X Sonnige Stunden im Thorpe Park

Vorwort

Da der Monat Mai, trotz diverser Bank Holidays nicht gerade zu den besucherstärksten Monaten der englischen Freizeitparks gilt, hat Merlin Entertainments eine recht schöne Aktion für Annual Pass Besitzer gestartet, wonach diese ihre Freunde für 15 Pfund in die vier Freizeitparks der Gruppe in England mitnehmen können. Im Vergleich mit den eh schon vorhandenen 50% Rabatt lohnt sich diese Aktion aber deutlich mehr und somit ging es für meinen englischen Freund und Kommilitone Connor nach einiger Zeit erneut nach Staines.

Ein verhältnismäßig leerer Park

Der Park war für einen Sonntag eines Bank Holiday Weekends bei sonnigsten Wetter verhältnismäßig leer, jedoch kam es vereinzelt zu längeren Warteschlangen, so waren zum Beispiel zu Beginn des Tages 120 Minuten bei Colossus angeschlagen, während man bei Saw the Ride bis in die Station gehen konnte. Auch bei Stealth und The Swarm herrschte eine längere Warteschlange, jedoch nicht unbedingt bei der Rückwärtsfahr-Option dessen.

Während die rechte Seite bei the Swarm im Allgemeinen ruhig als die bessere angesehen werden kann, so ist es die linke Seite die bei der Rückwärtsfahrt doch deutlich mehr punkten kann. Während die Vorwärtsfahrt durch einen einzigen Near-Miss seit diesem Jahr halbwegs überzeugen konnte, so bekommt man davon bei der Rückwärtsfahrt nichts mit, hingegen wird man von quasi jedem Element neu überrascht, was hauptsächlich bei der letzten Rolle doch sehr unerwartet war. Es ist schon ein lustiges Fahrgefühl, welches zumindest mich kaum noch vor Lachen hält.

X

Die zweite Neuheit in diesem Jahr ist die umgestaltete Achterbahn X:\ No Way Out, welche nun unter dem simplen Namen X fungiert. Nachdem man die umgestaltete Queue betreten hat geht es die nun recht schöne und zugleich atmosphärische Warteschlange in Richtung der Station, wo man dann in die neuen Züge einsteigt, jedoch vorwärts fahrend die Station verlässt. In der Halle erwarten einen nun gute Lichteffekte und ein klasse Soundtrack, wenn gleich nicht unbedingt der interessanteste Streckenverlauf. Die Vorwärts- und Rückwärtspassagen auf den Liften existieren nicht mehr und so rast man bis auf die letzten zwei Blöcke die Strecke ab. Dort darf man dann ein wenig länger warten, was bei den Lichteffekten kaum störend ist, außerdem bieten diese Pause eine gute Sicht auf die Strecke, ohne das es zugleich zu hell wäre.

Merlin Entertainments und der Thorpe Park haben bei der Neugestaltung von X nichts verkehrt gemacht, denn das was X:\ No Way Out letztes Jahr war, war nun wirklich keine interessante Anlage mehr. Die Musik, die Fahrt und die Lichteffekte machen einiges her, auch wenn einem doch der Umstand der rückwärtsfahrenden Züge ein wenig gefehlt hat.

 

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Auf Entdeckungstour im Bellewaerde Park

Bellewaerde Park

Der Bellewaerde Park befindet sich in der belgischen Provinz West-Vlaanderen, welche durch die Stadt Brügge sicherlich als schönster Teil Belgiens deklariert werden kann. Auch die Straßen sind hier nicht so bescheiden wie im Rest des Landes und die Nähe zu der französischen Region Nord-Pas-de-Calais beschert den Park ein angenehmeres Parkpublikum als man es beispielsweise im Ur-Walibi erleben kann.

Parkrundgang

Bengal Rapid River

Betritt man den Park durch den Eingang A und geht sogleich nach links trifft man nach passieren des Kettenkarussells auf die Vekoma Raftinganlage Bengal Rapid River, welche dem indischen Themenbereich zuzuschreiben ist. Die Gestaltung des Kanals ist schön anzusehen und der Raftingfaktor durch die Boote, wie auch bei der Schwesteranlage im Walibi Holland, ausgeprägt, nur leider kam es durch die Beliebtheit der Anlage nicht zu einer Fahrt. Hier sollte man sicherlich gegen Anfang oder am Ende des Besuches eine Fahrt wagen.

