Hansa Park, da scheint die Sonne

Hansa Park

Superrollercoaster Nessie

Betritt man den Hansa Park durch den, wieder einmal gewachsenen, Themenbereich Hanse in Europa ist die erste Attraktion auf die man, abgesehen von einem kleinen Karussell, trifft der Superrollercoaster Nessie, im Folgenden schlichtweg Nessie genannt. Die 1980 eröffnete Schwarzkopf Achterbahn ist nicht nur die erste stationäre Achterbahn mit einem Looping in Deutschland, sondern auch eine der beiden Einstiegsachterbahnen schlechthin in Norddeutschland.

Dabei ist Nessie nicht so harmlos wie sie von Außen her andeutet, denn die Kräfte die sie während der Fahrt aufweist überragen so manch einen süddeutschen Megacoaster um Welten. Hier wird nicht nur der Looping so durchfahren, wie es sich gehört, man verspürt auch eine der ausgeprägtesten Airtimemomente einer Achterbahn in Deutschland, zumindest im hinteren Teil des Zuges.

Dünenexpress Rasender Roland

In direkter Nähe bzw unter und über Nessie zieht der Dünenexpress Rasender Roland seine Runden. Diese Kinderachterbahn aus dem Hause Vekoma ist eine ideale, wenn auch etwas grenzwertige, Einsteigerachterbahn. Leider weißt der etwas längere Rollerskater keine Einzelbügel auf, welche sich recht positiv auf den Fahrkomfort ausüben und nicht so ein riesiges Spiel haben wie die Standardbügel.

Space Race

Etwas versteckter am Parkrand gelegen befindet sich mit dem Indoor-Autoscooter Space Race eine sehr ungewöhnliche, gar besondere, Anlage dieses Typen. Während der Fahrt gilt es nun einzelne Planeten anzufahren und per Buzzer im Wagen einzusammeln. Während des Spiels wird die Zeit gemessen und der schnellste Spieler gewinnt das Rennen.

Wellenreiter

Neben dem Gebäude des Weltraumrennens befindet sich die HUSS Troika Wellenreiter. Der Fahrablauf der Anlage ist rasant, wenn auch leicht monoton und wird durch das bis auf die Grenze ausgenutzte Lichtraumprofil aufgewertet. Die im letzten Jahr neu lackierte Anlage weckt die Hoffnung darauf das auch andere Anlagen wie die Wildwasserbahn oder Nessie irgendwann im neuen Glanz erstrahlen können.

Baracuda Slide

Mitten im Nichts platziert findet sich die Wellenrutsche Baracuda Slide aus niederländischer Produktion. Sofern man nicht den Anspruch hat sich zu duellieren empfiehlt sich eine Fahrt zu zweit, da man doch recht ordentlich mit dem Schlauchboot abheben kann. Es wäre schön zu sehen, wenn diese Anlage nicht mehr die Einzige weit und breit wäre und sich gegebenenfalls mit einer Holzachterbahn kreuzt, denn wenn man einem Trend folgen sollte dann bitte diesem.

Crazy Mine

Die Wilde Maus Crazy Mine aus dem Hause Maurer Söhne, die sich hier dem Leitthema einer wilden Minenfahrt gewidmet hat, ist eine bemerkenswerte Anlage, die aber im Laufe der Zeit einige Einbußen erleiden musste. Dabei kam nichts verloren, nur durch die erhöhten Sicherheitsvorrichtungen, seien es die Treppen oder das Schild, welches vor der ersten fiesen Bremse warnt, wirkt die Anlage überladen und keineswegs mehr so stimmig wie zuvor.

Schlange von Midgard

Wo im letzten Jahr noch eine Baustelle vorherrschte zeigt sich die Schlange von Midgard nun in einem stimmigen Gesamtbild. Die von Gerstlauer gebaute Anlage kann fahrtechnisch absolut überzeugen und wird dank dem Wasserfall erneut aufgewertet. Die Story selbst fällt in ihrer vollendeten Version bei weiten nicht mehr so nervtötend, aber immer noch kapazitätslindernd, aus. Die Schlangenanimatronic, oder was es auch immer sein soll, im Außenbereich sollte am Besten entfernt werden, immerhin passt sie weder qualitativ noch aus Storygründen ins Gesamtbild.

