Ein toller Tag im Kings Dominion

Kings Dominion

International Street

Betritt man den Park, befindet man sich sofort auf der International Street mit dem großen Brunnen vor dem Eiffelturm. Rechts und links des Brunnens laden einige Geschäfte und Cafés zum Bummeln ein. Ringsherum befinden sich die Zugänge zu den einzelnen Bereichen des Freizeitparks. Über allem thront der von Intamin errichtete Eiffelturm, von dem aus man einen herrlichen Blick über den gesamten Park hat.

Berserker

Während im Freizeitpark Kings Island eine große Schiffschaukel von Intamin steht, geht man in Kings Dominion noch einen Schritt weiter und befördert die Fahrgäste über Kopf. Beserker ist eine der stärksten Looping Starships, die ich bisher fahren durfte. In nur drei Schwüngen erreicht man hier den Kopfstand. Was für eine Fahrt! Schade nur, dass diese Art von Fahrgeschäft so selten geworden ist.

Dominator

Die Achterbahn Dominator prägt den Freizeitparkteil auf der linken Seite der International Street. Das eher ungewöhnliche Streckenlayout verdankt die Achterbahn ihrem Standort im inzwischen leider geschlossenen Geauga Lake Freizeitpark, wo sie zwischen 2000 und 2007 in Betrieb war. Seit 2008 steht die Achterbahn in Kings Dominion.

Die Fahrt mit dem Dominator beginnt mit einem kleinen Drop aus der Station. Es folgt eine S-Kurve und eine Wende, bevor man in den Lift einfährt. Auf einer Ausstiegshöhe von 48 m angekommen, geht es nach einem Predrop sofort in die Tiefe. In einer sehr steilen Rechtskurve nehmen wir Fahrt auf, um dann in den riesigen Looping einzufahren. Mit Vollgas geht es dann durch eine bodennahe Rechtskurve und eine große Steilkurve weit über der Station zum nächsten Element: einer Cobra Roll. Auch diese nehmen wir mit ordentlich Speed und viel Druck. Eine lange Rampe führt uns dann in die Blockbremse. Nach einem weiteren Sturz geht es in die Interlocking Corkscrews, in denen wir wunderbar hin und her gerissen werden. Eine Steilkurve und mehrere bodennahe Kurvenschlenker führen uns dann in die Bremsstrecke der Anlage.

Der Dominator ist eine sehr intensive Achterbahn. Das für B&M eher untypische Layout kann mit einigen Highlights aufwarten, darunter die hier wirklich interessant platzierte Cobra Roll. Dank der schnellen Abfertigung habe ich hier einige Runden gedreht.

Planet Snoopy

Wie in Kings Island ist auch in Kings Dominion der Kinderbereich Planet Snoopy bemerkenswert groß. Ursprünglich als Happy Land of Hanna-Barbera eröffnet, unterhält dieser Bereich bereits seit den 70er Jahren seine Zielgruppe. Im Laufe der Zeit wurde dieser Bereich immer wieder erweitert, bevor mit Paramount der Kindersender Nickelodeon große Teile des Themenbereichs für sich beanspruchte. Im Jahr der Übernahme durch Cedar Fair wurden auch die verbliebenen Hanna-Barbera-Fahrgeschäfte umgestaltet. Als der Lizenzvertrag mit Nickelodeon 2010 auslief, entschied man sich, wie in den anderen Parks der Gruppe, auf die bekannten Peanuts-Figuren zu setzen.

Great Pumpkin Coaster

Mitten im Themenbereich Planet Snoopy befindet sich der Great Pumpkin Coaster. Dabei handelt es sich um eine kleine Familienachterbahn von E&F Miler Industries aus dem Jahr 1997, die ein recht kompaktes Layout aufweisen kann und nur für Familien mit kleinen Kindern geeignet ist. Aus diesem Grund und wegen der doch etwas längeren Wartezeit habe ich auf eine Fahrt verzichtet.

Woodstock Express

Gleich nebenan befindet sich der Woodstock Express, die kleinste der drei Holzachterbahnen im Freizeitpark Kings Dominion. Die Fahrt durch das kompakte Layout der komplett blau lackierten Achterbahn beginnt nach einer kurzen Rechtskurve mit dem Erklimmen des Lifthügels. Oben angekommen geht es gleich in die erste Abfahrt. Mit ca. 56 km/h geht es nun durch das erste Tal, nach dem uns bereits eine Wendekurve in luftiger Höhe erwartet. Nach einer weiteren Abfahrt rasen wir über einen kleinen Speedbump, bevor wir die Holzkonstruktion durchqueren und auf der anderen Seite der Anlage eine weitere Wende einleiten. Nun geht es ein Stück über Stock und Stein, bevor wir unterhalb der ersten Wende in die Holzkonstruktion eintauchen und deren Verlauf folgen. Wieder unter freiem Himmel tauchen wir in einen kleinen Dip ein, danach befinden wir uns auch schon auf der Bremsstrecke der Achterbahn und die lustige Holzachterbahnfahrt ist bald zu Ende.

Boo Blasters on Boo Hill

Die interaktive Themenfahrt Boo Blasters on Boo Hill wurde ursprünglich unter dem Namen Scooby-Doo! and the Haunted Mansion im Jahr 2004 eröffnet. Damals führte die Fahrt in der Mystery Machine noch durch zweidimensionale Szenen mit den Figuren der bekannten Hanna-Barbera-Serie, in denen man eigene Effekte auslösen und am Ende den Bösewicht entlarven konnte. Jetzt gibt es nur noch Geister. Das ist immer noch sehr kitschig und nett gemacht, aber den Geist der ursprünglichen Attraktion fängt Boo Blasters on Boo Hill leider nicht ein, obwohl die Warteschlange durch den Sumpf wirklich gut gemacht ist und der Bahn eine schaurig schöne Atmosphäre verleiht.

Jungle X-pedition

Der neue Themenbereich Jungle Expedition zeigt, wie gut Cedar Fair seine Bereiche gestalten kann, wenn sie nur wollen.  Die Hauptattraktion in diesem Bereich ist die neue Achterbahn Tumbili – eine Free Spin Achterbahn von S&S – die bei meinem Besuch allerdings nur einige Testfahrten am Nachmittag absolvierte und ansonsten den ganzen Tag geschlossen war.

Reptilian

Die Achterbahn Avalanche fuhr früher im typischen Schweizer Bobbahnstil mit Zügen aus verschiedenen Nationen durch einen weißen, mit Gummiabrieb verzierten Kanal. Heute heißt die Bahn Reptilian und die Strecke ist leuchtend orange. Auch die Züge sind nun einheitlich gestaltet.

Nach dem Lifthügel nehmen wir in einer Helix langsam Fahrt auf. Mit etwas Speed geht es zunächst über eine längere Rampe und durch eine Blockbremse. Nun folgen in schnellem Wechsel mehrere Links- und Rechtskurven. Zuletzt rasen wir durch eine Abwärtshelix, die gleich von einer Aufwärtshelix abgelöst wird. Nach diesem fulminanten Finale erreichen wir die Schlussbremse und unsere lustige Fahrt geht leider zu Ende.

Backlot Stunt Coaster

Vorbei an Arachnidia – einem Eli Bridge Scrambler aus dem Jahr 1976 – geht es nun zum Backlot Stunt Coaster. Die zu Paramount-Zeiten als Italian Job: Stunt Track eröffnete Achterbahn ist ein Special Effects Coaster von Premier Rides und kann, wie der Name schon sagt, mit einigen Spezialeffekten aufwarten. Darüber hinaus bietet die kompakte Anlage einige weitere Überraschungsmomente.

Den ersten gibt es gleich zu Beginn der Fahrt. Der Abschuss in Richtung Parkhaus, wo man sich dann in einer immer enger werdenden Helix nach oben schraubt, ist ein fulminanter und vor allem atemberaubender Start. Noch nie wurde ich so stark in den Sitz gepresst wie hier. Nach der 900° Helix bleibt nur eine kurze Verschnaufpause, denn sofort geht es steil bergab. Im Tal geht es nun in kleinen, kaum geneigten Kurven vorbei an Polizeiautos, Werbetafeln und Containern. Am Ende der Passage wechseln wir in einer Immelmann-Kurve die Richtung, bevor wir einen Hügel erklimmen. Nach einer kurzen Rechtskurve geht es in einer weiten Linkskurve wieder in ein Tal. Kurz darauf geht es hinauf zur großen Spezialeffekt-Szene. Mit viel Getöse wird ein Hubschrauber angegriffen und zumindest theoretisch ein Feuereffekt ausgelöst. Kurz darauf werden wir durch einen Tunnel beschleunigt. Es folgt eine Steilkurve nach rechts, bevor wir nach einem Richtungswechsel auf das Licht am Ende des Tunnels zusteuern. Dann geht es durch ein ausgetrocknetes Wasserbecken und nach einer weiteren Kurve wartet das Ende der Fahrt auf uns.

