Die Heimat der altdänischen Rutschbahn

Vorwort

Lange Zeit liebäugelte ich schon damit den Freizeitpark Tivoli Gardens in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen zu besuchen, nicht zu Letzt scheiterte dieses stets an mangelnden Mitfahrern möglicher Skandinavientouren und den horrenden Übernachtungspreisen in diesem Land. Selbst Tagestouren stellten sich durch wahlweise hohe Maut oder Fährgebühren als nicht unbedingt weise heraus, so dass die günstigste Möglichkeit von Hamburg nach Kopenhagen zu fahren erstaunlicher Weise die Bahn ist, wenn gleich selbst im ICE eine ziemlich langsame Art und Weise. Da es am Anfang der Woche noch spät abends eine Rückfahrt geben sollte, und die Hotels bei einer Übernachtung von Sonntag auf Montag sich vergleichsweise preisgünstig zeigten, war ein Kurztrip nach Kopenhagen eigentlich  eine schnell beschlossene Sache. Hier zeigte sich aber die Deutsche Bahn mal wieder als weniger verlässlich und die angebotene Rückfahrt konnte nicht gebucht werden. Eine kleine Recherche ergab dann eine um dieselbe Uhrzeit rückführende Busverbindung via MeinFernbus Flixbus, welche schlussendlich auch eher am Hamburger Hauptbahnhof ankommen sollte.

Die Hinreise stellte sich als ein wenig nervtötend heraus, was nicht unbedingt mit dem zu frühen Bus der Hamburger Verkehrsbetriebe zu tun hatte und dem daraus resultierenden Vorhaben irgendwo in St.Georg in der Nähe des Bahnhofs noch einen Stellplatz zu finden um ja nicht die Bahn zu verpassen, sondern eher mit dem stinkenden, auf meiner Schulter schlafenden Fremden im Schienenersatzverkehr auf dem dänischen Teil der Reise.

Tivoli Gardens

Endlich am Bahnhof angekommen zeigte sich dann sogleich die Belohnung für die Strapazen des Vormittags, weswegen sogleich das bereits im Voraus bezahlte All-Inklusive Ticket gegen den Eintritt, das Wristband für unlimitierte Fahrten auf den Fahrgeschäften, sowie die Gutscheine für einen Besuch im hauseigenen Aquarium, die Mahlzeit und das Fahrtfoto eingetauscht wurde. Dieses Paket kostete online rund 190 DKK mehr als der reguläre Eintritt und das Wristband, da aber bereits die Verpflegung in dieser Stadt im Allgemeinen in einer ähnlichen Preisliga liegt ist dieses durchaus zu empfehlen. Dabei variiert das Angebot an der allgemeinen Preisstruktur der Restaurants, so bekommt man in günstigen Restaurants zusätzlich ein großes Getränk, in mittelpreisigen Restaurants ein kleines Getränk, sowie in hochpreisigen Restaurants nur noch die Mahlzeit geliefert. Ohne den Gutschein hätte ich hier bereits 210 DKK ausgegeben hinzukommen die 25 DKK die man sich beim Aquarium spart, sowie der Wert des Fahrtfotos.

Rutschebanen

Da ich den eher minder frequentierten Eingang am Hauptbahnhof nutzte führten mich die Wege schnell und unmittelbar direkt zur bereits über 100 Jahre alten Holzachterbahn Rutschebanen und somit zur dienstältesten Achterbahn Europas. Zum Jubiläum spendierte man der alten Dame dann eine aufwändige Schönheitsoperation, so dass sie im Zuge dessen wieder an ihre Ursprungsgestaltung erinnern sollte, welche man aus Respekt vor ankommenden Gästen aus den Alpenländern zuvor umgestaltet hatte, da diese nach Verlassen des Bahnhofs durch die Gipfel der Rutschebanen nicht sofort an ihre Heimat erinnert werden sollten. Wie im Allgemeinen bei den sogenannten Scenic Railways üblich weist auch die Rutschebanen einen im Zug mitfahrenden Bremser auf, wodurch die Fahrt durch dessen Knowhow gesteuert wird und zugleich ziemlich aufregend werden kann.

Kurz nachdem der Zug in den Bahnhof fuhr verschwindet er auch sogleich in den ersten Tunnel hinein. Nach einer Linkskurve klinkt sich der Zug in das Liftkabel ein und wird rasant in die Höhe befördert, dabei hat man für einen kurzen Moment Zeit in das unter der Bahn liegende Fun House Skaersilden zu blicken. Oben angekommen kann man einen kurzen Blick auf die alpine Gestaltung werfen ehe es nach einer weiteren Wende das erste Gefälle hinunter geht. Mit voller Geschwindigkeit und keinesfalls kraftlos passiert man nun das erste Tal und daraufhin einen Camelback. Wieder auf höheren Niveau vollzieht man nun mit ausgeprägter Geschwindigkeit eine Wende, so dass man recht unfreiwillig zum ersten Mal von der einen Zugseite zur anderen wandert. Nach Verlassen der Eishöhle schießt der Zugverbund erneut in die Tiefe um dann auf etwa die Hälfte der Ausgangshöhe zu führen. Kaum gebremst vollzieht man die nächste Wende, weswegen man als Alleinreisender erneut brav die Zugseite wechselt. Nach einer kurzen Geraden geht es sogleich wieder abwärts um kurz darauf ein rasantes Kurvenspiel einzuleiten. Hierbei vollzieht man vor der rechtsführende Wende eine kurze S-Kurve, was durch die leicht wippenden Wagen zusätzlich verschärft wird. Entlang der Station vollführt man nun die gleiche Elementabfolge wie zu Beginn der Fahrt und landet sogleich in einer weiteren Höhle. In dieser vollzieht man eine Kurvenkombination die man so, im Computerspiel Roller Coaster Tycoon, bestenfalls bei einem Virginia Reel verbaut hätte, hierbei schließt sich nach einer kleinen rechtsführende Wende eine kleine linksführende Wende an, welche dann in eine größere Linkskurve übergeht. Kurz darauf verlässt man den Tunnel und wird vom Bremser in die Station geführt.