Torre del Mar

Der Torre del Mar, welcher leider den benachbarten Fahrstuhl aus dem Hause Maurer Söhne, übertrumpft, ist eine Anlage die ich jahrelang als bestenfalls öde bezeichnen konnte, sofern man sie nicht rückwärts fuhr. Der Geschmack scheint sich nun aber so entwickelt zu haben, dass ich die Anlage als gut empfinde, obwohl sich gar nichts an ihr geändert hat. Das Abklingen des Star Flyer Konzepts aus dem Hause Funtime in Europa mag sich positiv darauf auszuwirken.

Power Tower Montezuma

Der Power Tower Montezuma wurde in diesem Jahr ein neues Fahrprogramm spendiert, aber auch der Soundtrack ist nun ein anderer. Die Kräfte während der Fahrt sind nun deutlich ausgeprägter, was dem Prototypen auch wirklich gut tat. Zwar war die Fahrt zuvor auch um einiges besser als die des Power Towers El Desafio aus dem spanischen Isla Magica, nun trennen die Anlage aber Welten.

Rio Dorado

Mit Rio Dorado hat man sich die größte Version einer Spinning Raft Anlage aus dem Hause White Water West in den Park gestellt und  sie glücklicher Weise schön gestaltet. Die Fahrt selbst bietet neben einer Fußmassage, am Anfang und am Ende der Fahrt, einen schön langen Rutschteil, wo man bei guter Beladung auch eine ausgeprägte Drehung erreichen kann, und einen Raftingteil gegen Ende der Fahrt, wo nun eine der Kanonen regelmäßig abgeschossen wird und mit etwas Glück einige Fahrgäste befeuchtet.

Der Fluch von Novgorod

Der Grund für viele Freizeitparkfans in den Hansa-Park zu kommen liegt im russisch andeutenden Parkteil und nennt sich Der Fluch von Novgorod. Da am Besuchstag nur mit drei Wagen gefahren wurde bildeten sich hier eine recht lange Schlange, die sich auf Grund der wirklich schlechten Neuplatzierung der Reiheneinteilung auch einfach mal minutenlang gar nicht bewegt.

Die Fahrt auf Fluch von Novgorod beginnt mit einem kleinen Ständchen des Geist Rurik, welches sich bei mehreren Fahrten schnell als Ohrwurm einprägt. Es folgt ein weiterer Raum wo man mit dem Siegel des Wolfes Bekanntschaft macht, worauf man auf den anschließenden Achterbahnteil von Fluch von Novgorod losgelassen wird. Nach einem 90° Drop folgt der, für LSM erstaunlich kraftvolle, Launch, woraufhin man das Gebäude in einer Kurve verlässt um dann auf dem Hügel gut dosierte Airtime zu erfahren, welche in der ersten Reihe intensiver daherkommt. Der Buchtknoten ist der unangenehmste Teil der Fahrt auf Fluch von Novgorod, da man des Öfteren Bekanntschaft mit den Schulterbügeln macht, welcher in einer perfekten Heartlineroll mundet. Nach einer Bremsung erklimmt man den 90° steilen Lifthill, wo man zwischenzeitlich angehalten wird nur um zu erfahren das Wolkov noch lebt, um anschließend 97° zu fallen. Nach einer Steilkurve folgt die stückweise Bremsung um dann wieder auf Stationsniveau zu erklimmen und von einer Vogelscheuche ausgelacht zu werden, einer der wenigen Effekte die noch funktionieren.

Der Fluch von Novgorod ist eine gute Achterbahn, mehr aber auch nicht. Die Story, die die Anlage versucht zu erzählen, ist gelungen, hinterlässt aber ein offenes Ende, was nicht gerade zufrieden stellend ist. Der Weg zum Ausgang vom Fluch von Novgorod weißt neben einer Rutsche auch noch ein Labyrinth auf, wo sich die meisten Passanten erschrecken nur weil man einfach so in der Gegend rumsteht.

El Paso Express

Wieder am Tageslicht muss man sich thematisch umgewöhnen, da man sich nun in Mexiko befindet. Hier findet sich im direkter Nähe zum Shop der BHS Metroliner El Paso Express. Die Fahrt in einer doppelten Bayernkurve ist im eingeklappten Zustand der Wagen bei den Richtungswechsel arg gewöhnungsbedürftig, macht ansonsten aber durchaus Spaß. Die kleinen mexikanischen Witze blieben am Besuchstag leider verwehrt.

