Zu Gast bei Woody Woodpecker

Port Aventura

Am Rande der 4* Plattenbau Hochburg Salou, unweit der Stadt Tarragona und etwa 100 km von der katalanischen Hauptstadt Barcelona gelegen befindet sich der von der englischen Tussauds Gruppe gegründete Park Port Aventura, welcher zwischenzeitlich von der Muttergesellschaft Blackstone übernommen wurde und daher unter der Marke Universal fungierte. Heutzutage gehört der Park zu 100% der spanischen Bank La Caixa.

Furius Baco

Betritt man Port Aventura durch den offiziellen Parkeingang findet man sich im mediterranen Themenbereich wieder, welcher wunderschön an einem See liegt. Über diesen zieht, die bis dato neueste Achterbahn des Parks, Furius Baco ihre letzte Kurve und sieht dabei verdammt schick aus. Auch das Weingut, welches als Station dient fügt sich sehr gut in diesen Bereich. Doch wehe man schaut sich die Anlage aus der Position eines Mitfahrers an.

Nachdem man die mit Müll überhäufte Warteschlange überwunden hat wird man in eine Reihe eingeteilt, woraufhin man sich die durchaus berechtigte Frage der Sitzposition stellt, denn ob rechts oder links, ob innen oder außen, alle Plätze haben ihr eigenes „Fahrvergnügen“ zu bieten. Kurz darauf setzt sich der Zug in Bewegung und eine Pre-Show wird gezeigt, welche sogar einer Storyline unterliegt. Im passenden Moment folgt der wunderbar intensive Launch, der dank der etwas anderen Sitzposition umso schöner ist. Nach der ansteigenden Abschussstrecke folgt ein Tal und somit ausgeprägte Airtime auf der Kuppe des Hügel über den man gerade brettert. Was nun kommt ist auf den linken inneren Platz in der ersten Reihe absolut genial, auf allen anderen Plätzen jedoch eine Tortur unterschiedlichen Ausmaßes. Die Kurven bis zur Rolle sind z.B. auf den rechts äußeren Platz mit enormen Schlägen bestückt, was mit dem Wort Vibration nichts mehr gemein hat. Die Rolle selbst fährt sich auf allen Plätzen einfach nur toll und die abschließende Kurve unterliegt glücklicher Weise einem recht großen Radius und ist für die äußeren Plätze durchaus erträglich.

Nach Verlassen der Station gelangt man in einem Shop, in dem man stilecht Weine kaufen kann. Die Anlage selbst ist entweder absolute Grütze oder wirklich genial, dazwischen gibt es im Grunde keine weiteren Möglichkeiten. Sehr zu empfehlen ist der linke innere Sitzplatz, vorzugsweise in der ersten Reihe.

Sea Odyssea

Neben jeweils einer Station der Parkeisenbahn, sowie der Intamin Guided Boat Tour findet man in diesem Bereich nicht mehr viel. Ähnlich bestückt ist, der oft hochgelobte, Bereich Polynesia, in dem man neben der HUSS Schiffschaukel Kon-Tiki Wave und dem Sea Odyssea Simulator, wo neben dem passablen Film Aquaride noch Turtle Vision – sprich Sammys großes Abenteuer – gezeigt wird, noch den Intamin Spillwater Tutuki Splash fahren kann. Der Bereich selbst erinnert an einen Großteil des Themenparks Isla Magica in Sevilla, schön fürs Auge, aber mehr dann auch nicht.

Tutuki Splash

Tutuki Splash, eine Anlage die oftmals als sehr nass dargestellt wird, stellte sich leider als trocken heraus und so ergab sich, dass die einzige Stelle an der man nass werden konnte der Einflussbereich der Wasserpistolen am Wegesrande war. Besonders erwähnenswert im negativen Sinne ist der Kaugummitunnel vor der ersten Schußfahrt, welcher nicht nur abartig daher kommt, sondern auch perfekt das Niveau seiner Gäste widerspiegelt und das trotz mehr als 40€ Eintritt. Unter Berücksichtigung aller Punkte eine der schwächsten Spillwateranlagen Europas.