Bengal Express

Die zweite Attraktion in diesem Bereich ist der Bengal Express, eine Zugfahrt in geschlossenen Wagons bei der man durch großzügige Tiger- und Löwengehege fährt und bei der zweiten Kehrtwende die Wasseraufbereitungsanlage des Parks als Highlight bestaunen darf – immerhin wird dieses ja sogar via Lautsprecher angepriesen. Sollte nicht gleich ein Zug in der Station sein, oder dieser gerade abgefahren sein kann man hier tatsächlich recht lange Warten. Auch sagt dieses der großzügig angelegte Wartebereich auch aus, wobei es den Anschein hat, dass der Bellewaerde Park im Allgemeinen in der Hochsaison durchaus sehr voll werden kann.

Screaming Eagle

Am Ufer eines großen Sees gelegenen befindet sich der Themenbereich Canada, welcher die einzige von außen halbwegs einsichtige Attraktion des Bellewaerde Park aufweisen kann. Die Rede ist dabei vom Shot ’n‘ Drop Screaming Eagle, eine der seltenen Parkanlagen aus dem Hause HUSS. Im Gegensatz zu den des Öfteren vertretenen Space Shot Türme des Herstellers S&S Worldwide kann die Anlage aus dem Stand heraus nach oben geschossen werden. Im Gegensatz zu den Anlagen, welche vor einiger Zeit noch auf deutschem Kirmesboden zu sehen waren erfolgt der Abschuss nach oben doch sehr überraschend, da jegliche Rekommantion dieses nicht voraussehen ließ. In freier Wildbahn und nicht durch den Hall umherstehender Häuser beeinflusst ist der Lärmpegel dieses Geschäftes durchaus gering, wobei man als Mitfahrer beim Hochfahren der Gondel jedoch anderer Meinung sein kann. Der Fall ist im Vergleich zu besseren S&S Türmen eher zahm und Kräfte im negativen Bereich entstehen kaum, jedoch punktet die Anlage durch eine große Kapazität, der allgemeinen Gestaltung, sowie dem Abschuss und der höheren Fahrtdauer.

Niagara

Nebenan erstrahlt der Shoot the Chutes Niagara des Herstellers Interlink in seiner vollen Pracht. Diese Art der Wasserbahn zeichnet sich vor allem durch seine großen Boote und der entstehenden Welle aus, welche sich hier jedoch nur bedingt auf die Insassen des Bootes auswirkt. Tatsächlich ist der Nässegrad nicht so hoch wie bei den Anlagen Cataratas Salvajes aus dem spanischen Parque Warner oder Tidal Wave aus dem englischen Thorpe Park, aber immerhin nicht so enttäuschend wie bei Isla Magicas Iguazu. Auf der Brücke, welche seltsamer Weise nicht vom Ausgang der Anlage über die Anlage führt, sondern frei zugänglich als Brücke zwischen den Ufern dient, war die Sehnsucht nach dem nassen Element durchaus hoch. Hier warfen sich Kinder gnadenlos in die Welle und man konnte diese hinter einer sicheren Glaswand gut dabei beobachten. Tatsächlich bricht die Welle so seltsam durch das Boot, so dass der größte Teil dieser direkt die Brücke erwischt.

Die weiteren Attraktionen in diesem Bereich sind eine Koggenfahrt, eine nass wirkende Schlauchbootrutsche, sowie die ein wenig seltsam wirkende Schiffschaukel aus dem Hause HUSS. Von 13-16 Uhr kann man auf einer kleinen Insel Totenkopfaffen ein wenig näher kommen, da ein Weg genau durch deren Gehege verläuft.

Auf der rechten Seite des Parkeingangs A befindet sich der Kidspark Themenbereich, der einerseits aus einem mittelalterlich gestalteten Teilbereich besteht, andererseits aus einigen traditionellen Fahrgeschäften und einem mysteriösen Herrenhaus, sowie einem großen Kletter- und Rutschkomplex.