Rutschebanen ist ein zeitloser Klassiker, welcher auch heute noch die Massen begeistern kann. Die Art und Weise wie der Zug die Wagen durch die zahlreichen Berge, Täler und Kurven führt ist einfach nur grandios und wird durch das stetige Wechseln der Wagenseite für Alleinreisende noch einmal deutlich verstärkt. Die Gestaltung der Anlage ist dabei durchaus sehenswert und erzeugt in Verbindung mit den Zügen und dem mitfahrenden Personal ein durch und durch uriges Erscheinungsbild, welches man nicht missen möchte.

Skaersilden und Minen

Unterhalb der altdänischen Rutschbahn befindet sich neben dem bereits erwähnten und besuchswerten Fun House noch die Bootsthemenfahrt Minen, welche durch viel Peng Peng scheinbar aufgewertet wurde. Der Strömungskanal führt dabei an größeren und sehr detaillierten Szenenbildern vorbei, wobei man auf die Interaktivität lieber verzichten sollte.

Snurretoppen und Himmelskibet

Oberhalb des schnieken und überraschend rasant fahrenden Break Dance Snurretoppen befindet sich der 80m hohe Starflyer Himmelskibet. Hier merkt man zum ersten Mal, dass Tivoli Gardens seinen ausländischen Besucher ohne Freizeitparkerfahrungen nicht sonderlich viel zutraut, wodurch sich leider auch die Abfertigung ein wenig in die Länge zieht, trotz bereits optimierten Beladungsvorgang. Auf dem Weg hinauf zur Beladungsstation wird man im Grunde bei jedem Meter erinnert was man so alles nicht mitnehmen darf, dann wird eine abgezählte Meute in den Bereich mit der Gepäckablage gelassen, dort gibt es dann eine sehr ausführliche mündliche Einweisung was man so alles nicht mitnehmen darf, danach öffnet man nur eine der möglichen Zugangswege und zwingt die Fahrwilligen nun auf die Hosentaschen zu klopfen und verwarnt nun die Leute bei positiven Befund zurück zu gehen und endlich ihre Sachen aus den Taschen zu nehmen. Nach einer recht ordentlichen Fahrt mit einem  zugleich fantastischen Blick über der Stadt wird man nun in einem abgetrennten Bereich auf der anderen Seite gelassen und das solange bis wirklich jeder auch seine Sachen wieder entgegengenommen hat, erst dann wird man entlassen.

Aquila

Interessanter Weise war die Abfertigung dann aber noch halbwegs vertretbar, da sich die Routine währenddessen wohl durchgesetzt hat. Bei Aquila, einem Air Race aus dem Jahr 2013, hingegen zieht sich diese in eine durch und durch abstruse Länge, da hier wirklich jeder im Wagen sitzend gefragt wird ob er noch etwas in den Hosentaschen hat, obgleich die Anlage hier nie über den Köpfen anderer hinweg fegt und das Gefahrenpotential dadurch minimal ist. Die Fahrt ist im Vergleich zum Prototypen im portugiesischen Wasserpark Aquashow Park nur wenig abwechslungsreich und bleibt somit hinter den Erwartungen zurück.

Odinexpressen

In unmittelbarerer Nähe, wie eigentlich alles in Tivoli Gardens, befindet sich auch der Eingang zu Odinexpressen, ein 1985 erbauter Powered Coaster der Firma Mack. Hier herrschte über die gesamte Besuchsdauer stets die längste Warteschlange an den Achterbahnen, was mal wieder nicht an der Fahrtdauer von insgesamt drei Runden lag, sondern eher daran das man die Wartenden teilweise erst in die Station gelassen hat als der Zug bereits wieder leer war und jeden Bügel einzeln prüfte.

Die Fahrt beginnt mit einer aufwärtsführenden Linkshelix, worauf sich ein Richtungswechsel oberhalb der Station anschließt. Eine weite Rechtskurve führt den Zug stets aufwärts, wonach sich eine Linkskurve anfügt. Auf dem Dach der Arcaden vollführt man nun eine 540° Abwärtshelix, wonach der Zug mit deutlicher Geschwindigkeit parallel zum Aufstieg stets abwärts führt. Erneut über dem Stationsdach stürzt der Zug überraschend rasant zu Boden und durchzieht eine enge Rechtshelix worauf man die Stationsdurchfahrt mit Höchstgeschwindigkeit die Station durchfährt.

Odinexpressen ist ein sehr nettes Exemplar dieser Achterbahnart was unteranderem an der sehr gut durchdachten und sehr platzsparenden Strecke liegt. Dabei wird ähnlich den Anlagen der englischen Parks der Merlin Entertainments Group ordentliche Stimmung gemacht und der leckere Geruch den man während der Abwärtshelix auf dem Dach empfindet diente wahrscheinlich als Inspiration des Alpenexpress Enzian aus dem Europa Park.

Den Flyvende Kuffert

Neben den Arkaden befindet sich mit Den Flyvende Kuffert eine weitere Themenfahrt, welche mit kleinen niedlichen Puppen die Märchen von Hans Christian Andersen erzählt. Die Fahrt in den fliegenden Koffern wird dabei wahlweise auf Dänisch oder Englisch abgehalten, wobei man schon genau hinhören muss um nicht von den Narrationen der anderen Gondeln abgelenkt zu werden. Während der langen Fahrt, welche stets auf- und abwärts führt bekommt man einen guten Einblick in die bekannten Märchen geboten, wobei man jedoch, ähnlich wie beim Flying Fish Nautilus, einen kitschigen Song als stimmige Untermalung der Fahrt insgeheim vermisst. Nichts desto trotz ist Den Flyvende Kuffert eine mehr als sehenswerte Themenfahrt.

Tivoli Aquarium und Linie 8

Im Foyer des Koncertsalen, ein 1660 Personen fassendes Theater in dem neben klassischer Musik auch Musicals gespielt werden, befindet sich das Tivoli Aquarium. Dieses ist nicht im Eintrittspreis inkludiert und kann neben kleineren Aquarien ein 30m langes Riff mit mehr als 1600 Einwohnern vorweisen. Vor den Koncertsalen befindet sich die Station der historischen Wegebahn Linie 8, welche eine kleine Runde durch Tivoli Gardens dreht.

