Französische Lobbyarbeit im Europa Park

Vorwort

Es ist schon interessant zu sehen, dass in einem Jahr, in dem tatsächlich jeder große Freizeitpark in Deutschland eine Neuheit vorweisen kann, ausgerechnet der Europa Park im Medienrummel an hinterster Stelle steht. Anders sah es für den Park glücklicher Weise in Frankreich aus, so dass man wenigstens hier ordentlich das Interesse an Arthur geweckt hat. Etwas anderes wäre dort natürlich auch kaum denkbar, denn die Animationsfilmreihe von Luc Besson war dort stets sehr erfolgreich, während Arthur und das Königreich der Minimoys in Deutschland eigentlich nur durch die Synchronsprechrolle des Tokio Hotel Singers Bill Kaulitz medienwirksam war.

Da eigentlich niemand in Deutschland tatsächlich die Filme kennt ist es sehr unverständlich warum man sich dann doch für diese Lizenzen eingesetzt hat, denn auch ohne den Filmbezug und ohne dem eher bescheidenen Name des eigentlichen Fahrgeschäfts könnte die Bahn funktionieren. Andererseits besuchen sehr viele Franzosen den Park und wie sich bereits allzu oft in englischen Freizeitparks gezeigt hat braucht man Themenbereiche auf Lizenz bekannter Kinderserien um heutzutage noch erfolgreich die Massen anzuziehen.

Die neue Achterbahn im Europa Park

Arthur

Französische Lobbyarbeit – the Ride befindet sich mit einigen Rutschen, einem schön gestalteten Zamperla Jump Around und einem Zierer Familienfreifallturm, im Themenbereich Königreich der Minimoys, einer sehr kompakt ausgefallen Halle, ähnlich dem Themenbereich Wuze Town im Phantasialand. Der Verlauf der Achterbahn an der Decke der Halle entlang ist dort aber eigentlich bereits das Highlight des öffentlich einsehbaren Bereichs.

Da die Anlage in diesem Jahr noch mit dem Prädikat ‚neu‘ versehen ist sollte man hier bereits zu Beginn des Tages aufschlagen, auch wenn technische Kinderkrankheiten eine Öffnung um einige Minuten nach hinten schieben kann. Dafür steht man im Verlauf des Tages nicht so lange und kann sich gleich bei Arthur anstellen. Da die Single Rider Line erst sichtbar ist wenn man das Eingangsportal zu der Anlage passiert hat kann es sich auch lohnen zumindest dort vorbeizuschauen und sich nicht von der regulären Warteschlange ablenken zu lassen.

Die Fahrt

Nachdem man den, zumindest im Inneren, schön angelegten Wartebereich passiert hat nimmt man in den passend gestalteten Wagen Platz, welcher im Laufbandverfahren abgefertigt wird. Eine Drehung und gleichzeitige Filmsequenz später findet man sich geschrumpft im Reich der Minimoys wieder und wird zugleich mit einem Novum im Europa Park konfrontiert, dazu aber später mehr.

Überraschend rasant geht es dann die Strecke empor, bevor man im richtigen Tempo an einigen Darkrideszenen vorbeifährt. Kurz darauf folgt der erste wirkliche Achterbahnpart, bei welchen man kurz die Halle verlässt. Eine Kurve später und wieder im Inneren der Halle zeigt sich die ‚Paradise Alley‘ von ihrer besten Seite, ein zugegebenermaßen sehr originell gestaltetes Szenenbild. Ein paar Schienenmeter später flüchtet man dann vor einer Ratte und findet sich unter der Dachkonstruktion der Halle wieder, woraufhin es in der nächsten Szene zum Bosskampf kommt. Hier demonstriert die Firma Mack allmögliche Features an ihrem Wagen und so kommt auch der anfangs noch unsinnig erschienene Knopf auf dem Bügel zu Einsatz. Es folgt der zweite Achterbahnteil der Anlage, bei dem auf einer kurzen abwärtsführenden Kurvenkombination etwas Tempo geboten wird, jedoch in der folgenden Aufwärtshelix wieder massiv gedrosselt wird, woraufhin sich die Fahrt auch ihrem Ende nähert.

Die Verabschiedung der, aus dem Film bekannten oder unbekannten Protagonisten, zeigt eine gewisse  Konsequenz die man bei vielen anderen Themenfahrten im Europa Park bislang vermissen musste, auch fehlt Arthur die typisch überladenen Szenen. Es ist daher kein Wunder, dass Arthur – the Ride, welche ich zuvor, mehr als scherzhaft, als französische Lobbyarbeit abgestempelt hatte, als Themenfahrt überzeugen kann, denn diese ist handwerklich gut gemacht und weist eine gewisse Symbiose aus handwerklich gut gestalteten Szenen und beinahe schon altmodischen Animatroniks auf, während auf moderne Gestaltungsmittel und einer gewissen, jedoch glücklicherweise dezenten, Interaktion nicht verzichtet wird.