Der Backlot Stunt Coaster ist eine sehr sehenswerte Achterbahn mit netten Fahrelementen und sehr vielen Effekten, die hier im Park leider nicht mehr verwendet werden. Die Fahrt ist sehr rasant und durch den Start in der dreifachen Helix auch überraschend intensiv. Auf jeden Fall ist die ehemalige Blockbuster-Achterbahn ganz großes Kino in Kings Dominion!

Anaconda

Ich liebe große Arrow Loopingachterbahnen und war nach der Fahrt mit Kings Islands Vortex sehr gespannt auf die Fahrt mit Anaconda. Zumindest von außen sieht die große Loopingachterbahn sehr vielversprechend aus.

Nachdem wir den 39 Meter hohen Lifthügel erklommen haben, geht es auch schon in einer langen Steilkurve nach unten. Mit Schwung geht es dann in einen Tunnel knapp über der Wasseroberfläche. Nach dem sehr druckvollen Tal geht es zunächst eine lange Rampe hinauf, an die sich ein sehr intensiver Looping anschließt. Immer noch in großer Höhe geht es dann in einen Sidewinder. Danach geht es in die Blockbremse der Achterbahn. Jetzt wird die Strecke etwas seltsam, denn wir bahnen uns unseren Weg durch eine interessant gebogene Acht mit ziemlich komischen Übergängen. In einer langgezogenen Rechtskurve nähern wir uns dann den beiden Korkenziehern der Achterbahn, die hier allerdings recht langsam durchfahren werden. Nach einem kurzen Hügel und einer Linkskurve erreichen wir die Bremsen.

Anaconda ist eine sehr wechselhafte Achterbahn, bei der der Anfang der Fahrt richtig stark, der Mittelteil bizarr und das Ende etwas zu langsam ist. Der Loop und der Sidewinder sind die Höhepunkte der Fahrt und machen richtig Spaß. Nach der Blockbremse verliert die Achterbahn etwas an Schwung. Das 8er Schienenknäuel fährt sich etwas komisch und die Korkenzieher darauf werden sehr langsam und fast unangenehm durchfahren. Fazit: Super Start, schwaches Ende.

Flight of Fear

Im gleichen Jahr wie Kings Island’s Flight of Fear eröffnete auch Kings Dominion die gleiche Achterbahn. Beide Achterbahnen sind wegweisend für den Einsatz von LIM-Modulen auf Achterbahnen. Auch hier ist die Warteschlange eine gute Einstimmung auf den anschließenden Weltraumflug.

Wie in Kings Island erfolgt der Start direkt aus der Station. Mit nun voller Geschwindigkeit geht es sofort in die druckvolle Cobra Roll, bevor man nach zwei Kopfständen über den Hallenboden saust. Nach einem druckvollen Tal geht es sofort in einen Sidewinder, bevor wir ein wenig durch den oberen Teil des Parcours cruisen. Nach einigen Kurven werden wir in einer Blockbremse etwas abgebremst, bevor wir uns auf den Weg in den unteren Teil der Bahn machen. In einem ständigen Auf und Ab schrauben wir uns immer weiter nach unten, bevor wir nach einer weiten Linkskurve die Richtung wechseln. Ziemlich schnell nähern wir uns nun wieder dem Hallenboden, woraufhin wir einen weiteren Richtungswechsel vollziehen. Nach zwei weiteren bodennahen Steilkurven befinden wir uns völlig überraschend wieder kopfüber in einem Korkenzieher, woraufhin wir auch schon die Bremsstrecke erreichen und uns kurz darauf in der Ausstiegsstation der Bahn wiederfinden.

Flight of Fear ist eine sehr solide Achterbahn mit einer wirklich schönen Strecke und einer tollen Kulisse. Zum Glück fährt sich die Achterbahn deutlich besser als die Anlage in Kings Island, weshalb ich hier immer wieder gerne eingestiegen bin.

Intimidator 305

Die wohl spektakulärste Achterbahn in Kings Dominion ist der Intimidator 305. Die von Intamin gebaute Anlage punktet vor allem mit einem über 90 Meter hohen Drop und einem sehr bodennahen Layout.

Die Fahrt auf dem Intimidator 305 beginnt mit einem sehr schnellen Lift, wobei einem die Höhe der Fahrt spätestens dann bewusst wird, wenn man den nahen Drop Tower Freifallturm unter sich gelassen hat. Der erste Steilhang lässt einen dann mit fast 145 km/h durch eine bodennahe Kurve mit relativ engem Radius rasen, wobei die Sicht immer mehr eingeschränkt wird, bis man nur noch grau sieht. Doch bevor uns schwarz vor Augen wird, gewinnen wir wieder an Höhe und rasen gleich darauf über einen Airtimehügel. Nun geht es durch eine langgezogene Linkskurve in Bodennähe. Nach einer kurzen Geraden geht es weiter nach links. Nun folgt in schneller Folge eine Reihe von Umschwüngen. Nach einer langgezogenen Rechtskurve folgt der zweite Airtimehügel der Strecke. Ein weiterer Hügel führt uns in eine Rechtskurve, die sehr schnell in eine weitere Linkskurve übergeht. Kurz darauf geht es in die Bremsstrecke der Achterbahn.

Nicht umsonst ist der Intimidator 305 die Knock-off-Maschine von Intamin. Obwohl die erste Kurve bereits nach der ersten Saison entschärft wurde, schränkt sie das Sichtfeld immer noch stark ein, doch spätestens vor der ersten Kuppe ist man wieder bei vollem Bewusstsein. Die folgenden Kurven werden schnell, aber sehr geschmeidig durchfahren, wobei die letzten Kurven etwas unscheinbar sind. Alles in allem ist der Intimidator 305 eine wirklich gute Achterbahn, die vor allem durch den Geschwindigkeitsrausch punktet, der durch das bodennahe Layout entsteht.

Candy Apple Grove

Der Candy Apple Grove ist der große Midway von Kings Dominion mit zahlreichen Fahrgeschäften rechts und links davon. Hier stehen neben dem klassischen Dodgem Autoscooter, ein Karussell, der Wellenflieger Wave Swinger, die HUSS Troika Mad Apple sowie das große Riesenrad Americana.

Delirium

Ein weiteres Highlight in diesem Themenbereich ist die Mondial Revolution Delirium. Im Vergleich zur gleichnamigen Schaukel in Kings Island ist die Anlage hier deutlich dynamischer, was auch an der erfreulich schnelleren Drehung des Gondelkranzes liegt. Die monotone Drehung in nur eine Fahrtrichtung ist leider auch hier vorhanden.

Drop Tower and Windseeker

Zusammen mit dem Windseeker thront der Drop Tower über Candy Apple Grove. Während der Windseeker an windstillen Tagen einen wilden Flug über die Gegend ermöglicht, bietet der Drop Tower einen freien Fall aus 83 Metern Höhe für bis zu 56 Personen auf einmal. Der freie Fall ist wie immer bei Intamin sehr, sehr gut.

Racer 75

Bei der Eröffnung von Kings Island war die zweispurige Holzachterbahn The Racer der Star des Freizeitparks, schließlich war sie damals die längste, höchste und schnellste Achterbahn der Welt. Kein Wunder also, dass diese Achterbahn auch bei der Eröffnung von Kings Dominion nicht fehlen durfte, hier allerdings unter dem Namen Rebel Yell. Mit der Eröffnung des Themenbereichs Candy Apple Grove wurde der Name in Racer 75 geändert.

Die Fahrt auf den zwei Spuren der Achterbahn Racer 75 beginnt gleich mit der vorderen Wende, woraufhin sich nach wenigen Streckenmetern beide Spuren treffen und gemeinsam den Lifthügel erklimmen. Währenddessen haben die Fahrgäste genügend Zeit, sich gegenseitig anzufeuern, was auch den Zusammenhalt im eigenen Zug stärkt; schließlich will man gemeinsam gewinnen. Wie so oft stürzt sich der erste Zug in den Abgrund, während der zweite gerade den Gipfel erreicht hat. Nach einem steilen Tal geht es über einen eher niedrigen Hügel mit anschließendem Bunny Hop, bevor sich die beiden Züge auf der nächsten Kuppe trennen. Während die eine Spur nun nach links führt, biegt die andere nach rechts ab. Mit Schwung und viel Airtime geht es nun durch ein weiteres Tal mit Hügel, an dessen Ende uns die hintere Wende erwartet. War es bisher noch recht einfach, dem anderen Zug zu folgen, wird es nun auf dem Rückweg zum Bahnhof etwas schwieriger. Denn nach einer weiteren Abfahrt und einem herrlichen Airtimehügel treffen wir auf die bereits befahrene Strecke. Parallel zu dieser rasen wir nun über eine Reihe kleinerer Airtimehügel, bevor wir auf Höhe des First Drops endgültig im Wald verschwinden und auf der Bremsstrecke sogar noch mit einem dunklen Tunnel konfrontiert werden. Kurz darauf geht es auch schon wieder zurück zur Station.

