Ein Tag in der Welt voller Abenteuer

Chessington World of Adventures

Am Tage nach Pfingstmontag ging es mit dem Zug nach Chessington South und von dort aus etwa 1km zu Fuß zum Freizeitpark Chessington World of Adventures – einem Park der Merlin Entertainments.  Dort stießen wir sogleich auf einen wunderbar leeren Tier- und Freizeitpark. Praktischer Weise fuhren an unserem Besuchstag alle Fahrgeschäfte gleich immer zwei Runden hintereinander, was einem gerade bei den Achterbahnen doch stark verwunderte.

Dragon’s Fury

Vorbei an Tigern und Löwen, die am frühen Morgen noch halbwegs aktiv waren, ging es zum ersten Objekt der Begierde, dem Spinning Coaster Dragon’s Fury. Diese von Maurer Söhne erbaute Anlage ist relativ einfach zu beschreiben, denn sie ist einfach nur genial. Der Drop mündet in einer verrückten S-Kurven-Kombination, welche in einen Immelmann-Turn überleitet. Es folgen einige Kurven und Helices die dann in eine weitere Seltsamkeit übergehen, nämlich dem zweiten recht flachen Lifthill der einem die nötige potentielle Energie liefert um die restliche recht bizarre Strecke absolvieren zu können.

Dragon’s Fury ist mit Abstand der beste Spinning-Coaster der Welt, was bei Anlagen wie Sonic Spinball aus Alton Towers oder Tarantula aus dem Parque de Atracciones de Madrid gar keine so leichte Kunst ist. Die Fahrt selbst kann meist eine sehr gute Gondelrotation aufweisen, was das großartige Layout erneut aufwertet.

Wild Asia

Direkt nebenan lockte uns der neugestaltete Themenbereich Wild Asia direkt nach Asien. Das ehemalige Beanoland, welches einer englischen Comicreihe gewidmet wurde, wurde zur Saison 2010 umgestaltet und präsentiert sich nun mit zwei Neuheiten den Besuchern.

Monkey Swinger

Neben einem Autoscooter mit Bügeln, einem Spielhaus und einem Crazy Bus aus dem Hause Zamperla kann der Bereich auch eine sehr bemerkenswerte Anlage vorweisen: Einem Wellenflug aus dem Hause Zierer. Normalerweise in fast jedem Park anzutreffen schafft es Chessington World of Adventure den Monkey Swinger zu etwas sehr Besonderem zu machen und das nur durch den Einsatz von Wasserfontänen. Im Gegensatz zu der Anlage aus dem Brühler Freizeitpark Phantasialand dienen die Fontänen beim Monkey Swinger nicht nur als eindrucksvolle Dekoration, sondern als eiskalte Erfrischung. Spätestens hier wird einem bewusst, dass Engländer dem Wasser nicht wirklich abgeneigt sind. So verwundert es einem doch nur wenig, dass man hier während der Fahrt ein gutes Dutzend mal durch die Wasserfontänen brettert. Dabei sind die äußeren Plätze, bei denen man schon klatschnass aussteigt, noch die trockensten Sitze.

Kobra

Um sich wieder zu trocknen kann man den Ganzkörpertrockner aufsuchen oder sich in die Neuheit Kobra, einem Zamperla Disk’o Coaster, setzen. Die Fahrt selbst wirkt von außen leider deutlich imposanter als sie sich fährt, dennoch ist ein Ritt auf der Kobra eine schöne Fahrt für zwischendurch.

Lorikeet Lagoon

Die zweite Neuheit in diesem Bereich ist die Lorikeet Lagoon, eine Attraktion wie man sie nun immer öfter in Zoologischen Gärten, wie zum Beispiel dem Erlebniszoo Hannover oder dem Weltvogelpark Walsrode finden kann. Es handelt sich hierbei um eine begehbare Voliere in der Allfarbloris ihre Runden drehen und man sich für wenig Geld Futter für eben diese Vögel besorgen kann.  Der Natur dieser Papageienart ist es zu verdanken, dass es zu recht komischen Situationen kommen kann, zumindest so lang man noch etwas Nektar hat, womit man diese anlocken kann.

Peeking Heights und Dragon Falls

Im chinesischen Themenbereich Mystic East findet man neben dem Riesenrad Peeking Heights, von dem man theoretisch bis zum Thorpe Park sehen kann, die Wildwasserbahn Dragon Falls. Diese Anlage ist wunderbar gestaltet bietet aber nur einen sehr geringen Nässegrad und einen recht bizarren Streckenverlauf.

