Spooky Thorpe Park Hell Dream

Die Veränderungen der letzten fünf Jahre

Was hat Merlin nur aus der Island like no other in den vergangenen fünf Jahren gemacht? Die letzten zwei Reihen der Achterbahn The Swarm fahren wieder vorwärts, der Discocoaster X wurde zu The Walking Dead – The Ride umgestaltet, Teile von Amity Cove sind den Vögeln aus Angry Birds zum Opfer gefallen, die Wildwasserbahn Logger‘s Leap rottet vor sich hin, genauso wie die Himmelsklatsche Slammer, die nun ganz offiziell auf ihren Abriss wartet und Saw: Alive wird zumindest ab und an betrieben (gleiches gilt für das noch relativ neue Maze I’m a Celebrity…Get Me Out of Here!). Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Schließtagen innerhalb der Saison und auch der prägende Soundtrack der Insel wurde ausgetauscht.

Man wird für vieles seine Gründe haben, aber einiges verstehe ich bei bestem Willen nicht. Offiziell hat man nun einen deutlich familienorientierteren Kurs eingelegt, also weg von den Thrill-Ride-Fetischisten und dem damit verbundenen Schmuddelimage (# Hard Gaan) – seltsam nur, dass man seitdem Karten an Studenten verramscht und somit die bevorzugte ehemalige Klientel in weitaus größeren Scharen anzieht. Kann man machen, aber ich bin mittlerweile zu alt für diesen Scheiß. Genauso, wie ich es nicht gut heißen kann, wenn Angestellte am Eingang einer Attraktion einen zum Kauf von Fast Pässen ermutigen, obgleich die zugehörige Warteschlange fast nicht existent ist.

Derren Brown’s Ghost Train

Aber es gibt auch Lichtblicke. Derren Brown’s Ghost Train ist so einer. Die Neuerfindung der klassischen Geisterbahn ist, was Storytelling angeht, eine ganz große Granate. Blöd nur, dass das die Besucher des Thorpe Park auch allesamt wissen, so dass hier oftmals sehr lange Wartezeiten vorhanden sind. Jedoch sollte das einen nicht abhalten sich hier anzustellen, immerhin ist die Mischung aus Fahrgeschäft, Maze und VR-Erlebnis einzigartig und in etwa so gruselig, wie ein japanischer Horrorfilm in einem 360° Kino.

Die Neuerfindung der Geisterbahn

Nachdem man sich in der Warteschlange die Beine in den Bauch gestanden hat, wird man von Derren Brown persönlich in einer kurzen Pre-Show begrüßt. Es geht thematisch um die Neuerfindung der Geisterbahn und warum wir es lieben uns zu gruseln. Das klingt alles vielversprechend und so verlassen wir erwartungsfreudig den Schauraum und erklimmen eine kurze Treppe. Hier werden wir noch kurz zurückgehalten, doch lange dauert es nicht mehr, bis wir in die Halle mit dem Geisterzug treten. Von der Decke hängend zeigt sich ein alter viktorianischer Wagen, dessen Inneres jedoch dem einer Londoner U-Bahn gleicht. Nun gilt es die VR-Brille aufzusetzen und wenn beide Züge abgefertigt sind, kann die Fahrt in der Geisterbahn auch schon losgehen.

Die Fahrt

Eigentlich sind es ja sogar drei Züge, doch nur zwei sind zu diesem Zeitpunkt mit Fahrgästen versehen. Und so verlassen wir die Station und fahren ein wenig mit der Tube. Ein Mann mit einem Hund steigt ein und erzählt uns eine Geschichte, die die Wissenschaftler der BGR in Hannover evtl. nicht ganz so gut heißen können. Fracking ist böse und irgendwas ging verdammt schief. Es dauert nicht lang und eine verseuchte Person sucht sich Zugang zu unserem Abteil. Es wird gruselig und wir können dank der VR-Brille nicht anders, als immer direkt in Richtung des Geschehens zu schauen. Zwischenzeitlich wird es auch mal dunkel und ein Mitarbeiter muss einmal durch die Reihen um die Knie der Fahrgäste zu streicheln. Es kommt zu einem Unfall und wir müssen den Zug schleunigst verlassen.

