Vom Freischütz und anderen Achterbahnen

Bayern Park

Der Bayern Park gehört zu den eher hochgelobten Freizeitparks in Deutschland, der spätestens mit dem Bau des Freischütz die Blicke aller Achterbahnfreunde auf sich gezogen hat. Pünktlich zur Eröffnung waren wir im Park, immerhin hatten wir an diesem Tag nur eine Anfahrt von ca. 6 km zu bewältigen, und der erste Eindruck war zunächst recht positiv, auch wenn das Wetter leider nicht wie am Vortag mitspielen wollte.

Da der Fahrbetrieb an den meisten Attraktionen zur angegebenen Zeit noch nicht begonnen hatte, vergnügten wir uns zunächst mit den Heege Kometenschaukeln, die auch hier Airtime en masse boten. Leider verpassten wir vorerst den kompletten oberen Teil des Parks mit Wellenflug, Spielhalle inklusive Butterfly in Weltraumoptik sowie die zweite Schmetterlingsbahn, sodass wir diesen erst gegen Ende unseres Aufenthaltes abhaken konnten.

Froschbahn

Der interessante Teil des Bayern Parks liegt ohnehin tiefer und kann mit der Froschbahn die erste Achterbahnfahrt des Tages bieten. Die kleine Achterbahn öffnete zum Glück nur mit leichter Verspätung, musste aber noch einige Testfahrten absolvieren. Dank einer kleinen Gruppe Jugendlicher war der Zug gut gefüllt und drehte mit guter Laune einige Runden auf dem kleinen ovalen Layout.

Achterbahn

Freunde besonders langer Achterbahnen kommen bei der Zierer New Tivoli mit dem unglaublich originellen Achterbahnnamen auf ihre Kosten. Diese Achterbahn ist baugleich mit dem Green Scream im englischen Adventure Island in Southend-on-Sea.

Nach einer Linkskurve geht es den Lifthügel hinauf und der Zug zeigt sich zum ersten Mal in seiner ganzen Pracht. Sehr flach folgt die erste Abfahrt, die in einer Rechtskurve schnell an Geschwindigkeit gewinnt. Es folgt eine Linkskurve, die in der Streckenführung eine Acht ergibt. Oberhalb des Stationsgebäudes wird wieder Schwung aufgenommen und das folgende Tal mit viel Kraft durchfahren. Es folgt eine weitere Helix, diesmal im Uhrzeigersinn, die einmal um den Lift herumführt, kurz bevor es auf kürzestem Weg geradeaus zum Ende der Bahn geht.

Die Achterbahn ist eine sehr ordentliche Anlage und macht durch die ausgeprägten Kräfte richtig Spaß, wenn da nicht das völlig unfähige Personal wäre. Es ist mir ein großes Rätsel, warum der Zug trotz überdachter Station völlig nass ist und das Personal, das am anderen Ende der Station steht – damit niemand merkt, dass es da ist – nicht einmal auf die Idee kommt, den Zug einfach zu säubern, bevor die ersten Gäste minutenlang auf ihre Fahrt warten. Lustigerweise hat das sogar ein älterer Herr bei Karlos Taxi im dänischen Djurs Sommerland gemacht, ohne dass wir ihn darum gebeten hätten. Aber nicht nur hier fehlte es im Laufe des Tages an derartigen Kompetenzen.

Schmetterlingstanz und Wildpark mit Sommerrodelbahn

Nach einer mäßigen Fahrt mit dem HUSS Airboat Schmetterlingstanz ging es über eine Brücke in einen eigentlich unscheinbaren Parkteil. Nicht jeder Park kann sich einen völlig verdreckten See mit Dampferfahrt und einem künstlichen Schloss im bayerischen Stil am Ufer leisten. Durch dessen optisch ansprechenden Garten führt eine kleine Rundbootfahrt, an deren Ende eine Grotte mit Jungbrunnen wartet, für Amerikaner also wieder einmal die heißeste Versuchung, seit es Europa gibt.