Fazit Arthur

Als Achterbahn jedoch ist Arthur nur ein Prototyp bei dessen Nachfolgern noch vieles verbessert werden kann, so ist unter anderem die allgemeine Laufruhe nicht wirklich berauschend und auch mit den Drehungen der Gondeln kann man mehr spielen. Dennoch steckt viel Potential in diesem System, so dass es wahrscheinlich in den nächsten Jahren weitere Exemplare geben wird.

Viel wichtiger als die eigentliche Attraktion selbst ist jedoch ihre Lage, denn von ihr profitiert, der zumindest zuvor eher minderbesuchte Märchenwald, massiv und dieser ist tatsächlich sehr anschaulich geraten.


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Eine positive Überraschung im Europa-Park

Europa Park

Wie vermutet war der Europa Park am heutigen Feiertag etwas voller. Blöderweise stellte sich dieses schon an den Kassen heraus, so dass ich erst gegen 10 Uhr den Park betreten konnte. Nachdem ich die erste Hürde mitten im Weg herumstehender Franzosen überwunden hatte konnte der Weg zur großen Achterbahnneuheit des Jahres Wodan – Timbur Coaster auch schon eingeschlagen werden.

Vorbei an den Themenbereichen Schweiz und England ging es sogleich nach Russland und Luxemburg, wo es neben der vorteilhaften Monorail, immerhin hat diese eine Station im Themenbereich Island, die Drehtheatershow Historama, die kleine Themenfahrt Schlittenfahrt Schneeflöckchen, sowie die Drehgondelachterbahn Euromir zu fahren gilt.

Historama

Das Historamaist eigentlich eine tolle Attraktion, immerhin kann man hier einiges über die Gründerfamilie Mack und ihre Geschichte lernen. Doch der erste Raum ist einfach – wie vieles im Europa Park – viel zu überladen. Der letzte Raum hingegen ist jedoch sehr nackt und zeigt die Selbstbeweihreichung der Familie. Klar kann man Stolz auf die eigene Lobbyarbeit sein, aber es hinterlässt nun halt einen sehr faden Beigeschmack, weshalb man diese Attraktion bestmöglich meiden sollte.

Schlittenfahrt Schneeflöckchen

Die Schlittenfahrt Schneeflöckchen hingegen sollte man unbedingt fahren. Obwohl Bench – The Ride eigentlich sehr gut sichtbar ist, geht sie im russischen Themenbereich leider etwas unter. Die Fahrt selbst ist trotz der unscheinbaren Außenwirkung eine der besten Themenfahrten des Parks und sollte daher von jedem Besucher mal getestet werden. Der ohrwumtaugliche Soundtrack untermalt wirkungsvoll die heitere Atmosphäre der Anlage.

Euro-Mir

Einen ähnlichen Ohrwurm erhält man auch auf dem Prototyp der Mack’schen Spinning Coaster, der Achterbahn Euro-Mir. Diese Achterbahn ist eine bemerkenswerte Anlage, denn dank Trommellift und einigen Blöcken ist die Kapazität hoch genug um die Warteschlange ständig in Bewegung zu halten, zumindest tut sie das, wenn es zwischenzeitlich nicht irgendwelche Probleme gibt. Die Fahrt ist kraftvoll und sollte man das Glück haben den zweiten Teil rückwärts zu fahren wirklich genial. Die zum Ende stetig verjüngenden Kurven bilden ein rasantes Finale, welches man so leider nur sehr selten finden kann.

Whale Adventures

Mit der Monorail in Island angekommen kann man eine der größten Untaten des Parks begutachten. Wie man auf die Idee kommen kann die Außenkanonen der interaktiven Wasserfahrt Whale Adventures abzumontieren bleibt mir eines der größten Rätsel überhaupt; immerhin will man als Fahrgast doch nass werden. Die Beliebtheit der Attraktion hat zumindest einen großen Einbruch erlitten, immerhin ist die Fahrt ja nun auch nur noch für die kleinsten Parkgäste interessant.

Wodan – Timbur Coaster

Im Hintergrund erstrahlt eine Bahn, die leider erst in diesem Jahr das Prädikat neu besitzt, denn eigentlich hätte es im Europa Park schon längst eine Holzachterbahn geben müssen. Wodan – Timbur Coaster heißt dieses Schmuckstück aus dem Hause GCI, wobei der Untertitel Timbur Coaster natürlich absoluter Quark ist. Trotz dem ich an Wodan eigentlich keine Erwartung hatte wurde ich von der Fahrt positiv überrascht.