Mittels merlinarischen Drills werden wir durch ein kurzes und sehr nett gestaltetes Maze geschickt. Gruselig ist das weniger, aber irgendwie müssen wir ja zum zweiten Gleis dieses Sackbahnhofs kommen, in der bereits eine weitere U-Bahn auf uns wartet. Dieses Mal sind wir jedoch nicht die einzigen Fahrgäste und jeder der anderen hat eine VR-Brille auf. Der Zug setzt sich in Bewegung, doch diesmal zeigt sich der wahre Hintergrund den Besuchern; es ist nicht das Fracking per se, was die Leute verseucht hat, nein es waren Dämonen. Einzeln entledigen sich diese nun Fahrgast um Fahrgast, ehe wir uns in einer grandios inszenierten Transfergleisszene unserem Schicksal zuwenden und in den Abgrund fallen. 3,2,1, wir sind wieder hier.

Fazit Derren Brown’s Ghost Train

Das war also die Neuerfindung der klassischen Geisterbahn und man, war das gut. Die VR-Inszenierung im Thorpe Park wirkt, immerhin ist die Grafik hier ja auch hochauflösend und bedarf keiner Echtzeitrenderung. Man fühlt sich halt wie im Film und nicht wie in einem Computerspiel der frühen 90er Jahre. Wie bereits eingangs erwähnt ist die Fahrt auf Derren Brown’s Ghost Train nicht wirklich gruselig und eher im Suspense Horror anzusiedeln. Das macht sie jedoch gut, wodurch die Fahrt, wie halt jede richtig gute Geisterbahn, sehr unterhaltsam ist.

The Walking Dead – The Ride

Direkt neben Derren Brown’s Ghost Train befindet sich der Eingang zur Achterbahn The Walking Dead – The Ride, vormals bekannt unter den Namen X und X:\ No Way Out. Gestaltet rund um die Serie The Walking Dead zeigt sich die Bahn nun mit einem eindeutigen thematischen Bezug. Zombies sind halt besser zu vermitteln als ein Computervirus oder eine Diskothek. Grundsätzlich erwartet einen die selbe nackte Warteschlange im Inneren des Gebäudes, doch statt fanzigen Lichteffekten und toller Mukke findet man nur noch trostlose braune Wände vor. Die Fahrt selbst ist teilweise nett gestaltet und für Fans der Serie bestimmt ganz, ganz großartig. Ich zumindest konnte damit nichts anfangen. Über den ebenso langen Weg zurück findet man wieder einmal nur nackte braune Wände vor, weswegen man schlussendlich nur froh ist, wieder an der freien Luft zu sein.

Das war wohl nichts. Bekannte Lizenzen kann man ja gerne implementieren, aber dann muss man auch das Potential dieser ausschöpfen. Tatsächlich wünsche ich mir nichts anderes als die quirlige computervirenbefallende Rückwärtsachterbahn zurück. Die war wenigstens konsequent seltsam und dennoch absolut spaßig. Der Umbau zu X war durchaus cool und für das jüngere Publikum recht optimal, doch nun als Walking Dead – The Ride lohnt sich ja nicht einmal mehr eine Fahrt zwischendurch. Das ist schade und für mich ein Sinnbild für die Entwicklungen der letzten Jahre.

Bilder Thorpe Park

Fazit Thorpe Park

Thorpe Park, du warst mal cooler. Aber eigentlich gilt das für die gesamte Merlin-Gruppe. Irgendwas läuft bei euch gewaltig schief. Warum wollt ihr euch in letzter Zeit eigentlich so sehr vom Tussauds-Image trennen? Die Insel war mal stimmig, nun gibt es nur noch einen IMAscore Einheitsbrei, der so mancher Attraktion gar nicht gut tut. Darüber hinaus liefen an beiden Besuchstagen meinerseits sehr viele Attraktionen einfach mal gar nicht oder nur sehr problembehaftet. Gut, Ausfälle waren im Thorpe Park schon immer an der Tagesordnung, aber so etwas kann man zumindest versuchen im Rahmen zu halten. Eigentlich fehlt nun nur noch der Ausfall einer größeren Achterbahn für einen Zeitraum von 2 Jahren und dann wäre das typische Image der Merlin-Gruppe auch hier perfekt.

