Wilde Tiere und ein Rafting

Zoomarine

Nachdem ich den Wasserpark Slide & Splash bei Lagoa verlassen hatte erreichte ich gegen Mittag den seit 1991 existierenden Tier- und Freizeitpark Zoomarine, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen, jedoch deutlich jüngeren Park der Mundo Aquático, bei Rom. Wie auch ähnlich gestrickte Parks zeichnet sich Zoomarine durch eine Vielzahl von Shows aus, so dass man trotz der überschaubaren Größe dessen durchaus einen ganzen Tag hier verbringen kann.

Als ich den Park betrat war mir von vorhinein klar, dass ich mir mindestens eine der Shows ansehen wollte, denn der Eintrittspreis ist auch in diesem Park keinesfalls gering. Da die Show mit den Namen Flying Colours in gut 20 Minuten beginnen sollte reichte die Zeit aus um den Park ein wenig zu erkunden. Schon schnell bemerkte ich eine Eigenheit des Parks, denn die Attraktionen im hinteren Bereich des Parks öffneten allesamt gestaffelt hintereinander und so auch die einzige Achterbahn des Parks.

Die Papageienshow entpuppte sich dann als sehr unterhaltsam, lehrreich und durchaus gut produziert. Die Übergänge waren flüssig, die Story zwar bescheuert, aber Papageien die eine Wohnung in Schutt und Asche legen sind einfach nur sehr komisch und entsprechen mehr oder weniger ja auch der Realität. Ein wenig seltsam ist es, dass Zoomarine auf die Gefahren des verschwindenden Lebensraums einzugehen versucht, nur um kurz darauf irgendwelche Tierschutzarmbändchen zu verkaufen. Zu guter Letzt wird dann auch noch der davor eindrucksvoll gefällte Baum hydraulisch wieder gen Himmel gerichtet.

Im generellen werden Tierschützer nicht sonderlich zufrieden sein mit der Tierhaltung in diesem Park, so dass für diese Personengruppe ein Besuch auch keinesfalls zu empfehlen ist. Die wenigen Tiere die hier jedoch in den Gehegen gezeigt werden, haben für ihre Bedürfnisse ausreichend Platz. Die für die Vorführungen gezeigten Tiere haben in großzügig ausgelegten Volieren oder Becken ebenso viel Platz und selbst die Delfine können es mit ihrer Lagunenlandschaft anderenorts schlechter haben. Natürlich ist das bei besten Willen nicht das Gelbe vom Ei, zumal auch die Lagunenlandschaft der Delfine als Up-Charge Attraktion besucht werden kann.

Buffalo Coaster

Als Achterbahn kann Zoomarine einen kleinen Zamperla Powered Coaster namens Buffalo Coaster aufweisen. Die Anlage mit dem Twin Helix Layout ist dabei schön gestaltet und macht durch ihre seitlichen Kräften während der beiden Helices durchaus Spaß; es blieb dennoch glücklicher Weise bei nur drei Runden am Stück.

Harakiri

Folgt man den Weg weiter kommt man an eine Gabelung, bei der man entweder den Berg weiter hinauf steigt und die diesjährige Neuheit begutachten kann, oder hinunter zu der Schlauchbootrutsche Harakiri oder dem im Grunde gar nicht existierenden Rafting gehen kann, welches aber um 14 Uhr öffnen sollte. Im Grunde hatte ich zu dem Zeitpunkt mein Ziel schon erreicht, dennoch entschied ich mich die von außen nicht einsehbare Raftinganlage Rapid River doch noch mitzunehmen. Da auch die Era T-Rex erst in einer halben Stunde öffnen sollte sah ich mir den vorderen Bereich des Parks genauer an.

Aceanus

Vorbei an einigen Tiergehegen ging es in das von außen recht unscheinbare Aquarium, welches den Sea Life Zentren, abgesehen von der fehlenden Gestaltung und den sehr dunklen und ausschließlich blau gehaltenen Gängen, sehr nahe kommt. Die Aquarien waren dabei allesamt groß und gut bestückt, das Highlight hier ist jedoch das riesige, von drei Seiten einsehbare, Becken gegen Ende des Durchlaufs, wo sich auch der eine oder andere Hai zeigte.