Wodan ist, im Gegensatz zu den meisten anderen GCI Bahnen, kein wirklicher Twister, sondern eine Mischung aus Out & Back Coaster (geradliniger Verlauf mit mehreren Hügeln) und Twister (Kurven, Baby!) und somit eine Mischung, die nicht jeden zusagt und gerade die Twisterfanfraktion enttäuschen wird. Fans des gepflegten Out & Back Layouts werden auf Wodan jedoch definitiv ihren Spaß finden.

Durchschreitet man die Queue der Holzachterbahn Wodan wird man als erstes erstaunt sein wie professionell doch alles angelegt wurde, immerhin steht man nicht so wie bei Eftelings Joris en de Draak auf unebenen Terrain irgendwo zwischen den Holzachterbahnen, sondern auf einem gut ausgebauten Holzpfad, durchschreitet einige schöne Höhlen, die diversen Themen der nordischen Mythologie gewidmet sind und marschiert unterhalb der großen Helix am Anfang der Fahrt. Recht sonderbar ist dabei der Umstand das bislang noch nichts bekritzelt wurde.

Nachdem man endlich in die Reihen eingeteilt wurde kann die Fahrt auf Wodan auch schon losgehen, dabei ist allein schon die Fahrt zum Lift ein echtes Highlight. Nach erklimmen dessen geht es nach einem unerwartet hohen Drop mit voller Wucht in die erste Kurve nur um dann recht steil in den eigentlichen ersten Drop entlassen zu werden. Die nachfolgenden Kurven, Tunnel, Hügel und Täler auf Wodan sind ein Traum, jedoch wird die Fahrspaß durch eine eher misslungene Stelle im Layout kurzweilig unterbrochen, um dann in die letzten Kurvenkombinationen entlassen zu werden. Das ganze wird auf Wodan mit einer Brachialgewalt hingelegt, die ich so nicht mehr im Europa Park erwartet habe, die konstant hohe Geschwindigkeit tut ihr bestes dazu.

Wodan ist keine perfekte Holzachterbahn, aber sie ist eine der besseren die mir bisweilen über den Weg gelaufen ist. Den oftmals hochgelobten Twister Troy schlägt sie im Schlaf, kann aber Joris en de Draak Water nicht das Wasser reichen. Auch im nationalen Vergleich hinkt sie hinter dem Coloss der Lüneburger Heide hinterher, in Süddeutschland ist sie jedoch die erste Wahl, was bei dem einzigen Konkurrenten auch ein eher leichtes Spiel ist.

Blue Fire Megacoaster

Da ich vor drei Jahren den benachbarten Blue Fire Megacoaster zu tiefst kritisierte musste eine weitere Fahrt gewagt werden um diese Kritik gegebenenfalls zu aktualisieren. Wie immer wollte der bloße Zufall das ich in der zweiten Reihe Platz nahm und somit eine optimale Vergleichsbasis vorfinden konnte und zu meiner Überraschung hat sich so einiges getan.

Der Darkridepart ist immer noch absolut nonsense, immerhin gibt es jetzt eine Animatronik die einen sagt das etwas schief läuft. Der Abschuss hat an Intensität zugenommen und gleicht nun in etwa dem Abschuss eines Vekoma Launched Coasters und nicht mehr dem des Motocoasters der niederländischen Firma. Folglich wird auch der nachfolgende Teil nicht mehr so langsam durchfahren und man kann nun endlich erahnen das der Looping auch ein Looping ist. Der Teil nach der Blockbremse ist aber auch weiterhin nicht gerade berauschend. Die Corkscrews werden auch weiterhin zu schnell durchfahren, immerhin wäre hier Hangtime sogar von Vorteil, die Kurven, die in die, auch weiterhin misslungene, Rolle einleiten sind irgendwie bescheuert und so ist man doch froh irgendwann wieder in der Station zu sein.

Blue Fire ist eine nette Achterbahn für Zwischendurch, das war es dann aber auch schon, den Hype zur Bahn kann ich zumindest immer noch nicht verstehen und werde es wahrscheinlich auch nie. Die eigentliche Attraktion neben Wodan in diesem Bereich ist und bleibt daher das Kaffeehaus in direkter Nähe zur Blue Fire.

