Good Job im Freizeitpark

Yomiuriland

Im Grunde kann man das Yomiuriland als klassischen Trolley-Park bezeichnen; immerhin ähnelt der 1964 eröffnete Freizeitpark vielen anderen japanischen Freizeitparks dieser Zeitepoche und befindet sich somit unweit einer Bahnstation. Jedoch wurde der Park nicht von einer Eisenbahngesellschaft gegründet, sondern von der einflussreichen Yomiuri Gruppe; dem auflagestärksten Zeitungsverleger Japans und unter anderem Eigentümer der Yomiuri Giants.

Viel mehr zur Geschichte des Yomiuriland gibt es eigentlich nicht zu erzählen. Vielen Spielern des zeitlosen Freizeitparkaufbauspiels Roller Coaster Tycoon Classic wird der Name des Parks in einer der Ladebildschirmmeldungen bereits öfters aufgefallen sein, denn das Yomiruiland ist Heimat des ersten Stand-Up Coasters der Welt, dem Standing and Loop Coaster Momonga. Wer jetzt denkt „Uiiiii, ein Stand-Up, wie toll!“, der darf sich auch auf den ehemaligen Rekordhalter Bandit freuen. Den sarkastischen Unterton könnt ihr gerne beim Lesen auslassen, denn hier geht es um historisch interessante Anlagen, die auch andere bedeutende Achterbahnen geprägt haben. Wir bleiben also sachlich und widmen uns dem Yomiuriland in seiner gesamten Bandbreite.

Zumindest dachten wir das, bis wir dann an der Talstation der zum Yomiuriland hinaufführenden Seilbahn bemerkten, dass diese nicht fuhr. Direkt an der Bahnstation verwies ein Mitarbeiter auf den SEV hinauf zum Park und das den lieben langen Tag lang. Doch will man bei schwül nebeligen Wetter etwa Bus fahren? Natürlich nicht und so wagten wir den Aufstieg, der sich schlussendlich als sehr kurzfristig herausstellte.

An der Kasse angekommen zeigten wir dann, auf Nachfrage des Kassenpersonals, unsere Reisepässe vor und bekamen prompt einen saftigen Rabatt gutgeschrieben. Im Eingangsbereich des Parks spielten derweil die Parkmaskottchen Fußball. Es sind Kleinigkeiten, die einen Park sympathisch machen und das war solch eine. Generell überwiegte bei mir ein positiver Ersteindruck, was auch an der Talstation der Seilbahn angeschlossenen Kindertagesstätte und anderen Sozialeinrichtungen seitens des Yomiuriland lag. Man könnte ja beinahe meinen, ein Freizeitpark sei ein sozialer Arbeitsgeber. Dieses Statement verhält sich in Japan natürlich etwas anders als in Europa, denn dank Ganzjahresöffnungen ist zumindest die finanzielle Grundlage der Mitarbeiter sichergestellt. Hingegen herrscht bei uns der Trend zum Mindestlohn und immer mehr Schließtagen innerhalb der Saison. Das ist aus Sicht zahlreicher BWL-Absolventen sicherlich sinnvoll; aus meiner Sicht ist es jedoch der falsche Weg.

Bandit

Ebenso finde ich es doof, wenn man immer schnurstracks versucht, das Highlight zuerst abzuhaken. Wo bleibt der Spannungsbogen, wo der Drang Neues in Ruhe für sich zu entdecken? Also schnell, schnell, schnell in Richtung der Achterbahn Bandit. Links und Rechts vom Weg ist erstmal egal. Soll es halt so sein – zumindest bietet der Stahlkoloss aus dem Hause Togo ein Feature, welches ich gerne mal ausprobieren wollte. Die spritzige Tauchfahrt durchs Grüne, so die überaus nette Umschreibung meines guten Freundes Daniel (Lacront), bietet einige prickelnde Wassereffekte während der Fahrt, die man keinesfalls missen sollte. Ahnungslos, welche von beiden Warteschlangen uns in das feuchtfröhliche Abenteuer führen würde, stellten wir uns zunächst an der (am Treppenaufgang) rechtsseitigen Warteschlange an.

Gespannt und auch ein wenig angespannt zwangen wir uns mitsamt Hab und Gut in die engen Wagen hinein, schlossen die Schulterbügel und warteten auf die Abfertigung des Zuges. Ein Mitarbeiter betätigte ein Glückrad auf dem die Worte High und Low im Wechsel abgebildet sind. Der Zeiger landete dann auf Low und der Zug setzte sich in Bewegung. Kurze Zeit später schoss eine Wasserfontäne in die Höhe und das herabfallende Wasser prasselte auf den vorderen Zugteil, in dem wir natürlich saßen. Kurz darauf erreichen wir den Lifthügel der Anlage und beginnen den Aufstieg auf die Ausgangshöhe von 51m. Im Jahr 1988 war die Anlage im Yomiuriland also ein ganz schönes Kaliber, welche kurz darauf die Ära der Hyper Coaster einleitete.