Die Fahrt auf dem Racer 75 punktet vor allem durch die tolle Aussicht auf den Freizeitpark, zumindest wenn nur eine der beiden Strecken in Betrieb ist, wie an meinem Besuchstag. Die Fahrt auf dem Racing Coaster mit seinen vielen Airtimehügeln und dem Out-and-Back-Design macht zwar genauso viel Spaß, aber ohne die zweite Spur fehlt doch etwas.

Apple Zapple

Ganz am Ende des Themenbereichs Candy Apple Groove befindet sich die Wilde Maus Apple Zapple. Hier erlebt der Besucher gleich zu Beginn der Fahrt eine große Schussfahrt, bevor es durch Haarnadelkurven und gegen Ende wieder über Hügel geht. Alles in allem eine ziemlich rasante Familienachterbahn.

Twisted Timbers

Die Achterbahn Hurler galt lange Zeit als eine der schlechtesten Holzachterbahnen der Welt. Die Fahrt durch das von bodennahen Kurven geprägte Layout hatte neben den eher schlechten Fahreigenschaften auch keine wirklichen Highlights zu bieten. Im Jahr 2018 wurde die Achterbahn von RMC zu Twisted Timbers umgebaut.

Die Fahrt mit Twisted Timbers beginnt direkt mit einer Rechtskurve, die uns in den Lifthügel der Anlage führt. Oben angekommen geht es zunächst in eine Linkskurve, die sich aber immer mehr zur Seite neigt und schließlich in eine Rolle übergeht. Mit Schwung geht es dann durch das erste Tal, über einen Speedbump und durch eine Steilkurve, bevor es über drei Airtimehügel geht. Mit einem gekonnten Richtungswechsel in einem Cutback-Element geht es über eine weitere Reihe von Airtimehügeln. Danach geht es durch eine weitere Wendekurve und eine weitere Rolle. Nach einer Bayernkurve geht es über weitere Airtimehügel zurück zur Station. Kurz darauf geht es in die Bremse.

Twisted Timbers ist eine verdammt gute Achterbahn und endlich mal eine RMC mit Inversionen, die ich ohne Probleme den ganzen Tag fahren könnte. Das liegt vor allem daran, dass die Achterbahn hier nicht so aggressiv über die zahlreichen Airtimehügel rast wie andere vergleichbare Anlagen. Ohne fast gebrochene Oberschenkel macht die Fahrt einfach mehr Spaß. So gesehen ist Twisted Timbers die derzeit beste RMC-Achterbahn, die ich bisher fahren durfte.

Old Virginia

Der Themenbereich Old Virginia wird vor allem durch die beiden großen Wasserfahrten Shenandoah Lumber Co. und White Water Canyon geprägt, die hier direkt nebeneinander liegen. Leider waren beide Anlagen noch nicht in die Saison gestartet, so dass ich sie am Tag meines Besuches nicht testen konnte.

Grizzly

In den Wäldern des Themenbereichs Old Virginia ist die Holzachterbahn Grizzly nur schwer zu entdecken. Nachdem wir die Bahn durch den Souvenirshop betreten haben, kann unsere Fahrt auch gleich beginnen. In einer langgezogenen Linkskurve nähern wir uns dem Lifthügel der Bahn. Oben angekommen, fahren wir sofort die große Schussfahrt hinunter und biegen dabei nach links ab. Nach einer Steigung durchfahren wir eine langgezogene Wende. Der zweite Drop führt uns direkt in einen Airtime-Hügel und kurz darauf in einen Tunnel mit einem weiteren Airtime-Hügel. Anschließend wechseln wir in einer großen Kurve die Richtung. Ein Hügel führt uns dann neben die bereits bekannte Strecke. Hier fahren wir über einen weiteren Airtime-Hügel, bevor wir eine weitere Wendekurve fahren. Schließlich führt uns eine Reihe von Airtime-Hügeln in die Bremsstrecke der Bahn.

Grizzly ist eine wirklich gute Holzachterbahn. Die Fahrt ist so unberechenbar, dass man es kaum glauben kann. Obwohl die Statistiken der Bahn nicht sehr überraschen, hat das Layout viel zu bieten. Grizzly ist schlicht und einfach eine sehr wilde außer Kontrolle geratene Achterbahn.

Bilder Kings Dominion

Fazit Kings Dominion

Wie auch im Schwesterpark hat mir der Besuch im Kings Dominion sehr gut gefallen. Der Park ist zwar nicht ganz so groß, überzeugt aber ebenfalls mit einem wirklich starken Portfolio an Fahrgeschäften und Achterbahnen. Durch den relativ geringen Andrang an meinem Besuchstag konnte ich hier ohne Probleme alle Fahrgeschäfte ausprobieren und war relativ schnell mit allem durch. Schade nur, dass die neue Achterbahn Tumbili an meinem Besuchstag Probleme hatte. Ich werde auf jeden Fall irgendwann wiederkommen.


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Unterwegs mit dem Loopinggrufti

Vorwort

Eines Tages erreichte mich eine E-Mail von Michael Singer – in der Freizeitparkszene vielen besser bekannt als Loopinggrufti – mit Bezug auf das Überschlagskarussell Vertigo, welches hier im Freizeitpark Tivoli Gardens seine Runden dreht. Da er vor einigen Jahren bereits vor der Anlage stand, war es ihm ein großes Anliegen nun endlich mal in die Anlage zu steigen. Wir unterhielten uns und nach einiger Zeit kam es wie es kommen musste und wir fuhren gemeinsam nach Kopenhagen.

Gebucht haben wir das Tivoli All-Inclusive Package des Tivoli Hotels. Auch wenn der Name es andeutet, das Hotel befindet sich nicht am Park, sondern einige Straßen vom Park entfernt. Angereist sind wir mit dem Flixbus ab Hamburg, was (sofern die Route über die Fährverbindung Puttgarten – Rødby geht) eine durchaus kostengünstige und angenehme Verbindung ist. Zurück ging es jedoch über die Storebælt Brücke, wodurch die Fahrt eher einer Tortur ohne Pause glich. Kaum im Hotel angekommen ging es sogleich in den Freizeitpark.

Tivoli Gardens

Ruckzuck wurde das Objekt der Begierde angesteuert. Kurze Zeit später zeigte sich Michael restlos begeistert. Zwar verzichtet der Tivoli mittlerweile bei seinem verrückten Propeller auf das Rückwärtsfahrprogramm, dennoch wusste das Fahrgeschäft weiterhin durch seine vielfältige Fahrt zu überzeugen. Über den Lauf des Tages folgten dementsprechend noch weitere Runden. Am Ende des Tages schlichen wir uns sogar noch in die Warteschlange, was jedoch auffiel. Kurz darauf wurde diese aber noch einmal geöffnet, wodurch wir uns auch ganz legal dazustellen konnten.

Kamelen

Direkt nebenan wurde in diesem Jahr die Achterbahn Kamelen auf dem Platz der Achterbahn Karavanen errichtet. Somit ist Kamelen bereits die zweite Iteration der Achterbahn Mariehønen hier im Park, welche im Jahr 1974 diese Achterbahngattung aus dem Hauses Zierer maßgeblich prägte. Zwar heißt das Modell heutzutage nicht mehr Tivoli Coaster, doch das Layout hat den Test der Zeit mit Bravour bestanden.

Fata Morgana

Etwas was man vom HUSS Condor eventuell nicht hätte sagen können, denn mit der Zeit sind viele Fahrgeschäfte dieses Hochfahrgeschäftsklassikers aus den 80er Jahren von der Bildfläche verschwunden. Doch plötzlich tauchte 2014 ein neues Modell in einem chinesischen Freizeitpark auf. Einige Jahre später entschied sich auch der Tivoli mit Fata Morgana nachzuziehen. Somit ist das Fahrgeschäft das erste seiner Art in Europa. Neben dem klassischen Gondeldesign verfügt das Modell auch über zwei starre Gondelringe – ganz ähnlich dem Intamin Spinning Star des Cosmo’s World Theme Park in Kuala Lumpur – mit nach außen gerichteter Fahrweise. Diese Gondeln wurden dann in diesem Jahr noch mit einer neuen Hubtechnik bestückt, wodurch eine zusätzliche Wippbewegung innitiert wird.

Die Fahrt ist dadurch schlichtweg grandios. Die Aussicht auf die Stadt Kopenhagen ist genial und durch das Wippen der Gondel ist auch das Fahrerlebnis eine gelungene Mischung aus Thrill und Entspannung. Jedoch bezieht sich das Lob nur auf diese Variante der Fahrt, denn die andere Fahrvariante hinkt dem Original ziemlich hinterher. Man fährt eher ruckhaft und knallt dauerhaft in den oberen und unteren Anschlag der nun mechanisch (statt hydraulisch) kontrollierten Schwungbahn. Das ist schade, denn ansonsten wäre so ein HUSS Condor der zweiten Generation mit den gemischten Gondeln definitiv eine Empfehlung an viele andere Freizeitparks, so aber bleibt nur der Rat zu der eher „thrilllastigen“ Gondelart.

