Ein freudiger Flashback auf Psyké Underground

Vorwort

Obwohl ich in meinem letzten Bericht das Walibi Belgium als Ghetto unter den Freizeitparks beschrieben habe waren meine Augen doch stets auf die Entwicklung des Parks gerichtet, denn seit dem Besuch im Jahr 2009 hat sich in Wavre doch sehr viel getan. Angefangen mit dem Mise en état des Intamin Rapid Rides Radja River und der damit verbundenen Reaktivierung der längst vergessenen Wassereffekte der Anlage im Jahre 2010 zog sich die Überholung nach und nach durch den restlichen Park und dem anschließenden Schwimmbad Aqualibi, so dass sich das Areal nun wieder in seiner vollen Pracht zeigt, einen Zustand welchen nur die wenigsten kennen dürften. Dementsprechend wollte ich Walibi Belgium schon seit über einen Jahr erneut besuchen nur um mich von dem Status Quo zu überzeugen, aber eine vielversprechende und zugleich langersehnte Neuheit hat mich bis zum Ende dieser Saison warten lassen: Die Rückkehr des Shuttle Loops Turbine und dessen Neuinszenierung Psyké Underground.

Parkrundgang

Vampire

Nachdem wir unsere Fort Fun Jahreskarten Coupons im Service Center eingelöst haben ging es auch gleich in den neu gestalteten Eingangsbereich, nur um dann in Richtung einer Achterbahn zu gehen die bis auf den Verlust der Six Flags typischen Farbgebung und den Gewinn einer schicken schwarzroten Schwarzkombination scheinbar nicht viel von der Generalüberholung des Parks profitiert hat. Obwohl ich selbst Vekoma Suspended Looping Coastern keinesfalls negativ gegenüber stehe und ihren Prototypen stets als lustige Achterbahn darstelle, die man auch gerne öfters fahren kann, so hatte sich die zu langsame Fahrt auf dem Vampire und das inkompetente Personal an der Anlage beim letzten Besuch nicht als sonderlich gut in meinen Gedächtnis speichern können.

Auch Jan und Julian waren vor ihrer Fahrt nicht sonderlich euphorisch dem gegenüber was sie nun erwartete. Interessanter Weise kam es aber anders als man es denken und schon recht nicht erwarten würde, was uns tatsächlich alle spätestens in der Blockbremse relativ ratlos dastehen lies. Im Vergleich zu anderen Anlagen dieses Typs fährt sich das Exemplar in Walibi Belgium nicht nur gut sondern absolut flüssig, wodurch es de facto einfach keinen größeren Kontakt mit den Bügel gibt, was gerade bei der eher wuchtigeren Bügelkonstruktion von Vekoma doch sehr überrascht. Interessanter Weise ist die Fahrt dadurch aber, trotz des im Grunde sehr guten Layouts, langweilig, wodurch sich die Lust auf eine weitere Bestätigung des eben erlebten eher in Grenzen hielt. Nichts desto trotz war das was man an dieser Anlage auch immer gemacht hat eine absolut richtige Entscheidung.

Cobra und Palais du Génie

Angefangen mit einer Runde auf dem Boomerang Cobra, welcher sich typischer Weise deutlich ruhiger fährt als so manche Achterbahn sogenannter Edelschmieden, ging es nun mit den Uhrzeigersinn um den See herum um den Palais du Génie, einer Hexenschaukel des niederländischen Herstellers Vekoma, einen Besuch abzustatten. Da dieses Mad House während meines letzten Besuchs nicht sonderlich gut abgeschnitten hatte, immerhin war die Musik, für ein solche Attraktion von fundamentaler Bedeutung, kaum zu hören und alle anderen Geräusche machten den Anschein als würde das Fahrgeschäft gleich in sich zusammenfallen, war ich doch sehr zufrieden mit der aktuellen Version, wobei die Geschichte des Dschinns der das Haus in ein Karussell verwandelt effektreich erzählt wird. In Betracht dieser Hintergrundgeschichte gehört Le Palais du Génie zu einer der besseren Vertreter dieser doch sehr schönen Attraktionsart, vorausgesetzt ist hier aber das Verständnis der französischen oder niederländischen Sprache.

