Ein Ausflug nach Busch Gardens Williamsburg

Busch Gardens Williamsburg

Sesame Street Forest of Fun

Die Hauptattraktion des großen Kinderbereichs Sesame Street Forest of Fun ist die kleine Familienachterbahn Grover’s Alpine Express. Die von Zierer gebaute Bahn besteht aus zwei hintereinander angeordneten Helices und ist eine sehr gute Einstiegsachterbahn für alle zukünftigen Achterbahnfans.

Italy

Escape from Pompeii

Escape from Pompeii ist die mit Abstand am besten gestaltete Wasserbahn in einem Freizeitpark. Nachdem man mit dem Kettenlift in die Ausgrabungsstätte gebracht wurde, durchquert man zunächst einige schön gestaltete Räume, bevor es mit Feuereffekten so richtig heiß wird. Am Ende bleibt nur noch die Flucht ins kühle Nass. Gut durchfeuchtet, aber nicht zu nass, verlassen wir die Attraktion, die uns dank der eingesetzten Technik noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Apollo’s Chariot

Die Fahrt mit Apollos Chariot beginnt gleich mit dem Lift, der uns auf eine Höhe von 52 m bringt. Oben angekommen, fahren wir zunächst über einen kurzen Absatz, bevor wir uns in den Abgrund stürzen. Interessanterweise führt uns der First Drop gut 64 Meter in die Tiefe. Nach zwei klassischen Airtimehügeln biegen wir nach links ab und fahren sofort in eine lange, bodennahe Kurve, die in eine Helix übergeht. Mit Schwung stürzen wir uns wieder in die Tiefe und erreichen nach einer ansteigenden Rechtskurve eine Blockbremse. Nun geht es über vier Hügel zurück zur Station.

Apollo’s Chariot ist ein sehr guter Hyper Coaster der alten Schule. Die von B&M gebaute Achterbahn setzt vor allem auf Geschwindigkeit und Floater Airtime während der Fahrt. Dadurch wird man nicht so sehr aus dem Sitz gerissen, wie es bei neueren Achterbahnen dieser Art der Fall ist. Nichtsdestotrotz ist Apollo’s Chariot eine sehr gute Achterbahn, die man gerne mehrmals hintereinander fahren will.

Tempesto

In fast jedem Park der United Parks and Resorts Gruppe gibt es eine Premier Rides Sky Rocket II, so auch hier in Busch Gardens Williamsburg. Der Name Tempesto erinnert an eine Pasta-Variante, soll aber an einen italienischen Stuntman erinnern.

Der erste Start auf Tempesto ähnelt in weiten Teilen der Anfangsbeschleunigung einer modernen Schiffschaukel, nach dem Richtungswechsel geht es zugegebenermaßen deutlich kräftiger zur Sache und so erreichen wir fast den Scheitelpunkt des Non-Inverted Loopings. Mit ordentlich Schwung werden wir nun ein drittes Mal beschleunigt, woraufhin wir nach einer 180°-Drehung mühelos die oberste Ebene der Bahn erreichen. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es in die weithin sichtbare Inversion der Anlage, wo wir eine sehr ausgeprägte Hangtime erleben. Kurz darauf tauchen wir wieder in den Non-Inverted Loop ein. Ein erneutes Wiedersehen mit dem Scheitelpunkt des Elements leitet dann das Finale der Strecke ein, nach dem wir nach einer weiteren Durchfahrt der Station genau in dieser zum Stehen kommen und unsere wilde Fahrt endet.

Roman Rapids

Während der Stromschnellenfahrt auf Roman Rapids hat man einen guten Blick auf den Hyper Coaster Apollo’s Chariot. Bei meinem Besuch war der Intamin Rapids Ride leider geschlossen.

Trade Wind and Turkish Delight

Während dieser Teil des Parks von drei großen Achterbahnen dominiert wird, findet man hier auch den Musikexpress Trade Wind und die Teetassenfahrt Turkish Delight. Beide Fahrgeschäfte bieten eine tolle Fahrt.

Pantheon

Die neueste Achterbahn im Park ist der Multi-Launch Coaster Pantheon. Obwohl die Bahn bereits seit über einem Jahr fertiggestellt ist, wurde sie erst kurz vor meinem Besuch offiziell eröffnet.