Oben angekommen absolvieren wir eine kurze Gerade, ehe der Zug sich nun der grünen Hölle unter sich zuwendet. Während der Abfahrt hören wir das Zünden einer weiteren Wasserfontäne in der Ferne, die schätzungsweise eine Höhe von 40m erreicht. What goes up, must come down und so rasen wir mit einem Affenzahn durch das herabprasselnde Wasser hindurch. In einer hochgeständerten 180° Kurve just oberhalb der zum Yomiuriland führenden Gondelbahn wechseln wir kurzerhand die Richtung, ehe wir uns ein weiteres Mal ins Grüne wagen. Ohne Gnade nähern wir uns nun einer überaus knackigen Aufwärtshelix, in der wir uns innerhalb von eineinhalb Runden druckvoll nach oben schrauben. Eine kurze Senkfahrt am obersten Plateau der Anlage schließt sich an, ehe wir uns in einer weiteren hochgeständerten Kurve ein weiteres Mal ins Dickicht stürzen. Interessanterweise passieren wir dabei einen tieferen Punkt als beim First Drop. Doch die wahre Höhendifferenz der Anlage zeigt sich erst in Kürze.

Mit schönem Pacing absolvieren wir einen kurzen Airtimehügel und stürzen uns sogleich in ein tiefes Tal hinein. Dabei erreichen wir zum ersten Mal das Bodenniveau der Anlage. Durch die Ausnutzung des Geländes ergibt sich somit ein Höhenunterschied von sagenhaften 78m. Über eine lange Rampe nehmen wir nun beständig an Höhe zu und knicken dann am Ende der Auffahrt völlig überraschend nach rechts ab. Dabei hätten wir hier vor einigen Jahren noch die Schwesteranlage des deutschen Bandits aus dem Movie Park Germany in ihrer vollen Pracht sehen können. Nach der kurzen Rechtskurve bahnen wir uns unseren Weg ein weiteres Mal durch das große Tal. Dieses verlassen wir dann über einen kurzen Airtimehügel, woraufhin eine Linkskurve die Rückführung in die Station einleitet. Nach einer kurzen Geraden flitzen wir einen finalen Anstieg hinauf und erreichen alsbald die Bremsstrecke der Anlage.

Go, go, Bandit! Die rasante Fahrt durchs Grüne besticht durch ihr langgezogenes Layout und die weiten Abfahrten, aber auch durch ihre japanischen Eigenheiten. Zum Beispiel findet man eine solch kompakte Aufwärtshelix auch heute in Achterbahnen dieser Größenordnung leider nur selten. Das wichtigste Gimmick ist jedoch das Upgrade des Fahrterlebnisses durch die verwendeten Wassereffekte. Einmal benässt gibt es kaum noch einen Grund die feucht-fröhliche Fahrt gegen eine Trockenfahrt zu tauschen.

Laser Atlethic – Temple of the Sun

Gegenüber der Station der Achterbahn Bandit befindet sich der interaktive Walkthrough Laser Atlethic – Temple of the Sun, bei dem man in bester Indiana Jones Manier auf mehreren Missionen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads Grabräuber spielen darf. Wie der Name bereits verrät bietet jeder Parcours einen Mix aus unterschiedlichen Geschicklichkeitsspielen und einem Laser Maze. In der Teamworkvariante darf man z.B. sich erst mit einem Rollbrett über eine Schlucht ziehen, dann ein Laserlabyrinth durchqueren und im letzten Raum eine überdimensionale Variante eines Kugellabyrinths lösen. Das Ganze findet natürlich unter Zeitdruck und Strafpunkten bei der Unterbrechung der Lichtschranke statt. Ein herrlicher Spaß, den man so gerne auch in diversen kleineren Freizeitparks hierzulande implementieren darf.

Animal Rescue – The Invasion of the Mekanchura

Direkt unter dem Maze befindet sich die interaktive Themenfahrt Animal Rescue – The Invasion of the Mekanchura, auf die man uns erst einmal hinweisen musste; denn wer kommt denn bitte auf die Idee einem recht abtrünnig wirkenden Weg einfach mal zu folgen? Gut, früher stand hier unten die Station der Achterbahn SL Coaster; ansonsten aber ist diese Parkecke im Yomiuriland mittlerweile verwaist. Thematisch jagt man während der Fahrt Wilderer und nimmt sie mit Netzen gefangen, ehe man irgendwann selbst von Spinnen attackiert wird und sich den Weg freiballern muss. Die Fahrt ist dabei durchaus kurzweilig und unterhaltsam.

Animal Coaster

Folgt man nun den Wegen wieder bergauf, so landet man in der Family Area rund um das große Riesenrad des Parks. Hier befinden sich mehrere thematisierte Fahrgeschäfte, darunter die schnieke Parkeisenbahn Wanpaku Railway Oliver und die Berg- und Talbahn Animal Coaster. Bei letzterer handelt es sich um eine Variante der historischen Tumble Bug Fahrt, wie man sie ähnlich noch im Kennywood Park erleben kann.

Giant Ferris Wheel

Neben einer theoretisch tollen Sicht auf das Yomiuriland und die Umgebung gibt es beim Riesenrad zusätzlich zu den normalen Gondeln folienbeklebte Themengondeln, samt passender Musikuntermalung. Man könnte also meinen, das im Yomiuriland allgegenwertige Thema „High & Low“ würde verschiedene japanische Metalgruppen behandeln. Tatsächlich aber handelt es sich, den Achterbahnreisenden zufolge, um japanische Gangstergruppen diverser Filme. Das Ganze gipfelt dann im High & Low Land samt zugehörigem Museum auf einer Eventfläche im Park.