 

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X Sonnige Stunden im Thorpe Park

Vorwort

Da der Monat Mai, trotz diverser Bank Holidays nicht gerade zu den besucherstärksten Monaten der englischen Freizeitparks gilt, hat Merlin Entertainments eine recht schöne Aktion für Annual Pass Besitzer gestartet, wonach diese ihre Freunde für 15 Pfund in die vier Freizeitparks der Gruppe in England mitnehmen können. Im Vergleich mit den eh schon vorhandenen 50% Rabatt lohnt sich diese Aktion aber deutlich mehr und somit ging es für meinen englischen Freund und Kommilitone Connor nach einiger Zeit erneut nach Staines.

Ein verhältnismäßig leerer Park

Der Park war für einen Sonntag eines Bank Holiday Weekends bei sonnigsten Wetter verhältnismäßig leer, jedoch kam es vereinzelt zu längeren Warteschlangen, so waren zum Beispiel zu Beginn des Tages 120 Minuten bei Colossus angeschlagen, während man bei Saw the Ride bis in die Station gehen konnte. Auch bei Stealth und The Swarm herrschte eine längere Warteschlange, jedoch nicht unbedingt bei der Rückwärtsfahr-Option dessen.

Während die rechte Seite bei the Swarm im Allgemeinen ruhig als die bessere angesehen werden kann, so ist es die linke Seite die bei der Rückwärtsfahrt doch deutlich mehr punkten kann. Während die Vorwärtsfahrt durch einen einzigen Near-Miss seit diesem Jahr halbwegs überzeugen konnte, so bekommt man davon bei der Rückwärtsfahrt nichts mit, hingegen wird man von quasi jedem Element neu überrascht, was hauptsächlich bei der letzten Rolle doch sehr unerwartet war. Es ist schon ein lustiges Fahrgefühl, welches zumindest mich kaum noch vor Lachen hält.

X

Die zweite Neuheit in diesem Jahr ist die umgestaltete Achterbahn X:\ No Way Out, welche nun unter dem simplen Namen X fungiert. Nachdem man die umgestaltete Queue betreten hat geht es die nun recht schöne und zugleich atmosphärische Warteschlange in Richtung der Station, wo man dann in die neuen Züge einsteigt, jedoch vorwärts fahrend die Station verlässt. In der Halle erwarten einen nun gute Lichteffekte und ein klasse Soundtrack, wenn gleich nicht unbedingt der interessanteste Streckenverlauf. Die Vorwärts- und Rückwärtspassagen auf den Liften existieren nicht mehr und so rast man bis auf die letzten zwei Blöcke die Strecke ab. Dort darf man dann ein wenig länger warten, was bei den Lichteffekten kaum störend ist, außerdem bieten diese Pause eine gute Sicht auf die Strecke, ohne das es zugleich zu hell wäre.

Merlin Entertainments und der Thorpe Park haben bei der Neugestaltung von X nichts verkehrt gemacht, denn das was X:\ No Way Out letztes Jahr war, war nun wirklich keine interessante Anlage mehr. Die Musik, die Fahrt und die Lichteffekte machen einiges her, auch wenn einem doch der Umstand der rückwärtsfahrenden Züge ein wenig gefehlt hat.

 

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Nemesis Inferno im Regen

Vorwort

Wenn einem an einem Sonntag nichts besseres einfällt als in den Thorpe Park zu fahren und dabei jegliche Wettervorhersagen gekonnt ignoriert und sich vom Sonnenschein am Sonnabend hat blenden lassen, so kann es passieren, dass sich das englische Wetter von seiner vermeintlich typischen Seite zeigt und somit für einen sehr nassen Besuch sorgt. Was tut man nicht alles für eine Fahrt auf Nemesis Inferno…

The Island like no other

Betritt man den Park, so hat man immer noch dieses einmalige Gefühl in eine völlig andere Welt einzutauchen – was einem Freizeitpark in der Regel kaum gelingt. Jedoch wird der Blick von der Brücke aus seit diesem Jahr etwas getrübt, denn während die linke Seite ein idyllisches Panorama wiedergibt, so wird die Sicht auf die rechte Seite nicht mehr von Tidal Wave und Stealth dominiert, sondern durch den eher ungünstigen Blickwinkel auf The Swarm gestört.