Die Fahrt auf Pantheon beginnt zunächst mit einigen Kurven bis zum ersten Launchbereich. Mit Schwung geht es dann in die erste Rolle, die in eine Rechtskurve übergeht. Nach einigen Hügeln mit negativem Banking erreichen wir den zweiten Launchbereich. Hier beschleunigen wir zunächst ein wenig, rasen dann über einen Hügel und beschleunigen noch einmal leicht. Den anschließenden Top Hat schaffen wir jedoch nicht, weshalb wir nun die Richtung wechseln. Rückwärts geht es über den Hügel und einen Spike hinauf. Wieder vorwärts beschleunigen wir ein drittes Mal und schaffen den Top Hat diesmal ohne Probleme. Nach einer sehr steilen Abfahrt führt uns der Weg durch eine bodennahe Rechtskurve und anschließend in einen Outward Banked Airtimehill. Eine weitere bodennahe Rechtskurve führt uns dann in einen Stall, wo wir einige Sekunden über Kopf verbringen, bevor wir die letzten Kurven zurück zur Station nehmen.

Obwohl Pantheon die Achterbahn mit der schnellsten Multi-Launch-Sequenz ist, fährt sie durch die lineare Abfolge der Elemente eher gemächlich. Möglicherweise ist sie aber auch nur im uneingefahrenen Zustand am Morgen so. Leider war die Achterbahn am Nachmittag geschlossen, da ein Zug im Launchbereich ausgependelt war.

Battering Jam, Flying Machines and DaVInci’s Cradle

Auf dem Weg zum deutschen Themenbereich durchqueren wir einen wunderschönen italienischen Garten mit drei Fahrgeschäften. Neben den Orbiter Flying Machines kann man hier eine Fahrt auf der Schiffschaukel Battering Jam sowie auf dem fliegenden Teppich DaVinci’s Cradle wagen.

Oktoberfest

Im deutschen Oktoberfest-Themenbereich von Busch Gardens Williamsburg gibt es zahlreiche Fahrgeschäfte mit „interessanten“ Namen, darunter die Achterbahn Verbolten (eine Mischung aus Verboten und dem englischen Wort Bolt), der Freifallturm Mäch Tower (eine Anspielung auf das Wort Mach, aber mit ä) oder der Autoscooter Der Autobahn.

Mäch Tower

Als Busch Gardens den Mäch Tower vorstellte, fragten sich alle, warum nach dem wahnsinnigen Erfolg von Falcon’s Fury in Busch Gardens Tampa ausgerechnet ein Freifallturm von Moser Rides in den Park kommt. Zumindest auf dem Papier bot der Turm einige Features, die die anderen nicht hatten. Letztendlich erinnern sich die Parkbesucher aber eher an die unbequemen Sitze als an die Fahrt selbst. Vorausgesetzt, die Fahrt geht nicht gleich nach dem Einsteigen kaputt, weshalb ich über die Fahrt im Mäch Tower zumindest nichts berichten kann.

Verbolten

Wo einst der böse Wolf zu Hause war, lädt heute Verbolten zu einer Fahrt durch den Schwarzwald ein. Die Warteschlange ist gespickt mit schlecht übersetzten Plakaten, Postern und anderen Souvenirs, die für die badische Region werben.

Die Fahrt über Verbolten beginnt mit zwei gemächlichen Kurven, bevor wir richtig Gas geben. In völliger Dunkelheit geht es nun eine Steilkurve hinunter. Vorbei an zahlreichen Schwarzlichteffekten biegen wir in eine enge Helix ein. Nach einer Blockbremse geht es wieder in einer Steilkurve bergab. Schließlich erreichen wir nach einem Anstieg den Drop Track der Bahn. Kaum in Position, geht es auch schon einige Meter in die Tiefe. Völlig baf fahren wir direkt in die zweite Abschussstrecke ein. Unsere Geschwindigkeit reicht gerade aus, um den Weg zu einer alten, baufälligen Brücke zu meistern. Es folgt die größte Schussfahrt der Tour. Mit Schwung geht es nun durch eine bodennahe Linkskurve. Nachdem wir die Richtung gewechselt haben, geht es wieder bergauf. Ein kurzer Hügel führt uns dann in die Schlusskurve und sofort in die Bremsen.