Flag Street

Vorbei an einer Kinderschleife und Pferdekarussell zieht es uns nun auf den Midway Flag Street, ein etwas in die Jahre gekommener Bereich mit einer Vielzahl kultiger Fahrgeschäfte, Walkthroughs und Restaurants.

Zur linken befindet sich eine Doppelanlage bestehend aus einer Oldtimerfahrt mit Dinosaurierthematisierung und einer darüber verlaufenden Fahrradtretbahn. Direkt dahinter und einmal um den gesamten Bereich führend liegt die erste Gokart-Bahn des Yomiuriland, die wiederum aus zwei unterschiedlich langen Strecken besteht.

Wan Wan Coaster Wandit

Auf der rechten Seite der Flag Street erwartet uns die Kinderachterbahn Wan Wan Coaster Wandit des Herstellers Hoei Sangyo. Die Fahrt auf der kleinen Achterbahn beginnt mit einer Rechtskurve aus der Station heraus. Hierauf wartet sogleich der Lifthügel, der den Zug auf eine Höhe von 5,5m bringt. In einer linksführenden Steilkurve nähert man sich dann schnell den Boden und unterquert daraufhin den Lift. In einer 180° Helix nimmt man dann wiederum an Höhenmetern zu und überquert die erste Kurve der Anlage. Auf einer Geraden mit integrierten Hügeln bahnt man sich nun einige Meter quer durch die Anlage, ehe dann bereits die Rückführung in die Station über eine weitere Wendekurve eingeleitet wird. Nach einer weiteren Runde endet dann auch schon wieder die nette Fahrt.

Direkt nebenan steht ein japanischer Pressluftflieger mit zusätzlichen Wassereffekten, ähnlich einer sehr primitiven Variante der Flying Fish aus dem Hause Zierer, bei der die Parkgäste mit Wasserkanonen auf die Fahrgäste zielen können. Irgendwie sind Japaner was das Thema Wasser angeht noch verrückter als die Engländer, interessanterweise wiederum sagt man ihnen jedoch eine gewissen Wasserscheu nach.

Hero Training Center Mission 8

Ebenso auf dem Midway befinden sich zwei Walkthroughs direkt gegenüber. Neben einem klassisch japanischen Gruselhaus gibt es hier noch das Hero Training Center Mission 8 und das hat es durchaus in sich. In mehreren Etappen und Räumen gilt es dabei Aufgabe um Aufgabe zu meistern. Diese variieren zwischen Geschicklichkeitsspielen, Ausdauerspielen und Rätseln. Blöd nur, dass es zwischendurch auch Meilensteine gibt, die man bestehen muss. Obgleich wir das eine Kartenspiel scheinbar durchschaut haben, haben wir es wohl komplett umgekehrt gemacht und sind daher rausgeflogen. Schade eigentlich, denn auch diese Attraktion ist absolut überragend und könnte gerne in einen deutschen Freizeitpark etabliert werden. Da die Fanszene ja eh gerade ganz plötzlich von den Karl’s Erlebnisdörfern überwältigt wurde, wie wäre es denn damit? Eine andere von euch in zahlreichen Interviews bekannt gegebene Idee wurde bereits hier im Yomiuriland von einer deutschen Firma umgesetzt, aber dazu später mehr.

Looping Starship

Vorerst ist es Zeit sich dem Looping-Wahn der späten 70er Jahre und frühen 80er Jahre hinzugeben und was gäbe es da schöneres als ein Looping Starship aus dem Hause Intamin. Die Königin der Überkopfschiffschaukeln überzeugt wie auch im Nagashima Spa Land durch ihre flotten Beschleunigungszyklen und die grandiose Hangtime am höchsten Punkt der Anlage.

Standing & Loop Coaster Momonga

Eine Ebene höher erleben wir dasselbe Spiel auf einer Achterbahn. Der Standing & Loop Coaster Momonga hat jedoch eine Besonderheit, denn die Anlage kann wie der Name bereits verrät auf zwei unterschiedliche Fahrzeugarten zugreifen. Hierfür wurde der Bahnhof zweigeteilt, wobei sich beide Seiten parallel zueinander befinden. Ein Transferelement schiebt dann die jeweilige Seite auf die mittig liegende Fahrspur, woraufhin der Spaß auch bereits losgehen kann.

Nachdem wir den Bahnhof verlassen haben erklimmen wir sofort den Lifthügel der Anlage. Auf einer Höhe von 25m angekommen genießen wir kurz den Ausblick, ehe die Rechtskurve, in der wir uns gerade befinden, immer mehr in eine Steilkurve übergeht. Ruckzuck befinden wir uns im Tal wieder und werden mit wunderschönen G-Kräften belastet. Sogleich folgt die Einfahrt in den Looping und wir umrunden einmal in der vertikalen Ebene den Lifthügel, was gerade in der Stand-Up Variante einen schönen visuellen Effekt hat. Hieran schließt sich eine weite horizontale Schlaufe an. Nach einem kurzen Tal fügt sich eine fast ebenso weite Linkskurve an, die die Wende zurück zur Station darstellt. Alsbald ist auch bereits die Bremse der Achterbahn erreicht und die Fahrt zu Ende. Nun wird man noch schnell auf seine Beladeseite zurückgeschoben, so dass die andere Seite auf die Reise geschickt werden kann.

