Viel zu tun in Kings Island

Geschichte des Freizeitparks Kings Island

Kings Islands Geschichte beginnt interessanter Weise mit der eines anderen Vergnügungsparks, nämlich mit Cincinnatis Coney Island, welcher im Jahr 1964 durch eine Flut ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Da auch die zukünftigen Erweiterungsflächen knapp bemessen waren machte man sich schon früh Gedanken den Park auf ein neues Gelände umzusiedeln.

Richtig ins Rollen kam dann alles im Jahr 1969 durch Übernahme des Parks durch die lokal ansässige Taft Broadcasting Corporation, welche in Coney Island eine ausgezeichnete Möglichkeit sahen, die Bekanntheit ihrer Fernsehprogramme zu erhöhen, allen voran die Hanna Barbera Cartoons. Gary Wachs, der Sohn des damaligen Eigentümers, bekam fortan die Rolle den Park auf einem 1600 Acres (~647,5 ha) großen Gelände nordöstlich von Cincinnati zu errichten.

America’s finest Amusement Park zog also um und war fortan Teil eines weitaus größeren Projekts. Mit Disneyland in Anaheim und den beiden Six Flags Parks in Texas und Georgia gab es zugegebenermaßen noch recht wenig Konkurrenz, der Trend zu neuen Themenparks war jedoch da und man plante von Vorhinein groß. Die vier Themenbereiche Happy Land of Hanna-Barbera, Rivertown, Oktoberfest und Coney Island, allesamt ausgehend von der International Street mit seiner dominanten Replika des Eiffelturms, sollten zukünftig den Park prägen. Interessanterweise war gerade der letztgenannte Bereich, das Alleinstellungsmerkmal King Islands, immerhin setzte man gerade hier auf Achterbahnen, Spielbuden und klassische Fahrgeschäfte.

Parkrundgang durch Kings Island

Betritt man den Park so findet man sich sogleich auf der International Street mit seinem großen Brunnen vor dem Eiffelturm wieder. Rechts und links vom Brunnen laden einige Geschäfte und Cafés zum Schlendern ein. Ringsum befinden sich die Zugänge zu den einzelnen Bereichen, wie auch zu den großen Theatern und der Parkgastronomie. Über alles thront der von Intamin entwurfene Eiffel Tower, von dem man einen wunderbaren Blick auf den gesamten Park hat.

Invertigo

Insgesamt 14 Achterbahnen kann man derzeit in Kings Island fahren. Beginnen möchte ich mit der Achterbahn, die zu Paramount Zeiten zu Nicolas Cages Film Face/Off thematisiert wurde, doch mittlerweile nur noch den Achterbahnmodelnamen des Herstellers trägt: Invertigo.

Insgesamt fünf Exemplare wurden von dieser Achterbahn gebaut, zurzeit sind jedoch nur noch vier davon in Betrieb. Dabei handelt es sich im Grunde um die Suspended-Version eines zeitlosen Achterbahnklassikers – dem Vekoma Boomerang –, doch Invertigos wären nicht Invertigos, wenn sie nicht noch mehr Besonderheiten vorweisen können. Durch die Sitzanordnung kann man nämlich erstens das bewährte Erlebnis in seiner Reihenfolge umkehren, auch kann man dabei seine Mitfahrer beobachten.

Die Fahrt durch Cobra Roll und Looping ist dabei wie gewohnt überaus intensiv und absolut genial. Wie auch bei Tornado des ehemaligen dänischen Freizeitparks Sommerland Syd und beim Diabolik Invertigo aus dem italienischen Movieland Park können sich die Fahreigenschaften wirklich sehen lassen. Hier schlägt grundsätzlich nichts und auch kleine Unebenheiten sind nur in einem sehr geringen Rahmen vorhanden, wodurch zumindest mir die Fahrt wieder einmal sehr viel Spaß bereitet hat und somit einen hohen Wiederholungsfaktor vorweisen kann. Gerade bei 0 Minuten Wartezeit, eine absolut lohnende Angelegenheit.

Congo Falls

Als der Action Zone Themenbereich 1999 ins Leben gerufen wurde hat man sich sichtbar gar keine Mühe gegeben den im Jahr 1988 errichteten Spillwater Congo Falls irgendwie mit in die Thematik einzubinden. So strahlt dieser auch weiterhin in all seiner Pracht, während der Rest des Bereichs der Computergrafik rund um die Jahrtausendwende gleicht und mittlerweile in seinem bunten Erscheinungsbild nicht mehr so ganz in den Park passen möchte. Leider reihte sich auch Congo Falls in die Liste der im April noch geschlossenen Wasserattraktionen ein, weshalb ich schweren Herzens leider auf eine Fahrt verzichten musste.

Drop Tower

Zum Glück steht jedoch gleich daneben der Drop Tower, seines Zeichens der höchste Gyro Drop Tower der Welt. Moment einmal, den Slogan kennen wir doch aus der Lüneburger Heide? Stimmt, denn Scream aus dem Heide Park Soltau verwendet ihn auch heute noch allzu gerne. Tatsächlich ist die Fahrstrecke des 7m kleineren Turms in Kings Island mit 80m gute 9m länger als beim 103m hohen Turm in Niedersachsen. Natürlich ist das kein Vergleich zum deutlich höheren Highlander aus dem Hansa Park, der just an meinem Besuchstag seine Premiere feierte; doch der Turm ist ja bekanntlich kein Gyro Drop, sondern nur ein Konkurrenzprodukt. Der Drop Tower zumindest ist richtig, richtig gut – Höhenrekord hin oder her.

The Bat

Etwas unscheinbar in der hintersten Parkecke versteckt befindet sich der Suspended Coaster The Bat. Der Name ist eine Hommage an den aller ersten Suspended Coaster der Welt, welcher an einer anderen Stelle in Kings Island stand – dazu aber später mehr. Eröffnet wurde die Achterbahn zu Paramount Zeiten als Top Gun und wurde zur Cedar Fair Übernahme in Afterburn umbenannt. Die Flugzeugträger-Thematisierung passt ganz gut zur hochgeständerten Station des Arrow Coasters und der elendig langen Warteschlange, doch The Bat hätte ein wenig Gestaltung jetzt wirklich nicht geschadet. Ein paar Grabsteine, ein Wald, evtl. noch eine Gruft mit einem orgelspielenden Animatronik und schon wäre es perfekt.

Statt jedoch in Chessington World of Adventures in die Achterbahn Vampire zu steigen, befinden wir uns jedoch in Mason, Ohio und boarden nach einiger Verspätung endlich den klassischen Suspended Coaster Zug.

Die Fahrt auf The Bat beginnt sogleich mit der Einfahrt in den Lifthill. Durch eine Schneise bahnen wir uns den Weg nach oben und genießen dabei für einen kurzen Augenblick die Sicht auf das benachbarte Schwimmbad-Resort Great Wolf Lodge. Oben angekommen erwartet uns eine Wendekurve in luftiger Höhe, ehe wir uns in einem geradlinigen Gefälle hinunterstürzen. Knapp oberhalb des Bodens geht dieser dann in eine Rechtskurve über, woraufhin uns die lateralen Kräfte wunderschön nach außen drücken. Kurz darauf wechseln wir in einem Anstieg die Richtung und werden im anschließenden Wendemanöver ordentlich in Querlage versetzt, ehe wir ein weiteres Mal zu Boden stürzen. Bodennah wechseln wir nun in schneller Taktung stetig die Richtung, ehe wir auf einer weiten Lichtung auf eine Abwärtshelix stoßen. Mit ordentlich Schwung nehmen wir nun den Rückweg in Angriff. Über Stock und Stein geht es nun in mehreren Schlenkern zurück zur Station. Dabei scheint sich die Taktung der Richtungswechsel noch einmal erhöht zu haben. Nach einem letzten Schlenker erreichen wir dann die Bremsstrecke, wo wir erst einmal munter auspendeln. Kurz darauf erreichen wir auch schon wieder die Station.

Ich mag Suspended Coaster, doch The Bat blieb hinter meinen Erwartungen zurück. Zwar ist die Fahrt unfassbar schnell und die Ausschwünge bemerkenswert, doch die Fahrt ist mir schlussendlich etwas zu berechenbar. Hier wäre eine Wiederholungsfahrt am späten Nachmittag wahrscheinlich sinnvoll gewesen, um ein endgültiges Urteil abgeben zu können, doch dazu kam es leider nicht mehr. Nichtsdestotrotz bietet The Bat das bewährte Suspended-Coaster-Vergnügen und reicht sich somit in die Liste der ultimativen Familienachterbahnen ein. Es ist schon ein Wunder, dass es nur so wenige Exemplare dieses Achterbahntyps gibt.

Banshee

Gleich nebenan befindet sich mit Banshee der bislang neueste Inverted Coaster aus dem Hause B&M. Gebaut im Jahr 2014 punktet die Anlage vor allem durch ihre Höhe und ihrer Länge – weniger beliebt ist derweilen das Rückhaltesystem der Anlage, welches, ähnlich der Wing Coaster aus dem gleichen Hause, auf ein Gurtsystem statt starrer Bügel setzt.

Die Fahrt auf Banshee beginnt mit einer kurzen Linkskurve, woraufhin auch schon der Lift der Anlage erklommen wird. Dabei durchqueren wir einmal den ersten Looping der Anlage, ehe wir auf der Ausgangshöhe von 50,9m ankommen und sogleich in eine Steilkurve einfahren. Ohne Rücksicht auf Verluste nähern wir uns dabei dem Boden und durchqueren dann druckvoll das erste Tal. In einem überdimensionierten Dive Loop drehen wir uns langsam überkopf, ehe wir uns einen halben Looping hinunterstürzen. Überaus druckreich geht es nun in den ebenso überdimensionierten Looping. Eine langgezogene Zero-G Roll dreht uns gekonnt einmal um die eigene Achse, woraufhin auch gleich der Übergang in das nächste Element eingeleitet wird. Im weltweit einzigen Pretzel Knot folgen wir den Verlauf einer überdimensionierten Bretzel und sehen die Welt gleich zweimal kopfüber. Hieran folgt dann Looping Nr.2, welcher durch seine deutlich geringeren Proportionen dann um einiges intensiver ist als der erste. Anschließend schrauben wir uns in einer Steilkurve empor, an deren Ende wir sogleich in einen In-Line Twist einfahren. Hierbei drehen wir uns der Herzlinie verweigernd einmal um die Achse der Schiene. Anschließend fahren wir überaus geschmeidig in eine Abwärtshelix ein. Mit etwas Druck auf den Füßen verabschieden wir uns dann in eine Rechtskurve, woraufhin auch schon die Bremsstrecke der Anlage auf uns wartet.

Banshee ist ein recht schöner Inverted Coaster mit großartigen Pacing und einer überaus soliden Fahrstrecke. Leider fügt sich hier nur Fahrelement an Fahrelement an, so dass größere Überraschungen ein wenig auf der Strecke bleiben. Die Fahrt selbst macht jedoch Spaß und weiß vor allen in den Abendstunden vollkommen zu überzeugen.

Delirium und Viking Fury

Freunde großer Schaukeln kommen beim HUSS Giant Frisbee Delirium und der nahen Schiffschaukel Viking Fury voll auf ihre Kosten. Während das HUSS Geschäft macht, was alle Drehschaukeln dieser Großenordnung machen, punktet die Intamin Bounty Viking Fury vor allem durch ihre Lage und der recht langen Schaukelphase. Blöd nur, dass der Bediener hier jedes einmal eine halbe Kletterpartie absolvieren muss, ehe die Schaukel in Gang gesetzt werden kann.

Adventure Express

Mit bester Sicht auf die Achterbahn Banshee bahnt sich der Adventure Express seinen Weg durch das dichte Gestrüpp in Mason, Ohio. Kings Islands Mine Train gehört zu eines der letzten Exemplare des Herstellers Arrow Dynamics und verspricht, wie auch Thunderation aus dem Freizeitpark Silver Dollar City am Tag zuvor, eine überaus spannende und sogleich familienfreundliche Fahrt.

Diese beginnt auch sogleich mit einer Reihe von Rechts- und Linkskurven, die uns aus der Station heraus in Richtung des Lifts führen. Untermalt wird das Ganze noch durch ein kleineres Gefälle, sowie mehreren Geraden und zwei kurzen Tunneln, die beides Mal recht nett gestaltet sind. Der erste Lift ist geprägt von mehreren schrägen Torbögen, ansonsten aber hält sich die Thematisierung dezent zurück. Oben angekommen nehmen wir in einer abwärtsführenden Rechtskurve schnell an Fahrt auf, ehe wir in einer Linkskurve ein Gebäude schneiden und einiges an Höhenmetern gewinnen. Es folgt eine klassische Bayernkurve und im Anschluss eine überaus knackige Helix, just bevor wir in einen Tunnel einfahren. Hier wechseln wir dann einmal die Richtung, ehe wir diesen in einer Rechtskurve auch schon wieder verlassen. Wieder am Tageslicht fahren wir in einer Linkskurve durch ein Tal und nehmen dabei Schwung für einen kleinen Anstieg. Am Ende dessen erwartet und eine Art Tempelruine. Im Inneren treffen wir untermalt von Musik und rhythmisch trommelnden Animatroniks auf den zweiten Lift der Anlage. Nach diesem gestalterischen Höhepunkt erwartet uns nach einer kurzen Rechtskurve tatsächlich auch schon das Ende der Fahrt.