Maison Magique d’Houdini

Ob eben jenes Herrenhaus unbedingt zu dem Kinderbereich gehören sollte, mag man doch eher zu bezweifeln, denn die Preshow ist nicht unbedingt für ängstliche Personen gemacht, wenn gleich die eigentliche Thematik nicht gruselig ist. Nachdem man das Maison Magique d’Houdini betreten hat, wo einige Exponate ausgestellt wurden wird ein Film über seine Jugend gezeigt, welcher nach kurzer Zeit untermalt von einem fiesen Lachen jedoch wegbrennt. Nun aktivieren sich einige Effekte und nach einigen Tricks wird man eingeladen beim größten seiner Tricks selbst beizuwohnen.

Wo der Preshow Raum sehr detailliert gestaltet ist, so ist der Hauptraum doch überraschend leer. Im Vergleich zu anderen Hexenschaukeln des gleichen Herstellers kann man hier keine üppig gestaltete Raummitte finden, was den angestellten Bedienern die Abfertigung zwar durchaus erleichtert, aber doch ein wenig Schade ist. An den Seiten befinden sich Spiegel, die glücklicher Weise, fixiert sind und im späteren Verlauf noch eine weitere Funktion offenbaren.

Die eigentliche Fahrt lässt mit dem vorgetäuschten Überschlag ganz schön lange warten und auch die Musik bleibt einen nach der Fahrt nicht sehr lange in Erinnerung. Jedoch ist das wahnsinnige Genie Huidinis durchaus in Erinnerung geblieben, denn sein Trick war selbst nach Betteln für eine Befreiung noch nicht zu Ende. Trotz der Aussage man würde sich in seinem schlimmsten Alptraum befinden entsinnt sich Houdini nach einem weiteren fiesen Lachen und dem Worten „Ce que vous pensez que vous voyez n’est pas ce qu’il semblait. C’est ce qu’on appelle l’illusion“ wird man schlussendlich doch noch befreit. In den Spiegeln zeigt sich dabei ein animierter Schlüssel.

Jungle Mission

Vorbei an einigen sehr großzügigen Tiergehegen, welche hauptsächlich afrikanische Tierarten aufwiesen, geht es in den Jungle. Die Hauptattraktion dieses Bereiches und zugleich einer der Hauptattraktionen des Bellewaerde Park schlechthin ist die Towboat Safari Jungle Mission, bei der man wie im Erlebnis-Zoo Hannover an einigen Tiergehegen vorbei schippert. Diese Anlage wurde vor gar nicht langer Zeit von Grund auf erneuert und erstrahlt heute im frischen Glanz bzw. in ihrer jetzigen Ausprägung. Während der Fahrt werden einige Wassereffekte aktiviert, nur die wenigsten von diesen erfrischen die Besucher auch direkt. Das afrikanische Thema wurde dabei nicht so liebevoll rassistisch wie beim ehemaligen dänischen Vergnügungspark Sommerland Syd umgesetzt, kann aber von den bekannten Uraltanimatroniks, welche man allesamt in der Themenfahrt La Jungla des Parque de Atracciones de Madrid wiederfindet, glücklicherweise keine einzige vorweisen und hebt sich daher doch deutlich ab.

Coccinelle

Die Achterbahn mit der längsten Warteschlange war an diesem Tag ein Klassiker deutscher Ingenieurskunst mit dem Namen Coccinelle, oder Keverbaan, je nachdem welche Sprache man besser versteht. Interessanter Weise konnte die Anlage weder von der Lautstärke noch von der Geschwindigkeit mit baugleichen Anlagen verglichen werden, denn sie hörte sich weder an wie ein Düsenjet, noch war sie so langsam, dass sie zusätzliche Reibräder auf der Strecke brauchte. Tatsächlich konnte man weder diese Anlage, noch den Luftdruckturm von weiten hören. Die allgemeine Gestaltung als wilde Achterbahn des Westens wirkt zwar ein wenig ungewohnt, ist durch die umgebenden Wände und der Überdachung des Lifthills eigentlich recht gelungen.

River Splash und El Toro

Neben der Wildwasserbahn River Splash und einem Bisongehege beginnt der Themenbereich Mexico sein Dasein. Hier kann man in einem 4D Kino den Film Sammys großes Abenteuer auf Niederländisch beziehungsweise Französisch ansehen, eine Runde auf dem Break Dance El Toro in Kuhgondeln drehen, dem zur Zeit noch einzigen Topple Tower außerhalb Skandinaviens mit Personenverkehr in Europa bestaunen oder die beiden verbliebenen Achterbahnen des Bellewaerde Park fahren.

