Auf Street Mission im Port Aventura Park

Seit meinem letzten Besuch im Port Aventura Park sind einige Jahre vergangen. Bis auf die beiden Neuheiten Angkor und Street Mission hat sich seit dieser Zeit eigentlich nichts großartig im Park verändert, dafür aber einiges im Resort. So entstand z.B. direkt nebenan der neue Freizeitpark Ferrari Land samt Europas höchster und schnellster Achterbahn.

Wer plant in naher Zukunft mit der Bahn nach Salou anzureisen, der sollte sich dieses überdenken. Zwar besteht die Station Salou – Port Aventura weiterhin, doch angefahren wird die Station nur noch sehr selten. Auch ist sie die derzeitige Endstation und ist dementsprechend nur noch für Resort-Gäste eine Alternative zum Auto. Ursprünglich hatte ich geplant gegen Mittag den Park zu erreichen, dank zahlreicher Zugausfälle wurde es dann leider deutlich später. So hatte ich im Grunde nur einen Abend und einen Nachmittag Zeit den Park in seiner gesamten Fülle zu erleben.

Wie man es zur Hauptsaison erwarten durfte, war der Park extrem gut besucht. Da ich am ersten Abend noch ohne dem Express Pass unterwegs war, konzentrierte ich mich auf einige liebgewonnene Klassiker, wie El Diablo – Tren de la Mina, ehe ich mich in den Westernbereich Far West begab. Dieser hatte, wie auch der Eingangsbereich Mediterrània deutlich längere Öffnungszeiten, wobei auch hier das Angebot stark begrenzt war. Im Grunde konnte man bis zur Schließung des Parks nur noch die Holzachterbahn Stampida, das Karussell, den Break Dance Crazy Barrels, den Rapid River Gran Canyon Rapids, sowie die Abschussachterbahn Furios Baco fahren.

Wo der Andrang am ersten Abend noch in Ordnung war, so schoss der zweite Besuchstag den Vogel ab. Nach meiner Stippvisite im Freizeitpark Ferrari Land, zog es mich zuallererst zu einer Express Pass Verkaufsstelle, nur um dann herauszufinden, dass der Kauf des 65€ teuren Upgrades zum Express Premium Gold keine wirklich gute Idee war. Da der Freizeitpark das Upcharge-Angebot nicht limitiert hatte nämlich so gut wie jeder Besucher den Express Pass, so dass man auch mit Pass überall noch mindestens eine halbe Stunde warten musste.

Angkor

Interessanterweise hatte das Splash Battle Angkor während meines Besuchs die längste Wartezeit im ganzen Park – selbst mit dem Vordrängelticket musste man hier locker 90 Minuten warten. Dabei ist die Wasserfahrt keineswegs aufregend oder in irgendeiner Hinsicht bemerkenswert. Die gemächliche Flussfahrt ist zwar recht schön gestaltet, wird jedoch durch den konsequenten Einsatz an statischen Figuren nicht wirklich interessant. Dank der geringen Anzahl an Booten kam es auch nie zu den Wasserschlachten, für die dieses Konzept eigentlich bekannt ist, wodurch die Fahrt dann auch sehr trocken zu Ende ging.   

Street Mission

Auch die nahe Themenfahrt Street Mission war neu für mich. Angesiedelt im Sesamstraßen-Universum geht es mit Detektiv Grover auf die Suche nach dem weltgrößten Cookie, welcher kurz vor der Cookie Day Parade verschollen ist. Nun geht es auf der Suche nach Hinweisen durch sämtliche bekannte Schauplätze der Sesamstraße. Dabei trifft man auf bekannte, wie auch mir bereits unbekannte Figuren. Durch den gelungenen Mix aus Leinwandszenen und plastischen Szenen entsteht dabei eine erstaunlich hohe Immersion, die ich so nicht erwartet habe. Gepaart mit der überaus langen Fahrzeit macht das durchaus Laune und lädt zu Wiederholungsfahrten ein. Well done, Sally!

Bilder Port Aventura Park

Fazit Port Aventura Park

Der Port Aventura Park konnte während meines letzten Besuchs nicht wirklich überzeugen. Geminderte Öffnungszeiten und eine stark reduzierte Kapazität bei allen Anlagen trotz der sehr großen Fülle im Park lassen kein gutes Licht auf den Park fallen. Während man anderswo im Land wieder auf Vorkrisenniveau unterwegs war, so spürte man im Port Aventura vor allem die Corona-bedingten Sparmaßnahmen. Dies wiederum hatte zu Folge, dass selbst die Vordrängelwarteschlangen teilweise eine extreme Länge erreichten. Das ist Schade und so bleibt mir nichts anderes übrig als von einem Besuch während der Hauptsaison im August aufs Erste abzuraten.

 

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Viel los bei den Looney Tunes

Vorwort

Auf den Tag genau vier Jahre sind vergangen, als ich das letzte Mal das Tor zum Freizeitpark Parque Warner Madrid durchschritten hatte. Damals noch als Bestandteil einer umfassenden Spanien-Tour mit dem, zugegebenermaßen recht kreativen, Namen Coastern con Carne, nun als Hauptgrund die spanische Hauptstadt Madrid endlich mal genauer zu betrachten. Ausschlaggebend hierfür war die Fluggesellschaft Norwegian Air Shuttle, die ab Hamburg wirklich niedrige Preise nach Spanien anbietet, sowie ein Treffen mit Daniel (@Danieldikay), welcher als Student der spanischen Sprache auf Lehramt derweil seinen Pflichtaufenthalt im 300 km entfernten Zaragoza absolviert. Gebucht wurde der Aufenthalt über Travel Parks, dem Reisebüro von Parques Reunidos, weswegen wir für zwei Nächte in einem Holiday Inn Express inklusive Frühstück und jeweils zwei Eintritten für den Parque de Atracciones de Madrid und Parque Warner  Madrid (jeweils für bis zu 2 Personen pro Ticket, sowohl der Möglichkeit am nächsten Besuchstag erneut in den Parque Warner Madrid zu gehen) rund 176€ bezahlt hatten. Ein Preis den man ohne Jahreskarte einer der Parques Reunidos Parks kaum geringer ausfallen lassen könnte.

Übernachtet haben wir in Alcorcón mit guter Verbindung an den Cercanias Renfe, dem S-Bahn System Spaniens, und an die Metro von Madrid. Die Anreise zum Parque Warner Madrid gestaltet sich als recht einfach, nur die Abreise vom Park nach Mitternacht bereitete uns Sorgen. Über den zentralen Bahnhof, und Knotenpunkt aller Cercanias Renfe, Atocha gelangt man recht schnell zum Bahnhof Pinto, hier kann man dann in den Bus 413 steigen, welcher einen in einer viertel Stunde direkt zum Park befördert. Abends hingegen fährt dieser einen zwar zurück nach Pinto, wo hingegen der letzte Cercanias Renfe zurück nach Madrid bereits um 23:48 abfährt. Eine andere Alternative musste dementsprechend her, weswegen wir den Bus 412 nach Villaverde Bajo-Cruce nahmen und dort in die Metro, welche bis kurz nach 2 Uhr noch unterwegs ist, stiegen.

Parque Warner Madrid

Theatro Chino 3D

Nach durchschreiten des Eingangstores befindet man sich auf dem Hollywood Boulevard, der Mainstreet des Parks. Hier befinden sich einige Shops, einige Restaurants und das Theatro Chino 3D, ein Nachbau des berühmten Kinos TCL Chinese Theatre des Hollywood Boulevards in Los Angeles, jedoch mit einer höheren Kapazität als das Original. Hier wird neben dem Film Coyote y Correcaminos (ein Zusammenschnitt der letzten Road Runner und Wile E. Coyote Cartoons) noch der Film Marvin el Marciano en 3D (Marvin der Marsmensch in der dritten Dimension) gezeigt; gerade der zweite Film dürfte Besuchern der ehemaligen Warner Bros. Movie World Germany bei Bottrop Kirchhellen kein unbekannter sein. Dieser handelt von Daffy Duck und Marvin dem Marsmenschen, und kann für sein Alter eine erstaunlich gute Qualität, gerade in Bezug auf die verwendeten Effekte, vorweisen. Der Film wirkt dabei stets wie ein alter Zeichentrickfilm der Looney Tunes und auch die Geschichte dessen kann einen sehr gut unterhalten.