Auch wenn der Adventure Express von seiner Erzählweise ein wenig antiklimaktisch daherkommt, so ist die Fahrt auf dem zwei Lifthügeln fassenden Mine Train schlichtweg ganz großes Kino. Die Fahrt ist überaus flott unterwegs und kann einige wirklich schöne Passagen vorweisen, die zudem durch die vorhandenen Gestaltungselemente auch ganz nett in Szene gesetzt wurden. Klar, das Ende mit seiner „Now you will pay!“ Ansage ist ein wenig doof, der Terrain Coaster zumindest ist es nicht.

The Racer

Als Kings Island öffnete war die doppelte Holzachterbahn The Racer der Star des Freizeitparks, immerhin war die Achterbahn damals die längste, höchste und schnellste Achterbahn der Welt. Auch die Industrie staunte damals nicht schlecht, als Kings Island all seine Karten auf eine neue Achterbahn setzte. Der Erfolg wiederum gab dem Freizeitpark recht und führte zu einer Renaissance der Achterbahnen – nun wollte jeder die schnellste, höchste und längste Achterbahn in seinem Park stehen haben.

Die Fahrt auf den zwei Fahrspuren der Achterbahn The Racer beginnt sogleich mit der vorderen Wendekurve, woraufhin sich nach einigen Streckenmetern beide Spuren treffen und gemeinsam den Lifthügel erklimmen. Während dessen haben die Fahrgäste ausreichend Zeit sich gegenseitig anzustacheln, was darüber hinaus auch den Zusammenhalt im eigenen Zug stärkt; immerhin will man ja auch gemeinsam gewinnen. Wie es dann meist so ist, stürzt sich auch schon der erste Zug in den Abgrund, während der zweite gerade einmal die Kuppe erreicht hat. Nach einem kraftvollen Tal führen beiden Spuren über einen recht niedrigen Hügel mit anschließenden Bunny Hop, ehe man sich auf der Kuppe des darauffolgenden Hügels voneinander trennt. Während die eine Seite nun nach links führt, knickt die andere Seite nun nach rechts ab. Mit Schwung und allerhand Airtime geht es nun durch ein weiteres Tal samt Hügel, an dessen Ende uns die hintere Wendekurve erwartet. Wo es uns bislang noch recht einfach gelangte den anderen Zug zu verfolgen, so wird es auf der Rückführung zur Station nun ein wenig schwieriger. Nach einem weiteren Gefälle und großartigem Airtimehügel stoßen wir nämlich auf die bereits absolvierte Strecke. Nun rasen wir parallel zu dieser über eine Reihe kleinerer Airtimehügel, ehe wir auf Höhe des First Drops endgültig in das Holzdickicht entschwinden und auf der Bremsstrecke sogar noch mit einem weißen Tunnel konfrontiert werden. Kurz nachdem fährt man auch schon wieder in die Station ein.

The Racer macht süchtig. Die Fahrt auf dem Racing Coaster mit seinen vielen Airtimehügeln und dem Out and Back Design macht einfach tierischen Spaß, weswegen ich es mir dank des geringen Andrangs und der Verwendung beider Spuren zur Aufgabe gemacht habe, so lange mit der Achterbahn zu fahren, bis ich dann mal irgendwann gewinnen würde. Viel Pech führte in kurzer Zeit zu gleich sieben Fahrten, woraufhin ich die Aktion dann doch aufgab; immerhin wollte der restliche Park ja noch erkundet werden.

Coney Mall

Im Coney Mall Bereich in Kings Island kann man noch so einige Schätze aus der Coney Island Zeit finden. Neben dem bekannten US-Fahrgeschäftsklassiker Scrambler kann man hier noch ein Monster von der Eyerly Aircraft Co. fahren. Hier gleicht die Fahrt in etwa der eines Schwarzkopf Monsters, nur das hier der Exzenter nicht absenkbar ist und man daher nur zwei Gondelarme zeitgleich beladen kann. Konstruktionsbedingt kommt es also schnell zu längeren Wartezeiten, doch das kann schnell noch getoppt werden durch die Beladesituation an sich. Die Gondeln selbst liegen während der Beladung zu hoch. Abhilfe ist jedoch gegeben, denn der vordere Teil der Gondel kann hinunter geklappt werden und dient dann als Treppe, welche einen bequemen Ein- und Ausstieg ermöglichen. Einmal hochgeklappt und gesichert jedoch, ist die Sitzposition in der Gondel nicht ganz so bequem, da man recht flach am Boden sitzt. Die Fahrt selbst ist dann auch noch etwas zu kurz und wenig drehfreudig, weshalb ich eine Fahrt nur bei geringem Andrang empfehlen kann. Es ist zumindest schön zu sehen, dass sich Kings Island so sehr um ihre älteren Fahrgeschäfte kümmert.

Flight of Fear

Vorbei am Wellenflug Zephyr geht es nun zur Indoor-Achterbahn Flight of Fear. Nachdem ich das Spaghettiknäul im Freizeitpark Six Flags Fiesta Texas nur knapp verpasst habe, war ich umso gespannter auf die Indoorversion dieser Fahrt, die damals ausschlaggebend für die Verwendung von LIM Modulen auf Achterbahnen war. Die Warteschlange zumindest stimmt einen recht gut auf den anschließenden Weltraumflug ein, den ich als Einzelfahrer dank gesperrten Nachbarsitz überaus geschmeidig in der ersten Reihe verbringen durfte.

Ungleich dem Rock ’n‘ Roller Coaster aus dem Walt Disney Studios Park erfolgt der Launch direkt aus der Station heraus. Mit nun voller Geschwindigkeit geht es sogleich in die überaus druckreiche Cobra Roll, ehe wir uns nach zwei Kopfständen über den Hallenboden flitzen. Nach einem druckreichen Tal geht es sogleich einen Sidewinder empor, ehe wir ein wenig durch den oberen Teil der Fahrt cruisen. Nach mehreren Schlenkern werden wir dann in einer Blockbremse ein wenig abgebremst, ehe wir uns auf dem Weg in den unteren Teil der Fahrt begeben. In einer ständigen Auf- und Abwärtsbewegung schrauben wir uns recht kontinuierlich immer weiter hinunter, ehe wir nach einer weiten Linkskurve die Richtung wechseln. Recht zügig nähern wir uns nun ein weiteres Mal dem Hallenboden, woraufhin wir einen weiteren Richtungswechsel vollziehen. Nach zwei weiteren bodennahen Steilkurven stehen wir in einem Korkenzieher völlig überraschend ein viertes Mal überkopf, woraufhin wir auch schon mal die Bremsstrecke erreichen und uns alsbald in der Ausstiegsstation der Bahn wiederfinden.

Flight of Fear ist im Grunde eine überaus solide Achterbahn mit einer richtig schönen Strecke und tollem Setting; nur doof, dass die Halle dank dem eindringenden Licht doch etwas hell war und die Fahrt bis auf die Dunkelheit keine weiteren Effekte vorweisen kann. Zudem ruckelt die Fahrt wie auch bei Mr. Freeze Reverse Blast aus dem Freizeitpark Six Flags Over Texas etwas, weswegen man nur sehr froh sein kann, diese ohne die ursprünglich verbauten Schulterbügel erlebt zu haben. Hier wäre eine Fahrt am Abend sicherlich förderlich gewesen, doch die Wartezeit an dieser Achterbahn war mir für eine Zweitfahrt ein wenig zu lang.

King Mills Antique Autos und Windseeker

Die nahe gelegene Oldtimerfahrt Kings Mills Antique Autos konnte an meinen Besuchstag die längste Warteschlange aufweisen, immerhin handelte es sich ja auch um die Neuheit aus diesem Jahr. Die Fahrt wurde ganz im Spirit der 70er Jahre gebaut – so ähnelt sie mit ihrem Verbrennungsmotor doch sehr der originalen Oldtimerfahrt Les Taxis.

An der hinteren Wendekurve der Achterbahn The Racer ragt ein wahres Monstrum in den Himmel. Beim Windseeker handelt es sich um ein Mondial Rides Fahrgeschäft, welches einem eine ähnliche Sicht wie ein Funtime Star Flyer ermöglicht, jedoch mit starren Stangen statt filigranen Ketten. Das Resultat dessen ist wohl, dass das Fahrgeschäft bei stärkerem Wind wegen unerwünschter Fahreigenschaften immer sofort stillsteht, so auch an meinem Besuchstag. Interessanterweise öffnete der Windseeker jedoch kurz vor Betriebsschluss noch einmal, die Chance ließ ich jedoch ungenutzt, denn eine Nachtfahrt auf einer legendären Achterbahn wollte ich mir nicht entgehen lassen, dazu aber später mehr.

Vortex

Zuvor widmen wir uns jedoch der ebenfalls sehr legendären Arrow-Kutsche Vortex, die in diesem Jahr leider ihre letzte Saison hatte. Sie war die erste Achterbahn mit sechs Überschlägen und zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung war sie die höchste Achterbahn der Welt – zwei Rekorde, die lange Zeit Hand in Hand gingen. Ohne den überaus wartungsanfälligen Suspended-Achterbahn-Prototypen The Bat hingegen hätte sie es wohl nie gegeben.

Als im Jahr 1981 The Bat zum ersten Mal ihre Flügel in Kings Island schwang hatte wohl keiner der damals verantwortlichen Personen damit gerechnet, dass nur sechs Jahre später bereits die nächste Achterbahn an ihrer Stelle stehen würde. Die schaukelfreudige Fledermaus schwang sich nämlich ohne Gnade durch die minimalst geneigten Kurven, was wiederum zu Problemen an den Schweißnähten führte. Stoßdämpfer an den Wagen reduzierten den Ausschwung; was abermals durch einen sehr hohen Verschleiß in Kauf genommen wurde. Zu guter Letzt war auch die Bremsmechanik dank ihrer Entkopplung von der Schiene ausschlaggebend für das vorzeitige Ende der Anlage, da der Ausschwung der Wagen zu einem erhöhten Verschleiß führte.

Alle Probleme der Achterbahn The Bat wurden in der Konzeption der Achterbahnen XLR-8 des Freizeitparks Six Flags AstroWorld und Big Bad Wolf aus Busch Gardens Europe berücksichtigt. Einen Umbau der kompletten Strecke lehnte man jedoch aus Kostengründen ab.

Stattdessen nutzte man einen Großteil der bereits vorhandenen Infrastruktur für die Achterbahn Vortex aus. Das bereits vorhandene Stationshaus samt Abstellgleisen, wie auch die bereits vorhandenen Fundamente prägten die neue Achterbahn.

Die Fahrt beginnt mit einer kurzen Rechtskurve in Richtung des Lifts. Dieser befördert einem dann auf die Ausgangshöhe von 45m. Oben angekommen kann man für einen kurzen Augenblick die Aussicht auf die Achterbahnen Diamondback und Mystic Timbers genießen, ehe man sich nach einer Rechtskurve in den Abgrund stürzt. Mit etwa 90 km/h schießen wir nun durchs erste Tal. Weit oberhalb der Parkbesucher vollziehen wir dann eine recht weite Wendekurve, welche einem zudem recht elegant durch eine Senke führt. Auf einer längeren, abschüssigen Geraden nehmen wir jetzt Anlauf für die beiden Loopings der Anlage, welche gewohnt intensiv durchfahren werden. Interessanterweise wurden diese sehr weit hochgeständert. Nach einer kurzen Auffahrt und engen Rechtskurve befinden wir uns im ersten Bremsbereich der Anlage. Hier reduzieren wir unsere Geschwindigkeit bis auf ein Minimum, ehe wir uns ein weiteres Mal in Richtung Boden stürzen. Überaus bizarr folgt nun die Einfahrt in den ersten Korkenzieher, welche uns in einer Kurve mit sehr starker Querneigung erwartet. Nun sehen wir die Welt zwei weitere Mal kopfüber, während wir uns unseren Weg zwischen den beiden Loopings bahnen. In einer weiten Rechtskurve gleiten wir dann in den Batwing über – ein Inversionselement, bei dem erst ein halber Korkenzieher in einem halben Looping übergeht und dieses dann in umgekehrter Reihenfolge ebenfalls vollzogen wird. Dank der geschickten Ausnutzung des Terrains ist der Batwing ein Eyecatcher sondergleichen, was dem eh schon ungemein ästhetischen Look von Vortex noch einmal zugutekommt.  Nach einer langen Linkskurve erwartet uns dann noch eine Aufwärtshelix, ehe die Fahrt alsbald in den Bremsen endet. Hier müssen wir dann noch einige Zeit warten, denn interessanterweise betreibt Kings Island die Anlage mit allen drei Zügen trotz des geringen Andrangs.