El Volador

Ein Topple Tower des Hersteller HUSS ist ein seltsames Gerät, denn es scheint spektakulär von außen und auch die Technik scheint durchdacht, wenn auch in den wenigsten Fällen zu funktionieren und dennoch gehört dieses Fahrgeschäft mit Abstand zu den langweiligsten was man in einem Freizeitpark erleben kann, was man zuvor evtl. noch von dem King Kong aus dem Bobbejaanland hätte sagen können, wobei dort weder die Fahrt noch das Äußere besonders interessant aussehen, aber immerhin hat die Anlage Effekte die einen tatsächlich betreffen. Die Fahrt in El Volador gleicht der eines Wellenfliegers sollte man ihn seitlich fahren, nur das man diesen deutlich langsamer und mit Schulterbügeln absolvieren würde und mit leichter Querneigung nach unten. Wie Chessington World of Adventures des Öfteren zeigte kann man so gut wie alles massiv aufwerten wenn man denn das Element Wasser dazu ausnutzt andere Leute nass zu machen, hier hingegen war es unerreichbare Deko, die nicht einmal die Schuhe bespritzte, schade, denn das Konzept sieht in Bewegung von außen sehr schön aus.

Boomerang

Einige Meter von der Anlage entfernt kann man den ersten jemals eröffneten Boomerang seine Ehre erweisen und tatsächlich ist diese Achterbahn ein würdiger Vertreter dieser Shuttlecoaster Art. Im Vergleich zu vielen anderen Vertretern kommt die Station nicht in einer Zeltoptik daher, sondern wurde passend zum mexikanischen Bereich gestaltet. Die Vekoma Züge der zweiten Generation fahren sich hier, wie auch bei der Schwesteranlage Cobra aus dem Walibi Belgium erstaunlich gut, wenn auch nicht ganz so perfekt wie in Wavre. Die Anlage selbst erstrahlt durch ihre Farben, ist jedoch nicht unbedingt am Geeignetsten für diesen Bahntypus platziert worden.

Huracan

Die Neuheit in diesem Jahr ist der Indoorcoaster Huracan, welcher die vermeintlich recht gute Piratenthemenfahrtkopie im selben Gebäude ersetzt hat. Von außen kann man einen kleinen Teil der Strecke einsehen und man fragt sich ein wenig, warum man diese nicht ein wenig mehr ausgeprägt hatte, immerhin ist die Höhe bis zum Boden doch noch recht hoch. Betritt man den ein wenig zu hellen Wartebereich dauert es auch nicht lange bis man sich in der schön gestalteten Station befindet. Da man hier, wie in den anderen Anlagen auch, abgezählt wird besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit sich seinen Lieblingsplatz zu ergattern.

Die Fahrt beginnt mit einer kleinen Themenfahrt, wo man begleitet von Musik und anderen Klängen durch die Elemente Feuer, Wasser und Wind geleitet wird. Anschließend fördert einen der Lifthill auf die Maximalhöhe der Anlage und nach einer kleinen Geraden folgt der kurvige erste Drop, welcher nach einem kleinen Anstieg wieder in das Gebäude führt. Nun folgt die überraschend wilde und zugleich ruhige Fahrt. Eine Kurve wechselt mit der nächsten und die Umschwünge machen dabei allesamt sehr viel her. Wo man denkt ein Force Coaster müsste so langsam mal enden macht Huracan einfach weiter, bis irgendwann auf einer Geraden haltmacht und dabei von Lasern ein wenig unterhalten wird, immerhin muss der vorangehende Block noch freigegeben werden.

Huracan macht als Dunkelachterbahn so einiges her und ist in der Halle tatsächlich so dunkel, wie man es selten erlebt. Die Geschwindigkeit wie auch die Kräfte während der Fahrt sind einfach toll und der Thementeil am Anfang nettes Beiwerk, auch wenn man diesen Part nicht unbedingt für eine sehr gute Achterbahn wie es Huracan nun mal ist bräuchte.