Leider ist die Fahrt auf Verbolten vor dem ersten Launch etwas holprig, danach aber im Großen und Ganzen sehr flüssig. Der Indoorteil der Fahrt ist erstaunlich lang und sehr intensiv und der freie Fall überrascht doch sehr. Nach dem zweiten Launch passiert leider nicht mehr viel. Nach der Brückensequenz kommt das größte Gefälle der Bahn, leider ist nach zwei weiteren Kurven auch schon Schluss. Alles in allem eine wirklich tolle Bahn.

Germany

Alpengeist

Etwas versteckt im deutschen Themenbereich befindet sich der Eingang zur Achterbahn Alpengeist. Dieser B&M Inverted Coaster ist wie ein Skilift gestaltet und bietet eine Fahrt wie auf einer schwarzen Piste.

Nach der Liftfahrt geht es in einer Rechtskurve steil nach unten. Es folgt ein großer Immelmann, der in einen ebenso großen Looping führt. Schließlich geht es in eine Cobra Roll, in der wir die Fahrtrichtung ändern. Nach einer kurvenreichen Auffahrt erreichen wir eine Blockbremse. Mit Schwung stürzen wir uns wieder dem Boden entgegen. Nun geht es durch eine Zero-G Roll und gleich danach in einen Korkenzieher. Nur knapp über dem Boden schwebend folgt eine Helix und gleich darauf die finale Linkskurve in die Bremsstrecke der Achterbahn.

Alpengeist ist ein Inverted Coaster der Extraklasse. Die Bahn ist hoch, schnell und verdammt druckvoll. Zudem ist das Layout einfach genial. Leider ist die Anlage für die meisten Besucher wohl etwas zu anspruchsvoll, so dass wir hier eigentlich nie warten mussten.

Scotland

Loch Ness Monster

Das Loch Ness Monster ist die bekannteste Achterbahn in Busch Gardens Williamsburg, was vor allem an den beiden Interlocking Loops liegt, die sich im Tal zwischen den Hügeln rechts und links des Flusses befinden.

Die Fahrt auf dem klassischen Arrow Looping Coaster führt zunächst durch einige Kurven, bevor man den ersten Lift erreicht. Oben angekommen geht es nach einer Rechtskurve in den größten Drop der Fahrt, der einmal quer durch das Tal führt. Nach einer Kurve geht es in eine weitere Abfahrt, die in den ersten Looping mündet. Nach einem kurzen Anstieg und einer Rechtskurve erreichen wir eine Blockbremse. Danach fahren wir in ein künstliches Felsmassiv hinein, in dessen Inneren uns eine sehr lange Helix in völliger Dunkelheit erwartet. Mit ordentlich Speed geht es dann in den zweiten Lift.  Nach einer Rechtskurve folgt der Drop in den zweiten Looping. Schließlich erreichen wir nach einer Steigung die finale Bremsstrecke der Achterbahn.

Das Loch Ness Monster ist eine schöne klassische Loopingachterbahn mit tollen Stürzen, sehr intensiven Loopings und einer tollen Helix. Interessanterweise fährt sich die Bahn im hinteren Teil des Zuges deutlich besser als vorne, weshalb ich eine Fahrt derzeit nur im hinteren Teil des Zuges empfehlen kann.

Ireland

Der kleine irische Themenbereich beherbergt nicht nur einen sehr authentischen Pub, sondern auch die große S&S Schaukel Finnegan’s Flyer und die Show Celtic Fyre.

Während Finnegan’s Flyer seine Passagiere in einen Adrenalinrausch versetzt, begeistert Celtic Fyre mit großen irischen Tanznummern. Die Show, die ich gerne als „Bier – das Musical“ bezeichne, ist einfach perfekt. Die Musik ist großartig, die Sänger sind wirklich gut und die Stepptanznummern sind ein echter Hingucker. Unbedingt anschauen!

New France

Invadr

Invadr ist die kleine Holzachterbahn des Vergnügungsparks. Die Fahrt auf der Achterbahn von GCI beginnt mit einer Rechtskurve, die uns direkt in den Lift der Achterbahn bringt. Oben angekommen, geht es durch eine Linkskurve, in der wir ordentlich in die Seiten der Wagen gedrückt werden. Ein kurzer Hügel leitet dann in den großen Drop der Anlage über. Nach einer Rechtskurve geht es über zwei aufeinanderfolgende Airtime-Hügel. Die weitere Fahrt mischt dann zwischen den vielen Kurven immer wieder weitere Airtimehügel, bevor wir in einer Steilkurve das Finale der Fahrt einleiten. Kurz darauf erreichen wir die Bremsstrecke und unsere kurze, aber schöne Fahrt geht zu Ende.