Oso Yogui und Cine Tour

Sollte man zum Beginn der Parköffnungszeit den Park betreten, so empfiehlt es sich seinen Rundgang nun gegen den Uhrzeigersinn zu beginnen und somit das Cartoon Village mit allen seinen Attraktionen als erstes zu besuchen, sofern man jedoch leicht verspätet den Park betritt, so darf man sich hier bereits auf längere Wartezeiten einstellen, weswegen ein Rundgang im Uhrzeigersinn die sinnvollere Wahl ist. Dabei sind die Movie World Studios ein wunderschöner Themenbereich, bei dem das Thema Film, wie auch im gesamten Park, eine nunmehr deutlich untergeordnete Rolle als noch im Jahr 2011 spielt. Während der Splash Battle Oso Yogui noch in seiner vollen Pracht die Fahrgäste bis auf die Unterhose befeuchtet, so fehlen bei der Oldtimerfahrt Cine Tour sämtliche Figuren aus dem Looney Tunes Universum, so dass im Endeffekt nur eine bescheidene Kapazität auf einer etwas längeren Fahrstrecke übrig bleibt. Hier lernt man auch zum ersten Mal die Besitzer von Pase Correcaminos Platinium Armbändern zu hassen.

Stuntfall

Nur gut, dass bei der Achterbahn Stuntfall wegen eines Zwischenfalls, bei dem der Zug in der ersten Inversionsfigur ausgependelt ist und einige Reihen, trotz vorhandener Plattform, nicht so einfach evakuiert werden konnten, stets mit einigen gesperrten Reihen im vorderen und hinteren Zugteil fährt und somit eine geminderte Kapazität vorweisen kann. Wie auch bei Shambhala im spanischen Port Aventura wird der Zug fast ausschließlich mit „Ganswischtischdeil“-Besitzern gefüllt, so dass bei dieser Achterbahn stets eine längere Warteschlange vorhanden ist. Dabei ist Stuntfall ein Leckerbissen der besonderen Art, den man nicht nur ein einziges Mal fahren möchte.

Nachdem sich der Flur gesenkt hat wird der Wagenverbund rückwärts einen senkrechten Turm hochgezogen. Sobald dieser eine Höhe von etwas weniger als 60m erreicht hat klinkt dieser aus und versetzt folglich seine Mitfahrer in einen freien Fall ehe es mit voller Wucht in Richtung der horizontalen Stationsdurchfahrt geht. Mit rasanter Geschwindigkeit nähert man sich nun der Cobra Roll, der ersten Inversionsfigur der Strecke, und absolviert dabei gleich zweimal einen Kopfstand. Nachdem man das Element verlassen hat folgt sogleich ein wahrhaft riesiger Looping, bei dem es bereits vorwärts kaum an Druck fehlt. Ungebremst rast man nun den zweiten vertikalen Turm empor, wie auch das nun synchron laufende Catch-car, welches einen fängt und nach oben befördert. Durch das Einklinken des Schlittens befindet sich der Körper nun am oberen Ende des Schulterbügels und somit ohne jeglichen Kontakt zum eigentlichen Sitz, der nun zwangsläufig folgende Part könnte dabei als Inspiration für den Schwur des Kärnan aus dem norddeutschen Freizeitpark Hansa Park gedient haben, ist jedoch deutlich extremer, denn der einsetzende Freie Fall ist einerseits von einer längeren Dauer und andererseits wird dieser durch den Körper erst inmitten des Loopings durch erneuten Kontakt mit der Sitzschale beendet. Diesen durchquert man nun mit ausgeprägten Druck, wo hingegen die Cobra Roll deutlich langsamer durchquert wird. Auch auf der Rückfahrt wird man erst im Turm durch ein, nun ebenfalls synchron laufendes, Catch-car aufgefangen, weswegen man zwangsläufig Bekanntschaft mit dem Bügel macht und nun einige Zeit in ihm hängt. Kurz darauf wird man zurück in die Station gefahren.

Die Giant Inverted Boomerangs sind eine echt tolle Erfindung, bei dessen Entwicklungsprozess die zuständigen Ingenieure des niederländischen Herstellers Vekoma sicherlich öfters ihre Pausen in den Coffeeshops der Umgebung absolviert haben. Allein die synchron laufenden Schlitten machen die Anlage zumindest regelungstechnisch interessant und zudem recht komplex, weswegen es bereits ein Wunder ist, dass Stuntfall im Vergleich zu den sehr fehleranfälligen Anlagen derselben Baureihe ohne größere Probleme seine Runden dreht. Die Fahrt auf der Anlage ist relativ sanft, jedoch durch und durch intensiv und gespickt mit einer großen Prise Airtime ohne dabei den Körper zu sehr zu strapazieren. Summa summarum eine tolle Anlage, bei der die Crew alles Mögliche getan hat um die Anlage überaus schnell abzufertigen.

Hotel Embrujado

In einer Seitengasse befindet sich der Zugang zum Hotel Embrujado, ein heruntergekommenes Hotel, welches verflucht zu sein scheint. Hier wird die Geschichte von Isabella, im Folgenden nur die Braut genannt, und Rikardo, ihrem Bräutigam erzählt. Während eines Feuers in der Nacht vor der Heirat verstarb Rikardo in der geheimen Bibliothek des Hauses, deren Zugang aufs erste nicht mehr gefunden wurde; die Braut hingegen wartete und wartete und wartete. Jahre später wurde ein Zugang zur Bibliothek entdeckt, woraufhin sich die Tragödie der vergangenen Tage zu wiederholen scheint. Durch einen Gang gelangt man aus der Bibliothek in den reichlich gedeckten Festsaal, doch es ist nur eine Projektion vergangener Tage. Es wird dunkel und die Braut erwacht von den Toten. Ausgelöst durch ihre Stimmung setzt sich der Raum in Bewegung, diese variiert von Trauer über Verzweiflung und Wut darüber das Rikardo sie verlassen hat. Am Ende erkennt sie ihren Fehler und scheucht die Besucher hinaus.

Das Hotel Embrujado ist ein gutes Mad House mit einer gut umgesetzten Storyline, aber auch sehr vielen spanischen Besuchern, weswegen die Atmosphäre durch die allgemeine und recht laute Plauderei untereinander leidet. Darüber hinaus bewegt sich die Warteschlange innerhalb des Gebäudes nur recht langsam voran, weswegen ein Besuch am Abend bei deutlich geringeren Andrang ein deutlich stimmungsvolleres Gesamtbild erzeugt.

Parque Warner Beach

Folgt man dem Hauptweg, so befindet man sich in einer Flucht mit dem Lifthügel der vermeintlichen Hauptattraktion des Parks, zumindest wäre die Bahn aus Stahl es nach unserer Definition. Wir aber biegen nun kurz vorher nach links ab und stehen nun vor dem Eingang des Wasserparks Parque Warner Beach. Dieser wurde im Jahr 2014 eröffnet und ermöglicht seitdem neue Blickwinkel auf die beiden Achterbahnen Stuntfall und Superman – la Atracción de Acero. Im Inneren bietet er bisweilen einen größeren Lazy River und ein größeres Wellenbecken. Freunde imposanter Wasserrutschen kommen beim Parque Warner Beach bisweilen aber nicht auf ihre Kosten, da nur kleinere Rutschkomplexe bzw. Spielstrukturen mit integrierten Rutschen des Herstellers Van Edgom vorhanden sind, darunter jedoch eine interessante Body Slide mit einem Trichter. Die allgemeine Gestaltung des Wasserparks ist jedoch konsequent im Stile der Looney Tunes und Hanna Barbara (Familie Feuerstein, Scooby Doo, Yogi Bär) Figuren umgesetzt worden und kann sich sehen lassen, wenn auch dafür wohl die Figuren aus der Cine Tour ihren Platz räumen mussten. Aus Zeitgründen war es uns leider nicht möglich den Wasserpark zu besuchen, ob er also den zusätzlichen Eintritt wert ist kann ich daher nicht sagen. Zumindest schien er trotz Saisonende von der Bevölkerung angenommen zu werden, eine Erweiterung mit größeren und ansprechenderen Attraktionen wäre zumindest wünschenswert, dann aber auch mit einem Eingang außerhalb des Freizeitparks.