Tiroler Wildwasserbahn

Vorbei an Portugal mit seinem Möchtegern-Spillwater-Abklatsch Atlantika Supersplash, bei dem ich aus Zeitgründen und Lustlosigkeit auf eine Fahrt verzichtet habe, ging es nach Österreich um endlich mal nass zu werden. Die Tiroler Wildwasserbahn ist eine der besten Wildwasseranlagen Europas und durch ihre erste Schussfahrt auch definitiv eine sehr nasse Wildwasserbahn. Das Alter der Anlage merkt man ihr in keinster Weise an und so rast man förmlich, wie auch bei der Wildwasser 1 im Heide-Park, durch den Kanal. Es ist schön zu sehen wenn sich Parks um ihre Anlagen kümmern und sie gegebenenfalls erneuern.

Alpenexpress Enzian

Mit der Wildwasserbahn und einem Walkthrough durch die Zauberwelt der Diamanten teilt sich der Powered Coaster Alpenexpress Enzian eine Grotte. Die Anlage selbst hat einiges an Geschwindigkeit und ist, wie auch die anderen Attraktionen die sich die Grotte teilen, allein wegen den Duft in dieser eine Fahrt wert. Der Wellenflieger nebenan zeigt das der Park auch von Fahrgeschäften eine Ahnung hat und betreibt ihn Freizeitpark untypisch mal nicht auf Sparflamme.

Jungfrau Gletscherflieger

Apropos Fahrgeschäft, die beste Anlage im Europa Park steht im Schweizer Themenbereich und nennt sich Jungfrau Gletscherflieger. Dieses Unikat von Fahrgeschäft ist einem Zierer Drachenflug nicht unähnlich, weißt aber den deutlich besseren Komfort und höheren Fahrspaß auf und kann gerade bei der Fahrt auf Bodenniveau einen hohen Ausschwunggrad aufweisen. Da die Wartezeit bei den meisten Rundfahrgeschäften gegen null geht sollte man hier unbedingt die eine oder andere Fahrt wagen.

Schweizer Bobbahn

Die Schweizer Bobbahn im gleichen Themenbereich ist trotz ihres eigenwilligen Layouts keine wirklich gute Achterbahn, was man bei einem Prototyp in gewisser Weise noch verstehen kann. Für das Familienpublikum des Europa Park, welches sicherlich nicht mit einer anderen Bobachterbahn in Kontakt kam, ist dieses jedoch sicherlich ausreichend. Der schön gestaltete Innenhof und die allgemeine Gestaltung der Bahn können jedoch überzeugen.

Matterhorn Blitz

Vor drei Jahren war die erweiterte Wilde Maus mit Vertikalaufzug Matterhorn Blitz meine 100. Achterbahn, ein Umstand mit dem ich nicht sehr zufrieden war. Da mein Ansehen gegenüber Wilden Mäusen jedoch von Jahr zu Jahr stieg und ich den todgebremsten X-treme Racer aus dem Legoland Billund kennengelernt habe, so muss ich gestehen das die Bahn durchaus eine Fahrt wert ist. Leider entspricht das Layout nicht dem Standardlayout und ein gewisser Irrsinn wie man ihn bei Gerstlauer oder Maurer Söhne finden kann fehlt, aber man kann ohne Bedenken eine Fahrt wagen, auch wenn man dieses bei einer gewissen Warteschlangenlänge überdenken sollte.

Eurosat

Im französischen Themenbereich befindet sich die mit Abstand beste Achterbahn des Europa Park, die Dunkelachterbahn Eurosat. Durch die immens große Kapazität steht man selbst bei voller Warteschlange nie wirklich lange an. Die Fahrt selbst ist sehr kraftvoll, wenn auch leicht ruckartig und mit manch starken Rucklern bestückt. Die Kurvenkombinationen sind manchmal so verpeilt das es nur gut sein kann. Als größte Neuerung sind die Magnetbremsen anzusehen die den Zug mit einer solchen Wucht und ohne akustischer Vorwarnung zum Stehen bringen, das es an blanken Irrsinn grenzt und die Bahn nochmals wirkungsvoll in ihren Eigenschaften unterstreicht.

Universum der Energien

Der versteckt unter der Anlage liegende Darkride Universum der Energien ist der beste Darkride des Europa Park. Einige würden behaupten es sei die, zum einschlafen langweilige, Bootsfahrt Piraten in Batavia, nur muss eine solche Fahrt eben stimmig und nicht gnadenlos überladen sein und das ist die Fahrt durch das Land der Dinosaurier eben.

Silver Star

Eine der Neuheiten für dieses Jahr findet sich in der Mercedes Benz Ausstellung wieder, wo man sich glücklicher Weise dazu entschlossen hat die Wände mit neuen Motiven zu gestalten. Um die ganze Thematik auch endlich mal französischer zu machen ziert nun der Rennfahrer Michel Vaillant die Halle, leider wurde auf den kultigen Introsong zur Zeichentrickserie verzichtet, was zumindest Silver Star gut gestanden hätte.

