Eine Reise nach Kroatien auf Voltron Nevera

Die neueste Achterbahn im Europa Park heißt Voltron Nevera und steht im brandneuen und leider noch nicht ganz fertiggestellten Themenbereich Kroatien. Vom Typ her handelt es sich um einen Stryker Coaster, der im Grunde eine Weiterentwicklung des bereits bekannten Big Dippers ist. Dieses Mack-Produkt bietet jedoch einen längeren Zug und ist in der Gestaltung noch etwas flexibler, so kann die Achterbahn unter anderem sowohl vorwärts als auch rückwärts fahren, was beim Ursprungsmodell noch nicht möglich war.

Insgesamt punktet Voltron Nevera vor allem mit seinen Features. Nach dem Beladen des Zuges fahren die Schulterbügel vollautomatisch nach unten. Ein kurzer Check und schon ist man auf dem Weg zum ersten Highlight. Doch bevor es soweit ist, wird der Wagen parallel zur ersten Showszene angehoben und ein wenig durchgeschüttelt. Ein netter Effekt, wenn auch etwas zahm. Kurz darauf folgt aber der eigentliche Start der Achterbahn und so schießen wir äußerst brachial eine übergeneigte Steigung hinauf. Mit Wucht zieht es uns nun in das erste Überkopfelement, das einem Humpty Dump Lift auf einem X-Car Coaster von Maurer recht ähnlich ist. Der anschließende Sturz geht direkt in eine Rolle über – ein herrlicher Moment. Nach einem Speedbump geht es dann einen Immelmann hinauf. Direkt nach dem Richtungswechsel geht es wieder in ein sehr ähnliches Fahrelement, hier jedoch mit einer wunderbar eingeleiteten Querneigung am oberen Scheitelpunkt. Im Tal erwartet uns dann der zweite Abschussbereich, der hier sogar als eigenständiger Blockbereich fungiert und die Wagen sicher zum Stehen bringen kann, im Falle eines Stopps schaukeln die Wagen hier ein wenig hin und her, um genug Anlauf für die Weiterfahrt zu bekommen. Mit Schwung geht es dann für einige Sekunden schwerelos und kopfüber durch einen Stall. Nach einem Airtimehügel geht es mit mehrmaligem Richtungswechsel weiter nach oben. Ein Dip zur Seite führt uns dann in einen Dive Loop, nach dem wir ziemlich hart in die Blockbremse geleitet werden. Dort erwartet uns eine große Drehscheibe, die gleichzeitig als Weiche für die Abstellgleise dient. Diese ist zwar etwas gestaltet, bietet aber keine erzählerische Tiefe zur Fahrt, wodurch die Fahrt zweigeteilt wird.

Nach einer Drehung um 180° beginnt der zweite Teil der Fahrt direkt mit einem Rückwärtsstart in einen überhängenden Spike. Mit Schwung werden wir dann auf unsere Höchstgeschwindigkeit katapultiert und fahren sofort einen Tophat hinauf. Eine Kurve führt uns dann zu einem weiteren Airtime-Hügel. Ein interessant zur Seite geneigter Airtimehügel entlässt uns dann parallel zum Stall, den wir in einem wunderbar intensiven Double-Up kreuzen. Nach einer weiteren Blockbremse zieht es uns dann wunderbar geschmeidig in eine weitere Rolle. Diese führt uns gleich in eine Steilkurve an den vom Themenbereich aus sichtbaren Gebäuden vorbei. Gesäumt von Ruinen führt die Fahrt dann in einen Immelmann Turn, der uns direkt in die finale Inversion der Fahrt entlässt. Nach einem weiteren Airtimehügel erreichen wir die Bremsstrecke der Achterbahn und werden sanft auf Schrittgeschwindigkeit abgebremst.

Bis zum Stall ist Voltron Nivera eine Weltklasse-Achterbahn, danach verfällt sie leider in ein sehr repetitives Muster aus Airtimehügeln und Korkenziehern, das in der Mitte der Fahrt kurz unterbrochen wird. Irgendwo muss man ja seine Abstellgleise unterbringen, wenn schon in der Nähe der Station kein Platz ist, aber die Platzierung führt zu einer unnötigen Zweiteilung der Fahrt und einer recht linearen Fahrt hin und zurück zur Drehweiche. Dabei punktet Voltron Nevera vor allem mit seiner kompakten Bauweise gerade am Anfang und Ende der Strecke.

Auch wenn mich persönlich andere Achterbahnen im Europa Park mehr begeistern als Voltron Nevera, ist es eine sehr schöne Achterbahn geworden. Die Fahrt macht Spaß und überzeugt vor allem im ersten Drittel durch ein wirklich tolles Streckenlayout. Die Achterbahn macht definitiv Spaß und das ist alles, was zählt.