Le Scoot

Während der rasanten Fahrt auf der Wildwasserbahn Le Scoot hat man einen guten Blick auf den Inverted Coaster Alpengeist. Leider war die Arrow Wildwasserbahn bei meinem Besuch geschlossen.

France

Griffon

Die wohl bekannteste Achterbahn in Busch Gardens Williamsburg ist Griffon. Dieser B&M Dive Coaster dominiert die Skyline des Freizeitparks. Dabei bietet die Fahrt außer den beiden Vertikalabfahrten und den Immelmann Inversionen eigentlich nichts Besonderes. Trotzdem ist die Fahrt in 62 m Höhe eine absolute Spaßmaschine. Die Abfahrten sind klasse und die beiden Überschläge in den extrem breiten Wagen machen einfach Spaß. Eine tolle Bahn, die ich immer wieder gerne fahre.

Bilder Busch Gardens Williamsburg

Fazit Busch Gardens Williamsburg

Busch Gardens Williamsburg ist ein wirklich schöner Vergnügungspark mit vielen wirklich guten Fahrgeschäften und einem wirklich starken Achterbahn Line-Up. Aber auch das Entertainment im Park ist wirklich stark, was man vor allem an der Show Celtic Fyre sieht. Alles in allem hatte ich eine wirklich tolle Zeit in Busch Gardens Williamsburg.


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Dynamite – Das Mackprodukt

Vorwort

Das letzte Mal, als ich den Freizeitpark Plohn besucht habe, war ich von der fehlenden Professionalität in einigen Punkten überhaupt nicht beeindruckt. Ich hatte bisher noch nie Probleme, mit meiner Girocard zu bezahlen, und da kein Geldautomat in der Nähe war, musste ich in die nahegelegene Stadt Lengenfeld fahren, um Bargeld zu besorgen um daraufhin ein weiteres Mal in der Schlange zu stehen, ehe ich endlich meine Eintrittskarte bezahlen konnte. Diesmal habe ich versucht, online zu bezahlen, was aufgrund des verwendeten Systems gar nicht so einfach war. Es brauchte mehrere Anläufe – doch am Ende klappte es dann doch.

Freizeitpark Plohn

Gut gelaunt begann ich meinen Tag am neuen Eingangsbereich des Parks, der sich nun direkt neben der Wasserbahn Fluch des Teutates befindet. Das Rafting von abc rides wird in den ersten Betriebsstunden gut besucht, während der Bereich in der Nähe des ursprünglichen Eingangs die meiste Zeit des Tages menschenleer bleibt.

Drachenwirbel

Hier finden wir den kleinen SBF Visa Spinning Coaster Drachenwirbel. Wie die meisten Anlagen in Deutschland kommt auch diese im Drei-Loop-Design daher, wobei aufwärts führende Rechtskurven immer in eine abwärts führende Linkskurve übergehen. Durch den Richtungswechsel geraten die Wagen schnell in eine Rotation. Nach mehreren Runden kommt die Fahrt auf dem Drachenwirbel zum Stillstand und wir können die Bahn verlassen.

Dynamite

Die zweite und größte Erweiterung des Freizeitparks Plohn in den letzten Jahren ist der Mack Rides Big Dipper Dynamite. Die Bahn befindet sich zum größten Teil auf dem Gelände der ehemaligen Silver Mine Achterbahn und nutzt Teile der Warteschlange wieder. Die Achterbahn selbst ist allerdings um einiges größer und bietet ein interessantes Layout.

Nachdem man den Lift der Bahn erklommen hat, startet die Achterbahn mit einem Dive Drop, bei dem der Wagen langsam um die eigene Achse gedreht wird, bevor er zu Boden stürzt. Mit voller Geschwindigkeit geht es nun durch ein Gebäude, das einen tollen Near Miss Effekt bietet, um kurz darauf über einen Bunny Hop zu rasen. Eine Steilkurve führt uns nun nach oben. Nach einem eher konventionellen Drop geht es dann in eine bodennahe Rechtskurve. Auf einem kleinen Hügel wechseln wir schnell die Richtung, um dann in den Looping von Dynamite einzufahren. In einer Zero-G-Rolle passieren wir dann den Eingang der Bahn. Abschließend umrunden wir nun den HUSS Break Dance Westernrodeo, bevor wir in die Bremsen einfahren.

