Mit einem Drehwurm ins kühle Nass

Aquashow Park

Der Freizeitpark oder besser gesagt Wasserpark Aquashow Park befindet sich in Quarteira nahe der Stadt Faro und ist der größte Park des Landes und zumindest theoretisch in die zwei ihn beschreibenden Komponenten geteilt. Betritt man den Park so betritt man zuerst den Freizeitparkbereich des Parks, durch einen getrennten Eingang mitten im Park kann man dann den Wasserpark betreten. Zumindest war das einmal so gedacht, dazu aber später mehr. Zusätzlich bietet der Park noch einen Haufen Zusatzaktivitäten, wie ein Space Center, Museum über portugiesische Geschichte oder eine Schlittschuhlaufbahn, die jedoch allesamt nicht im Eintrittspreis inkludiert sind.

Top Swing

Direkt am Eingang schwingt sich die Fabbri Drehgondelschaukel Top Swing in die Höhe, bei der meine Erwartungen berechtigter Weise sehr hoch waren; immerhin hat das baugleiche Exemplar im englischen Tier- und Freizeitpark Flamingo Land eindeutig bewiesen, dass man es mit Airtime auch ein wenig übertreiben kann. Leider war aber die Fahrt recht kurz und wenig abwechslungsreich, so dass sich meine Begeisterung in Grenzen hielt. Die erwünschten Fahreigenschaften wurden zwar auch hier geboten, dennoch war die Airtimeorgie einfach nicht dieselbe.

Air Race

Direkt gegenüber dreht seit einigen Jahres der erste europäische Air Race seine Runden. Dieses Fahrgeschäft war es, welches mir den Aquashow Park schon länger auf die Liste meiner zu besuchenden Freizeitparks gestellt hat; auch wenn es seit letztes Jahr eine deutlich nähere Anlage im Kopenhagener Freizeitpark Tivoli Gardens gibt und der Anlagentyp mittlerweile immer öfter in der internationalen Parklandschaft vorzufinden ist.

Sobald die Fahrt gestartet ist schaukelt sich der Fahrgastträger langsam in die Höhe und erzeugt dabei eine sehr bizarre Hangtime, die man zwangsläufig auch gerne mal etwas länger genießen darf. Einmal Fahrt aufgenommen überschlagen sich die Fahrgastträger nun mit einem durchaus rasanten Tempo und das keineswegs kraftlos. Zwischenzeitlich wird auch mal die Fahrtrichtung umgekehrt, wodurch sich mit fortschreitender Zeit einige Überschläge in beide Fahrtrichtungen summieren und somit in der Summe eine durchaus interessante und abwechslungsreiche Fahrt geboten wird.

Aquafly

Auf dem Weg zur großen Achterbahn des Aquashow Park, der Montanha Russa, läuft man zwangläufig am Aquafly entlang, welche zumindest in der Theorie ein Splash Battle in luftiger Höhe darstellen soll. Um genug Wasser im Tank zu haben machen die, als Wasserflugzeuge gestalteten, Wagen in einem Wasserbecken halt um dann den Streckenverlauf, ähnlich einer Gondelbahn, mit konstanter Geschwindigkeit zu absolvieren. Da niemand anderes auf der Anlage war konnte die Fahrt nicht sonderlich überzeugen, auch die Pistolen waren schwergängig und daher kaum zu gebrauchen.

Montanha Russa

Kommen wir nun zu – sofern man den Parkflyer denn glauben möchte – Europas einzigem und zudem größten Water Coaster: Montanha Russa. Klar, wer Poseidon aus dem Europa Park und Skatteøen aus dem dänischen Djurs Sommerland kennt wird diesem wohl kaum zustimmen, es spiegelt aber den Humor des Aquashow Park wieder und ist eine geschickte, wenngleich verlogene Werbung. Die Gestaltung der Anlage ist dabei ungewohnt minimalistisch, aber nicht nur das zeichnet die Bahn aus.

Einmal durch die gesamte Anlage gelaufen und endlich den Eingangsbereich gefunden geht es zugleich in das nächstbeste Boot. Der Fahrtverlauf ist identisch mit Poseidon und so dümpelt das Boot ein wenig an der Wartungshalle der Anlage herum um kurz darauf mit einem kräftigen Ruck in die Kette einzuhacken und den Lifthill empor zu steigen. Oben folgt eine kleine 180° Wende um kurz darauf das berüchtigte Highlight diesen Streckenverlaufs hinter sich zu bringen, bei dem  normalerweise selbst das Händeheben eine Mutprobe sein kann. Es wäre falsch zu sagen, dass sich die Anlage sanft fahren würde, jedoch fährt sie sich an dieser Stelle die alle Wasserachterbahnen dieses Typs in Europa gemein haben, tatsächlich am besten; supermoderne Fertigung beim neuesten Modell hin oder her. Die nachfolgende Schussfahrt ist bekanntermaßen sehr schwungvoll und der Nässegrad überraschender Weise auf einem hohen Niveau vorhanden.

Voller Vorfreude auf den nächsten Schlag beim Einhacken in den Lift, welcher jedoch ausblieb, trocknet einen die portugiesische Sonne ein wenig. Es folgt der Blick aus luftiger Höhe bis die zweite Schussfahrt eingeleitet wird. Auch hier wird man durch die Form der Abfahrt ein wenig aus dem Sitz gerissen bis man mit voller Geschwindigkeit über den Bunnyhop brettert um kurz darauf ordentlich geduscht zu werden. Dieses liegt leider nicht an der, durch das Boot erzeugten, Welle, sondern vielmehr an der günstig platzierten Brücke über den Splashbereich, bei der das Wasser gebrochen wird und auf das Boot niedergeht, während die Passanten auf der Brücke interessanterweise komplett trocken bleiben.