Tami Tami

Ehemals zu Polynesia gehörte der Vekoma Rollerskater Tami Tami, der nun zum Kinderbereich Sesamo Aventura gehört. Dieser Bereich ist im Grunde gut gelungen und weißt eine gute Anzahl von geeigneten Fahrgeschäften auf, die dementsprechend auch gut angenommen werden. Die Achterbahn selbst dreht in Port Aventura nur eine Runde, was der Kapazität zu verschulden ist.

Dragon Khan

Da Sesamo Aventura eine Sackgasse bildet geht es durch Polynesia wieder auf den Rundweg in den schönsten Themenbereich des Parks. Vorbei an einer Zierer Berg- und Talbahn in bewährter Drachenoptik, wunderschön gestaltenen Teetassen aus dem Hause Mack Rides und einen, wenn auch etwas versteckten, Zamperla Baloon Race, geht es den Hang immer weiter aufwärts um den auf dem Berg thronenden Drachen einen Besuch abzustatten. Dragon Khan ist ein nicht übersehbarer Koloss mit einem an sich wunderbaren Layout.

Vielleicht lag es an den hohen Erwartungen die ich seit Parque Warners Superman an die Bahn hatte, dem wirklich gut durchdachten Layout oder der allgemeinen Meinung gegenüber der Bahn, aber das es eine solche Achterbahn schafft den Intamin Wing Rider des gleichen Parks noch zu unterbieten hielt ich eigentlich für unmöglich.

Die Fahrt mit ihren acht Inversionen könnte so gut sein, würde die Anlage nicht nicht ohne Unterbrechung unangenehm ruckeln. Hier gleicht der Fahrkomfort dem Fahrspaß. Nebenan dreht im übrigen ein Zierer Wellenflieger seine Runden und glücklicher Weise bot dieser eine gute Fahrt.

El Diablo

Geht man den Berg entlang des Rundweges herunter so läuft man direkt den Arrow Mine Train El Diablo entgegen. Die Fahreigenschaften dieses Hybrids übertreffen die der beiden großen Stahlachterbahnen um Welten und gerade der erste und der letzte Streckenabschnitt macht einfach nur verdammt viel Spaß. Den Spitznamen „Lifthill the ride“ ist zwar durchaus treffend, aber keineswegs störend. Im Vergleich zu anderen europäischen Anlagen mit führerlosen Minenzügen steht El Diablo als überraschend anders da.

Hurakan Condor

Als weiteres Highlight im Port Aventura wird oftmals der Giant Drop Hurakan Condor genannt. Die Fallhöhe von knappen 86m ist schon recht beeindruckend und die Aussicht von dort oben recht schön, doch der eigentliche Fall enttäuscht. Wo die kleineren Giant Drops immerhin noch intensiv sind und Gyro Drop Türme durch ihre größere Masse automatisch intensiver fallen, so fiel der Fall auf Hurakan Condor eher lasch aus. Auch an dieser Anlage fiel erneut das Benehmen der Gäste sehr negativ auf, denn diese spukten einfach so auf den Stationsboden.

Templo del Fuego

Unweit des Musik Express Yucatan befindet sich der Eingang zum Templo del Fuego, einer Specialeffectshow mit einer tollpatschigen Archäologin, die einen Fluch nach den anderen auslöst und es somit den Showbesuchern angenehm warm macht. Die Effekte sind allesamt gut und einige auch recht überraschend. Im Hauptraum folgt dann alles Schlag auf Schlag, weshalb es sich lohnt die Show öfters zu sehen.

Serpiente Emplumada

Kurz vor Verlassen des Bereiches sollte ein Schwarzkopf-Fan aufpassen, denn sonst verpasst er eines der zu Letzt gebauten Fahrgeschäfte des Herstellers. Die Fahrt auf einem Schwarzkopf Sombrero gleicht einer Mischung aus HUSS Take Off und einem Polypen, leider ist die Fahrt schnell monoton, was auf den überragenden Monstern so schnell nicht passiert. Dennoch ist die Serpiente Emplumada das beste Fahrgeschäft in Port Aventura und sollte auf jeden Fall mit einer Fahrt gewürdigt werden.