Der Standing & Loop Coaster Momonga ist jetzt nicht die spannendste Achterbahn und gerade im Vergleich zu späteren Anlagen des Herstellers ist sie absolut harmlos. Dennoch schafft sie es den Zeitgeist der damaligen Epoche perfekt zu verkörpern. Kurzum: Sie ist einfach nur Kult und gerade durch den Wechselbetrieb zwischen Stand-Up und Sitdown Wagen ein recht interessante Anlage noch dazu. Wer damit allein leben kann, der kann hier wunderbar zwischen beiden Varianten hin- und herpendeln; es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

Crazy Hyuuu und Crazy Stooon

Vorbei am Wellenflieger Milky Way und dem Wasserpark Water Amusement Island (kurz WAI), der für einen geringen Eintrittspreis einen Lazy River, zwei Kinderlandschaften, einen Sprungturm, ein großes Wellenbecken und insgesamt drei Slider (wobei nur der Spiral und der Straight Line Slider, eine Kamikaze Rutsche, im Eintrittspreis enthalten sind; die große Raftingrutsche wird jedoch vom Freepass abgedeckt) geht es in Richtung der Lan Lan Area mit ihrer Seelöwenshow und den beiden S&S Türmen. Während der Turm Crazy Hyuuu einen auf eine Höhe von 60m schießt, lässt einen Crazy Stooon mit angeblichen -2G nach unten fallen; von der Wucht des Flamingo Land Turms Cliff Hanger war jedoch nichts zu spüren.

Hashibiro-Go

Direkt gegenüber sollte einst ein weiteres Produkt des Herstellers S&S eröffnen. Leider hat es beim Twist Coaster Robin nur wenige Zeit gedauert, bis der erste Unfall passiert ist. Nach diesem wurde die Anlage sofort stillgelegt und kurze Zeit später abgebaut. Somit teilt sich der El Loco mit dem Ring°Racer am Nürburgring den zweifelhaften Rekord der kürzesten Betriebszeit einer S&S Achterbahn. An ihrer Stelle wurde mittlerweile mit der Mega Disk’o Hashibiro-Go ein Rundfahrgeschäft errichtet.

Good Job Attractions

Wer immer schon gerne mal mit einem Bungeeseil nach unten springen wollte, kann das für einen relativ günstigen Preis von einer 22m hohen Plattform aus machen. Wir hingegen widmen uns nun dem Industriethemenbereich Good Job Attractions, der über einen Zugang quer durch den Wasserpark von hier aus erreichbar ist. Tatsächlich haben wir hier ganz schön lange suchen müssen und schlussendlich den Zugang in der Nähe des Haupteingangs genommen.

Hier präsentiert sich das Yomiuriland ganz plötzlich hochmodern, sauber und absolut ideenreich seinen Parkgästen. Gerade im Vergleich zur echt heruntergekommenen Flag Street ist das schon ein sehr, sehr, sehr großer Kontrast, der sich zudem in den Fahrgeschäftsdubletten wiederspiegelt. Hier steht neben einer modernen Fahrradtretbahn, bei der man in einem Videospiel auf Verbrecherjagd geht, auch noch eine moderne Gokartbahn, die bizarrerweise auch noch teilweise über die alte Gokartstrecke verläuft. Neben einigen netten Kinderfahrgeschäften gibt es im Outdoorbereich noch ein sehr interessantes Geschicklichkeitsspiel, bei dem man den Verlauf von überdimensionalen Murmeln beeinflussen muss. Herrlich!

Die restlichen Fahrgeschäfte sind in themenbezogene Industriehallen eingebunden. Aufgegliedert sind diese in die Fashion-, Bungu-, Food- und Car-Factory. Ähnlich einer Expo wird man mit Betreten der jeweiligen Halle sofort in das entsprechende Thema eingezogen. Dabei gleicht der industrielle Charme eher einer kindlichen Vorstellung eines Industriebetriebes, was dem ganzen Bereich sehr zu Gute kommt.

Splash U.F.O.

In der Bungu Factory z.B. erwartet den Parkgast des Yomiuriland ein weiteres Geschicklichkeitspiel, während die Fashion World mit der Achterbahn Spin Runway eine Drehgondelachterbahn des Herstellers Gerstlauer vorweisen kann. Ganz abgedreht wird es dann beim Rundbootrafting Splash U.F.O., bei der es thematisch um den Schutz der Nissin Yakisoba U.F.O. Fabrik geht, die Fertigramen herstellt. Ebenso kann man hier sein eigenes Abendessen bei der Produktion begleiten. Zu guter Letzt besteht in der Car Factory die Möglichkeit sein eigenes Auto zu gestalten und dann über eine abgefahrene Strecke testzufahren.

Schauen wir uns die beiden Großanlagen in diesem Bereich nun etwas genauer an. In der Food Factory boarden wir dafür eines der Boote des kompakten Hafema Raftings U.F.O. Splash. Wie auch im Fuji-Q Highland kommen bei der Anlage nur Boote für insgesamt vier Personen zum Einsatz. Im Nachhinein gesehen hätte es uns spätestens jetzt bewusst sein müssen, was da noch alles auf uns zu kommt. Doch da die Personen vor uns nicht sonderlich nass ausgestiegen waren, wagten wir auch am letzten Tag unserer Japanreise eine Fahrt ohne Regenponcho. Tatsächlich wurde die Fahrt durch die daraus resultierenden Fluchtiraden von Nicolas‘ Seite aus ungeheuer unterhaltsam.