Bilder Europa Park

 


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Rulantica


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Wasserpark:Rulantica (seit 2019)
Teil des Resorts Europa Park Resort
Adresse:Roland-Mack-Ring 1
77977 Rust
https://www.europapark.de/de/rulantica
Betrieb:Fam. Mack

Rulantica in der Nähe von Rust, Baden-Württemberg, ist der zweite Park des Europa Park Resorts. Der Wasserpark öffnete seine Pforten im Jahr 2019 und hat sich seitdem rasant entwickelt. Heute ist Rulantica einer der umfassendsten Wasserparks in Europa und bietet zahlreiche Rutschen, die man sonst nur in Wasserparks in Übersee findet. 

Fun Fact: Das Maskottchen Snorri trat erstmals in seiner eigenen Themenfahrt im Europa-Park auf.

 

 
 
 

Highlights des Wasserparks

 




Rulantica

 

Dugdrop & Vildvål

Zwei sehr intensive Turborutschen

 


Rulantica

 

Snorri’s Saga

Ein sehr nett gestalteter Lazy River

 


Rulantica

 

Vinter Rytt

Der Ritt auf der Tornado Wave

 


Batavia brennt – und ihr wollt dahin?

Vorwort

Tja, wer hätte gedacht, dass Batavia tatsächlich einmal abbrennen würde. Aber zwei Jahre nach der Katastrophe im Europa Park wollten wir uns die Neuauflage der Piratenfahrt in Batavia nicht entgehen lassen, wie auch einige andere Neuheiten der letzten drei Jahre.

Die Neuheiten im Europa Park

Voletarium

Den Anfang unserer kleinen Tour macht das Voletarium im Eingangsbereich des Freizeitparks. Das Fahrgeschäft ist das erste Projekt unter dem Deckmantel des Adventure Club of Europe, eines fiktiven Abenteurerclubs, der die Neuheiten der letzten Jahre innerhalb des Parks ein wenig miteinander verbindet und somit auch als Markenzeichen des Europa Parks fungieren soll. Ähnlich wie beim neuen Wasserpark Rulantica wird auch dieser durch verschiedene Romane ad absurdum geführt, was es schwer macht, dem Ganzen noch einmal zu folgen.

Wenn man sich jedoch auf das Wesentliche konzentriert, handelt es sich beim Voletarium um ein sogenanntes Flying Theater der Firma Brogent Technologies. Der Flugsimulator bietet einen atemberaubenden, aber sehr familienfreundlichen Flug durch Europa. Allerdings sind nicht alle Übergänge zwischen den einzelnen Szenen gelungen und logisch umgesetzt, so dass der Film im Vergleich zu den wirklich gelungenen Filmen der Fuji Airlines im japanischen Fuji-Q Highland oder des Sky Voyager in der australischen Dreamworld etwas schwächelt.

Dennoch wertet das Voletarium gerade durch seine Lage den vorderen Parkteil insgesamt auf. Das Fahrgeschäft ist insgesamt stimmig und eignet sich hervorragend für eine Fahrt zwischendurch.

Jim Knopf – Reise durch Lummerland

Ähnlich verhält es sich mit Jim Knopf – Reise durch Lummerland. In bester Europa Park-Manier hat man es sich nicht nehmen lassen, eine weitere – diesmal vor allem im deutschsprachigen Raum bekannte – Lizenz in den Park zu integrieren. Dazu wurde die Kinderlokomotive Old’99 umgebaut, die zuvor ein Zirkusthema hatte und nun in einem kleinen Pavillon der benachbarten Marionetten-Bootsfahrt ein neues Zuhause gefunden hat. Dementsprechend fährt man nun mit der Lokomotive Emma durch das aus Michael Endes Buch bekannte Lummerland, was besonders für kleinere Kinder ein tolles Erlebnis ist.

Snorri Touren

Ähnlich verhält es sich mit der beliebten Themenfahrt Snorri Touren, die mit dem Neubau des skandinavischen Themenbereichs in dessen Untergeschoss umgezogen ist. Hier führt Snorri – das Maskottchen des Wasserparks Rulantica – durch die sagenumwobene Wasserwelt vor den Toren Rusts. Durch die plastische Gestaltung und die größtenteils gelungene Medienintegration macht die Fahrt einiges richtig – lediglich die kurze Rutschsequenz, bei der der Wagen auf eine bewegliche Plattform fährt, erinnert durch ihre schwammige Grafik an frühe Playstation 2 Titel und trübt somit den eigentlich stimmigen Gesamteindruck ungemein.