Die von Bollinger & Mabillard erbaute Anlage sieht von außen recht gut aus, punktet durch Höhe und ihrer Schnellheit, aber ansonsten kann die Anlage nicht viel. Leider gleicht der Fahrkomfort keiner von Intamin erbauten Anlage dieser Höhe und so kommt es zu nervenden Vibrationen in den Tälern. Die floating Airtime ist leider doch auf einem sehr geringen Niveau, zumindest hatte ich sie etwas ausgeprägter in Erinnerung und die letzten Kurven machen die Bahn auch nicht besser, so dass die Anlage der schlechteste Coaster dieses Herstellers in Deutschland ist, auch wenn die Schwarze Mamba aus Brühl nur ein Hauch besser ist.

Magic Cinema

Im Magic Cinema kann man dieses Jahr einen neuen Film betrachten, der gewagter Weise eine Eigenproduktion ist und von einem hannöverschen Animationsstudio gefertigt wurde. Die Story ist kindgerecht und scheint von den eingespielten Effekt perfekt für das französische Publikum gemacht worden zu sein, immerhin habe ich noch nie erlebt das sich so viele Leute bei solch absehbaren Sachen immer wieder erschreckten.

Die Animation des Films hat mich positiv überrascht, eine solche Detailgenauigkeit erwarte ich nur von wenigen Firmen, nur an einer Stelle hätte ich mir etwas mehr gewünscht, da zumindest ich kaum einen Unterschied zwischen vor und nach dem Eintauchen in das Wasser ausmachen konnte und dabei sollten doch gerade Tiere vor Wasser nur so triefen. Die 3D Effekte werden in einer Reinheit geboten, die ich bisweilen noch nie so in einem Freizeitpark gesehen habe. Der kindgerechte Humor ähnelt sehr dem Humor mit den man vor allem in Dänemark konfrontiert wird, was recht schade ist. Es gab eine Stelle mit einem Flachwitz über den nur ich lachen konnte, was wie auch bei den neuen Muppet Film eher gegen das Publikum und nicht gegen der Art des Humors spricht. Hier hätte ich mir diesbezüglich mehr gewünscht. Eine Stelle die man sich besser hätte verkneifen können ist die Stelle mit der Euromausi und den Kommentar über die Männer, im Allgemeinen hätte man sich die Euromausi in dem Film verkneifen können, denn bis auf den Umstand das sie da ist macht sie nichts. Positiv hervorzuheben ist neben der Synchronstimme der Euromaus, dass Böckli eine der tragenden Rollen im Film darstellt, immerhin das beste Maskottchen des Europa Park, sowie der Kommentar mit der Holzachterbahn Wodan.

Piccolo Mondo und Geisterschloss

Im italienischen Themenbereich trifft man auf die Neuheit des letzten Jahres, aber auch auf zwei Themenfahrten. Die kleine Fahrt in Piccolo Mondo durch Italien ist gut gemacht, durch den hohen Kitschanteil wiederum etwas zu kitschig, für zwischendurch ist die Fahrt zumindest ganz nett. Die große Themenfahrt Geisterschloss direkt nebenan bot einen Live-Erschrecker in der Queue, ansonsten war es das mit der Gruseligkeit. Die Anlage kann weder als Themenfahrt noch als Geisterbahn überzeugen, alles ist gnadenlos überladen und einfach nicht schön anzusehen. Der Umstand das man die Anlage durch den kleinen Horrorladen verlässt macht die Bahn nicht besser, gibt aber eine Idee zur Umgestaltung der Anlage, denn Audrey II würde sich sicherlich über Essen am Fließband freuen.

Pegasus, Poseidon und Fluch der Kassandra

Einen Bereich den man am besten erst am späten Nachmittag besucht ist der Bereich des Sorgenkindes der EU: Griechenland. Hier findet sich neben der Hexenschaukel Fluch der Kassandra, der Darkride Expedition Atlantis, sowie die zwei Achterbahnen Pegasus und Poseidon.

Pegasus selbst war früher mal die airtimereichste Achterbahn des Europa  Park, drei Jahre später war ich überrascht diese nicht mehr zu spüren. Im allgemeinen hat sich der Zustand der Anlage nicht halten können und so verlief die Fahrt, im Gegensatz zum neueren Carrecaminos Bip Bip aus dem spanischen Parque Warner, sogar leicht ruckelnd.

Poseidon ist auch weiterhin der Inbegriff einer Wasserachterbahn. Eine tolle, wenn auch an einigen Stellen grenzwertige, Strecke und Schussfahrten bei denen man mit etwas Glück auch nass werden kann runden das Erlebnis ab. Das Setting der Anlage und die Möglichkeit, wie auch bei Atlantika Supersplash, sich in eine Soakzone zu stellen ist weiterhin vorbildlich.

