Auf Street Mission im Port Aventura Park

Seit meinem letzten Besuch im Port Aventura Park sind einige Jahre vergangen. Bis auf die beiden Neuheiten Angkor und Street Mission hat sich seit dieser Zeit eigentlich nichts großartig im Park verändert, dafür aber einiges im Resort. So entstand z.B. direkt nebenan der neue Freizeitpark Ferrari Land samt Europas höchster und schnellster Achterbahn.

Wer plant in naher Zukunft mit der Bahn nach Salou anzureisen, der sollte sich dieses überdenken. Zwar besteht die Station Salou – Port Aventura weiterhin, doch angefahren wird die Station nur noch sehr selten. Auch ist sie die derzeitige Endstation und ist dementsprechend nur noch für Resort-Gäste eine Alternative zum Auto. Ursprünglich hatte ich geplant gegen Mittag den Park zu erreichen, dank zahlreicher Zugausfälle wurde es dann leider deutlich später. So hatte ich im Grunde nur einen Abend und einen Nachmittag Zeit den Park in seiner gesamten Fülle zu erleben.

Wie man es zur Hauptsaison erwarten durfte, war der Park extrem gut besucht. Da ich am ersten Abend noch ohne dem Express Pass unterwegs war, konzentrierte ich mich auf einige liebgewonnene Klassiker, wie El Diablo – Tren de la Mina, ehe ich mich in den Westernbereich Far West begab. Dieser hatte, wie auch der Eingangsbereich Mediterrània deutlich längere Öffnungszeiten, wobei auch hier das Angebot stark begrenzt war. Im Grunde konnte man bis zur Schließung des Parks nur noch die Holzachterbahn Stampida, das Karussell, den Break Dance Crazy Barrels, den Rapid River Gran Canyon Rapids, sowie die Abschussachterbahn Furios Baco fahren.

Wo der Andrang am ersten Abend noch in Ordnung war, so schoss der zweite Besuchstag den Vogel ab. Nach meiner Stippvisite im Freizeitpark Ferrari Land, zog es mich zuallererst zu einer Express Pass Verkaufsstelle, nur um dann herauszufinden, dass der Kauf des 65€ teuren Upgrades zum Express Premium Gold keine wirklich gute Idee war. Da der Freizeitpark das Upcharge-Angebot nicht limitiert hatte nämlich so gut wie jeder Besucher den Express Pass, so dass man auch mit Pass überall noch mindestens eine halbe Stunde warten musste.

Angkor

Interessanterweise hatte das Splash Battle Angkor während meines Besuchs die längste Wartezeit im ganzen Park – selbst mit dem Vordrängelticket musste man hier locker 90 Minuten warten. Dabei ist die Wasserfahrt keineswegs aufregend oder in irgendeiner Hinsicht bemerkenswert. Die gemächliche Flussfahrt ist zwar recht schön gestaltet, wird jedoch durch den konsequenten Einsatz an statischen Figuren nicht wirklich interessant. Dank der geringen Anzahl an Booten kam es auch nie zu den Wasserschlachten, für die dieses Konzept eigentlich bekannt ist, wodurch die Fahrt dann auch sehr trocken zu Ende ging.   

Street Mission

Auch die nahe Themenfahrt Street Mission war neu für mich. Angesiedelt im Sesamstraßen-Universum geht es mit Detektiv Grover auf die Suche nach dem weltgrößten Cookie, welcher kurz vor der Cookie Day Parade verschollen ist. Nun geht es auf der Suche nach Hinweisen durch sämtliche bekannte Schauplätze der Sesamstraße. Dabei trifft man auf bekannte, wie auch mir bereits unbekannte Figuren. Durch den gelungenen Mix aus Leinwandszenen und plastischen Szenen entsteht dabei eine erstaunlich hohe Immersion, die ich so nicht erwartet habe. Gepaart mit der überaus langen Fahrzeit macht das durchaus Laune und lädt zu Wiederholungsfahrten ein. Well done, Sally!