Superman: La atracción de Acero

Wie bereits erwähnt ist Superman: La atracción de Acero die vermeintliche Hauptattraktion des Parks, zumindest ist sie eine der größeren Achterbahnen des Herstellers Bolliger & Mabillard, also per Definition bereits besser als gut. Im Parque Warner Madrid hingegen weist die Bahn aus Stahl nur eine durchschnittliche Wartezeit von etwa 15 Minuten auf, dank halbwegs kompetenter Mitarbeiter und Zweizugbetrieb, egal wie voll der Park im späteren Verlauf des Tages noch wurde. Recht lustig dabei ist der Umstand, dass viele Besucher die Achterbahn vor lauter Stützen und Schienen nicht sehen und den Eingang der Warteschlange mit ihren Kinderwagen öfters mal verstopfen.

Nachdem sich der Boden in der Station zur Seite gekippt hat verlässt der Wagenverbund diese und absolviert sogleich eine kleine Wende in Bayernkurvenmanier. Nun führt einem der Lifthügel in eine Höhe von 50m, woraufhin ein kleines Zwischengefälle vor dem eigentlichen First Drop durchfahren wird. Kurz darauf entschwindet der Zug gen Boden und der Körper reagiert träge darauf. Fast durchgängig ohne Kontakt zur Sitzschale stürzt man die Höhenmeter hinunter um kurz vor der Einfahrt in den Looping seinen ursprünglichen Sitzplatz wiederzufinden. Diesen passiert man relativ zügig und dementsprechend mit deutlich ausgeprägten Kräften. Das darauffolgende Tal wird mit voller Wucht durchquert just bevor es den Immelmann empor geht. Eine Trim Brake im nächsten Tal reduziert den Zug merklich, wodurch sich die Zero-G Roll, eine Inversionsfigur bei der man sich ohne vorhandene Beschleunigung um die eigene Achse dreht, recht angenehm fährt. Es folgt eine großzügig ausgelegte Cobra Roll in deren Ausfahrt man ein zweites Mal eine Reduzierbremse durchquert. Diese ist auch bitter nötig, denn auf dem nachfolgenden Hügel wird man außerordentlich stark aus den Sitz befördert.  Recht geradlinig folgt nun die Einfahrt in den ersten Korkenzieher, dessen Ausfahrt nach einer kurzen Wende mit einem zweiten Korkenzieher überquert wird und sich somit das Element der Interlocking Corkscrews bildet. Hierauf folgt eine sehr intensive bodennahe Kurve, woraufhin der Zug einen weiteren Hügel bewältigt und die Fahrgäste erneut in die Luft befördert. Eine noch intensivere Aufwärtshelix schließt sich an, kurz darauf erreicht man dann die Bremsen.

Superman: La Atracción de Acero ist, um es kurz auszudrücken, einfach brillant. Die Fahrt bietet alles was eine richtig gute Achterbahn benötigt, nämlich ein tolles Layout mit ihm spezifischen Eigenschaften, in diesem Fall also schnell durchfahrene Inversionen und ein ausgewogenes, wenngleich nicht lasches, Kräftespiel. Der Fahrkomfort ist überaus gut, wenngleich Superman – la Atracción de Acero die Anlage mit den meisten Schulterbügelkontakt im gesamten Park ist und der Zustand der Züge im Allgemeinen zu wünschen übrig lässt, denn fast jede Kopfstütze dieser ist mittlerweile beschädigt.

Lex Luthor und Sillas Voladores de Mr. Freeze

Gegenüber von der Bahn aus Stahl langweilt Lex Luthor, einer der Widersacher Supermans, seine Gäste in einem Top Spin mit grottenschlechten Fahrprogramm zu Tode; interessanter Weise ist jedoch die Anlage beim Parkpublikum durchaus beliebt. Deutlich rasanter geht es hingegen bei einem der Widersacher Batmans zu, denn die Sillas Voladores de Mr. Freeze,  ein durchaus netter Wellenflug mit einer ungewöhnlichen Gestaltung, bietet ein recht gutes Fahrprogramm.

La Venganza del Enigma

Hoch hinaus geht es bei La Venganza del Enigma, wo man aus Rache des Riddlers, ebenfalls ein Bösewicht aus dem Batman Universum, in eine Höhe von 100m befördert wird. Der 120m hohe Combo Tower der Firma S&S verfügt in der Theorie über drei verschiedene Modi, wobei an unserem Besuchstag zwei Spuren im Space Shot Modus betrieben wurden und die dritte Spur, welche ausschließlich als Turbo Drop fungiert, geschlossen war, obwohl der Wartebereich gegen Ende des Tages recht gut gefüllt war. Während ich die Anlage im Jahr 2011 als bestenfalls verdammt hohen Aussichtsturm beschrieb, so muss ich meine Meinung nun gründlich revidieren, denn die, im Park perfekt platzierte, Anlage kann mehr als nur verdammt gut auszusehen. Der Abschuss im Space Shot Modus zieht erstaunlich stark und ebenso lang an, bevor man die Maximalhöhe erreicht und ein wenig aus dem Sitz gehoben wird. Hier oben hat man dann eine wunderbare Sicht auf den unterliegenden Parque Warner Madrid und theoretisch auf die spanische Hauptstadt, ehe man gemächlich auspendelt. Es ist zumindest kein Vergleich zu anderen Space Shot Anlagen und so reiht sich La Venganza del Enigma recht hoch in meiner Gunst ein, zumal es der einzige gefahrene Turm über 71m Höhe ist, welcher tatsächlich noch Spaß macht.

Batman: La Fuga

Auf der anderen Seite der DC Super Heroes World befindet sich das Arkham Asylum, Gotham Citys Irrenanstalt, in der ein großer Teil der bekanntesten und schillerndsten Batman-Gegenspieler sich zeitgleich dazu beschlossen hatten zu fliehen. Als Dark Knight soll man diese nun wieder einfangen und so erkundet man auf dem Weg hinauf zur Station des Inverted Coasters Batman: La Fuga in aller Ruhe die Irrenanstalt von Innen. Dieses kann, sollte die Anlage im Einzugbetrieb betrieben werden, aufgrund der minimalen Anzahl von Mitarbeitern und surreal wirkenden Abläufen, gerne mal etwas länger dauern.

Nachdem man den Zug bestiegen hat und dieser endlich abgefertigt wurde kann die Fahrt auch sogleich losgehen. Viel Zeit verbringt man dabei nicht im Lifthill bevor man einen kleinen Predrop absolviert und sogleich in eine Steilkurve gerissen wird. Mit immenser Wucht passiert man nun das erste Tal und wird sogleich in den ersten Looping hineingedrückt. Eh man sich versieht steht man in der darauf folgenden Zero-G Roll erneut überkopf. Ohne Gnade durchführt man nun einen weiteren Looping, woraufhin eine linksführende Aufwärtshelix den vermeintlich harmlosesten Teil des Layouts einleitet. Doch kaum vollführt man den Kurvenwechsel in luftiger Höhe spürt man seine Beine nicht mehr. Eine Steilkurve führt einen zurück auf das Bodenniveau, woraufhin der erste Korkenzieher eingeleitet wird. Gerade im hinteren Teil des Zuges wird mit recht hoher Beschleunigung durch das Element gezogen. Nach einer recht engen Wende steht man erneut in einem Korkenzieher überkopf, wobei hier das Kräftespiel des ersten Korkenziehers noch einmal verschärft dargeboten wird. Nach einer aufwärtsführenden Linkskurve erreicht man die Bremsen und kurz darauf die Station.

Batman: La Fuga ist kurz, nicht sonderlich hoch, verteilt aber die G-Keule wie kaum eine andere Bahn, zumindest in Europa. Die 11 Schwesteranlagen, wobei 6 davon eine ähnliche Thematik vorweisen, hingegen belasten die Fahrgäste im positivsten Sinne in der restlichen Welt, meist aber in Nordamerika und dort von Zeit zu Zeit auch gerne mal rückwärts. Dabei ist Batman: La Fuga eine durch und durch tolle, wenngleich natürlich wahnsinnig intensive Achterbahn, weswegen es nicht sonderlich schade wäre, wenn neben der derzeitigen Renaissance der Suspended Looping Coaster der niederländischen Firma Vekoma auch weitere Anlagen dieser Art aus dem Hause Bolliger und Mabillard gebaut werden würden.