Speed Race

Von dieser Brücke aus startet der Aufgang zu der diesjährigen Neuheit des Parks und zugleich der Grund, warum man die Trennung von Wasser- und Freizeitpark im Aquashow Park nicht mehr ernst nehmen kann. Dabei handelt es sich um eine einfache, jedoch keinesfalls kleine, Mattenrutsche namens Speed Race. Interessant dabei ist jedoch der Umstand, dass hierfür das Auffangbecken auf eine Sohle gebaut wurde und man dieses über ein Stahlpodest verlässt. Während sich die Mattenrutsche im Slide & Splash bereits als sehr lustig herausgestellt hatte vermisst man hier jedoch das Wasserbecken am Ende der Fahrt, denn die Bremsung ist keinesfalls angenehm, zumindest nicht für Männer. Dennoch ist das Erlebnis ausreichend groß um den langen Weg in Richtung des Startpunktes erneut auf sich zu nehmen.

Piscina Tropical und die Slow Slides

Durch ein Drehkreuz geht es in den Wasserpark, wo sich unter einer eigenartigen Konstruktion das große Wellenbecken Piscina Tropical und die immense Anzahl von Liegen befinden, die hier umsonst genutzt werden können. In diesem Bereich enden auch vier der sogenannten Slow Slides, dessen einzelnen Namen eher das wiedergeben, was sie tatsächlich bieten. Es ist schon ein wenig seltsam, wenn man seine viel zu schnellen und airtimereichen Bodyslides langsam nennt – es ist jedoch kein Wunder, wenn man irgendwann begriffen hat, dass sich der Park nicht ganz so ernst nimmt. Hier findet man eine Vielzahl wunderbarer Rutschen, die nicht nur allesamt eine rasante Strecke mit guten Wasserfluss aufweisen können, sondern leider auch einen recht langen Weg zurück zur Startposition.

Pistas Foam, Lazy River und Wildsnake

Vorbei an der bereits aus dem Slide & Splash bekannten Breitrutsche namens Pistas Foam geht es nun in Richtung des Aquashow Park Hotel, wo sich der belanglose und nicht wirklich ansehnliche Lazy River befindet. Da es jedoch eine in einer endlosen Helix abführende Rutsche gibt, die in diesem endet, wurde auch der Lazy River getestet. Optisch ist die Wildsnake-Rutsche arg gewöhnungsbedürftig und auch von der Fahrt her in dieser Reifenrutsche eher langweilig.

White Fall

Nach einer gefühlten Ewigkeit endlich am Ende des Strömungskanals angekommen geht es mit einem anderen Reifen bewaffnet in Richtung der größten Rutsche des Parks hinauf. Bei White Fall handelt es sich um eine ausgewachsene Version der Tsunami Rutsche von Polin, die wie auch die Anlage im Djurs Sommerland durchaus den einen oder anderen Adrealinsschub erzeugen kann. Im Gegensatz zu der Anlage in Dänemark pendelt man hier nicht nur aus, sondern wird gegen Ende der halfpipeartigen Sektion von zwei groß geratenen Führungsrollen in die nächste Sektion gedrängt. Dort geht es über ein paar Hügel in Richtung des Auffangbeckens am Ende des Berges.

Bilder Aquashow Park

Fazit Aquashow Park

Der Aquashow Park ist ein durchaus passabler Wasserpark mit einigen Attraktionen, die man so auch in manchen Freizeitpark finden kann. Im Generellen bietet der Park mehr als er eigentlich sollte und so wirkt ein Space Center zum Beispiel komplett deplatziert, auch über die Schlittschuhbahn kann man sich streiten und ob man obendrein auch noch die Shows bieten muss. die alle anderen Parks der Algarve auch zu bieten scheinen, ist auch ein wenig fraglich. Er ist von allem etwas und macht das, was er macht, auch recht gut. Es ist zumindest kein Wunder, warum der Aquashow Park Portugals beliebtester Freizeitpark ist.

 

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Ungewöhnliche Perspektiven in einem seltsamen Park

Flamingo Land

Der Tier- und Freizeitpark Flamingo Land im englischen Yorkshire ist einer der interessantesten Freizeitparks im Vereinigten Königreich. Er ist durch seine Hauptattraktionen, darunter vor allem der Suspended Looping Coaster Kumali, seit langer Zeit auf der Must-Do Liste vieler Freizeitparkenthusiasten, aber ist der Freizeitpark denn auch der interessante Teil des Parks?

Tatsächlich ist das Flamingo Land ein sehr seltsamer Park mit einer wirklich bizarren Ausstrahlung. Seine Attraktionswahl in der Vergangenheit war dabei stets interessant, denn unter anderem standen hier Fahrgeschäfte wie der berüchtigte Flight Trainer von Intamin, eine Waikiki Wave von Vekoma oder der transportable Shuttle Loop der Firma Schwarzkopf. Seither haben zwar die Fahrgeschäfte stets gewechselt, die Ausstrahlung des Flamingo Lands blieb aber stets erhalten.

Dino Stone Park

Nun scheint man jedoch erkannt zu haben, dass dieser Weg nicht immer der Beste war, weswegen man nun begonnen hat seine Themenbereiche auszubauen und kompakter zu gestalten. Der neu errichtete Dino Stone Park, der zum Zeitpunkt des Besuchs noch im Bau war, ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Hier befinden sich gleich zwei der drei diesjährigen Neuheiten, wovon die Magic Bikes von Zamperla auch bereits geöffnet haben. Der Junior Twister Coaster, desselben Herstellers war zum Zeitpunkt des Besuches noch nicht errichtet, sollte aber das Angebot der Kinderachterbahnen im Park sinnvoll erweitern.