Das von allen Seiten labernde Spanier eine Fahrt in einer Hexenschaukel versauen können hat sich im Parque Warner gezeigt, das dafür aber auch drei vorpubertäre Mädchen ausreichen ist Schade und zeigt wieder einmal das die Jugend absolut verzogen ist. Einen solchen Attraktionstyp besucht man im Grunde nur wegen einer Sache: der Story und der Musik. Da die Story beim Fluch der Kassandra leider eh untergeht, so sollte man wenigstens die Musik auf sich wirken lassen können.

Bilder Europa Park

Schlusswort

Der Europa Park ist und bleibt einer der besten europäischen Freizeitparks, der Umstand das Ich mir in diesem Jahr keine Show angesehen habe lag im Grunde nur daran das die einzige Show die mich interessierte erst gegen Ende des Monats mit Ornella de Santis Premiere hat. Besonders erwähnenswert ist der Umgang mit den Parköffnungszeiten des Parks, an bislang keinen Besuchstag musst vor einer Stunde nach dem ursprünglichen Parkschluss aus dem Park, was bei den meisten anderen Freizeitparks weder möglich noch Gang und Gebe ist.


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Ein geniales Wochenende im Europa-Park

Mein erster Besuch im Europa Park

Blue Fire Megacoaster

Da die Achterbahn Blue Fire in diesem Jahr das Prädikat neu und erster Launched Coaster im Süden Deutschlands besaß wurde die Anlage gleich zu Beginn anvisiert. Diese Vorgehensweise war auch durchaus berechtigt, denn wo die Warteschlange am Morgen nur um die 20 Minuten betrugen, so war diese am Nachmittag um ein vielfaches Länger. Irgendwie wollte jeder Blue Fire fahren.

Nachdem man in den sehr bequemen Zügen der Achterbahn Blue Fire Platz genommen hat durchfährt man einen kleinen unsinnigen Darkridepart um dann mit allerhand Effekten im Schneckentempo abgefeuert zu werden. Es folgt eine sehr bescheidene Wende, die wie auch das nachfolgende Element eines Loopings, viel zu langsam durchfahren wird. Die Steilkurve vor der Auffahrt zur Blockbremse kann man als das Highlight der Bahn ansehen, sofern man nicht in der Blockbremse zum Stehen kommt. Bei richtiger Geschwindigkeit machen die folgenden Korkenzieher sehr viel Spaß, nur leider kommt man nur allzu selten in Genuss dessen. Die absolute Unverschämtheit, die leider bei den Fans als das Highlight einer Achterbahn schlechthin genannt wird, ist die angebliche und völlig fehlberechnete Heartlineroll gegen Ende der Fahrt auf Blue Fire.

Blue Fire ist mit Abstand eine der langweiligsten Achterbahnen schlechthin, hier stimmt absolut Garnichts und man kann nur hoffen, dass die Firma Mack Rides das im Grunde vorhandene Potential bei ihren folgenden Anlagen erkennen und ausnutzen. Wo der erste Teil der Anlage viel zu langsam durchfahren wird, ist der zweite Teil auf Blue Fire leider deutlich zu schnell, so dass am Ende eine kraftlose, langweilige und schlechte Achterbahn auf ihre Gäste wartet, die leider aus mangelnder Erfahrung mit Inversionen und Abschüssen meinen die Bahn sei überragend.

Um wieder aus dem Tiefschlaf zu erwachen wurde das Kaffeehaus in unmittelbarer Nähe der Bahn ausgetestet. Der dort servierte Kaffee ist verdammt gut und somit das eigentliche Highlight im isländischen Themenbereich.

Atlantika SuperSplash

Nachdem man Island in Richtung Portugal verlassen hat befindet man sich vor der imposanten Struktur des Atlantika SuperSplashs wieder. Leider kann die Bahn, wie auch andere Anlagen dieses Types absolut Garnichts, aber immerhin gibt es eine Soakzone um wenigstens etwas nass zu werden. Der unsinnige Rückwärtspart während der Fahrt kann durch eine noch unsinnigere 540° Drehung auf dem ersten Drehteller ergänzt werden, sofern die Kapazität mal nicht völlig ausgelastet ist.

Tiroler Wildwasserbahn

Um richtig nass zu werden muss man schon zur Tiroler Wildwasserbahn pilgern, die ihrem Alter alle Ehre macht. Vor allem an dieser Anlage sieht man wie sehr der Europa Park bemüht ist seine Anlagen zu pflegen, denn diese Wildwasserbahn sieht aus wie neu und fährt sich auch so, was man bei anderen Parks leider nicht behaupten kann. Der Nässegrad ist überragend und die Höhle durch die man fährt ist einfach nur toll.