Doch zurück zum Anfang. Sobald man die Boote bestiegen und von den Mitarbeitern gesichert wurde kann die Fahrt auch losgehen. Das Stationslaufband schiebt uns auf eine kleine Drehplattform, die sich in Folge um 90° dreht. Auf einer Deckenprojektion wird dabei ein kleiner Film gezeigt, auf den wir mit den Knöpfen im Boot reagieren können, ehe wir in den Lift der Anlage geschoben werden.  Wir folgen der Produktionskette der Ramennudeln einige Meter hinauf, ehe uns der Bösewicht mit der Teekanne auf dem Kopf aufessen möchte. Wir fliehen und rutschen dabei eine 180° Helix hinunter. Kurz darauf folgt ein knackiges Gefälle. In einem kurzen Blockbereich nach der Auslaufstrecke werden wir angehalten und ein weiteres Storysegment wird an der Decke projektiert. Es folgt eine 570° Abwärtsspirale, bei der zusätzliche Wasserwerfer an der Seite des Kanals das Boot in eine äußerst heftige Drehung versetzen. Nach einer gemächlichen Wasserung finden wir uns fortan im klassischen Raftingkanal der Anlage wieder. Begleitet von mehreren Stromschnellen verlassen wir das Gebäude und drehen eine kurze Wendekurve im Außenbereich der Anlage. Wieder in der Halle angelangt folgen einige weitere Raftingmeter, ehe wir in einem weiteren Blockbereich erneut halt machen. Nun gilt es mit Hilfe des U.F.O. Ramenmanns den Bösewicht endgültig zu besiegen. Kurz darauf endet die Fahrt und das Ramengericht ist gerettet.

So, liebes Karl’s Erlebnis-Dorf Team, baut bitte genau so etwas. Zwar müsst ihr die interaktive Komponente nicht unbedingt übernehmen, doch auch dafür würdet ihr bestimmt auch irgendwie Verwendung finden. Diese Mini Raft Rides aus dem Hause Hafema sind schon eine klasse für sich und außerhalb Japans leider viel zu selten zu finden.

Spin Runway

Für eine gelungene Fabrikbesichtigung bedarf es jedoch nicht unbedingt einer Raftinganlage, ein Spinning Coaster reicht dafür auch. Zumindest kann man so die Achterbahn Spin Runway beschreiben. Nach einer wirklich schön gestalteten und teilweise auch interaktiven Queue schließen wir unsere Wertsachen in einen Spind und nehmen sogleich in den bekannten Chaisen der Firma Gerstlauer Platz. Die Fahrt beginnt sogleich, ganz ähnlich der Achterbahn Maskerade aus dem Wiener Prater, mit einem Darkridepart durch einige Serpentinkurven. Hieran wird sogleich der Lift der Anlage erreicht, dieser gestaltet sich hier jedoch als Trommellift. Runde für Runde geht es nun im Kreis bergauf, jedoch können wir während der Auffahrt ein kleines Minispiel spielen, in dem man möglichst viele Kleidungsstücke für das ausgewählte Maskottchen sammeln muss. Wildes Rumgedrücke bringt dabei gar nichts, das muss schon alles mit den anderen Insassen des Wagens abgestimmt werden.

Oben angekommen absolvieren wir eine Haarnadelkurve und nehmen langsam an Fahrt auf. Nach dem Countdown 3,2,1 Speed Runway schmeißen wir uns unter zahlreichen Lichteffekten in die erste Abwärtshelix. Nach einem kurzen Tal nehmen wir wieder etwas an Höhenmetern zu, ehe wir diese in einer weiteren Abwärtshelix gekonnt abbauen. Es folgt eine etwas längere Strecke oberhalb der Station, die durch den Spin des Wagens gekonnt ausgenutzt wird.

Nach einer Blockbremse folgt eine flotte Kombination aus einer Abwärtshelix im Uhrzeigersinn mit anschließender Aufwärtshelix gegen den Uhrzeigersinn. Kurz darauf finden wir uns auch schon auf dem Runway der Fashionshow bzw. der Bremsstrecke der Anlage wieder. Nur wenige Momente später ist auch bereits die Station erreicht und wir können aussteigen.

Spin Runway ist kein wirklich langer Spinning Coaster, dafür aber ein wahnsinnig gut inszenierter. Ich hatte vor der Fahrt bereits Befürchtungen, dass es sich um eine direkte Schwesteranlage der überaus schwachen Achterbahn Maskerade aus dem Wiener Prater handeln würde und war dementsprechend mit sehr geringen Erwartungen an die Fahrt herangegangen. Doch ich habe mich geirrt; die Fahrt war super. Obgleich die gewählten Elemente auch in besagter Anlage verbaut wurden, so bietet die Fahrt auf dem Spin Runway ein deutlich immersiveres Erlebnis. Zwar könnte die Drehung des Wagens selbst ein wenig schneller sein, aber das ist auch der einzige wirkliche Kritikpunkt an der Anlage. Hier wäre ich definitiv noch gerne die eine oder andere Runde mehr eingestiegen.