Splash Battle

Im benachbarten Themenbereich Splosh! widmet man sich ganz dem nassen Element und der Thematik des Fliegens. Die Hauptattraktion in diesem Areal ist die Splash Battle Anlage aus dem Hause Preston & Barbieri, wie man sie in der Form beispielsweise auch im niederländischen Park Walibi Holland und dem französischen Park Walibi Sud Ouest vorfinden kann. Wie immer sind auch hier die Kanonen halbwegs nutzlos, da nicht funktionierend. Sollte man durch die ganzen Wassereffekte nicht nass genug geworden sein, so kann der riesige Wasserspielplatz direkt nebenan Abhilfe schaffen.

Flip Flop

Wenn man nun eine Möglichkeiten zum Trocknen sucht, so ist die beste Adresse dafür definitiv der Fabbri Top Swing Flip Flop. Auch wenn sie sich äußerlich kaum von ähnlichen Anlagen diverser anderer Hersteller unterscheidet, so hat es die Fahrt durchaus in sich. Mit einer wahnsinnigen Beschleunigung schwing der Gondelträger in die Höhe und versucht dabei seine Mitfahrer bestmöglich aus dem Sitz zu katapultieren. So viel Airtime findet man sonst nirgendwo, weswegen die eine oder andere Fahrt für jeden Freizeitparkenthusiasten absolut unausweichlich ist!

Zooom

Trocken geschleudert kann man nun drei Flugmaschinen besuchen, wovon die blau lackierte Zooom am herausstechendsten ist, denn sie versperrt die Sicht auf den wirklich sehr schönen Sky Flyer aus dem Hause Mondial. Die Fahreigenschaften dieser Achterbahn ist wahrlich nicht gut und spiegeln leider die Kompetenz des Herstellers Zamperla bei der Manufaktur von Kinderachterbahnen wieder. Der Ausschwung während der Fahrt ist nicht der Rede wert, wodurch die Anlage im Vergleich zu Turbulencia des Parque de Atracciones de Madrid nicht überzeugen kann. Die eher hässliche Ausstrahlung dieser Anlage kommt dem ganzen auch nicht zugute und eine Fahrtdauer von 4 Runden erst recht nicht.

Sky Flyer

Hingegen könnte diese beim Sky Flyer tatsächlich ein wenig länger sein, denn die ehemalige Anlage aus dem Drayton Manor Theme Park ist durchaus eine Fahrt wert. Wie auch bei den Versionen von HUSS oder Weber kommen bei dieser Überkopfschiffschaukel keine Schulterbügel zu Einsatz, was jedoch nicht unbedingt am Geeignetsten für die Fahrposition ist. Tatsächlich hätte eine Fahrt mit Blick nach innen einiges mehr hergemacht, der Interaktion mit der anderen Gondel zum Trotz, und somit den Fahrkomfort ein wenig erhöht. Nichts desto trotz ist die Fahrt selbst gut und dessen Verlauf wirklich ausgewogen, so dass eine Fahrt auf der mittlerweile eher seltenen Anlage durchaus als Pflicht angesehen werden sollte.

Der Themenbereich Lost Kingdom im Flamingo Land kann als interessantester Themenbereich des Parks angesehen werden, denn er leitet in den Zoo über und kann die beiden Achterbahnen Mumbo Jumbo und Kumali vorweisen, sowie die Bootsfahrt Lost River Ride.

Kumali

Spätestens seit dem Bau von Kumali sind die Blicke in Richtung Yorkshire gerichtet, denn dieser Suspended Looping Coaster der Firma Vekoma war erst die zweite Anlage dieses Typs mit einem anderen Layout innerhalb Europas, sofern man von den beiden Anlagen aus dem spanischen Isla Magica und dem italienischen Gardaland mit ihrer Bonushelix absieht.

Die Fahrt auf Kumali beginnt mit dem Erklimmen des Lifthills, worauf eine abwärtsgeneigte Kurve das erste Gefälle der Anlage einleitet. Wo dieser Teil der Bahn dem eines Standard-SLCs noch recht nahe kommt, so ist alles Folgende anders. Nach einer längeren Kurve folgt sogleich die erste Steigung und zugleich die erste Inversion der Anlage, ein Looping. Dieser wird dann auch genauso durchfahren wie es sein sollte, also mit ordentlichem Druck und einer hohen Geschwindigkeit. Nach dessen kurvigen Ausfahrt fügt sich eine Cobra Roll an und sich recht schön fährt. Kurz darauf wird man auf eine interessanteste Art und Weise in einer ZeroG-Rolle umher geworfen, woraufhin sich eine Steilkurve anschließt, die einem in die Bremsstrecke der Anlage führt.

Kumali ist eine interessante Achterbahn, dessen Fahrkomfort kaum Raum für Beschwerden lässt. Sie fährt sich also durchaus gut, jedoch zugegebener Maßen nicht gerade spannend. Durch die eher seltenen Fahrten kann es natürlich gewesen sein, dass die Anlage nicht ihr volles Potential vorweisen konnte, weshalb mich selbst das Standardlayout mehr überzeugen kann, sofern sich die Anlage so gut fährt wie beispielsweise Infusion im Pleasure Beach Blackpool.