Hier in der Ecke befindet sich auch der Eingang zum Wildpark des Bayern Parks, der wohl der einzige Grund ist, warum es sich überhaupt lohnt, den weiten Weg hierher zu machen. Freunde von Sommerrodelbahnen mögen das anders sehen, aber kostenpflichtige Fahrgeschäfte in einem Freizeitpark, in dem selbst die Heege-Fahrgeschäfte umsonst sind, grenzen an Frechheit, zumal es im oberen Teil des Parks noch eine weitere Anlage gibt.

Thalon

Wieder in der Zivilisation angekommen, konnten wir die ersten Testfahrten des Freischütz beobachten, aber es sah nicht so aus, als würde die Anlage bald eröffnet werden, also ging es parallel zur Strecke den Berg hinauf, denn am oberen Ende dieses Weges wartete ein umgebauter Turm auf uns, um sein Inneres zu erkunden.

Bei dem Fahrgeschäft im Inneren des ehemaligen Aussichtsturms handelt es sich um einen Zierer Family Freefall Tower, wie man ihn überall findet, beste Beispiele sind die Doppelanlage Tikal im Phantasialand oder Majas Blütenturm im Holiday Park. Im Gegensatz zu diesen brillanten Spaßmaschinen hat man hier jedoch versucht, das Fahrgeschäft mit einer belanglosen Hintergrundgeschichte aufzuwerten, indem man ab und zu Szenen in verschiedenen Höhen ohne jegliche Animatronik beleuchtet. Das Konzept an sich mag gut sein, aber dazu müsste die Fahrt selbst dynamischer sein und nicht im Kleinkindmodus laufen. Die Szenen im Inneren machen absolut keinen Sinn und können auch komplett weggelassen werden, dadurch würde man die Fahrt sogar noch aufwerten und auch die Optik des Turmes stark verbessern, denn die Anbauten für die Innenszenen machen den Turm nicht sonderlich attraktiv, obwohl durch die hässliche Lackierung des Turmes schon einiges retuschiert wurde.

Neben dem Turm steht ein Zierer Kontiki, der außer einer Warteschlange, bei der man als Erwachsener auf seinen Kopf aufpassen sollte, nicht viel zu bieten hat. Dafür fügt er sich aber wunderbar in das Thema Thalonien ein.

Wildwasser-Rafting

Unterhalb dieser Attraktionen zeigt sich eines der Highlights des Bayern Park: der abc rides Rapid River Splash Wildwasser-Rafting. Auf den ersten Blick unterscheidet sich die schön gestaltete Anlage kaum von den kleineren Raftinganlagen des Herstellers, allerdings wurde hier auf eine kompakte Bauweise zugunsten eines Strömungskanals vor dem Lifthügel inklusive Wasserfall verzichtet. Oben angekommen nimmt das Boot langsam aber sicher Fahrt auf und spätestens nach der ersten Kurvenkombination dreht man sich wie verrückt. Dazu kommt ein recht ausgeprägtes Schaukeln der Boote, so dass die Talfahrt durchaus unterhaltsam ist. Am Ende der Rutschpartie wartet der obligatorische Splash auf die Fahrgäste, wobei der Nässegrad, wie für die Anlagen des Herstellers typisch, je nach Beladung der Boote zwischen einer Ganzkörperdusche oder gegen Null tendiert.

Freischütz

Das zweite Highlight befindet sich direkt neben der Raftinganlage, leider ist der Eingang auf der anderen Seite, so dass man von hier aus lange Wege auf und ab gehen muss. Schön gestaltete Wartebereiche haben durchaus ihren Reiz und auch die Operachterbahn Freischütz kann einen entsprechenden Bereich vorweisen. Dabei führt ein Weg unterhalb des Inside Tophats durch zwei Gebäude mit zickzackförmiger Wegführung auf einen offenen Platz, bevor man in ein Labyrinth eintritt. Nach diesem folgt ein größerer Platz, bevor es über mehrere kleinere Wege mit unterschiedlichen Hindernissen – hier war nur eine Wegführung offen – in Richtung der sehr modernen Station geht.