Bilder Port Aventura Park

Fazit Port Aventura Park

Der Port Aventura Park konnte während meines letzten Besuchs nicht wirklich überzeugen. Geminderte Öffnungszeiten und eine stark reduzierte Kapazität bei allen Anlagen trotz der sehr großen Fülle im Park lassen kein gutes Licht auf den Park fallen. Während man anderswo im Land wieder auf Vorkrisenniveau unterwegs war, so spürte man im Port Aventura vor allem die Corona-bedingten Sparmaßnahmen. Dies wiederum hatte zu Folge, dass selbst die Vordrängelwarteschlangen teilweise eine extreme Länge erreichten. Das ist Schade und so bleibt mir nichts anderes übrig als von einem Besuch während der Hauptsaison im August aufs Erste abzuraten.

 

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Slagharen, daar kun je veel beleven

Attractiepark Slagharen

Einer der Freizeitparks schlechthin, welchen ich seit geraumer Zeit auch unbedingt mal wieder besuchen wollte, ist der Attractiepark Slagharen. Bereits zu meinem Erstbesuch im Jahr 2009 und somit noch unter der Schirmherrschaft der Familie Bemboom hat mich der Park durch seine, anderswo längst ausgemusterten, Fahrgeschäfte der 70er und 80er Jahren restlos begeistern können. Die Seilbahn die über die Mainstreet mit allerlei Essensständen führt und dabei die beiden Parkteile verbindet bleibt einem dabei ebenso positiv in Erinnerung wie der gute alte Looping Star, die Themenfahrt Ocean of Darkness oder das Kettenkarussell Apollo, bei dem einfach alles erlaubt war.

Jules Verne Adventureland

Im Jahr 2012 wurde der Park nach fast 50 Jahren im Familienbesitz an die spanische Gruppe Parques Reunidos veräußert und es fand ein untypisch rasanter Wandel im Park statt. Die kultige Themenfahrt Ocean of Darkness wurde als erstes abgerissen um Platz für die Warteschlange der Kinderfahrschule The Passepartout Explorer zu schaffen. Der umliegende Bereich wurde umgestaltet und bildet mit einigen Kinderfahrgeschäften aus italienischer Produktion, sowie der nach wie vor großartigen Schwarzkopfschen Enterprise und dem Twist ‚n‘ Splash Expedition Nautilus den Themenbereich Jules Verne Adventureland. Das Traumboot der Firma Weber wurde deswegen umgesetzt und befindet sich mittlerweile, wie auch der Fliegende Teppich aus gleichem Hause, nicht mehr im Park.

Apollo

Der Kettenflieger Apollo im Attractiepark Slagharen hat seit diesem Jahr nur noch die Hälfte seiner Gondeln, was die Landung zwar etwas sanfter gestaltet, aber konsequenter Weise den Fahrspaß beinahe ins bodenlose sinken lässt. Die langen Sitzketten, das gegenseitige Abstoßen, das Eindrehen vor der Fahrt, all das wird nun nicht mehr toleriert und geduldet, es kam sogar zu vereinzelten Abmahnungen. Das einst genialste Kettenkarussell aller Zeiten ist also nur noch ein Schatten seiner selbst.

Octopus

Mit dem Octopus steht in direkter Nähe ein weiterer Klassiker, welcher aber nur unter sehr großen Aufwand entschärft werden kann. Das Monster II aus dem Hause Schwarzkopf ist dabei eine ganz besondere Anlage, bei der man sich selbst ohne großartige Gewichtsverlagerung, innerhalb der Gondel, wie wild dreht. Dieses passiert bereits nach Lösen der Gondelbremsen und kann mit nur sehr wenig Übung über die gesamte Fahrtdauer gehalten werden. Dabei muss sich die Fahrt nicht hinter der Fahrt auf dem jüngeren Nachfolgemodell, welches auch heutzutage noch zahlreich auf den hiesigen Kirmessen vertreten ist, verstecken.

Aqua Mexicana

Da man seit diesem Jahr nicht mehr mit der Monorail auf die andere Seite des Attractiepark Slagharen fahren kann, immerhin wurde die eigentliche Hauptstation beim Schwimmbad aufgegeben, kann man dieses entweder per Pedes oder den Standardweg via Seilbahn nehmen. Auf dieser Seite wurde die Anzahl der Fahrgeschäfte nicht ganz so drastisch gesenkt, dafür aber hat man das in die Jahre gekommene kleine Schwimmbad mit Eisbergthematik modernisiert und mit einer Hand voll Rutschen neuerer Bauart ergänzt. Als Aqua Mexicana sticht das Bad nun durch seine deutlich vergrößerte Fläche und seinem Rutschturm hervor, wobei ich mich frage warum man ausgerechnet das Portfolio des eigentlichen Freizeitparks durch die Übernahme der Schlauchbootrutschen noch weiter beschränken musste.