In der Arena Plaza del Mar läuft in diesem Jahr die Varieté Show City Dreams 2012, welche im Gegensatz zum Phantasialand oder Europa-Park nicht versucht hat mich einschlafen zu lassen bzw. es geschafft hat. Die Show besteht im Grunde nur aus vier Nummern, wobei sich zwei derartig ähnlich sind, das man doch lieber auf eine verzichten sollte. Besonders erwähnenswert sind die chinesischen Artisten, welche in ihrer ersten Nummer an zwei Pfeilern turnten und in der zweiten Nummer durch Ringe sprangen.

Wildwasserbahn

Die Wildwasserbahn des Parks hat eine optische Neuerung erhalten, diese jedoch nicht bei der eigentlichen Fahrt. Am Ausgang der sanierungsbedürftigen Anlage befindet sich nun eine einladende Lounge, statt eines einzigen Photoverkaufs. Dieser ist auch weiterhin vorzufinden, nur in einer deutlich kleineren und ansprechenderen Version. Gleichzeitig wurde die Photoqualität im ganzen Park angehoben.

Super Splash

Etwas abseits wartet die Wasserbahn Super Splash auf seine Fahrgäste. Diese Anlage soll in naher Zukunft umgestaltet werden und so kann man schon erste Hinweise auf die spätere Gestaltung entdecken. Die Fahrt selbst ist einfach nur überragend und kann bei richtiger Beladung der Boote einen sehr hohen Nässegrad aufweisen, den man so leider eher selten in Europa vorfindet.

Fliegender Hai

Der Fliegende Hai ist einer der leider selten gewordenen HUSS Ranger. Am Fahrablauf wurde auch in diesem Jahr leicht gewerkelt und so wird der erste Richtungswechsel etwas früher eingeläutet. Der darauf folgende Teil der Fahrt ist Überschlagsreich und kann durch die weicheren Bügel sehr überzeugen.

Navajo Trail

Eine der Gründe in den Hansa Park zu gehen ist der Navajo Trail. Als Hochseilgarten rundet dieser das Angebot des Hansa-Parks ab und kann durch seine Länge, jedoch nicht unbedingt durch seinen Schwierigkeitsgrad, durchaus überzeugen.

Spanische Glocke

Sehr selten und mal wieder defekt zeigt sich die Schwarzkopf Dschunke Sturmvogel der Öffentlichkeit. Auf eine ähnliche Weise funktionstüchtig präsentierte sich die Glocke im späteren Verlauf des Tages, da das Podium, welches zum Ein- und Aussteigen dient, keinen sicheren Tritt mehr zuließ. Die Glocke selbst ist eine wirklich gute Schaukel, da sowohl Drehung, als auch Ausschwung perfekt abgestimmt wurden. Zwar reicht das Fahrgefühl nicht an eine Zamperla Giant Discovery heran und ist eher vergleichbar mit einer Mondial Revolution, aber sie ist besser als das Pendant von HUSS, was ja auch nicht sonderlich schwer ist.

Bilder Hansa Park 2008 – 2012

Fazit Hansa Park

Der Hansa Park hat es in diesem Jahr wieder geschafft zu gefallen, auch wenn der Eintrittspreis mal wieder gestiegen ist. Es wäre schöner und auch angebrachter wären die Preise auf einem ähnlichen Niveau wie beim Nigloland in Frankreich, der ein ähnliches Angebot aufweisen kann, aber dafür müsste man zwei Jahre in die Vergangenheit reisen. Sollte der Park in entfernter Zukunft all seine Projekte abgeschlossen haben und die Bahnen so gut pflegen wie seine Grünanlagen, so kann der Hansa Park sicherlich einer der besten Parks Europas werden.