Vortex war eine extrem gute Achterbahn, die sich selbst im finalen Jahr immer noch sehr gut fuhr. Der fulminante Auftakt, die ungewöhnliche Inversionsreihenfolge und die besondere Ästhetik der Bahn sprachen für sich. Ich bin sehr froh, dass ich sie im letzten Betriebsjahr fahren konnte und wäre sehr glücklich gewesen, hätte man sie noch ein paar Jahre erhalten. Dennoch bin ich schon jetzt auf ihrem Nachfolger gespannt. Die Fläche ist groß und Kings Island wird sie sicherlich gut nutzen.

Shake, Rattle & Roll und der Backlot Stunt Coaster

Vorbei an Shake, Rattle & Roll – einer HUSS Troika aus dem Jahr 1975 – zog es mich nun zum Backlot Stunt Coaster. Die unter Paramount Zeiten als Italian Job: Stunt Track eröffnete Achterbahn ist ein Special Effects Coaster von Premier Rides und kann, wie der Name es schon verrät auf einige Spezialeffekte zurückgreifen. Dabei bietet das kompakte Layout zudem noch einige andere Überraschungsmomente.

Der erste folgt dabei gleich zu Beginn der Fahrt. Der Abschuss in Richtung des Parkhauses, wo man sich dann in einer immer enger werdenden Helix nach oben schraubt, ist ein fulminanter und vor allem atemberaubender Start. Nie wurde ich bislang auf Dauer so kräftig in den Sitz gepresst wie hier. Nach der 900° Helix bleibt einem nur kurz zum Verschnaufen, denn sogleich geht es schon ein hohes Gefälle hinunter. Im Tal geht es nun in kleinen, kaum geneigten Schlenkern an Polizeiwagen, Werbetafeln und Containern vorbei. Am Ende der Passage wechseln wir in einem Immelmann Turn die Richtung, ehe wir einen Hügel emporklettern. Nach einem kurzen Rechtskurvenschlenker stürzen wir uns in einer weiten Linkskurve ein weiteres Mal in ein Tal. Kurz darauf erklimmen wir die Strecke zur großen Spezialeffektszene. Mit viel Tam-Tam attackiert und ein Helikopter und ein Feuereffekt löst aus. Kurz darauf werden wir in einen Tunnel beschleunigt. Es folgt eine, nach rechts führende, Steilkurve, ehe wir uns nach einem Richtungswechsel zum Licht am Ende des Tunnels begeben. Es folgt die Fahrt durch das trocken gelegte Wasserbecken, worauf uns nach einer weiteren Kurve auch schon das Ende der Fahrt erwartet.

Der Backlot Stunt Coaster ist eine überaus erlebenswerte Achterbahn mit netten Fahrelementen und Effekten. Die Fahrt ist überaus rasant und durch den Launch in die dreifache Helix auch überraschend intensiv. Auf jedem Fall ist die ehemalige Blockbuster-Achterbahn ein ganz großes Kino in Kings Island!

Planet Snoopy

Planet Snoopy ist, ohne groß übertreiben zu müssen, das wohl bemerkenswerteste Kinderland in einem Freizeitpark weit und breit. Ursprünglich als Happy Land of Hanna-Barbera eröffnet unterhält dieser Bereich seit den 70er Jahren gekonnt seine Zielgruppe. Im Laufe der Zeit wurde dieser Bereich immer wieder erweitert, ehe mit Paramount der Kindersender Nickelodeon weite Teile des Themenbereichs für sich beanspruchte. Im Jahr der Übernahme durch Cedar Fair wurden auch die restlichen Hanna-Barbera Fahrgeschäfte umgestaltet, so dass es fortan mit Nickelodeon Central nur noch einen riesigen Kinderbereich gab. Als dann der Lizenzvertrag mit Nickelodeon zum Jahr 2010 auslief entschied man sich dazu fortan, wie auch in den anderen Parks der Gruppe, auf die bekannten Peanuts-Charaktere zu setzen.

Great Pumpkin Coaster

Gleich beim Betreten des Themenbereichs stößt man auf den Great Pumpkin Coaster. Hierbei handelt es sich um eine kleine Familienachterbahn von E&F Miler Industries aus dem Jahr 1992, welcher ein recht kompaktes Layout aufweisen kann und nur von Familien mit kleineren Kindern genutzt werden darf. Auf Grund dessen und einer allgemein doch etwas höheren Wartezeit, verzichtete ich auf eine Fahrt.

Boo Blasters on Boo Hill

Die interactive Themenfahrt Boo Blasters on Boo Hill wurde ursprünglich als Scooby-Doo! and the Haunted Castle im Jahr 2003 eröffnet. Die Fahrt in der Mystery Machine erfolgte damals noch an zweidimensionalen Szenen mit den Figuren der bekannten Hanna-Barbera Serie entlang, wo man eigene Effekte auslösen konnte und am Ende den Bösewicht auch noch entlarvt hat. Nun gibt es aber nur noch Geister. Das ist weiterhin überaus kitschig und nett gemacht, doch den Geist der ursprünglichen Attraktion fängt Boo Blasters on Boo Hill leider nicht ein. Den Kindern wird das ziemlich egal sein, für die Erwachsenen Fahrgäste mit Nostalgiegefühlen empfehle ich ein Besuch im spanischen Freizeitpark Parque Warner, wo man das Originalkonzept der Themenfahrt auch heute noch erleben kann.

Woodstock Express

Direkt nebenan befindet sich mit dem Woodstock Express die kleinste der vier Holzachterbahnen des Freizeitparks Kings Island. Die Fahrt durch das kompakte Layout der komplett in blau gestrichene Achterbahn beginnt nach einer kurzen Rechtskurve mit der Erklimmung des Lifthügels. Oben angekommen geht es auch sogleich die erste Abfahrt hinunter. Mit etwa 56 km/h geht es nun durch das erste Tal, woraufhin uns auch schon eine Wendekurve in luftiger Höhe erwartet. Nach einer weiteren Abfahrt flitzen wir über einen kleinen Speedbump, ehe wir die Holzstruktur durchqueren und auf der anderen Seite der Anlage eine weitere Wendekurve einleiten. Nun rasen wir ein wenig über Berg und Tal, ehe wir unterhalb der erste Wendekurve in das Gebälk eintauchen und dem Verlauf dieser folgen. Wieder unter freiem Himmel tauchen wir in einen kleinen Dip ein, woraufhin wir uns auch schon auf der Bremsstrecke der Achterbahn befinden und die überaus lustige Holzachterbahnfahrt alsbald ein Ende findet.

Surf Dog und Flying Ace Aerial Chase

Vorbei an Surf Dog – einem seltenen Zamperla Skater Coaster – geht es nun zum Suspended Family Coaster Flying Ace Aerial Chase. Lustigerweise handelt es sich beim Layout um einen erprobten Klassiker aus dem Hause Vekoma, dieses Mal jedoch mit freibaumelnden Füßen. Dementsprechend beginnt die Fahrt mit einer kurzen Kurve aus der Station heraus, woraufhin auch schon der Lifthügel wartet. Sogleich absolviert man eine linksführende Steilkurve mit anschließender Aufwärtshelix, durchquert ein kurzes Tal und eine weite Rechtskurve in der Nähe der Station. Über einen Hügel überquert man den eben bestrittenen Streckenverlauf, woraufhin man in einer weiteren Helix etwas an Höhe abnimmt. Eine Linkskurve schließt sich an, worauf auch schon die Bremsstrecke wartet und die doch recht angenehme Fahrt ihr Ende nimmt – für Kinder ist die Fahrt zumindest allererste Sahne.

Race for your Life Charlie Brown

Genauso verhält es sich bei der Fahrt auf der benachbarten Wildwasserbahn Race for your Life Charlie Brown. Zwar kann diese nur eine Abfahrt vorweisen, dafür überzeugt der restliche Fahrablauf mit seinen schnellen Wildwasserpassagen umso mehr. Hier dümpelt man zumindest nicht minutenlang im Kanal rum, sondern flitzt überaus geschmeidig durch diesen hindurch. Am Ende erwartet einem dann eine alles durchfeuchtende Schussfahrt, woraufhin man überaus glücklich aus dem Boot steigen kann. Top!

Mystic Timbers

Die bis dato jüngste Holzachterbahn in Kings Island ist Mystic Timbers, die durch ihre Werbekampagnie und der Frage „What’s in the Shed?“ berühmt wurde. Leider aber hat das Geheimnis um den Schuppen zu einem gewissen Hype geführt, der wiederum nach ersten Reviews nicht erfüllt werden konnte, denn Achterbahnfans weltweit erwarten nach einer Alton Towers-esquen Ankündigung eine naturgemäß atemberaubende Weltneuheit und halt keinen Showroom.

Die Fahrt auf Mystic Timbers beginnt mit einer kurzen Rechtskurve, woraufhin uns nach zwei kleineren Dips auch bereits der Lifthügel der Anlage erwartet. Auf einer Höhe von 33m angekommen geht es sogleich eine Steilkurve hinunter. Mit nun 85 km/h rasen wir durch das erste Tal, woraufhin wir einen recht hohen Hügel erklimmen. Nach einer Linkskurve stürzen wir uns dann ein weiteres Mal zu Boden. Bodennah rasen wir nun über eine Reihe von Bunny Hops und überqueren dabei sogar die Raftinganlage des Parks. In schneller Taktung geht es nun in stetigen Kurvenwechsel über Stock und Stein, wobei wir dabei auf herrlichste Art und Weise aus dem Sitz gehoben werden. Interessanterweise werden die Ab- und Auffahrten nun immer höher, ehe wir zur Wendekurve ansetzen und dabei in einen Tunnel eintauchen. Mit Schwung geht es nun durch ein längeres Tal, woraufhin wir die Rückfahrt zur Station einläuten. Weiterhin bodennah geht es im schnellen Pacing ein weiteres Mal über die Raftinganlage, wobei die Taktung der Airtimehügel immer weiter zunimmt. Zum Finale neigt sich die Strecke noch etwas nach links und nach rechts, ehe uns ein größerer Anstieg direkt in den Schuppen führt. Hier erwartet und dann das Wartungshäuschen und im Anschluss dessen der besagte Showroom mit Projection Mapping und zahlreichen Effekten. Nachdem die Station freigegeben wurde fahren wir dann in diese ein und die Fahrt kommt zu einem Ende.

Mystic Timbers ist ein richtig, richtig guter GCI Woody mit fantastischem Pacing und atemberaubenden Airtimemomenten. Die Fahrt ist bis zum Ende einfach nur überragend. Verglichen mit allen europäischen Holzachterbahnen des Herstellers legt Mystic Timbers noch einmal eine Schippe obendrauf, da stört es auch kaum, dass man es marketingtechnisch ein wenig zu gut mit der Anlage meinte; wobei das Geheimnis des Schuppens tatsächlich ein ziemlich nettes Feature ist. Mystic Timbers zumindest ist mein neuer Lieblings-GCI und das völlig zurecht.

K.I. & Miami Valley Railroad und White Water Canyon

Die Parkeisenbahn K.I. & Miami Valley Railroad verläuft zu einem großen Teil ihrer Fahrstrecke durch den Wald im hinteren Teil des Parkgeländes. Während der Fahrt auf der Dampfeisenbahn hat man einen überragenden Blick auf die Holzachterbahn Mystic Timbers und dem Rapids Ride White Water Canyon, welcher während des Besuchs leider geschlossen war. Zwischendurch macht die Bahn am Wasserpark Soak City halt, wodurch diese auch als Verbindung zwischen Wasser- und Freizeitpark dient; man kann diesen jedoch auch zu Fuß entlang des riesigen Picknick-Bereichs Picnic Grove erreichen.

Diamondback

Seit dem Jahr 2009 ist Kings Island die Heimat des B&M Hyper Coasters Diamondback.  Sie ist der erste Hyper Coaster mit einem Wassersplash als fulminantes Finale der Fahrt.

Kurz nachdem wir die Station verlassen haben, erklimmen wir auch schon den 70m hohen Lifthügel der Anlage. Mit bester Sicht aus das Showbuilding des ehemaligen HUSS Giant Top Spins The Crypt (Tomb Raider: The Ride) und die Holzachterbahn Mystic Timbers stürzen wir uns sogleich zu Boden. Mit ordentlich Druck durchqueren wir das erste Tal, worauf hin wir einen 60m hohen Camelback erklimmen. Mit ordentlicher Airtime überqueren wir die Kuppe und stürzen uns sogleich wieder dem Boden entgegen. Hier knicken wir dann nach links ab und rasen sogleich über einen weiteren Airtimehügel. Sogleich vollziehen wir in luftiger Höhe eine Wendekurve. Auch hierauf folgt ein weiterer von Airtime geprägter Hügel. Sehr bodennah gehen wir dann in eine druckreiche Aufwärtshelix über, an deren Ende und der erste Bremsbereich erwartet.