Rameses Revenge

Zur freudigen Überraschung des Personals ging es für uns auf den Top Spin Rameses Revenge. Als erste Gäste des Tages wurden wir nicht nur von den Fontänen der Fahrt überrascht, sondern auch von den guten Deutschkenntnissen des Personals, die die Maschine passender Weise als Waschmaschine bezeichneten.

Tomb Blaster

Im gleichen Themenbereich befindet sich mit der interaktiven Themenfahrt Tomb Blaster eine überaus sehenswerte Attraktion aus dem Hause Sally. Hier geht es mit einem langen Zug durch zahlreiche atemberaubenden Kulissen. Durch die gähnende Leere im Park und den daraus resultierenden etwas längeren Pausen in den Blockbereichen konnte man einen Haufen Punkte ansammeln, jedoch fehlte der Anlage dadurch auch etwas Dynamik.

Rattlesnake

Etwas versteckt und wie der Top Spin in einer Grube liegend drehen die Wagen der Rattlesnake – einer Wilden Maus aus dem Hause Maurer Söhne – ihre Runden. Allein der Wartebereich inmitten der Anlage verdient schon einiges an Aufmerksamkeit, jedoch wird dieser noch durch die Fahrt übertrumpft. Im Gegensatz zur Crazy Mine aus dem holsteinischen Hansa-Park wurde das ursprüngliche Ambiente bislang beibehalten und nicht durch zweckmäßige Anbauten ergänz.

Runaway Train

Etwas abseits befindet sich der Powered Coaster Runaway Train vom Typ Blauer Enzian. Dieses Standardmodell aus dem Hause Mack Rides wurde in Chessington World of Adventures perfekt verkleidet, was einem schon beim Durchqueren der Warteschlange, welche irgendwie in die Anlage gelegt wurde, auffällt. Die Fahrt selbst ist dann auch noch deutlich harmonischer als bei der Schwesteranlage Flying Fish aus dem kaum 15 Meilen entfernten Thorpe Park. Das nette Personal sorgt auch hier für eine grandiose Stimmung.

Hocus Pocus Hall und Sea Life Centre

Eine interessante Attraktion ist der Durchgang durch die Hocus Pocus Hall, bei der man mit einer speziellen Brille einige Effekte auf sich wirken lassen kann. Ein weiterer interessanter Walktrough ist das Sealife Centre, welches von außen leider in einer hässlichen Zeltoptik daher kommt. Im Inneren hingegen kann man das  Aquarium sehr überzeugen. Die große Artenvielfalt und die aufwendige Gestaltung sorgen einen hohen Unterhaltungwert. Dank der sehr geringen Besucherfülle war es auch endlich mal möglich sich die Fische etwas genauer anzusehen.

BubbleWorks

Im transylvanischen Themenbereich Transylvania findet man neben den wohl schönsten Burger King der Welt eine sehr eigenwillige Themenfahrt rund um das Thema Quietsche-Entchen. Die Tour durch die Seifenblasenfabrik BubbleWorks gestaltet sich als recht amüsant und kann eines der beeindruckendsten Finale aufweisen, denn hier geht man sprichwörtlich baden. Zwar wird man dabei nicht nass, die Wasserstrahlen durch die man fährt sind aber sehr eindrucksvoll anzusehen.

Vampire

Die letzte Achterbahn des Parks kommt aus dem Hause Arrow Dynamics und ist ein waschechter Suspended Coaster. Diese seltene Achterbahnart kann man vor allem in Amerika begegnen und leider werden die eh schon wenigen Exemplare mit der Zeit immer rarer. In dieser Hinsicht ist es gut zu wissen, dass es auch in Europa eine Anlage dieser Art gibt. Die noch recht neuen Züge aus dem Hause Vekoma lassen zumindest auf eine noch lange Zukunft hoffen.

Die Fahrt auf Vampire beginnt recht amüsant mit einigen Kurvenkombinationen bei denen man schon etwas zur Seite schwingt. Kurz darauf geht es den zweiten Lifthügel aufwärts, wonach man den von außen einsehbaren Teil der Fahrt absolviert. Vorbei an der Häuserzeile am Burger King geht es rasch in die Baumkronen hinein, wo man weiterhin etwas hin- und herschwingt. Das Highlight der Fahrt folgt kurz darauf, wenn man nach einem großen Drop beim Verlassen eines Tunnels recht intensiv ausschwingt. Leider landet man im Anschluss daran auch schon in der Bremsstrecke, wo man noch ein wenig auspendelt, ehe es zurück in die Station geht.

Vampire ist eine sehr überraschende Achterbahn, deren Fahrkomfort sich für Brillenträger merklich erhöht sobald man diese abnimmt. Zwar ist Vampire nicht die höchste oder gar die schnellste Achterbahn – was vor allem den örtlichen Bedingungen an den Park zu verschulden ist –, dennoch hat es Arrow Dynamics geschafft eine äußerst amüsante Anlage in den Park zu stellen, die zumindest in Europa definitiv ihres gleichen sucht.