Era T-Rex

Wieder am Tagelicht sah ich mir noch schnell die anderen Gehege an, ehe ich mich gegen die Seelöwenshow im Piratenstil namens Wonderland entschied und in Richtung des Raftings wanderte. Zuvor jedoch schaute ich mir das, von außen eher unpassend wirkende, Zelt der Era T-Rex genauer an. Dabei entpuppte sich das Innenleben als ein durchaus solides Museum mit einigen Animatroniks in dem regelmäßig Führungen stattfinden. Da ich jedoch nicht auf die nächste Gruppe warten wollte gesellte ich mich zu einer anderen, bereits in der Führung fortgeschrittenen, Gruppe hinzu.

Rapid River

Der weitere Weg führte mich nun schnurstracks in Richtung des Rapid Rivers, dessen Eingang sich auf etwa halber Hälfte der Abfahrt der Schlauchbootrutsche befindet. Dieses existiert nur durch die im Park vorzufindende Beschilderung, jedoch nicht auf den Zettel der einzelnen Öffnungszeiten der Fahrgeschäfte, geschweige denn auf der Parkkarte. Dennoch hatte die Anlage tatsächlich geöffnet und so dauerte es nicht lange bis ich in den Rundboot saß.

Viel erwartet habe ich ehrlich gesagt nicht und auch der von außen sichtbare Wasserfall sah nur so aus als würde er, wie in anderen Parks auch, das Boot wenn überhaupt ein wenig durch Spritzer befeuchten. Wie sich nach den ersten Streckenmetern der Anlage jedoch herausstellte, war dieses eine sehr falsche Einschätzung, denn tatsächlich reicht diese kleine Passage aus um durch die, fairerweise vorhandene, Drehung des Bootes mindestens die Hälfte der Fahrgäste zu durchnässen. Die darauffolgende kurvenreiche Strecke ist dann leider frei von jeglichen Stromschnellen und Überraschungen, dennoch hat man durch die wunderschöne Gestaltung und dem eher minder schönen Bauschaumtunnel genug Elemente um sich ablenken zu lassen um kurz darauf das grandiose Finale einzuleiten. Die Ähnlichkeiten mit der Themenfahrt Bubbleworks aus Chessington World of Adventures sind dabei keinesfalls abzustreiten, nur enden die Wasserstrahlen hier auf eine nicht gerade geringe Wegstrecke allesamt im Boot. Kurz darauf ist der Lift und das Ende der Fahrt erreicht.

Die von L&T Systems erbaute Anlage ist ein grandioses und vor allem nasses Vergnügen, welches man, wenn man denn in dem Park ist, keinesfalls auslassen sollte. Ein wenig ärgerlich ist dabei natürlich die erst recht späte Öffnungszeit der Anlage und die daraus jedoch resultierende Verweilzeit im Park.

Zoomarine Beach

Neben den einzelnen Shows, von denen ich mir leider keine weitere mehr angesehen habe, kann man noch den Zoomarine Beach besuchen und die zwei Wasserrutschen und das große Wasserbecken zu testen. Anderenfalls bietet der Park noch ein 4D Kino mit einem Realfilm über Schildkröten, ein schön gestaltetes Karussell, eine kleine Schiffschaukel und ein Riesenrad.

Bilder Zoomarine

Fazit Zoomarine

Zoomarine ist ein Park der in erster Linie recht teuer daherkommt, vor allem wenn man ihn nur wegen seiner Achterbahn besuchen würde. Sollte man sich jedoch die Zeit nehmen und sich die Shows, das Aquarium und die erst später eröffnenden Attraktionen ansehen, so ist Zoomarine ein guter Park, bei dem das Preis-/Leistungsverhältnis doch irgendwie zu stimmen mag.

 

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Sliding & Splashing am Morgen

Vorwort

Als ich meine Irgendwas-mit-Portugal-Tour plante war mir von vorhinein klar, dass diese nicht von Freizeitparks oder gar Achterbahnen bestimmt sein wird. Ein wenig Kultur und der eine oder andere Wasserpark durfte es dann auch noch sein. Wie so oft in Portugal ist die Anzahl solcher Ziele überschaubar, dennoch verhalf ein Blick auf Parkscout um zumindest die Namen dieser Parks zu erfahren. Eine kleine Recherche später stellte sich der Wasserpark Slide & Splash bei Lagoa als besonders interessant heraus, um dort den Tag zu beginnen.

Slide & Splash

Banzai

Kurz nach der Eröffnung war ich dann am Park, zog mich um und begab mich mit einigen Engländern auf die Suche nach einer bereits geöffneten Wasserrutsche. Während die anderen Rutschen bereits fleißig vorbereitet wurden, schnappte ich mir eine Matte und stieg zum ersten Mal den recht ansehnlichen Berg hinauf, nur um dann bauchlinks die recht steile Strecke der Banzai-Rutsche hinunter zu rutschen um im Anschluss über die Wasseroberfläche des Landebeckens zu hopsen.