Tomahawk

Im Westernbereich gegenüber dem HUSS Flipper VolPaiute, der augenscheinlich ein absolut lahmes Fahrprogramm an den Tag legte, befindet sich die Kinderholzachterbahn Tomahawk. Die Schlange bewegt sich hier leider nur sehr langsam voran, was unter anderem daran liegt, dass nur ein Erwachsener pro Reihe in die PTC Wagen passt. Daher kann man zwar den wunderbaren Klängen von Vultrix, der coolsten je gebauten Animatronikfigur, zuhören ist aber der Sonne wehrlos ausgesetzt. Die Fahrt selbst fällt recht witzig aus, bietet genug Geschwindigkeit und Kräfte um nicht zu langweilig zu sein, ist dabei aber für die angedachte Zielgruppe sehr gut geeignet und ein wunderbare Einstiegsachterbahn für den Freizeitparkfan von morgen.

Stampida

Um Tomahawk herum, stellenweise auch über und unter der Anlage verlaufen beide Spuren der Achterbahn Stampida. Um zur Station zu gelangen muss man einige Meter Queueline durchwandern, die hier glücklicher Weise sehr schattig ausfällt bevor man sich eine Seite aussuchen kann. Der Wartebereich der blauen Seite ist hierbei besser einsehbar, so dass die rote Seite morgens leerer ist. Nachdem man auf seinen Platz gewiesen wurde kann die Fahrt in den recht bequemen KumbaK Zügen losgehen.

Was nun folgt ist Holzachterbahn wie sie sein sollte und das noch zweimal nebeneinander. Die Strecke ist lang, die Geschwindigkeit ist hoch und der Rennaspekt ist sehr gelungen. Die rote Seite gurkt vor der Helix mit der Begegnung des anderen Zuges etwas herum, was bei der blauen Seite erst danach passiert, dort aber mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit. Die vielzähligen Gefälle sind ein Traum aus Holz und das Out of Contol Feeling ist hochgradig. Zwar könnte die ein oder andere Kurve etwas weniger brachial sein, aber dieser Aspekt macht die Bahn nicht schlechter als sie ist und so wie sie ist, selbst mit den oftmals und völlig belanglos kritisierten KumbaK Zügen, ist sie verdammt gut.

Silver River Flume

Neben einen Karussell, einem Autoscooter und einem Break Dance findet man in diesem Bereich noch zwei Wasserattraktionen. Die erste Anlage der man über den Weg läuft ist die Wildwasserbahn Silver River Flume mit einer sehr seltsamen Strecke, dessen Höhepunkt die letzte Schussfahrt ist. Der Nässegrad ist nicht mehr als mittelmaß, die Abfertigung zieht sich leider etwas und das obwohl auf der Strecke recht viele Boote unterwegs waren und man bemüht war alle Boote ordentlich zu füllen. Leider ist auch hier so einiges mit Kaugummi verklebt…

Grand Canyon Rapids

Die zweite Wasserattraktion in diesem Bereich sind die Grand Canyon Rapids, eine Intamin Raftinganlage mit Kunstfelsoptik. Der Nässegrad ist leider nur europäischer Raftingstandart, sprich einfach nicht vorhanden, weshalb die Anlage trotz all der Optik einfach nicht überzeugen konnte.