Kaum hat man im Zug Platz genommen, geht es auch gleich los; erst ein wenig vorwärts, dann ein wenig rückwärts und dann setzt sich der Zug langsam in Bewegung, um sogleich kraftvoll nach vorne beschleunigt zu werden. Stets bergauf geht es mit ordentlich Druck in die erste Inversion. Im anschließenden Tal wird man kräftig in den Wagen gepresst, aber auch ordentlich durchgeschüttelt. Der anschließende Looping fährt sich wunderbar kraftvoll. Es folgt eine wahnsinnig intensive Bayernkurve, gefolgt von einer ebenso intensiven Herzlinienrolle. Etwas gemächlicher geht es in eine Steilkurve und dann in die letzte Inversion. Eine weitere Rechtskurve später durchfährt man die Station und wird mit viel Glück auf eine zweite Runde durch den Parcours geschickt, meist aber gebremst und zurück zur Startposition gefahren.

Der Freischütz ist eine sehr gute Achterbahn der Münchner Achterbahnschmiede Maurer Söhne, die allerdings zu Recht berüchtigt ist für ihr ausgeprägtes Wackeln der Wagen, was man vor allem im vorderen Wagen spürt.

Bilder Bayern Park

Fazit Bayern Park

Der Bayern Park ist ein gepflegter Freizeitpark mit einigen guten Fahrgeschäften und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis sowohl beim Parkeintritt als auch in der Gastronomie. Allerdings verliert der Park viele Sympathiepunkte, sobald sich das Personal als inkompetent, unfreundlich und vor allem lustlos erweist. Anscheinend ist das in der Region ganz normal, denn das Personal im Premium Partner Hotel Schlappinger Hof war genauso. Klar, der Bayern Park zieht Touristen an und die muss man nicht mögen, aber anderswo zwingt man sich wenigstens noch das eine oder andere Lächeln auf die Wangen, während man seine Gäste kompetent und ohne Murren bedient – warum man das hier nicht schafft, ist höchst fraglich, auch wenn es nur ein Tag in der Nebensaison war.

 

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Auf Entdeckungstour im Bellewaerde Park

Bellewaerde Park

Der Bellewaerde Park befindet sich in der belgischen Provinz West-Vlaanderen, welche durch die Stadt Brügge sicherlich als schönster Teil Belgiens deklariert werden kann. Auch die Straßen sind hier nicht so bescheiden wie im Rest des Landes und die Nähe zu der französischen Region Nord-Pas-de-Calais beschert den Park ein angenehmeres Parkpublikum als man es beispielsweise im Ur-Walibi erleben kann.

Parkrundgang

Bengal Rapid River

Betritt man den Park durch den Eingang A und geht sogleich nach links trifft man nach passieren des Kettenkarussells auf die Vekoma Raftinganlage Bengal Rapid River, welche dem indischen Themenbereich zuzuschreiben ist. Die Gestaltung des Kanals ist schön anzusehen und der Raftingfaktor durch die Boote, wie auch bei der Schwesteranlage im Walibi Holland, ausgeprägt, nur leider kam es durch die Beliebtheit der Anlage nicht zu einer Fahrt. Hier sollte man sicherlich gegen Anfang oder am Ende des Besuches eine Fahrt wagen.

Bengal Express

Die zweite Attraktion in diesem Bereich ist der Bengal Express, eine Zugfahrt in geschlossenen Wagons bei der man durch großzügige Tiger- und Löwengehege fährt und bei der zweiten Kehrtwende die Wasseraufbereitungsanlage des Parks als Highlight bestaunen darf – immerhin wird dieses ja sogar via Lautsprecher angepriesen. Sollte nicht gleich ein Zug in der Station sein, oder dieser gerade abgefahren sein kann man hier tatsächlich recht lange Warten. Auch sagt dieses der großzügig angelegte Wartebereich auch aus, wobei es den Anschein hat, dass der Bellewaerde Park im Allgemeinen in der Hochsaison durchaus sehr voll werden kann.