Wieder am Tageslicht angekommen wurde Nicolas plötzlich von einen der Achterbahnreisenden erkannt, die selbst mit einer großen Gruppe an Enthusiasten gerade das Land für sich entdeckten. Während wir gerade unseren letzten Tag in Japan hatten, war es für sie noch einer der ersten. Es war nett sich ein wenig auszutauschen; wobei sicherlich keiner von uns damit gerechnet hat in Japan auf andere deutsche Achterbahntouristen zu stoßen.

Bilder Yomiuriland

Fazit Yomiuriland

Das Yomiuriland ist ein teilweise echt abgewrackt wirkender Freizeitpark, der jedoch durch ausgewählte Neuheiten immer wieder positiv auffällt. Man tut sein Bestes und das merkt man auch. Generell hat mir das Yomiuriland sehr gefallen; ich kann aber auch verstehen, wenn man mit diesem Park nun nicht so viel anfangen kann. Die Auswahl der Fahrgeschäfte ist gut und die interaktiven Walkthroughs machen schon einiges her. Auch hatte der Freizeitpark endlich mal halbwegs brauchbares Merchandise zu bieten und so verließ ich mit einem Plüsch-Conan im Gepäck den Park.

 


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Verklemmte Situationen im Highland Resort

Nach der Fahrt auf dem Thunder Dolphin der Tokyo Dome City Attractions zog es uns einmal quer durch die Stadt, um in der großen Sega Themenparkarcade Joypolis die ehemals einzige Drehgondelachterbahn mit Abschuss und Inversion zu fahren. Leider erreichten wir den Indoorpark wenige Minuten nach Einlassschluss, weswegen wir ein wenig enttäuscht von dannen zogen. Eigentlich nicht weiter schlimm, immerhin sind wir jung und kommen so oder so noch irgendwie dorthin, doch es wurde schon ganz schön spät. Das Hotel in Yokohama erreichten wir erst nach 22 Uhr, an sich ja gar nicht so schlimm, doch sieben Stunden später sollte bereits der nächste große Reiseabschnitt mit dem Zug bewältigt werden.

Obwohl der Freizeitpark Fuji-Q Highland zu den bekanntesten und meistbesuchten Freizeitparks des Landes zählt, so ist er wirklich beschissen zu erreichen. Im Grunde gibt es ja nur eine mögliche Bahnroute und immerhin eine handvoll von Busrouten, die den Park anfahren. Leider dauern beide Möglichkeiten aus dem Großraum Tokyo und Yokohama kommend recht lange. Für uns hieß es also früh morgens und halbwegs übermüdet eine Bahnfahrt von drei Stunden auf uns zu nehmen. Die ersten zwei Stunden verbrachten wir mit der JR auf dem Weg nach Ōtsuki, wo wir dann in die Fujikyū Linie umstiegen, die uns direkt zum Bahnhof vor dem Park brachte.

Von dort aus machten wir uns auf dem Weg zum Hotel auf der anderen Seite des Parks. Statt jedoch mal schnell über den Parkplatz des Freizeitparks zu huschen, folgten wir einer Routenbeschreibung von Google Maps. Als Fußgänger war das dann schon ein wenig abenteuerlich, denn parallel zum Chou Expressway passierten wir erst einmal ein Industriegebiet, ehe wir dann kurz einer Bundesstraße folgten. Über eine Unterführung, die seit Jahren niemand mehr benutzt hatte, erreichten wir dann das Parkgelände und alsbald den Busbahnhof des Parks. Immerhin hatten wir dadurch die Möglichkeit einen bislang unbekannten Blickwinkel der Achterbahn Fujiyama festzuhalten.

Fujiyama • Togo Roller Coaster • Fuji-Q Highland

Übernachten sollten wir im größten der drei Hotels des Parks, dem Highland Resort Hotel. Gebucht haben wir es bereits ein halbes Jahr vorher, da es schnell vergriffen ist. Tatsächlich wurden jedoch immer wieder Kontingente freigegeben, eine Buchung wäre also auch zu einem deutlich späteren Zeitpunkt möglich gewesen. Durch Umbuchungen konnten wir auch noch einige Euro sparen, dennoch war das Hotel mit Abstand das teuerste der gesamten Reise. Auf Grund der Perks blieb uns jedoch leider nicht sehr viel anderes übrig und Nicolas drangte mich wie ein Wahnsinniger dazu dieses Hotel zu buchen, vor allem da er ja unbedingt einen Onsen ausprobieren wollte. Da die anderen Hotels in der Gegend auch nicht unbedingt großartig günstiger sind, habe ich mich überreden lassen; immerhin hätte man ja gemeinsam das volle Programm erleben können. Das war zumindest bis zu dem Zeitpunkt so, als der verklemmte Süddeutsche bemerkt hatte, dass man in den Onsen splitterfasernackt steigt.

Ehrlich gesagt, frage ich mich auch heute noch, wie man sich so anstellen kann. Nackt sein ist normal und als etwas solches zu behandeln. Am anderen Ende der Welt hätte man ja auch über sich hinaus wachsen können. Aber nein, man versucht es noch nicht einmal. Nicolas kann in dieser Hinsicht sehr froh sein, Lehrer geworden zu sein, denn in anderen Branchen hätte er sich  mit einer solchen Einstellung schlichtweg bloßgestellt. Man denke zum Beispiel an die metallverarbeitende Branche, wo ein solches Verhalten nicht nur zwangsläufig die soziale Ächtung mit sich zieht. Ich zumindest war sehr von meinem Mitreisenden enttäuscht, genoss aber jede einzelne Sekunde im Onsen des Resorts.