Bilder Port Aventura

Fazit Port Aventura

Port Aventura hinterlässt leider nur ein Bild, welches den Park weder schlecht noch überragend gut dastehen lassen kann. Das Fahrgeschäftsportfolio selbst ist nicht schlecht, nur die Fahrten an sich könnten besser sein. Größter Kritikpunkt ist jedoch das der Park der einzige unsaubere spanische Park war. Fast alles ist hier bekritzelt, was unter anderem auf Achterbahnzügen eigentlich nicht sein sollte, an denkbar ungeeignete Stellen ist alles mit Kaugummis zugepflastert und der Müll auf den Wegen und in den Warteschlangen muss einfach nicht sein. Auch hat Port Aventura ein großes Problem mit seinen Besuchern die sich oftmals nicht zu benehmen wissen oder nicht mal einfachste Anweisungen des Personals folgen konnten. Darüber hinaus ist Port Aventura der einzige Park der nicht penibelst darauf achtet das der Oberkörper bei allen Fahrgeschäften und im Park selbst bedeckt ist, was unter anderem doch zu sehr unschönen Einblicken führt.

 

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Die Dänen der Costa del Sol

Tivoli World

Unweit der spanischen Costa del Sol im Ort Arrayo de la Miel an einem Berghang gelegen befindet sich der Freizeitpark Tivoli World. Nachdem man den Eintrittspreis entrichtet hat kann man sich entweder das Supertivolino, das Wristband des Parks, kaufen oder auf Einzeltickets, den Tivolinos, zurückgreifen.

Sollte man nur zum Achterbahnfahren da sein lohnt es sich mit jeweils 2 Tickets pro Achterbahn einzudecken. Da der Park jedoch ein recht großes Angebot vorweisen kann lohnt sich das Supertivolino um einiges mehr. Da ich jedoch mit mehreren Personen unterwegs war, die allesamt das Portfolio des Parks nicht ausnutzen wollten, blieb es leider nur bei den Achterbahnen und immerhin einer Fahrt auf dem Techno Jump aus dem Hause Sartori, eine Fahrgeschäftsart welche ich schon länger mal testen wollte und in Spanien sehr populär ist.

Super Train Tokaido

Die erste Achterbahn der man über den Weg stolpert ist der Powered Coaster Super Train Tokaido eines mir unbekannten Herstellers, welcher jedoch dem ursprünglichen Blauen Enzian aus dem Hause Mack Rides glich. So sitzt man hier statt nebeneinander nämlich hintereinander, was dem Fahrvergnügen durchaus förderlich sein könnte, nur leider kroch der Super Train Tokaido gnadenlos über die Strecke.

Montaña Russa Infantil

Zwei Ebenen höher – der Park ist sehr hügelig – befindet sich die zweite Achterbahn des Parks in der normaler Weise nur Kinder befördert werden. Die Montaña Russa Infantil ist ein Kinderoval, ähnlich einem Zierer Tivoli Small, wirkt aber durch seine Stützkonstruktion und Chaisen nicht gerade vertrauenerweckend. Die Fahrt selbst macht durchaus Spaß, auch wenn das von Runde zu Runde abnimmt.

Montaña Russa

Auf der höchsten Etage des Parks findet man die man die ausgewachsene Achterbahn des Parks die Montaña Russa, eine Anlage des Herstellers Mundial, s.r.l., welche einer Mischung aus Wildcat und JetStar recht nahe kommt. Diese fährt sich, bis auf die grenzwertige Steilkurve am Anfang der Fahrt, recht lustig, vor allem da man hier öfters Airtime zu spüren bekommt. Für meine 200. Achterbahn zumindest ein echtes Unikat, welches mir sehr gefallen hat.

Passaje del Terror

Das restliche Portfolio des Parks reicht über mehrere klassische Fahrgeschäfte, mehreren Themenfahrten, einem schön gestalteten Fun House, einem modernen Freefall aus dem Hause Moser Rides, einem Top Spin von Soriani und Moser, den bereits erwähnten Techno Jump und der Passaje del Terror, die vielen bereits aus ihren englischen Standorten in London und Blackpool oder einigen anderen Ortschaften in Spanien bekannt sein dürfte. Das Maze selbst ist im Supertivolino nicht enthalten und muss wie auch die Gokarts und Bumper Boats extra gezahlt werden.