Hindurch durch den wunderbar gestalteten Gotham Bereich der DC Super Heroes World und somit vorbei an dem Autoskooter Los Coches de Choque de el Joker und am ehemaligen Simulator Batman: la Sombra del Murciélago, welcher im Jahre 2014 seine letzte Saison hatte und wohlmöglich durch eine Themenfahrt im Stil der Justice League ersetzt wird, geht es in das Old West Territory. Hier befindet sich neben einem Aufpreis pflichtigen Maze, welches sich die ehemalige Warteschlange der Achterbahn Coaster Express zu Nutze macht, der Break Dance Los Carros de la Mina, sowie die beiden Wasserbahnen Cataratas Salvajes und Rio Bravo.

Cataratas Salvajes

Bei den wilden Wasserfällen, also den Cataratas Salvajes, handelt es sich um einen sehr effizienten und aus meiner Sicht sehr schön in Szene gesetzten Spillwater der Firma Intamin. Dabei beruht die Effizienz der Anlage schlichtweg aus der Einfachheit des Layouts, welches ein simples Oval ohne unnötigen Schnickschnack darstellt. Nachdem das Boot also den Lifthügel hinauf befördert wurde absolviert es eine Wende in luftiger Höhe und stürzt sich sogleich die einzige Schussfahrt der Fahrt hinunter. Dabei entsteht eine größere Welle, welche dann auf die Insassen des Bootes niederprasselt bzw. die wagemutigen Passanten auf der Brücke über der Fahrspur befeuchtet. Der Nässegrad der Fahrt ist dabei bereits relativ hoch, aber im guten Mittel zu anderen Anlagen dieses Typs.

Coaster Express

Die Achterbahn Coaster Express ist die einzige Achterbahn des Parks, welche nach Wegfall der amerikanischen Six Flags Gruppe als Betreiber des Parks eine bewegte Geschichte vorweisen kann. Wie auch Bandit im Movie Park Germany startete die Anlage als Wild Wild West, passend gestaltet zum gleichnamigen Film aus dem Jahr 1999 ihre Laufbahn. Da dieser ein Flop ohne Gleichen war und mittlerweile, teilweise unberechtigter Weise, als einer der schlechtesten Filme gilt hat man sich mit dem Betreiberwechsel zu Parques Reunidos und der damit verbundenen Umbenennung des Parks in Parque Warner Madrid im Jahr 2005 dazu entschlossen die Lizenz der Achterbahn und des damals noch gleichnamigen Themenbereichs nicht weiter zu nutzen. Die damals überdimensionierte Warteschlange unterhalb der Station hat man auf den Außenbereich verkürzt, der Platz wird mittlerweile aber anderweitig benutzt, einen Blick auf den Zug mit dem Schleudersitz kann man jedoch noch von der Station aus wagen.

Nachdem der Wagenverbund die Station verlassen hat überquert man kurz das Transfergleis, woraufhin sich eine Linkskurve anschließt. Hierauf klinkt der Zug in die Kette ein und wird den Lifthügel nach oben befördert. Auf einer Höhe von etwa 36m angekommen neigt sich der Zug sogleich in eine weite Rechtskurve, welche sich als quergeneigte 590° Helix herausstellt. Dabei erreicht man im Tal eine Geschwindigkeit von etwa 80 km/h ehe es stetig wieder aufwärts geht. In einer höheren Lage umschlingt man nun den First Drop bis es erneut rasant gen Boden geht. Auf einem längeren geraden Teilstück folgt eine kleine Rechtskurve in luftiger Höhe, woraufhin sich ein weites geradliniges Gefälle anschließt. Nun absolviert man eine höher gelegene Rechtswende, welche zugleich in einen weiteren Drop übergeht. Hier absolviert man den zweiten und letzten Richtungswechsel des Layouts, denn kurz danach durchquert man eine weitere quergeneigte Helix, diesmal jedoch linksführend und nur 520° weit. Es folgt ein relativ bodennaher Hügel, woraufhin sich eine weitere Linkskurve anfügt. Darauf folgt ein weiterer Hügel quer durch das Gehölz auf dessen Abfahrt sich eine Reduzierbremse befindet. Diese greift merklich, was bei der anschließenden und recht lustigen Kurve sogar sinnvoll ist; eben jene Kurve war es, welche die Maximalgröße der Mitfahrer bis vor wenigen Jahren auf ein vergleichbar geringes Maß von 1m85 setzte. Kurz darauf greifen die Bremsen und der Zug fährt zurück in die Station.

Wo ich bei meinen letzten Besuch im Jahr 2011 noch davor gewarnt hatte bei der Anlage überhaupt einzusteigen und die Fahrt gerade in der letzten Reihe als Tortur beschrieb, so muss ich nach meinen heutigen Kenntnisstand sagen, dass Coaster Express eine ziemlich lustige Achterbahn ist deren Fahrt man nicht versäumen sollte. Zwar bietet diese Holzachterbahn absolut keine spürbaren negativen Kräfte, dafür ist das Geschwindigkeitsgefühl in den Kurven überaus ausgeprägt; zumindest hat mich die Fahrt fast durchgängig zum Lachen gebracht. Die Fahreigenschaften auf der längsten Holzachterbahn Europas sind im Allgemeinen gut und die Anlage wirkt von außen zumindest gut in Schuss, kein Vergleich also zu Magnus Colossus, einem weiteren Woody des Herstellers Roller Coaster Corporation of America (RCCA) aus dem spanischen Freizeitpark Terra Mítica bei Benidorm, welchen ich gerne als schlechteste je gebaute Holzachterbahn bezeichne.

Rio Bravo

Der Reversing Boat Ride Rio Bravo aus dem Hause Intamin ist eine Kopie der Hopkins Anlage Wild West Falls aus der Original Warner Bros. Movie World an der australischen Gold Coast, basiert jedoch auf der originalen Gestaltungsidee nach dem Film Rio Bravo. Umso mehr kann man sich also an der Thematisierung der Anlage erfreuen, denn diese ist bis auf das letzte Detail rundum gelungen.

Nachdem man die recht lange Warteschlange durchquert hat kann man, zumindest am Abend, sogleich in einem der Boote Platz nehmen. Zu meiner Verwunderung hat man in der Zwischenzeit die Anschnallgurte abgeschafft, was zumindest die Kapazität der recht beliebten Attraktion zusätzlich zu Gute kommt. Kurz darauf dümpelt das Boot vorbei an der Wartungshalle der Anlage in Richtung des ersten Lifthügels. Oben angekommen fährt man nun in das gewaltige Bergmassiv hinein, wo sogleich der erste Drehteller auf einem wartet. Dieser entlässt das Boot dann hinein in die erste Schussfahrt, welche rückwärts absolviert wird, soweit so gut und bereits oftmals erlebt, doch Rio Bravo wäre nicht eine außergewöhnliche Wildwasserbahn wenn nicht sogleich eine Besonderheit hinterherkäme. Für viele daher oftmals sehr unerwartet geht es nun einen Camelback empor, welcher einen auf seiner Kuppe etwa 10-20cm in die Luft befördert. Kurz darauf folgt dann die Abfahrt in das kühle Nass, wobei der Nässegrad bislang noch sehr überschaubar bleibt. Nach einer Kurve erreicht man eine weitere Wendestelle, woraufhin das Boot wieder vorwärts unterwegs ist. Gar unspektakulär führt einem der Fluss nun durch einen Canyon, ein Indianerdorf und die Westernstadt Dogde City, bevor es erneut  in die Mine hinein geht. An der höchsten Stelle der Fahrt angekommen wird man über einen Drehteller erneut in Position gebracht, woraufhin die zweite und finale Schussfahrt mit einer fantastischen Aussicht auf die Holzachterbahn Coaster Express eingeleitet wird. Unten angekommen wird man dann recht angenehm befeuchtet. Es folgt die Rückfahrt zur Station.

Die Wildwasserbahn Rio Bravo ist eine tolle Anlage mit einem größeren Überraschungsmoment zu Beginn der Fahrt. Die allgemeine Gestaltung ist grandios, es fehlt mir aber ein wenig an Effekten nachdem man die zweite Wendestelle verlassen hat. Zwar verlange ich dabei nicht, dass mir Kübel mit Wasser ins Gesicht geschmissen werden wie bei der grandiosen Wildwasserbahn des gleichen Typs Valhalla aus dem englischen Pleasure Beach Blackpool, dennoch wäre hier etwas mehr gegangen, zumal die anderen Wasserbahnen des Parque Warner Madrid allesamt nässer sind.