Dynamite ist eine schöne Ergänzung zum Park. Der Big Dipper bietet ein tolles, wenn auch kurzes Layout, das ein gut definiertes Kräftespiel bietet. Es gibt nur ein Problem: Die Kapazität ist nicht gut. Mit insgesamt nur zwei Wagen für bis zu acht Personen kann die Warteschlange recht lang werden. Vor allem, wenn nur einer von ihnen in Betrieb ist und aufgrund der Covid-19-Vorschriften nur mit maximal 4 Personen beladen werden darf. Aus diesem Grund bin ich nur einmal mit dem originalen Mackprodukt gefahren.

Bilder Freizeitpark Plohn

Schlusswort

Da sich die Sachsen nicht wirklich um den Covid kümmerten und nur wenige die Regeln einhielten, verließ ich den Park vorzeitig. Insgesamt hatte ich einen guten Besuch im Freizeitpark Plohn. Allerdings war ich nicht sonderlich beeindruckt, wie sich El Toro in den letzten Jahren entwickelt hat. Diese Achterbahn ist mit Abstand eine der ruppigsten Holzachterbahnen, die ich je gefahren bin und zu meinem Glück musste ich sie zweimal hintereinander fahren, da der Ride-Operator eine Zugabe gab. Insgesamt gesehen lief bei diesem Besuch alles reibungslos und ich bin bereit, wiederzukommen, wenn sich alles wieder normalisiert hat.

 

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Im Osten viel Neues

Vorwort

Der aus einem Forellenhof mit angeschlossener Gaststätte in Plohn bei Lengenfeld entstandene Freizeitpark Plohn stand bereits seit mehreren Jahren auf meiner Must-Do Liste und wurde immer wieder in diversen Ausflugsideen berücksichtigt, bevor diese mal wieder verworfen wurden. Ausschlaggebend hierfür war die überaus positive Berichterstattung seit der Eröffnung der Holzachterbahn El Toro im Jahr 2009 und obwohl Freizeitpark Plohn für mich kaum weiter entfernt liegt als das Phantasialand in Brühl habe ich es bislang noch nie in den Freizeitpark geschafft.

Nachdem ich im nahen Eibenstock die dort ansässige Allwetterbobbahn getestet hatte erreichte ich den Parkplatz um etwa 11 Uhr und verließ diesen auch bereits eine halbe Stunde später. Diese Zeit nutzte ich in der Warteschlange vor der einzigen geöffneten Kasse bevor ich gesagt bekam, dass meine Bankkarte mit PIN Eingabe hier nicht akzeptiert werden kann, sondern nur eine mit Unterschrift. Das liege nicht an mir, sondern am Kassensystem des Parks und somit dem Park selber, bekam ich gesagt ohne auch nur eine vernünftige Alternative genannt zu bekommen. Tatsächlich meinte die nicht gerade freundliche Kassenbedienstete im Grunde damit, dass es nur an mir lag.

Äußerst verärgert fuhr ich nach Lengenfeld um mir in der lokalen Sparkasse Geld abzuheben und danach erneut nach Plohn, immerhin steht dort eine ziemlich vielversprechende Holzachterbahn und der Rückweg an sich wäre 500 km lang, wo ich dann erneut in der Kassenschlange stehen durfte. Untermalt von einem zutiefst doofen Kommentar konnte ich dann endlich in den Freizeitpark Plohn.

Freizeitpark Plohn

Fluch des Teutates

Gott sei Dank arbeitet man bereits an einem besseren Eingangsbereich am Dorf der Gallier, hoffentlich auch mit einem besseren Kassensystem. In diesem Bereich steht neben der Drachenschaukel, ein Scheibenwischer ähnliches Fahrgeschäft, welches jedoch nicht in Betrieb war, die River Splash Anlage Fluch des Teutates des Herstellers ABC Rides.