Bilder Attractiepark Slagharen

Schlusswort

So toll der Attractiepark Slagharen auch weiterhin ist, die Qualität hat in den letzten Jahren unter Parques Reunidos massiv abgebaut. Klar ab und zu muss mal etwas Neues her, aber nicht auf Kosten einer massiven Reduktion des bestehenden Portfolios, welches insgeheim für den Erfolg des Freizeitparks ausschlaggebend war. Nirgendwo anders war die Auswahl an Fahrgeschäften dermaßen groß und die Achterbahnen für einen gelungenen Besuchstag so vernachlässigbar wie hier.

Über Jahrzehnte hat man allen Gesetzmäßigkeiten der Wirtschaft widersprochen und gezeigt das man mit guten Fahrgeschäften alleine, trotz des gefühlten Stillstands, insgesamt sogar mehr Besucher anlocken kann als die meisten anderen Parks dieser Größenordnung je haben werden. Natürlich lag auch vieles am Erfolg des Freizeitparks an den Gratistickets welche man in grenznahen Supermärkten en Masse nachgeschmissen bekam und der Fokussierung auf den Ferienpark als Haupteinnahmequelle, aber all das hat sich seit der Übernahme ja nicht sonderlich groß geändert, auch ist der ADAC Rabatt auch weiterhin sehr zu empfehlen.


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Viel Bling um Shambhala

Port Aventura

Nachdem das spanische Resort Port Aventura, bestehend aus vier Hotels, dem Wasserpark Port Aventura Caribe Aquatic Park und der Freizeitpark Port Aventura Park, von der italienischen Investindustrial von der Bank la Caixa aufgekauft wurde hat sich am Rande der Touristenstadt Salou einiges getan. Längst fällige Investitionen im Bereich der Fahrgeschäftspflege, wie auch die Erweiterung des Wasserparks zeugen davon, wie auch Neuinvestitionen in den kommenden Jahren.

Im Vergleich zum letzten Besuch zeigte sich der Freizeitpark Port Aventura Park in einem deutlich besseren Zustand, was vor allem an den nur noch wenig bekritzelten Zügen und Warteschlangen, sowie einer deutlich höheren Sauberkeit im Park, lag. Wobei der Blickwinkel auf die Warteschlange getrübt war, immerhin wurde meist der Express Eingang genutzt.

Obwohl der Kauf der Express Premium Armbänder sich am ersten Tag überhaupt nicht rentiert hatte, immerhin herrschten an den meisten Attraktionen eine Wartezeit von 0 Minuten, so erwies es sich am zweiten Tag als notwendige Investition um nicht durchschnittlich 90 Minuten zu warten. Der Vorteil, bis auf wenige Ausnahmen, stets die Schlange ohne Warten zu passieren und auch gleich an die Reihe zu kommen war sein Geld tatsächlich wert, obwohl die 15 Minuten Wartezeit bei Dragon Khan wie eine halbe Ewigkeit vorkamen.

Es wäre falsch zu sagen, dass das System fair für jedermann ist, aber es ist zumindest für jedermann erschwinglich, anders sieht es interessanter Weise bei den Speisen aus, die allesamt recht überteuert sind. Durch den mangelnden Verkauf von Einzeltickets erspart man sich einen zu großen Andrang an den Express Warteschlangen, darüber hinaus hat man als normaler Tagesgast, sofern nicht zu viele Leute die Zusatzkosten für die einmalige Fahrt in der ersten Reihe auf sich nehmen, eine erhöhte Chance auf einen Sitzplatz in eben jener Reihe.