 

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Es steht ein Monster in Maizières-lès-Metz

Walygator Park

Vor einem Jahr zu Ostern zog es Thomas, Marcel, David und mich bei schönsten Wetter nach Maizière-lès-Metz um den dort befindlichen Walygator Park einen Besuch abzustatten. Die Warteschlangen waren gut gefüllt, im Grunde ein perfekter Tag für den Park, doch leider entschied sich der Grund unseres Besuches  – der B&M Inverted Coaster Monster – damals zu streiken. Da der Park selbst aber nicht wirklich schlecht war, hatte sich die Fahrt damals dennoch gelohnt.

Nun ein Jahr später, bei schlechtesten Aprilwetter, wurde erneut ein Versuch angetreten um der ehemaligen Expoland-Anlage Orochi eine Fahrt zu entlocken. Ausgeschlafen brachen wir aus dem Hotel auf, nur um dann herauszustellen etwas verfrüht da zu sein, gleiches geschah lustiger Weise auch einem Reisebus. Da es im Auto an nichts mangelte hieß es eine Weile zu warten und der Parkplatz wurde einfach nicht voller.

Monster

Glücklicher Weise führte man kurz vor Eröffnung des Parks noch Testfahrten durch, so dass wir davon ausgehen konnten das der Park überhaupt noch öffnet. Aus Erfahrung ging es dann auf direktem Wege in Richtung der Achterbahn Monster, auch wenn die ein oder andere Fahrt auf Anaconda sicherlich sinnvoll gewesen wäre, denn so hieß es in der Station erst einmal auf seine 12 Mitfahrer zu warten.

Nach und nach trudelten diese auch an und da wir die ersten waren erfolgte die erste Fahrt des Tages auf der Schwesteranlage von Cedar Points Raptor in der ersten Reihe. So wie das Monster von weiten aussieht, so wirkt sie auch während der Fahrt, denn alles scheint irgendwie klein zu sein, auch wenn die Anlage selbst zu den größten ihrer Art gehört.

Die Fahrt in der ersten Reihe gestaltet sich als eher sanft, die Kräfte im Looping, der recht hoch gesetzten Rolle und der Cobra Roll sind kaum auffallend. Auch der hochgelobte zweite Teil der Fahrt nach verlassen des ehemaligen Blockbereichs fällt vergleichsweise harmlos aus, da es weder die Korkenzieher noch die Helices am Ende der Fahrt es schaffen ausreichend Druck aufzubauen und somit die Beine zum einschlafen zu bewegen. In der letzten Reihe sieht es glücklicher Weise besser aus, immerhin sind hier die Kräfte deutlich ausgeprägter wiederzufinden. Wo der erste Teil von Monster nun deutlich mehr überzeugen kann wird man im zweiten Teil nun in den Korkenziehern mitgezogen und hat in den Helices am Ende einen schönen Druck in den Beinen.

Das Monster selbst ist eine gute Bahn, aber die Anlage ist leider nicht Batman La Fuga oder wie es Jan sagen würde leider nicht Nemesis. Es stört dabei herzlich wenig wo die Anlage errichtet wurde, oder wie sie gestrichen ist, denn die Fahrt selbst macht Spaß, es fehlt ihr nur an Extreme. Die Kräfte selbst machen die Anlage familientauglich, weshalb sie auch prima das Portfolio des Parks ergänzt.

Südseewellen

Nach einer Runde mit dem Wacky Worm Family Coaster ging es für Jan weiter auf Entdeckungstour des Parks. Vorbei am ehemaligen Schlumpfdorf ging es in den Weltraumbereich des Parks, wo der S&S Space Shot Dark Tower auch in diesem Jahr unvollständig herum steht, der Schwarzkopf Orbiter Südseewellen eine ordentliche, wenn auch recht monotone und nicht all zu schnelle, Fahrt hinlegte, und der Vekoma Hurricane Walycoaster auf Fahrgäste wartete.

Walycoaster

Die seit 1989 im Park stehende Anlage ist glücklicher Weise noch eine der Vekoma Anlage die noch mit einem echten Arrowzug laufen. Zwar ist die neueste Zuggeneration von Vekoma als wirklich genial anzusehen, doch an das zeitlose Design von Arrow kommt sie einfach nicht heran. Das Layout selbst ist gut gedacht und wirkt im Gesamten auch recht schick, doch wenn man weiß, dass die, durch einen Hurricane stark beschädigte, Schwesteranlage mit Zügen deren Fahrtrichtung entgegengesetzt zur Strecke war fuhr, würde man sich dieses nur allzu gerne in Lothringen wünschen. Die Fahrt ist nicht schlecht und von Rucklern oder gar Schlägen befreit, aus Zeitgründen blieb es jedoch nur bei einer Runde.