Tik Tak

Ob man das ganze auch zum Mondial Shake Tik Tak sagen kann? Dieses Fahrgeschäft ersetzte in diesem Jahr den alten, aber überaus schicken, HUSS Break Dance Snurretoppen. Während sich das alte Fahrgeschäft recht offen präsentierte erhielt der Shake ein Dach, welches durch ein riesigen Uhrwerk ein wirklich schicker Hingucker ist. Die Gondeln sind wiederum recht ausführlich gestaltet und sind kleine Zeitmaschinen. Die Fahrt selbst ist rasant, wenn auch sehr überschlagsarm.

VR auf Dæmonen

Eine weitere Neuheit für mich war der VR-Film auf der B&M Achterbahn Dæmonen. Der gezeigte Film ist eine exclusiv fürs Tivoli angefertigt und zeigt auf eine sehr künstlerische Art und Weise den Kampf eines chinesischen Drachens mit einem Dämonen. Das ganze gipfelt in einem Feuerwerk, woraufhin man sich auf einem chinesischen Neujahrsfest befindet. Leider ist Dæmonen eine sehr intensive Achterbahn, wodurch das Headset durch den Hebel recht stark auf den Kopf drückt. Ansonsten ist Dæmonen in der VR-Variante definitiv eine Erfahrung wert, zumal die Grafik des Films hochwertig ist und nicht einem 20 Jahre alten Computerspiel gleicht. Das hat man echt gut gemacht, dementsprechend ist das Erlebnis definitiv eine Empfehlung, auch wenn es unbequem sein kann.

Bilder Tivoli Gardens

Schlusswort

Generell ist der Besuch im Tivoli immer eine Empfehlung. Am 06.12.2019 öffnet im Übrigen die neue Achterbahn Mælkevejen. Diese ersetzt die Achterbahn Odinexpressen, welche 33 Jahre lang die Besuch im Tivoli Gardens unterhielt. Zu unserem Besuch war jedoch noch nichts zu sehen, die Bilder auf der Rcdb versprechen jedoch eine genauso lustige Fahrt, wie es der alte Powered Coaster zuvor tat.

 

Was ist eure Meinung zum Technical Park Flying Fury Vertigo und dem VR-Film auf der Achterbahn Daemonen?  Schreibt sie einfach in das Kommentarfeld unter dem Bericht oder besucht unsere Social-Media-Kanäle:

 

          


Viel zu tun in Kings Island

Geschichte des Freizeitparks Kings Island

Kings Islands Geschichte beginnt interessanter Weise mit der eines anderen Vergnügungsparks, nämlich mit Cincinnatis Coney Island, welcher im Jahr 1964 durch eine Flut ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Da auch die zukünftigen Erweiterungsflächen knapp bemessen waren machte man sich schon früh Gedanken den Park auf ein neues Gelände umzusiedeln.

Richtig ins Rollen kam dann alles im Jahr 1969 durch Übernahme des Parks durch die lokal ansässige Taft Broadcasting Corporation, welche in Coney Island eine ausgezeichnete Möglichkeit sahen, die Bekanntheit ihrer Fernsehprogramme zu erhöhen, allen voran die Hanna Barbera Cartoons. Gary Wachs, der Sohn des damaligen Eigentümers, bekam fortan die Rolle den Park auf einem 1600 Acres (~647,5 ha) großen Gelände nordöstlich von Cincinnati zu errichten.

America’s finest Amusement Park zog also um und war fortan Teil eines weitaus größeren Projekts. Mit Disneyland in Anaheim und den beiden Six Flags Parks in Texas und Georgia gab es zugegebenermaßen noch recht wenig Konkurrenz, der Trend zu neuen Themenparks war jedoch da und man plante von Vorhinein groß. Die vier Themenbereiche Happy Land of Hanna-Barbera, Rivertown, Oktoberfest und Coney Island, allesamt ausgehend von der International Street mit seiner dominanten Replika des Eiffelturms, sollten zukünftig den Park prägen. Interessanterweise war gerade der letztgenannte Bereich, das Alleinstellungsmerkmal King Islands, immerhin setzte man gerade hier auf Achterbahnen, Spielbuden und klassische Fahrgeschäfte.

Parkrundgang durch Kings Island

Betritt man den Park so findet man sich sogleich auf der International Street mit seinem großen Brunnen vor dem Eiffelturm wieder. Rechts und links vom Brunnen laden einige Geschäfte und Cafés zum Schlendern ein. Ringsum befinden sich die Zugänge zu den einzelnen Bereichen, wie auch zu den großen Theatern und der Parkgastronomie. Über alles thront der von Intamin entwurfene Eiffel Tower, von dem man einen wunderbaren Blick auf den gesamten Park hat.

Invertigo

Insgesamt 14 Achterbahnen kann man derzeit in Kings Island fahren. Beginnen möchte ich mit der Achterbahn, die zu Paramount Zeiten zu Nicolas Cages Film Face/Off thematisiert wurde, doch mittlerweile nur noch den Achterbahnmodelnamen des Herstellers trägt: Invertigo.

Insgesamt fünf Exemplare wurden von dieser Achterbahn gebaut, zurzeit sind jedoch nur noch vier davon in Betrieb. Dabei handelt es sich im Grunde um die Suspended-Version eines zeitlosen Achterbahnklassikers – dem Vekoma Boomerang –, doch Invertigos wären nicht Invertigos, wenn sie nicht noch mehr Besonderheiten vorweisen können. Durch die Sitzanordnung kann man nämlich erstens das bewährte Erlebnis in seiner Reihenfolge umkehren, auch kann man dabei seine Mitfahrer beobachten.

Die Fahrt durch Cobra Roll und Looping ist dabei wie gewohnt überaus intensiv und absolut genial. Wie auch bei Tornado des ehemaligen dänischen Freizeitparks Sommerland Syd und beim Diabolik Invertigo aus dem italienischen Movieland Park können sich die Fahreigenschaften wirklich sehen lassen. Hier schlägt grundsätzlich nichts und auch kleine Unebenheiten sind nur in einem sehr geringen Rahmen vorhanden, wodurch zumindest mir die Fahrt wieder einmal sehr viel Spaß bereitet hat und somit einen hohen Wiederholungsfaktor vorweisen kann. Gerade bei 0 Minuten Wartezeit, eine absolut lohnende Angelegenheit.

Congo Falls

Als der Action Zone Themenbereich 1999 ins Leben gerufen wurde hat man sich sichtbar gar keine Mühe gegeben den im Jahr 1988 errichteten Spillwater Congo Falls irgendwie mit in die Thematik einzubinden. So strahlt dieser auch weiterhin in all seiner Pracht, während der Rest des Bereichs der Computergrafik rund um die Jahrtausendwende gleicht und mittlerweile in seinem bunten Erscheinungsbild nicht mehr so ganz in den Park passen möchte. Leider reihte sich auch Congo Falls in die Liste der im April noch geschlossenen Wasserattraktionen ein, weshalb ich schweren Herzens leider auf eine Fahrt verzichten musste.

Drop Tower

Zum Glück steht jedoch gleich daneben der Drop Tower, seines Zeichens der höchste Gyro Drop Tower der Welt. Moment einmal, den Slogan kennen wir doch aus der Lüneburger Heide? Stimmt, denn Scream aus dem Heide Park Soltau verwendet ihn auch heute noch allzu gerne. Tatsächlich ist die Fahrstrecke des 7m kleineren Turms in Kings Island mit 80m gute 9m länger als beim 103m hohen Turm in Niedersachsen. Natürlich ist das kein Vergleich zum deutlich höheren Highlander aus dem Hansa Park, der just an meinem Besuchstag seine Premiere feierte; doch der Turm ist ja bekanntlich kein Gyro Drop, sondern nur ein Konkurrenzprodukt. Der Drop Tower zumindest ist richtig, richtig gut – Höhenrekord hin oder her.

The Bat

Etwas unscheinbar in der hintersten Parkecke versteckt befindet sich der Suspended Coaster The Bat. Der Name ist eine Hommage an den aller ersten Suspended Coaster der Welt, welcher an einer anderen Stelle in Kings Island stand – dazu aber später mehr. Eröffnet wurde die Achterbahn zu Paramount Zeiten als Top Gun und wurde zur Cedar Fair Übernahme in Afterburn umbenannt. Die Flugzeugträger-Thematisierung passt ganz gut zur hochgeständerten Station des Arrow Coasters und der elendig langen Warteschlange, doch The Bat hätte ein wenig Gestaltung jetzt wirklich nicht geschadet. Ein paar Grabsteine, ein Wald, evtl. noch eine Gruft mit einem orgelspielenden Animatronik und schon wäre es perfekt.

Statt jedoch in Chessington World of Adventures in die Achterbahn Vampire zu steigen, befinden wir uns jedoch in Mason, Ohio und boarden nach einiger Verspätung endlich den klassischen Suspended Coaster Zug.