Stampida

Sollte man im Hotel Gold River nächtigen kann man durch den eigenen Eingang direkt in den großzügig angelegten Westernbereich gehen und dabei den etwas anderen Blickwinkel auf die duellierende Holzachterbahnanlage Stampida genießen. Obwohl die beiden Spuren meist parallel zu einander laufen, so ist der Mittelteil, eingeleitet durch jeweils einen Tunnel, komplett anders. In diesem Teil kommen sich die beiden Spuren entgegen, was für einen tollen Effekt wirkt, welcher ab und zu durch die kleine Holzachterbahn Tomahawk noch verstärkt wird. Der Racing Effekt ist dabei durchaus ausgeprägt, was vor allem an der gut berechneten Strecke liegt, jedoch sollten die beiden Züge dafür ungefähr dasselbe Gewicht haben.

Da die Schienen der Anlage fast kontinuierlich in die falsche Richtung gebogen sind ist das Fahrvergnügen recht speziell und meist von der ruppigeren Art und Weise, was bei einer Holzachterbahn durchaus auch so sein sollte. Die eingesetzten Züge sind dabei keineswegs störend, wenn gleich sich der Bügel dann manchmal doch recht fest schließt.

Silver River Flume

Vorbei an einem Karussell, einem Autoskooter und einem schön gestalteten Break Dance geht es sogleich zum Eingang der Wildwasserbahn Silver River Flume, eine der zugleich besten und seltsamsten Anlagen ihrer Art. Da man hier bei einer vollen Schlange, trotz der sehr großen Kapazität eine halbe Ewigkeit warten kann war es uns stets ein Vergnügen durch den Express Pass ohne wirkliches Warten in einem der Boote Platz zu nehmen.

Nachdem man die Station verlassen hat wird nach einigen Streckenmetern der erste Lifthügel erklungen. Die anschließende Schussfahrt bringt einen auf das Plateau auf dem ein Großteil der Strecke führt und sich der Minetrain El Diablo ab und zu mal zeigt. Nachdem der vordere Teil nun sehr gut durchfeuchtet wurde geht es kurze Zeit später einen zweiten Lift hinauf um sich nun in den Baumkronen treiben zu lassen. Durch das zweite Gefälle, welches nun bevorzugt den hinteren Teil des Bootes durchnässt, gelangt man wieder hinab auf das Plateau nur um dort weitere Streckenmeter zu vollziehen. Hierbei gurkt man durchaus seltsam herum und fragt sich wie lang die Strecke denn noch sei. Daraufhin erklimmt man einen weiteren Lift nur um nach einer kurzen Wende direkt das imposante, jedoch nicht nasse, Finale einzuleiten. Wieder auf Bodenniveau führt die Strecke zum Ausstieg wo man mehr oder weniger durchtränkt aussteigt.

Furios Baco

Über einer Brücke mit künstlich angebrachten Nietenköpfen und entlang der leider kaum erwähnenswerten, wenn von der Fahrt auch recht schicken, Raftinganlage Grand Canyon Rapids führt der Weg in Richtung des Eingangsbereichs des Port Aventura Park, wo sich neben einigen Transportfahrgeschäften die Katapultstartachterbahn Furios Baco befindet. Der durchaus sehenswerte Prototyp des Wing Rider Coasters ist eine wahre Wundertüte was die Thematisierung, aber auch was die Fahreigenschaften anbelangt. Berüchtigter Weise und auch vollkommen zurecht gilt die Anlage als Rüttelmaschine der extremeren Art, welche zum Zeitpunkt unseres Besuches auch Martin um sein Mobiltelefon brachte.

Dabei ist Furios Baco jedoch durchaus fahrbar, sofern es denn in der ersten Reihe auf den linken inneren Platz ist, wo sich interessanter Weise die Vibrationen des Zuges in Luft auflösen und sich der beste Launched Coaster von Intamin vorzeigt. Anders sieht es auf so gut wie jeden anderen Platz aus, wo sich das Vergnügen auf eher mittleren Niveau bewegt bzw. nur noch von sadomasoistisch veranlagten Personen gespürt wird. Dabei ist jedoch stets gemein das sich die geraden Streckenabschnitte absolut genial fahren und durch das direkte Gefälle nach dem Abschuss gerade hinten eine ordentliche Airtime erzeugt wird. Egal wie sehr man in den Kurven durchgerüttelt wird, der Inlinetwist sorgt stets für einen kurzen Moment der Freude, auch wenn gleich darauf eine weitere Kurve durchfahren wird. Immerhin fährt der Zug danach in die Schlussbremse und die rasante Fahrt neigt sich einem Ende entgegen.