Monsunen

Vorbei an unzähligen Restaurants geht es nun in die hinterste Ecke von Tivoli Gardens, wo sich der arabische Themenbereich des Parks befindet, seltsamer Weise verbringen die meisten Personen aus dieser Region ihren Aufenthalt im Tivoli Gardens hier und schaffen somit unbewusst die passende Atmosphäre. Direkt am Parkrand gelegen befindet sich mit Monsunen ein Suspended Flying Carpet der Firma Zierer, wie man ihn so sonst nur im japanischen Nagashima Spa Land finden kann. Die Fahrt gleicht bis auf die unterschiedliche Sitzposition dem Standardmodell der Fliegenden Teppiche aus dem gleichen Hause, nur das hier nicht der Oberkörper auf die Bewegung reagiert, sondern die Beine. Insgesamt eine sehr interessante und vor allem massive Anlage mit einer interessanten Hebetechnik für die Einstiegsplattform.

Karavanen

Direkt gegenüber liegt die kleine Tivoli Achterbahn Karavanen, ebenfalls aus dem Hause Zierer. Dabei handelt es sich um ein geringfügig variiertes Layout, der in Skandinavien sehr beliebten Kinderachterbahn, weswegen es einen minimalen Umschwung in der Streckenführung gibt. Dadurch ergibt sich eine etwas dynamischere Fahrweise, wodurch sich beinahe automatisch ein großes Grinsen bei den Fahrgästen einstellt.

Vertigo

Die interessanteste Anlage in diesem Bereich und in Tivoli Gardens ist aber mit großen Abstand Vertigo, ein Flying Fury aus dem Hause Technical Park. In den Anfangsjahren dieser Anlage konnte man hier nach Belieben den Fahrgastträger um die eigene Achse, wie auch die Achse des Hauptarms drehen, wodurch eine ziemlich wilde und individuelle Fahrweise entstanden ist, auch bestand die Möglichkeit einmal wirklich volle Pulle zu geben und somit eine gewisse Zeit lang schlappe 5G, also die fünffache Erdbeschleunigung, auf sich wirken zu lassen. Da die Technik zur eigenen Steuerung aber leider wohl fehleranfällig ist, was ich jedoch sehr bezweifle und die Schuld eher an die zu zahme Fahrweise der Fahrgäste schieben würde, bestehen heutzutage noch zwei Automatikprogramme, welche sich bis auf ein kleines, aber feines, Detail kaum unterscheiden.

Dabei beginnt die Fahrt mit einigen Überschlägen im Stationsbereich bei gleichzeitiger Drehung um die vertikale Achse, ehe das Spiel in luftiger Höhe fortgesetzt wird. Dabei geht es natürlich auch Überkopf durch die Station hindurch ehe die Gondel arretiert wird und die Maschine auf gut 120 km/h beschleunigt. Über einen gewissen Zeitraum verspürt man nun dauerhaft 5G, wobei sich das Sichtfeld langsam aber sicher immer weiter einengt. Hier zeigt sich dann auch der einzige Unterschied der Fahrprogramme zueinander, denn diese Passage vollzieht man entweder konsequent nach vorne blickend oder rückwärtsfliegend. Nach einigen, beinahe schon unzähligen Runden, wird die Geschwindigkeit langsam reduziert und schon steht man erneut seitlich Überkopf. Nun vollzieht das kleine Flugzeug seine letzten Überschläge und nähert sich dann langsam, oftmals mit einem längeren Kopfstand an höchster Stelle verbunden, seiner Parkposition.

Mit seinen nur 2 Minuten langen Fahrprogramm weist Vertigo eine erstaunlich vielfältige Fahrt auf, welche an Verrücktheit nur seines gleichen Sucht. Dabei gilt hier, wie fast immer im Leben, das eine rückwärtsführende Fahrweise die Fahrt deutlich aufregender gestaltet. Die Wartezeiten an Vertigo gehören kapazitätsbedingt zu den längsten in Tivoli Gardens, können aber als Singlerider auch mal nur 15 Sekunden betragen, in beiden Fällen sollte man aber unbedingt eine Fahrt wagen und beide Fahrprogramme ausprobieren.

Gyldne Taarn

Als letzte größere Attraktion in diesem Bereich trifft man auf den golden lackierten Turm Gyldne Taarn, ein Turbo Drop Tower von S&S. Dabei handelt es sich um den normalen Freifallturm bei dem man, ähnlich den Freifalltürmchen des Herstellers Fabbri, nach unten geschossen wird, wodurch sich eine ausgeprägte Airtime einstellt. Ein ähnliches Programm kann man als zweiten Teil des Fahrprogramms beim Cliffhanger im englischen Freizeitpark Flamingo Land erleben und dort knallt man mit voller Wucht in die Bügel, beim Gyldne Taarn jedoch merkt man auf die ersten Fallmeter das die Anlage absolut nichts kann, denn der Fall entsprach eher einer langsamen Version der Vertikalfahrten aus dem Hause Maurer Söhne als einen ansatzweisen freien Fall.

Daemonen

Nach einer solchen Enttäuschung bleibt einem nur noch die Fahrt auf dem Floorless Coaster Daemonen. Dabei handelt es sich um eine ultrakompakte Anlage des Herstellers B&M, wo auf engsten Raum ein für den Hersteller untypischer Fahrtverlauf geboten wird. Praktischerweise war hier im Allgemeinen die geringste Wartezeit an allen Achterbahnen in Tivoli Gardens vorhanden, so dass man spätestens in den dritten Zug platznehmen konnte.

Nach dem man auf die Maximalhöhe von 28m gebracht wurde drescht der Zug über die Kuppe und dem Predrop. Nun wird man in die erste Kurve geworfen und durchquert einen Richtungswechsel in luftiger Höhe, eine Rechtshelix schließt sich an um die Ausgangshöhe für das darauffolgende Gefälle zu erreichen. Kaum hat man die eben erfolgte Kurvenkombination überstanden geht es sogleich rasant hinab und kraftvoll durch den klassischen Looping. Der anschließende Richtungswechsel erfolgt durch einen Immelmann just bevor die Welt im Nul-G Loop (dänisch für Zero-G Roll) erneut Kopf steht. Hierbei wird man je nach Position im Wagen wunderbar hin- und hergerissen, ein wirklich unvergleichbares Erlebnis. Ebenso wild vollzieht man jetzt die letzten Kurven und Hügel in Richtung Bremse, bei denen man teilweise wirklich gut abheben kann. Kurz darauf ist die Fahrt auch wieder zu Ende.