Die Fahrt auf The Bat beginnt sogleich mit der Einfahrt in den Lifthill. Durch eine Schneise bahnen wir uns den Weg nach oben und genießen dabei für einen kurzen Augenblick die Sicht auf das benachbarte Schwimmbad-Resort Great Wolf Lodge. Oben angekommen erwartet uns eine Wendekurve in luftiger Höhe, ehe wir uns in einem geradlinigen Gefälle hinunterstürzen. Knapp oberhalb des Bodens geht dieser dann in eine Rechtskurve über, woraufhin uns die lateralen Kräfte wunderschön nach außen drücken. Kurz darauf wechseln wir in einem Anstieg die Richtung und werden im anschließenden Wendemanöver ordentlich in Querlage versetzt, ehe wir ein weiteres Mal zu Boden stürzen. Bodennah wechseln wir nun in schneller Taktung stetig die Richtung, ehe wir auf einer weiten Lichtung auf eine Abwärtshelix stoßen. Mit ordentlich Schwung nehmen wir nun den Rückweg in Angriff. Über Stock und Stein geht es nun in mehreren Schlenkern zurück zur Station. Dabei scheint sich die Taktung der Richtungswechsel noch einmal erhöht zu haben. Nach einem letzten Schlenker erreichen wir dann die Bremsstrecke, wo wir erst einmal munter auspendeln. Kurz darauf erreichen wir auch schon wieder die Station.

Ich mag Suspended Coaster, doch The Bat blieb hinter meinen Erwartungen zurück. Zwar ist die Fahrt unfassbar schnell und die Ausschwünge bemerkenswert, doch die Fahrt ist mir schlussendlich etwas zu berechenbar. Hier wäre eine Wiederholungsfahrt am späten Nachmittag wahrscheinlich sinnvoll gewesen, um ein endgültiges Urteil abgeben zu können, doch dazu kam es leider nicht mehr. Nichtsdestotrotz bietet The Bat das bewährte Suspended-Coaster-Vergnügen und reicht sich somit in die Liste der ultimativen Familienachterbahnen ein. Es ist schon ein Wunder, dass es nur so wenige Exemplare dieses Achterbahntyps gibt.

Banshee

Gleich nebenan befindet sich mit Banshee der bislang neueste Inverted Coaster aus dem Hause B&M. Gebaut im Jahr 2014 punktet die Anlage vor allem durch ihre Höhe und ihrer Länge – weniger beliebt ist derweilen das Rückhaltesystem der Anlage, welches, ähnlich der Wing Coaster aus dem gleichen Hause, auf ein Gurtsystem statt starrer Bügel setzt.

Die Fahrt auf Banshee beginnt mit einer kurzen Linkskurve, woraufhin auch schon der Lift der Anlage erklommen wird. Dabei durchqueren wir einmal den ersten Looping der Anlage, ehe wir auf der Ausgangshöhe von 50,9m ankommen und sogleich in eine Steilkurve einfahren. Ohne Rücksicht auf Verluste nähern wir uns dabei dem Boden und durchqueren dann druckvoll das erste Tal. In einem überdimensionierten Dive Loop drehen wir uns langsam überkopf, ehe wir uns einen halben Looping hinunterstürzen. Überaus druckreich geht es nun in den ebenso überdimensionierten Looping. Eine langgezogene Zero-G Roll dreht uns gekonnt einmal um die eigene Achse, woraufhin auch gleich der Übergang in das nächste Element eingeleitet wird. Im weltweit einzigen Pretzel Knot folgen wir den Verlauf einer überdimensionierten Bretzel und sehen die Welt gleich zweimal kopfüber. Hieran folgt dann Looping Nr.2, welcher durch seine deutlich geringeren Proportionen dann um einiges intensiver ist als der erste. Anschließend schrauben wir uns in einer Steilkurve empor, an deren Ende wir sogleich in einen In-Line Twist einfahren. Hierbei drehen wir uns der Herzlinie verweigernd einmal um die Achse der Schiene. Anschließend fahren wir überaus geschmeidig in eine Abwärtshelix ein. Mit etwas Druck auf den Füßen verabschieden wir uns dann in eine Rechtskurve, woraufhin auch schon die Bremsstrecke der Anlage auf uns wartet.

Banshee ist ein recht schöner Inverted Coaster mit großartigen Pacing und einer überaus soliden Fahrstrecke. Leider fügt sich hier nur Fahrelement an Fahrelement an, so dass größere Überraschungen ein wenig auf der Strecke bleiben. Die Fahrt selbst macht jedoch Spaß und weiß vor allen in den Abendstunden vollkommen zu überzeugen.

Delirium und Viking Fury

Freunde großer Schaukeln kommen beim HUSS Giant Frisbee Delirium und der nahen Schiffschaukel Viking Fury voll auf ihre Kosten. Während das HUSS Geschäft macht, was alle Drehschaukeln dieser Großenordnung machen, punktet die Intamin Bounty Viking Fury vor allem durch ihre Lage und der recht langen Schaukelphase. Blöd nur, dass der Bediener hier jedes einmal eine halbe Kletterpartie absolvieren muss, ehe die Schaukel in Gang gesetzt werden kann.

Adventure Express

Mit bester Sicht auf die Achterbahn Banshee bahnt sich der Adventure Express seinen Weg durch das dichte Gestrüpp in Mason, Ohio. Kings Islands Mine Train gehört zu eines der letzten Exemplare des Herstellers Arrow Dynamics und verspricht, wie auch Thunderation aus dem Freizeitpark Silver Dollar City am Tag zuvor, eine überaus spannende und sogleich familienfreundliche Fahrt.

Diese beginnt auch sogleich mit einer Reihe von Rechts- und Linkskurven, die uns aus der Station heraus in Richtung des Lifts führen. Untermalt wird das Ganze noch durch ein kleineres Gefälle, sowie mehreren Geraden und zwei kurzen Tunneln, die beides Mal recht nett gestaltet sind. Der erste Lift ist geprägt von mehreren schrägen Torbögen, ansonsten aber hält sich die Thematisierung dezent zurück. Oben angekommen nehmen wir in einer abwärtsführenden Rechtskurve schnell an Fahrt auf, ehe wir in einer Linkskurve ein Gebäude schneiden und einiges an Höhenmetern gewinnen. Es folgt eine klassische Bayernkurve und im Anschluss eine überaus knackige Helix, just bevor wir in einen Tunnel einfahren. Hier wechseln wir dann einmal die Richtung, ehe wir diesen in einer Rechtskurve auch schon wieder verlassen. Wieder am Tageslicht fahren wir in einer Linkskurve durch ein Tal und nehmen dabei Schwung für einen kleinen Anstieg. Am Ende dessen erwartet und eine Art Tempelruine. Im Inneren treffen wir untermalt von Musik und rhythmisch trommelnden Animatroniks auf den zweiten Lift der Anlage. Nach diesem gestalterischen Höhepunkt erwartet uns nach einer kurzen Rechtskurve tatsächlich auch schon das Ende der Fahrt.

Auch wenn der Adventure Express von seiner Erzählweise ein wenig antiklimaktisch daherkommt, so ist die Fahrt auf dem zwei Lifthügeln fassenden Mine Train schlichtweg ganz großes Kino. Die Fahrt ist überaus flott unterwegs und kann einige wirklich schöne Passagen vorweisen, die zudem durch die vorhandenen Gestaltungselemente auch ganz nett in Szene gesetzt wurden. Klar, das Ende mit seiner „Now you will pay!“ Ansage ist ein wenig doof, der Terrain Coaster zumindest ist es nicht.

The Racer

Als Kings Island öffnete war die doppelte Holzachterbahn The Racer der Star des Freizeitparks, immerhin war die Achterbahn damals die längste, höchste und schnellste Achterbahn der Welt. Auch die Industrie staunte damals nicht schlecht, als Kings Island all seine Karten auf eine neue Achterbahn setzte. Der Erfolg wiederum gab dem Freizeitpark recht und führte zu einer Renaissance der Achterbahnen – nun wollte jeder die schnellste, höchste und längste Achterbahn in seinem Park stehen haben.

Die Fahrt auf den zwei Fahrspuren der Achterbahn The Racer beginnt sogleich mit der vorderen Wendekurve, woraufhin sich nach einigen Streckenmetern beide Spuren treffen und gemeinsam den Lifthügel erklimmen. Während dessen haben die Fahrgäste ausreichend Zeit sich gegenseitig anzustacheln, was darüber hinaus auch den Zusammenhalt im eigenen Zug stärkt; immerhin will man ja auch gemeinsam gewinnen. Wie es dann meist so ist, stürzt sich auch schon der erste Zug in den Abgrund, während der zweite gerade einmal die Kuppe erreicht hat. Nach einem kraftvollen Tal führen beiden Spuren über einen recht niedrigen Hügel mit anschließenden Bunny Hop, ehe man sich auf der Kuppe des darauffolgenden Hügels voneinander trennt. Während die eine Seite nun nach links führt, knickt die andere Seite nun nach rechts ab. Mit Schwung und allerhand Airtime geht es nun durch ein weiteres Tal samt Hügel, an dessen Ende uns die hintere Wendekurve erwartet. Wo es uns bislang noch recht einfach gelangte den anderen Zug zu verfolgen, so wird es auf der Rückführung zur Station nun ein wenig schwieriger. Nach einem weiteren Gefälle und großartigem Airtimehügel stoßen wir nämlich auf die bereits absolvierte Strecke. Nun rasen wir parallel zu dieser über eine Reihe kleinerer Airtimehügel, ehe wir auf Höhe des First Drops endgültig in das Holzdickicht entschwinden und auf der Bremsstrecke sogar noch mit einem weißen Tunnel konfrontiert werden. Kurz nachdem fährt man auch schon wieder in die Station ein.