Mumbo Jumbo

Die benachbarte Achterbahn Mumbo Jumbo ist im wahrsten Sinne ein wenig seltsam. Den übersteilen und schnellen Lift erklommen geht es viel zu schnell in eine Kurvenkombination ohne vorhandener Querneigung, die kurz darauf in einem recht steilen 112° Drop überleitet, welcher der Achterbahn bis zu ihrer Ablösung durch den 1° steileren El Loco Coaster aus Fraispertuis City, einen Weltrekord einbrachte. Dieser Drop, so imposant die Fakten auch klingen mögen, ist auf ganzer Linie enttäuschend, denn sobald dieser eingeleitet ist, ist er auch wieder vorbei. Vom Fahrgefühl ist er kein Vergleich mit denen eines Gerstlauer Eurofighters die allesamt ausgeprägtere Kräfte vorweisen können und deutlich höher daherkommen. Mit einer kleinen seitlichen Drehung geht es sogleich zur ersten Blockbremse hinauf.

Nun folgt eine Kurve, die man durchaus öfters in diversen Achterbahnen verbauen könnte, denn sowohl auf Holzachterbahnen des Herstellers GCI wie auch hier macht der nach außen geneigte Streckenabschnitt durchaus sehr viel her. Leider ist dieser Part sehr schnell wieder vorbei und eine scheinbar konventionelle Kurve schließt sich an, die jedoch gegen Ende immer mehr an Neigung zugewinnt und einem kurzerhand Überkopf stellt. Das Fahrgefühl der Hangtime ist hierbei sehr ausgeprägt und man ist schon einigermaßen froh kurz darauf in einem halben Looping in Richtung Boden zu stürzen, wo man dann auch das erste Mal an der tiefsten Stelle der Fahrt angekommen ist. Die Fahrt ist jedoch noch nicht zu Ende und eine weitere Steigung mit anschließender kaum regulierender Blockbremse schließt sich an. Es folgt die letzte traditionelle Kurve, die in einer abwärtsführenden Heartlineroll mündet – dem tatsächlich interessantesten Element der Fahrt. Eine belanglose Kehrtwende in Form eines Immelmann Turns schließt sich an, woraufhin die Fahrt alsbald endet.

Obwohl die Fahrt von außen interessant wirkt und sich von innen Zweifelslos auch interessant fährt, so ist dieser Achterbahntyp nicht das wofür ihn viele anpreisen. Im Vergleich zu der Vorgängerachterbahn den Screaming Squirrels trifft die El Loco Reihe des Herstellers S&S zwar den Nerv der Zeit und konnte sich dementsprechend schon öfters etablieren, dennoch könnte die Fahrt meiner Meinung nach selbst ein wenig verrückter oder wilder sein. Nennenswerte Wiederholungsfahrten blieben daher aus – was hier jedoch auch an der hohen Wartezeit dank Einwagenbetrieb lag.

Lost River Ride

Bei warmen Temperaturen, die am Besuchstag nun wirklich nicht vorhanden waren, ist die Spillwater/Bootsfahrt Lost River Ride sicherlich eines der interessantesten Fahrgeschäfte des Freizeitparks Flamingo Land. Wie auch bei der Sambesi-Bootsfahrt im Erlebnis-Zoo Hannover oder auch der Jungle Mission im belgischen Bellewaerde Park führt die Fahrt an einigen Gehegen vorbei, bietet jedoch einen durchaus längeren Stopp in der Blockbremse bei der überaus großzügigen Savanne, wo man auch mal einer Giraffe hinter einem Strauß herlaufen sieht.

Kurz darauf geht es recht ungewöhnlich, und auch recht schnell sobald das Boot in entsprechender Schräglage geraten ist, via Kabellift nach oben. Nach einer eher langweiligen Gerade in einem Gebäude – bei der es mich eigentlich gewundert hat nicht noch durch eine Voliere zu fahren –, folgt der von außen recht markante Drop und ein bisher unerlebtes Gefühl des Nasswerdens. Obwohl ich bislang jeden Spillwater – beziehungsweise Shoot the Chutes – der mir über den Weg gelaufen ist gefahren bin, ist mir noch nie passiert erst einmal von der einen Seite komplett durchnässt zu werden und kurz darauf noch mal von der anderen.

Der Zoo

Triefend nass geht es also nun in den Zoobereich des Freizeitparks, welchen ich jeden wirklich nur empfehlen kann. Wirklich alle Tiere haben hier sehr viel Freiraum, auch ist die Einsichtbarkeit der Gehege meist nur von oben möglich oder indem man gerade an ihnen in einem Boot vorbei schippert, so beispielsweise beim Löwengehege innerhalb des Lost River Rides. Wo Ich noch Tage zuvor dachte die Gehege im Bellewaerde Park seien größer als all jene bislang gesehene, so wurde Ich hier eines besseren belehrt. Würde es einem als Freund der Freizeitparkkultur nicht immer in die anderen Bereiche ziehen, so könnte man hier locker den ganzen Tag verbringen. Andererseits verbinden eine Seilbahn und der Peoplemoover, eine Monorail mit Kuhzug, die beiden Parkenden miteinander.

Mischief Mansion

Die Muddy Duck Farm, wie der Kinderbereich Children’s Planet sind zwei kleinere Bereiche im Flamingo Land, die vor allem kleineren Kindern gewidmet sind. Diese können sich – im Übrigen als einzige – auf dem Go Gator vergnügen, oder die originelle und schön gestaltete Themenfahrt Mischief Mansion, sowie dem zugehörigen interaktiven Walkthrough Little Monsters Exploratorium amüsieren.