Daemonen ist einfach nur toll, wenngleich auch ein wenig kurz geraten. Dabei spürt man bereits ab den ersten Kurven, dass diese Maschine hier keineswegs zimperlich mit einem umgeht. Der Looping und der Immelmann unterstützen die allgemeine Intensität der Bahn ungemein, verlieren aber jegliche Bedeutung in Betrachtung der wirklich verdammt leckeren Rolle und den mehr als nur lustigen Streckenmetern darauf.

Bilder Tivoli Gardens

Fazit Tivoli Gardens

Der Freizeitpark Tivoli Gardens ist nicht nur wegen seiner langen Geschichte ein sehenswerter Freizeitpark. Die Atmosphäre ähnelt dabei sehr dem des Pleasure Beach Blackpool, nur in kleiner und allgemeinen auch deutlich ordentlicher, was man gerade in der Gasse Smøgen auf sich wirken lassen kann. Die Fahrgeschäfte haben dabei eine durchweg ordentliche Qualität und die vielen Restaurants und kleinen Parklandschaften schaffen ein Ambiente in dem man gerne verweilt. Nur sind die Preise hier ziemlich hoch und man darf schon erstaunt sein wie viele Leute das Ticketsystem nutzen und letzten Endes sogar mehr bezahlen als sie eigentlich müssten. Dabei kostet eine Fahrt auf Daemonen beispielsweise 75 DKK, also etwa 10€, das Wristband selbst ist für 210 DKK zu haben, rentiert sich also bereits nach nur drei Fahrten. Bei dem sonntäglichen Andrang lagen die Warteschlangen stets in einem angenehmen Rahmen und waren teilweise auch gar nicht vorhanden, so dass man nach etwa 4 Stunden bereits alles mindestens einmal gemacht hat, weswegen ein Besuch beispielsweise nur am Abend durchaus ausreicht um alles gesehen zu haben, inklusive zahlreichen Wiederholungsfahrten.

 

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Dämonenhafte Flüge durch die Lüneburger Heide

Flug der Dämonen

Vorwort

Als der Heide Park beschloss seine zweite Wildwasserbahn, welche immer öfter an diversen Ausfällen litt, zu Gunsten einer großen Neuheit zwei Jahre später zu schließen war der Aufschrei regelmäßiger Parkgänger groß, denn das sinnlose Herumgedümpel auf dem höheren Niveau der Anlage galt vielen als thematisches Highlight im Park. Einzig und allein die finale Schussfahrt und die gegebenenfalls auf das Boot treffende Welle gegen Ende der Fahrt, sowie die Bergarbeiter und sächsischen Skatspieler wird man vermissen. Durch den Wegfall der Wildwasser II jedoch entstand ein ungünstiges Szenario für die Attraktionen, welche sich auf dem Berg befanden, denn ein Grund diesen überhaupt zu erklimmen war nicht mehr, oder besser gesagt kaum noch, gegeben. Diesen Umstand hat man nun durch den Flug der Dämonen kompensiert und durch die Benutzung des unteren Eingangs der ehemaligen Wasserbahn soweit verbessert, so dass man nicht mehr den Berg komplett erklimmen muss nur um diesen wieder komplett hinabzusteigen.  Durch die Nutzung der alten Warteschlange gelang es zugleich auch die erste wirkliche Warteschlange nach englischen Vorbild im Heide Park zu etablieren, denn wie auch bei den Freizeitparks der gleichen Gruppe auf der Insel dauert es schon eine Weile bis man diese hinter sich gelassen hat und sich zwischen den Seiten der Achterbahn entscheiden muss.

Diese Wahl ist tendenziell nicht leicht, erübrigt sich jedoch sobald man beide Seiten getestet hat. Die großräumige, glücklicher Weise überdachten, Station bietet Platz für recht viele Personen, wird jedoch nur  von abgezählten Gruppen betreten, wodurch dementsprechend eine freie Platzwahl kaum gegeben ist. Hier findet man dann auch die erste interessante Neuheit der Anlage, denn die Gepäckablage ist durchaus gut gelöst und funktioniert bei dieser Achterbahnart besser als jede andere Art der Unterbringung.

Die Fahrt

Der Flug der Dämonen beginnt mit einer leichten Rechtskurve, woraufhin der steilgeratene Lifthill zügig absolviert wird. Es folgt nun die für diese Achterbahnart mittlerweile erprobte Art und Weise das Gefälle einzuläuten, woraufhin man sich kopfüber in den Abgrund stürzt. Dabei wird man stellenweise sehr interessant beschleunigt, wodurch ein mitreißendes Fahrgefühl entsteht. Folglich wird im Tal recht stark in den Sitz gepresst nur um dann von dem, westenartigen und recht strammen, Bügelsystem von jeglichem Genuss negativer Kräfte auf den nachfolgenden Hügel gehindert zu werden. Nach einer Unterquerung des, sinnvoll angelegten, Shops am Ausgang der Bahn vollzieht man ein Element, welches schon bei der Krake angewendet wurde, sich hier aber interessanter durchfährt, obwohl die Fahrposition, zumindest an den äußeren Plätzen der Züge der Krake, ähnlich ist. Ein erneut kraftvolles Tal später steht man mit revolutionären Gedanken zumindest Kopf, denn die, eventuell vom Eurostar bekannte, Rolle schlug hier zu. Etwas gemächlicher vollzieht der Wagen nun eine Wende an der Station der Bobbahn entlang um den Fahrgastträger erneut gen Abgrund zu schicken. Mit wieder höherer Geschwindigkeit nähert man sich den nächsten Inversionen der Anlage, die optisch einer schräg gestellten Bretzel ähneln. Hier wird man relativ zügig um die eigene Achse gedreht um dann in einer ruppigeren Steilkurve sich den Weg erneut nach oben zu kämpfen um erneut den Heide Park kopfüber zu erkunden. Nach einem weiteren Tal vollzieht der Zug eine fast schon zu steil angelegte bayernkurvenähnliche Kurve um dann in die Bremsen überzugehen, wo man nun auch mal gern etwas länger den Blick auf die Station und dem Gyrodrop Scream genießen darf.