Screaming Eagle

Am Ufer eines großen Sees gelegenen befindet sich der Themenbereich Canada, welcher die einzige von außen halbwegs einsichtige Attraktion des Bellewaerde Park aufweisen kann. Die Rede ist dabei vom Shot ’n‘ Drop Screaming Eagle, eine der seltenen Parkanlagen aus dem Hause HUSS. Im Gegensatz zu den des Öfteren vertretenen Space Shot Türme des Herstellers S&S Worldwide kann die Anlage aus dem Stand heraus nach oben geschossen werden. Im Gegensatz zu den Anlagen, welche vor einiger Zeit noch auf deutschem Kirmesboden zu sehen waren erfolgt der Abschuss nach oben doch sehr überraschend, da jegliche Rekommantion dieses nicht voraussehen ließ. In freier Wildbahn und nicht durch den Hall umherstehender Häuser beeinflusst ist der Lärmpegel dieses Geschäftes durchaus gering, wobei man als Mitfahrer beim Hochfahren der Gondel jedoch anderer Meinung sein kann. Der Fall ist im Vergleich zu besseren S&S Türmen eher zahm und Kräfte im negativen Bereich entstehen kaum, jedoch punktet die Anlage durch eine große Kapazität, der allgemeinen Gestaltung, sowie dem Abschuss und der höheren Fahrtdauer.

Niagara

Nebenan erstrahlt der Shoot the Chutes Niagara des Herstellers Interlink in seiner vollen Pracht. Diese Art der Wasserbahn zeichnet sich vor allem durch seine großen Boote und der entstehenden Welle aus, welche sich hier jedoch nur bedingt auf die Insassen des Bootes auswirkt. Tatsächlich ist der Nässegrad nicht so hoch wie bei den Anlagen Cataratas Salvajes aus dem spanischen Parque Warner oder Tidal Wave aus dem englischen Thorpe Park, aber immerhin nicht so enttäuschend wie bei Isla Magicas Iguazu. Auf der Brücke, welche seltsamer Weise nicht vom Ausgang der Anlage über die Anlage führt, sondern frei zugänglich als Brücke zwischen den Ufern dient, war die Sehnsucht nach dem nassen Element durchaus hoch. Hier warfen sich Kinder gnadenlos in die Welle und man konnte diese hinter einer sicheren Glaswand gut dabei beobachten. Tatsächlich bricht die Welle so seltsam durch das Boot, so dass der größte Teil dieser direkt die Brücke erwischt.

Die weiteren Attraktionen in diesem Bereich sind eine Koggenfahrt, eine nass wirkende Schlauchbootrutsche, sowie die ein wenig seltsam wirkende Schiffschaukel aus dem Hause HUSS. Von 13-16 Uhr kann man auf einer kleinen Insel Totenkopfaffen ein wenig näher kommen, da ein Weg genau durch deren Gehege verläuft.

Auf der rechten Seite des Parkeingangs A befindet sich der Kidspark Themenbereich, der einerseits aus einem mittelalterlich gestalteten Teilbereich besteht, andererseits aus einigen traditionellen Fahrgeschäften und einem mysteriösen Herrenhaus, sowie einem großen Kletter- und Rutschkomplex.

Maison Magique d’Houdini

Ob eben jenes Herrenhaus unbedingt zu dem Kinderbereich gehören sollte, mag man doch eher zu bezweifeln, denn die Preshow ist nicht unbedingt für ängstliche Personen gemacht, wenn gleich die eigentliche Thematik nicht gruselig ist. Nachdem man das Maison Magique d’Houdini betreten hat, wo einige Exponate ausgestellt wurden wird ein Film über seine Jugend gezeigt, welcher nach kurzer Zeit untermalt von einem fiesen Lachen jedoch wegbrennt. Nun aktivieren sich einige Effekte und nach einigen Tricks wird man eingeladen beim größten seiner Tricks selbst beizuwohnen.

Wo der Preshow Raum sehr detailliert gestaltet ist, so ist der Hauptraum doch überraschend leer. Im Vergleich zu anderen Hexenschaukeln des gleichen Herstellers kann man hier keine üppig gestaltete Raummitte finden, was den angestellten Bedienern die Abfertigung zwar durchaus erleichtert, aber doch ein wenig Schade ist. An den Seiten befinden sich Spiegel, die glücklicher Weise, fixiert sind und im späteren Verlauf noch eine weitere Funktion offenbaren.