Rio Rapido

Direkt neben der Mattenrutsche Banzai befindet sich die relativ unscheinbare Reifenrutsche Rio Rapido. Bei dieser Rutsche rast man in einer geraden Linien den Berg hinunter. Doch Rio Rapido wäre nicht Rio Rapido, wenn die Anlage keinen Hügel hätte auf dem man – dank der ausgeprägten Airtime – nicht beinahe aus seinem Reifen geschleudert wird. Kurz darauf landet man nach einem kleinen Sprung im Landebecken der Rutsche.

Escorregas Grandes

Vom höchsten Punkt im Wasserpark Slide & Splash starten die Escorregas Grandes, sieben Rutschen mit jeweils kreativen Namen, die sich allesamt durch eine Vielzahl von Kurven und Jumps auszeichnen. Diese Bodyslides sind leider allesamt etwas älter, so dass man die Fugen leider etwas spüren kann. Darüberhinaus ist die Geschwindigkeit der einzelnen Rutschen nicht groß genug um bei den Jumps abzuheben zu können. Dennoch bieten die Escorregas Grandes ein überaus solides Rutschvergnügen für die ganze Familie.

Rio Turbulento

Mit dem Rio Turbulento startet auf  ähnlicher Höhe eine weitere Reifenrutsche, dessen Anfang durchaus dem Namen alle Ehren macht. Leider fehlt vor der finalen und recht steilen Schussfahrt jegliche Geschwindigkeit, so dass man sich ein wenig durch den Kanal quält.

Kamikaze und Tornado

Auf einem Anbau befinden sich der Startpunkt für die Kamikazerutsche und der der Trichterrutsche Tornado. Während Kamikaze haargenau das zu erwartende wiedergibt und sogar durch die Möglichkeit der bauchlinken Rutschposition verschärft wird, so stellte sich Tornado als eher langweilig heraus. Die Geschwindigkeit reicht gerade mal so aus um eine Runde im Trichter zu schaffen und sich von den Wasserdüsen in Richtung des Auslaufs treiben zu lassen.

Black-Hole

Auf der Rückseite des Berges befindet sich neben der Showarena, wo eine Papageien-, Reptilien- und Jagdvogelshow stattfindet noch die Black-Hole-Rutschen, die ich jedoch nicht testen konnte, da in den vorgeschriebenen Doppelringen tatsächlich zwei Personen mitfahren müssen. Nur doof, dass sich in diesen Teil des Parks nur selten jemand verirrt und der Park im Allgemeinen sehr leer war.

Pistas Brandas

Neben einem großzügigen Restaurant, befinden sich die kleine und große Breitrutsche Pistas Brandas. Da ich eine ähnliche Anlage schon im dänischen Djurs Sommerland gerutscht bin war ich doch sehr gespannt wie schnell man hier den Halt verliert und war dann doch überrascht, durch die aufkommende Gischt während des Rutschvorgangs, die nässeste Wasserrutsche des Parks gefunden zu haben.

Saltos

In dessen Nähe befinden sich die kleinen Saltos-Rutschen, die man jedoch keinesfalls unterschätzen sollte. Die Geschwindigkeit ist hier relativ hoch, die Jumps dementsprechend ausgeprägt und am Ende wartet auch noch der Sturz ins kühle Nass. Bei der richtigen Technik ist zumindest bei der linken Rutsche, die während einer Kurve den Sturz einleitet, ein Überschlag möglich.

Bilder Slide & Splash

Fazit Slide & Splash

Slide & Splash ist ein richtig guter Wasserpark, welcher nicht nur ansehnlich gestaltet ist, sondern auch eine Vielzahl guter Rutschen aufweisen kann. Durch die Leere des Parks konnte ich alles Interessante mehrmals rutschen, so dass sich der etwas höhere Eintrittspreis durchaus gelohnt hatte. Auf dem Weg zum nächsten Ziel des Tages, dem Tier- und Freizeitpark Zoomarine, ging es dann auch noch am Aqualand Algarve vorbei, diesen habe ich jedoch aus Budget- und Zeitgründen ausgelassen.