Alpenexpress Enzian

Durch die gleiche Höhle dreht auch der Alpenexpress Enzian seine Runden und kann wie auch sein etwas längerer Bruder aus dem Soltauer Heide-Park durchaus überzeugen. Aber nicht nur der Powered Coaster zeigt eindeutige Parallelen nach Soltau auf, so findet man in der Heide auch eine größere Version des Seerestaurants, sowie einige kleinere Attraktionen die mehr oder weniger gleich sind.

Fjord Rafting

Aber auch das Fjord Rafting wirkt wie eine kleine Version des Mountain Raftings, leider ist die Fahrt selbst nicht wirklich spannend oder gar nass. Die Stromschnellen, die Wasserfälle und das Wellenbecken fallen hier besonders milde aus, die Gestaltung ist nett, aber man merkt der Intamin Anlage das Alter an.

Neben dem HUSS Pirat in unmittelbarer Nähe findet man im Europa Park nicht viele Fahrgeschäfte anderer Hersteller. Neben den Zierer Wellenflug in Österreich und den Zamperla Attraktionen im englischen Themenbereich, den Chance C.P. Huntigton Zug nur noch den Intamin Gyro Tower im französischen Themenbereich, sowie der bislang größten europäischen Achterbahn des Herstellers B&M.

Silver Star

Der Silver Star ist der Inbegriff einer Parkplatzachterbahn und nutzt diesen Umstand durch eine passende Thematisierung perfekt aus. Das Out & Back Design des Layouts wirkt durch die Höhe atemberaubend, fährt sich jedoch relativ harmlos. Während man in der ersten Reihe bei der Fahrt nur unangenehmen Fahrtwind abbekommt erlebt man in den hinteren Reihe schöne floating Airtime vom Feinsten. Leider verfügt die Bahn über die schlechteste Warteschlange seit der Erfindung der Warteschlange, weshalb sich ein Anstehen im Sommer bei einer Wartezeit von über 20 Minuten definitiv nicht lohnt.

Eurosat

Unweit des Stahlgiganten befindet sich mit der Dunkelachterbahn Eurosat eine der besten Achterbahnen des Europa Park. Zwar sind die Kurven in völliger Dunkelheit manchmal recht grenzwertig und die Bremsen doch sehr stark eingestellt, dafür wartet man egal wie lang die Schlange ist maximal 30 Minuten, da diese sich stetig voran bewegt.

Universum der Energien

Unter der Anlage befindet sich mit dem Universum der Energien eine der besseren Versuche sich bei Disney zu bedienen. Auch wenn die Anlage von nur sehr wenigen Parkgästen beachtet oder gar erst gefunden wird, so ist diese Themenfahrt definitiv die stimmigste im ganzen Europa Park. Das Thema der Dinosaurier ist zwar etwas aus der Mode gekommen, sollte aber spätestens bei Veröffentlichung des vierten Jurassic Park Teiles wieder in aller Munde sein.

Schweizer Bobbahn

Im Schweizer Themenbereich findet sich der Prototyp der Mackschen Bobbahn wieder, der außer einer der ansprechenden Gestaltung nichts zu bieten hat. Die Schweizer Bobbahn ist eine der harmlosesten und leider auch ödesten Anlagen dieser Art. Leider trifft man hier meist die vollste Warteschlange, da die Kapazität nicht sonderlich berauschend ist.

Matterhorn Blitz

Ähnlich öde ist die zweite Achterbahn dieses Bereiches, die Wilde Maus Matterhorn Blitz mit erweiterten Layout und einem Fahrstuhl anstelle von einem Lift. Der Matterhorn Blitz wurde meine 100ste Achterbahn und leider war die Fahrt und die längste Warteschlange im ganzen Park diesen Umstand nicht wert. Es fehlt bei den erweiterten Mäusen im Grunde alles was die kompakteren und besseren Standardmäuse ausmacht.

Jungfrau-Gletscherflieger

Die wohl beste Attraktion dieses Bereiches ist der Jungfrau-Gletscherflieger, ein Fahrgeschäft das sehr an einem Zierer Drachenflug erinnert, nur mit Boden unter den Füßen. Leider hat es dieses durchaus rasante Fahrgeschäft nie geschafft verbreitet zu werden.

Fluch der Kassandra

Im griechischen Themenbereich befindet sich eine Hexenschaukel, die ausnahmsweise mal nicht von der Firma Vekoma erbaut wurde. Leider bietet der Fluch der Kassandra keine Storyline und außer dem Hauptraum nichts Weiteres als eine schöne stimmungsvolle Musik. Der zusätzliche Effekt der Popomassage ist im ersten Moment mal etwas neues, aber absolut unnötig.