Terror House

Eine der Vorzeigeattraktionen des Parks ist das Terror House, ein Maze. Hier entsteht meist relativ schnell eine lange Schlange, vorausgesetzt es sind andere Leute in diesem Bereich unterwegs. Das wirklich gruselige ist jedoch nicht das Maze was durch einige brillante Fleischereiräume am Anfang der Aneinanderreihung verwirrender Gänge glänzt, sondern das Fun House, welches man zuvor absolvieren muss. Das Terror House selbst ist recht groß, die Innenausstattung besteht größtenteils aus ungestalteten Räumen mit Animatronics, auch gibt es einen Erschrecker der wenigstens bemühter ist als die untergegangene Piratencrew aus der Lüneburger Heide.

Rafting

In unmittelbarer Nähe zum Gruselhaus befindet sich die Raftinanlage Rafting. Diese 1989 von Soquet erbaute Anlage widmet sich ganz der Reise des Odysseus und wurde dabei hervorragend in Szene gesetzt. Extrem merkwürdig, wie auch kapazitätsmindernd, zeigt sich die Abfertigung der Boote, bei der quasi im Zugverbund gefahren wird. Eine weitere Merkwürdigkeit sind, wie auch bei der Wildwasserbahn des Parks, die unterschiedlichen Boote.

Tang’Or und Polyp

Vorbei am stets defekten HUSS Topple Tower Tang’Or und einem der Kinderbereiche des Parks geht es an den See, wo sich ein sehr merkwürdiges Schwarzkopf Monster befindet. Normalerweise hebt sich der Exzenter nach einiger Zeit und erzeugt somit eine Wellenbewegung, da dieser Prozess in diesem Park jedoch defekt ist kreist man beim Polyp mehr oder weniger rasant auf Bodenniveau herum. Glücklicher Weise fällt das Sporten dabei nicht mal schwer, der Fahrspaß ist jedoch gemindert.

Riviére Sauvage

Vorbei an der Teetassenbahn, dem Wellenflieger und der viel zu langen und dabei viel zu langsamen Bootsfahrt geht es zur Wildwasserbahn Riviére Sauvage. Diese von Soquet erbaute Anlage ist simpel und weiß neben einigen Kurven nur eine Schussfahrt auf, welche es jedoch in sich hat. Bei dieser Wildwasserbahn wird man nicht nur nass, sondern gesoaked, weshalb die Fahrt sehr zu empfehlen ist.

Anaconda

Am Parkrand gelegen befindet sich die Holzachterbahn Anaconda, die wieder einmal zur schlechtesten Holzachterbahn der Welt gewählt wurde. Die Bahn bietet zwar keine Airtime, überquert die Kuppen recht langsam und benötigt zusätzliches Gewicht in den von Morgan erbauten Zügen, aber sie ist definitiv nicht die schlechteste Holzachterbahn der Welt, so wie auch Bandit weit davon entfernt sein müsste. Als Holzachterbahn ist Anaconda solide, immerhin fährt sie sich so wie sich eine Holzachterbahn fahren sollte. Die Geschwindigkeit, die Höhe, sowie das Out & Back Layout sind gut und immer eine Fahrt wert.

Bilder Walygator Parc

Fazit Walygator Parc

Der Walygator Parc ist kein schlechter Vergnügungspark, aber auch kein sonderlich guter. Auch in diesem Jahr ging der Erweiterungsirrsinn der französischen Schaustellerbrüder Claude & Didier Le Douarin weiter und so präsentiert man nun ein neues Kinderland mit, von der Kirmes aufgekaufte und einfach so hingestellten, Fahrgeschäften. Was jedoch aus der geplanten Wilden Maus wurde ist schwer zu sagen, auch ist es sehr wahrscheinlich das der Park seinen Inverted Coaster auch auf weiteres nicht streichen wird.
 