Furios Baco ist ohne gleichen eine sehr brachiale Achterbahn, aber eine durchaus interessante und spaßige zugleich. Der Abschuss und die Inversion sind in dieser Ausprägungsform nur selten zu finden und sollten allein deshalb bei einer oder mehreren Fahrten ausgetestet werden. Die Storyline an der Attraktion ist originell und genauso bizarr wie die Reichweite der zu erfahrenen Fahreigenschaften, wobei der hintere Teil des Zuges auf der rechten Seite tatsächlich übelster Tobak ist, wodurch die Anlage seltsamer Weise zwischen „absolut genial“ und „absoluter Grütze“ schwankt.

Sea Odyssea

Ähnliche Verhaltensweisen zeigt auch der Simulator Sea Odyssea auf, wobei hier stark zwischen der Thematisierung und dem aktuell laufenden Film unterschieden werden muss. Die Hardware im Port Aventura Park, wie auch die generelle Gestaltung der Anlage sind auf dem höchst möglichen Niveau, aber die Software, sprich der Film, taugt hier nichts. Warum man ausgerechnet in einem Freizeitpark mit einer Vielzahl von Achterbahnen einen 4D Film mit einer Achterbahn zeigt, wenngleich einer noch fehlenden Wasserachterbahn, bleibt dabei ein großes Rätsel, genauso warum man den Film, dessen Preshow vor dem Beladen immer noch dargestellt wird, vor einigen Jahren eingestellt hat.

Tutuki Splash

Neben der Schiffschaukel Kon-Tiki Wave, wie man sie baugleich auch im Flamingoland finden kann, und einer kleinen Kinderbahn teilt sich auch noch der Spillwater Tutuki Splash den als Polynesia bekannten und durchaus ansehnlich gestalteten Bereich.

Sollte auf dieser Anlage nicht die bestmögliche Kapazität gefahren werden, so besteht tatsächlich die Chance nass zu werden und das auf eine recht gemeine Art und Weise. Sollte jedoch, auf Grund des hohen Andrangs, die bestmögliche Kapazität gefahren werden, so holt man sich einerseits den Kältetod bei Warten auf die Rückkehr in die Station und wird bis auf einige Tropfen durch die zwei Gefälle kaum nass, durch ein wenig Glück sind in diesem Fall aber die Wasserkanonen besetzt.

Nachdem man in der Doppelladestation einer Reihe eingeteilt wurde und sein Boot bestiegen hat geht es auch schnell los. Nach einigen Streckenmetern findet man sich im Inneren eines Vulkans wieder, dessen Decke vor Kaugummi nur so verklebt wurde. Nachdem man einen zweiten, interessanter Weise weniger, verklebten Tunnel, passiert hat schließt sich die erste Schussfahrt auch schon an. Dabei wird man leider kaum nass, jedoch kann sich dieses beim Erklimmen des ersten Lifthügels sehr schnell ändern. Sofern im gleichen Moment, in dem das Boot den Anfang des Liftes erreicht hatte, am Gefälle der zweiten Abfahrt ein Boot zeigt kann man davon ausgehen im nächsten Moment ordentlich, von der Seite her, geduscht zu werden. Dabei ist der Nässegrad aber geringer als wenn ähnliches am Spillwater La furia de Triton im spanischen Terra Mitica passiert, bei dem man tatsächlich bis auf die Unterhose durchweicht wird. Entweder weiterhin trocken oder nun erfrischend befeuchtet erklimmt man den Lifthügel um dann in einer Wende dem Doppeldrop entgegen zu rasen. Dieser fährt jedoch nicht ganz so rund und sorgt im Grunde nur dafür das sich bei der anschließenden Wasserung keine große Welle bildet die den Zuschauern auf der Brücke vom Ausgang zum Eingang eine Abkühlung beschaffen könnte. Bei diesem Drop wird man wenigstens etwas nass, so dass sich der Besuch auch ohne der Welle vom herabstürzenden Boot lohnen kann. Die anschließende Dusche von den Kanonen sorgt dann für strahlende Gesichter auf beiden Seiten.