 

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Ein magieloser Ort

Magikland

Auf einem Berg nahe der Stadt Penafiel befindet sich mit dem Magikland der nördlichste Freizeitpark des Landes. Der Kalender des Parks besagte eine Öffnungszeit von 10-17 Uhr an den mir möglichen Besuchstagen, jedoch mit dem Zusatz „mediante marcação previa“, was frei nach dem Google Übersetzer „nach Voranmeldung“ bedeutet. Gesagt, getan und den Park auf Englisch angeschrieben. Kurz darauf kam die Antwort, dass man an dem Montag geschlossen habe. Eine Änderung meiner Planung und eine weitere E-Mail später hatte ich zumindest die Gewissheit, den Park am darauffolgenden Freitag besuchen zu können.

Nachdem ich meinen Mietwagen am Porto Airport abgeholt hatte ging es sogleich in das kaum 40km entfernte Magikland, aber selbst diese Strecke reichte aus, damit sich die Unterbodenverkleidung des geliehenen Fiat Pandas löste und zu schwingen begann, notwendige Schrauben sind halt auch einfach überbewertet, genauso wie Zusatzversicherungen. Meine Laune war dementsprechend nicht sonderlich auf dem besten Stand als ich den Park erreichte.

Während die Parkleitung recht gutes Englisch konnte, so stellte sich das Sprachvermögen der restlichen Angestellten als nicht vorhanden heraus. Macht ja nichts, ist man es ja aus vielen anderen europäischen Ländern gewohnt; gerade im Vergleich zum restlichen Portugal, wo eigentlich nur die alten Leute die Sprache nicht beherrschten, ist dies jedoch eine eher schwache Nummer. Ebenso nicht vorhanden ist eine bemerkenswerte Attraktionsdichte, die sich wohl erst vor kurzem noch einmal reduziert hatte.

Montanha Mágica

Dafür im Gegenzug aber reichlich vorhanden war eine Unzahl an Schulkindern, die sich im Park tatsächlich vergnügten. Vor allem beim Anstehen für die Fahrgeschäfte und somit leider auch für die Achterbahn Montanha Mágica. Der Wartebereich war jedoch an sich sehr überschaubar, dennoch dauerte es etwa eine halbe Stunde bis die zwei kurzen Zickzacks überwunden wurden und man vor dem Drehkreuz der Station stand. Neben den eh vordrängelnden Kindern lag dieses an der sehr langsamen Liftgeschwindigkeit.

Endlich im Zug Platz genommen geht es mit ein wenig Geruckel in Richtung des Lifthügels, in dem man folglich einige Zeit verbringt. In Form einer Acht absolviert man nun den First Drop und eine anschließende Wende, bevor man sich in einer weiteren Rechtskurve einer längeren Geraden nähert. Der Übergang dessen fährt sich erstaunlich ruppig, die Gerade an sich durch die erhöhte Geschwindigkeit jedoch ganz nett. Eine weitere Rechtskurve später wird ein Camelback angedeutet, der sich aber nicht besonders fährt. Nach einer weiteren Kurve erreicht man dann die Bremsstrecke und dümpelt so langsam der Station entgegen.

Für einen Park wie dem Magikland ist eine solche Anlage von L&T Systems sicherlich die richtige Wahl, zumal sie aus dem ehemaligen Bracalândia übernommen wurde. Jedoch versteh ich nicht wirklich, wie man sie – trotz des vorhandenen Besucherandrangs – so verkommen lässt. Die Fahrt ist durch den Zustand des Zuges ein wenig ruckelig, aber im Grunde nicht schlecht. Auf Grund der langen Wartezeit jedoch fand keine weitere Fahrt mehr statt, sei es nun auf der Achterbahn, oder den weiteren spärlich gesäten Attraktionen des Magikland.

Bilder Magikland

Fazit Magikland

Das Magikland selbst ist ein keineswegs kleiner Freizeitpark mit einer grundsoliden Gestaltung. Leider ist das Angebot des Parks an vielen Ecken schlichtweg nicht gepflegt oder gar nicht erst erreichbar. Warum man seine Wildwasserbahn abgerissen hat und dafür eine kleine Kinderwildwasserbahn in einem abgesperrten Bereich einfach nicht betreibt bleibt mir ein Rätsel. Die restlichen Attraktionen des Parks sind eine Geisterbahn, ein Riesenrad, einen Hully Gully, eine Westerneisenbahn auf aufgeständerten Schienen und ein paar kleinere Kinderfahrgeschäfte und somit im Grunde nichts, was den etwas höheren Eintrittspreis rechtfertigt.

 


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