Die Fahrt in den Rundbooten beginnt sogleich mit einem etwas längeren Lift. Oben angekommen verlässt man diesen in einer Rechtskurve woraufhin nach einem kleinen geraden Teilstück eine größere Wende anschließt. Hierauf folgt, relativ ungewöhnlich für diesen Fahrgeschäftstyp, ein kleines Gefälle in luftiger Höhe unter den Lifthügel hindurch. Nach einer weiteren Wende, dieses Mal jedoch nach Links, schließt sich sogleich ein weiteres Gefälle an. Nun nimmt man in einer rechtführenden Abwärtshelix deutlich an Schwung auf. Diese verlässt man in einer Linkskurve oder eher gesagt in einem Linksknick, welcher kurzzeitig parallel zum Lift verläuft, woraufhin die finale Schussfahrt eingeleitet wird. Es folgt die Rückführung zur Station.

Der Fluch des Teutates ist eine nette Anlage, welche mit etwas Gewichtsverlagerung im Boot in eine mehr als nur ordentliche Drehung versetzt werden kann. Aber auch ohne war dieses wohl zu Beginn des Jahres durch einen etwas zu rauen Lack auf der Fahrbahn jedermann ungewollt problemlos möglich. Dieser wurde dann abgeschliffen und die Anlage mit dem richtigen Lack neu lackiert, weshalb die Anlage in diesem Jahr länger außer Betrieb war.

Vorbei an einem Tiergehege führt der Weg nun in das Plohnidorf, wo sich neben einem ehemaligen Karussell aus dem norddeutschen Freizeitpark Heide Park, eine Themenfahrt und eine Achterbahn befinden. Die Häuser sind verziert mit Witzen über das parkeigene Maskottchen und in zahlreichen Schaufenstern werden die Streiche von Max und Moritz des Dichters und Zeichners Wilhelm Busch erzählt.

Plohseidon

Bei der Familienachterbahn Plohseidon handelt es sich um einen Force 190 des Herstellers Zierer, welcher über ein Wasserbecken gebaut wurde und eine phantasievolle Unterwassergestaltung vorweisen kann. Hierbei wurde die Gestaltung hervorragend an das etwas auseinandergezogene Layout angepasst.

Die Fahrt beginnt mit einer seicht ansteigenden Geraden, welche alsbald in eine Linkskurve überleitet. Ein kleiner Schwenker nach rechts und eine kleine Gerade später befördern einen die Reibräder des Lifthügels nach oben. Diesen verlässt man in einer seichten Steilkurve nach links woraufhin die maximale Höhendifferenz von etwa 7,5m erreicht wird. In einer Aufwärtshelix nimmt man erneut an Höhenmetern auf und vollzieht sogleich einen Richtungswechsel. In einer Bayernkurve geht es nun abwärts, hierauf folgt die Rückführung in die Station.

Die Familienachterbahn Plohseidon ist eine nette Achterbahn mit einem überraschend rasanten Layout, jedoch mit recht bescheidenen Fahreigenschaften. Gut, den Kindern wird das wahrscheinlich gar nicht auffallen, doch die Anlage fährt sich wie eine relativ alte Anlage desselben Typs.

Plohnis Tauchfahrt

In unmittelbarer Nähe befindet sich die kleine Themenfahrt Plohnis Tauchfahrt. Hierbei durchfährt man, ähnlich der ehemaligen Themenfahrt Ocean of Darkness des niederländischen Freizeitparks Attractiepark Slagharen, eine farbenfrohe Unterwasserwelt. Dabei wird die plastische Gestaltung mit einigen gut eingearbeiteten Bildschirmen, in denen unter anderem das Parkmaskottchen auftaucht, unterstützt.

El Toro

Durch einen Durchgang gelangt man in der Westernstadt, dem Westernbereich des Freizeitpark Plohn und steht sogleich vor der Holzachterbahn El Toro des amerikanischen Herstellers Great Coaster International. Entlang der hinteren Wende der Achterbahn kann man, ebenso von der anderen Seite kommend, zum Zugang der Holzachterbahn gelangen. Nach einer kleinen Rampe steht man sogleich in der Station und hat nun mehr oder weniger freie Platzwahl, denn viel los war hier trotz des anlagenbedingten Einzugbetrieb nicht.