Cliff Hanger

Im wunderschön gestalteten Themenbereich Seaside Adventure, auf der anderen Seite des Freizeitparks Flamingo Land, kann man neben mehreren Kinderfahrgeschäften eine Fahrt auf dem S&S Combo Tower Cliff Hanger wagen. Da ich bislang nur die Ehre hatte den einen oder anderen Space Shot fahren zu dürfen, die meist doch eher einen recht mauen Fahrverlauf aufweisen konnten, war meine Erwartung an die Fahrt auf dem Cliff Hanger wirklich sehr niedrig; die abnormal ausgeprägte Airtime sowohl beim Schuss nach oben, wie auch beim Schuss nach unten konnten mich ziemlich schnell von einem Gegenteil überzeugen. Ein absolut genialer Turm!

Der letzte Themenbereich des Parks und zugleich der Bereich rund um den Eingang hört auf dem Namen Metropolis. Dieser kommt im Bereich um den Launched Coaster Velocity recht einheitlich gestaltet daher; es gibt jedoch noch ausreichend Bedarf für das eine oder andere Makeover im restlichen Bereich dessen. So ist der Platz mit der Fahrradhochbahn, dem Baloonrace und der kleinen Kinderachterbahn Runaway Train nun wirklich keine Schönheit.

Hero

Um den hinteren Bereich Metropolis ein wenig aufzuwerten hat man sich für die Volare Hero als dritte Neuheit in diesem Jahr entschlossen. Ob es dabei richtig war die Wilde Maus, aus dem Hause Maurer Söhne, in Zahlung zu geben sei dahingestellt. In England ist die geplante Anlage zumindest eine Neuheit, welche durchaus etwas Aufsehen erregen kann.

Velocity

Die letzte Achterbahn und zugleich die beste des Freizeitparks Flamingo Land ist die Motorradachterbahn Velocity aus dem Hause Vekoma, welche den Prototypen aus dem niederländischen Themenpark Toverland in tatsächlich jedem Punkt mit Leichtigkeit in den Schatten stellt. Diese Bahn ist von den Fahreigenschaften einfach nur überragend. Der Launch zieht ordentlich und die anschließenden Kurven werden mit genau dem richtigen Maß an Geschwindigkeit durchfahren, wodurch durchaus ausgeprägte Kräfte entstehen, welche sich auch auf dem Hügel gegen Ende der Fahrt auch im negativen Bereich bemerkbar machen.

Wer Velocity gefahren ist muss sich eigentlich wundern, dass es bislang noch recht wenige Motorbike Coaster aus niederländischer Produktion gibt, immerhin verkaufen sich die Kopien dieses Fahrprinzips ja auch, wobei die Fahrposition an sich nie direkt kopiert wurde. Die Fahreigenschaften des englischen Exemplars sind zumindest in jeder Hinsicht erhaben und die Fahrt durch die kurvenreiche Strecke macht einiges her, so dass man sich nur wünschen könnte des Öfteren in Europa ein Exemplar aus genau dieser Schmiede vorfinden zu können.

Bilder Flamingo Land

Fazit Flamingo Land

Das Flamingo Land ist ein echt toller Tier- und Freizeitpark. Leider neigt der Park dazu seine zahlreichen und wirklich guten Fahrgeschäfte nicht wirklich gut zu präsentieren. Hier kann man nur darauf hoffen, dass eine ansehnliche Präsentation in Zukunft zum Standard des Freizeitparks gehört – stellenweise ist der Park ja auch heute schon überraschend gut gestaltet. Mit dem großzügigen Tierbereich des Parks hat man zumindest einen guten Besuchsgrund, welcher durch den Freizeitparkbesuch großartig abgerundet wird.

 

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Revolution in der vertikalen Realität des Pleasure Beach Blackpools

Vorwort

Stelle man sich den versifftesten Ort im generell ein wenig versifften England vor, so ist es definitiv Blackpool. Jedoch hat auch dieser Ort an der Irischen See in der Grafschaft Lancashire seinen Charme, auch wenn einen recht eigensinnigen, und mit dem Pleasure Beach eine wirkliche Perle der Unterhaltungskultur.

Es war mein zweiter Besuch in dieser Stadt, die Ich eigentlich meiden wollte, und dennoch zog der Ruf nach einer revolutionären Achterbahn, welche beim ersten Besuch noch renoviert wurde, hierher. Zu dieser Zeit war es im Ort selbst, durch französische Urlauber, auch ein wenig belebter und aushaltbarer. Seinen wirklichen Charme wird Blackpool sicherlich erst in der Hauptsaison oder während der Illuminations im Herbst zeigen.

Ein Besuch im Pleasure Beach

Thrill-o-Matic

Einer der weiteren Besuchsgründe war Thrill-o-Matic, die neugestaltete Themenfahrt von Arrow Dynamics, welche zuvor als Gold Mine fungierte. Die Hauptakteure der Fahrt sind die in England sehr bekannten Figuren Wallace & Gromit, deren Kurzfilme zwar auch in Deutschland Anhänger finden, jedoch die Spin-Off Serie Shaun das Schaf deutlich populärer ist.

Die Fahrt gestaltet sich als sehr interessant, zumal die Streckenführung sehr ungewöhnlich ist. Passend zum Titel absolviert man hier eine Berg und Talfahrt vorbei an Szenen der Filme. Die Gestaltung dieser ist ungewöhnlich originell und die Effekte wurden allesamt gut abgestimmt, so dass man die Anlage durchaus als eine der besten Themenfahrten nennen kann und auch darf, wenn man sich mit der Thematik schon im Voraus ein wenig auskennen würde. Hier liegt dann auch das einzige wirkliche Manko der Themenfahrt, denn sollte man sich nicht im Wallace & Gromit Universum auskennen, so kann man mit der Anlage selbst auch nicht wirklich etwas anfangen. Die Fahrt hingegen ist und bleibt schön gestaltet und im Allgemeinen auch sehr gut, jedoch sollte man Vorahnung haben um wirklich 100% der Fahrt zu genießen.