Tom y Jerry

Bereits von weiten hört man die Kinderachterbahn Tom y Jerry im Parque Warner Madrid, da sich die Anlage anhört wie ein über den Park fliegender Düsenjet. Dabei handelt es sich hierbei um einen der letzten produzierten Zierer Tivoli large Coaster, welche um die Jahrtausendwende von Six Flags in Auftrag gegeben wurden und somit Stützen vorweisen können, die dem Lichtraumprofil im Vergleich zu den Anlagen aus den 70er Jahren, die es vermehrt auch in Deutschland zu fahren gibt, gerecht werden. Dabei kann man das Layout relativ einfach als zwei nebeneinander liegende Achten beschreiben, bei denen die recht weiten Kurven mit einem umso längeren Zug durchfahren werden. Zumeist wird der Parcours dabei mehrere Male durchfahren, nicht aber im Parque Warner Madrid. Ansonsten wäre die Wartezeit bei dieser grundsoliden Achterbahn wohl kaum noch zu bändigen, denn Tom & Jerry ist eine der beliebtesten Anlagen des Parque Warner Madrid.

Cartoon Village

Dieses gilt aber im Allgemeinen für den Themenbereich Cartoon Village mit seinen beiden Kinderländern und dem Rafting Rápidos Acme. Zwar ist die Situation in Spanien nicht ganz so extrem wie in England, wo man im Grunde nur noch mit bekannten, bzw. für uns auch manchmal vollkommen unbekannten, Kinderserien die Massen in die Freizeitparks bringt. Dabei hat der Paultons Park den Vogel bisweilen mit der Peppa Pig World am meisten abgeschossen, so dass dieser in der Bevölkerung nur als Peppa Pig World bekannt ist und bereits in Schottland diverse Werbeprospekte vorzufinden sind. In Spanien hingegen haben die Kinderbereiche zwar eine höhere Bedeutung, aber es kommen auch andere Gäste in den Park und verteilen sich auch auf die anderen Themenbereiche dessen, wobei dieser Anteil in den letzten Jahren merklich zugenommen hat.

Interessant an den Parque Warner Madrid  Kinderbereichen ist jedoch die Art und Weise wie diese gestaltet sind, denn der eine Bereich wurde zur Eröffnung im Jahr 2002 fertiggestellt und der andere im Jahr 2011, wobei dort die Achterbahn Correcaminos Bip, Bip aus dem Jahr 2009 halbwegs integriert wurde. Während der alte Kinderbereich unzählige Fahrgeschäfte auf einem engeren Bereich vorweisen kann und dabei stets im Schatten unzähliger Bäume steht, so befinden sich im neuen Bereich wenige Fahrgeschäfte auf einer größeren betonierten Fläche ohne jeglichem Schatten. Zwar sind diese allesamt ordentlich gestaltet, es fehlt aber jegliche Atmosphäre in dieser Ergänzung. Interessant hierbei ist, dass fast jeder neue Planpark diese Muster aufweist, was aus meiner Sicht ein No-Go ist. Zumindest hat man mit der Academia de Pilotos, einer Kindermonorail aus dem Hause SBF Visa aus dem Jahr 2013, versucht diesen Umstand etwas aufzubrechen, doch wirklich geglückt ist es bislang noch nicht.

Correcaminos Bip, Bip

Bei der Achterbahn mit dem vermeintlich seltsam klingenden Namen Correcaminos Bip, Bip handelt es sich um einen Youngster Coaster der Firma Mack, welcher das gleiche Layout wie der ein Jahr jüngere Götterblitz aus dem österreichischen Familypark aufweisen kann. Wie auch am Neusiedlersee beginnt die Fahrt mit der Erklimmung des Lifthills. Oben angekommen geht es nach einem kleinen Gefälle zügig in die erste Kurve, worauf schongleich der große Drop folgt. Mit voller Geschwindigkeit passiert man nun das erste Tal und sogleich einen Horseshoe, ein Element welches wie ein aufgeständertes Hufeisen geformt ist. In einer Rechtskurve sammelt man erneut Höhenmeter an, woraufhin diese in einer abwärtsführenden Linkshelix mit anschließenden Gefälle abgebaut werden. Nun folgt eine Kurvenkombination aus Auf- und Abwärtshelix, welche von oben betrachtet einer Acht ähnelt.  Zu guter Letzt führt eine weitere Rechtskurve den Zug hinauf zur Bremsstrecke und dann zurück zur Station.

Correcaminos Bip, Bip ist eine zum Teilen sehr aufwändig gestaltete Anlage, zum Teilen aber auch eine sehr lieblos inszenierte Achterbahn mit einem tollen Layout und ebenso guten Fahreigenschaften. Es ist ein wenig Schade zu sehen, dass die Jagd auf dem Road Runner, also Correcaminos, wegen der hohen Holzzäune mit Gucklöchern von außen kaum einsehbar ist, ebenso ist es Schade, dass die Anlage weit abseits als Stand-Alone Attraktion eine Sackgasse bildet. Wobei das alles keinesfalls so schlimm wäre, würde Correcaminos durch seinen Vordrängelpass, dem Pase Correcaminos, den Wartenden nicht irgendwann auf die Eier gehen. Obwohl die Warteschlange überschaubar ist, so dauert es eine halbe Ewigkeit bis man dann an der Reihe ist. Irgendwie kann man Wile E. Coyote also verstehen, doch gefangen hat er den Road Runner bisweilen nur bei Family Guy.

Rápidos Acme

Eine für Europa außergewöhnliche Rafting-Anlage kann man mit den Rápidos Acme hier im Park vorfinden, denn, auch wenn man es kaum zu glauben mag, hier wird man nass. Nun könnte man argumentieren das auch River Quest aus dem Brühler Freizeitpark Phantasialand seine Fahrgäste des Öfteren komplett durchnässt aus der Anlage entlässt, nur betrifft es dort schlichtweg nicht jeden. Dabei ist das Geheimrezept des Parque Warner Madrid so simpel wie es kaum anders möglich ist, denn hier verzichtet man größtenteils auf unnötigen Schnickschnack wie Wasserfälle oder Wellenbecken sondern konzentriert sich darauf auf einer sehr kurvenreichen Strecke möglichst viele Stromschnellen, die ständig ins Boot schwappen, zu erzeugen und dabei stets von außen Wasserstrahlen ins Boot zu leiten. Das ganze Geschehen wurde dann noch äußerst hübsch durch die Charaktere der Looney Tunes gestaltet, worauf man sich während der Fahrt aber ganz ehrlich gesagt kaum zu konzentrieren vermag. Leider waren die Effekte gegen Ende der Fahrt allesamt ausgeschaltet gewesen, eigentlich schade, aber wahrscheinlich war es für die Spanier bereits etwas zu kalt.

La Aventura de Scooby-Doo

Gleich zu Beginn des Cartoon Village, von der Mainstreet aus kommend, liegt die interaktive Themenfahrt La Aventura de Scooby-Doo. Dieser wurde im Comicstil der Hanna Barbara Serie Scooby-Doo Where are you! gehalten und weist die typischen Elemente dieser auf. Gefertigt wurde diese Anlage, welche auch in zwei Six Flags Parks und zuvor in jedem der Paramount Parks, dort allerdings unter der Leitung von Cedar Fair mittlerweile als Boo Blasters on Boo Hill, zu finden ist von der Sally Corporation. Die Fahrt selbst sollte man direkt nach der Öffnung der Anlage erleben oder mit entsprechenden Vordrängelpass, denn die Abfertigung dieses Dark Rides ist ein mehr als nur schlechter Scherz. Hinzu kommt das Scooby-Doo selbst durchaus bei den hiesigen Kindern beliebt ist, weswegen der Andrang an der Anlage stets relativ hoch ist. Die Fahrt zumindest ist nett gestaltet und kann Spaß machen, jedoch ist sie eine der schwächeren Anlagen des Herstellers.

Obwohl der Andrang an den großen Achterbahnen stets überschaubar und angemessen war, so war der Park durchaus sehr gut besucht. Tatsächlich kam es einem während des Besuchs so vor als sei der Park beinahe schon überfüllt, dieses lag vor allem an den allgemeinen Vorlieben der Spanier und so sollte es niemanden verwundern, dass die Wartezeiten vor jeder der Shows bei über einer Stunde lag. Dieses ist auch der Grund warum wir beispielsweise das Scooby Doo Musical linksliegen gelassen haben, ebenso die Police Academy Stunt Show. Großer Fehler könnte man meinen, da die Shows in Spanien ja im Allgemeinen nicht so vernachlässigbar sind wie die der deutschen Freizeitparks, andererseits hätten wir sonst den Park nicht komplett an einem Tag schaffen können. Tatsächlich ist das Angebot dieser im Parque Warner Madrid auch deutlich niedriger als im Freizeitpark Port Aventura bei Salou, dessen Erfolgsrezept eigentlich auf die großen Showtheatern zurückzuführen ist, hier könnte der Park selbst noch eine Schippe nachlegen oder die Shows zumindest öfters zeigen.