Loup Garou

Etwas vom ursprünglichen Weg abgedriftet, was vor allem an der Suche nach etwas essbaren zum Frühstück lag, stand nun die Holzachterbahn Loup Garou auf den Plan. Wer den Hersteller meist mit idiotischen Vorurteilen entgegenkommt wird wahrscheinlich sehr verblüfft sein mit dieser Achterbahn, die, wie ihre Schwesteranlagen in Tusenfryd und Walibi Holland, zu einer der besseren Holzachterbahnen Europas zählt.

Wo in alten Tagen die Funken bei den kurvigen Streckenabschnitten nur so flogen und das Gleis während der Bremsung sichtbar einige Zentimeter nach vorne schwankte, so wirkt der Weerwolf heutzutage eher zahm. Die Fahrt in den noch originalen Vekoma Zügen gestaltet sich als sehr angenehm und durch das durchaus gut durchdachte Layout auch als spaßig, so dass man die eine oder andere Wiederholungsfahrt tätigen kann und dieses am Besuchstag locker in einer dreistelligen Zahl hätte machen können. Jedoch fehlt Loup Garou dabei das gewisse Etwas, was man bei Robin Hood aus dem Schwesterpark Walibi Holland beispielsweise findet, wodurch man dieses Vorhaben eher sein lässt und sich wichtigeren Dingen im Park widmet.

Rokken Roll

Eines dieser Dinge war für mich ein Besuch in dem 4D Kino nebenan, wo nun eine Eigenproduktion der Gruppe läuft und die Geschichte des Maskottchens Walibi ein wenig weiter erzählt. Dabei basiert die Geschichte auf den hervorragenden Comics von Morvan, L’Hermenier, Wuye, welche auch in den Parks gekauft werden können beziehungsweise online eingesehen werden konnten, und führt das Geschehen auf Shimeria ein wenig fort. Sofern man eine der angebotenen Sprachen beherrscht wird einem dabei ein sehr guter Film in einer sehr schönen Animationsqualität geboten, wie sie sonst nur bei den Eigenproduktionen von Lego erreicht wird ohne dabei zu kindgerecht zu werden.

Calamity Mine

Vorbei an der zweiten Neuheit dieses Jahres dem Fanta Play House, welches für Halloween genutzt wurde und daher gesperrt war, durch das erste Kinderland hindurch und vorbei am öden, aber schicken Top Spin Buzzsaw ging es in Richtung des Calamity Mine Trains, einem grundsoliden Vekoma Mine Train, welcher leider als Standardlayout seiner Gattung herhalten muss, wo Jan und Julian, die den 4D Film nicht gesehen haben, bereits auf mich warteten. Während der Calamity Mine Train nun wieder über einen sauberen See fährt und funktionstüchtigen Wassereffekten aufweisen kann, so sind die weiteren Änderungen im Westernbereich eher kleinerer Natur.

La Coccinelle

An der leider geschlossenen Bootsfahrt entlang ging es in Richtung der Achterbahn mit der garantiert höchsten Wartezeit für Erwachsene, dem Tivoli La Coccinelle. Während ich bei meinen Besuch im Jahr 2008 sehr froh darüber war meinen Cousin mit nach Walibi Belgium genommen zu haben, immerhin herrschte an der Anlage wie auch noch im Jahr 2009 eine strikte Regel, wonach kinderlose Personen nicht fahren durften, so gibt es nun die Regel das maximal zwei Erwachsene im Zug mitfahren dürfen. Dieses ist gerade bei einer geringen Warteschlange ärgerlich, denn für Kinder, die nicht ohne eine Begleitperson fahren dürfen oder Alleinstehende, beziehungsweise kinderlose Erwachsene, entsteht dadurch eine recht lange Warteschlange, während sie von größeren Kindern ständig überholt werden.

Octopus

Während ich also Jan und Julian bei diesem Treiben beobachte entschloss ich mich für eine Fahrt auf dem Chance Wipeout Octopus, einer Weiterentwicklung deren Trabants, hierzulande eher als Hully Gully des Herstellers Mack bekannt. Da die Gerätschaft bei meinen vorherigen Besuchen stets defekt war, war ich sehr auf eine Fahrt gespannt. Diese gestaltete sich gerade in der Anfangsphase als durchaus rasant und konnte durch höhere seitliche Kräfte als bei einem Musik Express überzeugen. Mit der Schrägstellung des Armes glich sie dann immer mehr dem bekannten Fahrgefühl eines Hully Gullys.