Nachdem der Zug endlich abgefertigt wurde befördert einen die Liftkette in eine Höhe von etwa 25m. Mit ordentlichen Schwung vollzieht man nun das erste Gefälle, welches recht geradlinig eingeleitet wird ehe es in eine Steilkurve übergeht. Im Tal unterfährt man zum ersten Mal den Lifthügel der Wildwasserbahn und vollzieht währenddessen sogleich einen Richtungswechsel. Eine aufwärtsführende Linkskurve schließt sich an, wechselt aber relativ flott ihre Richtung. Nun führt eine weite Kurve den Zug an den tiefsten Punkt des Layouts, doch auch hier verweilt man nur kurz. Über einen Hügel hinweg drischt der Wagenverbund erneut unter den Lifthügel der Wildwasserbahn hindurch und kurz darauf durch eine Kurve parallel zum First Drop. Nun folgen mehrere Hügel, welche einen allesamt leicht aus dem Sitz befördern. Vorbei an der Station vollzieht man einen kleinen Schlenker und daraufhin eine Wende. Mit vollem Elan geht es nun erneut hinab wobei das Fahrtfoto geschossen wird. Der darauffolgende Hügel leitet eine bodennahe Rechtskurve ein an der sich zwei Hügel anhängen. Eine letzte Kurve führt den Zug dann hinauf zu den Bremsen und sogleich zurück in die Station.

El Toro ist eine wirklich gute Achterbahn mit einem absolut brillanten Start, aber eher lauen Ende. Obwohl der wilde Stier bereits am frühen Mittag überzeugen konnte zeigte dieser erst am späten Nachmittag im eingefahrenen Zustand sein volles Potential und dieses lädt, ähnlich der nie wirklich vollen Station des Besuchstages, zu stetigen Wiederholungsfahrten ein. Als die Fülle der Station aber ein einfaches Umsetzten nicht mehr gestattet hat habe ich die Anlage dann aber verlassen, denn der Weg vom Ausgang zum Eingang war es mir auch irgendwann nicht mehr wert. El Toro ist halt nicht Troy aus dem niederländischen Freizeitpark Toverland, aber immerhin eine sehr gute Holzachterbahn und eine Bereicherung ohne Gleichen für den zuvor kaum bekannten Freizeitpark.

Westerneisenbahn und Westernrodeo

In der Mainstreet des Themenbereichs befindet sich der Bahnhof der Westerneisenbahn, eine Rundfahrt durch den Wilden Westen vorbei an den Fahrgeschäften des Bereichs und unterhalb der Holzachterbahn. Interessanter Weise führt die Anlage kurzweilig an den Eingängen des Westernrodeos, ein Break Dance der dritten Bauart mit einer langen und abwechslungsreichen, wenn auch langsamen Fahrt, und der Achterbahn Silver Mine vorbei und blockiert diese.

Silver Mine

Bei der Silver Mine handelt es sich um einen Flitzer aus dem Hause Zierer, welche ähnlich der unter Vorlop hierzulande reisenden Anlage High Explosive ist. Gestartet unter einem deutschen Schausteller in den 70ern wanderte sie bereits recht schnell nach Amerika aus, wo sie bis 1990 ihre Fahrgäste im Freizeitpark Adventureland noch in Originalausstattung unterhielt. Im Jahr 1996 präsentierte sich die Anlage als Rioolrat in einem neuen Gewand und mit neuen Wagen im niederländischen Freizeitpark Avonturenpark Hellendoorn. Diese Wagen in Form einer Kanalratte wurden auch bei der Mäuseachterbahn der Spielerei Rheda-Weidenbrück verwendet, hier aber auch noch in Verbindung mit den Originalen. Komplett an Fahrspaß verlor die Anlage erst im Jahr 2000 wo sie sich mit Bergwerksloren bestückt dem Publikum präsentierte. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht wenn man mit den minimalistischen Flitzern über die Schiene brettert, wie beispielsweise im dänischen Freizeitpark Bakken, oder an den hochwandigen Wagen während der Fahrt andauernd irgendwo anstößt wie es hier der Fall ist.