Bilder Bellewaerde Park

Fazit Bellewaerde Park

Der Bellewaerde Park ist zweifellos einer der schönsten Parks Europas und es tut mir schon ein wenig Leid den Park nach nur 3 1/2 Stunden verlassen gemusst zu haben, zumal Wiederholungsfahrten, wie auch eine Fahrt auf der seltenen Raftinganlage darunter gelitten haben. Die Companie des Alpes hat mit dem Bellewaerde Park einen großartigen Park, der vor allem gegenüber der Konkurrenz aus de Panne Punkten kann. Hier bleibt daher nur zu hoffen, dass auch in Zukunft weiter in die bisherige Richtung des doch recht großen Parks investiert wird.

 

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Ungewöhnliche Perspektiven in einem seltsamen Park

Flamingo Land

Der Tier- und Freizeitpark Flamingo Land im englischen Yorkshire ist einer der interessantesten Freizeitparks im Vereinigten Königreich. Er ist durch seine Hauptattraktionen, darunter vor allem der Suspended Looping Coaster Kumali, seit langer Zeit auf der Must-Do Liste vieler Freizeitparkenthusiasten, aber ist der Freizeitpark denn auch der interessante Teil des Parks?

Tatsächlich ist das Flamingo Land ein sehr seltsamer Park mit einer wirklich bizarren Ausstrahlung. Seine Attraktionswahl in der Vergangenheit war dabei stets interessant, denn unter anderem standen hier Fahrgeschäfte wie der berüchtigte Flight Trainer von Intamin, eine Waikiki Wave von Vekoma oder der transportable Shuttle Loop der Firma Schwarzkopf. Seither haben zwar die Fahrgeschäfte stets gewechselt, die Ausstrahlung des Flamingo Lands blieb aber stets erhalten.

Dino Stone Park

Nun scheint man jedoch erkannt zu haben, dass dieser Weg nicht immer der Beste war, weswegen man nun begonnen hat seine Themenbereiche auszubauen und kompakter zu gestalten. Der neu errichtete Dino Stone Park, der zum Zeitpunkt des Besuchs noch im Bau war, ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Hier befinden sich gleich zwei der drei diesjährigen Neuheiten, wovon die Magic Bikes von Zamperla auch bereits geöffnet haben. Der Junior Twister Coaster, desselben Herstellers war zum Zeitpunkt des Besuches noch nicht errichtet, sollte aber das Angebot der Kinderachterbahnen im Park sinnvoll erweitern.

Splash Battle

Im benachbarten Themenbereich Splosh! widmet man sich ganz dem nassen Element und der Thematik des Fliegens. Die Hauptattraktion in diesem Areal ist die Splash Battle Anlage aus dem Hause Preston & Barbieri, wie man sie in der Form beispielsweise auch im niederländischen Park Walibi Holland und dem französischen Park Walibi Sud Ouest vorfinden kann. Wie immer sind auch hier die Kanonen halbwegs nutzlos, da nicht funktionierend. Sollte man durch die ganzen Wassereffekte nicht nass genug geworden sein, so kann der riesige Wasserspielplatz direkt nebenan Abhilfe schaffen.

Flip Flop

Wenn man nun eine Möglichkeiten zum Trocknen sucht, so ist die beste Adresse dafür definitiv der Fabbri Top Swing Flip Flop. Auch wenn sie sich äußerlich kaum von ähnlichen Anlagen diverser anderer Hersteller unterscheidet, so hat es die Fahrt durchaus in sich. Mit einer wahnsinnigen Beschleunigung schwing der Gondelträger in die Höhe und versucht dabei seine Mitfahrer bestmöglich aus dem Sitz zu katapultieren. So viel Airtime findet man sonst nirgendwo, weswegen die eine oder andere Fahrt für jeden Freizeitparkenthusiasten absolut unausweichlich ist!

Zooom

Trocken geschleudert kann man nun drei Flugmaschinen besuchen, wovon die blau lackierte Zooom am herausstechendsten ist, denn sie versperrt die Sicht auf den wirklich sehr schönen Sky Flyer aus dem Hause Mondial. Die Fahreigenschaften dieser Achterbahn ist wahrlich nicht gut und spiegeln leider die Kompetenz des Herstellers Zamperla bei der Manufaktur von Kinderachterbahnen wieder. Der Ausschwung während der Fahrt ist nicht der Rede wert, wodurch die Anlage im Vergleich zu Turbulencia des Parque de Atracciones de Madrid nicht überzeugen kann. Die eher hässliche Ausstrahlung dieser Anlage kommt dem ganzen auch nicht zugute und eine Fahrtdauer von 4 Runden erst recht nicht.