Revolution

Die zweite Neuheit für mich war der einzige Shuttle Coaster Arrow Dynamics auf europäischen Boden. Unter wirken eines zur Revolution leitenden Soundtracks geht es die Treppe zur Station des Launched Loops hinauf um dort eine offene Station mit einem leeren viergliedrigen Zug vorzufinden. Seitdem die Anlage nicht mehr vom schottischen Nationalgetränk ohne Alkohol Irn Bru gesponsert wird erstrahlt die Struktur in einer edlen grau-weißen Farbkombination, auf der ein dunkelroter Zug seine Wege vollzieht.

Die Fahrt beginnt recht bizarr, denn der Abschuss fühlt sich an, als würde man in einem Einkaufswagen ein wenig schneller geschoben werden, was jedoch darauf passiert ist kaum in Worte zu fassen. Auf der Kuppe hinunter ins Tal wird man derartig stark in den Bügel gerissen, wie es abartiger nicht sein könnte. Ein leichtes Abheben, wie es in den alten Berichten hieß ist stark untertrieben. Im Tal angekommen und mit seinem Hintern wieder im Wagen folgt auch schon der Looping, welcher sich haargenau so fährt, wie sich ein Looping fahren sollte, nämlich mit ordentlich Druck. Es folgt die zweite Abfahrt und die zweite Kuppe, die einen auch wieder in die Schulterbügel wirft. Was nun kommt ist für einen Shuttle Coaster nichts außergewöhnliches, aber wenn man das gerade erlebte in seinem Gedanken Revue erleben lässt so kommt einem doch ein wenig das Gefühl der Ehrfurcht auf. Für diesen Gedankengang hat man darüber hinaus sogar einiges an Zeit, bis das Unausweichliche eintritt und der Launch das Spiel rückwärts einläutet, jedoch auf der letzten Kuppel tatsächlich nur noch leichtes Abheben ermöglicht.

Die Revolution im Pleasure Beach Blackpool ist nicht nur durch ihre unvergleichbare Stützstruktur interessant, sondern auch durch ihre Fahrt, welche selbst einem Shuttle Loop von Schwarzkopf zeigt wo es langgeht. Obwohl der Abschuss nicht so stark ist wie bei den schwarzkopfschen Anlagen, so kann die Anlage ein Attribut vorweisen, welches deutlich hervorsticht, nämlich Airtime. Eine derart ausgeprägte Form dieser findet man selten und dann meist nur in den letzten Reihen eines Zuges, wie es beispielsweise bei Nessie im Hansa-Park der Fall ist. Hier hingegen erlebt man sie zwangsläufig überall im Zug, wobei der erste Wagen bevorzugt davon betroffen ist. Revolution ist daher eine Achterbahn, wie man sie nur selten findet, weshalb man sie erleben sollte, solange sie noch da ist. Die umfangreichen Überarbeitungen an der Anlage lassen auf eine wirklich lange Lebenszeit hoffen.

Infusion

Aber nicht nur die Revolution ist mit ausgeprägteren Kräften bestückt als man es erwartet, sondern auch der Suspended Looping Coaster Infusion, welcher wie auch die Big One zu einer Fahrt in der vertikalen Realität einlädt. Die Fahrt verläuft im Vergleich zu anderen Anlagen dieses Typus gefühlt 20 km/h zu schnell. Die Inversionen werden daher allesamt schnell durchfahren, was sich vor allem auf die nacheinander folgenden Inline-Twist gegen Ende der Fahrt auswirkt, denn diese ziehen dann doch recht ordentlich.

Würde sich jeder Vekoma SLC genauso fahren, so wäre der Unterschied zu diversen Batman Achterbahnen des Herstellers Bollinger und Mabillard nur noch marginal. Die Wassereffekte, sowie der allgemeine Fahrkomfort sind Argumente, die mitsamt der umwerfenden Rollen, zu der einen oder anderen Wiederholungsfahrt in der vertikalen Realität einladen.

Grand National

Die Möbius Achterbahn Grand National, welche durch das Out- & Back Layout, sowie das stets gegebene Renngefühl auf beiden Spuren theoretisch wirklich gut sein müsste, erfreut sich bei vielen Fans besonderer Anerkennung. Tatsächlich sind die fiesen Doubledowns und die zahlreichen Camelbacks ausschlaggebend dafür wirklich interessante Airtime zu erleben, aber auch nur sollte die Anlage tatsächlich warmgefahren sein. An den Tagen meiner Besuche, welche vom Andrang ein Durchgehen bei allen Attraktionen hervorgerufen haben, war ein Abheben kaum möglich, auch hat sich der Bügel stets so bescheiden geschlossen, so dass die nachfolgenden Meter eher einer Prügelstrafe nah kamen.

Es ist keine Freundschaft zwischen mir und der Anlage entstanden, so Leid mir dieses auch tut mich mal wieder gegen die Meinungen meiner Freunde stellen zu müssen. Auch wenn deren Stimmen immer wieder aufschreien, dass Grand National wahnsinnig ausgeprägte Airtime aufweisen kann und daher als beste Holzachterbahn par Excellence angesehen werden soll, so ist der Big Dipper die deutlich interessante und auch bessere der beiden Anlagen.