Fazit Flug der Dämonen

Im Gegensatz zu The Swarm ist der Flug der Dämonen eine Achterbahn die man auf beiden Seiten fahren kann ohne sich über zu große Qualitätsunterschiede der Fahrt Sorgen zu machen, auch wenn meiner Meinung nach die rechte Seite des Zuges besser ist. Ebenfalls wird man hier in den nächsten Jahren keine Rückwärtsfahrt brauchen um die Fahrt aufregender zu gestalten, denn der Flug der Dämonen ist eine äußerst solide und gute Stahlachterbahn. Natürlich bekommt man von den ganzen angepriesenen Close Calls mal wieder nichts mit, was aber niemanden wirklich verwundern sollte, denn auch im Thorpe Park geschah dieses erst durch den Einbau der Werbetafel, was die Fahrt tatsächlich aufwertete. Diesen Hintergrund zu trotz braucht all das die neue Achterbahn der Lüneburger Heide nicht wirklich, denn die Fahrt überzeugte auf ganzer Linie und brachte mich, ähnlich The Swarm Backwards, zum Lachen.

Bilder Heide Park 2008 – 2014

 


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Viel Bling um Shambhala

Port Aventura

Nachdem das spanische Resort Port Aventura, bestehend aus vier Hotels, dem Wasserpark Port Aventura Caribe Aquatic Park und der Freizeitpark Port Aventura Park, von der italienischen Investindustrial von der Bank la Caixa aufgekauft wurde hat sich am Rande der Touristenstadt Salou einiges getan. Längst fällige Investitionen im Bereich der Fahrgeschäftspflege, wie auch die Erweiterung des Wasserparks zeugen davon, wie auch Neuinvestitionen in den kommenden Jahren.

Im Vergleich zum letzten Besuch zeigte sich der Freizeitpark Port Aventura Park in einem deutlich besseren Zustand, was vor allem an den nur noch wenig bekritzelten Zügen und Warteschlangen, sowie einer deutlich höheren Sauberkeit im Park, lag. Wobei der Blickwinkel auf die Warteschlange getrübt war, immerhin wurde meist der Express Eingang genutzt.

Obwohl der Kauf der Express Premium Armbänder sich am ersten Tag überhaupt nicht rentiert hatte, immerhin herrschten an den meisten Attraktionen eine Wartezeit von 0 Minuten, so erwies es sich am zweiten Tag als notwendige Investition um nicht durchschnittlich 90 Minuten zu warten. Der Vorteil, bis auf wenige Ausnahmen, stets die Schlange ohne Warten zu passieren und auch gleich an die Reihe zu kommen war sein Geld tatsächlich wert, obwohl die 15 Minuten Wartezeit bei Dragon Khan wie eine halbe Ewigkeit vorkamen.

Es wäre falsch zu sagen, dass das System fair für jedermann ist, aber es ist zumindest für jedermann erschwinglich, anders sieht es interessanter Weise bei den Speisen aus, die allesamt recht überteuert sind. Durch den mangelnden Verkauf von Einzeltickets erspart man sich einen zu großen Andrang an den Express Warteschlangen, darüber hinaus hat man als normaler Tagesgast, sofern nicht zu viele Leute die Zusatzkosten für die einmalige Fahrt in der ersten Reihe auf sich nehmen, eine erhöhte Chance auf einen Sitzplatz in eben jener Reihe.

Stampida

Sollte man im Hotel Gold River nächtigen kann man durch den eigenen Eingang direkt in den großzügig angelegten Westernbereich gehen und dabei den etwas anderen Blickwinkel auf die duellierende Holzachterbahnanlage Stampida genießen. Obwohl die beiden Spuren meist parallel zu einander laufen, so ist der Mittelteil, eingeleitet durch jeweils einen Tunnel, komplett anders. In diesem Teil kommen sich die beiden Spuren entgegen, was für einen tollen Effekt wirkt, welcher ab und zu durch die kleine Holzachterbahn Tomahawk noch verstärkt wird. Der Racing Effekt ist dabei durchaus ausgeprägt, was vor allem an der gut berechneten Strecke liegt, jedoch sollten die beiden Züge dafür ungefähr dasselbe Gewicht haben.

Da die Schienen der Anlage fast kontinuierlich in die falsche Richtung gebogen sind ist das Fahrvergnügen recht speziell und meist von der ruppigeren Art und Weise, was bei einer Holzachterbahn durchaus auch so sein sollte. Die eingesetzten Züge sind dabei keineswegs störend, wenn gleich sich der Bügel dann manchmal doch recht fest schließt.

Silver River Flume

Vorbei an einem Karussell, einem Autoskooter und einem schön gestalteten Break Dance geht es sogleich zum Eingang der Wildwasserbahn Silver River Flume, eine der zugleich besten und seltsamsten Anlagen ihrer Art. Da man hier bei einer vollen Schlange, trotz der sehr großen Kapazität eine halbe Ewigkeit warten kann war es uns stets ein Vergnügen durch den Express Pass ohne wirkliches Warten in einem der Boote Platz zu nehmen.

Nachdem man die Station verlassen hat wird nach einigen Streckenmetern der erste Lifthügel erklungen. Die anschließende Schussfahrt bringt einen auf das Plateau auf dem ein Großteil der Strecke führt und sich der Minetrain El Diablo ab und zu mal zeigt. Nachdem der vordere Teil nun sehr gut durchfeuchtet wurde geht es kurze Zeit später einen zweiten Lift hinauf um sich nun in den Baumkronen treiben zu lassen. Durch das zweite Gefälle, welches nun bevorzugt den hinteren Teil des Bootes durchnässt, gelangt man wieder hinab auf das Plateau nur um dort weitere Streckenmeter zu vollziehen. Hierbei gurkt man durchaus seltsam herum und fragt sich wie lang die Strecke denn noch sei. Daraufhin erklimmt man einen weiteren Lift nur um nach einer kurzen Wende direkt das imposante, jedoch nicht nasse, Finale einzuleiten. Wieder auf Bodenniveau führt die Strecke zum Ausstieg wo man mehr oder weniger durchtränkt aussteigt.