Madame Freudenreich

Was man dem liebenswerten Snorri noch verzeihen mag, kann man Frau Freudenreich beim besten Willen nicht nachsehen – immerhin war das Universum der Energie einst die stimmigste Themenfahrt des gesamten Freizeitparks. Jetzt ist sie nicht einmal mehr ein Schatten ihrer selbst, sondern eine Attraktion, die man am besten meidet. Kleine Kinder könnten sich vielleicht noch an dem elsässischen Gugelhupf-Dinosaurier-Brei erfreuen, aber mir fällt niemand ein, der diesen Quark auch nur halbwegs vertragen könnte.

Eurosat CanCan Coaster

Gut, dass gleich darüber die Grüne Fee Einzug gehalten hat. Denn die Indoor-Achterbahn Eurosat CanCan Coaster entführt uns seit ihrem Umbau in einen Rausch der Sinne. Getrieben von Absinth und den vertrauten Klängen von In A Second Orbit erklimmen wir in altbekannter Manier den Trommellift, bevor der Galop infernal beginnt und wir uns in einer nagelneuen Achterbahn wiederfinden.

Wie beim CanCan schwingen wir durch die Kurven. Vorbei an großen Schwarzlichtkulissen rasen wir immer schneller über den Scheitelpunkt und werden zwischendurch auch ein wenig aus dem Sitz gehoben. Dass das Erlebnis absolut sanft ist, macht die Fahrt umso schöner.

Eurosat war schon immer eine gute Indoor-Achterbahn. Etwas ruppig in der Fahrt, aber sehr unterhaltsam. Der Eurosat CanCan Coaster hingegen ist eine der besten Achterbahnen Europas. Perfekt ausbalanciert, stimmungsvoll und mit einem tollen Showwert. Hier stimmt einfach alles.

Eurosat Coastiality

Wobei das eigentlich nur auf den CanCan Coaster zutrifft. Es gibt nämlich auch noch Eurosat Coastiality. Während der eine durch die Zusammenarbeit mit dem Varieté Moulin Rouge zu neuen Höhenflügen ansetzen konnte, setzt der andere auf ein VR-Erlebnis basierend auf Luc Bessons Valerian – Die Stadt der tausend Planeten.

Grundsätzlich finde ich VR-Achterbahnen lustig und der Europa Park hat mit dem Alpenexpress Enzian bereits gezeigt, was man aus einer Achterbahn noch alles herausholen kann. Trotz der veralteten Grafik war der erste Film eine Offenbarung sondergleichen. Danach folgten viele Parks dem VR-Trend und es schien kein Halten mehr zu geben. So schnell wie der Trend kam, so schnell ist er glücklicherweise auch wieder verschwunden und so ist es erstaunlich, dass der Europa Park als einziger Park weltweit diese Technologie weiter vorantreibt. Dank der Stand-Alone-Attraktion Yullbe im Resort findet dies jedoch nicht mehr aktiv im Park statt.

Eurosat Coastiality ist zumindest in der Theorie eine durchaus passable Upcharge-Attraktion, die dank eines separaten Bahnhofs die Kapazität der Achterbahn Eurosat CanCan Coaster kaum bis gar nicht beeinträchtigt, wodurch einer der Hauptkritikpunkte an VR-Achterbahnen entfällt. Allerdings ist die Fahrt aufgrund der veralteten Grafik anstrengend und wenig beeindruckend. Der Schauwert der Achterbahn geht dadurch völlig verloren, weshalb auch kein Anreiz für eine Wiederholungsfahrt besteht.

Piraten in Batavia

Grund genug für einen Ausflug bietet derweil die Themenfahrt Piraten in Batavia, die durch den Umbau eine Frischzellenkur sondergleichen erhalten hat. Was früher eine langatmige Rip-off-Variante von Disneys Pirates of the Caribbean war, ist jetzt dank einer durchgehenden Handlung rund um den Abenteurer Bartholomeus van Robbemond und seinen Otter Jopie deutlich eigenständiger unterwegs. Die Piratenfahrt in Batavia ist äußerst unterhaltsam und bietet insgesamt einen hohen Schauwert, weshalb man sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Bilder Europa Park

Schlusswort

Wie man sieht, hat sich der Europa Park in den letzten Jahren ziemlich verändert. Einige Projekte waren längst überfällig und bei der einen oder anderen Attraktion des Freizeitparks wünscht man sich diese tatsächlich noch. Auch wenn nicht jeder Umbau gelungen und nicht jede Lizenz ein Gewinn für den Park ist, so ist der Tatendrang der Familie Mack insgesamt positiv zu bewerten. Man versucht einfach einen Freizeitpark von Weltrang einer immer größer werdenden Besucherschar zu präsentieren, nur leider wird dabei oft vergessen, dass tolle Attraktionen keine zusätzliche Medienintegration brauchen.

 

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