Parque Warner Cinematic

Dieses funktioniert bei der Abendshow Parque Warner Cinematic jedoch nicht, da diese erst bei Dunkelheit richtig zur Geltung kommt. Hierbei handelt es sich um eine Fontänen-Show mit Projektionen bekannter Warner Bros. Filme und Werbung für kommende Filme des Studios. Unterstützt wird die Show, welche auf dem See in den Movie World Studios stattfindet, durch Feuer- und Lasereffekte, sowie ein recht ansprechendes Abschlussfeuerwerk. Die Show war bereits zum 10 jährigen Jubiläum des Parks überaus sehenswert und auch jetzt hat sich daran nicht viel geändert. Definitiv sehenswert, zumal es ein toller Abschluss eines tollen Parktages ist.

Bilder Parque Warner Madrid

Fazit Parque Warner Madrid

Parque Warner Madrid ist nach wie vor ein sehr toller Freizeitpark und aus meiner Sicht immer noch der beste Park Spaniens. Im Vergleich zu vor vier Jahren hat sich die Besucherzahl ziemlich gut entwickelt, wodurch leider der Pase Correcaminos ungemein nervt, zumal er im Gegensatz zu Port Aventura quasi überall genutzt werden kann. Die Abfertigungen waren, bis auf Batman im Einzugbetrieb, deutlich flotter als zuvor und im Falle der Achterbahn Stuntfall sogar vorbildlich. Man ist zumindest derzeit auf einen guten Weg, den man auch gerne so beibehalten darf. Sollte der Andrang beim nächsten Besuch jedoch genauso hoch sein, so werde ich mir definitiv ein Ganswischtischdeil gönnen und als Asozialer par Exzellenz eine Runde nach der anderen drehen, denn das ist mir der Park, wie auch bei Port Aventura, definitiv wert.

 


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Viel Bling um Shambhala

Port Aventura

Nachdem das spanische Resort Port Aventura, bestehend aus vier Hotels, dem Wasserpark Port Aventura Caribe Aquatic Park und der Freizeitpark Port Aventura Park, von der italienischen Investindustrial von der Bank la Caixa aufgekauft wurde hat sich am Rande der Touristenstadt Salou einiges getan. Längst fällige Investitionen im Bereich der Fahrgeschäftspflege, wie auch die Erweiterung des Wasserparks zeugen davon, wie auch Neuinvestitionen in den kommenden Jahren.

Im Vergleich zum letzten Besuch zeigte sich der Freizeitpark Port Aventura Park in einem deutlich besseren Zustand, was vor allem an den nur noch wenig bekritzelten Zügen und Warteschlangen, sowie einer deutlich höheren Sauberkeit im Park, lag. Wobei der Blickwinkel auf die Warteschlange getrübt war, immerhin wurde meist der Express Eingang genutzt.

Obwohl der Kauf der Express Premium Armbänder sich am ersten Tag überhaupt nicht rentiert hatte, immerhin herrschten an den meisten Attraktionen eine Wartezeit von 0 Minuten, so erwies es sich am zweiten Tag als notwendige Investition um nicht durchschnittlich 90 Minuten zu warten. Der Vorteil, bis auf wenige Ausnahmen, stets die Schlange ohne Warten zu passieren und auch gleich an die Reihe zu kommen war sein Geld tatsächlich wert, obwohl die 15 Minuten Wartezeit bei Dragon Khan wie eine halbe Ewigkeit vorkamen.

Es wäre falsch zu sagen, dass das System fair für jedermann ist, aber es ist zumindest für jedermann erschwinglich, anders sieht es interessanter Weise bei den Speisen aus, die allesamt recht überteuert sind. Durch den mangelnden Verkauf von Einzeltickets erspart man sich einen zu großen Andrang an den Express Warteschlangen, darüber hinaus hat man als normaler Tagesgast, sofern nicht zu viele Leute die Zusatzkosten für die einmalige Fahrt in der ersten Reihe auf sich nehmen, eine erhöhte Chance auf einen Sitzplatz in eben jener Reihe.

Stampida

Sollte man im Hotel Gold River nächtigen kann man durch den eigenen Eingang direkt in den großzügig angelegten Westernbereich gehen und dabei den etwas anderen Blickwinkel auf die duellierende Holzachterbahnanlage Stampida genießen. Obwohl die beiden Spuren meist parallel zu einander laufen, so ist der Mittelteil, eingeleitet durch jeweils einen Tunnel, komplett anders. In diesem Teil kommen sich die beiden Spuren entgegen, was für einen tollen Effekt wirkt, welcher ab und zu durch die kleine Holzachterbahn Tomahawk noch verstärkt wird. Der Racing Effekt ist dabei durchaus ausgeprägt, was vor allem an der gut berechneten Strecke liegt, jedoch sollten die beiden Züge dafür ungefähr dasselbe Gewicht haben.

Da die Schienen der Anlage fast kontinuierlich in die falsche Richtung gebogen sind ist das Fahrvergnügen recht speziell und meist von der ruppigeren Art und Weise, was bei einer Holzachterbahn durchaus auch so sein sollte. Die eingesetzten Züge sind dabei keineswegs störend, wenn gleich sich der Bügel dann manchmal doch recht fest schließt.

Silver River Flume

Vorbei an einem Karussell, einem Autoskooter und einem schön gestalteten Break Dance geht es sogleich zum Eingang der Wildwasserbahn Silver River Flume, eine der zugleich besten und seltsamsten Anlagen ihrer Art. Da man hier bei einer vollen Schlange, trotz der sehr großen Kapazität eine halbe Ewigkeit warten kann war es uns stets ein Vergnügen durch den Express Pass ohne wirkliches Warten in einem der Boote Platz zu nehmen.

Nachdem man die Station verlassen hat wird nach einigen Streckenmetern der erste Lifthügel erklungen. Die anschließende Schussfahrt bringt einen auf das Plateau auf dem ein Großteil der Strecke führt und sich der Minetrain El Diablo ab und zu mal zeigt. Nachdem der vordere Teil nun sehr gut durchfeuchtet wurde geht es kurze Zeit später einen zweiten Lift hinauf um sich nun in den Baumkronen treiben zu lassen. Durch das zweite Gefälle, welches nun bevorzugt den hinteren Teil des Bootes durchnässt, gelangt man wieder hinab auf das Plateau nur um dort weitere Streckenmeter zu vollziehen. Hierbei gurkt man durchaus seltsam herum und fragt sich wie lang die Strecke denn noch sei. Daraufhin erklimmt man einen weiteren Lift nur um nach einer kurzen Wende direkt das imposante, jedoch nicht nasse, Finale einzuleiten. Wieder auf Bodenniveau führt die Strecke zum Ausstieg wo man mehr oder weniger durchtränkt aussteigt.

Furios Baco

Über einer Brücke mit künstlich angebrachten Nietenköpfen und entlang der leider kaum erwähnenswerten, wenn von der Fahrt auch recht schicken, Raftinganlage Grand Canyon Rapids führt der Weg in Richtung des Eingangsbereichs des Port Aventura Park, wo sich neben einigen Transportfahrgeschäften die Katapultstartachterbahn Furios Baco befindet. Der durchaus sehenswerte Prototyp des Wing Rider Coasters ist eine wahre Wundertüte was die Thematisierung, aber auch was die Fahreigenschaften anbelangt. Berüchtigter Weise und auch vollkommen zurecht gilt die Anlage als Rüttelmaschine der extremeren Art, welche zum Zeitpunkt unseres Besuches auch Martin um sein Mobiltelefon brachte.