Black Buccaneer

Direkt daneben kann man in einer recht interessanten Lage die Schiffschaukel des Parks bewundern, welche wie auch alle anderen größere Fahrgeschäfte in eine Grube gelegt wurde. Bizarrer Weise befindet sich der Eingang zu Black Buccaneer in einer recht unlogischen Lage, weshalb man schon einige Zeit investieren kann ehe man diesen findet. Nachdem man den imposanten Weg wieder hinunter zur Schiffschaukel absolviert wird man mit einer tollen Fahrt mit einem recht hohen Ausschwungfaktor belohnt.

Bilder Chessington World of Adventures

Fazit über unseren ersten Besuch in Chessington World of Adventures

Chessington World of Adventures ist einer der interessantesten Tier- und Freizeitparks Europas und kann neben erstklassigen Fahrgeschäften auch wunderschön gestaltete Themenbereiche und einen wirklich guten Zoobereich aufweisen. Sollte man sich in der Nähe von London befinden und dabei Qual der Wahl zwischen drei Freizeitparks Chessington World of Adventures, Legoland Windsor oder dem quasi benachbarten Thorpe Park haben, so sollte dem Park in Chessington durchaus Beachtung geschenkt werden, es lohnt sich.

 

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Ein Tag im Thorpe Park

Vorwort

Durch einen wunderbar günstigen Flug nach London (mit allen Gebühren 16€ für hin und zurück) über Lübeck, dachte ich mir, dass es mal an der Zeit wäre den Thorpe Park während der Fright Night einen Besuch abzustatten. Schnell wurden noch ein paar Leute zusammen gesucht, die dieses Vorhaben auch schon lange in die Tat umgesetzt haben wollten und schon konnte es losgehen.

Wie bei jeder vernünftigen Tour musste kurzzeitig irgendetwas dazwischen kommen und unser eigentlich jeder Gefahr trotzender Stefan, zog sich fünf Tage vor dem Abflug einen kleinen Bruch zu. Kurz gesagt: Wir waren nun nur noch zu zweit und unser Luxusflieger von Ryanair flog planmäßig ab. Ein Dank sei hier an Merlin Entertainments gegönnt, die uns bei Madame Tussauds das Geld zurück erstatteten und beim Thorpe Park ein Ticket für die nächste Saison zugesendet hatten.

Nachdem wir von London Stansted mit dem Bus zur Liverpool Street Station fuhren und von dort aus unseren Weg bis zur Waterloo Station bahnten saßen wir auch schon im Zug nach Staines, wo wir dann um ca 9 Uhr den Shuttlebus zum Park nahmen. Schnell noch die im vorausbezahlten Bloody Horrible Tickets (Thorpe Park und London Dungeon) abgeholt und schon konnte es losgehen.

Parkrundgang

Colossus

Die erste Bahn des Tages sollte dann Colossus sein. Diese fährt sich ganz angenehm, aber die eine oder andere Begegnung von Kopf und Schulterbügel in den ersten zwei Inversionsfiguren ließ sich leider nicht vermeiden. Die Korkenzieher und die letzte Heartlineroll würde ich persönlich als Highlight der Bahn sehen, da diese vom Fahrgefühl den Rest der Bahn deutlich übertreffen. Ansonsten ist Colossus sehr fotogen und durch ihre Lage auch wunderbar angelegt. Optisch ist sie zumindest ein Sahnestück.

Logger’s Leap

Achterbahn #2 sollte der sich in der Nähe befindliche Eurofighter werden. Da dieser aber etwas verspätet öffnen sollte, entschieden wir uns für eine Runde auf der Wildwasserbahn Logger’s Leap. Die Bahn hat einen angenehmen Nässegrad, wobei der Drop im Dunkeln recht fies ist und einen schon etwas durchweicht. Der später folgende Doppeldrop ist zwar nicht so nass, bietet aber eine schöne Portion Airtime.

Slammer

Zum Trockenschleudern ging es in die in der Nähe gelegende Sky Swat Slammer. S&S hat mit dem Gerät echt etwas Gewaltiges auf die Beine gestellt. Die Fahrt ist intensiv und sehr spaßig (nur als Familienkutsche würde ich das Teil nicht vermarkten).

Nemesis Inferno

Es folgte Nemesis Inferno, welche allein schon wegen dem Part vor den Lift überzeugen kann. Bei leerer Warteschlange muss man aber erst einige Mal im zickzack laufen um überhaupt bis in die Station zu gelangen (mit Tidal Wave die längste zu durchquerende Warteschlange an den Tag). Die Fahrt ist aus meiner Sicht doch recht amüsant, weshalb die Bahn der erste B&M Coaster wurde den ich relativ gut fand.