Flashback und Psyké Underground

Obgleich viele Anpassungen notwendig waren, so war nicht jeder Schritt bei der Neuinterpretation des Parks Walibi Belgium richtig. Wo zuvor die Farbe Olivgrün wie in jedem Industriebetrieb überwiegte und daher perfekt zu der seltsamen Zeitreisemaschine Flashback und dem grandiosen Shuttle Loop Turbine passte, so überwiegen nun zu viele Farben beide Attraktionen. Während die Zeit der Wildwasserbahn zu Gute kam und sie wieder halbwegs versifft aussieht, ohne dabei auf die Vorteile der Gesamtüberholung der Anlage zu verzichten, so ist es gerade der Anblick an Psyké Underground ein Anblick an den man sich einfach nicht gewöhnen will.

Dabei ist der Anblick der Vorderseite auf den umhüllten Shuttle Loop der einzige negative Aspekt den man bei der, seit der Saison 2009 geschlossenen und nun wieder geöffneten, Anlage Psyké Underground finden kann, denn sobald man die Warteschlange betreten hat überwiegen die positiven Eindrücken. Diese fängt nun nicht mehr unter der Aufwärtsstrecke außerhalb des Gebäudes an, sondern führt an einem ehemaligen Bestandteil der Bahn entlang, welcher aus konstruktionsbedingten Gründen nicht entfernt werden konnte. Unter Beschallung des grandiosen Soundtracks von Psyké Underground führt der Weg leider schnell wieder ans Tageslicht, wo man auf der nun halbseitig geschlossenen Warteschlange wartet. Ein Wartebereich, den man zuvor nicht so schnell vergaß, denn durch den damals nur alle 5 Minuten stattfindenden Abschuss zog sich auch eine scheinbar kurze Schlange auf eine sehr lange Zeit an. Auch unvergessen sind dabei die recht großen Vibrationen des Gebäudes, die man heutzutage auch nicht mehr wahrnimmt.

In der Station von Psyké Underground angelangt erwartet einen nun ein von Gerstlauer erbauter Zug, welcher seinen Vorgänger von Schwarzkopf würdig vertritt. Dabei ist der Sitzkomfort sehr ähnlich, jedoch achtet man heutzutage eher auf Sitze die einen automatisch in die richtige Körperhaltung bringen. Da man in Zuge der Modernisierung von einem Schwungrad- zu einem Linearmotorbetriebenen Antrieb wechselte geschieht der Abschuss nicht mehr aus dem Stand heraus, wodurch die Inszenierung dessen massiv von der vorhergehenden Version variiert.

Als die Anlage 2008 ihre letzte Saison als Turbine verbrachte knipste man das Licht aus und schickte den Zug unter Wirkung von lauter elektronischer Musik und dem Einsatz von Strobolichtern auf die Reise in Richtung des Loopings, den er durch die gewonnene Geschwindigkeit des eher mauen Abschusses wunderbar kräftig absolvierte. Nun wird ein passendes und gut gemachtes Video abgespielt und der Zug verlässt von Reibrädern angetrieben langsam die Station im Psyké Underground.  Was nun folgt erklärt den hohen Stromverbrauch der Anlage, denn um die Randbedingungen des alten Abschusses einhalten zu können musste eine deutlich höhere Beschleunigung her. Es folgt der Looping der einen gnadenlos in den Sitz drückt und fast schon an Wahnsinn grenzt. Innerhalb der nun folgenden Röhre verliert man langsam an Geschwindigkeit um mit der gewonnenen potentiellen Energie die Richtung zu wechseln. Es geht nun rückwärts in Richtung des Loopings und es kommt wie man es von der Anlage nicht anders kennt. Wo einem durch einfallende Lichtstrahlen schon zuvor vorgegaukelt wurde der Looping sei nach ¾ des Weges zu Ende, worauf man sich immer seltsam erschreckte geschieht dieses auch in vollkommener Dunkelheit, zumindest im vorderen Teil des Zuges. Leicht abgebremst geht es die kaum relevante zweite Spitze halbwegs empor um dann in der Station stehen zu bleiben.

Psyké Underground war eine Überraschung sondergleichen, denn obgleich der Antrieb nun ein neuer ist, so hat sie von ihrer alten Anziehung nichts verloren und wurde tatsächlich sogar besser. Die nun höhere Abschussrate, der deutlich intensivere Abschuss und der immer noch verdammt kraftvolle Looping sorgen dafür, dass diese Anlage erneut ihren Weg in meine Favoriten gefunden hat. Die allgemeine Gestaltung ist bis auf die, aus meiner Sicht misslungene, Außenfassade gut und steht der belgischen Achterbahnlegende sehr gut.