The Racer macht süchtig. Die Fahrt auf dem Racing Coaster mit seinen vielen Airtimehügeln und dem Out and Back Design macht einfach tierischen Spaß, weswegen ich es mir dank des geringen Andrangs und der Verwendung beider Spuren zur Aufgabe gemacht habe, so lange mit der Achterbahn zu fahren, bis ich dann mal irgendwann gewinnen würde. Viel Pech führte in kurzer Zeit zu gleich sieben Fahrten, woraufhin ich die Aktion dann doch aufgab; immerhin wollte der restliche Park ja noch erkundet werden.

Coney Mall

Im Coney Mall Bereich in Kings Island kann man noch so einige Schätze aus der Coney Island Zeit finden. Neben dem bekannten US-Fahrgeschäftsklassiker Scrambler kann man hier noch ein Monster von der Eyerly Aircraft Co. fahren. Hier gleicht die Fahrt in etwa der eines Schwarzkopf Monsters, nur das hier der Exzenter nicht absenkbar ist und man daher nur zwei Gondelarme zeitgleich beladen kann. Konstruktionsbedingt kommt es also schnell zu längeren Wartezeiten, doch das kann schnell noch getoppt werden durch die Beladesituation an sich. Die Gondeln selbst liegen während der Beladung zu hoch. Abhilfe ist jedoch gegeben, denn der vordere Teil der Gondel kann hinunter geklappt werden und dient dann als Treppe, welche einen bequemen Ein- und Ausstieg ermöglichen. Einmal hochgeklappt und gesichert jedoch, ist die Sitzposition in der Gondel nicht ganz so bequem, da man recht flach am Boden sitzt. Die Fahrt selbst ist dann auch noch etwas zu kurz und wenig drehfreudig, weshalb ich eine Fahrt nur bei geringem Andrang empfehlen kann. Es ist zumindest schön zu sehen, dass sich Kings Island so sehr um ihre älteren Fahrgeschäfte kümmert.

Flight of Fear

Vorbei am Wellenflug Zephyr geht es nun zur Indoor-Achterbahn Flight of Fear. Nachdem ich das Spaghettiknäul im Freizeitpark Six Flags Fiesta Texas nur knapp verpasst habe, war ich umso gespannter auf die Indoorversion dieser Fahrt, die damals ausschlaggebend für die Verwendung von LIM Modulen auf Achterbahnen war. Die Warteschlange zumindest stimmt einen recht gut auf den anschließenden Weltraumflug ein, den ich als Einzelfahrer dank gesperrten Nachbarsitz überaus geschmeidig in der ersten Reihe verbringen durfte.

Ungleich dem Rock ’n‘ Roller Coaster aus dem Walt Disney Studios Park erfolgt der Launch direkt aus der Station heraus. Mit nun voller Geschwindigkeit geht es sogleich in die überaus druckreiche Cobra Roll, ehe wir uns nach zwei Kopfständen über den Hallenboden flitzen. Nach einem druckreichen Tal geht es sogleich einen Sidewinder empor, ehe wir ein wenig durch den oberen Teil der Fahrt cruisen. Nach mehreren Schlenkern werden wir dann in einer Blockbremse ein wenig abgebremst, ehe wir uns auf dem Weg in den unteren Teil der Fahrt begeben. In einer ständigen Auf- und Abwärtsbewegung schrauben wir uns recht kontinuierlich immer weiter hinunter, ehe wir nach einer weiten Linkskurve die Richtung wechseln. Recht zügig nähern wir uns nun ein weiteres Mal dem Hallenboden, woraufhin wir einen weiteren Richtungswechsel vollziehen. Nach zwei weiteren bodennahen Steilkurven stehen wir in einem Korkenzieher völlig überraschend ein viertes Mal überkopf, woraufhin wir auch schon mal die Bremsstrecke erreichen und uns alsbald in der Ausstiegsstation der Bahn wiederfinden.

Flight of Fear ist im Grunde eine überaus solide Achterbahn mit einer richtig schönen Strecke und tollem Setting; nur doof, dass die Halle dank dem eindringenden Licht doch etwas hell war und die Fahrt bis auf die Dunkelheit keine weiteren Effekte vorweisen kann. Zudem ruckelt die Fahrt wie auch bei Mr. Freeze Reverse Blast aus dem Freizeitpark Six Flags Over Texas etwas, weswegen man nur sehr froh sein kann, diese ohne die ursprünglich verbauten Schulterbügel erlebt zu haben. Hier wäre eine Fahrt am Abend sicherlich förderlich gewesen, doch die Wartezeit an dieser Achterbahn war mir für eine Zweitfahrt ein wenig zu lang.

King Mills Antique Autos und Windseeker

Die nahe gelegene Oldtimerfahrt Kings Mills Antique Autos konnte an meinen Besuchstag die längste Warteschlange aufweisen, immerhin handelte es sich ja auch um die Neuheit aus diesem Jahr. Die Fahrt wurde ganz im Spirit der 70er Jahre gebaut – so ähnelt sie mit ihrem Verbrennungsmotor doch sehr der originalen Oldtimerfahrt Les Taxis.

An der hinteren Wendekurve der Achterbahn The Racer ragt ein wahres Monstrum in den Himmel. Beim Windseeker handelt es sich um ein Mondial Rides Fahrgeschäft, welches einem eine ähnliche Sicht wie ein Funtime Star Flyer ermöglicht, jedoch mit starren Stangen statt filigranen Ketten. Das Resultat dessen ist wohl, dass das Fahrgeschäft bei stärkerem Wind wegen unerwünschter Fahreigenschaften immer sofort stillsteht, so auch an meinem Besuchstag. Interessanterweise öffnete der Windseeker jedoch kurz vor Betriebsschluss noch einmal, die Chance ließ ich jedoch ungenutzt, denn eine Nachtfahrt auf einer legendären Achterbahn wollte ich mir nicht entgehen lassen, dazu aber später mehr.

Vortex

Zuvor widmen wir uns jedoch der ebenfalls sehr legendären Arrow-Kutsche Vortex, die in diesem Jahr leider ihre letzte Saison hatte. Sie war die erste Achterbahn mit sechs Überschlägen und zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung war sie die höchste Achterbahn der Welt – zwei Rekorde, die lange Zeit Hand in Hand gingen. Ohne den überaus wartungsanfälligen Suspended-Achterbahn-Prototypen The Bat hingegen hätte sie es wohl nie gegeben.

Als im Jahr 1981 The Bat zum ersten Mal ihre Flügel in Kings Island schwang hatte wohl keiner der damals verantwortlichen Personen damit gerechnet, dass nur sechs Jahre später bereits die nächste Achterbahn an ihrer Stelle stehen würde. Die schaukelfreudige Fledermaus schwang sich nämlich ohne Gnade durch die minimalst geneigten Kurven, was wiederum zu Problemen an den Schweißnähten führte. Stoßdämpfer an den Wagen reduzierten den Ausschwung; was abermals durch einen sehr hohen Verschleiß in Kauf genommen wurde. Zu guter Letzt war auch die Bremsmechanik dank ihrer Entkopplung von der Schiene ausschlaggebend für das vorzeitige Ende der Anlage, da der Ausschwung der Wagen zu einem erhöhten Verschleiß führte.

Alle Probleme der Achterbahn The Bat wurden in der Konzeption der Achterbahnen XLR-8 des Freizeitparks Six Flags AstroWorld und Big Bad Wolf aus Busch Gardens Europe berücksichtigt. Einen Umbau der kompletten Strecke lehnte man jedoch aus Kostengründen ab.

Stattdessen nutzte man einen Großteil der bereits vorhandenen Infrastruktur für die Achterbahn Vortex aus. Das bereits vorhandene Stationshaus samt Abstellgleisen, wie auch die bereits vorhandenen Fundamente prägten die neue Achterbahn.