Poseidon

Die in der Nähe liegende Wasserachterbahn Poseidon zeigt wie sich eine Wasserachterbahn zu fahren hat, denn hier kann man mit ein wenig Glück sogar nass werden, wenn man Pech hat geschieht dieses sogar vor der Fahrt beim Warten unterhalb des trojanischen Pferdes. Zwar bietet der kurvenreiche Achterbahnpart einige lustige Schläge, dieses macht die Bahn aber nicht schlechter.

Pegasus

Unterhalb der Wasserachterbahn befindet sich die airtimereichste und zugleich familienfreundlichste Achterbahn des ganzen Europa Park. Die nach dem geflügelten Pferd benannte Achterbahn Pegasus bietet eine kurvige Strecke, welche mit einer ordentlichen Geschwindigkeit absolviert wird und dabei auf das junge Publikum perfekt zugeschnitten ist.

Euro-Mir

Im russischen Themenbereich kann man der russischen Raumstation Mir einen Besuch abstatten. Deutlich rasanter, wenn gleich nicht weniger spannend, geht es in der benachbarten Euro-Mir zu Stande. Während man den stimmigen Lift erklimmt wird man von einem der besten Soundtracks schlechthin beschallt. Oben angekommen dreht man dann einige Kurven um die Spiegeltürme herum, während sich die Gondel stetig drehen. Vor der ersten Abfahrt arretieren sich die Gondeln, so dass man den folgenden Teil entweder vorwärts oder rückwärts fährt, bis man sich auf den Hügel die Gondeln um 180° drehen. Der nachfolgende kurvenreiche Teil der Achterbahn ist sehr intensiv und bleibt dieses mit den immer geringer werdenden Radien auch. Wie auch bei der Achterbahn EuroSat fällt die Bremsung sehr stark aus, hat man jedoch das Glück rückwärts in die Bremsen zu fahren fällt dieses gar nicht so schlimm aus.

Schneeflöckchen Schlittenfahrt

Etwas versteckt befindet sich die Schneeflöckchen Schlittenfahrt, eine schöne und stimmige Themenfahrt mit Puppen und dem wohl kultigsten Wagen in Form von Schlitten mit Bänken, weshalb der Spitzname der Bahn Bench the Ride lautet.

Piraten in Batavia

In den Niederlanden kann man den Piraten in Batavia einen Besuch abstatten. Diese Wasserthemenfahrt versucht wie so viele andere auch sich irgendwie an Disneys Pirates of the Caraibbean zu orientieren, dieses schafft die Anlage leider absolut gar nicht und gehört für mich zu einer der schlechtesten und langweiligsten Themenfahrten schlechthin. Die viel zu lange Fahrt ist nicht nur eine Zeitverschwendung ohne Gleichen, sondern auch eine ideale Attraktion um jemanden zum Einschlafen zu bringen.

Magia

Ähnlich erfolgreich war zum Zeitpunkt des Besuches die Varieté Show im italienischen Themenbereich. Vieles habe Ich von der Magia getauften Show nicht mitbekommen, jedoch war der Clown am Anfang der Show recht originell.

Geisterschloss

In direkter Nähe befinden sich die Themenfahrten Ciao Bambini und das Geisterschloss, beide Attraktionen sind mehr oder weniger Kopien bekannter Disney Attraktionen. Während Ciao Bambini nicht von mir getestet wurde erfreute sich die völlig belanglose Geisterbahn des Öfteren einen Besuch, denn so zusammengewürfelt das Geisterschloss irgendwie wirkt, irgendwie ist sie dann doch gar nicht mal so schlecht.

Im Spanischen Themenbereich befinden sich noch zwei kleinere Attraktionen, unter anderem eine Seesturmbahn mit ordentlichen Programm, die man meist ohne Wartezeit einfach fahren kann. Des Weiteren findet man im ganzen Park verteilt einige Showarenen. Empfehlenswert ist unter anderem die Eislaufshow, wobei das eigentliche Highlight im Grunde jedes Mal der Clown vor der jeweiligen Show ist.

Bilder Europa Park

Schlusswort

Im Gegensatz zum Heide-Park ist der Edeka Tag im Europa Park ein besonders empfehlenswerter Tag. Neben Gratis Proben an jeder Ecke kann man sich auch über zahlreiche andere Aktivitäten freuen. Seltsamer Weise war jener Tag auch deutlich leerer als der Tag zuvor und auch länger geöffnet. Wenn man abends noch genug Zeit hat kann man aktuelle Kinofilme im hauseigenen 4D Kino betrachten, meist nur in 2D, aber dafür mit passenden Effekten.


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