Bilder

Schlusswort

Walibi Belgium hat sich in den letzten Jahren tatsächlich wunderbar entwickelt, so dass die Companie des Alpes mit all ihren Projekten derzeit in meiner Gunst steht. Vieles war hierbei die richtige Entscheidung, obgleich es sicherlich Unsummen an Geldern gekostet hat. Von dem damaligen Ghetto und dem zugehörigen asozialen Publikum ist heut zu Tage glücklicher Weise nichts mehr zu spüren oder gar zu sehen, wodurch Walibi Belgium nun aus meiner Sicht zu einem der besseren Parks Europas gehört und tatsächlich mehr überzeugen kann als sein Schwesterpark in den Niederlanden.

 

Was ist eure Meinung zur Shuttle-Loop-Achterbahn Psyké Underground aus Walibi Belgium?  Schreibt sie einfach in das Kommentarfeld unter dem Bericht oder besucht unsere Social-Media-Kanäle:

 

          


Auf Entdeckungstour im Bellewaerde Park

Bellewaerde Park

Der Bellewaerde Park befindet sich in der belgischen Provinz West-Vlaanderen, welche durch die Stadt Brügge sicherlich als schönster Teil Belgiens deklariert werden kann. Auch die Straßen sind hier nicht so bescheiden wie im Rest des Landes und die Nähe zu der französischen Region Nord-Pas-de-Calais beschert den Park ein angenehmeres Parkpublikum als man es beispielsweise im Ur-Walibi erleben kann.

Parkrundgang

Bengal Rapid River

Betritt man den Park durch den Eingang A und geht sogleich nach links trifft man nach passieren des Kettenkarussells auf die Vekoma Raftinganlage Bengal Rapid River, welche dem indischen Themenbereich zuzuschreiben ist. Die Gestaltung des Kanals ist schön anzusehen und der Raftingfaktor durch die Boote, wie auch bei der Schwesteranlage im Walibi Holland, ausgeprägt, nur leider kam es durch die Beliebtheit der Anlage nicht zu einer Fahrt. Hier sollte man sicherlich gegen Anfang oder am Ende des Besuches eine Fahrt wagen.

Bengal Express

Die zweite Attraktion in diesem Bereich ist der Bengal Express, eine Zugfahrt in geschlossenen Wagons bei der man durch großzügige Tiger- und Löwengehege fährt und bei der zweiten Kehrtwende die Wasseraufbereitungsanlage des Parks als Highlight bestaunen darf – immerhin wird dieses ja sogar via Lautsprecher angepriesen. Sollte nicht gleich ein Zug in der Station sein, oder dieser gerade abgefahren sein kann man hier tatsächlich recht lange Warten. Auch sagt dieses der großzügig angelegte Wartebereich auch aus, wobei es den Anschein hat, dass der Bellewaerde Park im Allgemeinen in der Hochsaison durchaus sehr voll werden kann.

Screaming Eagle

Am Ufer eines großen Sees gelegenen befindet sich der Themenbereich Canada, welcher die einzige von außen halbwegs einsichtige Attraktion des Bellewaerde Park aufweisen kann. Die Rede ist dabei vom Shot ’n‘ Drop Screaming Eagle, eine der seltenen Parkanlagen aus dem Hause HUSS. Im Gegensatz zu den des Öfteren vertretenen Space Shot Türme des Herstellers S&S Worldwide kann die Anlage aus dem Stand heraus nach oben geschossen werden. Im Gegensatz zu den Anlagen, welche vor einiger Zeit noch auf deutschem Kirmesboden zu sehen waren erfolgt der Abschuss nach oben doch sehr überraschend, da jegliche Rekommantion dieses nicht voraussehen ließ. In freier Wildbahn und nicht durch den Hall umherstehender Häuser beeinflusst ist der Lärmpegel dieses Geschäftes durchaus gering, wobei man als Mitfahrer beim Hochfahren der Gondel jedoch anderer Meinung sein kann. Der Fall ist im Vergleich zu besseren S&S Türmen eher zahm und Kräfte im negativen Bereich entstehen kaum, jedoch punktet die Anlage durch eine große Kapazität, der allgemeinen Gestaltung, sowie dem Abschuss und der höheren Fahrtdauer.

