Ein Tag im Walygator Parc

Vorwort

Eigentlich wollten David und ich Ostermontag ins Phantasialand fahren, jedoch hatte der Park zu diesem Zeitpunkt sein Maus au Chocolat Gewinnspiel noch nicht aufgelöst und der Preis von 37€ ist mir der Eintritt für einen wahrscheinlich überfüllten Park einfach nicht wert. Aus diesem Grund haben wir nach Alternativen gesucht und irgendwie haben wir uns ziemlich schnell mit der Idee angefreundet nach Frankreich zu fahren um ein gewisses Monster im Walygator Parc zu fahren.

Damit sich bekloppte Ideen rentieren mussten Mitfahrer her und somit begleiteten uns Thomas und Marcel auf unseren kleinen Trip nach Metz. Nach einigen Streckenkilometern die wir meist nur über Schnellstraße zurücklegten bogen wir auf den kostenlosen Parkplatz des Walygator Parc ab. Am Park angekommen mussten wir uns erstmal zu den Kassen durchbahnen. Dieses hat einige Zeit gekostet, da der Park leider nur eine geringe Anzahl dieser besitzt. Beim Einlass warteten die meisten Personen auf der linken Seite, so dass man weiter außerhalb im Grunde durchgehen konnte.

Walygator Parc

Der ehemals als Walibi Lorraine/Stroumpf bekannte Park wird seit einigen Jahren von einem französischen Schausteller geleitet, weshalb zwar viele Neuheiten auf das Parkgelände zogen, aber auch verdammt viel Trash in den Park eingeflossen ist. Der Park hat also einen gewissen Charme, welchen es zu entdecken gibt.

Anaconda

Das Fahrgeschäftsportfolio kann sich sehen lassen, so findet man neben einigen Fahrgeschäftsklassikern unter anderem auch die schlechteste Holzachterbahn der Welt, zumindest wenn man nach dem diesjährigen Wood Coaster Poll gehen möchte. Wir sind mit den niedrigsten Erwartungen in die Anlage gegangen, immerhin kannten wir alle Eftelings ehemalige Holzachterbahn, und wurden positiv überrascht. Anaconda macht einfach nur Spaß, auch wenn man auf den Hügeln keine große Geschwindigkeit aufweisen kann, jedoch überzeugen die Abfahrten dafür umso mehr. Die Bahn schlägt nicht und ruckelt nicht mal, trotzdem wurde sie von einigen onridern die wir im Wartebereich beim Monster kennenlernten als massive Körperverletzung beschrieben, warum auch immer…

Family Coaster

Da wir alle Coasterschlampen sind ging es nach der Fahrt auf den Woody auf den wohl sanftesten aller Wacky Würmer. Auch im Family Coaster haben wir es geschafft im ganzen Zug für Stimmung zu sorgen, was bei manchen Passanten wohl für Verwirrung sorgte.

Waly Twister

Daraufhin wollten wir weiter in Richtung Monster vorstoßen und nahmen den Waly Twister daher mit. Während der Fahrt, welche leider, wie bei fast allen Flatrides im Park auch, auf Sparflamme betrieben wurde, beobachteten wir wie das Monster evakuiert werden musste.

Walycoaster

Anstelle zu warten entschieden wir uns den Rest des Walygator Parc unter die Lupe zu nehmen. So zog es uns also in den Vekoma Hurricane Walycoaster, welcher sich auch überraschend gut fuhr. Darüber hinaus war es schön mal wieder in einem Arrowzug zu sitzen, welche leider immer seltener werden.

Eine weitere Überraschung ereilte uns dann in dem Theater dieses Bereichs, wo wir uns eine Magieshow angesehen haben. In drei Sprachen präsentierte man hier einen Mix aus Magie und Comedy auf einer Bühne die allein wegen ihrer Lichttechnik überzeugen konnte. Die – anscheind unter einem Hundefetisch leidende – Zauberin präsentierte zwar viele Tricks die nach dem gleichen Schema funktionierten, dieses wurde aber durch ihre immense Oberweite gut karschiert.