Furios Baco

Über einer Brücke mit künstlich angebrachten Nietenköpfen und entlang der leider kaum erwähnenswerten, wenn von der Fahrt auch recht schicken, Raftinganlage Grand Canyon Rapids führt der Weg in Richtung des Eingangsbereichs des Port Aventura Park, wo sich neben einigen Transportfahrgeschäften die Katapultstartachterbahn Furios Baco befindet. Der durchaus sehenswerte Prototyp des Wing Rider Coasters ist eine wahre Wundertüte was die Thematisierung, aber auch was die Fahreigenschaften anbelangt. Berüchtigter Weise und auch vollkommen zurecht gilt die Anlage als Rüttelmaschine der extremeren Art, welche zum Zeitpunkt unseres Besuches auch Martin um sein Mobiltelefon brachte.

Dabei ist Furios Baco jedoch durchaus fahrbar, sofern es denn in der ersten Reihe auf den linken inneren Platz ist, wo sich interessanter Weise die Vibrationen des Zuges in Luft auflösen und sich der beste Launched Coaster von Intamin vorzeigt. Anders sieht es auf so gut wie jeden anderen Platz aus, wo sich das Vergnügen auf eher mittleren Niveau bewegt bzw. nur noch von sadomasoistisch veranlagten Personen gespürt wird. Dabei ist jedoch stets gemein das sich die geraden Streckenabschnitte absolut genial fahren und durch das direkte Gefälle nach dem Abschuss gerade hinten eine ordentliche Airtime erzeugt wird. Egal wie sehr man in den Kurven durchgerüttelt wird, der Inlinetwist sorgt stets für einen kurzen Moment der Freude, auch wenn gleich darauf eine weitere Kurve durchfahren wird. Immerhin fährt der Zug danach in die Schlussbremse und die rasante Fahrt neigt sich einem Ende entgegen.

Furios Baco ist ohne gleichen eine sehr brachiale Achterbahn, aber eine durchaus interessante und spaßige zugleich. Der Abschuss und die Inversion sind in dieser Ausprägungsform nur selten zu finden und sollten allein deshalb bei einer oder mehreren Fahrten ausgetestet werden. Die Storyline an der Attraktion ist originell und genauso bizarr wie die Reichweite der zu erfahrenen Fahreigenschaften, wobei der hintere Teil des Zuges auf der rechten Seite tatsächlich übelster Tobak ist, wodurch die Anlage seltsamer Weise zwischen „absolut genial“ und „absoluter Grütze“ schwankt.

Sea Odyssea

Ähnliche Verhaltensweisen zeigt auch der Simulator Sea Odyssea auf, wobei hier stark zwischen der Thematisierung und dem aktuell laufenden Film unterschieden werden muss. Die Hardware im Port Aventura Park, wie auch die generelle Gestaltung der Anlage sind auf dem höchst möglichen Niveau, aber die Software, sprich der Film, taugt hier nichts. Warum man ausgerechnet in einem Freizeitpark mit einer Vielzahl von Achterbahnen einen 4D Film mit einer Achterbahn zeigt, wenngleich einer noch fehlenden Wasserachterbahn, bleibt dabei ein großes Rätsel, genauso warum man den Film, dessen Preshow vor dem Beladen immer noch dargestellt wird, vor einigen Jahren eingestellt hat.

Tutuki Splash

Neben der Schiffschaukel Kon-Tiki Wave, wie man sie baugleich auch im Flamingoland finden kann, und einer kleinen Kinderbahn teilt sich auch noch der Spillwater Tutuki Splash den als Polynesia bekannten und durchaus ansehnlich gestalteten Bereich.

Sollte auf dieser Anlage nicht die bestmögliche Kapazität gefahren werden, so besteht tatsächlich die Chance nass zu werden und das auf eine recht gemeine Art und Weise. Sollte jedoch, auf Grund des hohen Andrangs, die bestmögliche Kapazität gefahren werden, so holt man sich einerseits den Kältetod bei Warten auf die Rückkehr in die Station und wird bis auf einige Tropfen durch die zwei Gefälle kaum nass, durch ein wenig Glück sind in diesem Fall aber die Wasserkanonen besetzt.

Nachdem man in der Doppelladestation einer Reihe eingeteilt wurde und sein Boot bestiegen hat geht es auch schnell los. Nach einigen Streckenmetern findet man sich im Inneren eines Vulkans wieder, dessen Decke vor Kaugummi nur so verklebt wurde. Nachdem man einen zweiten, interessanter Weise weniger, verklebten Tunnel, passiert hat schließt sich die erste Schussfahrt auch schon an. Dabei wird man leider kaum nass, jedoch kann sich dieses beim Erklimmen des ersten Lifthügels sehr schnell ändern. Sofern im gleichen Moment, in dem das Boot den Anfang des Liftes erreicht hatte, am Gefälle der zweiten Abfahrt ein Boot zeigt kann man davon ausgehen im nächsten Moment ordentlich, von der Seite her, geduscht zu werden. Dabei ist der Nässegrad aber geringer als wenn ähnliches am Spillwater La furia de Triton im spanischen Terra Mitica passiert, bei dem man tatsächlich bis auf die Unterhose durchweicht wird. Entweder weiterhin trocken oder nun erfrischend befeuchtet erklimmt man den Lifthügel um dann in einer Wende dem Doppeldrop entgegen zu rasen. Dieser fährt jedoch nicht ganz so rund und sorgt im Grunde nur dafür das sich bei der anschließenden Wasserung keine große Welle bildet die den Zuschauern auf der Brücke vom Ausgang zum Eingang eine Abkühlung beschaffen könnte. Bei diesem Drop wird man wenigstens etwas nass, so dass sich der Besuch auch ohne der Welle vom herabstürzenden Boot lohnen kann. Die anschließende Dusche von den Kanonen sorgt dann für strahlende Gesichter auf beiden Seiten.