Niagara

Nebenan erstrahlt der Shoot the Chutes Niagara des Herstellers Interlink in seiner vollen Pracht. Diese Art der Wasserbahn zeichnet sich vor allem durch seine großen Boote und der entstehenden Welle aus, welche sich hier jedoch nur bedingt auf die Insassen des Bootes auswirkt. Tatsächlich ist der Nässegrad nicht so hoch wie bei den Anlagen Cataratas Salvajes aus dem spanischen Parque Warner oder Tidal Wave aus dem englischen Thorpe Park, aber immerhin nicht so enttäuschend wie bei Isla Magicas Iguazu. Auf der Brücke, welche seltsamer Weise nicht vom Ausgang der Anlage über die Anlage führt, sondern frei zugänglich als Brücke zwischen den Ufern dient, war die Sehnsucht nach dem nassen Element durchaus hoch. Hier warfen sich Kinder gnadenlos in die Welle und man konnte diese hinter einer sicheren Glaswand gut dabei beobachten. Tatsächlich bricht die Welle so seltsam durch das Boot, so dass der größte Teil dieser direkt die Brücke erwischt.

Die weiteren Attraktionen in diesem Bereich sind eine Koggenfahrt, eine nass wirkende Schlauchbootrutsche, sowie die ein wenig seltsam wirkende Schiffschaukel aus dem Hause HUSS. Von 13-16 Uhr kann man auf einer kleinen Insel Totenkopfaffen ein wenig näher kommen, da ein Weg genau durch deren Gehege verläuft.

Auf der rechten Seite des Parkeingangs A befindet sich der Kidspark Themenbereich, der einerseits aus einem mittelalterlich gestalteten Teilbereich besteht, andererseits aus einigen traditionellen Fahrgeschäften und einem mysteriösen Herrenhaus, sowie einem großen Kletter- und Rutschkomplex.

Maison Magique d’Houdini

Ob eben jenes Herrenhaus unbedingt zu dem Kinderbereich gehören sollte, mag man doch eher zu bezweifeln, denn die Preshow ist nicht unbedingt für ängstliche Personen gemacht, wenn gleich die eigentliche Thematik nicht gruselig ist. Nachdem man das Maison Magique d’Houdini betreten hat, wo einige Exponate ausgestellt wurden wird ein Film über seine Jugend gezeigt, welcher nach kurzer Zeit untermalt von einem fiesen Lachen jedoch wegbrennt. Nun aktivieren sich einige Effekte und nach einigen Tricks wird man eingeladen beim größten seiner Tricks selbst beizuwohnen.

Wo der Preshow Raum sehr detailliert gestaltet ist, so ist der Hauptraum doch überraschend leer. Im Vergleich zu anderen Hexenschaukeln des gleichen Herstellers kann man hier keine üppig gestaltete Raummitte finden, was den angestellten Bedienern die Abfertigung zwar durchaus erleichtert, aber doch ein wenig Schade ist. An den Seiten befinden sich Spiegel, die glücklicher Weise, fixiert sind und im späteren Verlauf noch eine weitere Funktion offenbaren.

Die eigentliche Fahrt lässt mit dem vorgetäuschten Überschlag ganz schön lange warten und auch die Musik bleibt einen nach der Fahrt nicht sehr lange in Erinnerung. Jedoch ist das wahnsinnige Genie Huidinis durchaus in Erinnerung geblieben, denn sein Trick war selbst nach Betteln für eine Befreiung noch nicht zu Ende. Trotz der Aussage man würde sich in seinem schlimmsten Alptraum befinden entsinnt sich Houdini nach einem weiteren fiesen Lachen und dem Worten „Ce que vous pensez que vous voyez n’est pas ce qu’il semblait. C’est ce qu’on appelle l’illusion“ wird man schlussendlich doch noch befreit. In den Spiegeln zeigt sich dabei ein animierter Schlüssel.