Terror House

Darauf hin ging es zu einem weiteren Highlight des Parks, dem Terror House. Ich muss gestehen das ich kein Fan von solchen Attraktionen bin und selbst mit Halloween nichts anfangen kann. Da jedoch die anderen unbedingt durch das Maze wandern wollten konnte ich im Endeffekt nicht nein sagen. Positiv anzumerken ist das man hier in kleinen Gruppen von 8 Personen in das Maze geschickt wurde, was jedoch zu etwas höheren Wartezeiten führte.

Bevor man in das Maze einen Stockwerk tiefer gelassen wurde musste erst mal der wahre Terror bezwungen werden: das Funhouse. Hier wurde man durch enge Gänge geschickt mit diversesen bizarren Funhouselementen und Zahlen an der Wand, welche so auch im Bobbejaanland zu finden sein könnten. Hier hätten nur noch irgendwelche Clowns gefehlt und der Grusel wäre perfekt.

Im unteren Stockwerk kommen dann einige interessante Räume und Effekte, vor allem die Schlachterei Szene am Anfang hat einen Mädchen in unserer Gruppe schon den Rest gegeben. Anstatt sie allerdings aufzumuntern, erzählte ihr Freund ihr, wie lustig das Ganze doch sei und wie viel Spaß er darin habe. Abgestumpft wie man durch einige Horrorfilme dann ist fand ich den Rest doch sehr schön gemacht und recht amüsant. Es gab dann noch einen Kettensägenerschrecker am Ende, aber alles war im Grunde dann halb so wild. Der Rundgang mit allem drum und dran hat auch etwas Zeit in Anspruch genommen und ist für einen solchen Park eine große Leistung.

Rafting

In unmittelbarer Nähe zu dem Horrormaze befindet sich das Rafting des Walygator Parc, welche durchgängig thematisiert die Geschichte von Odysseus und seiner zehn jährigen Odyssee erzählt. Da nur acht Boote im Einsatz waren und das Beladesystem doch mehr als seltsam ist mussten wir einige „Züge“ warten bis wir an der Reihe waren. Das Rafting selbst kann sich wirklich sehen lassen und hat einen wunderbaren Nässegrad, denn spätestens zu den Wasserfällen kann man hier ganz schön nass werden.

Rivière Sauvage

Damit man im Walygator Parc jedoch richtig soaken kann ist auch eine wunderbar gestaltete Soquet Wildwasserbahn Rivière Sauvage vorzufinden. Im Gegensatz zu der Anlage in Walibi Sud Ouest (früher Walibi Aquitaine) ist hier sogar ein Abfluss im Boot vorzufinden, auch ist der Fahrkomfort hier deutlich besser. Der Nässegrad zumindest ist für den einen Drop recht ordentlich.

Monster

Da uns der Hauptgrund dieses Besuchen noch immer fehlte reihten wir uns beim Monster an. Wir waren schon in der Station und hätten nur noch eine Runde für unsere Fahrt in der Frontrow warten müssen, jedoch bremste der Zug zu stark und die ganze Anlage fiel aus. Es dauerte knapp eine Stunde bis man wieder bereit war eine Testfahrt zu starten, aber auch dort bremste der Zug zu stark. Da wir unbedingt einmal fahren wollten blieb uns nichts anderes als warten. Da irgendwann das Bedienpersonal für den Tag entlassen wurden zerfiel unsere Hoffnung auf eine Fahrt und wir verließen den Park.

Bilder Walygator Parc

Schlusswort

Dennoch war der Tag keine Enttäuschung, da wir einen sympatischen französischen Freizeitpark kennengelernt haben, den man auch gerne öfters besuchen kann. Die Gestaltung im vorderen Bereich des Parks kann sogar den einen oder anderen Thematisierungsliebhaber umhauen und die Shows sind sogar empfehlenswert. Die Fahrgeschäfte des Walygator Parc sind klasse, auch wenn der HUSS Topple Tower eigentlich immer still steht. Bei den Achterbahnen kann der Park einen guten Mix vorweisen und mit der schlechtesten Holzachterbahn der Welt trumpfen, welche wirklich die ein oder andere Fahrt wert ist.

Wenn dann im nächsten Jahr die Wilde Maus Achterbahn im Dunkeln kommt sieht mich der Walygator Parc sicherlich wieder, wobei ich mich dann auf das Monster stürzen werde, denn irgendwann würde ich diese Bahn schon gerne mal gefahren sein.

 

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