Die Fahrt beginnt mit einer kurzen Rechtskurve in Richtung des Lifts. Dieser befördert einem dann auf die Ausgangshöhe von 45m. Oben angekommen kann man für einen kurzen Augenblick die Aussicht auf die Achterbahnen Diamondback und Mystic Timbers genießen, ehe man sich nach einer Rechtskurve in den Abgrund stürzt. Mit etwa 90 km/h schießen wir nun durchs erste Tal. Weit oberhalb der Parkbesucher vollziehen wir dann eine recht weite Wendekurve, welche einem zudem recht elegant durch eine Senke führt. Auf einer längeren, abschüssigen Geraden nehmen wir jetzt Anlauf für die beiden Loopings der Anlage, welche gewohnt intensiv durchfahren werden. Interessanterweise wurden diese sehr weit hochgeständert. Nach einer kurzen Auffahrt und engen Rechtskurve befinden wir uns im ersten Bremsbereich der Anlage. Hier reduzieren wir unsere Geschwindigkeit bis auf ein Minimum, ehe wir uns ein weiteres Mal in Richtung Boden stürzen. Überaus bizarr folgt nun die Einfahrt in den ersten Korkenzieher, welche uns in einer Kurve mit sehr starker Querneigung erwartet. Nun sehen wir die Welt zwei weitere Mal kopfüber, während wir uns unseren Weg zwischen den beiden Loopings bahnen. In einer weiten Rechtskurve gleiten wir dann in den Batwing über – ein Inversionselement, bei dem erst ein halber Korkenzieher in einem halben Looping übergeht und dieses dann in umgekehrter Reihenfolge ebenfalls vollzogen wird. Dank der geschickten Ausnutzung des Terrains ist der Batwing ein Eyecatcher sondergleichen, was dem eh schon ungemein ästhetischen Look von Vortex noch einmal zugutekommt.  Nach einer langen Linkskurve erwartet uns dann noch eine Aufwärtshelix, ehe die Fahrt alsbald in den Bremsen endet. Hier müssen wir dann noch einige Zeit warten, denn interessanterweise betreibt Kings Island die Anlage mit allen drei Zügen trotz des geringen Andrangs.

Vortex war eine extrem gute Achterbahn, die sich selbst im finalen Jahr immer noch sehr gut fuhr. Der fulminante Auftakt, die ungewöhnliche Inversionsreihenfolge und die besondere Ästhetik der Bahn sprachen für sich. Ich bin sehr froh, dass ich sie im letzten Betriebsjahr fahren konnte und wäre sehr glücklich gewesen, hätte man sie noch ein paar Jahre erhalten. Dennoch bin ich schon jetzt auf ihrem Nachfolger gespannt. Die Fläche ist groß und Kings Island wird sie sicherlich gut nutzen.

Shake, Rattle & Roll und der Backlot Stunt Coaster

Vorbei an Shake, Rattle & Roll – einer HUSS Troika aus dem Jahr 1975 – zog es mich nun zum Backlot Stunt Coaster. Die unter Paramount Zeiten als Italian Job: Stunt Track eröffnete Achterbahn ist ein Special Effects Coaster von Premier Rides und kann, wie der Name es schon verrät auf einige Spezialeffekte zurückgreifen. Dabei bietet das kompakte Layout zudem noch einige andere Überraschungsmomente.

Der erste folgt dabei gleich zu Beginn der Fahrt. Der Abschuss in Richtung des Parkhauses, wo man sich dann in einer immer enger werdenden Helix nach oben schraubt, ist ein fulminanter und vor allem atemberaubender Start. Nie wurde ich bislang auf Dauer so kräftig in den Sitz gepresst wie hier. Nach der 900° Helix bleibt einem nur kurz zum Verschnaufen, denn sogleich geht es schon ein hohes Gefälle hinunter. Im Tal geht es nun in kleinen, kaum geneigten Schlenkern an Polizeiwagen, Werbetafeln und Containern vorbei. Am Ende der Passage wechseln wir in einem Immelmann Turn die Richtung, ehe wir einen Hügel emporklettern. Nach einem kurzen Rechtskurvenschlenker stürzen wir uns in einer weiten Linkskurve ein weiteres Mal in ein Tal. Kurz darauf erklimmen wir die Strecke zur großen Spezialeffektszene. Mit viel Tam-Tam attackiert und ein Helikopter und ein Feuereffekt löst aus. Kurz darauf werden wir in einen Tunnel beschleunigt. Es folgt eine, nach rechts führende, Steilkurve, ehe wir uns nach einem Richtungswechsel zum Licht am Ende des Tunnels begeben. Es folgt die Fahrt durch das trocken gelegte Wasserbecken, worauf uns nach einer weiteren Kurve auch schon das Ende der Fahrt erwartet.

Der Backlot Stunt Coaster ist eine überaus erlebenswerte Achterbahn mit netten Fahrelementen und Effekten. Die Fahrt ist überaus rasant und durch den Launch in die dreifache Helix auch überraschend intensiv. Auf jedem Fall ist die ehemalige Blockbuster-Achterbahn ein ganz großes Kino in Kings Island!

Planet Snoopy

Planet Snoopy ist, ohne groß übertreiben zu müssen, das wohl bemerkenswerteste Kinderland in einem Freizeitpark weit und breit. Ursprünglich als Happy Land of Hanna-Barbera eröffnet unterhält dieser Bereich seit den 70er Jahren gekonnt seine Zielgruppe. Im Laufe der Zeit wurde dieser Bereich immer wieder erweitert, ehe mit Paramount der Kindersender Nickelodeon weite Teile des Themenbereichs für sich beanspruchte. Im Jahr der Übernahme durch Cedar Fair wurden auch die restlichen Hanna-Barbera Fahrgeschäfte umgestaltet, so dass es fortan mit Nickelodeon Central nur noch einen riesigen Kinderbereich gab. Als dann der Lizenzvertrag mit Nickelodeon zum Jahr 2010 auslief entschied man sich dazu fortan, wie auch in den anderen Parks der Gruppe, auf die bekannten Peanuts-Charaktere zu setzen.

Great Pumpkin Coaster

Gleich beim Betreten des Themenbereichs stößt man auf den Great Pumpkin Coaster. Hierbei handelt es sich um eine kleine Familienachterbahn von E&F Miler Industries aus dem Jahr 1992, welcher ein recht kompaktes Layout aufweisen kann und nur von Familien mit kleineren Kindern genutzt werden darf. Auf Grund dessen und einer allgemein doch etwas höheren Wartezeit, verzichtete ich auf eine Fahrt.

Boo Blasters on Boo Hill

Die interactive Themenfahrt Boo Blasters on Boo Hill wurde ursprünglich als Scooby-Doo! and the Haunted Castle im Jahr 2003 eröffnet. Die Fahrt in der Mystery Machine erfolgte damals noch an zweidimensionalen Szenen mit den Figuren der bekannten Hanna-Barbera Serie entlang, wo man eigene Effekte auslösen konnte und am Ende den Bösewicht auch noch entlarvt hat. Nun gibt es aber nur noch Geister. Das ist weiterhin überaus kitschig und nett gemacht, doch den Geist der ursprünglichen Attraktion fängt Boo Blasters on Boo Hill leider nicht ein. Den Kindern wird das ziemlich egal sein, für die Erwachsenen Fahrgäste mit Nostalgiegefühlen empfehle ich ein Besuch im spanischen Freizeitpark Parque Warner, wo man das Originalkonzept der Themenfahrt auch heute noch erleben kann.

Woodstock Express

Direkt nebenan befindet sich mit dem Woodstock Express die kleinste der vier Holzachterbahnen des Freizeitparks Kings Island. Die Fahrt durch das kompakte Layout der komplett in blau gestrichene Achterbahn beginnt nach einer kurzen Rechtskurve mit der Erklimmung des Lifthügels. Oben angekommen geht es auch sogleich die erste Abfahrt hinunter. Mit etwa 56 km/h geht es nun durch das erste Tal, woraufhin uns auch schon eine Wendekurve in luftiger Höhe erwartet. Nach einer weiteren Abfahrt flitzen wir über einen kleinen Speedbump, ehe wir die Holzstruktur durchqueren und auf der anderen Seite der Anlage eine weitere Wendekurve einleiten. Nun rasen wir ein wenig über Berg und Tal, ehe wir unterhalb der erste Wendekurve in das Gebälk eintauchen und dem Verlauf dieser folgen. Wieder unter freiem Himmel tauchen wir in einen kleinen Dip ein, woraufhin wir uns auch schon auf der Bremsstrecke der Achterbahn befinden und die überaus lustige Holzachterbahnfahrt alsbald ein Ende findet.

Surf Dog und Flying Ace Aerial Chase

Vorbei an Surf Dog – einem seltenen Zamperla Skater Coaster – geht es nun zum Suspended Family Coaster Flying Ace Aerial Chase. Lustigerweise handelt es sich beim Layout um einen erprobten Klassiker aus dem Hause Vekoma, dieses Mal jedoch mit freibaumelnden Füßen. Dementsprechend beginnt die Fahrt mit einer kurzen Kurve aus der Station heraus, woraufhin auch schon der Lifthügel wartet. Sogleich absolviert man eine linksführende Steilkurve mit anschließender Aufwärtshelix, durchquert ein kurzes Tal und eine weite Rechtskurve in der Nähe der Station. Über einen Hügel überquert man den eben bestrittenen Streckenverlauf, woraufhin man in einer weiteren Helix etwas an Höhe abnimmt. Eine Linkskurve schließt sich an, worauf auch schon die Bremsstrecke wartet und die doch recht angenehme Fahrt ihr Ende nimmt – für Kinder ist die Fahrt zumindest allererste Sahne.