Sky Flyer

Hingegen könnte diese beim Sky Flyer tatsächlich ein wenig länger sein, denn die ehemalige Anlage aus dem Drayton Manor Theme Park ist durchaus eine Fahrt wert. Wie auch bei den Versionen von HUSS oder Weber kommen bei dieser Überkopfschiffschaukel keine Schulterbügel zu Einsatz, was jedoch nicht unbedingt am Geeignetsten für die Fahrposition ist. Tatsächlich hätte eine Fahrt mit Blick nach innen einiges mehr hergemacht, der Interaktion mit der anderen Gondel zum Trotz, und somit den Fahrkomfort ein wenig erhöht. Nichts desto trotz ist die Fahrt selbst gut und dessen Verlauf wirklich ausgewogen, so dass eine Fahrt auf der mittlerweile eher seltenen Anlage durchaus als Pflicht angesehen werden sollte.

Der Themenbereich Lost Kingdom im Flamingo Land kann als interessantester Themenbereich des Parks angesehen werden, denn er leitet in den Zoo über und kann die beiden Achterbahnen Mumbo Jumbo und Kumali vorweisen, sowie die Bootsfahrt Lost River Ride.

Kumali

Spätestens seit dem Bau von Kumali sind die Blicke in Richtung Yorkshire gerichtet, denn dieser Suspended Looping Coaster der Firma Vekoma war erst die zweite Anlage dieses Typs mit einem anderen Layout innerhalb Europas, sofern man von den beiden Anlagen aus dem spanischen Isla Magica und dem italienischen Gardaland mit ihrer Bonushelix absieht.

Die Fahrt auf Kumali beginnt mit dem Erklimmen des Lifthills, worauf eine abwärtsgeneigte Kurve das erste Gefälle der Anlage einleitet. Wo dieser Teil der Bahn dem eines Standard-SLCs noch recht nahe kommt, so ist alles Folgende anders. Nach einer längeren Kurve folgt sogleich die erste Steigung und zugleich die erste Inversion der Anlage, ein Looping. Dieser wird dann auch genauso durchfahren wie es sein sollte, also mit ordentlichem Druck und einer hohen Geschwindigkeit. Nach dessen kurvigen Ausfahrt fügt sich eine Cobra Roll an und sich recht schön fährt. Kurz darauf wird man auf eine interessanteste Art und Weise in einer ZeroG-Rolle umher geworfen, woraufhin sich eine Steilkurve anschließt, die einem in die Bremsstrecke der Anlage führt.

Kumali ist eine interessante Achterbahn, dessen Fahrkomfort kaum Raum für Beschwerden lässt. Sie fährt sich also durchaus gut, jedoch zugegebener Maßen nicht gerade spannend. Durch die eher seltenen Fahrten kann es natürlich gewesen sein, dass die Anlage nicht ihr volles Potential vorweisen konnte, weshalb mich selbst das Standardlayout mehr überzeugen kann, sofern sich die Anlage so gut fährt wie beispielsweise Infusion im Pleasure Beach Blackpool.

Mumbo Jumbo

Die benachbarte Achterbahn Mumbo Jumbo ist im wahrsten Sinne ein wenig seltsam. Den übersteilen und schnellen Lift erklommen geht es viel zu schnell in eine Kurvenkombination ohne vorhandener Querneigung, die kurz darauf in einem recht steilen 112° Drop überleitet, welcher der Achterbahn bis zu ihrer Ablösung durch den 1° steileren El Loco Coaster aus Fraispertuis City, einen Weltrekord einbrachte. Dieser Drop, so imposant die Fakten auch klingen mögen, ist auf ganzer Linie enttäuschend, denn sobald dieser eingeleitet ist, ist er auch wieder vorbei. Vom Fahrgefühl ist er kein Vergleich mit denen eines Gerstlauer Eurofighters die allesamt ausgeprägtere Kräfte vorweisen können und deutlich höher daherkommen. Mit einer kleinen seitlichen Drehung geht es sogleich zur ersten Blockbremse hinauf.