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Ein Treffen in der Luft sorgt für reichlich Wirbel

Nigloland

Seit dem Jahre 1987 liegt am Rande der französischen Ortschaft Dolancourt, der von den Schaustellerbrüdern Gélis, nach Vorbild des Europa-Parks in Rust, gegründete Freizeitpark Nigloland. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Park, wie kein anderer französischer Freizeitpark von einem regionalen zu einem nationalen Ausflugsziel mitten in der wunderschönen Region der Champagne.

Wer nun auf Grund des schaustellerischen Hintergrunds der Parkgründer einen Park wie den Walygator bei Maizière-lès-Metz erwartet, der wird wahrscheinlich positiv überrascht sein. Nach Betreten des Nigloland fallen die ersten Blicke auf die wunderschön gestaltete Parklandschaft nieder, die für französische Verhältnisse schlichtweg überragend ist.

In diesem Bereich finden sich vorwiegend gemächlichere Fahrten wieder, sei es nun die Oldtimerfahrt, die Dschungelfloßfahrt oder die Monzapiste, welche einer gewissen Anlage aus dem sauerländischen Fort-Fun Abenteuerland verblüffend ähnlich sieht.

Geht man nun nach links gelangt man in den kanadischen Bereich des Nigloland, welcher leider einen Sackgasse entspricht. Hier findet man neben einer schönen Koggenfahrt aus dem Hause Mack, eine Wildwasserbahn und einen Powered Coaster aus gleichem Hause.

Rivière Canadienne

Die Wildwasserbahn Rivière Canadienne ist wie so oft in Frankreich mit nur einer Schussfahrt bestückt, dafür ist das Layout wunderbar in die Umgebung integriert und dank des streckenweise über die Anlage erbauten Train de la Mine entsteht ein schönes Zusammenspiel beider Anlagen. Auch wenn der Nässegrad nicht sonderlich hoch war, so kann die Anlage allein durch ihren guten Zustand und der hervorragenden Dekoration überzeugen.

Gold Mine Train

Um zum angetriebenen Gold Mine Train zu gelangen muss man erstmal die schön gestaltete Warteschlange hinter sich lassen und in die Tiefe der Mine steigen. Die Fahrt an sich ist ziemlich überraschend und kann so einige lustige Richtungswechsel vorweisen. Die zu Tage gelegte Geschwindigkeit des Zuges ist dabei konstant hoch, auch wenn die letzte Kurve während der letzten Runde eine grenzwertige Erfahrung mit sich bringt.

Grizzli

Etwas versteckter in diesem Bereich finden sich der Zamperla Disk’o Coaster Grizzli, sowie die Station der Mississippibootstour wieder. Während die zweite Anlage erst später öffnete, erfreute sich Grizzli zahlreicher zufriedener Mitfahrer. Wie auch die Cobra aus dem englischen Chessington World of Adventures kann man hier nicht nur mit der Fahrt, sondern auch der Gestaltung zu trumpfen.

Manoir Hanté

Vorbei an der Schiffschaukel Galion Pirate geht es nun in den rechten Teil des Nigloland. Auf dieser Wegstrecke kommen einem meist sehr viele Personen entgegen, so dass man denken könnte dieser Bereich sei recht leer, was er natürlich nicht ist. Das erste Highlight in diesem Bereich ist das etwas am Wegerand liegende alte Manoir Hanté.

Durch einen Kellerzugang erreicht man das innere des Herrenhauses, wo die Geister schon auf einem warten. In der selbstgebauten Anlage nimmt man in eigentümlichen Wagen bei, die sich durch die Neigung der Fahrstrecke in die gewünschte Richtung mehr oder weniger drehen. Die Fahrt verläuft dabei unerwartet harmonisch, sowohl was die Drehung, als auch die Szenen angeht, die wirklich versuchen eine Storyline zu erzählen und nicht mit allem möglichen Kram gnadenlos zugestopft wurden wie beim Geisterschloß im Europa-Park. Neben der vergleichbaren Version aus dem Disneyland definitiv einer der besseren Anlagen dieser Art.