Dabei ist Furios Baco jedoch durchaus fahrbar, sofern es denn in der ersten Reihe auf den linken inneren Platz ist, wo sich interessanter Weise die Vibrationen des Zuges in Luft auflösen und sich der beste Launched Coaster von Intamin vorzeigt. Anders sieht es auf so gut wie jeden anderen Platz aus, wo sich das Vergnügen auf eher mittleren Niveau bewegt bzw. nur noch von sadomasoistisch veranlagten Personen gespürt wird. Dabei ist jedoch stets gemein das sich die geraden Streckenabschnitte absolut genial fahren und durch das direkte Gefälle nach dem Abschuss gerade hinten eine ordentliche Airtime erzeugt wird. Egal wie sehr man in den Kurven durchgerüttelt wird, der Inlinetwist sorgt stets für einen kurzen Moment der Freude, auch wenn gleich darauf eine weitere Kurve durchfahren wird. Immerhin fährt der Zug danach in die Schlussbremse und die rasante Fahrt neigt sich einem Ende entgegen.

Furios Baco ist ohne gleichen eine sehr brachiale Achterbahn, aber eine durchaus interessante und spaßige zugleich. Der Abschuss und die Inversion sind in dieser Ausprägungsform nur selten zu finden und sollten allein deshalb bei einer oder mehreren Fahrten ausgetestet werden. Die Storyline an der Attraktion ist originell und genauso bizarr wie die Reichweite der zu erfahrenen Fahreigenschaften, wobei der hintere Teil des Zuges auf der rechten Seite tatsächlich übelster Tobak ist, wodurch die Anlage seltsamer Weise zwischen „absolut genial“ und „absoluter Grütze“ schwankt.

Sea Odyssea

Ähnliche Verhaltensweisen zeigt auch der Simulator Sea Odyssea auf, wobei hier stark zwischen der Thematisierung und dem aktuell laufenden Film unterschieden werden muss. Die Hardware im Port Aventura Park, wie auch die generelle Gestaltung der Anlage sind auf dem höchst möglichen Niveau, aber die Software, sprich der Film, taugt hier nichts. Warum man ausgerechnet in einem Freizeitpark mit einer Vielzahl von Achterbahnen einen 4D Film mit einer Achterbahn zeigt, wenngleich einer noch fehlenden Wasserachterbahn, bleibt dabei ein großes Rätsel, genauso warum man den Film, dessen Preshow vor dem Beladen immer noch dargestellt wird, vor einigen Jahren eingestellt hat.

Tutuki Splash

Neben der Schiffschaukel Kon-Tiki Wave, wie man sie baugleich auch im Flamingoland finden kann, und einer kleinen Kinderbahn teilt sich auch noch der Spillwater Tutuki Splash den als Polynesia bekannten und durchaus ansehnlich gestalteten Bereich.

Sollte auf dieser Anlage nicht die bestmögliche Kapazität gefahren werden, so besteht tatsächlich die Chance nass zu werden und das auf eine recht gemeine Art und Weise. Sollte jedoch, auf Grund des hohen Andrangs, die bestmögliche Kapazität gefahren werden, so holt man sich einerseits den Kältetod bei Warten auf die Rückkehr in die Station und wird bis auf einige Tropfen durch die zwei Gefälle kaum nass, durch ein wenig Glück sind in diesem Fall aber die Wasserkanonen besetzt.

Nachdem man in der Doppelladestation einer Reihe eingeteilt wurde und sein Boot bestiegen hat geht es auch schnell los. Nach einigen Streckenmetern findet man sich im Inneren eines Vulkans wieder, dessen Decke vor Kaugummi nur so verklebt wurde. Nachdem man einen zweiten, interessanter Weise weniger, verklebten Tunnel, passiert hat schließt sich die erste Schussfahrt auch schon an. Dabei wird man leider kaum nass, jedoch kann sich dieses beim Erklimmen des ersten Lifthügels sehr schnell ändern. Sofern im gleichen Moment, in dem das Boot den Anfang des Liftes erreicht hatte, am Gefälle der zweiten Abfahrt ein Boot zeigt kann man davon ausgehen im nächsten Moment ordentlich, von der Seite her, geduscht zu werden. Dabei ist der Nässegrad aber geringer als wenn ähnliches am Spillwater La furia de Triton im spanischen Terra Mitica passiert, bei dem man tatsächlich bis auf die Unterhose durchweicht wird. Entweder weiterhin trocken oder nun erfrischend befeuchtet erklimmt man den Lifthügel um dann in einer Wende dem Doppeldrop entgegen zu rasen. Dieser fährt jedoch nicht ganz so rund und sorgt im Grunde nur dafür das sich bei der anschließenden Wasserung keine große Welle bildet die den Zuschauern auf der Brücke vom Ausgang zum Eingang eine Abkühlung beschaffen könnte. Bei diesem Drop wird man wenigstens etwas nass, so dass sich der Besuch auch ohne der Welle vom herabstürzenden Boot lohnen kann. Die anschließende Dusche von den Kanonen sorgt dann für strahlende Gesichter auf beiden Seiten.

Sesamo Aventura

Seit letztem Jahr erreicht man durch das Kinderland Sesamo Aventura die zwei Großachterbahnen des Port Aventura Park deutlich schneller als zuvor. Zugleich ermöglicht  der Weg vollkommen neue Blickwinkel auf die Achterbahn Dragon Khan, welche nun unheimlich fotogen ist und durch die doch recht kurze Abfertigungszeit konsequent Bewegung mit ins Bild bringt.

Dragon Khan

Obwohl Dragon Khan lange Zeit für mich als schlechteste Stahlachterbahn galt, so hat sich seit meinem Besuch doch einiges an der Anlage getan. Sie erstrahlt nicht nur in einer schönen neuen Farbgebung, auch wurde die Fahrt nicht mehr durch die benachbarte Baustelle beeinträchtigt. Ohne Sand auf den Schienen fährt sich die Bahn zwar weiterhin sehr brachial, was jedoch an den kontinuierlich hohen Kräften liegt, welche wiederum durch die deutlich zu hohe Geschwindigkeit erzeugt werden. Dragon Khan rast die Strecke nur so ab und wird dabei nicht wirklich reguliert, was einem bei der Ausfahrt der Blockbremse nicht sonderlich entgegenkommt, aber für ein interessantes Fahrgefühl sorgt.

Nachdem der Zug den Lift erklungen hat geht es nach einer kurzen Kurve auch schon abwärts. Während dessen erfährt der Zug zum ersten Mal positive Kräfte, die er bis zur Blockbremse auch nicht wirklich abgeben will. Kurz vor dem Tal bekommt man schnell mal eben von rechts und von links eines mit dem Bügel gewischt, was die Fahrt schon ein wenig beeinträchtigt, jedoch das Gesamtbild der Anlage unterstützt. Voller Kraft voraus geht es den Looping empor, an dessen Scheitel an eine Hangtime in keiner Weise zu denken ist. Kurz darauf passiert man einen Diveloop, woraufhin einem mit der Zero-G Roll das härteste Element der Anlage erwartet, dessen Name aber eigentlich eine deutlich höhere Ziffer vorweisen müsste, hierbei ist es schon ein leichtes den Kontakt mit dem Bügel zu finden. Mittels einer Cobra Roll vollzieht man eine Wende oberhalb der Schlussbremse nur um dann mit vollem Elan die Auffahrt in die Blockbremse zu nehmen, die einem natürlich nicht bremst, sondern rasant in die nächste Kurve entlässt. Der darauf folgende Looping ist deutlich kraftvoller als sein großen Pendant innerhalb der Streckenführung. Durch eine Wende schraubt man sich auf eine höhere Ebene um dann durch zwei interlocking Corkscrews auf den Kopf gedreht zu werden. Kurz darauf erreicht man die Schlussbremse und kann endlich aufatmen.

Dragon Khan ist eine der wenigen Anlagen die tatsächlich einiges von ihren Fahrgästen abverlangt, ohne diese dabei zu schädigen, sofern man denn nicht so bekloppt ist und versucht die Anlage dauerhaft zu fahren. Obwohl die Inversionen anderswo noch kraftvoller durchfahren werden, so ist es gerade die Länge der Fahrstrecke die einem doch sehr bedrückt. Dabei ist der Fahrspaß nur im geringen Maße beeinträchtigt und somit verhält sich eine Fahrt ähnlich einer Fahrt auf einem HUSS FlicFlac oder KMG Tango, welche wahrhaftig wirklich extreme Anlage sind.

Shambhala

Im Hintergrund und leider nicht so fotogen ragt die neueste Achterbahn Shambhala empor. Der Hyper Coaster aus dem Hause Bollinger & Mabillard ist europaweit erst die zweite Anlage dieser Art, lässt dabei jedoch die erste, und zuvor höchste Achterbahn Europas, gnadenlos in die Vergessenheit versinken. Dabei war Silver Star noch nie eine wirkliche Gefahr anderer vergleichbarer Achterbahnen gewesen, Shambhala hingegen schon.