Jungle Mission

Vorbei an einigen sehr großzügigen Tiergehegen, welche hauptsächlich afrikanische Tierarten aufwiesen, geht es in den Jungle. Die Hauptattraktion dieses Bereiches und zugleich einer der Hauptattraktionen des Bellewaerde Park schlechthin ist die Towboat Safari Jungle Mission, bei der man wie im Erlebnis-Zoo Hannover an einigen Tiergehegen vorbei schippert. Diese Anlage wurde vor gar nicht langer Zeit von Grund auf erneuert und erstrahlt heute im frischen Glanz bzw. in ihrer jetzigen Ausprägung. Während der Fahrt werden einige Wassereffekte aktiviert, nur die wenigsten von diesen erfrischen die Besucher auch direkt. Das afrikanische Thema wurde dabei nicht so liebevoll rassistisch wie beim ehemaligen dänischen Vergnügungspark Sommerland Syd umgesetzt, kann aber von den bekannten Uraltanimatroniks, welche man allesamt in der Themenfahrt La Jungla des Parque de Atracciones de Madrid wiederfindet, glücklicherweise keine einzige vorweisen und hebt sich daher doch deutlich ab.

Coccinelle

Die Achterbahn mit der längsten Warteschlange war an diesem Tag ein Klassiker deutscher Ingenieurskunst mit dem Namen Coccinelle, oder Keverbaan, je nachdem welche Sprache man besser versteht. Interessanter Weise konnte die Anlage weder von der Lautstärke noch von der Geschwindigkeit mit baugleichen Anlagen verglichen werden, denn sie hörte sich weder an wie ein Düsenjet, noch war sie so langsam, dass sie zusätzliche Reibräder auf der Strecke brauchte. Tatsächlich konnte man weder diese Anlage, noch den Luftdruckturm von weiten hören. Die allgemeine Gestaltung als wilde Achterbahn des Westens wirkt zwar ein wenig ungewohnt, ist durch die umgebenden Wände und der Überdachung des Lifthills eigentlich recht gelungen.

River Splash und El Toro

Neben der Wildwasserbahn River Splash und einem Bisongehege beginnt der Themenbereich Mexico sein Dasein. Hier kann man in einem 4D Kino den Film Sammys großes Abenteuer auf Niederländisch beziehungsweise Französisch ansehen, eine Runde auf dem Break Dance El Toro in Kuhgondeln drehen, dem zur Zeit noch einzigen Topple Tower außerhalb Skandinaviens mit Personenverkehr in Europa bestaunen oder die beiden verbliebenen Achterbahnen des Bellewaerde Park fahren.

El Volador

Ein Topple Tower des Hersteller HUSS ist ein seltsames Gerät, denn es scheint spektakulär von außen und auch die Technik scheint durchdacht, wenn auch in den wenigsten Fällen zu funktionieren und dennoch gehört dieses Fahrgeschäft mit Abstand zu den langweiligsten was man in einem Freizeitpark erleben kann, was man zuvor evtl. noch von dem King Kong aus dem Bobbejaanland hätte sagen können, wobei dort weder die Fahrt noch das Äußere besonders interessant aussehen, aber immerhin hat die Anlage Effekte die einen tatsächlich betreffen. Die Fahrt in El Volador gleicht der eines Wellenfliegers sollte man ihn seitlich fahren, nur das man diesen deutlich langsamer und mit Schulterbügeln absolvieren würde und mit leichter Querneigung nach unten. Wie Chessington World of Adventures des Öfteren zeigte kann man so gut wie alles massiv aufwerten wenn man denn das Element Wasser dazu ausnutzt andere Leute nass zu machen, hier hingegen war es unerreichbare Deko, die nicht einmal die Schuhe bespritzte, schade, denn das Konzept sieht in Bewegung von außen sehr schön aus.

Boomerang

Einige Meter von der Anlage entfernt kann man den ersten jemals eröffneten Boomerang seine Ehre erweisen und tatsächlich ist diese Achterbahn ein würdiger Vertreter dieser Shuttlecoaster Art. Im Vergleich zu vielen anderen Vertretern kommt die Station nicht in einer Zeltoptik daher, sondern wurde passend zum mexikanischen Bereich gestaltet. Die Vekoma Züge der zweiten Generation fahren sich hier, wie auch bei der Schwesteranlage Cobra aus dem Walibi Belgium erstaunlich gut, wenn auch nicht ganz so perfekt wie in Wavre. Die Anlage selbst erstrahlt durch ihre Farben, ist jedoch nicht unbedingt am Geeignetsten für diesen Bahntypus platziert worden.