Parallel zum ersten Hügel stürzen wir uns ein weiteres Mal zu Boden und gleiten sogleich über zwei weitere Hügel. In einer sehr kompakten Helix nehmen wir zunehmend an Höhe zu, ehe wir in das Splash-Finale der Fahrt übergehen. Nach einem kurzen Anstieg befinden wir uns sogleich in der finalen Bremsstecke der Anlage wieder.

Diamondback ist ein richtig toller Hyper Coaster. Die Fahreigenschaften sind grandios und die Airtime ist wahnsinnig gut. Hier gibt es absolut nichts zu bemängeln; eine tolle Bahn!

The Beast

Die vierte und finale Holzachterbahn in Kings Island ist The Beast. Die längste und wohl auch legendärste Holzachterbahn der Welt ist seit dem Jahr 1979 der Grund nach Kings Island zu fahren – immerhin brach die komplett in Eigenleistung konzipierte und erbaute Anlage sämtliche in der Achterbahnwelt vorhandenen Rekorde. Sie war die längste, schnellste, höchste und vor allem atemberaubendste Achterbahn weit und breit.

Dabei beginnt diese noch relativ harmlos mit einer weiten Wendekurve. Kurz darauf erreichen wir den Lifthügel. Oben angekommen stürzen wir uns auch alsbald hinunter und sogleich in den ersten Tunnel der Fahrt hinein. Mit leichter Querneigung folgt nun eine bodennahe Linkskurve, ehe wir nach einem Camelback weit in den Wald hineintauchen. Nach einer kurzen Steigung wenden wir uns einer weiten Rechtskurve entgegen. Auf einer längeren Geraden nehmen wir dann immer weiter an Geschwindigkeit zu, ehe uns diese sogleich in einer Reduzierbremse auch wieder genommen wird. Noch ist die Abfahrt auf der Rampe jedoch nicht vorbei und so nehmen wir schnell an Fahrt auf. In einer Linkskurve fahren wir dann in einen längeren Tunnel. Stets bodennah fahren wir dann durch eine sehr weite Rechtskurve und nehmen immer weiter an Fahrt auf. Ein kurzer Anstieg führt uns dann zum zweiten Lifthügel der Anlage.

Oben angekommen können wir ein wenig das Panoroma genießen, ehe wir auf einer nur 18° steilen Rampe zunehmend an Fahrt gewinnen. Mit steigender Geschwindigkeit nimmt auch die Querneigung zu, welche für das fulminante Doppelhelix-Finale der Fahrt benötigt wird. In der Quergestellten 540° Helix geht es nun mit einem Affenzahn durch zwei Tunnel, ehe wir uns auf unserem Rückweg begeben. Parallel zum First Drop nähern wir uns dann der langen Bremsstrecke der Anlage und alsbald der Station.

The Beast ist ohne Frage eine interessante und gute Achterbahn. Tatsächlich ist sie vielleicht ein wenig zu lang geraten und so wirklich berauschend ist sie im Vergleich zu den heutigen Holzachterbahnen auch nicht mehr. Nichtsdestotrotz ist und bleibt sie ein Fanliebling und das hat vor allem ein Grund: Wenn es denn irgendwann dunkel wird verfällt das vorhersehbare Getier in einen atemberaubenden Rausch der Sinne. Ohne Sicht auf Irgendwas geht es dann mit mächtigem Gepolter rasend schnell durch den Wald – ein überaus atemberaubendes Erlebnis.

Bilder Kings Island

Fazit Kings Island

Stellt euch vor, ihr fahrt in einem Freizeitpark mit 14 Achterbahnen und alle davon getesteten sind gut. Stellt euch dann auch noch in einer schön angelegten Parklandschaft mit zahlreichen nett anzusehenden Bereichen vor. Hinzu gesellt sich ein überaus niedriger Andrang mit der zeitgleichen Verwendung sämtlichen Rollmaterials. Cedar Fair, you got me! Kings Island hat es mir angetan und ich bin vollständig begeistert.


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Eine Reise in die 80er Jahre

Branson, Missouri ist eine wirklich interessante Stadt. Das Vegas im Bible Belt fällt durch seine immense Anzahl an Touristenfallen, Country Theatern und Hotels einfach nur auf. Bibeltreue Christen kommen hier definitiv auf ihre Kosten und treiben es mit der großen Musicalshow im Sight & Sound Theatre auf die Spitze. Ja, das Publikum in Branson ist anders und das ist auch gut so, denn so ist die Touristenburg immerhin halbwegs verträglich. Ich zumindest freute mich auf zwei Tage im Freizeitpark Silver Dollar City.

Geschichte des Freizeitparks Silver Dollar City

Als im Jahr 1869 die Marvel Cave nach Bleierz erkundet wurde hatte man von dem Potential des Geländes natürlich noch wenig Ahnung; immerhin führte die erste Expedition zu keiner Erkenntnis. Da sich die Bergleute jedoch sicher waren, dass eine der Hallendecken Marmor enthielte, startete man im Jahr 1882 eine weitere Expedition. Zwar stieß man statt auf Marmor nur auf Kalkstein und einer riesigen Menge Guano (Fledermauskacke), doch nach viereinhalb Jahren war auch mit dem Abbau Schluss und das Gelände veräußert.

William Henry Lynch erwarb 1989 die Höhle und eine Quadratmeile des umliegenden Landes, um einige Jahre später Touristen durch die Höhle zu führen. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten ist die Höhle nun seit Anfang der 1900er Jahre ununterbrochen für Besucher zugänglich, wodurch sie zu den ältesten touristischen Zielen der Ozarks zählt. Nach dem Tod von William Lynch übernahmen die Töchter das Geschäft, ehe der Staubsaugervertreter Hugo Herschend die Höhle für 100 Jahre pachtete.

Nach seinem Tod übernahm seine Frau Mary und die beiden Söhne Jack und Peter das Geschäft. Nach dem Bau einer Standseilbahn am heutigen Höhlenaufgang fokussierte man sich vermehrt um das Gelände um die Höhle herum um mehr Touristen anzusprechen. Mit dem Nachbau eines typischen 1880s Ozark Village wurde dabei der Grundstein für den heutigen Freizeitpark Silver Dollar City und der Herschend Family Entertainment Gruppe errichtet.

Und genau dieses betritt man auch sogleich man die Parkplatz-Tram verlassen hat. Auf eine zutiefst immersive Art und Weise wird man sogleich in die 80er Jahre zurückbefördert, genauer gesagt 100 Jahre vor meinem Geburtsjahr. In diesem Bereich sind vor allem die Handwerker in den verschiedenen Manufakturen anzutreffen, egal ob Kerzen, Fudge, Marmelade oder sämtlich denkbaren Holz- und Glaswaren, alles ist gläsern und wird vor den Augen der schaulustigen Passanten hergestellt.

Parkrundgang durch Silver Dollar City

Time Traveler

Die erste Attraktion auf unserem Rundlauf nimmt uns dann ebenfalls auf eine Zeitreise mit, wenngleich auch eine etwas modernere Interpretation dessen. Der Steam Punk ist mit seinem Siegeszug bis nach Silver Dollar City gefahren und am Bord dessen die Firma Mack Rides. Der Achterbahnhersteller aus dem Schwarzwald überrascht mit seiner bislang innovativsten Achterbahn, dem Time Traveler. Dabei ist das Konzept einer Drehgondelachterbahn keineswegs neu – doch die Ausführung ist es definitiv.

Nachdem man im Zug mit seinen vier Gondeln Platz genommen hat, kann die Fahrt auch gleich beginnen. Langsam wird man aus der Station befördert, ehe man sogleich in einen 90° Sturz einfährt. Die bislang nur vor- und rückwärts gerichteten Passagiere werden zuvor noch durch eine einseitig angebrachte Wirbelstrombremse in Rotation versetzt, wodurch jetzt schon keine Fahrt der anderen gleicht. 27m weiter unten geht es nun beschwingt durch ein Tal, ehe wir einem Dive Loop emporklettern und die Welt in sämtlichen denkbaren Lagen überkopf sehen. Mit Schwung folgen wir nun in leichten Schwenkern dem Gelände an der Achterbahn Thunderation entlang. Eine Wendekurve führt uns dann in die erste Blockbremse der Anlage, wo wir auch zum Stehen kommen und sich die Drehung bis auf ein Minimum verlangsamt.

Es dauert nicht allzu lang und unser Zug wird auf der nun folgenden Abschussstrecke beschleunigt, wobei die Drehung leider ruckartig einsetzt. Über eine hochgeständerte Wende geht es nun rasant in einer Steilkurve dem nächsten Element entgegen. In einem 29m hohen Looping erleben wir die Welt nun ein zweites Mal überkopf, was ein atemberaubendes Gefühl ist. Hieran fügt sich ein schnell überfahrener Umschwung an, welcher sogleich in das dritte Inversionselement der Fahrt überleitet. Der als Zero-G Roll vermarktete Korkenzieher ist dabei nicht von schlechten Eltern und überzeugt auf ganzer Linie. Nach einer weiteren Kurve und einem kleinen Hügel erreichen wir den zweiten Launchabschnitt, welcher den Zug die nötige Energie zum Erreichen des Stationslevels zufügt. Eine, an einem Dive Loop erinnernde, Wende und eine auffährtsführende Steilkurve prägen das Finale der Fahrt, ehe wir uns sogleich auf der Bremsstrecke und alsbald in der Station der Anlage wiederfinden.

Der Time Traveler ist eine rundum besondere Achterbahn, die durch ihr atemberaubendes Setting in sämtlichen Punkten überzeugen kann. Das Layout ist schlichtweg einzigartig und sticht durch die verwendeten Elemente weitestgehend hervor; der nicht ganz ruckfreie erste Abschuss ist dabei die einzige Schwachstelle der Bahn, welche wie kaum eine andere Achterbahn das Familienpublikum des Freizeitparks zu überzeugen weiß.

Thunderation

Unter den Klängen einer Country Version von If I could turn back time geht es sogleich zur benachbarten Achterbahn Thunderation, wo ich mir den Wunsch nach einer Zeitreise tatsächlich ganz gerne mal erfüllt hätte. Bis vor einigen Jahren fuhren hier nämlich der zweite, wie auch der vierte Wagen der fünfgliedrigen Züge rückwärts. Heutzutage jedoch sind alle Blicke nach vorne gerichtet, was diesem recht besonderenen Mine Train aus dem Hause Arrow leider etwas weniger besonders macht.

Wie auch beim Time Traveller geht auch bei Thunderation geht die wilde Fahrt gleich nach Verlassen der Station los. In einer Rechtskurve nehmen wir langsam, aber sicher immer mehr Geschwindigkeit auf. Nach einer kurzen Geraden flitzen wir sogleich durch eine Linkskurve, ehe wir uns in eine stetig verjüngende Rechtskurvenspirale begeben. Diese mündet dann in einen kurzen Tunnel, woraufhin wir über einen kurzen Hügel schnellen. Eine am Hang verlegte bodennahe Rechtskurve bildet dann das Highlight der Fahrt. Nach einem kurzen Linksschlenker werden wir in einer Blockbremse abgebremst, woraufhin der Lifthügel der Anlage auf uns wartet. Gemächlich geht es nun wieder bergaufwärts. Oben angekommen begeben wir uns sogleich in eine weitere Linkskurve, die alsbald unerwartet steil abfällt. Nach einem kurzen Anstieg und einer Rechtskurve befinden wir uns auf dem Stationslevel, wo wir nun in der Bremsstrecke vor der Station zum Stehen kommen.

Thunderation ist ein großartiger Mine Train, welcher sich wie eigentliche alle späten Arrow Mine Trains durch seine sehr intensive Fahrt auszeichnet. Das Layout ist durch seine Lage am Hang unfassbar grandios, auch wenn die Fahrt nach dem Lifthügel gerne etwas länger hätte sein können.

The Flooded Mine und Frisco Silver Dollar Line Steam Train

Fans uriger Themenfahrten kommen mit The Flooded Mine vollkommen auf ihre Kosten. Hierbei versucht man auf dem Weg durch die sich flutende Mine des lokalen Country Prisons die Gefangenen von ihrer Flucht abzuhalten. Dabei kann man mit Pistolen auf verschiedenste Ziele zielen, wobei jedoch eine Fahrt ohne sogar deutlich mehr Spaß macht.

Direkt neben The Flooded Mine befindet sich die Station des Frisco Silver Dollar Line Steam Train. In der großen Schmalspur-Dampfeisenbahn geht es 20 Minuten lang durch die Ozark Mountains und den Freizeitpark. Zwischendrin wird der Zug in einer Showeinlage von mehreren ungeübten Bankräubern ausgeraubt. Ein herrlicher Spaß, den man keineswegs verpassen sollte.