Big Dipper

Diese klassische Holzachterbahn, welche in ihrer Größe auch weiterhin als putzig angesehen werden sollte, hat mich bei diesem Besuch tatsächlich überrascht. Auch wenn Ich weiterhin, wie bei allen Anlagen des Pleasure Beach, denke, dass die Züge kaum für die Achterbahnen geschaffen wurden, immerhin driften sie alle in den Kurven manchmal recht besorgniserregend ab, so ist die allgemeinen Laufruhe doch besser als im Gedächtnis gespeichert. Auf jeden der Hügel war ein markantes Abheben möglich, die Kurven fuhren sich gut und das seltsame Herumgewippe des Vorjahres blieb aus.

Steeplechase

Da die Pferdereitanlage Steeplechase während meines Besuchs neue Bremsanlagen bekam, war eine Fahrt auf keinen der Spuren möglich. Die etwas andere Achterbahn des Herstellers Arrow Dynamics ist durchaus immer wieder eine Fahrt wert, vor allem da mir weder die grüne, noch die gelbe Spur bei meinem letzten Besuch vergönnt war.

Big One

Auch bei der Big One stand man anfangs noch vor einer geschlossenen Anlage, welche glücklicher Weise im späteren Verlauf, wie angepriesen noch öffnete. Wie oftmals bei Anlagen die im späteren Verlauf erst öffnen strömte die im Pleasure Beach vorhandene Besuchermenge und machte eine Reihe der Warteschlange in der Station tatsächlich voll, so dass man sich in Bedrängnis gesetzt fühlte die letzten zwei Wagen doch noch freizugeben. Nachdem der erste Andrang weggefahren wurde war fortan durchgehen bis in die Station angesagt und theoretisch freie Sitzwahl.

Die Big One hat in der Fangemeinschaft der Achterbahnliebhaber leider keinen recht guten Stellenwert, oftmals wird von Körperverletzung und anderen Ungereimtheiten gesprochen. Jedoch ist die Große Eine keinesfalls schlecht, wenn auch in der letzten Reihe nicht unbedingt ein Erlebnis, welches man gleich darauf erneut erleben möchte. Die vorderen Reihen hingegen fahren sich allesamt in einem guten bis sehr guten Bereich.

Im Vergleich zu anderen Achterbahnen höherer Bauart, welche es in Europa gar nicht mal so oft gibt, kann die höchste, schnellste, steilste und längste Achterbahn in der vertikalen Realität ein sehr ausgeprägtes Gefühl für Geschwindigkeit vermitteln. Der First Drop ist vom Fahrgefühl kaum in Worte zu fassen, der darauffolgende Hügel fährt sich zwar airtimelos aber schön, die Wende wird schnell passiert und die Hügel vor der Blockbremse fahren sich interessant. Es folgt besagte Bremse, bei deren Einfahrt man ein wenig abhebt und ein kurvenreicher Part bis es dann zur Endbremse übergeht.

Die Big One ist eine Achterbahn die man keinesfalls mit den großen Anlagen von Bollinger und Mabillard vergleichen kann und darf, denn ein langweiliges Auf und Ab wie bei Silver Star aus dem Europa Park wird hier nicht geboten. Statt dessen bekommt man mit dem Hyper Coaster aus amerikanischen Hause eine sehr schnelle und vor allem lange Achterbahnfahrt geboten, die, sofern man nicht mit Vorurteilen gegenüber genau diesem Hersteller die Bahn besteigt, überrascht und gefallen kann.

Nickelodeon Land

Das Nickelodeon Land fand während des Besuches von einigen Grundschulklassen, die an diesem Tag in allen Blackpooler Attraktionen vorzufinden waren, regen Anspruch. Die meisten von Ihnen verbrachten damit vom Ausgang des witzigen Kindercoasters Blue Flyer zum Eingang dessen zu rennen, was natürlich die Aufsichtsperson, auch über sich ergehen lassen musste.

Nickelodeon Streak

Gleiches Bild mit ein wenig größeren Kindern sah man dann beim Nickelodeon Streak, der orangenen Holzachterbahn des Pleasure Beach, bei der man auch das ein oder andere Mal wirklich schön aus dem Sitz gehoben wird. Hier drehen auch die längsten Züge des Parks ihre Runden und das Gefühl des Abdriften des Zuges ist hier am ausgeprägtesten.

Splash Bash

Der beim letzten Besuch defekte Twist & Splash aus dem Hause Mack war am Besuchstag sogar geöffnet, erfreute sich jedoch keiner großen Beliebtheit. Es war interessant die Anlage mal in Bewegung zu sehen und die sehr langsamen Drehungen auf sich wirken zu lassen. Sollte dieses Fahrgeschäft irgendwann mal voll sein, so macht es sicherlich auch Spaß sich in die Wasserschlacht zu werden, bei jedoch nur 2-3 Passagieren ist es jedoch nicht leicht überhaupt nass zu werden.

Valhalla

Hingegen eine Leichtigkeit wirklich sehr, sehr, sehr nass zu werden, wie es ein Shoot the Chutes kaum mit nur einem Durchgang schafft, ist es eine Runde auf der Wildwasserbahn-Themenfahrt Valhalla zu verbringen. Man könnte es sich einfach machen und sich einen Regenponscho kaufen, um sich somit halbwegs zu schützen, oder seine Wertsachen in einen (immer noch) recht preisgünstigen Spint verschließen, um damit weitestgehend ungeschützt die Anlage auf sich wirken zu lassen.