Huracan

Die Neuheit in diesem Jahr ist der Indoorcoaster Huracan, welcher die vermeintlich recht gute Piratenthemenfahrtkopie im selben Gebäude ersetzt hat. Von außen kann man einen kleinen Teil der Strecke einsehen und man fragt sich ein wenig, warum man diese nicht ein wenig mehr ausgeprägt hatte, immerhin ist die Höhe bis zum Boden doch noch recht hoch. Betritt man den ein wenig zu hellen Wartebereich dauert es auch nicht lange bis man sich in der schön gestalteten Station befindet. Da man hier, wie in den anderen Anlagen auch, abgezählt wird besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit sich seinen Lieblingsplatz zu ergattern.

Die Fahrt beginnt mit einer kleinen Themenfahrt, wo man begleitet von Musik und anderen Klängen durch die Elemente Feuer, Wasser und Wind geleitet wird. Anschließend fördert einen der Lifthill auf die Maximalhöhe der Anlage und nach einer kleinen Geraden folgt der kurvige erste Drop, welcher nach einem kleinen Anstieg wieder in das Gebäude führt. Nun folgt die überraschend wilde und zugleich ruhige Fahrt. Eine Kurve wechselt mit der nächsten und die Umschwünge machen dabei allesamt sehr viel her. Wo man denkt ein Force Coaster müsste so langsam mal enden macht Huracan einfach weiter, bis irgendwann auf einer Geraden haltmacht und dabei von Lasern ein wenig unterhalten wird, immerhin muss der vorangehende Block noch freigegeben werden.

Huracan macht als Dunkelachterbahn so einiges her und ist in der Halle tatsächlich so dunkel, wie man es selten erlebt. Die Geschwindigkeit wie auch die Kräfte während der Fahrt sind einfach toll und der Thementeil am Anfang nettes Beiwerk, auch wenn man diesen Part nicht unbedingt für eine sehr gute Achterbahn wie es Huracan nun mal ist bräuchte.

Bilder Bellewaerde Park

Fazit Bellewaerde Park

Der Bellewaerde Park ist zweifellos einer der schönsten Parks Europas und es tut mir schon ein wenig Leid den Park nach nur 3 1/2 Stunden verlassen gemusst zu haben, zumal Wiederholungsfahrten, wie auch eine Fahrt auf der seltenen Raftinganlage darunter gelitten haben. Die Companie des Alpes hat mit dem Bellewaerde Park einen großartigen Park, der vor allem gegenüber der Konkurrenz aus de Panne Punkten kann. Hier bleibt daher nur zu hoffen, dass auch in Zukunft weiter in die bisherige Richtung des doch recht großen Parks investiert wird.

 

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Bellewaerde


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Freizeitpark:Bellewaerde (ab 2014)
Bellewaerde Park (1972 - 2013)
Safari Bellewaerde (1969 - 1971)
Toeristisch Centrum Bellewaerde (1954-1968)
Adresse:Meenseweg 497
8902 Ieper
https://www.bellewaerde.be/en
Betrieb:Compagnie des Alpes

Bellewaerde in Ypern in der Nähe der französischen Grenze bei Kortrijk ist einer der größten belgischen Tier- und Freizeitparks. Der Park wurde im Jahr 1954 gegründet und wird derzeit durch die französische Compagnie des Alpes betrieben. Der Park bietet eine Vielzahl an außergewöhnlichen Fahrgeschäften für die ganze Familie, darunter auch der einzige im Betrieb befindliche HUSS Topple Tower.

Fun Fact #1: Die Achterbahn Boomerang ist die erste im Betrieb gegangene Anlage ihrer Art, jedoch nicht die erste gebaute.

Fun Fact #2: Die Raftinganlage Bengal Rapid River wurde von dem niederländischen Achterbahnbauer Vekoma errichtet und ist die einzige der beiden gebauten Anlagen, die noch mit den originalen Booten unterwegs ist.

 
 
 

Highlights des Tier- und Freizeitparks

 




 

Bengal Rapid River

Ein rasanter Fluss von Vekoma

 


 

Boomerang

Der erste seiner Art

 


 

Coccinelle

Ein Familienklassiker

 


 

El Volador

Der einzige verbliebene seiner Art

 


 

Maison Magique d’Houdini

Ein verrücktes Haus

 


 

Huracan

Eine sehr lustige Familienachterbahn

 



 

Jungle Mission

Ein Abenteuer auf dem Floß

 


 

Niagara

Solch eine nasse Schönheit

 


 

Screaming Eagle

Eine vertikale Erfahrung