Großes Vergnügen in einem seltsamen Urlaubsziel

Der Ferienort Ingoldmells ist hauptsächlich geprägt durch seine zahlreichen Ferienparks, immerhin befindet sich hier seit dem Jahr 1936 das erste Butlin’s Resort des Landes. Um das Angebot des Ferienortes zu erweitern, entstand in den 90er Jahren dann der Freizeitpark Fantasy Island mitsamt großem Indoorbereich mit einer Spielhalle und einer Bowlingbahn. Seit dem Jahr 2016 gehört der Park zur Mellors Group, Englands größtem Schausteller.   

Rhombus Rocket

Der Powered Coaster Rhombus Rocket war die erste Achterbahn des Freizeitparks. Wie so oft zur damaligen Zeit paarte man die Achterbahn mit einer Wildwasserbahn um auf möglichst kleiner Fläche zwei seiner Hauptattraktionen zu platzieren. Die Interaktion mit der Wildwasserbahn Log Flume macht auch heute noch den größten Charme der Anlage aus. Die ansonsten sehr familienfreundliche Fahrt von WGH Transportation überzeugt durch ihre langen Helices und den großen Dip kurz vor der Stationseinfahrt. Wie so oft auf einem guten Powered Coaster durchfährt man das Layout gleich mehrere Male.  

Volcano, Sea Storm und Magic

Rund um die Achterbahn Rhombus Rocket gesellen sich einige wunderbar gestaltete Fahrgeschäfte. Neben einem typisch englischen Twister, der Seesturmbahn Sea Storm und dem alten Magic des Schaustellers Ludewigt überzeugt hier vor allem der Space Shot Volcano des Herstellers S&S, welcher einem aus einem künstlichen Vulkan herausschießt.

Pyramid Attractions

Der Indoorbereich der Pyramide ist das große Aushängeschild des Freizeitparks Fantasy Island. Rund um den Mystical Dragon Mountain, welcher eine wirklich rasante Schlauchbootrutsche beherbergt, gibt es hier zahlreiche wirklich schöne Attraktionen. Dabei stechen vor allem die putzige oldschool Themenfahrt Seaquarium und die nagelneue interaktive Themenfahrt Harrington Flint’s Island Adventure’s positiv hervor. Aber auch eine Fahrt auf der Monorail Toucan Tours oder dem Flying Theater The Guadian sollte man keineswegs verpassen. Darüber hinaus gibt es in der Pyramide mit dem Jellikins Coaster eine Achterbahn für die ganz kleinen Parkgäste, die durch ihre geschlossenen Wagen für die meisten Erwachsenen ein eher unbequemes Erlebnis ist. 

Millennium

Direkt vor der Pyramide befand sich bis vor wenigen Jahren der Zugang zur Achterbahn Millennium. Heutzutage befindet sich der Wartebereich im Inneren der Pyramide, was zum einen ein deutlich immersives Erlebnis bietet, jedoch mit dem Umstand daherkommt, dass man mittlerweile eine größtenteils ungenutzte Station sein Eigen nennt. Durch die fehlende Trennung von Ein- und Ausstieg wird man in einem kleinen Bereich so lange zurückgehalten bis auch der letzte Fahrgast der Achterbahn diesen passiert hat. Erst dann erfolgt der Aufstieg in die Station über den Ausgang der Achterbahn. 

Recht zügig, nachdem man die Station betreten hat, wird der Zug auch schon abgefertigt und auf die Reise geschickt. Auf einer Höhe von sagenhaften 46m angekommen geht es auch gleich den nach links abfallenden First Drop herunter. Nach dem wir geschmeidig das erste Tal passiert haben geht es sogleich durch einen – für einen MK-1200 – ungewöhnlich hohen Looping hindurch. Nach einer längeren Geraden ändern wir in einem Sidewinder gekonnt unsere Fahrtrichtung, jedoch nicht ohne eine überdimensionale Bayernkurve oberhalb des Ingoldmells Market – Europas größtem Wochenmarkt – zu absolvieren. Nach einem kurzen Anstieg stürzen wir uns ein weiteres Mal schwungvoll zu Boden und sogleich in den zweiten Looping der Anlage. Unseren weiteren Weg um die Pyramide herum lassen wir ein wenig entspannter angehen in dem wir über mehrere Hügel gleiten, ehe wir zum großen Finale übergehen. In einer Helix werden wir ein letztes Mal ordentlich in den Sitz gedrückt, ehe wir die Bremsstrecke der Anlage erreichen und unsere Fahrt alsbald zu Ende geht.

Millennium ist einer der großartigsten Achterbahnen des Herstellers Vekoma. Zwar ist das Layout nicht ganz so einfallsreich wie modernere Anlagen des Herstellers, dafür aber kann der riesige MK-1200 durch seine druckreichen Elemente und seine fantastischen Fahreigenschaften überzeugen. Diese Bahn ist einfach nur smooth. 