Race for your Life Charlie Brown

Genauso verhält es sich bei der Fahrt auf der benachbarten Wildwasserbahn Race for your Life Charlie Brown. Zwar kann diese nur eine Abfahrt vorweisen, dafür überzeugt der restliche Fahrablauf mit seinen schnellen Wildwasserpassagen umso mehr. Hier dümpelt man zumindest nicht minutenlang im Kanal rum, sondern flitzt überaus geschmeidig durch diesen hindurch. Am Ende erwartet einem dann eine alles durchfeuchtende Schussfahrt, woraufhin man überaus glücklich aus dem Boot steigen kann. Top!

Mystic Timbers

Die bis dato jüngste Holzachterbahn in Kings Island ist Mystic Timbers, die durch ihre Werbekampagnie und der Frage „What’s in the Shed?“ berühmt wurde. Leider aber hat das Geheimnis um den Schuppen zu einem gewissen Hype geführt, der wiederum nach ersten Reviews nicht erfüllt werden konnte, denn Achterbahnfans weltweit erwarten nach einer Alton Towers-esquen Ankündigung eine naturgemäß atemberaubende Weltneuheit und halt keinen Showroom.

Die Fahrt auf Mystic Timbers beginnt mit einer kurzen Rechtskurve, woraufhin uns nach zwei kleineren Dips auch bereits der Lifthügel der Anlage erwartet. Auf einer Höhe von 33m angekommen geht es sogleich eine Steilkurve hinunter. Mit nun 85 km/h rasen wir durch das erste Tal, woraufhin wir einen recht hohen Hügel erklimmen. Nach einer Linkskurve stürzen wir uns dann ein weiteres Mal zu Boden. Bodennah rasen wir nun über eine Reihe von Bunny Hops und überqueren dabei sogar die Raftinganlage des Parks. In schneller Taktung geht es nun in stetigen Kurvenwechsel über Stock und Stein, wobei wir dabei auf herrlichste Art und Weise aus dem Sitz gehoben werden. Interessanterweise werden die Ab- und Auffahrten nun immer höher, ehe wir zur Wendekurve ansetzen und dabei in einen Tunnel eintauchen. Mit Schwung geht es nun durch ein längeres Tal, woraufhin wir die Rückfahrt zur Station einläuten. Weiterhin bodennah geht es im schnellen Pacing ein weiteres Mal über die Raftinganlage, wobei die Taktung der Airtimehügel immer weiter zunimmt. Zum Finale neigt sich die Strecke noch etwas nach links und nach rechts, ehe uns ein größerer Anstieg direkt in den Schuppen führt. Hier erwartet und dann das Wartungshäuschen und im Anschluss dessen der besagte Showroom mit Projection Mapping und zahlreichen Effekten. Nachdem die Station freigegeben wurde fahren wir dann in diese ein und die Fahrt kommt zu einem Ende.

Mystic Timbers ist ein richtig, richtig guter GCI Woody mit fantastischem Pacing und atemberaubenden Airtimemomenten. Die Fahrt ist bis zum Ende einfach nur überragend. Verglichen mit allen europäischen Holzachterbahnen des Herstellers legt Mystic Timbers noch einmal eine Schippe obendrauf, da stört es auch kaum, dass man es marketingtechnisch ein wenig zu gut mit der Anlage meinte; wobei das Geheimnis des Schuppens tatsächlich ein ziemlich nettes Feature ist. Mystic Timbers zumindest ist mein neuer Lieblings-GCI und das völlig zurecht.

K.I. & Miami Valley Railroad und White Water Canyon

Die Parkeisenbahn K.I. & Miami Valley Railroad verläuft zu einem großen Teil ihrer Fahrstrecke durch den Wald im hinteren Teil des Parkgeländes. Während der Fahrt auf der Dampfeisenbahn hat man einen überragenden Blick auf die Holzachterbahn Mystic Timbers und dem Rapids Ride White Water Canyon, welcher während des Besuchs leider geschlossen war. Zwischendurch macht die Bahn am Wasserpark Soak City halt, wodurch diese auch als Verbindung zwischen Wasser- und Freizeitpark dient; man kann diesen jedoch auch zu Fuß entlang des riesigen Picknick-Bereichs Picnic Grove erreichen.

Diamondback

Seit dem Jahr 2009 ist Kings Island die Heimat des B&M Hyper Coasters Diamondback.  Sie ist der erste Hyper Coaster mit einem Wassersplash als fulminantes Finale der Fahrt.

Kurz nachdem wir die Station verlassen haben, erklimmen wir auch schon den 70m hohen Lifthügel der Anlage. Mit bester Sicht aus das Showbuilding des ehemaligen HUSS Giant Top Spins The Crypt (Tomb Raider: The Ride) und die Holzachterbahn Mystic Timbers stürzen wir uns sogleich zu Boden. Mit ordentlich Druck durchqueren wir das erste Tal, worauf hin wir einen 60m hohen Camelback erklimmen. Mit ordentlicher Airtime überqueren wir die Kuppe und stürzen uns sogleich wieder dem Boden entgegen. Hier knicken wir dann nach links ab und rasen sogleich über einen weiteren Airtimehügel. Sogleich vollziehen wir in luftiger Höhe eine Wendekurve. Auch hierauf folgt ein weiterer von Airtime geprägter Hügel. Sehr bodennah gehen wir dann in eine druckreiche Aufwärtshelix über, an deren Ende und der erste Bremsbereich erwartet.

Parallel zum ersten Hügel stürzen wir uns ein weiteres Mal zu Boden und gleiten sogleich über zwei weitere Hügel. In einer sehr kompakten Helix nehmen wir zunehmend an Höhe zu, ehe wir in das Splash-Finale der Fahrt übergehen. Nach einem kurzen Anstieg befinden wir uns sogleich in der finalen Bremsstecke der Anlage wieder.

Diamondback ist ein richtig toller Hyper Coaster. Die Fahreigenschaften sind grandios und die Airtime ist wahnsinnig gut. Hier gibt es absolut nichts zu bemängeln; eine tolle Bahn!

The Beast

Die vierte und finale Holzachterbahn in Kings Island ist The Beast. Die längste und wohl auch legendärste Holzachterbahn der Welt ist seit dem Jahr 1979 der Grund nach Kings Island zu fahren – immerhin brach die komplett in Eigenleistung konzipierte und erbaute Anlage sämtliche in der Achterbahnwelt vorhandenen Rekorde. Sie war die längste, schnellste, höchste und vor allem atemberaubendste Achterbahn weit und breit.

Dabei beginnt diese noch relativ harmlos mit einer weiten Wendekurve. Kurz darauf erreichen wir den Lifthügel. Oben angekommen stürzen wir uns auch alsbald hinunter und sogleich in den ersten Tunnel der Fahrt hinein. Mit leichter Querneigung folgt nun eine bodennahe Linkskurve, ehe wir nach einem Camelback weit in den Wald hineintauchen. Nach einer kurzen Steigung wenden wir uns einer weiten Rechtskurve entgegen. Auf einer längeren Geraden nehmen wir dann immer weiter an Geschwindigkeit zu, ehe uns diese sogleich in einer Reduzierbremse auch wieder genommen wird. Noch ist die Abfahrt auf der Rampe jedoch nicht vorbei und so nehmen wir schnell an Fahrt auf. In einer Linkskurve fahren wir dann in einen längeren Tunnel. Stets bodennah fahren wir dann durch eine sehr weite Rechtskurve und nehmen immer weiter an Fahrt auf. Ein kurzer Anstieg führt uns dann zum zweiten Lifthügel der Anlage.

Oben angekommen können wir ein wenig das Panoroma genießen, ehe wir auf einer nur 18° steilen Rampe zunehmend an Fahrt gewinnen. Mit steigender Geschwindigkeit nimmt auch die Querneigung zu, welche für das fulminante Doppelhelix-Finale der Fahrt benötigt wird. In der Quergestellten 540° Helix geht es nun mit einem Affenzahn durch zwei Tunnel, ehe wir uns auf unserem Rückweg begeben. Parallel zum First Drop nähern wir uns dann der langen Bremsstrecke der Anlage und alsbald der Station.

The Beast ist ohne Frage eine interessante und gute Achterbahn. Tatsächlich ist sie vielleicht ein wenig zu lang geraten und so wirklich berauschend ist sie im Vergleich zu den heutigen Holzachterbahnen auch nicht mehr. Nichtsdestotrotz ist und bleibt sie ein Fanliebling und das hat vor allem ein Grund: Wenn es denn irgendwann dunkel wird verfällt das vorhersehbare Getier in einen atemberaubenden Rausch der Sinne. Ohne Sicht auf Irgendwas geht es dann mit mächtigem Gepolter rasend schnell durch den Wald – ein überaus atemberaubendes Erlebnis.

Bilder Kings Island

Fazit Kings Island

Stellt euch vor, ihr fahrt in einem Freizeitpark mit 14 Achterbahnen und alle davon getesteten sind gut. Stellt euch dann auch noch in einer schön angelegten Parklandschaft mit zahlreichen nett anzusehenden Bereichen vor. Hinzu gesellt sich ein überaus niedriger Andrang mit der zeitgleichen Verwendung sämtlichen Rollmaterials. Cedar Fair, you got me! Kings Island hat es mir angetan und ich bin vollständig begeistert.


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