Sesamo Aventura

Seit letztem Jahr erreicht man durch das Kinderland Sesamo Aventura die zwei Großachterbahnen des Port Aventura Park deutlich schneller als zuvor. Zugleich ermöglicht  der Weg vollkommen neue Blickwinkel auf die Achterbahn Dragon Khan, welche nun unheimlich fotogen ist und durch die doch recht kurze Abfertigungszeit konsequent Bewegung mit ins Bild bringt.

Dragon Khan

Obwohl Dragon Khan lange Zeit für mich als schlechteste Stahlachterbahn galt, so hat sich seit meinem Besuch doch einiges an der Anlage getan. Sie erstrahlt nicht nur in einer schönen neuen Farbgebung, auch wurde die Fahrt nicht mehr durch die benachbarte Baustelle beeinträchtigt. Ohne Sand auf den Schienen fährt sich die Bahn zwar weiterhin sehr brachial, was jedoch an den kontinuierlich hohen Kräften liegt, welche wiederum durch die deutlich zu hohe Geschwindigkeit erzeugt werden. Dragon Khan rast die Strecke nur so ab und wird dabei nicht wirklich reguliert, was einem bei der Ausfahrt der Blockbremse nicht sonderlich entgegenkommt, aber für ein interessantes Fahrgefühl sorgt.

Nachdem der Zug den Lift erklungen hat geht es nach einer kurzen Kurve auch schon abwärts. Während dessen erfährt der Zug zum ersten Mal positive Kräfte, die er bis zur Blockbremse auch nicht wirklich abgeben will. Kurz vor dem Tal bekommt man schnell mal eben von rechts und von links eines mit dem Bügel gewischt, was die Fahrt schon ein wenig beeinträchtigt, jedoch das Gesamtbild der Anlage unterstützt. Voller Kraft voraus geht es den Looping empor, an dessen Scheitel an eine Hangtime in keiner Weise zu denken ist. Kurz darauf passiert man einen Diveloop, woraufhin einem mit der Zero-G Roll das härteste Element der Anlage erwartet, dessen Name aber eigentlich eine deutlich höhere Ziffer vorweisen müsste, hierbei ist es schon ein leichtes den Kontakt mit dem Bügel zu finden. Mittels einer Cobra Roll vollzieht man eine Wende oberhalb der Schlussbremse nur um dann mit vollem Elan die Auffahrt in die Blockbremse zu nehmen, die einem natürlich nicht bremst, sondern rasant in die nächste Kurve entlässt. Der darauf folgende Looping ist deutlich kraftvoller als sein großen Pendant innerhalb der Streckenführung. Durch eine Wende schraubt man sich auf eine höhere Ebene um dann durch zwei interlocking Corkscrews auf den Kopf gedreht zu werden. Kurz darauf erreicht man die Schlussbremse und kann endlich aufatmen.

Dragon Khan ist eine der wenigen Anlagen die tatsächlich einiges von ihren Fahrgästen abverlangt, ohne diese dabei zu schädigen, sofern man denn nicht so bekloppt ist und versucht die Anlage dauerhaft zu fahren. Obwohl die Inversionen anderswo noch kraftvoller durchfahren werden, so ist es gerade die Länge der Fahrstrecke die einem doch sehr bedrückt. Dabei ist der Fahrspaß nur im geringen Maße beeinträchtigt und somit verhält sich eine Fahrt ähnlich einer Fahrt auf einem HUSS FlicFlac oder KMG Tango, welche wahrhaftig wirklich extreme Anlage sind.

Shambhala

Im Hintergrund und leider nicht so fotogen ragt die neueste Achterbahn Shambhala empor. Der Hyper Coaster aus dem Hause Bollinger & Mabillard ist europaweit erst die zweite Anlage dieser Art, lässt dabei jedoch die erste, und zuvor höchste Achterbahn Europas, gnadenlos in die Vergessenheit versinken. Dabei war Silver Star noch nie eine wirkliche Gefahr anderer vergleichbarer Achterbahnen gewesen, Shambhala hingegen schon.