Die eigentliche Fahrt lässt mit dem vorgetäuschten Überschlag ganz schön lange warten und auch die Musik bleibt einen nach der Fahrt nicht sehr lange in Erinnerung. Jedoch ist das wahnsinnige Genie Huidinis durchaus in Erinnerung geblieben, denn sein Trick war selbst nach Betteln für eine Befreiung noch nicht zu Ende. Trotz der Aussage man würde sich in seinem schlimmsten Alptraum befinden entsinnt sich Houdini nach einem weiteren fiesen Lachen und dem Worten „Ce que vous pensez que vous voyez n’est pas ce qu’il semblait. C’est ce qu’on appelle l’illusion“ wird man schlussendlich doch noch befreit. In den Spiegeln zeigt sich dabei ein animierter Schlüssel.

Jungle Mission

Vorbei an einigen sehr großzügigen Tiergehegen, welche hauptsächlich afrikanische Tierarten aufwiesen, geht es in den Jungle. Die Hauptattraktion dieses Bereiches und zugleich einer der Hauptattraktionen des Bellewaerde Park schlechthin ist die Towboat Safari Jungle Mission, bei der man wie im Erlebnis-Zoo Hannover an einigen Tiergehegen vorbei schippert. Diese Anlage wurde vor gar nicht langer Zeit von Grund auf erneuert und erstrahlt heute im frischen Glanz bzw. in ihrer jetzigen Ausprägung. Während der Fahrt werden einige Wassereffekte aktiviert, nur die wenigsten von diesen erfrischen die Besucher auch direkt. Das afrikanische Thema wurde dabei nicht so liebevoll rassistisch wie beim ehemaligen dänischen Vergnügungspark Sommerland Syd umgesetzt, kann aber von den bekannten Uraltanimatroniks, welche man allesamt in der Themenfahrt La Jungla des Parque de Atracciones de Madrid wiederfindet, glücklicherweise keine einzige vorweisen und hebt sich daher doch deutlich ab.

Coccinelle

Die Achterbahn mit der längsten Warteschlange war an diesem Tag ein Klassiker deutscher Ingenieurskunst mit dem Namen Coccinelle, oder Keverbaan, je nachdem welche Sprache man besser versteht. Interessanter Weise konnte die Anlage weder von der Lautstärke noch von der Geschwindigkeit mit baugleichen Anlagen verglichen werden, denn sie hörte sich weder an wie ein Düsenjet, noch war sie so langsam, dass sie zusätzliche Reibräder auf der Strecke brauchte. Tatsächlich konnte man weder diese Anlage, noch den Luftdruckturm von weiten hören. Die allgemeine Gestaltung als wilde Achterbahn des Westens wirkt zwar ein wenig ungewohnt, ist durch die umgebenden Wände und der Überdachung des Lifthills eigentlich recht gelungen.

River Splash und El Toro

Neben der Wildwasserbahn River Splash und einem Bisongehege beginnt der Themenbereich Mexico sein Dasein. Hier kann man in einem 4D Kino den Film Sammys großes Abenteuer auf Niederländisch beziehungsweise Französisch ansehen, eine Runde auf dem Break Dance El Toro in Kuhgondeln drehen, dem zur Zeit noch einzigen Topple Tower außerhalb Skandinaviens mit Personenverkehr in Europa bestaunen oder die beiden verbliebenen Achterbahnen des Bellewaerde Park fahren.