Wildwasserbahn mit Geisterbahn

Auf der anderen Seite des großzügig ausgelegten Platzes befindet sich der Zugang zur Wildwasserbahn mit Geisterbahn, wobei sich der Geisteranteil wahrscheinlich nur zu Halloween wirklich zeigt. Nachdem man die Station verlassen hat führt der Kanal das Boot durch eine kleine Themenpassage in Richtung des ersten Lifthügels. Oben angekommen erfolgt auch sogleich die erste Schussfahrt, welche einen ein wenig befeuchten kann. Nach einer Wende und einer Rechtskurve verlässt man das Plateau und kurvt ein wenig in Zickzackbewegungen durch die Baumwipfel und über das zweite Gefälle hinweg bis nach einer weiteren Rechtskurve der zweite Lift erreicht wird. In luftiger Höhe vollführt man nun eine weitere Wendekurve woraufhin man sich langsam aber sicher der großen Abfahrt nähert. Ohne großen Schnickschnack geht es nun die Schussfahrt hinunter an dessen Ende das kühle Nass wartet und dabei ordnungsgemäß befeuchtet. Es folgt die Rückfahrt zur Station dieser recht ordentlichen Wildwasserbahn.

Holzmichl-Villa und Crazy House

Am Ausgang der Wildwasserbahn befindet sich interessanter Weise ein kleiner Autoskooter und oberhalb dessen die Geistermühle, welche einige Rüttelplatten, Zerrspiegel und viele schlechte Witze vorweisen kann.  Ebenso besonders geht es oberhalb der Wildwasserbahn zu statten. Hier befindet sich neben Deutschlands größtem Baumhaus mit der Rutschbahn Wilde Sau, die Holzmichl-Villa und an ihr angeschlossen das Crazy House. Die Anzahl der Belustigungselemente ist dabei, entgegen meiner vorherigen Vorstellung des Freizeitpark Plohn leider recht überschaubar.

Miniwah und das Geheimnis von Gold Creek City

In einer ehemaligen Reit- und Showhalle, deren Show wohl auf Grund horrender GEMA Gebühren abgesetzt wurde, befindet sich seit diesem Jahr die Achterbahn Miniwah und das Geheimnis von Gold Creek City. Gut zehn Jahre nachdem der letzte Powered Coaster des Herstellers Mack in Europa ans Netz ging präsentiert man hier in einer eindrucksvollen Kulisse eine ebenso eindrucksvolle Anlage inklusive regelmäßig stattfindender Multimedia-Show und einer Zuschauerbühne.

Miniwah und das Geheimnis von Gold Creek City ist ein richtig guter Powered Coaster. Die allgemeine Gestaltung überrascht wie auch die rasante Fahrweise, in diesem doch sehr kompakten Layout. Selbst die erste, langsam durchfahrene, Runde mit ihrem sightseeingähnlichen Charakter reicht bereits aus um die Anlage gut zu finden.

Raupe

So überzeugend und stimmig die Westernstadt doch ist, so unschön ist der Oldtimerpark auf der anderen Seite des Weges mit seiner Seebühne und kleineren Kinderattraktionen. Hier befindet sich auch die letzte Achterbahn des Freizeitpark Plohn, die Kinderachterbahn Raupe, ein Big Apple des Herstellers SBF Visa mit altbewährten Layout.

Freefall im Urzeitdorf

An diesem Bereich angrenzend befindet sich der Märchenwald mit einigen versteckten Karussellen und nett gestalteten Märchenszenen. Folgt man den Wegen befindet man sich im Dinoland, dem abseits gelegensten Bereich des Parks. Hier befinden sich neben der Floßfahrt durch die Urzeit der ziemlich nett betriebene Family Freefall Tower Freefall im Urzeitdorf des Herstellers Zierer und ein Tretbootverleih.

Bilder Freizeitpark Plohn

Fazit Freizeitpark Plohn

Der Freizeitpark Plohn ist ohne Frage ein guter Freizeitpark, es fehlt nur ein wenig die Professionalität. Es ist schon ein wenig seltsam wenn man um kurz nach 14 Uhr kaum noch Speisen im Park vorrätig hat, um vier Uhr keinen Kaffee und Kuchen mehr anbietet und stattdessen dabei ist den Kassensturz zu vollziehen und einzuräumen. Neben dem allgemein unmotivierten und unfreundlichen Personal gesellt sich noch das Erlebnis an der Kasse dazu und schon entsteht ein wenig lobenswertes Bild des allgemein doch sehr gelobten Freizeitparks – ich bin ein Kunde und bin bereit Geld auszugeben, also nehmt es bitte und verweist mich nicht ständig wegen vermeidbarer Fehler.

 

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