Air Meeting

Wieder am Tageslicht wartet schon das nächste Highlight in direkter Sichtweite auf einem. Die Neuheit aus dem Jahre 2012 wurde im Prospekt noch so schön unter dem Namen Sky Fly beworben, welcher nun in Air Meeting umgeändert wurde, ein Name der nicht unbedingt einen Sinn ergibt. Nichts desto trotz ist die Prototypanlage aus dem Hause Gerstlauer etwas ganz besonderes, was am besten so in einer ähnlichen Form in jeden Freizeitpark stehen sollte. Neben der absolut positiven Resonanz beim Publikum, welches voller Erstaunen gen Himmel guckt und sich wundert wie man so einen Überschlag so schnell hinbekommen kann, haben auch die Operator sichtbar ihren Spaß dabei dem fluglustigen Publikum Tipps zur perfekten Fahrt zu geben.

Das diese Tipps meist mit einem Verweis auf so manch einen Piloten gegeben wurden fand zumindest Ich als eine Ehre, immerhin war das Personal selbst erstaunt was manche am zweiten Tag der Anlage so alles rausgeholt haben. Während meiner ersten Fahrt war ich recht erstaunt wie schnell man einen Überschlag schaffen konnte, während der gut 90 sekündigen Fahrzeit gesellten sich noch 39 weitere dazu, was im etwa die normale Anzahl der Überschläge war. Das man das ganze noch auf die Spitze bringen kann zeigte sich dann der zweiten Fahrt, wo selbst die Fliehkraft so stark wurde das meine Brille den stätigen Drang hatte nach außen gedrückt zu werden und sich langsam davon zu machen. Selbst nachdem ich einen Flügel deswegen losließ, wurde die Drehung nicht geringer. Das man während der 80-90 Überschläge nur noch Kreise sieht unterstreicht die Extreme des Fahrgeschäftes, wenn man es denn so will.

Im weiteren Verlauf des Tages herrschte stetig der Drang der Anlage einen Besuch nach dem anderen abzustatten und dem französischen Publikum des Nigloland zu zeigen wie es wirklich geht. Kaum ein anderes Fahrgeschäft in diesem Park nahm uns so in seinem Bann wie es Air Meeting tat, auch wenn sich das am späten Abend an den Schultern revanchierte. An Gerstlauer kann man nur hochachtungsvoll alles Gute für die weitere Vermarktung dieses Hochfahrgeschäftes wünschen, denn es ist in vielerlei Hinsicht einfach Perfekt und bedient dabei eine so große Spannweite an Parkgästen, wie Ich sie bislang an nur sehr wenigen Fahrgeschäften gesehen habe.

Juke-Box

Eines der stimmigsten Fahrgeschäfte sieht man in direkter Nähe zum Lufttreffen seine Kreise ziehen. Passend im 50er Jahre Stil und mit einem sehr tollen Soundtrack unterlegt zeigt sich eines der wohl schönster Monster, die Juke-Box. Leider taugt die Fahrt nicht sehr viel und auch ein sporten der Anlage ist durch die Zwischenpolster nicht wirklich möglich, aber das Gesamtpaket kann überzeugen.

Spatiale Expérience

Ein intergalaktisches Reisebüro Spatiale Expérience in der Häuserzeile neben der Juke-Box weißt einem den Weg in die Tiefen unseres Universums. Das Schiff welches dabei auf seine Passagiere wartet entspricht dem der Dukelachterbahn Eurosat aus dem Europa-Park in Rust und so wundert es einen nur wenig, dass auch der Antrieb dem des Ruster Vorbilds entspricht. Die darauf folgende Fahrt wird oftmals als ziemlich brachial geschildert, auch von Fehlberechnungen der Firma Mack ist die Rede, dass diese Anlage dabei aber eher an die Dunkelachterbahn Vogel Rok aus dem niederländischen Efteling erinnert war recht verblüffend.

Der Trip durch die Galaxis weißt sehr geniale Wechselspiele aus Rechts- und Linkskurven auf und bietet dabei eine Laufruhe, die man Aufgrund des Vorbilds nicht erwartet. Die Gestaltung während der Fahrt ist minimalistisch, aber effektiv und der Soundtrack zur Anlage ist einfach nur toll. Die Geschwindigkeit mit der man durch die Anlage rast ist konstant hoch, wobei die auftretenden Kräfte jedoch genau richtig sind, selbst die Bremsung verläuft hier weitestgehend harmlos.