Family Roller Coaster und Wild River Rapids

Auf der anderen Seite der Pyramide gesellen sich neben der großen Achterbahn Odyssey noch die kleine Familienachterbahn Family Roller Coaster, sowie die Wasserbahn Wild River Rapids. Der Spinning Raft aus dem Hause Reverchon ist ein Hit or Miss, denn die Anlage kann einen sehr gut nass machen, die Wahrscheinlichkeit dessen ist jedoch gering. 

Odyssey

Die ursprünglich als Jubilee Odyssey zum goldenen Thronjubiläum von Queen Elisabeth II eröffnete Anlage ist mit knapp 51m der bis dato höchste Inverted Coaster der Welt. Die direkt an der Nordsee erbaute Anlage wurde jedoch vom Vorbesitzer des Freizeitparks auf Grund der großen Windlast nur selten betrieben, was der Anlage ein fragwürdiges Image einbrachte. Mit dem Betreiberwechsel nahm auch die Odyssey wieder an Fahrt auf.

Nachdem man den knapp über 50m hohen Lifthill hinter sich gelassen hat, geht es zugleich sehr steil wieder in Richtung Boden. Mit ordentlich Druck passieren wir das erste Tal, woraufhin ein riesiger Looping auf uns wartet. Gleich darauf schießen wir eine riesige Cobra Roll empor, die uns gleich zwei weitere Male auf den Kopf stellt. Überaus ungewöhnlich ändern wir gleichdarauf in einer riesigen Wendekurve ein weiteres Mal unsere Fahrtrichtung. Als sei das nicht ausreichend genug, folgt sogleich ein Sidewinder. Hierdrauf umrunden wir in einer großen Helix die Ausfahrt aus der Cobra Roll. Fernab vom Boden gleiten wir durch eine Senke, ehe wir in einem Corkscrew ein letztes Mal auf den Kopf gestellt werden. Mit ordentlich Restgeschwindigkeit erreichen wir die Bremsstrecke der Anlage und alsbald die Station der Achterbahn.

Odyssey ist eine wirklich seltsame Achterbahn. Die Größe der Anlage spricht für sich, auch das unorthodoxe Layout weiß irgendwie zu gefallen, doch die durchaus ruppigen Fahreigenschaften lassen keinen wirklichen Fahrspaß aufkommen. 

Bilder Fantasy Island

Fazit Fantasy Island

Fantasy Island ist ein durchaus netter Freizeitpark in einem mehr als seltsamen Ort. Die große Auswahl der Fahrgeschäfte und die teilweise doch sehr hohe Qualität dieser überrascht und hinterlässt einen überaus positiven Gesamteindruck. Hier stechen vor allem die Attraktionen innerhalb der Pyramide durch ihre immersive Gestaltung positiv empor. Die Fahrten außerhalb der Pyramide kommen hingegen eher klassisch daher und können vor allem durch ihre einzigartigen Layouts überzeugen. 

 

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Ein Besuch im Legoland Windsor

Legoland Windsor

Legoland Windsor ist nach Alton Towers der beliebteste Freizeitpark der Merlin Entertainments Gruppe in Großbritannien, weshalb immer mit langen Warteschlangen zu rechnen ist. Die Lage auf einem Hügel mit Blick auf das Windsor Castle in der Ferne verleiht dem Park eine besondere Ausstrahlung.

Von hier oben schlängeln sich einige Wege hinunter, die ähnlich wie im Freizeitpark Tolk-Schau sogar Rutschen nach unten bieten. Die interessanteste Möglichkeit, diesen Berg ohne Anstrengung hinabzusteigen oder besser gesagt zu bezwingen, ist eine Fahrt mit der Standseilbahn Hill Train, von der aus man einen guten Blick auf die Raftinganlage Vikings River Splash hat.

Vikings River Splash

Diese Anlage ist durch den aufgesetzten Kanal nicht gerade als Schönheit zu bezeichnen, aber der Blick von den unteren Ebenen des Parks ist schon etwas Besonderes, denn Raftingboote, die mehrere Meter über einem durch einen Kanal fahren, sieht man nicht alle Tage. Vom Wasserstand her sah die Anlage ziemlich nass aus, was selbst in England ein Wunder ist.

Jolly Rocker

Folgt man dem Weg vom Rafting hinunter, gelangt man vorbei an einem Labyrinth und Zierer Kontiki in den Piratenbereich des Parks, wo ein alter Bekannter aus der Heide seine Runden dreht. Neben dem HUSS Pirat Jolly Rocker gibt es hier eine Teetassenbahn und die Wildwasserbahn Pirate Falls Dynamite Drench. Darüber hinaus gibt es großzügige Spielmöglichkeiten für die kleinen Gäste.

Knight’s Quest und Dragon’s Apprentice

Wer zumindest ein wenig Adrealin sucht, wird in Knight’s Kingdom fündig, denn hier gibt es neben der beliebten Foltermaschine Knight’s Quest – einem eher unbequemen Old Train der Firma Mack Rides – die beiden Achterbahnen Dragon und Dragon’s Apprentice. Während Dragon’s Apprentice eine nette Kinderachterbahn mit einer Abwärtshelix und leichten Kurven ist, ist Dragon’s Apprentice eine recht seltsame und gleichzeitig interessante Familienachterbahn. Beide Achterbahnen stammen, wie viele andere Fahrgeschäfte im Legoland Windsor, von der englischen Firma WGH Transportation.