The Grand Exposition und Fireman’s Landing

Im Kinderbereich The Grand Exposition treffen wir auf zahlreiche Fahrgeschäfte des italienischen Herstellers Zamperla. Hier können kleine Freizeitparkfans auf The Grand Exposition Coaster ihre erste Achterbahnfahrt erleben oder auf einem der zahlreichenden Rundfahrgeschäften eine Runde nach der anderen drehen. Neben einer Schiffschaukel findet man hier einen Wellenflug, ein Teetassenkarussell, eine Berg- und Talbahn, sowie eine Disc’o und einige kleinere Karusselle des Herstellers.

Firefall

Der für mich interessante Kinderbereich ist Fireman’s Landing, wo sich weitere klassische Rundfahrgeschäfte in einem stimmigen Ambiente befinden. Die interessanteste Attraktion ist dabei der S&S Double Shot Firefall, welcher sich zuvor im nahen Freizeitpark Celebration City befand. Als der Schwesterpark dann 2008 geschlossen wurde, zog die Anlage von dem einen Standort in Branson zum anderen um. Die Fahrt selbst überzeugt durch ihre großartige Airtime und sollte daher von niemanden ausgelassen werden.

Giant Barn Swing

An der Baustelle der neuen Raftinganlage Mystic River Falls vorbei geht es nun in Richtung einer weiteren Attraktion aus dem Hause S&S, dem Screamin‘ Swing Giant Barn Swing. Diese überdimensionierte Schaukel befördert die Passagiere mit Druckluft in eine überaus bemerkenswerte Höhe, von der man eine tolle Sicht auf die neue Raftinganlage haben dürfte, aber auch jetzt schon auf die nahe Achterbahn Outlaw Run hat.

Outlaw Run

Outlaw Run ist die erste Holzachterbahn des Herstellers RMC, welcher zuvor durch seine I-Box Lösung der alten Holzachterbahn Texas Giant aus dem Freizeitpark Six Flags Over Texas ein neues Leben als Stahlachterbahn ermöglicht hat. Wie auch beim New Texas Giant erwartet die Besucher eine wilde Fahrt über zahlreiche atemberaubende Elemente, wovon viele davon erstmalig auf dieser Achterbahn verbaut wurden.

Die Fahrt auf Outlaw Run beginnt sogleich mit dem Lifthügel der Anlage, welcher einen auf eine Höhe von 32,6m bringt. Nach einem kleinen Dip schnellt der Zug über eine knapp bemessene Kuppe, woraufhin wir losgelöst von unserem Sitz in einem 81° steilen Gefälle gute 50m zu Boden stürzen. Nach einem druckreichen Tal schießen wir sogleich eine steile Linkskurve empor, welche sogleich in eine Overbanked Inversion am Scheitelpunkt des Hügels übergeht. In einer weiteren Linkskurve rasen wir nun durch das Tal und wenden uns sogleich einer Reihe von Umschwüngen zu, die uns zu jeder Zeit ordentlich aus dem Sitz heben. In einem Twist & Turn erleben wir zum ersten Mal das Gefühl einer lateralen Schwerlosigkeit auf einer Achterbahn, ehe wir uns in das nächste Tal begeben. Über einen weiteren geschwungenen Airtimehügel nähern wir uns dem Finale der Fahrt. Nach einem flachen Airtimehügel schrauben wir uns bodennah in einer doppelten Heartline Roll empor. Kurz darauf erreichen wir die Bremsstrecke der Anlage, woraufhin unsere Fahrt in der Station endet.

Was für eine Fahrt! Outlaw Run ist definitiv keine Achterbahn für schwache Mägen, denn sie hat es ganz schön in sich. Die vielen Airtimemomente und zugleich wahnsinnig druckreichen Täler sorgen für eine atemberaubende Fahrt, die man keineswegs wieder vergessen wird. Die beiden Inversionen am Ende der Fahrt sind zudem ein Novum für eine Holzachterbahn, welche einem ganz schon schummerig werden lassen können. Die Fahrt ist schlichtweg genial und sollte von jedem Achterbahnfan erlebt werden.

Tom and Huck’s River Blast und Fire in the Hole

Auf unserem Rückweg aus der Sackgasse rund um die Achterbahn Outlaw Run stoßen wir auf die überaus schnieke interaktive Wasserfahrt Tom and Huck’s River Blast, bei der man Tom Sawyer und Huckleberry Finn auf den Spuren ist.

Ein weiteres Highlight in Silver Dollar City ist die Themenfahrt Fire in the Hole. Die Fahrt behandelt den Brand des – aus dem Guanoabbau der Marvel Cave entstandenen – Bergbauörtchens Marmaros. Eine Bürgerwehrgruppe namens Bald Knobbers steht in dem Verdacht das Dorf niedergebrannt zu haben. Genaueres jedoch weiß man nicht, jedoch hat man sich schlussendlich für diese Geschichte entschieden. Vorbei an mehreren Szenen geht es nun in einem großen Oval immer weiter bergauf. Man beobachtet dabei, wie die Bewohner versuchen ihr Dorf zu löschen, ehe man über eine einstürzende Brücke fährt und die Fahrt folglich einer Achterbahn gleicht. Ein zweites Gefälle schließt sich an, als man einem entgegenkommenden Zug ausweicht. Unter dem Aufschrei Fire in the Hole kracht man dann noch in eine Lagerhalle für Dynamit, welche zum Glück gelöscht werden konnte. Durch die Wasserung wird der Zug abgebremst, kurz darauf ist man auch schon wieder in der Station.

Powder Keg

Eine ebenso interessante Geschichte – wenn gleich auch nur aus ingenieurstechnischer Sicht – weist die Achterbahn Powder Keg auf. Bevor sie zu einem Unikum an Abschussachterbahn wurde, war sie nämlich jahrelang eine Wasserachterbahn. Eröffnet wurde die Achterbahn im Jahr 1999 unter dem Namen Buzzsaw Falls. Der Prototyp aus dem Hause Premier Rides konnte eine längere Wildwasserfahrt aufweisen, ehe diese in den Achterbahnpart wechselte. Über eine längere Helix ging in Richtung des einzigen Lifthügels, worauf nach einer kurzen Fahrt in luftiger Höhe die finale Schussfahrt wartete. Vier Jahre später wurde die Anlage jedoch bereits umgebaut. Der Hersteller der neuen Hardware wurde S&S Power, wodurch den Besucher nun ein kräftiger Druckluftabschuss erwartet.

Den Auftakt der Fahrt macht ein zur Seite hinauf zur Abschussstrecke führendes Transfergleis. Auf der Abschussstrecke angekommen, fährt der Zug nun bis zu seiner Ausgangsposition, hakt währenddessen in den Mitnehmerschlitten ein und wartet nun auf seine Freigabe. Irgendwann schaltet sich eine Warnsirene an und eine Ampel schaltet von rot auf grün. Der Abschuss bringt einen nun zügig auf 85 km/h, woraufhin man einen Hügel emporschnellt. Untermalt von saftiger Airtime gleitet man nun in das unter einem liegenden Tale hinein. In einer weiten Rechtskurve nähert man sich einem weiteren airtimelastigen Hügel. Eine leicht übergeneigte Kurve schließt sich an, woraufhin ein dritter Hügel folgt, welcher im Scheitelpunkt nach Links wegknickt. Nach einer flotten Kurve wechselt urplötzlich das Schienenprofil, woraufhin man mit einem Affenzahn den Streckenverlauf der ehemaligen Wasserachterbahn folgt. Nach einer weiten Kurve folgt dann der Lifthügel der Anlage. Oben angekommen wechselt dann das Schienenprofil erneut. Während die Wasserachterbahn nun auf Höhe des Launchabschnitts zu ihrer finalen Schussfahrt eingesetzt hätte, knicken wir nun noch etwas weiter nach links weg und stürzen uns das große Gefälle der Achterbahn hinunter. Hierauf folgt eine überaus intensive Helix, die jedoch auch das Finale der Fahrt beschreibt. Kurz darauf befindet man sich in der Bremsstrecke der Anlage.

Powder Keg ist eine richtig feine Achterbahn. Der Abschuss, die vorhandene Airtime und der schöne Druck in den Kurven und Tälern prägen diese Achterbahn, auch wenn das Finale ein wenig zu antiklimatisch daherkommt. Insgesamt gesehen ist die Achterbahn jedoch ein Garant für gute Laune.

American Plunge and Wildfire

Ebenso wie die benachbarte Wildwasserbahn American Plunge. Zwar besteht die Bahn im Grunde nur aus einem etwas längeren Betontunnel und einer einzigen und überaus nassen Schussfahrt, dennoch ist die von O.D. Hopkins erbaute Anlage definitiv eine Fahrt wert.

Direkt nebenan befindet sich der Eingang zur letzten Achterbahn des Parks. Der B&M Sitting Coaster Wildfire ist seit dem Jahr 2001 der Platzhirsch in Silver Dollar City. Mit seiner Lage direkt an einem der Hänge des Parks wirkt die Anlage noch einmal um einiges größer, was durch die geschickte Ausnutzung des Terrains nochmals untermalt wird.

Die Fahrt beginnt mit einem kurzen Dip aus der Station hinaus, bei dem man unter die große Aussichtsplattform abtaucht. Auf der anderen Seite dieser fügt sich dann der Lifthügel der Achterbahn an, welcher einen auf eine Höhe von etwa 37m befördert. Nach einem Predrop folgt eine weite Kurve, woraufhin es ein Gefälle mit einem Höhenunterschied von 47m hinuntergeht. B&M typisch erwarten einem im Tal stark ausgeprägte G-Kräfte, ehe wir uns der ersten Inversion der Anlage nähern. In einem Immelmann ändern wir die Fahrrichtung, woraufhin wir unseren Weg in Richtung des riesigen Loopings bahnen. In einer weiten bodennahen Kurve donnern wir nun in Richtung der Cobra Roll, welche gewohnt brachial durchfahren wird. Hierauf folgt eine schwungvolle Overbanked Turn, welche einen ebenso schwungvoll in den finalen Korkenzieher der Bahn entlässt. Eine bodennah eingeleitete Helix entlässt einen dann in die Schlussbremse der Anlage. Kurz darauf befindet man sich auch schon wieder in der Station der Achterbahn.

Wildfire ist meine Lieblingsachterbahn in Silver Dollar City. Die Fahrt ist schlichtweg grandios und wird durch das Setting direkt am Hang und umrandet von den Ozark Mountains noch einmal ordentlich aufgewertet. Zudem ist Wildfire tatsächlich meine 600ste gefahrene Achterbahn – ein Meilenstein, den ich mir nicht anders wünschen würde.

Marvel Cave

Nach all den Achterbahnen und Fahrgeschäften ist es nun an der Zeit gekommen sich die Marvel Cave in einer einstündigen Führung etwas genauer anzusehen. Über den gewaltigen Cathedral Room geht es zunächst immer tiefer in die Höhle hinein. In den nachfolgenden Räumen wird dann vermehrt auf die Geschichte der Höhle eingegangen. Nach mehreren engen Passagen, wobei man stets auf seinen Kopf aufpassen sollte geht es dann mit der alten Standseilbahn wieder an das Tageslicht. Die Marvel Cave ist im Grunde das Highlight in Silver Dollar City und sollte daher auf keinem Fall ausgelassen werden.

Echo Hollow Amphitheatre

Damit wären wir am Ende des Berichts angekommen. Der Tag neigt sich seinem Ende entgegen und auch die Fahrgeschäfte haben nun allesamt geschlossen. Doch Silver Dollar City wäre nicht Silver Dollar City, wenn man dem nicht noch einen draufsetzen würde. Im Echo Hollow Amphitheatre beginnt jetzt nämlich erst die große Show zum Tagesabschluss.

Bilder Silver Dollar City

Fazit Silver Dollar City

Silver Dollar City ist ein wunderschöner Freizeitpark, den man zurecht als besten Freizeitpark der Welt bezeichnen kann. Der Park bietet einen tollen Mix aus Achterbahnen, Fahrgeschäften und Shows, den man so nur selten vorfinden kann. Dementsprechend ist auch die Zielgruppe des Parks eine etwas andere – während meines Besuchs im April bestand diese nämlich fast ausschließlich aus Rentnern oder Familien mit jüngeren Kindern. Silver Dollar City ist also ein Freizeitpark für einfach jeden.


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Mit der Schockwelle durch Arlington

Die Geschichte von Six Flags

Wenn wir über die großen Ketten in der Freizeitparkindustrie sprechen wollen, dann müssen wir unter anderem über Six Flags sprechen, und es gibt keinen besseren Park dafür als Six Flags Over Texas. Der Park in Arlington bei Dallas öffnete 1961 nach einer kurzen Planungsphase von nur zwei Jahren seine Türen. Der Immobilienentwickler Angus G. Wynne, Jr. wollte einen Park wie den gerade frisch eröffneten kalifornischen Freizeitpark Disneyland in seinem Heimatstaat Texas.  Die erste Idee des Parks war es, Texas unter sechs Flaggen zu zeigen – der Titel wurde schnell zu Six Flags Over Texas, da Texas unter nichts stehen kann. Die sechs Flaggen repräsentieren die sechs Nationen, die Texas in seiner Geschichte regiert haben: Spanien, Frankreich, Mexiko, die Republik Texas, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Konföderierten Staaten von Amerika.