Dabei muss das Erlebnis nicht positiv beginnen um positiv zu enden, weswegen es ratsam ist bei der Abfertigung des Zuges nicht von gewissen Personen bedient zu werden und den Bügel schon von Anfang an ordentlich zu schließen. Nach einer kurzen Kurve geht es schnell empor, wobei man auf der rechten Seite des Zuges die deutlich bessere Sicht hat, sofern man nicht auf hässliche Hotelanlagen und eine Baustelle niederschauen möchte. Kurz darauf geht es rasant das Gefälle von 78m Höhe hinunter auf dessen Strecke man größtenteils den Kontakt vom Sitz verloren hat um dann unterlegt von einem grandiosen Headchopper in einen Tunnel abzutauchen. Es folgt ein zwar hoher, aber kaum ereignisreicher Hügel, auf dessen Abfahrt jedoch wieder Airtime auftritt. Die nun zu passierende Wende ist das Highlight der Anlage, auch wenn das Banking doch im Scheitel doch ausgeprägter sein könnte. Durch die Stützen werden hierbei tolle Headchoppereffekte geboten, die jedoch im rechten Teil des Zuges ausgeprägter sind. Wieder im Tal passiert man kurzerhand einen viel zu niedrigen Speedbump bei dem man ungewohnt stark aus dem Sitz gehoben wird. Ein weiterer, recht hoher, Hügel schließt sich an, woraufhin man das für die Passanten eindrucksvollste Element passiert, dem Splashdown. Nach dieser, im Grunde, unspektakulären Geraden, bei der man hinten einige Tropfen abbekommt, folgt ein weiterer Hügel über den Lifthill der benachbarten Achterbahn Dragon Khan um dann in eine Blockbremse einzufahren. Diese passiert man wieder einmal ohne jegliche Bremsung bevor man nach einer abwärtsführende Wende ein letztes Mal negative G-Kräfte zu spüren bekommt. Bei der anschließenden Bremsung kommt der hintere Teil des Zuges auf seine Kosten, andererseits findet diese recht sanft statt.

Shambhala ist eine der wenigen Achterbahnen die bei jeder Fahrt eigentlich besser wird, dennoch ist Shambhala nicht die beste Achterbahn Europas und auch nicht die beste Anlage ihrer Art und Weise. Hierbei sei gesagt das mir persönlich Anlagen wie Pleasure Beachs Big One und Holiday Parks Expedition GeForce besser gefallen, denn diese haben nicht nur einen irrsinnigen First Drop gemein, sondern auch eine von Anfang an recht spaßigen Strecke. Interessant an der großen Achterbahn aus Port Aventura ist jedoch, dass diese einen sehr gut auf wirklich jeden Sitz unterhält. Wo die Kräfte hinten ein wenig runder sind, so zieht einen die Anlage im vorderen Teil des Zuges mehr oder weniger freiwillig das Hemd aus.

El Diablo

Von Dragon Khan kommend läuft man ohne Umwege den Minenzug El Diablo direkt in die Arme. Diese Achterbahn aus dem Hause Arrow Dynamics ist die letzte Anlage ihrer Art und zugleich eine der seltsamsten. Die Strecke besteht im Grunde nur aus drei Lifthügeln, in denen man auch einen Großteil der Fahrzeit verbringt, und ein wenig Strecke zwischen diesen. Diese Parts sind jedoch durchaus rasant, sofern man vom zweiten größeren Streckenabschnitt mal absieht, der nur dazu dient an den Wartungsgebäuden der Anlage vorbeizufahren. Die aus der Fahrt resultierenden Blickwinkel auf den Port Aventura Park, den zwei Großachterbahnen aus dem chinesischen Themenbereich, sowie der Wildwasserbahn werten die familiengerechte Achterbahn weiter auf.