Nun folgt eine Kurve, die man durchaus öfters in diversen Achterbahnen verbauen könnte, denn sowohl auf Holzachterbahnen des Herstellers GCI wie auch hier macht der nach außen geneigte Streckenabschnitt durchaus sehr viel her. Leider ist dieser Part sehr schnell wieder vorbei und eine scheinbar konventionelle Kurve schließt sich an, die jedoch gegen Ende immer mehr an Neigung zugewinnt und einem kurzerhand Überkopf stellt. Das Fahrgefühl der Hangtime ist hierbei sehr ausgeprägt und man ist schon einigermaßen froh kurz darauf in einem halben Looping in Richtung Boden zu stürzen, wo man dann auch das erste Mal an der tiefsten Stelle der Fahrt angekommen ist. Die Fahrt ist jedoch noch nicht zu Ende und eine weitere Steigung mit anschließender kaum regulierender Blockbremse schließt sich an. Es folgt die letzte traditionelle Kurve, die in einer abwärtsführenden Heartlineroll mündet – dem tatsächlich interessantesten Element der Fahrt. Eine belanglose Kehrtwende in Form eines Immelmann Turns schließt sich an, woraufhin die Fahrt alsbald endet.

Obwohl die Fahrt von außen interessant wirkt und sich von innen Zweifelslos auch interessant fährt, so ist dieser Achterbahntyp nicht das wofür ihn viele anpreisen. Im Vergleich zu der Vorgängerachterbahn den Screaming Squirrels trifft die El Loco Reihe des Herstellers S&S zwar den Nerv der Zeit und konnte sich dementsprechend schon öfters etablieren, dennoch könnte die Fahrt meiner Meinung nach selbst ein wenig verrückter oder wilder sein. Nennenswerte Wiederholungsfahrten blieben daher aus – was hier jedoch auch an der hohen Wartezeit dank Einwagenbetrieb lag.

Lost River Ride

Bei warmen Temperaturen, die am Besuchstag nun wirklich nicht vorhanden waren, ist die Spillwater/Bootsfahrt Lost River Ride sicherlich eines der interessantesten Fahrgeschäfte des Freizeitparks Flamingo Land. Wie auch bei der Sambesi-Bootsfahrt im Erlebnis-Zoo Hannover oder auch der Jungle Mission im belgischen Bellewaerde Park führt die Fahrt an einigen Gehegen vorbei, bietet jedoch einen durchaus längeren Stopp in der Blockbremse bei der überaus großzügigen Savanne, wo man auch mal einer Giraffe hinter einem Strauß herlaufen sieht.

Kurz darauf geht es recht ungewöhnlich, und auch recht schnell sobald das Boot in entsprechender Schräglage geraten ist, via Kabellift nach oben. Nach einer eher langweiligen Gerade in einem Gebäude – bei der es mich eigentlich gewundert hat nicht noch durch eine Voliere zu fahren –, folgt der von außen recht markante Drop und ein bisher unerlebtes Gefühl des Nasswerdens. Obwohl ich bislang jeden Spillwater – beziehungsweise Shoot the Chutes – der mir über den Weg gelaufen ist gefahren bin, ist mir noch nie passiert erst einmal von der einen Seite komplett durchnässt zu werden und kurz darauf noch mal von der anderen.

Der Zoo

Triefend nass geht es also nun in den Zoobereich des Freizeitparks, welchen ich jeden wirklich nur empfehlen kann. Wirklich alle Tiere haben hier sehr viel Freiraum, auch ist die Einsichtbarkeit der Gehege meist nur von oben möglich oder indem man gerade an ihnen in einem Boot vorbei schippert, so beispielsweise beim Löwengehege innerhalb des Lost River Rides. Wo Ich noch Tage zuvor dachte die Gehege im Bellewaerde Park seien größer als all jene bislang gesehene, so wurde Ich hier eines besseren belehrt. Würde es einem als Freund der Freizeitparkkultur nicht immer in die anderen Bereiche ziehen, so könnte man hier locker den ganzen Tag verbringen. Andererseits verbinden eine Seilbahn und der Peoplemoover, eine Monorail mit Kuhzug, die beiden Parkenden miteinander.

