leider gibt es daneben einige kleinere Volieren mit Papageien, was sehr im Kontrast zum neuer wirkenden Bauernhofbereich steht.

Die Cowboy Town bildet den Westernbereich des Leolandia in der sich die bereits aus dem Wunderland Kalkar bekannte Kombination aus Wildwasserbahn und Powered Coaster erneut die Klinke gibt. Darüber hinaus findet man in diesem Bereich mehrere Rund- und Hochfahrgeschäfte, darunter der sehr unbequeme Kite Flyer Wild Avvoltoi, sowie eine größere Showbühne.

Gold River

Nachdem man die Station der Wildwasserbahn Gold River verlassen hat dümpelt der Einbaum ein wenig durch die Fahrrinne, nach einer längeren S-Kurve und einer kurzen Linkskurve erreicht man den ersten übersteilen Lifthügel, der einen in die ebenso übersteile Schussfahrt entlässt. Gut befeuchtet wird man wieder in den Kanal entlassen und durchquert nun eine größere Rechtskurvenschleife um im 90° Winkel zur ersten Schussfahrt den zweiten Lifthügel zu erklimmen. Typisch Zamperla ist die zweite Abfahrt nicht weniger steil als die erste, so dass man recht abrupt in die zweite Auslaufstrecke geleitet wird; auch hier ist der Nässegrad der Abfahrt in einem angenehmen Rahmen. Es folgt die Rückfahrt zur Station.

Mine Train

Oberhalb der Wildwasserbahn liegt der Zugang zur Achterbahn Mine Train, deren Parcours größtenteils über der Fahrrinne des Wild Rivers verläuft. Nach einer etwas längeren Steigung mit leichtem Linksknick, die recht gemächlich erklommen wird, folgt eine recht lang gezogene Rechtskurve. Erstmals an Geschwindigkeit legt man dann in der linksführenden Abwärtshelix zu, doch schon gleich darauf wird die Rinne der Wasserbahn in luftiger Höhe innerhalb einer Rechtskurve überquert. In einer etwas größeren Abwärtshelix umrundet man nun die zweite Schussfahrt der Wildwasserbahn, woraufhin sich eine recht weite Rechtskurve anschließt, die den Streckenparcours sogleich schließt. Der Wagenverbund rast dann durch die Station und vollzieht eine weitere, recht gemächliche Runde.

Obwohl die Strecke der Achterbahn aus dem Wunderland Kalkar deutlich kompakter gebaut wurde ist sie eindeutig die bessere Achterbahn dieser doch recht speziellen Kombo. Der Mine Train aus dem Leolandia hingegen durchquert die Strecke insgesamt ein wenig zu langsam und leider auch sehr ruckelig, weswegen kaum Fahrspaß aufkommen mag.

Rapide di Leonardo

Ihr gegenüber steht die Rundbootrutschanlage Rapide di Leonardo, eine italienische Interpretation der beliebten River Splash Anlagen des Herstellers ABC Rides mit einem sehr besonderen Dreh. Nachdem man die Station verlassen hat absolviert man sogleich eine kleine Rechtskurve hinein in den Vertikalaufzug, welcher ohne viel steuerungstechnischen Schnickschnack das Boot in Position bringt, hält und nach oben befördert. Nachdem man zügig nach oben transportiert wurde kippt der Korb nach vorne und das Boot rollt aus dem Aufzug. Mit Karacho wird man nun in die erste Helix geworfen, woraufhin auch gleich das Boot in Drehung versetzt wird. Nach wenigen Metern vollzieht man eine S-Kurvenkombination um den Turm herum, wodurch die Drehung des Bootes eine atemberaubende Geschwindigkeit aufbaut. Diese nimmt in der anschließenden Abwärtshelix immer weiter zu und lässt einem Russisch Roulette bei der anschließenden Schussfahrt spielen. Nach der Wässerung durchquert das Boot eine 180° Wende, bei der eine runde und sich drehende Kanonenapparatur in regelmäßigen Abständen Wasser auf die Fahrgäste losfeuert. Die Rückführung zur Station weist nun einige Elemente einer Raftinganlage auf, wie beispielsweise ein sich ausschaltender Wasserfall und diverse Stromschnellen. Es ist der deutlich ruhigere Teil der Fahrt, welcher einem das gerade erlebte erst einmal richtig in Worte fassen lässt und sich im gleichen Maße wundern lässt warum Zamperla bisweilen keine weitere Anlage dieser Art verkaufen konnte. Der Hydro Lift zumindest ist eine Spaßmaschine sondergleichen und gewinnt jeglichen Preis für den besten Drehwurm mit Leichtigkeit.

Riva dei Pirati

Der optisch überzeugendste Themenbereich im Leolandia ist der Piratenbereich Riva dei Pirati, welcher zwar größtenteils aus Kinderfahrgeschäften besteht, diese aber in einer großartigen Gestaltung dastehen lässt. Neben der guten Schiffschaukel Galeone und dem wunderschönen Splash Battle Mediterranea, findet man hier den Prototypen der Stand-Up Disk’os Surf’s Up Scilla e Cariddi. Obgleich die Fahrt durch den langen Gondelträger teilweise etwas ruppig ist, so ist die Floating Airtime doch schon ein Erlebnis wert, weswegen es recht schade ist bisweilen nur eine recht kleine Version dieser Anlage vorfinden zu können. Leider lädt man sich durch das Rückhaltesystem ein wenig statisch auf, weswegen man am Ausgang durchaus einen kleinen Schlag abbekommen kann.

Bilder Leolandia

Fazit Leolandia

Das Leolandia ist ein wirklich schöner Freizeitpark mit einer recht guten Idee gleich zu Beginn seiner Existenz. Das Miniland ist dabei recht hübsch umgesetzt und kann einen, im Vergleich zu den Legoländern dieser Welt, einige Stunden beschäftigen. Dabei bietet dieses Outdoorminiaturwunderland einen wunderbaren Blick auf die Ecken dieses charmanten Landes, welche man gerne mal in Echt sehen möchte. Die Qualität des Themenparks ist, mit Ausnahme des Expo 1906 Bereichs, sehr hoch und wird durch die passende Arbeiteruniformen, gegliedert nach den Themenbereichen des Parks, noch einmal untermauert.


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