Fazit Tivoli World

Die Tivoli World selbst ist ein sehr charmanter Freizeitpark und bietet seinen Gästen eine schöne Mischung aus dänischen und spanischen Einflüssen. Die meisten Fahrgeschäfte hier sind älteren Baujahrs und verdienen es allesamt ausgetestet zu werden; ein Unterfangen was ich garantiert machen werde, sollte es mich irgendwann erneut in die Nähe der Stadt Malaga verschlagen.

 


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Ein Tag im Madridter Stadtpark

Parque de Atracciones de Madrid

Mitten im Casa de Campo, dem größten öffentlich zugänglichen Park von Madrid, gelegen befindet sich neben dem Madrider Zoo der Parque de Atracciones de Madrid, der Vergnügungspark der Stadt. Seit dem Jahr 1969 zieht er die Besuchermassen auf das Gelände der Aktiengruppe, die heute unter dem Namen Parques Reunidos bekannt ist. Wo früher noch das Tivoli Prinzip galt ist heute ein einmaliger Eintrittspreis zu bezahlen. Jahreskartenbesitzer etlicher Parques Reunidos Parks können direkt zum Einlass gehen. Einmal im Park hat man nun die Wahl aus drei Wegen: Nach links in den Maquinismo getauften Bereich mit der Achterbahn Abismo, geradeaus auf den Gran Avenida oder nach rechts in den Naturaleza benannten Bereich.

La Lanzadera

Da schon von weiten die Maurer Söhne Achterbahn Abismo lockte zog es uns vorerst nach links. Vorbei an einem sehr schönen und aufwendig gestalteten, jedoch defekten Top Spin ging es gleich in die erste Attraktion die einem über den Weg läuft, dem Intamin Giant Drop La Lanzadera. Dieser recht kleine Turm zieht immerhin recht ordentlich und kann im Vergleich zu größeren europäischen Anlagen überaus überzeugen.

Abismo

Der Drang nach einer gewissen Achterbahn deutscher Herstellung wurde immer größer, aber dafür muss ein Abgrund bezwungen werden – also der Abismo. Die von Maurer Söhne hergestellte XT 450 Anlage zeichnet sich dadurch aus, dass nach dem SkyLoop noch ein paar Streckenmeter folgen. Von außen wirkt die Anlage durchaus imposant und die angefügten Elemente wirken recht vielversprechend, nur so fahren wollte sich die Abismo allerdings dann doch nicht. Nach einem guten ersten Teil folgten ruppige Abfahrten und – dank unvorteilhaft geschlossenen Bügel – keinerlei Airtime . Die Bremsung hingegen fiel überraschender Weise durchaus sanft aus, was mir seit dem SkyWheel des Skyline Parks durchaus Sorgen gegenüber der Bahn gebracht hat. Dank höherer Intensität und dem lustigen Rückwärtspart überzeugt mich das SkyWheel um einiges mehr als seine erweiterte Version.

Tarantula

Praktischerweise befindet sich der Eingang der einen Maurer Söhne Anlage direkt am Ausgang der anderen, zumindest im Falle der Achterbahnen Tarantula und Abismo. Diese Achterbahn hatte am Anfang des Tages leider noch einen kleineren Defekt fuhr dann aber glücklicher Weise noch. Hier darf man einige Minuten in der Warteschlange investieren, die sich jedoch recht schnell voran bewegte. Nachdem man in den Einzelchaisen Platz genommen hat geht es den schnellen, aber sehr lauten und von weiten gut hörbaren Lift hinauf. Es folgen einige Abfahrten und Kurven in luftiger Höhe, bis es in den lustigen zweiten Part der Anlage geht. Hier geht es dann sehr intensiv durch den Parcours, wobei der Wagen auch noch sehr drehfreudig ist. Im Vergleich zu Dragons Fury aus dem englischen Chessington World of Adventures zieht die spanische Spinne durchaus den Kürzeren, nichts desto trotz bleibt sie in der Rangliste ganz weit oben.