Apple Flight und Grande Roue

Vorbei an der Neuheit des letzten Jahres, dem Apple Flight aus dem Hause Zierer, welcher sich wie alle neuen Wellenflieger irgendwie langsam fährt, geht es zur großen Attraktion aus dem Hause Gerstlauer. Die Rede dabei ist vom Riesenrad Grande Roue, welches trotz seiner transportablen Bauweise recht gut in das Nigloland passt.

Schlitt’Express

Neben an dreht die bis dato neueste Achterbahn Schlitt’Express ihre Runden. Wie auch bei den anderen Achterbahnen des Parks wurde auf eine stimmige Präsentation wert gelegt. Die Achterbahn selbst entspricht glücklicher Weise dem Standard-Layout einer wilden Maus, nur mit geringfügigen Änderungen, wie man es zum Beispiel am anderen Ende sehen kann. Die Wagen sind der neuesten Norm von Mack angepasst, was mit sehr bequemen Sitzen und tollen Bügeln belohnt wird, jedoch die Möglichkeit massiv einschränkt sich gegenseitig in den Kurven zu zerquetschen und somit den Fahrspaß etwas trübt.

Chenille

Im kleinen Kinderbereich findet man die kleinste Achterbahn des Nigloland wieder, die gegen dem Nachmittag hin sogar recht viel Zuspruch gefunden hat. Die Rede ist hierbei von der Wacky Worm Achterbahn Chenille, welche sogar einen ausgewachsenen Apfel vorweisen kann. Der Umstand das der Mitarbeiter als einziger bemerkt hatte das ich meine Gerstlauer Fleece Jacke, immerhin war es trotz der ständig präsenten Sonne nicht der wärmste Tag, trug fand ich recht amüsant, machte die Fahrt aber nicht besser als sie ist.

Dinosaures Aventure

Mit dem Dinosaures Aventure bietet das Nigloland eine kleine Walktrough-Attraktion an, welche durch eine Preshow immens aufgewertet wird, versteht man die französische Sprache ist diese sogar recht interessant zu verfolgen. Die nachfolgenden Dinos hingegen hat man schon allesamt irgendwo mal gesehen, sei es nun in der Queue zu Rasti-Lands toller Raftinganlage, im Dinosaurierpark Münchehagen oder in diversen deutschen Klein- und Kleinstparks.

Bobsleigh

Der versteckteste Eingang im ganzen Nigoland befindet sich an der Bobsleigh genannten City Jet Anlage von Schwarzkopf. Hier überrascht es schon etwas das die Queue im Grunde oberhalb einer Hälfte der Achterbahn verläuft, dabei aber wie für den Park typisch geschmackvoll eingerichtet daher kommt. Die Beladestation ist ohne Einteiler etwas blöd gelöst, da viele der Parkgäste einfach so im Weg rumstehen und die Züge mit stellenweise freien Sitzplätzen losfahren.

Hat man es dann nach einiger Zeit in die sehr geräumigen und bequemen Wagen geschafft kann es auch schon aufwärts gehen. Für den Fahrgeschäfttyp typisch in einer Aufwärtsspirale mit Stromschienen. Oben angekommen geht es auch gleich so abrupt nach unten das sich im hinteren Teil des Zuges Airtime bildet. Die darauf folgenden Kurven werden dann so brachial durchfahren das man froh ist zwischendurch immer kleinere Erholungsphasen zu haben. Die Bremsen am Ende der Bahn sind typisch für den Hersteller, weshalb man sich am besten gut festhalten sollte.

Bilder Nigloland

Fazit Nigloland

Das Nigloland hat mich im Verlaufe des Tages sehr zufrieden gestellt. Selbst als ich zwischenzeitlich mein Portemonnaie verloren habe konnte ich, dank Hilfe des sehr kompetenten Personals, es schnell wieder im Empfang nehmen, ohne das irgendetwas fehlte, im Hansa-Park hingegen wäre es für immer verschollen gewesen. Der Park selbst ist charismatisch und nicht so abgehoben wie manch anderer familiengeführter Park. Es herrscht eine gute Atmosphäre im Park, welches vor allem durch das Familienpublikum erzeugt wird, welches sich sehr zu benehmen weiß. Der günstige Preis ist für das Gebotene schlichtweg überragend, auch wenn es bei der Gastronomie deutlich Verbesserungspotential gibt.

 

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