Hurakan Condor

Das zweite vermeintliche Highlight in diesem Bereich ist der Giant Drop Hurakan Condor, ein Freefallturm mit schiefen Dach und mehreren unterschiedlichen „Fallvergnügen“. Was auch immer bei einer solchen Anlage irgendwie schiefgehen konnte wurde hier in Perfektion umgesetzt, denn der Turm wirkt nicht nur aus weiter Ferne irgendwie verkehrt, sondern auch aus der Nähe wenn man sieht wie genau die Gondeln denn fallen. Es ist schon seltsam das ein so simples Prinzip durch seitliche Versetzungen ruiniert wird, diese erzeugen einen deutlich spürbaren Schlag oder ein wenig Gewackel im unteren Teil des Turmes, je nachdem welche Spur man denn erwischt hat. Interessanter Weise geht das Fallvergnügen mit sehr langen Wartezeiten einher, welche auch für Express Pass Inhaber gelten, so dass auf mehrere Fahrten ziemlich leicht verzichtet wurde. Der Hersteller Intamin hat schon oftmals bewiesen das Größe nicht alles ist und mit Hurakan Condor seinen schlechtesten Turm erstellt.

El Secreto de los Mayas

Ganz in der Nähe befindet sich mit dem Glaslabyrinth El Secreto de los Mayas die Neuheit der aktuellen Saison, die wie auch der Templo del Fuego nicht besucht wurde. Während erste Anlage durch lange Warteschlangen uns davon abhielt war die brillante Feuershow bereits für die Saison geschlossen.

Yucatan und Serpiente Emplumada

Unweit dessen dreht der Musik Express Yucatan seine Runden, welcher für eine ordentliche Quetschpartie bei leider nur mittlerer Geschwindigkeit sorgte, natürlich ganz zum Vergnügen der anderen schaulustigen. Ein gänzlich anderes Vergnügen weißt der Schwarzkopf Sombrero Serpiente Emplumada auf, dessen Fahrt sich nicht nur hervorragend eignet um sich mal eben trockenschleudern zu lassen. Diese Anlage dessen Fahrt sich am besten als Mischung eines Polypen und Take Offs beschreiben lässt ist immer wieder eine Fahrt wert, sollte man nicht gerade das Pech haben und zu Beginn des Boardings sich angestellt haben.

VolPaiute

Die Beladungsprozedur ist dabei jedoch noch halbwegs vertretbar, eine Eigenschaft die der Flipper VolPaiute nicht aufweisen kann. Obwohl hier zwei Personen tätig sind, so ist an ein eigenständiges Einsteigen kaum zu denken, denn hier wird die Beladung jeder einzelnen Gondel nach einigem Warten zur Gondel gerufen damit diese abgefertigt werden kann. Das ganze Spektakel zieht sich über mehrere Minuten, eine Zeitspanne wo man im Heide Park mindestens drei Mal hätte fahren können. Klar das selbstständige Schließen der HUSS Bügel mag ein Risiko beinhalten, aber dann hätte man es auch so wie am HUSS Magic des Freizeitpark Walibi Holland lösen können. Die Fahrt selbst ist dann auch noch öde und sobald man denkt die Anlage würde nun endlich beschleunigen endet diese auch schon.

Tomahawk

Gegenüber der immer noch besten Animatronik aller Zeiten befindet sich der Eingang zur Holzachterbahn Tomahawk. Diese Kinderachterbahn wird mit den kleinen PTC Zügen befahren, was leider zu einer geringen Kapazität führt da hier nur ein Erwachsener in eine Sitzreihe passt. Die Fahrt ist dabei durchaus wild und mit einigen waghalsigen Kurven bestückt, sie fährt sich dabei allerdings auf bestem Niveau, wodurch die Anlage als ideale Einstiegsachterbahn eignet.

Fazit Port Aventura Park

Port Aventura Park ist zu meiner eigenen Überraschung ein deutlich besserer Park als ich ihn in meiner Erinnerung hatte. Zwar mögen die Attraktionen selbst nicht immer zu 100% überzeugen, dafür ist das Gesamtangebot aber stimmig. Ganz den spanischen Vorlieben angepasst präsentiert der Park eine große Anzahl von Shows die man je nach Bedarf sehen kann und ohne dies im Nachhinein zu bereuen, wie es leider bei sehr vielen Freizeitparks der Fall ist. Dennoch ist Port Aventura nicht der Park den man jedes Jahr besuchen sollte, denn vieles an ihm hat immer noch Verbesserungspotential, auch ist das Angebot dafür noch nicht ausgereift genug, obwohl in diesem Jahr gesteigerte Geldsummen in das Resort investiert wurden.

 

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