El Aserradero

Direkt neben Tarantula und Abismo verläuft die Zamperla Wildwasserbahn El Aserradero durch den Parque de Atracciones de Madrid. Von der Fahrt sehr gewöhnungsbedürftig sind die steilen Lifte, in denen man sich zumindest vorne kaum halten kann. Die Schussfahrten können einen dann gut befeuchten und nach dem Tunnel am Ende der Fahrt bekommt man gegebenenfalls eine gute Dusche durch den Wasserfall ab, der sich entweder rechtzeitig ausschaltet oder sich über den Köpfen der Mitfahrer einfach mal einschaltet btw. sogar von Anfang an eingeschaltet bleibt.

Tyfon

Wo früher mal eine HUSS Enterprise und eine Schiffschaukel standen steht seit einigen Jahren eine Zamperla Disk’O mit Namen Tyfon. Leider erfolgte die Platzierung der Anlage nicht wirklich bedacht, so dass hier sehr viel offener Platz um die Bahn herum vorhanden ist und der Anschein kommt als würde hier etwas fehlen.

Rotor

Ein paar Meter weiter findet man einen HUSS Condor mit Namen Rotor. Die Abfertigung hat hier eine gefühlte Ewigkeit gedauert und bis man die Aussicht in luftiger Höhe genießen konnte mussten erst einmal die Baumkronen im oberen drittel der Flughöhe überwunden werden. Leider verliert die Anlage dadurch etwas ihrer Ausstrahlung.

Tornado

Etwas abseits, in einer Sackgasse gelegen, befindet sich der Intamin Suspended Looping Coaster Tornado. Das Layout ist für einen Invertedcoaster dieser Höhe ungewöhnlich langgezogen und besetzt einen Großteil des Bereiches um ihn herum für sich. Die Fahrt in den ziemlich langen Zug gestaltet sich dann als leicht ruppig und nicht wirklich spannend, nur der Korkenzieher mag als Highlight der Bahn genannt werden. Von außen her ist die Anlage ein Stützenwald ohne Gleichen, vor allem die Loopings verdienen hier besondere Anerkennung.

Sillas Voladoras und La Cueva de las Tarantulas

Erklimmt man den Weg aus der Sackgasse heraus kann man eine Runde auf den Wellenflug Sillas Voladoras wagen, bei zu hohen Andrang sogar über die Einzelsitz Warteschlange. Unter dem Spinningcoaster Tarantula befindet sich La Cueva de las Tarantulas, eine interaktive Themenfahrt durch eine mit Spinnen gefüllte Mine. Die Fahrt selbst ist gut gestaltet und der ein oder andere Effekt dann doch recht erschreckend. Das Fahrsystem selbst scheint etwas älter zu sein und so hat die Fahrt auch einen gewissen nostalgischen Charme.

La Maquina

Als letzte Attraktion in diesem Bereich sei die HUSS Frisbee La Maquina genannt, die nicht nur durch ihre überragende Gestaltung direkt ins Auge fällt, sondern auch eines der wohl intensivsten und ausgewogensten Fahrprogramme aufweisen kann. Selten ist eine Parkversion besser als die reisenden Exemplare gleichen Typus und so kann man La Maquina als Vorzeigeexemplar einer Frisbee aus dem Hause HUSS sehen.

Los Rapidos

Da das Wetter eine Abkühlung als sinnvoll erwiesen ließ wurde Los Rapidos im Bereich Naturaleza in Betracht gezogen. Diese von O.D Hopkins gebaute Anlage ist mal etwas anderes, findet man in Europa doch meist nur Intaminanlagen. Der Nässegrad des Anlage im Parque de Atracciones de Madrid gegeben, zumindest wenn einen die große Fontäne richtig erwischt, ansonsten gibt es gegen Ende noch einige Wasserstrahlen die direkt ins Boot ragen. Die Höhle mitten auf der Fahrt wirkt etwas kahl, ansonsten gehört diese Raftinganlage eindeutig zu einen der schöneren und nässeren Anlagen Europas.