Das Hotel selbst ist super. Zwar teuer (und damit immer noch günstiger als jedes Resorthotel des Europa-Parks), aber wirklich super. Leider haben  wir von unserem Zimmer aus den Fujiyama bei besten Willen nicht erspähen können; er wäre jedoch da gewesen, wenn es die Wolken nicht auch gewesen wären. Die Onsenlandschaft war schlichtweg grandios und zum ersten Mal auf dieser Tour habe ich mich zu 100% entspannt gefühlt. Gerade nach einem anstrengenden Parktag eine Wohltat sondergleichen, die zukünftig auf jeder Japanreise fest eingeplant wird. Gebt mir eine heiße Quelle und ich bin glücklich. Gebt mir noch dann noch leckeres japanisches Essen und ich wäre hin und weg. Das Land ist toll!

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Mit dem Donnerdelphin über Tokyo

Tokyo Dome City Attractions

Die Tokyo Dome City rund um das Baseballstadion Tokyo Dome ist ein innerstädtisches Vergnügungsareal. Es besteht aus dem bereits genannten Stadion (Heimat der Yomiuri Giants), einem Hotel, drei Event-Hallen, dem großzügigen Wellnesstempel LaQua, einem Weltraummuseum, vielen Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten, sowie dem Freizeitpark Tokyo Dome City Attractions.

Vielen Freizeitparkfans ist der Park durch seine Achterbahn Thunder Dolphin bekannt, welche seit dem Jahr 2003 die Skyline des Freizeitparks und insbesondere den Gebäudekomplex im LaQua-Bereich prägt. Dass die Strecke durch ein Gebäude und das signifikante Riesenrad Big-O führt, sorgte auch außerhalb der Fangemeinde für eine schnelle internationale Bekanntschaft. Auch wenn Facebook schon länger keine Rolle mehr spielt, irgendwann hat jeder mal eine Nachricht mit dem Verweis auf diese Achterbahn bekommen.

Der Freizeitpark selbst ist jedoch deutlich älter und hat seinen Ursprung im Jahr 1955. Entstanden als Ergänzung des Unterhaltungsangebotes zum 1937 errichteten Korakuen Stadion, entwickelte sich der Park schnell zu einem der bedeutendsten im Lande. Sogar so bedeutend, dass der Freizeitpark Kijima Kogen Park im fernen Beppu viele Jahre lang als Kijima Korakuen Yuenchi betrieben wurde. Der Korakuen Yuenchi oder auch Korakuen Amusement Park war also eine bedeutende Marke.

Tatsächlich wurde im Laufe der Zeit den Besuchern auf dem Gelände des Freizeitparks einiges geboten: sei es nun der 1955, als eine der ersten Achterbahnen des Landes, errichtete Jet Coaster, der Prototyp der Impulse Coaster aus dem Hause Intamin oder aber auch ein Togo Ultra Twister, sowie ein Arrow Shuttle Loop. Überdauert hat die Zeit leider keine der Anlagen und so präsentiert sich der Park überaus modern und stets auf dem neuesten Stand der Technik.

Sky Flower

Der Park ist dabei auf mehrere Bereiche aufgeteilt: die LaQua Zone, die Viking Zone, die Parachute Zone, die Geopolis Zone, sowie die Splash Garden Zone. Vom Bahnhof Suidōbashi kommend trifft man zuerst auf die Parachute Zone mit ihrem herausragenden Parachute Tower Sky Flower. Auf der selben Ebene befinden sich zudem die äußerst schnieken Teetassen und der Musik Express des Parks.

Tokyo Panic Cruise

Direkt hierunter befindet sich die Geopolis Zone, Heimat des Theatre G-Rosso und der Themenfahrt Tokyo Panic Cruise. Mehrmals täglich (an Wochenenden und während der Schulferien) wird im Theater eine Hero Action Show geboten, welche zumindest laut der Website überaus populär ist. Direkt nebenan besticht die Themenfahrt Tokyo Panic Cruise vor allem durch ihr Fahrsystem, welches dem der Spiderman-Darkrides der Universal Studios Parks gleicht.

Daran angrenzend befindet sich die Viking Zone mit ihrer Riesenschiffschaukel und einer recht interessanten Autofahrt. Ebenfalls findet man hier eine kleine Ansammlung diverser Kinderfahrgeschäfte.

Wonder Drop und The Dive

Von hier aus kann man über eine Unterführung oder über eine Brücke in die LaQua Zone wechseln. In der untersten Ebene des Komplexes befindet sich die Station der Wildwasserbahn Wonder Drop aus dem Hause O.D. Hopkins, welche den Achterbahnreisenden zufolge (ein sehr empfehlenswerter Podcast, der die Attraktionen des Parks ausführlich getestet hat) ziemlich nass machen soll. Ebenfalls kann man auf dieser Ebene die sehr interessante interaktive Themenfahrt The Dive vorfinden.