Mischief Mansion

Die Muddy Duck Farm, wie der Kinderbereich Children’s Planet sind zwei kleinere Bereiche im Flamingo Land, die vor allem kleineren Kindern gewidmet sind. Diese können sich – im Übrigen als einzige – auf dem Go Gator vergnügen, oder die originelle und schön gestaltete Themenfahrt Mischief Mansion, sowie dem zugehörigen interaktiven Walkthrough Little Monsters Exploratorium amüsieren.

Cliff Hanger

Im wunderschön gestalteten Themenbereich Seaside Adventure, auf der anderen Seite des Freizeitparks Flamingo Land, kann man neben mehreren Kinderfahrgeschäften eine Fahrt auf dem S&S Combo Tower Cliff Hanger wagen. Da ich bislang nur die Ehre hatte den einen oder anderen Space Shot fahren zu dürfen, die meist doch eher einen recht mauen Fahrverlauf aufweisen konnten, war meine Erwartung an die Fahrt auf dem Cliff Hanger wirklich sehr niedrig; die abnormal ausgeprägte Airtime sowohl beim Schuss nach oben, wie auch beim Schuss nach unten konnten mich ziemlich schnell von einem Gegenteil überzeugen. Ein absolut genialer Turm!

Der letzte Themenbereich des Parks und zugleich der Bereich rund um den Eingang hört auf dem Namen Metropolis. Dieser kommt im Bereich um den Launched Coaster Velocity recht einheitlich gestaltet daher; es gibt jedoch noch ausreichend Bedarf für das eine oder andere Makeover im restlichen Bereich dessen. So ist der Platz mit der Fahrradhochbahn, dem Baloonrace und der kleinen Kinderachterbahn Runaway Train nun wirklich keine Schönheit.

Hero

Um den hinteren Bereich Metropolis ein wenig aufzuwerten hat man sich für die Volare Hero als dritte Neuheit in diesem Jahr entschlossen. Ob es dabei richtig war die Wilde Maus, aus dem Hause Maurer Söhne, in Zahlung zu geben sei dahingestellt. In England ist die geplante Anlage zumindest eine Neuheit, welche durchaus etwas Aufsehen erregen kann.

Velocity

Die letzte Achterbahn und zugleich die beste des Freizeitparks Flamingo Land ist die Motorradachterbahn Velocity aus dem Hause Vekoma, welche den Prototypen aus dem niederländischen Themenpark Toverland in tatsächlich jedem Punkt mit Leichtigkeit in den Schatten stellt. Diese Bahn ist von den Fahreigenschaften einfach nur überragend. Der Launch zieht ordentlich und die anschließenden Kurven werden mit genau dem richtigen Maß an Geschwindigkeit durchfahren, wodurch durchaus ausgeprägte Kräfte entstehen, welche sich auch auf dem Hügel gegen Ende der Fahrt auch im negativen Bereich bemerkbar machen.

Wer Velocity gefahren ist muss sich eigentlich wundern, dass es bislang noch recht wenige Motorbike Coaster aus niederländischer Produktion gibt, immerhin verkaufen sich die Kopien dieses Fahrprinzips ja auch, wobei die Fahrposition an sich nie direkt kopiert wurde. Die Fahreigenschaften des englischen Exemplars sind zumindest in jeder Hinsicht erhaben und die Fahrt durch die kurvenreiche Strecke macht einiges her, so dass man sich nur wünschen könnte des Öfteren in Europa ein Exemplar aus genau dieser Schmiede vorfinden zu können.

Bilder Flamingo Land

Fazit Flamingo Land

Das Flamingo Land ist ein echt toller Tier- und Freizeitpark. Leider neigt der Park dazu seine zahlreichen und wirklich guten Fahrgeschäfte nicht wirklich gut zu präsentieren. Hier kann man nur darauf hoffen, dass eine ansehnliche Präsentation in Zukunft zum Standard des Freizeitparks gehört – stellenweise ist der Park ja auch heute schon überraschend gut gestaltet. Mit dem großzügigen Tierbereich des Parks hat man zumindest einen guten Besuchsgrund, welcher durch den Freizeitparkbesuch großartig abgerundet wird.

 

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