Stealth

St.Jimmy erblickte nun die Achterbahn seiner Begierde, weshalb wir uns gleich in Richtung Stealth aufmachten. Schnell mal eben das Gepäck abgegeben und schon konnte es losgehen. Der Launch ist schön und der Top-Hat danach auch. Vor allem im vorderen Bereich des Zuges kann dieser überzeugen. Die Abfahrt ist genial, nur der Hügel der danach folgt halte ich persönlich für nicht gerade angenehm.

Tidal Wave

Da das Wetter seltsamer Weise gut mitspielte und somit quasi T-shirt Wetter vorherrschte musste natürlich auch der Spillwater Tidal Wave gefahren werden (obwohl man das bei jeder Witterung machen sollte). Die Bahn selbst ist rundum gelungen und für mich mit Slammer, X:/No Way Out und dem neuen Coaster für 2012 der einzig wahre Grund den Park erneut zu besuchen.

X:/No Way Out

Kommen wir nun zu einem der Highlights im Park: X:/No Way Out. Man hört nur überwiegend schlechtes über die Bahn, jedoch verdient diese die Anerkennung einiger Fans die das Besondere schätzen. Die Bahn ist perfekt in dem was sie tut, weshalb ich von ihr so begeistert bin. Im Gesamten einer der besten Dunkelachterbahnen die ich je fahren durfte. Vielen Dank an Vekoma für diese Bahn.

Saw – The Ride

Da mittlerweile auch Saw – The Ride fuhr haben wir uns ganz brav in die Schlange eingereiht. Diese bewegte sich zum Teil recht flott, weshalb wir nicht lange bis in die Station brauchten. Auch hier hieß es wieder Taschen abgeben und in einem der 2 Züge, die gleichzeitig beladen werden platzzunehmen.

Wir konnten unsere erste Fahrt in der ersten Reihe erleben und waren sofort vom Darkridepart angetan. Der First Drop ist verdammt intensiv und die Rolle nach der Blockbremse birgt ein fieses kleines extra, mehr möchte ich jedoch nicht verraten. Der Outdoorpart lässt sich durch ein einziges Wort sehr gut beschreiben: schnell. Nicht nur der Lift läuft mit Spitzengeschwindigkeiten, auch brettert der Wagen die Strecke nur so ab. Auf Blockbremsen wird keine Rücksicht genommen, so dass man ungebremst zum Teil extrem positive und negative Kräfte erfährt.

Flying Fish

Beinahe hätten wir den Powered Coaster Flying Fish vergessen, aber diese Achterbahn wollten wir uns dennoch nicht nehmen lassen. Ich bin sehr lange nicht mehr das Standard Modell aus dem Hause Mack Rides gefahren, was mich doch sehr gefreut hatte. Dennoch finde ich, dass an der Bahn etwas fehlt. Ein Tunnel am Ende würde die Bahn immens aufwerten, jedoch machen die 4 gefahrenen Runden auch ohne Tunnel sehr viel Spaß. Der schön gestaltete Zug tut sein Bestes dafür.

Rush

Kommen wir nun zu S&S Power Schaukel Rush. Von vielen hochgelobt wollten wir diese Bahn natürlich auch testen. Sie macht für einige wenige Sekunden auch Spaß, im generellen ist die Fahrt jedoch viel zu kurz und so besonders ist die Schaukelbewegung dann auch nicht.

Samurai

Zwischen Saw und Colossus steht noch der Mondial Top Scan Samurai. Nach sehr vielen Jahren fand ich es schön mal wieder einen Top Scan persönlich zu begegnen. Die Fahrt war in Ordnung, immerhin war sie besser als die Fahrten auf den restlichen Flat Rides im Park.

Detonator

Ganz in der Nähe zu Nemesis Inferno liegend befindet sich noch der Fabbri Tower Detonator. Wie auch seine 40m hohen Brüdern (zu finden im Attractiepark Slagharen, BonBon-Land, …) bietet dieser Turm Airtime in Massen. Der Humpty Dumpty Reim vor dem Fall ist zu Halloween ein echt nettes Feature.

Die Wartezeiten betrugen an den Tag grundsätzlich zwischen 0 und 20 Minuten. Zwischenzeitlich galt es auch mal bei Nemesis Inferno 50 Minuten warten. Durch die Fright Nights war der Thorpe Park bis 20 Uhr geöffnet, weshalb so einige Wiederholungsfahrten vor allem in Dunkelheit getan werden konnten; immerhin standen die meisten Engländer über 60 Minuten für die Mazes an.

Bilder Thorpe Park

 


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