Die Bootsfahrt fängt recht harmlos an. Von außen fährt man ganz entspannt in eine Halle, bei der sogar der Wasserfall am Anfang unsinniger Weise bei der Durchfahrt abgeschaltet ist. Es folgt ein Lift, wonach die eigentliche Reise nach Valhalla beginnt. Die Fahrt bis zum Drehteller wird untermalt mit epische Musik, Nebel und mythologischen Wesen, jedoch ist sie bis dahin noch sehr trocken. Rückwärts geht es dann einen Drop hinunter, welchem einem, vergleichbar mit den anderen Reversed Boat Rides von Intamin, befeuchtet. Ein wenig nass kann es ja nicht schaden durch eine Kältekammer zu fahren und somit wirkliche Kälte zu verspüren. Die Fahrt durch diesen beeindruckenden Raum dauert glücklicher Weise nicht ewig an, denn die zweite und sogleich nässeste Schussfahrt wartet auf einem. Ordentlich durchnässt, ja schon fast gesoaked, geht es durch einen Wassertunnel hindurch, welcher natürlich mitten ins Boot hineinragt. Dieser Effekt war mir bei meinem letzten Besuch nicht bekannt und so war Ich auch ein wenig darüber überrascht, kurz darauf wird nach wie vor eine Wasserkanone ausgelöst, die dann eine ordentliche Wassermenge auf einem herabprasseln lässt.

Valhalla wäre natürlich nicht Valhalla wenn die Fahrt hiernach schon vorüber wäre, tatsächlich geht sie aber gerade mal erst wirklich los. Nachdem man den zweiten Lifthill passiert hat überschlagen sich die Ereignisse mehr oder weniger, von den Szenen her passiert nun mehr, auch werden die Wassereffekte immer fieser. Hier sei als Beispiel eine schwingende Axt oder auch Hammer vor dem herabrollenden Baumstamm erwähnt, die einfach mal eine komplette Badenwannenladung, wahrscheinlich sogar noch mehr, von oben auf die Mitfahrer schmeißt. Spätestens hier ist man dann zu 100% klatschnass. Ein wenig später folgt ein Doubledrop als letzte Schussfahrt, wobei man erneut ordentlich durchnässt wird. Dieses liegt aber kaum in der Abfahrt selbst, sondern durch den Wassereffekt der am Ende auf einem wartet. Glücklicher Weise weiß der Pleasure Beach das die Mitfahrer von Valhalla evtl. ein wenig mehr benässt sind, denn „You will get wet! You may get soaked!“ ist ja die Warnung vor der Fahrt, deren Wirkung einem Sprung in die irische See gleicht, worauf man durch ordentlich von der Seite her eingeheizt wird. Trocknen jedoch will man die Insassen auf keinem Fall, weshalb man selbst hier noch einen Wassereffekt abbekommt.

Die Wasserfahrt Valhalla ist eine Anlage deren Nässefaktor mir persönlich schon ein wenig zu weit geht, zumindest wenn nicht gerade draußen warme Temperaturen an der Tagesordnung sind. Es war zwar ein recht sonniger Tag, jedoch wären die Klamotten gewiss nicht während der Öffnungszeiten vorher getrocknet, weshalb die Fahrt auch erst gegen Ende des Tages stattfand. Die Fahrt selbst ist effektvoll und der Nässegrad kaum zu überbieten, dennoch sind mir persönlich Shoot the Chutes lieber.

Flying Machines

Nachdem man Valhalla überwunden hat sollte man im Übrigen keinesfalls den Fehler machen und die Flying Machines in unmittelbarer Nähe einem Besuch abstatten. Denn diese Fahrt ist lang, schnell und der Wind ist kalt. Hier sei eine Fahrt auf dem klassischen Derby Racern eher angeraten. Die drei älteren Themenfahrten des Pleasure Beach Alice in Wonderland, River Caves und Ghost Train sollten während dieser Trocknungsperiode auch keinesfalls außer Acht gelassen werden.

Avalanche

Wem der Eisraum aus Valhalla noch nicht eisig genug war, kann sich in den Eiskanal der Bobachterbahn Avalanche werfen. Wo zuvor die Schweizer Bobbahn des Heide Parks immer in meiner Gunst stand, so konnte die schnelle und zugleich intensive Anlage aus Blackpool dann doch ein wenig mehr überzeugen. Da hier leider nur im Einzugbetrieb gearbeitet wurde entstand die doch recht lange Warteschlange von 3 Zügen.

Wild Mouse

Die beste Achterbahn des Pleasure Beach ist die hölzerne Achterbahn Wild Mouse, welche im Vergleich zu den Stahlmäusen deutlich wilder unterwegs ist. Nur durch einen Gurt gesichert erlebt man hier quasi im Liegen wunderbare Airtime und sehr abrupte Kurven bei denen man natürlich mit Vollgas durchfährt, denn die Geschwindigkeit wird hier erst gegen Ende der Fahrt reguliert. Wer sich über stählerne Wilde Mäuse beschwert, die angeblich zu brachial daherkommen, der sollte diese Anlage eher meiden, wer jedoch gerade diese Eigenschaft an Mäusen mag wird mit der Wild Mouse bestens bedient.

Fazit Pleasure Beach

Der Pleasure Beach selbst ist ein toller Freizeitpark mit einem ganz eigenen Charme, bei dem man locker einen ganzen Tag verbringen kann. Ob man einen zweiten überhaupt in Angriff nehmen sollte mag Ich auch weiterhin sehr zu bezweifeln. Jedoch gibt es hier sehr viel zu erleben bzw. erneut zu erleben, so dass sich ein Besuch auch öfters lohnt.

 

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