Sesamo Aventura

Seit letztem Jahr erreicht man durch das Kinderland Sesamo Aventura die zwei Großachterbahnen des Port Aventura Park deutlich schneller als zuvor. Zugleich ermöglicht  der Weg vollkommen neue Blickwinkel auf die Achterbahn Dragon Khan, welche nun unheimlich fotogen ist und durch die doch recht kurze Abfertigungszeit konsequent Bewegung mit ins Bild bringt.

Dragon Khan

Obwohl Dragon Khan lange Zeit für mich als schlechteste Stahlachterbahn galt, so hat sich seit meinem Besuch doch einiges an der Anlage getan. Sie erstrahlt nicht nur in einer schönen neuen Farbgebung, auch wurde die Fahrt nicht mehr durch die benachbarte Baustelle beeinträchtigt. Ohne Sand auf den Schienen fährt sich die Bahn zwar weiterhin sehr brachial, was jedoch an den kontinuierlich hohen Kräften liegt, welche wiederum durch die deutlich zu hohe Geschwindigkeit erzeugt werden. Dragon Khan rast die Strecke nur so ab und wird dabei nicht wirklich reguliert, was einem bei der Ausfahrt der Blockbremse nicht sonderlich entgegenkommt, aber für ein interessantes Fahrgefühl sorgt.

Nachdem der Zug den Lift erklungen hat geht es nach einer kurzen Kurve auch schon abwärts. Während dessen erfährt der Zug zum ersten Mal positive Kräfte, die er bis zur Blockbremse auch nicht wirklich abgeben will. Kurz vor dem Tal bekommt man schnell mal eben von rechts und von links eines mit dem Bügel gewischt, was die Fahrt schon ein wenig beeinträchtigt, jedoch das Gesamtbild der Anlage unterstützt. Voller Kraft voraus geht es den Looping empor, an dessen Scheitel an eine Hangtime in keiner Weise zu denken ist. Kurz darauf passiert man einen Diveloop, woraufhin einem mit der Zero-G Roll das härteste Element der Anlage erwartet, dessen Name aber eigentlich eine deutlich höhere Ziffer vorweisen müsste, hierbei ist es schon ein leichtes den Kontakt mit dem Bügel zu finden. Mittels einer Cobra Roll vollzieht man eine Wende oberhalb der Schlussbremse nur um dann mit vollem Elan die Auffahrt in die Blockbremse zu nehmen, die einem natürlich nicht bremst, sondern rasant in die nächste Kurve entlässt. Der darauf folgende Looping ist deutlich kraftvoller als sein großen Pendant innerhalb der Streckenführung. Durch eine Wende schraubt man sich auf eine höhere Ebene um dann durch zwei interlocking Corkscrews auf den Kopf gedreht zu werden. Kurz darauf erreicht man die Schlussbremse und kann endlich aufatmen.

Dragon Khan ist eine der wenigen Anlagen die tatsächlich einiges von ihren Fahrgästen abverlangt, ohne diese dabei zu schädigen, sofern man denn nicht so bekloppt ist und versucht die Anlage dauerhaft zu fahren. Obwohl die Inversionen anderswo noch kraftvoller durchfahren werden, so ist es gerade die Länge der Fahrstrecke die einem doch sehr bedrückt. Dabei ist der Fahrspaß nur im geringen Maße beeinträchtigt und somit verhält sich eine Fahrt ähnlich einer Fahrt auf einem HUSS FlicFlac oder KMG Tango, welche wahrhaftig wirklich extreme Anlage sind.

Shambhala

Im Hintergrund und leider nicht so fotogen ragt die neueste Achterbahn Shambhala empor. Der Hyper Coaster aus dem Hause Bollinger & Mabillard ist europaweit erst die zweite Anlage dieser Art, lässt dabei jedoch die erste, und zuvor höchste Achterbahn Europas, gnadenlos in die Vergessenheit versinken. Dabei war Silver Star noch nie eine wirkliche Gefahr anderer vergleichbarer Achterbahnen gewesen, Shambhala hingegen schon.

Dabei muss das Erlebnis nicht positiv beginnen um positiv zu enden, weswegen es ratsam ist bei der Abfertigung des Zuges nicht von gewissen Personen bedient zu werden und den Bügel schon von Anfang an ordentlich zu schließen. Nach einer kurzen Kurve geht es schnell empor, wobei man auf der rechten Seite des Zuges die deutlich bessere Sicht hat, sofern man nicht auf hässliche Hotelanlagen und eine Baustelle niederschauen möchte. Kurz darauf geht es rasant das Gefälle von 78m Höhe hinunter auf dessen Strecke man größtenteils den Kontakt vom Sitz verloren hat um dann unterlegt von einem grandiosen Headchopper in einen Tunnel abzutauchen. Es folgt ein zwar hoher, aber kaum ereignisreicher Hügel, auf dessen Abfahrt jedoch wieder Airtime auftritt. Die nun zu passierende Wende ist das Highlight der Anlage, auch wenn das Banking doch im Scheitel doch ausgeprägter sein könnte. Durch die Stützen werden hierbei tolle Headchoppereffekte geboten, die jedoch im rechten Teil des Zuges ausgeprägter sind. Wieder im Tal passiert man kurzerhand einen viel zu niedrigen Speedbump bei dem man ungewohnt stark aus dem Sitz gehoben wird. Ein weiterer, recht hoher, Hügel schließt sich an, woraufhin man das für die Passanten eindrucksvollste Element passiert, dem Splashdown. Nach dieser, im Grunde, unspektakulären Geraden, bei der man hinten einige Tropfen abbekommt, folgt ein weiterer Hügel über den Lifthill der benachbarten Achterbahn Dragon Khan um dann in eine Blockbremse einzufahren. Diese passiert man wieder einmal ohne jegliche Bremsung bevor man nach einer abwärtsführende Wende ein letztes Mal negative G-Kräfte zu spüren bekommt. Bei der anschließenden Bremsung kommt der hintere Teil des Zuges auf seine Kosten, andererseits findet diese recht sanft statt.