Interessanterweise sollte der Park nur einige Jahre lang bestehen. Doch mit mehr als 8000 Besuchern am ersten Betriebstag war klar, dass Six Flags Over Texas schon jetzt ein echter Erfolg ist. Kurze Zeit später wurden mit Investition der Pennsylvania Railroad und der New York Central Railroad zwei weitere Parks gebaut (Six Flags Over Georgia (1967) und Six Flags Over Mid-America (1971)). In den folgenden Jahren wuchs Six Flags weiter, indem es unabhängige Parks wie AstroWorld (1975), Great Adventure (1977) und Magic Mountain (1979) erwarb. Mit der Übernahme von Marriott’s Great America in Gurnee (1984) erhielt Six Flags die Rechte zur Nutzung der Looney Tunes Charaktere durch Time Warner.

Zwischenzeitlich kaufte das in Oklahoma ansässige Immobilienunternehmen Tierco Group den Themenpark Frontier City. Die Pläne für die Umwandlung des Parks in ein Einkaufszentrum fielen aufgrund einer Ölpreiskrise in Oklahoma City schnell zurück. Durch Investitionen in den Park und neue familienfreundliche Fahrgeschäfte stieg die Popularität. 1992 erwarb Tierco die in Maryland ansässige Wild World (heute Six Flags America) und änderte seinen Namen in Premier Parks. 1995 erwarb Premier Parks die Firma Funtime, Inc. und ihre Objekte Geauga Lake, Wyandot Lake, Darien Lake und Lake Compounce. Ein Jahr später wurden Elitch Gardens, Great Escape, River Side Park (heute Six Flags New England) und die Waterworld USA Parks gekauft, während Lake Compounce an Kennywood verkauft wurde. 1997 kaufte Premier Parks Kentucky Kingdom und Marine World (heute Six Flags Discovery Kingdom). Gleichzeitig stimmten Premier Parks zu, 94% der europäischen Walibi Gruppe zu kaufen und damit sechs weitere Parks in das Portfolio aufzunehmen.

Six Flags, die zudem Zeitpunkt sehr stabil unterwegs waren, wurden 1998 an Premier Parks verkauft. Premier Parks setzte sein schnelles Wachstum mit dem Erwerb des deutschen Themenparks Warner Bros. Movie World (heute Movie Park Germany), des mexikanischen Reino Aventura (heute Six Flags Mexico) und der Übernahme eines kleinen Anteils am anstehenden großen Themenpark-Projekt Warner Bros. Movie World Madrid (heute Parque Warner Madrid) fort. Es ist keine Überraschung, dass die Europa-Sparte nicht lange Bestand hatte. Die zunehmende Verschuldung führte dazu, dass die Parks 2004 an Palamon Capital Partners verkauft wurden. Six Flags Worlds of Adventure (Geauga Lake) wurde an Cedar Fair verkauft, was einige Jahre später zur Schließung des Parks führte. Six Flags Astro World wurde wegen seines Immobilienwertes verkauft und geräumt, machte aber nicht einmal die Hälfte davon und Six Flags New Orleans wurde vom Hurrikan Katrina zerstört. Deutlich angeschlagen kam dann auch noch die Wirtschaftskrise 2007/08, woraufhin sich der Konzern umstrukturieren musste.

Heutzutage wächst Six Flags zum Glück nicht mehr so schnell. Seit diesem Jahr sind die Themenparks Frontier City und Darien Lake wieder unter Six Flags. Ein Park in China wird mit dem Namen Six Flags lizenziert und das geplante Projekt von Six Flags Dubai wurde nun endgültig eingestellt.

Six Flags Over Texas

Nach dieser kleinen Geschichtsstunde ist es Zeit, den Park selbst ein wenig zu beleuchten. Obwohl ich bereits alle ehemaligen Six Flags Parks in Europa besucht habe, sollte mein erster Besuch in einem Six Flags Park im Six Flags Over Texas sein. Schon lange habe ich mich auf diesen Augenblick gefreut.

Nach einer sehr kurzen Nacht in Wichita Falls machte ich mich auf dem Weg nach Arlington, wo ich dann einige Zeit in einem Stau kurz vor der Ausfahrt zu Six Flags Over Texas verbrachte. Mit besten Aussichten auf die Achterbahn Shock Wave und den Aussichtsturm Oil Derrick verwandelte sich die Vorfreude auf den Besuch allmählich in Richtung Verzweiflung. Es half auch nicht, dass alle anderen Straßen in Richtung Park auch verstopft waren. Mit einem fantastischen Blick auf Judge Roy Scream kam ich schließlich auf dem Parkplatz an. Aufgrund meiner Six Flags-Mitgliedschaft musste ich nichts für das Parken bezahlen, was bei den meisten amerikanischen Freizeitparks prinzipiell eine sehr gute Sache ist. Nach einer Weile fand ich einen Stellplatz im hinteren Teil des Parkplatzes.

Als ich zum Eingang ging, bewunderte ich die Aussicht auf Titan – der größten Achterbahn des Parks – und die Bobbahn La Vibora. Nachdem ich eine Weile in der Schlange für die Sicherheitskontrolle gestanden hatte, fiel mir auf, dass ich mein Portemonnaie im Auto gelassen habe. Nach einem zehnminütigen Spaziergang hin und her war ich endlich bereit für meinen Besuch bei Six Flags Over Texas. Nachdem ich meinen Gutschein am Eingang einscannte und ein Foto gemacht worden war, hatte ich schnell meinen Mitgliedsausweis in der Hand. Die inkludierte Member-Bottle für unbegrenzte Softdrinks konnte im Mitgliederbüro abgeholt werden, aber die Schlange war viel zu lang, um es am Besuchstag überhaupt in Betracht zu ziehen.

Wenn man den Park betritt, befindet man sich zunächst auf einem kleinen Platz. Von hier aus kann man seine Reise im und gegen den Uhrzeigersinn beginnen. Auch bietet sich eine Fahrt mit dem Silver Star Karussell an, das sich etwas oberhalb der Plaza befindet.

Conquisador und El Aserradero

Wir beginnen unsere Reise im Uhrzeigersinn, wo wir sofort auf den spanischen Themenbereich stoßen. Die Achterbahn dieses Bereichs zeigte leider eine ziemlich lange Schlange und die schöne Schiffschaukel Conquisador war aufgrund des Baus des Larson Giant Loop El Diablo Looping Coaster nicht in Betrieb. Im Wald hinter der Baustelle konnte man einen Blick auf die Wildwasserbahn El Aserradero erhaschen.

El Asseradero war die erste Wildwasserbahn, die je gebaut wurde. Bereits 1963 hat Arrow Development eine neue Art von Fahrgeschäft entwickelt, welches sich schnell zur begehrtesten Attraktion in jedem Freizeitpark rund um den Globus entwickelte. In Deutschland lizenzierte der Hersteller Mack das Patent von Arrow, um Wildwasserbahnen für den europäischen Markt zu bauen. Es dauerte nicht lange, da konnte man überall Wildwasserbahnen vorfinden. Einige Jahre nach der ersten Installation wurde die Kapazität der Bahn erhöht, indem direkt neben der ersten eine weitere gebaut wurde. Heutzutage ist der zweite Kanal derjenige, der in Betrieb ist. Bis 2019 wurde die erste der beiden Bahnen noch an vollen Tagen genutzt. Die verbleibende Wildwasserbahn bietet viele Kurven und nur eine Schussfahrt gegen Ende der Fahrt. Leider war die Anlage während meines Besuchs nicht in Betrieb.

Oil Derrick

Den Wegen durch den älteren Parkteil folgend treffen wir schnell auf den allmächtigen Oil Derrick. Dieser Aussichtsturm ist eines der ersten Projekte des Fahrgeschäftsherstellers Intamin und bietet einen tollen Blick auf Six Flags Over Texas, den Wasserpark Hurricane Harbour in der Ferne und natürlich auch auf die nähere Umgebung. Leider wurde der Turm aufgrund starker Winde den größten Teil des meines Besuchstages nicht betrieben. Erst zum späten Abend öffnete dieser. Ich musste mich leider beeilen, um noch eine Fahrt mit der Bobbahn La Vibora zu machen, ehe der Park schließen würde.

Shock Wave

Direkt hinter dem glänzenden Turm, der erst im letzten Jahr einen neuen Anstrich erhielt, befindet sich der Eingang zur legendären Achterbahn Shock Wave. Dieser Schwarzkopf-Klassiker war die erste Achterbahn, die mit Bezug auf die Herzlinie gebaut wurde. Dieses völlig neue Konzept ermöglichte eine sanftere Fahrt für die Fahrgäste, da ihr Herz weder abrupte Bewegungen noch hohe seitliche G-Kräfte erfahren würde. Durch diese Änderung waren steilere Kurven und andere Manöver möglich.

Shock Wave war damals die härteste Achterbahn weit und breit. Die signifikanten Loopings wurden damals direkt neben der Autobahn platziert und dienten als astreine Werbung für den Park. Heutzutage haut sowas jedoch niemanden mehr richtig vom Hocker. Um ehrlich zu sein, gilt dies für die meisten der Achterbahnen, die in den 70er Jahren gebaut werden – doch Shock Wave ist in der Tat der perfekte Coaster.

Nach dem Aufstieg des Lifthügels nimmt der Zug vor dem großen Sturz schnell an Fahrt auf. Ohne Rücksicht auf Verluste rasen wir nun über den Hügel und die Schussfahrt hinunter, um etwas Geschwindigkeit für die beiden Inversionen zu sammeln. Mit ordentlich Druck geht es nun durch die beiden Loopings, ehe wir dann den nächsten Hügel erklimmen. Hier oben geht es dann gemächlich durch eine Kurve, bevor wir und wieder nach unten stürzen. Mit einer erheblichen Menge an negativen G-Kräften werden wir sofort aus unseren Sitzen gezogen. Zurück im Tal erleben wir sehr hohe positive Fliehkräfte. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht fahren wir schnell durch eine weitere Kurve über dem Bahnhof, bevor sich das atemberaubende Wechselspiel der G-Kräfte mehrmals wiederholt. Nach einem kurzen Linksknick, einer absteigenden Geraden und einer sehr langen Rechtskurve nähern wir uns schnell der Bremsstrecke der Fahrt. Kurz darauf ist die Fahrt beendet.

Shock Wave ist eine großartige Achterbahn voller Geschwindigkeit, starker Inversionen, großartiger Ejector-Airtime und hoher positiver G-Kräfte. Die Fahrt ist einfach perfekt, was keine Überraschung sein sollte, denn diese Fahrt wurde einst von dem berühmten Achterbahnhersteller Schwarzkopf mit Sitz in Münsterhausen, Deutschland (heute Standort von Gerstlauer Amusement Rides) hergestellt.

Roaring Rapids, Caddo Lake Barge und der Superman Tower of Power

Nach der brillanten Fahrt auf der Shock Wave und wegen des tollen Wetters wollte ich mich ein wenig abkühlen. Leider hatte der große Intamin Rapid Ride Roaring Rapids gerade eine Störung, als ich vorbeikam. Die Fahrt selbst bietet jedoch nichts Besonderes, außer dem Verladesystem, dass zwei parallele Stationen nutzt und daher zwei Lifthügel direkt nebeneinander benötigt.

Vorbei am wunderschön aussehenden Zamperla Rockin‘ Tug Caddo Lake Barge, ging es sogleich auf eine eine Runde auf den Freifallturm Superman Tower of Power, der einen tollen Blick auf den Park und einen Hauch von Airtime bot. Abgesehen vom massiven Turm passt der S&S Combo Tower nicht so wirklich in den Park. Die Thematisierung des Turms ist vernachlässigbar gering und sieht ein wenig billig aus, zumal sich das restliche DC Universum des Parks an einer anderen Ecke des Parks befindet.

Runaway Mine Train

Deutlich stimmiger geht es derweil beim Runaway Mine Train zu. Die zweitälteste Achterbahn auf Basis von Stahlrohrschienen leistete eine hervorragende Arbeit. Denn sie prägte die Mine-Train Achterbahn so, wie es später nur noch Walt Disney und ggbfs. das Phantasialand konnte. Als erste ihrer Art definierte sie im Grunde jedes typische Element und Fahrmanöver dieser Achterbahngattung.

Nach dem Einstieg wünscht uns der Ride-OP viel Spaß auf einer der vielen Mine Train-Achterbahnen der anderen Six Flags Parks, bevor der Zug auf die Reise geschickt wird. Bei meiner Fahrt war es glaube ich der River King Mine Train aus Six Flags St. Louis 😊.