El Volador

Ein Topple Tower des Hersteller HUSS ist ein seltsames Gerät, denn es scheint spektakulär von außen und auch die Technik scheint durchdacht, wenn auch in den wenigsten Fällen zu funktionieren und dennoch gehört dieses Fahrgeschäft mit Abstand zu den langweiligsten was man in einem Freizeitpark erleben kann, was man zuvor evtl. noch von dem King Kong aus dem Bobbejaanland hätte sagen können, wobei dort weder die Fahrt noch das Äußere besonders interessant aussehen, aber immerhin hat die Anlage Effekte die einen tatsächlich betreffen. Die Fahrt in El Volador gleicht der eines Wellenfliegers sollte man ihn seitlich fahren, nur das man diesen deutlich langsamer und mit Schulterbügeln absolvieren würde und mit leichter Querneigung nach unten. Wie Chessington World of Adventures des Öfteren zeigte kann man so gut wie alles massiv aufwerten wenn man denn das Element Wasser dazu ausnutzt andere Leute nass zu machen, hier hingegen war es unerreichbare Deko, die nicht einmal die Schuhe bespritzte, schade, denn das Konzept sieht in Bewegung von außen sehr schön aus.

Boomerang

Einige Meter von der Anlage entfernt kann man den ersten jemals eröffneten Boomerang seine Ehre erweisen und tatsächlich ist diese Achterbahn ein würdiger Vertreter dieser Shuttlecoaster Art. Im Vergleich zu vielen anderen Vertretern kommt die Station nicht in einer Zeltoptik daher, sondern wurde passend zum mexikanischen Bereich gestaltet. Die Vekoma Züge der zweiten Generation fahren sich hier, wie auch bei der Schwesteranlage Cobra aus dem Walibi Belgium erstaunlich gut, wenn auch nicht ganz so perfekt wie in Wavre. Die Anlage selbst erstrahlt durch ihre Farben, ist jedoch nicht unbedingt am Geeignetsten für diesen Bahntypus platziert worden.

Huracan

Die Neuheit in diesem Jahr ist der Indoorcoaster Huracan, welcher die vermeintlich recht gute Piratenthemenfahrtkopie im selben Gebäude ersetzt hat. Von außen kann man einen kleinen Teil der Strecke einsehen und man fragt sich ein wenig, warum man diese nicht ein wenig mehr ausgeprägt hatte, immerhin ist die Höhe bis zum Boden doch noch recht hoch. Betritt man den ein wenig zu hellen Wartebereich dauert es auch nicht lange bis man sich in der schön gestalteten Station befindet. Da man hier, wie in den anderen Anlagen auch, abgezählt wird besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit sich seinen Lieblingsplatz zu ergattern.

Die Fahrt beginnt mit einer kleinen Themenfahrt, wo man begleitet von Musik und anderen Klängen durch die Elemente Feuer, Wasser und Wind geleitet wird. Anschließend fördert einen der Lifthill auf die Maximalhöhe der Anlage und nach einer kleinen Geraden folgt der kurvige erste Drop, welcher nach einem kleinen Anstieg wieder in das Gebäude führt. Nun folgt die überraschend wilde und zugleich ruhige Fahrt. Eine Kurve wechselt mit der nächsten und die Umschwünge machen dabei allesamt sehr viel her. Wo man denkt ein Force Coaster müsste so langsam mal enden macht Huracan einfach weiter, bis irgendwann auf einer Geraden haltmacht und dabei von Lasern ein wenig unterhalten wird, immerhin muss der vorangehende Block noch freigegeben werden.

Huracan macht als Dunkelachterbahn so einiges her und ist in der Halle tatsächlich so dunkel, wie man es selten erlebt. Die Geschwindigkeit wie auch die Kräfte während der Fahrt sind einfach toll und der Thementeil am Anfang nettes Beiwerk, auch wenn man diesen Part nicht unbedingt für eine sehr gute Achterbahn wie es Huracan nun mal ist bräuchte.

Bilder Bellewaerde Park

Fazit Bellewaerde Park

Der Bellewaerde Park ist zweifellos einer der schönsten Parks Europas und es tut mir schon ein wenig Leid den Park nach nur 3 1/2 Stunden verlassen gemusst zu haben, zumal Wiederholungsfahrten, wie auch eine Fahrt auf der seltenen Raftinganlage darunter gelitten haben. Die Companie des Alpes hat mit dem Bellewaerde Park einen großartigen Park, der vor allem gegenüber der Konkurrenz aus de Panne Punkten kann. Hier bleibt daher nur zu hoffen, dass auch in Zukunft weiter in die bisherige Richtung des doch recht großen Parks investiert wird.