Shambhala ist eine der wenigen Achterbahnen die bei jeder Fahrt eigentlich besser wird, dennoch ist Shambhala nicht die beste Achterbahn Europas und auch nicht die beste Anlage ihrer Art und Weise. Hierbei sei gesagt das mir persönlich Anlagen wie Pleasure Beachs Big One und Holiday Parks Expedition GeForce besser gefallen, denn diese haben nicht nur einen irrsinnigen First Drop gemein, sondern auch eine von Anfang an recht spaßigen Strecke. Interessant an der großen Achterbahn aus Port Aventura ist jedoch, dass diese einen sehr gut auf wirklich jeden Sitz unterhält. Wo die Kräfte hinten ein wenig runder sind, so zieht einen die Anlage im vorderen Teil des Zuges mehr oder weniger freiwillig das Hemd aus.

El Diablo

Von Dragon Khan kommend läuft man ohne Umwege den Minenzug El Diablo direkt in die Arme. Diese Achterbahn aus dem Hause Arrow Dynamics ist die letzte Anlage ihrer Art und zugleich eine der seltsamsten. Die Strecke besteht im Grunde nur aus drei Lifthügeln, in denen man auch einen Großteil der Fahrzeit verbringt, und ein wenig Strecke zwischen diesen. Diese Parts sind jedoch durchaus rasant, sofern man vom zweiten größeren Streckenabschnitt mal absieht, der nur dazu dient an den Wartungsgebäuden der Anlage vorbeizufahren. Die aus der Fahrt resultierenden Blickwinkel auf den Port Aventura Park, den zwei Großachterbahnen aus dem chinesischen Themenbereich, sowie der Wildwasserbahn werten die familiengerechte Achterbahn weiter auf.

Hurakan Condor

Das zweite vermeintliche Highlight in diesem Bereich ist der Giant Drop Hurakan Condor, ein Freefallturm mit schiefen Dach und mehreren unterschiedlichen „Fallvergnügen“. Was auch immer bei einer solchen Anlage irgendwie schiefgehen konnte wurde hier in Perfektion umgesetzt, denn der Turm wirkt nicht nur aus weiter Ferne irgendwie verkehrt, sondern auch aus der Nähe wenn man sieht wie genau die Gondeln denn fallen. Es ist schon seltsam das ein so simples Prinzip durch seitliche Versetzungen ruiniert wird, diese erzeugen einen deutlich spürbaren Schlag oder ein wenig Gewackel im unteren Teil des Turmes, je nachdem welche Spur man denn erwischt hat. Interessanter Weise geht das Fallvergnügen mit sehr langen Wartezeiten einher, welche auch für Express Pass Inhaber gelten, so dass auf mehrere Fahrten ziemlich leicht verzichtet wurde. Der Hersteller Intamin hat schon oftmals bewiesen das Größe nicht alles ist und mit Hurakan Condor seinen schlechtesten Turm erstellt.

El Secreto de los Mayas

Ganz in der Nähe befindet sich mit dem Glaslabyrinth El Secreto de los Mayas die Neuheit der aktuellen Saison, die wie auch der Templo del Fuego nicht besucht wurde. Während erste Anlage durch lange Warteschlangen uns davon abhielt war die brillante Feuershow bereits für die Saison geschlossen.

Yucatan und Serpiente Emplumada

Unweit dessen dreht der Musik Express Yucatan seine Runden, welcher für eine ordentliche Quetschpartie bei leider nur mittlerer Geschwindigkeit sorgte, natürlich ganz zum Vergnügen der anderen schaulustigen. Ein gänzlich anderes Vergnügen weißt der Schwarzkopf Sombrero Serpiente Emplumada auf, dessen Fahrt sich nicht nur hervorragend eignet um sich mal eben trockenschleudern zu lassen. Diese Anlage dessen Fahrt sich am besten als Mischung eines Polypen und Take Offs beschreiben lässt ist immer wieder eine Fahrt wert, sollte man nicht gerade das Pech haben und zu Beginn des Boardings sich angestellt haben.

VolPaiute

Die Beladungsprozedur ist dabei jedoch noch halbwegs vertretbar, eine Eigenschaft die der Flipper VolPaiute nicht aufweisen kann. Obwohl hier zwei Personen tätig sind, so ist an ein eigenständiges Einsteigen kaum zu denken, denn hier wird die Beladung jeder einzelnen Gondel nach einigem Warten zur Gondel gerufen damit diese abgefertigt werden kann. Das ganze Spektakel zieht sich über mehrere Minuten, eine Zeitspanne wo man im Heide Park mindestens drei Mal hätte fahren können. Klar das selbstständige Schließen der HUSS Bügel mag ein Risiko beinhalten, aber dann hätte man es auch so wie am HUSS Magic des Freizeitpark Walibi Holland lösen können. Die Fahrt selbst ist dann auch noch öde und sobald man denkt die Anlage würde nun endlich beschleunigen endet diese auch schon.

Tomahawk

Gegenüber der immer noch besten Animatronik aller Zeiten befindet sich der Eingang zur Holzachterbahn Tomahawk. Diese Kinderachterbahn wird mit den kleinen PTC Zügen befahren, was leider zu einer geringen Kapazität führt da hier nur ein Erwachsener in eine Sitzreihe passt. Die Fahrt ist dabei durchaus wild und mit einigen waghalsigen Kurven bestückt, sie fährt sich dabei allerdings auf bestem Niveau, wodurch die Anlage als ideale Einstiegsachterbahn eignet.

Fazit Port Aventura Park

Port Aventura Park ist zu meiner eigenen Überraschung ein deutlich besserer Park als ich ihn in meiner Erinnerung hatte. Zwar mögen die Attraktionen selbst nicht immer zu 100% überzeugen, dafür ist das Gesamtangebot aber stimmig. Ganz den spanischen Vorlieben angepasst präsentiert der Park eine große Anzahl von Shows die man je nach Bedarf sehen kann und ohne dies im Nachhinein zu bereuen, wie es leider bei sehr vielen Freizeitparks der Fall ist. Dennoch ist Port Aventura nicht der Park den man jedes Jahr besuchen sollte, denn vieles an ihm hat immer noch Verbesserungspotential, auch ist das Angebot dafür noch nicht ausgereift genug, obwohl in diesem Jahr gesteigerte Geldsummen in das Resort investiert wurden.

 

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