Thunder Dolphin

Den Hauptgrund für unseren Besuch in der Tokyo Dome City hingegen sollten wir erst mehrere Ebenen weiter oben vorfinden. Für 1030 Yen (etwa 7,70€) kauften wir uns ein Ticket für den Thunder Dolphin und stellten uns sogleich in der Warteschlange an. Die bewegte sich auch zügig, lange sollte es also nicht dauern bis wir dann im Zug saßen. Doch als wir dann endlich an der Reihe waren fing es an zu pieseln. Nichts geht mehr, rien ne va plus. Schade. Immerhin konnte Nicolas zumindest der Einteildame klar machen, dass wir ganz gerne unser Geld zurück hätten.

Schlussendlich durften wir jedoch doch in der Station der Achterbahn warten und nach einer halben Stunde ging der Betrieb dann auch wieder regulär weiter. Also ein zweites Mal unser Hab und Gut in den Spinden verschlossen – diesmal jedoch nicht für Plätze irgendwo in der Mitte, sondern immerhin ganz hinten und schon konnte der Spaß losgehen.

Mittels Kabellift geht es überaus zügig auf 80m hinauf. Mit einem atemberaubenden Blick auf die Stadt geht es sogleich 66,5m in einem grandiosen Gefälle hinunter. Hierauf durchrauscht man mit 130 km/h das anschließende Tal, ehe der Zug sich dem Dach des Spa-Gebäudes zuwendet. Dieses erklimmt man in einer wunderschön übergeneigten Kurve, an die sich ein kleines Gefälle mit anschließenden Camelback anfügt. Schwungvoll stürzt sich der Zug durch das Loch in der Wand ein weiteres Mal zu Boden. Just oberhalb der Fahrstrecke der Wildwasserbahn durchqueren wir nun ein weiteres Tal, ehe wir uns dem Riesenrad Big-O zuwenden. Dieses speichenfreie und 60m hohe Riesenrad der Firma Intamin durchqueren wir dort, wo andere Riesenräder ihre Nabe haben. Einen kurzen Moment später und (dank der stetigen Querneigung und den massiven Stützen des Rades) eine Erkenntnis reicher, setzen wir zur zweiten Umlaufrunde an. Parallel zum ersten Gefälle rasen wir nun über einen Speedbump, ehe wir ein weiteres Mal das Dach der Anlage erklimmen. Recht gemächlich folgen wir nun den Wellen der Dachkonstruktion und neigen uns dabei mal nach rechts und mal nach links. Obwohl überaus dynamisch gedacht, fährt sich das Stück ein wenig verschroben (engl. quirky). Nach einiger Zeit ist dann auch die Dachkante erreicht und wir stürzen uns ein letztes Mal aus etwa 30m hinunter. Mit durchaus ausgeprägter Geschwindigkeit folgt nach einer kurzen Gerade die Bremsstrecke der Anlage und alsbald die Station.

Eigentlich ist der Thunder Dolphin eine richtig, richtig, richtig geile Achterbahn. Der First Drop ist überragend und die Strecke bis zur erneuten Dachbesichtigung wirklich verdammt gut. Leider nimmt der Fahrspaß gerade gegen Ende signifikant ab, wo eigentlich ein grandioses Finale auf die Fahrgäste hätte warten müssen, es jedoch auf Grund der vorhandenen Randbedingungen nicht anders gelöst werden konnte. Dennoch kann ich mir keine bessere Achterbahn als meine 500. vorstellen, vor allem da am Vormittag bereits derselbe Achterbahntyp in klein und kompakt für eine Vielzahl von Wiederholungsfahrten herhalten musste. Die Bahn macht durchaus ordentlich viel Eindruck und die 80m (obgleich ja effizient nur 66,5m davon genutzt werden) sorgen für allerhand Fahrspaß, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Bilder Tokyo Dome City Attractions

Fazit Tokyo Dome City Attractions

Der Freizeitpark Tokyo Dome City Attractions ist ein überaus netter Vergnügungspark inmitten einer Millionenmetropole. Die Auswahl der Fahrgeschäfte kann sich durchaus sehen lassen und mit dem Thunder Dolphin und dem Big-O hat man zwei überaus signifikante Anlagen im Park herumstehen. Gerade in Verbindung mit einem Besuch im Onsen und einem Restaurantaufenthalt kann ich mir einen weiteren Besuch in der Tokyo Dome City durchaus vorstellen. Dann jedoch mit einem Free Pass (welcher in den Abendstunden ja auch recht erschwinglich ist) und damit verbunden einem Besuch auf dem Parachute Tower Sky Flower.

Schlusswort

Ursprünglich war an dem Tag ein Besuch in der Yokohama Cosmo World geplant, durch den Wechsel des Tagesverlaufs hingegen zog es uns nun in Richtung des Indoor-Freizeitparks Tokyo Joypolis. Diesen erreichten wir jedoch einige Minuten nach dem letzten Einlass. Dommage. Schlimmer ist es jedoch, dass wir an diesem Tag in die Cosmo World hätten fahren müssen; so erwischten wir nämlich einen Ruhetag, als wir diese dann besuchen wollten. Aber hey, ich bin hier nicht zum letzten Mal. Kann passieren. Das hawaiische Restaurant samt Livemusik in der Mall nebenan kann ich auf jeden Fall empfehlen.

 


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