 

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Ein Rundgang durch den Steinwasen Park

Steinwasen Park

Seit dem Jahr 1974 lockt der Steinwasen Park seine Gäste mit einigen Wildtieren in die Nähe der Ortschaft Oberried im Schwarzwald. Mit zwei parallel laufenden Sommerrodelbahnen bot man relativ früh eine weitere Attraktion für seine Parkgäste an. Nach dem Neubau des Eingangsgebäudes wurden kurz darauf im Keller dessen ein Mack Powered Coaster und eine Wiegand Bobkartbahn stationiert. Spätestens seit dem Bau der Spinning Raft Anlage aus dem Hause ABC Rides im Jahre 2008 ist der Park auch überregional bekannter.

Nachdem man den Preis für das Wristband bezahlt hat wird man zu aller erst mit dem Lokalpatriotismus des Parks konfrontiert. Wem es bisher nicht aufgefallen ist, der weiß das spätestens nun das er sich im Schwarzwald befindet und das ganze so liebevoll und detailliert gestaltet das man denken könnte man befände sich nicht in einem Kleinpark.  Neben einem Darkride und mehreren kleinen Kinos gibt es noch die Parkgastronomie auf dieser Etage.

Über eine Treppe kann man sich seinen Weg in die Eiswelt bahnen, die wieder einmal für einen solchen Park zu originell und professionell umgesetzt wurde. Leider ist der Eingang zu den zwei Attraktionen die durch die Eiswelt fahren an einer ganz anderen Stelle im Park. Statt also auf dem Weg zu den Attraktionen fanden wir uns in einer der Helices des Powered Coasters wieder.

River Splash

Im Außenbereich des Steinwasen Park befinden sich neben den Wildtiergehegen die oben bereits erwähnte Spinning Raft Anlage River Splash, um diese zu erreichen muss man einen eigenwilligen Weg mit einer Helix und zahlreichen Serpentinen hinter sich lassen. Um Schaulustigen einen Eindruck über die Anlage zu geben gibt es eine Plattform auf der ersten Helix des Wasserbahn. Das Highlight der Fahrt ist sicherlich der imposante Vertikallift, die nachfolgenden Kurven schaffen es das Boot gut in eine Drehung zu versetzen, aber das wozu eine Raftinganlage dient wird wie immer bei diesem Attraktionstyp nicht erreicht, denn nass wird man nicht.

Space Runner und Gletscherblitz

Erreicht man dann endlich den Eingang zu den Attraktionen im Keller der Hauptgebäudes muss man sich zwischen dem Space Runner oder dem Gletscherblitz entscheiden. Während die Bobkartbahn Space Runner eine nette, schnelle, wenn auch etwas ruckelige Fahrt bietet kann der Powered Coaster Gletscherblitz mit einer interessanten Strecke und tollen Effekten punkten.

Berg Rodelbahn

Mit der Seilbahn geht es hinauf zum Einstieg der Sommerrodelbahnen, welche einen recht seltsamen Schlitten aufweisen. Da dieser ausgeklappt keine wirkliche Steifigkeit besaß war die Fahrt schon etwas Besorgnis erregend, auch wenn dieses mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein unbegründetes Gefühl war, nur hinderte es mich daran Vollgas zu geben. Sollte es einmal schlechtes Wetter geben so besteht die Möglichkeit auf der überdachten Seite der Doppelanlage trocken unten anzukommen.

Wildpark und Erlebnisbrücke

Sollte man Höhenangst haben, so besteht die Möglichkeit zu Fuß zur Bahn durch den Wildpark zu wandern, da jedoch der Weg abwärts einfacher ist empfiehlt es sich den Sessellift zu nehmen und den Tierpark von oben nach unten abzuarbeiten. Die Gehege sind recht groß geraten, auch wenn es einige Zeit dauern kann die Tiere auf Grund des bergigen Geländes zu entdecken. Auf etwa halber Strecke besteht die Möglichkeit auf der längsten Erlebnisbrücke der Welt zu spazieren und die Aussicht zu genießen.

 

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