Die Fahrt beginnt dann mit einer kleinen Linkskurve aus der Station heraus. Nach dem Passieren des Transfergleises wird der erste Lifthügel erreicht. Oben angekommen, baut die Fahrt beim Abstieg in wechselnden Links- und Rechtskurven etwas an Geschwindigkeit auf. Beim Vorbeifahren an der Achterbahn Mr. Freeze Reverse Blast überquert der Zug einen Hügel und taucht in eine Helix ein. Es folgt eine wilde Fahrt über Berg und Tal, die auch durch einen Tunnel führt. Nach einer weiteren Kurve wird der zweite Lifthügel erreicht.

Nach einer kurzen Steigung geht es dann mit einer sehr flachen Abfahrt weiter. Hier dauert es dann eine Weile bis wir die folgenden Rechts- und Linkskurven und zahlreichen Geraden passieren. Als wir dann endlich wieder etwas schneller unterwegs sind erreichen wir nach einer Rechtskurve auch schon den dritten Lift der Anlage, den wir fast ohne Arbeit des Liftmotors erklimmen können. Nach einer kurzen Fahrt durch einen Saloon stürzen wir in einen Tunnel. Hier durchfahren wir dann eine Linkskurve, bevor wir auch schon die Bremsstrecke der Anlage erreichen.

Der Runaway Mine Train ist eine fantastische Familienachterbahn. Die Fahrt ist weder schnell noch hoch, aber sie bietet viele tolle Momente purer Fahrfreude. Die verrückten und viel zu engen Kurven, die kleinen Hügel und die zahlreichen Tunnel bilden ein rundum komplettes Achterbahnpaket. Für mich war die Fahrt eine absolute Überraschung und eine der besten Achterbahnen des Parks.

Mini Mine Train

Daher überrascht es mich nicht, dass der Runaway Mine Train bei den Parkbesuchern ein voller Erfolg war. In den nachfolgenden Jahren wurden in ganz Amerika ähnliche Anlagen gebaut. Aufgrund seiner Popularität baute Six Flags Over Texas sogar eine kleinere Version des Runaway Mine Trains direkt nebenan: Den Mini Mine Train.

Während der Name der Achterbahn nicht wirklich kreativ ist, so ist es immerhin die Fahrt selbst; auch wenn sie von außen etwas unscheinbar aussieht. Nach dem Aufstieg auf den Lifthügel beginnt die Fahrt mit einem kleinen, flachen Abstieg in einer Linkskurve. Nach einer kurzen Geraden fährt der Zug dann in einen Tunnel, gefolgt von einer kleinen Rechtskurve. Beim Verlassen des Tunnels überrascht die Fahrt mit einer der besten Aussichten auf die Achterbahn Mr. Freeze Reverse Blast, die man sich vorstellen kann. Dieser Moment ist dabei kaum in Worte zu fassen, besonders nachts. Nach einem kleinen Sturz und einem weiteren Tunnel durchfährt man eine weitere Kurve ehe der Zug schnell über einen Hügel rast und dabei in die letzte Kurve der Fahrt eintaucht bevor er die Bremsstrecke erreicht. Auch wenn die Fahrt eher kurz ist, so macht sie definitiv Spaß und sollte keinesfalls verpasst werden.

The Gunslinger und Mr. Freeze

Vorbei am Chance Rides Wellenflieger The Gunslinger geht es nun in den Themenbereich Gotham City. Hier finden wir viele Fahrten, die dem Dark Knight und seinen Schurken vorbehalten sind. Dieser Bereich wurde in den letzten Jahren durchaus ordentlich erweitert. Interessanterweise zog Batman erst mit der Einführung des LIM Shuttle Loop Coaster Mr. Freeze von Premier Rides im Jahr 1998 in den Park ein.

Zunächst wurden die Züge vorwärts abgeschossen. Interessanterweise hatte die Fahrt in den ersten Jahren noch Schulterbügel, ehe diese im Jahr 2002 bei allen Premier Rides-Installationen in den Six Flags-Parks entfernt wurden. Die zweite große Veränderung erfolgte dann im Jahr 2012, als die Züge gedreht wurden, um der ersten Hälfte der Fahrt rückwärts zu begegnen. Eine Veränderung, die auch weiterhin Bestand haben sollte, da sie das Fahrerlebnis wie keine andere verbessert.

Der Rückwärtsstart ist ein erstaunliches Gefühl, da der Druck nur auf dem Schoßbügel lastet, statt der gesamten Rückenlehne des Sitzes. Nach Erreichen der Höchstgeschwindigkeit steigt der Zug schnell den Inside Top Hat empor, wo die Fahrer einen intensiven Überkopf-Moment erleben, ehe sie dann zu rückwärts Boden fallen. Mit voller Geschwindigkeit wird nun eine große Steilkurve absolviert, bevor der Zug den vertikalen Spike am Ende der Fahrt emporschießt. Nun wird dieser von den, vertikal an die Schiene platzierten, linearen Asynchronmotoren nach oben geschoben, um genügend Energie für den Rückweg zu haben. Gleichzeitig erleben die Fahrer einen großartigen Moment reiner Schwerelosigkeit; selbstverständlich mit Blick zum Boden. Kurz darauf geht es ein weiteres Mal durch die Kurve und den Inside Top-Hat, der jetzt jedoch deutlich langsamer passiert wird. Bald darauf verlangsamt sich der Zug auf der Abschussstrecke. Nach Eintritt in den Bahnhof wird der Zug dann zurück in die Ladeposition gebracht.

Mr. Freeze Reverse Blast ist eine wirklich tolle Achterbahn. Die Fahrt ist extrem intensiv und bietet viele atemberaubende Momente. Der Inside Top-Hat ist einfach hammer und der vertikale Spike am Ende der Fahrt ist einfach fantastisch, wenn man so auf den Boden hinabschaut. Leider ist die Fahrt auch etwas ruckelig. Ich bin zumindest froh, dass ich diese Fahrt nicht mit Schultergurten erlebt habe. Die Achterbahn selbst ist wie gesagt großartig, könnte aber gleichzeitig noch besser sein. So oder so bleibt Mr. Freeze Reverse Blast eine der intensivsten Achterbahnen, die ich je gefahren bin.

Batman: The Ride

Sieben Jahre nach dem der erste Batman: The Ride im Six Flags Great America gebaut wurde und eine weitere Kopie sich bereits in Texas etabliert hat, fand der Dark Knight 1999 schließlich seinen Platz in Six Flags Over Texas.

Nach dem Aufstieg des Lifthügels wartet ein Pre-Drop auf die Fahrgäste, bevor der Zug schließlich in einer Steilkurve den ersten Drop hinunterstürzt. Mit Druck geht es dann durch das Tal, ehe auch schon der erste Looping auf einen wartet. Im Handumdrehen wird die zweite Inversion – eine Zero-G Roll – durchfahren. Es folgt ein weiterer Looping. In der nun folgenden Aufwärtsspirale wird unser Blut ordentlich in die Beine gepumpt, was gerade auf der anschließenden Geraden überaus spürbar ist. Ohne Gnade geht es dann ein weiteres Mal hinunter, woraufhin der erste Korkenzieher mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit mitgenommen wird. Durch die plötzliche Beschleunigungsänderung wird man zudem ordentlich hin- und hergerissen. Nach einer kurzen Rechtskurve folgt dann der zweite, etwas gemächlichere Korkenzieher. Kurz darauf erreichen wir nach einer Linkskurve die Bremsstrecke der Achterbahn.

Batman: The Ride ist immer noch eine der besten Inverted Coaster überhaupt. Die Fahrt bietet ein intensives Fahrlayout mit vielen hohen G-Kräften auf relativ kleiner Grundfläche. Abgesehen von der Thematisierung variiert das Fahrerlebnis zwischen den verschiedenen Installationen nicht, was ein gutes Zeichen ist. Aufgrund der immersiveren Erfahrung bevorzuge ich jedoch Batman – La Fuga (nun Batman Arkham Asylum) im Parque Warner Madrid über Batman: The Ride.

The flat rides of Gotham City

Vorbei am Telecombat Batflyer geht es nun schnell in den neuen Teil von Gotham City, wo die meisten der anderen Schurken ihr Zuhause fanden und einige tolle Fahrgeschäfte spendiert bekamen. Ich selbst mag diesen Bereich nicht, da alle Fahrgeschäfte nur auf einem großen, betonierten Platz ohne irgendeine Thematisierung platziert wurden. Die Fahrgeschäfte selbst sind solide. Catwoman Whip ist ein Zamperla Endeavor und damit eine ausgefallenere Enterprise, die HUSS sicherlich auch mal eines Tages an jemanden verkaufen wird. Riddler Revenge ist eine große Frisbee von Zamperla und bietet somit automatisch eine gute Fahrt. Harley Quinn Spinsanity war einmal eine HUSS-Troika und ist heute ein ABC Rides Tourbillion (der Name ist großartig, warum sollte man ihn also nicht behalten?), das ich gerne getestet hätte. Dieser neuartige multiaxiale Top Spin war am Tag meines Besuchs leider geschlossen.

The Joker

Die letzte Fahrt, die in diesem Bereich übrig bleibt, ist die S&S Free Spin Achterbahn The Joker. Nachdem ich die ähnliche Achterbahn Arashi im japanischen Freizeitpark Nagashima Spa Land gefahren war, freute ich mich jetzt nicht sonderlich auf eine Fahrt mit dem Joker, da die Fahrt leider sehr unbequem und ziemlich langweilig war. Ehrlich gesagt wollte ich mich nicht einmal für die Achterbahn anstellen. Da ich jedoch ein neugieriger Mensch bin, wollte ich zumindest sicherstellen, dass ich diesen Achterbahntypus richtig eingeordnet habe, weswegen ich zwangsweise eine weitere Fahrt machen musste.

Als Einzelfahrer traf ich eine nette Frau und unterhielt mich vor dem Einsteigen ein wenig mit ihr. Während der Fahrt hat sich unser Fahrzeug dann über ein dutzend Mal um die eigene Achse gedreht, wodurch uns wohl die Fahrt unseres Lebens geboten wurde.  Am Ende dieser wurden wir von all dem Adrenalin, das in unseren Körper gepumpt wurde, überstürzt und verließen die Fahrt mit einem breiten Grinsen auf unseren Gesichtern. Es wäre schwer zu sagen, dass die Murmel-Achterbahn The Joker mich nicht überzeugen konnte. Die Fahrt war immerhin verdammt super!

Aquaman Splash Down, Texas Sky Screamer and Judge Roy Scream

Erinnerst du dich eigentlich noch an die Achterbahn, die wir beim Betreten des Parkplatzes gesehen haben? Nun, ich hätte sie fast verpasst, da ich den Eingang nicht finden konnte. Auch ein Blick auf die Karte half irgendwie nicht wirklich weiter, da es nur ein kleines Schild über einem kleinen Tunnel gibt, das einen Hinweis darauf gibt, wo sich die Achterbahn befindet. Wenn man z.B. gerade aus dem Themenbereich Gotham City kommt und an dem mittlerweile abgerissenen Shoot the Chutes Aquaman Splash Down vorbei geht, dann ist man schon längst wieder am Eingang vorbeigelaufen. Am besten man orientiert sich am riesigen Funtime Star Flyer Texas Sky Screamer, da der Eingang zu Judge Roy Scream direkt daneben liegt.

Die Achterbahn mit dem ungewöhnlichen Namen ist nach Phantly Roy Bean, Jr. benannt, besser bekannt als der Friedensrichter Roy Bean. Damals benutzte Richter Roy Bean seinen Salon als Gerichtssaal und verurteilte insgesamt zwei Männer offiziell zum Tode durch Erhängen, einer von ihnen entkam. In der Popkultur wird er daher meist als der Hängende Richter bezeichnet und gehört somit zu den legendärsten Persönlichkeiten seiner Zeit.

Judge Roy Scream ist also ein überaus kreativer Name für einen Familienachterbahn. Das Layout der Fahrt hingegen ist für ein Out & Back Woody ganz normal. Nach dem Aufstieg und dem ersten Gefälle fährt der Zug über eine Reihe von Airtime-Hügeln, bevor er am anderen Ende der Fahrt in einer großen Kurve wendet. Die Rückfahrt selbst bietet auch eine Reihe kleinerer Hügel, was sie in der Tat zu einer grundsoliden Familien-Achterbahn macht.

Judge Roy Scream ist keine Airtime-Maschine, aber immerhin eine klassische Holzachterbahn mit wirklich guten Fahreigenschaften. Während meinen letzten Fahrten auf dem Judge saß ich neben einem kleinen Jungen, der sonst nicht hätte allein fahren dürfen. Mit einem äußerst ausgeprägten Südstaatendialekt berichtete er mir dann alles über seinen Besuch und seine Familie in etwa 3 Minuten. Ein toller Moment, bei dem es auch mir ein wenig schwerfiel ihm irgendwann noch zu folgen 😊.