Vértigo

Einen alten bekannten aus dem Bobbejaanland kann man hier in deutlich schönerer Gestaltung fahren. Wenn man jedoch an die Lücke denkt, welche die linke Seite im belgischen Freizeitpark hinterlassen hat, jedoch mit einem eher kritischen Blick. Die größte Schwachstelle hat Vértigo in ihrer Abfertigung, wo alle vier Wagen gleichzeitig beladen werden, anstelle dem durchaus flüssigeren Beladevorgang anderer Mäuse. Dank diesem Umstand kam es hier zu unnötig langen Pausen und sehr lange Warteschlangen. Die Fahrt selbst verläuft nicht mehr so brachial wie es damals in Lichtaart der Fall war, schade um die tolle Bremsung.

Los Fiordos

Die zweite Wasserattraktion in diesem Bereich ist der Spillwater Los Fiordos, welcher im Vergleich zu anderen Spillwateranlagen eine etwas längere Strecke bietet. Umstand dafür ist die Parkgrenze des Parque de Atracciones de Madrid quasi nebenan. Nachdem man in den Booten platzgenommen hat und die Bügel geschlossen wurde geht es auch schon los. Nach einer Kurve erklimmt man den Lift, woraufhin man nach einer 90° Kurve dem Wasserbecken immer näher kommt. Das Boot selbst verdrängt das Wasser leider nur zur Seite und nicht wie beim Spillwater Cataratas Salvajes im Parque Warner nach vorne, weshalb man hier vergleichsweise trocken (in etwa der Nässegrad einer guten Wildwasserbahn) aussteigt und selbst auf der Brücke  absolut gar nichts abbekommt.

Turbulencia und Vagones Locos

Im Kinderbereich findet man zwei Kinderachterbahnen. Zur großen Verwunderung konnten wir auf Anhieb bei beiden Achterbahnen einsteigen. Während einen die Vagones Locos wunderbar verdrescht haben konnte der kleine Suspended Coaster Turbulencia durch seinen recht hohen Ausschlag überzeugen und machte sogar recht viel Spaß.

Zeppelin

Bemerkenswert in diesem Bereich ist die Parkeisenbahn, die unüblicher Weise einfach mal über den Köpfen der Parkgäste errichtet wurde. Ansonsten bietet der Bereich noch einiges für die ganz kleinen Gäste. Im letzten Bereich des Parks, Tranquilidad genannt, findet man unter anderem die Zeppelin Monorail mit welcher man einen guten Eindruck über den Park gewinnen kann, das alte und recht unschöne Riesenrad, sowie eine hässliche und defekte Schiffschaukel. Die Themenfahrt Fantasia, eine Kopie von Disneys It’s a small world, war leider geschlossen, beim Starflyer war eine Wartezeit von einer Stunde angesagt und das seit 1989 etablierte Maze El Viejo Caseron schlug mit 5€ Eintritt zu Buche.

La Jungla

Die Kanalfahrt La Jungla kann durch ihre uralt Animatroniks punkten, welche allesamt aus diversen anderen Anlagen bekannt sind und selbst die Soundeffekte bekannter deutschen Anlagen findet man hier wieder. Die Fahrt selbst ist recht lang, durchläuft einige Afrikaszenen bis man durch Asien fährt und ist im Gesamten gesehen zwar recht trashig, aber durchaus nett.

Bilder Parque de Atracciones de Madrid

Schlusswort

Durch die Gran Avenida, in der sich nur ein Bewegungssimulator befindet ging es nun zum Parkausgang hinunter. Der Parque de Atracciones de Madrid selbst hat durchaus seinen Charme, jedoch auch einige unschöne bzw. einfach nur leere Ecken zu bieten. Die Achterbahnen sind, bis auf Tarantula, allesamt Mittelklasse und bei den Fahrgeschäften können nur einige wirklich überzeugen. Am schwierigsten tat ich mich mit der Achterbahn Abismo. Dennoch sollte man den Park unbedingt einmal gesehen haben.

 

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