Storm Surge

Obwohl es die ganze Zeit geregnet hatte, hatte gerade die Neuheit aus dem letzten Jahr regen Andrang. Die Warteschlange der Storm Surge Rundbootrutsche war bis zum Nachmittag gut gefüllt, was sicherlich nicht nur auf die geringe Kapazität der Anlage zurückzuführen ist. Die Fahrt in der kleineren Version des Spinning Rapids Ride von WhiteWaterWest ist gemächlich und versetzt einem durch die engen Kurvenradien und die dadurch resultierende Häufigkeit der Bremsmatten kaum in eine bemerkenswerte Drehung – wie man sie Beispielsweise im Rio Dorado des Hansa Parks erleben kann. Wie auch andere Anlage des Types macht die Anlage nur mit sehr viel Glück nass, wären da nur nicht die Wasserstrahlen und Wasserkanonen zum Ende der Fahrt. Während ersteres schon in den Cypress Gardens in Florida den Gästen zu einer Abkühlung verhalf, so reicht dieses im vergleichsweise kalten Surrey natürlich nicht aus, so dass einige Wasserkanonen für die Parkgäste bereitgestellt wurden, welche lustiger Weise eine recht hohe Reichweite haben. Sollte man nicht gerade frontal mit diesen beschossen werden, so ist der Nässegrad durchaus angenehm. Der Umstand das der eh nie besuchte Kleinkinderbereich für die Anlage niedergerissen wurde war begrüßenswert.

Tidal Wave

Die wohl beliebteste Attraktion des ganzen Tages befindet sich nur einige Meter von Storm Surges Eingang entfernt, ein Schelm der dabei an die Indoorachterbahn X:\ No Way Out denkt. Es handelt sich natürlich um die großartige Shoot the Chutes Anlage Tidal Wave des Herstellers O.D. Hopkins, welche ihre eh schon oberflächlich durchnässten Fahrgäste nun auch noch die Unterwäsche ordentlich durchweicht. Was man nach der Fahrt in den Ganzkörpertrocknern sehen konnte bestätigt diese These zumindest eindeutig.

X:\ No Way Out

Die Vekoma Enigma Achterbahn X:\ No Way Out hatte am frühen morgen einen Ausfall, da man jedoch die Parkgäste einfach so vor der Anlage im Regen hat warten lassen, anstelle in der eh viel zu langen überdachten Warteschlange, haben sich nach und nach immer mehr Leute angereiht, was bei einer Achterbahn wie X:\ No Way Out ein doch eher seltener Anblick ist. Die längste und wohl auch einzige, rückwärtsfahrende Dunkelachterbahn der Welt ist eine oftmals unterschätzte Achterbahn, was unter anderem an der familienfreundlichen Fahrweise der Anlage liegen kann. Leider ist es seit der Installation eines Lichteffekts über einem der Blockbereiche viel zu hell um die Dunkelheit der Halle als Vorteil auszunutzen. Nun geht es zwar immer noch planlos durch die Halle, dafür kann man aber die Strecke neben sich und welche man bereits absolviert hat sehen. Das Computervirusleitmotiv ist weiterhin überaus seltsam, macht aber diese Achterbahn schlussendlich aus; jedoch wäre es ungemein förderlich einen Soundtrack innerhalb der gesamten Anlage einzuführen.

Nemesis Inferno

Unweit des brillant in Szene gesetzten Fischerdorfs Amity Cove geht es ein wenig tropischer oder besser gesagt feuriger zu. Innerhalb eines Vulkans befindet sich die Station zu Nemesis Inferno, der jüngere Bruder der Achterbahn Nemesis aus dem Schwesterpark Alton Towers. Glücklicher Weise sind beide Bahnen grundverschieden und teilen sich neben der Vorliebe zu etwas spezielleren Layouts nur den Bahntyp. Nach dem First Drop auf Nemesis Inferno absolviert man eine beschwingte S-Kurven Kombination durch einen Tunnel, normalerweise in Kombination mit einem Nebeleffekt, bevor man in den Lift einhakt. Nun folgt auch schon der Steilkurvendrop mit anschließenden Looping und Zero-G Roll, welche sehr intensiv befahren werden. Es folgt eine Kurve ehe man sich in einem Korkenzieher erneut Überkopf sieht, untypisch für diesen Bahntyp folgt nach einer weiteren Kurve der zweite Teil der Interlocking Corkscrews, welche einem im hinteren Teil des Zuges ordentlich mitziehen. Weitere Kurven und eine Helix schließen sich an bis man rundum glücklich in der Bremse von Nemesis Inferno steht.