Pandemonium

Eine weitere interessante Begegnung fand beim Gerstlauer Spinning Coaster Pandemonium statt, wo ein Mitarbeiter sofort mein Dragon Khan Shirt identifizierte und mir einige Fragen zu Port Aventura stellte, da er im Sommer eine Achterbahntour durch Europa plante und auch dort stoppen würde. Am Ende empfahl ich ihm den Kauf des Express Passes, denn ohne diesen macht Port Aventura nun wirklich keinen Spaß.

Nach dem Aufstieg in luftige Höhen beginnt die Fahrt sofort mit einer abschüssigen Kurve, bei der die Fahrzeuge ordentlich in Rotation versetzt werden. Zwei kleine Haarnadelkurven verbessern dann den Spin, bevor zwei Helices mitgenommen werden. Hierbei dreht man der Bahn einer Acht folgend erst eine Runde nach rechts und dann nach links. Nach einem kleinen Gefälle folgt eine große Bayernkurve. Mit ordentlich Spin folgt nun ein etwas größerer Drop, an dem sich ein lustiger Camelback anschließt. Danach durchfährt man noch eine letzte Aufwärtsspirale, bevor die Bremsen erreicht werden und damit die überaus amüsante Fahrt zu Ende geht.

Justice League: Battle for Metropolis und Looney Tunes Boom Town

Vorbei an der interaktiven Themenfahrt der Justice League: Battle for Metropolis und dem eher hässlichen Kinderbereich Looney Tunes Boom Town mit seiner Achterbahn Wile E. Coyote’s Grand Canyon Blaster – die ich blöderweise nicht getestet habe – machen wir uns schnell auf den Weg auf die andere Seite des Parks, wo noch La Vibora auf uns wartet.

La Vibora

Als großer Fan der inzwischen abgerissenen Bobbaan im niederländischen Freizeitpark Efteling freute ich mich sehr auf meine Fahrt auf La Vibora. Selbst bei Roller Coaster Tycoon 2 war die Fahrt immer einer meiner Favoriten, welche in jedem Szenario, wo immer möglich, platziert werden musste. Die totschicke Farbgebung, die ganz zufälligerweise der deutschen Flagge ähnelt, war sicherlich auch nicht ganz unschuldig dabei.

Nach Erreichen der Ausgangshöhe stürzt der Zug schnell in einer Rechtskurve die Rinne herunter. Überaus kraftvoll geht es dann durch das erste Tal, wo dann auch der erste Richtungswechsel stattfindet. Über eine Aufwärtsspirale erreichen wir die erste Blockbremse. Mit Schwung geht es sogleich eine weitere Kurve hinunter. Durch eine schwungvolle S-Kurvenkombination gewinnen wir schnell an Höhe, woraufhin auch bereits die zweite Blockbremse wartet.  Dieses Spiel wiederholt sich nun auf die gleiche brillante Weise. Nach der dritten und letzten Blockbremse fährt der Zug eine Linkskurve hinunter und sogleich in die letzte Aufwärtsspirale. Kurz darauf wird der Bremsstrecke der Anlage erreicht.

La Vibora ist eine außergewöhnliche Achterbahn. Aufgrund des Zugdesigns (sie nutzt die Züge, die beim Bob in Efteling vor dem Wechsel zu den Doppelsitzerreihen verwendet wurden) ist die Fahrt noch wilder, als ich es mir je vorstellen konnte. Die verwendeten Wagen tragen viel zum Nervenkitzel bei, da man immer Angst hat, in der Rinne einfach mal umzufallen. Der Rest ist wie gewohnt einfach nur brachial, bekloppt und schlicht super. Danke, Six Flags, dass du diese Anlage auch weiterhin am Leben erhältst.

Runaway Mountain

Auf der Suche nach der Achterbahn Runaway Mountain kommen wir an fast jeder Ecke des alten Parkteils vorbei. Auf unserem Weg treffen wir auf den HUSS Breakdance Rodeo und den Chance Trabant El Sombrero, steigen jedoch nicht ein. Schließlich stehen wir vor einer riesigen und beeindruckend dekorierten Felswand, die die Halle der einzigen Indoor-Achterbahn des Parks bedeckt.

Runaway Mountain ist im Grunde genommen eine Nachahmung des italienischen Achterbahnmodells Hurricane von S.D.C., das 1996 von Premier Rides gebaut wurde. Es zeichnet sich daher durch ein sehr kompaktes Layout mit einem sehr interessanten Element in der Mitte der Fahrt aus. Da die Halle nicht vollkommen dunkel ist und keine Thematisierungselemente in der Höhle zu finden sind, konzentrieren wir uns auf den Fahrtablauf der Achterbahn.

Gleich nach dem Aufstieg nimmt der Zug in einer abschüssigen Linkskurve schnell an Fahrt auf. Nach einem kleinen Hügel gewinnt der Zug in einer Rechtskurve etwas an Höhe, bevor er den großen Drop hinunterstürzt. Nach einer ansteigenden Kurve folgt überraschend eine sehr steile Schussfahrt, die einem Non-Inverted Inclined Loop gleicht. Nach dem viel zu steilen Gefälle folgt sogleich eine viel zu steile Auffahrt, die die Fahrer ordentlich durchdreht. Nach einer kurzen Geraden geht es sogleich eine Abwärtsspirale hinunter, woraufhin eine weitere Schussfahrt wartet. Eine weitere Helix auf der anderen Seite der Achterbahn leitet dann das große Finale der Fahrt ein, ehe die Bremsstrecke erreicht wird und die spaßige Fahrt zu Ende geht.

New Texas Giant

Da in Texas bekanntlich alles größer ist, überrascht es nicht, dass der Park einst die größte Holzachterbahn der Welt sein Eigen nannte. Der Texas Giant war schlichtweg massiv und obwohl sie in den ersten Betriebsjahren zu den besten Holzachterbahnen zählte, wurde der Komfort im Laufe der Jahre immer schlechter. Irgendwann nahmen dann auch noch die Wartungskosten überhand.

Rocky Mountain Construction bot derweil eine neue Lösung für die typischen Holzachterbahnprobleme an. Statt einer wartungsintensiven Holzachterbahnschiene setzten sie auf eine I-Profilschiene aus Stahl. Six Flags Over Texas wurde zum ersten Kunden und für RMC begann eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Der Rest ist Achterbahngeschichte.

Aufgrund technischer Schwierigkeiten war der New Texas Giant die einzige größere Achterbahn im Park, die nur mit einem Zug fuhr, was zu einer Wartezeit von rund zwei Stunden führte. Es half nicht, dass das Team, das an der Achterbahn arbeitete, nicht in bester Stimmung war und eher langsam arbeitete. Insgesamt war der New Texas Giant die einzige Achterbahn im Park mit Abfertigungszeiten von bis zu sechs Minuten, während alle anderen Fahrten ruckzuck abgefrühstückt wurden.

Nachdem der Zug dann endlich mal abgefertigt wurde, konnte die Fahrt auch schon beginnen. Nach einer kleinen Wende am Ende des Transfergleises erreichen wir den Lifthügel der Achterbahn. In einer Höhe von etwa 47m (153 ft) fallen wir plötzlich in einer fantastischen 79° steilen Schussfahrt zu Boden. Mit voller Geschwindigkeit rasen wir über einen Hügel und setzen unseren Weg in einer langen und stark geneigten Kurve nach oben fort. Auf der Spitze des Hügels stürzen wir sogleich ein weiteres Mal nach unten. Auch der nächste Hügel wird mit einer ordentlichen Querneigung mitgenommen, woraufhin wir bis zum Boden hinunter brettern. Mit voller Geschwindigkeit klettern wir nun eine leicht überhöht geneigte Kurve, ehe wir über einen kleinen Hügel fliegen und kurz darauf die erste Bremsstrecke der Anlage erreichen.

Ohne an Geschwindigkeit zu verlieren, geht es sogleich wieder ins Getümmel. Über eine Reihe von Airtime-Hügeln fliegen wir auf die andere Seite der Anlage. Neben der finalen Bremsstrecke und der Station tauchen wir nun ins dichte Dickicht des Stützwaldes. Nach einer Rechtskurve wird unser Weg durch eine weitere Reihe von Airtime-Hügeln fortgesetzt. Dabei treffen wir plötzlich auf drei hintereinander folgende Tunnel, die jeweils ihre eigenen Dips und Turns aufweisen. Zurück im Sonnenlicht fahren wir über zwei weitere Airtime-Hügel, bevor wir die finale Bremsstrecke der Fahrt erreichen.

Die Achterbahn New Texas Giant ist eine überraschend zahme RMC-Achterbahn, die jedoch eine angenehme Wiederfahrbarkeitquote bietet. Alle Hügel bieten eine ausgezeichnete Floating Airtime, mit der man über jede der unzähligen Camelbacks und Buckel fliegt. Das erste Gefälle ist brillant, und die großen Kurven sorgen für ein ausgeprägtes Geschwindigkeitsgefühl. Man kann einfach nichts falsch machen, wenn man beim New Texas Giant die eine oder andere Runde dreht.

Titan

Vorbei am Scrambler Sidewinder begegnen wir schnell der letzten Achterbahn im Six Flags Over Texas, über die wir sprechen müssen: dem allmächtigen Titan. Ein Jahr nachdem Goliath im Six Flags Magic Mountain gebaut wurde, musste eine größere Achterbahn nach Texas kommen. Es ist der zweite Hypercoaster, der jemals von Giovanola (ehemaliger Subunternehmer von Intamin und B&M) gebaut wurde, und die letzte der drei von dem Unternehmen gebauten Achterbahnen, bevor die Firma in Konkurs ging.

Nachdem ich den New Texas Giant gefahren war, war ich irgendwie ein wenig über die Abfertigung bei der größten Achterbahn im Six Flags Over Texas besorgt. Abgesehen von einer kleinen Störung bewegte sich die Schlange überraschend schnell. Ab und zu verließ ein Zug den Bahnhof und es dauerte nicht lange, bis ich in der letzten Reihe platznehmen konnte.

Vom Bahnhof aus nimmt der Zug eine Rechtskurve, woraufhin wir den Lifthügel der Fahrt erreichen. Bei einer Höhe von etwa 75m (245ft) beginnt der Zug seinen langen und atemberaubenden Abstieg in einen Tunnel, der zu einer Gesamthöhendifferenz von etwa 78m (255ft) führt. Mit einer Geschwindigkeit von 85 mph (~137km/h) schießt der Zug durch das Tal und erklimmt sogleich eine beeindruckend aussehende Wendekurve. Mit voller Geschwindigkeit geht es nun durch ein weiteres Tal, an dem sich ein astreiner Airtimehügel anschließt. Daraufhin nähert man sich in einer langen ansteigenden Geraden einer Aufwärtsspirale, die einem ordentlich in den Sitz presst. Am Ende der Spirale trifft der Zug dann auf die erste Bremsstrecke und wird bis zum Stillstand abgebremst.

Kurz darauf setzt der Zug seine Reise fort. In einer Linkskurve gewinnen wir nun schnell wieder an Fahrt. Nach einem Richtungswechsel nehmen wir etwas an Höhe zu, ehe wir ein weiteres Mal gen Boden fallen. Es folgt eine gnadenlos intensive 585° Helix, die an heißen Tagen ihren Fahrgästen schnell und gerne einen Black Out verpasst. Nach einem kurzen Anstieg biegt der Zug nach Links ab und stürzt anschließend ein letztes Mal zu Boden. Wieder einmal erweist sich das Tal als echte Belastungsprobe. Nach einer ansteigenden Rechtskurve erreichen wir die finale Bremsstrecke der Achterbahn.

Titan ist einfach nur geil! Die Bahn bietet einfach alles was ein Hyper Coaster haben sollte, aber nur die wenigsten tatsächlich haben. Sie ist hoch, verdammt schnell und absolut intensiv. Selbst die Airtime während der Fahrt ist einfach nur grandios. Aus diesem Grund ist es auch kaum verwunderlich, dass sie sofort in meinen Top 10 der Stahlachterbahnen platziert hat und dort wahrscheinlich so schnell auch nicht mehr rauskommt. Leider konnte ich die Anlage nur zwei Mal hintereinanderfahren. Beim nächsten Besuch in Six Flags Over Texas werden es bestimmt sehr viele Fahrten mehr.

Bilder Six Flags Over Texas

Fazit Six Flags Over Texas

Obwohl mein erster Eindruck von Six Flags Over Texas durch die vielen Ausfälle in der ersten Hälfte meines Besuchs beeinträchtigt war, schaffte ich es, alle Achterbahnen, die ich fahren wollte, auch zu fahren. Gerade zum späten Abend konnte ich den Großteil meiner Fahrten erledigen ohne je großartig lange angestanden zu haben. Six Flags Over Texas selbst bietet viele tolle Ecken und Fahrgeschäfte. Obgleich Six Flags Over Texas sicherlich kein makelloser Park ist, versucht er sein Bestes, um einer zu sein. Allein deshalb freue ich mich bereits jetzt auf meinen nächsten Besuch. Die Neuheit für das Jahr 2020 könnte ein Grund dafür sein, denn Pulsar in Walibi Belgium ist eine wirklich tolle Achterbahn.


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