Dabei muss das Erlebnis nicht positiv beginnen um positiv zu enden, weswegen es ratsam ist bei der Abfertigung des Zuges nicht von gewissen Personen bedient zu werden und den Bügel schon von Anfang an ordentlich zu schließen. Nach einer kurzen Kurve geht es schnell empor, wobei man auf der rechten Seite des Zuges die deutlich bessere Sicht hat, sofern man nicht auf hässliche Hotelanlagen und eine Baustelle niederschauen möchte. Kurz darauf geht es rasant das Gefälle von 78m Höhe hinunter auf dessen Strecke man größtenteils den Kontakt vom Sitz verloren hat um dann unterlegt von einem grandiosen Headchopper in einen Tunnel abzutauchen. Es folgt ein zwar hoher, aber kaum ereignisreicher Hügel, auf dessen Abfahrt jedoch wieder Airtime auftritt. Die nun zu passierende Wende ist das Highlight der Anlage, auch wenn das Banking doch im Scheitel doch ausgeprägter sein könnte. Durch die Stützen werden hierbei tolle Headchoppereffekte geboten, die jedoch im rechten Teil des Zuges ausgeprägter sind. Wieder im Tal passiert man kurzerhand einen viel zu niedrigen Speedbump bei dem man ungewohnt stark aus dem Sitz gehoben wird. Ein weiterer, recht hoher, Hügel schließt sich an, woraufhin man das für die Passanten eindrucksvollste Element passiert, dem Splashdown. Nach dieser, im Grunde, unspektakulären Geraden, bei der man hinten einige Tropfen abbekommt, folgt ein weiterer Hügel über den Lifthill der benachbarten Achterbahn Dragon Khan um dann in eine Blockbremse einzufahren. Diese passiert man wieder einmal ohne jegliche Bremsung bevor man nach einer abwärtsführende Wende ein letztes Mal negative G-Kräfte zu spüren bekommt. Bei der anschließenden Bremsung kommt der hintere Teil des Zuges auf seine Kosten, andererseits findet diese recht sanft statt.

Shambhala ist eine der wenigen Achterbahnen die bei jeder Fahrt eigentlich besser wird, dennoch ist Shambhala nicht die beste Achterbahn Europas und auch nicht die beste Anlage ihrer Art und Weise. Hierbei sei gesagt das mir persönlich Anlagen wie Pleasure Beachs Big One und Holiday Parks Expedition GeForce besser gefallen, denn diese haben nicht nur einen irrsinnigen First Drop gemein, sondern auch eine von Anfang an recht spaßigen Strecke. Interessant an der großen Achterbahn aus Port Aventura ist jedoch, dass diese einen sehr gut auf wirklich jeden Sitz unterhält. Wo die Kräfte hinten ein wenig runder sind, so zieht einen die Anlage im vorderen Teil des Zuges mehr oder weniger freiwillig das Hemd aus.

El Diablo

Von Dragon Khan kommend läuft man ohne Umwege den Minenzug El Diablo direkt in die Arme. Diese Achterbahn aus dem Hause Arrow Dynamics ist die letzte Anlage ihrer Art und zugleich eine der seltsamsten. Die Strecke besteht im Grunde nur aus drei Lifthügeln, in denen man auch einen Großteil der Fahrzeit verbringt, und ein wenig Strecke zwischen diesen. Diese Parts sind jedoch durchaus rasant, sofern man vom zweiten größeren Streckenabschnitt mal absieht, der nur dazu dient an den Wartungsgebäuden der Anlage vorbeizufahren. Die aus der Fahrt resultierenden Blickwinkel auf den Port Aventura Park, den zwei Großachterbahnen aus dem chinesischen Themenbereich, sowie der Wildwasserbahn werten die familiengerechte Achterbahn weiter auf.

Hurakan Condor

Das zweite vermeintliche Highlight in diesem Bereich ist der Giant Drop Hurakan Condor, ein Freefallturm mit schiefen Dach und mehreren unterschiedlichen „Fallvergnügen“. Was auch immer bei einer solchen Anlage irgendwie schiefgehen konnte wurde hier in Perfektion umgesetzt, denn der Turm wirkt nicht nur aus weiter Ferne irgendwie verkehrt, sondern auch aus der Nähe wenn man sieht wie genau die Gondeln denn fallen. Es ist schon seltsam das ein so simples Prinzip durch seitliche Versetzungen ruiniert wird, diese erzeugen einen deutlich spürbaren Schlag oder ein wenig Gewackel im unteren Teil des Turmes, je nachdem welche Spur man denn erwischt hat. Interessanter Weise geht das Fallvergnügen mit sehr langen Wartezeiten einher, welche auch für Express Pass Inhaber gelten, so dass auf mehrere Fahrten ziemlich leicht verzichtet wurde. Der Hersteller Intamin hat schon oftmals bewiesen das Größe nicht alles ist und mit Hurakan Condor seinen schlechtesten Turm erstellt.

El Secreto de los Mayas

Ganz in der Nähe befindet sich mit dem Glaslabyrinth El Secreto de los Mayas die Neuheit der aktuellen Saison, die wie auch der Templo del Fuego nicht besucht wurde. Während erste Anlage durch lange Warteschlangen uns davon abhielt war die brillante Feuershow bereits für die Saison geschlossen.

Yucatan und Serpiente Emplumada

Unweit dessen dreht der Musik Express Yucatan seine Runden, welcher für eine ordentliche Quetschpartie bei leider nur mittlerer Geschwindigkeit sorgte, natürlich ganz zum Vergnügen der anderen schaulustigen. Ein gänzlich anderes Vergnügen weißt der Schwarzkopf Sombrero Serpiente Emplumada auf, dessen Fahrt sich nicht nur hervorragend eignet um sich mal eben trockenschleudern zu lassen. Diese Anlage dessen Fahrt sich am besten als Mischung eines Polypen und Take Offs beschreiben lässt ist immer wieder eine Fahrt wert, sollte man nicht gerade das Pech haben und zu Beginn des Boardings sich angestellt haben.

VolPaiute

Die Beladungsprozedur ist dabei jedoch noch halbwegs vertretbar, eine Eigenschaft die der Flipper VolPaiute nicht aufweisen kann. Obwohl hier zwei Personen tätig sind, so ist an ein eigenständiges Einsteigen kaum zu denken, denn hier wird die Beladung jeder einzelnen Gondel nach einigem Warten zur Gondel gerufen damit diese abgefertigt werden kann. Das ganze Spektakel zieht sich über mehrere Minuten, eine Zeitspanne wo man im Heide Park mindestens drei Mal hätte fahren können. Klar das selbstständige Schließen der HUSS Bügel mag ein Risiko beinhalten, aber dann hätte man es auch so wie am HUSS Magic des Freizeitpark Walibi Holland lösen können. Die Fahrt selbst ist dann auch noch öde und sobald man denkt die Anlage würde nun endlich beschleunigen endet diese auch schon.

Tomahawk

Gegenüber der immer noch besten Animatronik aller Zeiten befindet sich der Eingang zur Holzachterbahn Tomahawk. Diese Kinderachterbahn wird mit den kleinen PTC Zügen befahren, was leider zu einer geringen Kapazität führt da hier nur ein Erwachsener in eine Sitzreihe passt. Die Fahrt ist dabei durchaus wild und mit einigen waghalsigen Kurven bestückt, sie fährt sich dabei allerdings auf bestem Niveau, wodurch die Anlage als ideale Einstiegsachterbahn eignet.

Fazit Port Aventura Park

Port Aventura Park ist zu meiner eigenen Überraschung ein deutlich besserer Park als ich ihn in meiner Erinnerung hatte. Zwar mögen die Attraktionen selbst nicht immer zu 100% überzeugen, dafür ist das Gesamtangebot aber stimmig. Ganz den spanischen Vorlieben angepasst präsentiert der Park eine große Anzahl von Shows die man je nach Bedarf sehen kann und ohne dies im Nachhinein zu bereuen, wie es leider bei sehr vielen Freizeitparks der Fall ist. Dennoch ist Port Aventura nicht der Park den man jedes Jahr besuchen sollte, denn vieles an ihm hat immer noch Verbesserungspotential, auch ist das Angebot dafür noch nicht ausgereift genug, obwohl in diesem Jahr gesteigerte Geldsummen in das Resort investiert wurden.

 

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