Es ist der eine große Unterschied der Nemesis Inferno besser macht als den ersten Inverted Coaster auf europäischen Boden. Hier hat man nicht das Gefühl, dass die Strecke ruhig noch länger hätte sein können, hier absolviert man auch nicht zwei langsamere Wenden die beide in einer Inversion münden und hier wirbt man auch nicht der intensivste Coaster der Welt zu sein, was man schon bei der Eröffnung nicht war. Nemesis ist eine gute Bahn mit einer riesigen Fangemeinschaft, einem einzigartigen Layout, welches die Einschränkungen der Umgebung gut ausnutzt, nur ist das Erlebnis in all seiner zugeschriebenen Intensität nicht so zufriedenstellend wie hier bei Nemesis Inferno.

Detonator

Thematisch zum Inverted Coaster Nemesis Inferno gehört in unmittelbarer Nähe der Fabbri Mega Drop Detonator, welcher nicht die traditionelle Anordnung der Sitzplätze hat, sondern diese kreisförmig ausgelegt hat. Die Fahrt in einem Fabbri Turm gestaltet sich immer als überragend, da hier lustiger Weise beim hochfahren eine Feder gespannt wird, woraufhin beim Ausklinken spürbar höhere negative G-Kräfte erzeugt werden als bei einem Intamin Freifallturm. Seltsamer Weise gestaltete sich die Bremsung unerwartet sanft.

Slammer und Samurai

Eine weitere interessante Anlage in dem Bereich rund um den Inverted Coaster Nemesis Inferno ist die S&S Power Sky Swat Slammer. Wie es der Zufall so wollte ist die Anlage zur Zeit gesperrt und öffnet wohl erst zu Halloween wieder. Da dieses auch auf der Internetseite bekannt gegeben wurde, ist der Wegfall einer Fahrt nicht so erschütternd wie es im Mai 2010 war, denn wenn man schon einmal in den Genuss einer Sky-Swat-Fahrt gekommen ist, so möchte man diese schon gerne wiederholen. Einige Meter weiter konnte man den Mondial Top Scan Samurai halbwegs abgebaut im Weg rumliegen sehen, praktischer Weise so gesetzt, so dass man auch keine Fahrt in der Parkeisenbahn tätigen konnte. Spekulationen zufolge soll die Anlage saniert und neu lackiert werden.

Saw – The Ride

Saw – The Ride hat sich nach seinem katastrophalen zweiten Jahr wieder dem Guten zu gewendet, zumindest was die Geschwindigkeit der Anlage und dem Zustand der Bügel angeht. Die Wagen brettern, vollkommen heile, die Strecke ab, so dass die Ungleichheiten während der Fahrt kaum ins Gewicht fallen. Das größte Verbrechen an der Achterbahn bleibt aber nach wie vor bestehen, die Fastpass-Warteschlange existiert immer noch und sorgt im Allgemeinen dafür das die Wartezeit in der Stand-By Line gefühlt um einiges langsamer vergeht. Es ist praktischer wenn sich eine Schlange bewegt und diese nicht minutenlang still steht, nur weil die andere Seite zur Zeit ins Gebäude gelassen wird. In dieser Hinsicht und zum Wohl des Ambiente, welches durch die Aufteilung vor und auf der Treppe zerstört wurde, wünscht man sich das alte System zurück.

Colossus

Die 10 Inversionen Achterbahn Colossus, welche neben ihrem Namen auch noch den Soundtrack mit Colossos aus dem Heide-Park teilt, ist ein Musterbeispiel für die Gestaltung einer Achterbahn, denn so wie hier die Wege verlaufen, vor allem die Warteschlange, ist einfach nur atemberaubend schön; sofern man über die blau lackierten Tunnel hinwegsehen kann.  Die Fahrt in der von Intamin erbauten Anlage gestaltet sich auch auf Weiteres in den ersten drei Inversionen als arg grenzwertig, alles was darauf folgt von den zwei wunderbaren Korkenziehern, über die vier aneinander folgenen Heartlinerolls zu der finalen, jedoch richtungsverkehrten Rolle, ist einfach schön oder wie bei der letzten Rolle einfach nur überragend. Was Intamin mit dieser Inversion erschaffen hat ist schlichtweg perfekt.