Dragon

Der Dragon erinnert damit ein wenig an die legendäre Achterbahn The Ultimate in Lightwater Valley, ohne jedoch deren Höhe und Fahrzeit zu erreichen. Die Fahrt beginnt mit dem bereits von anderen Drachenachterbahnen bekannten Themenfahrtabschnitt, wo es gegen Ende ohne rasanten Sturz oder Abschuss in Richtung Lifthill geht. Dieser ist durch die Bleche am Catwalk nicht besonders leise und bietet unnötigerweise eine kurvige Streckenführung. Es folgt der erste Drop mit anschließender Achterkurve, bis man wieder in einem kurvigen Lift unter dem anderen durchfährt und wieder etwas an Höhe gewinnt. Mit der gesammelten Energie durchquert man nun einen Tunnel, um anschließend wieder eine Acht zu fahren. Gebremst wird auch hier durch Reibräder, die wiederum auf einem kurvenreichen Hügel installiert sind.

Während der Drache in Billund durch seinen schnellen Verlauf und die starke, an einen Abschuss erinnernde Beschleunigung nach dem Darkride-Teil überzeugen kann und der Drache im Legoland Deutschland durch seine vergleichsweise gewaltigen Ausmaße und die doch recht abrupte erste Abfahrt besticht, fällt es dem Drachen in Windsor eher schwer, etwas Besonderes vorzuweisen. Obwohl die Fahrt an sich kindgerecht ist und durch die etwas abrupteren Kurvenübergänge durchaus Spaß macht, bietet der Drache eine mehr oder weniger ereignislose Fahrt, die dann auch noch gerne durch Lifthügel unterbrochen wird.

Laser Raiders

Folgt man den Wegen, so findet man im ägyptischen Themenbereich Kingdom of the Pharaos mit den Laser Raiders ein weiteres Highlight, für das man gerne etwas länger anstehen darf. So gerne ich die Anlage von Sally ausprobiert hätte, so schnell verging die mir verbleibende Zeit im Park. Aufgrund des allgemeinen Verkehrsaufkommens rund um London an diesem Tag und des großen Andrangs im Legoland Windsor konnte ich nur die beiden Achterbahnen, das Miniland, den Hill Train und den neuen 4D-Film besuchen.

Die besonderen Attraktionen des Legoland Windsor

Abgesehen vom üblichen Legoland Repertoire kann man im Legoland Windsor einige Besonderheiten entdecken. So kann man in der Digger Challenge beispielweise einen richtigen Bagger steuern, auf dem Duplo Valley Airport seinen Hubschrauber am Stiel hoch und runter bewegen bzw. drehen, mit den Raft River Racer mit einem Schlauchboot eine kurvige Stecke nach unten rutschen, in der Märchenfahrt Fairytale Brook vorbei an gut animierten Legomodellen fahren oder im Atlantis Submarine Voyage in U-Booten durch ein Sealife Center fahren.

Miniland

Während sich die Kinder im Duplo-Wasserbereich austoben, können die Erwachsenen im Miniland die Lego-Modelle bewundern. Dieses ist sehr schön gestaltet und kann neben Modellen aus Großbritannien auch Modelle aus Frankreich und den Niederlanden vorweisen. Star Wars Modelle wird man in diesem Teil des Parks nicht finden, diese haben glücklicherweise eine eigene Ausstellung in der Nähe des Eingangs.

The Legends of Chima 4D

Im 4-D Kino des Parks wird neben einem Agentenfilm auch ein Film der neuen Produktserie The Legends of Chima der Firma Lego gezeigt. Da Lego mit ihren Serien schon gezeigt hat, wie man richtig animiert, war ich auf diesen Film halbwegs gespannt, auch wenn ich von der Materie nicht so viel Ahnung hatte und mir ein Ninjago-Film sicher mehr zugesagt hätte. Die Animationen waren sehr sauber und der 3D Effekt war wirklich so klar, wie ich es noch nie in einem Kino gesehen habe. Die anderen Effekte waren alle gut auf den Film abgestimmt, so dass man sich den Film auf jeden Fall anschauen sollte, wenn man mit größeren Wassermengen umgehen kann und dem Genre Animationsfilm nicht unbedingt abgeneigt ist.

Fazit Legoland Windsor

Legoland Windsor ist ein Park, der mich sehr überrascht hat. Durch die Lage in einem Tal bietet dieser Park ganz ungewöhnliche Ausblicke und weiß diese dennoch für sich zu nutzen. Alles wirkt harmonisch aufeinander abgestimmt, wenn auch etwas enger bebaut als in anderen vergleichbaren Parks. Kleinkinder bis zu einem gewissen Mindestalter haben hier allerlei Möglichkeiten sich auszutoben, was auch großzügig angenommen wird.

 

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