Flying Fish

Auf dem Weg zur Neuheit des Jahres kommt man an einem Blauen Enzian des Herstellers Mack Rides mit dem Namen Flying Fish vorbei. Zuvor in einer Sackgasse gelegen kommen nun des öfteren fahrwillige Besucher vorbei, was jedoch nicht heißt, dass die Schlange hier voll wird; der Zug fährt nur öfter. Flying Fish bietet durch die breiten Wagen ein ungewohntes und seltsames Fahrgefühl auf einem Powered Coaster dieser Art. Zwar hat man auch in den normalen Zügen das Gefühl gegen die Stützen zu stoßen, sobald man die Arme hebt, hier scheint es aber ausgeprägter.

The Swarm

Seltsamer Weise erzeugen die Close Calls bei der Bollinger und Mabillard Achterbahn nebenan dieses Gefühl nicht und im Generellen ist es bei der Anlage schwer zu sagen ob und wo sie überhaupt Gefühle auslöst. Die linke Seite des Zuges erlebt bei The Swarm beispielsweise eine sehr schwache Fahrt, während die Passagiere der rechten Seite eine grundsolide Achterbahnfahrt erleben. Allem voran ist es ein  deutlich imposanteres Erlebnis oben rüber als unten drunter die erste Inversion und gleichzeitigen First Drop zu erleben. Die nachfolgenden Inversionen werden auf der rechten Seite allesamt intensiver durchfahren und selbst der Inclined Loop macht durch den inneren Radius deutlich mehr Spaß.

Kaum eine andere Achterbahn machte die Einordnung so schwer wie The Swarm. Während die linke Seite sogar schwächer daherkommt, so ist die rechte Seite mit dem Fahrerlebnis überaus nett, aber mehr dann auch wieder nicht. Sie ergänzt das Portfolio des Parks und sorgt dafür, dass ein paar mehr Menschen in diesen Teil des Parks kommen, auch wirkt der Park durch die Erweiterung nicht mehr so klein.

Rumba Rapids

Auf Grund des eher beschiedenen Wetters wurden die meisten Fahrgeschäfte links liegen gelassen, auch war die Intamin Accelerator Achterbahn Stealth geschlossen. Da die Fahrprogramme bei allen Rund- und Hochfahrgeschäften aber kaum der Rede wert sind, was im übrigen auch der überdimensionierten Druckluftschaukel Rush aus dem Hause S&S Power gilt, ist dieses nicht unbedingt tragisch. Neben Storm Surge und den Rumba Rapids, einer Raftinganlage mit einem Nässegrad bei dem man am Ende der Fahrt trockener aussteigt als man eingestiegen ist, wurde keine Wasserbahn besucht. Zu den Rumba Rapids ist zu erwähnen, dass die Anlage nicht nur über Potential verfügt, sondern auch mit dem vorhandenen Soundtrack überzeugen kann. Diese Anlage ist zwar genauso nass wie die meisten anderen europäischen Raftinganlagen auch, jedoch durchaus nett angelegt, was man bei Alton Towers Katanga Canyon nicht sagen kann.

Fazit Thorpe Park

Der Thorpe Park ist ein durchaus netter Vergnügungspark. Das Klientel des Parks ist im Allgemeinen jung, so kann man hier einige Familien entdecken, jedoch ohne kleinere Kinder – diese sind im Umkreis von 15 Meilen in den Freizeitparks Chessington World of Adventures und Legoland Windsor eh besser aufgehoben. Durch seinen Ruf als Thrill Capital zieht er natürlich auch eine Klientel an, die man nicht so gerne in einem Park sieht, im Allgemeinen konnten sich aber alle Besucher benehmen. Die ach so „schmuddelige“ Parkkarte mit ihren versteckten Details ist auch auf weiteres nicht so widerlich wie sie viele darstellen – eher erinnert sie an so manches Detail, welches man im Miniatur Wunderland finden kann. Klar über den Stil kann man streiten und vielleicht wäre ein seriöser Auftritt besser, aber so ist man halt in Großbritannien.

 

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