Auf Street Mission im Port Aventura Park

Seit meinem letzten Besuch im Port Aventura Park sind einige Jahre vergangen. Bis auf die beiden Neuheiten Angkor und Street Mission hat sich seit dieser Zeit eigentlich nichts großartig im Park verändert, dafür aber einiges im Resort. So entstand z.B. direkt nebenan der neue Freizeitpark Ferrari Land samt Europas höchster und schnellster Achterbahn.

Wer plant in naher Zukunft mit der Bahn nach Salou anzureisen, der sollte sich dieses überdenken. Zwar besteht die Station Salou – Port Aventura weiterhin, doch angefahren wird die Station nur noch sehr selten. Auch ist sie die derzeitige Endstation und ist dementsprechend nur noch für Resort-Gäste eine Alternative zum Auto. Ursprünglich hatte ich geplant gegen Mittag den Park zu erreichen, dank zahlreicher Zugausfälle wurde es dann leider deutlich später. So hatte ich im Grunde nur einen Abend und einen Nachmittag Zeit den Park in seiner gesamten Fülle zu erleben.

Wie man es zur Hauptsaison erwarten durfte, war der Park extrem gut besucht. Da ich am ersten Abend noch ohne dem Express Pass unterwegs war, konzentrierte ich mich auf einige liebgewonnene Klassiker, wie El Diablo – Tren de la Mina, ehe ich mich in den Westernbereich Far West begab. Dieser hatte, wie auch der Eingangsbereich Mediterrània deutlich längere Öffnungszeiten, wobei auch hier das Angebot stark begrenzt war. Im Grunde konnte man bis zur Schließung des Parks nur noch die Holzachterbahn Stampida, das Karussell, den Break Dance Crazy Barrels, den Rapid River Gran Canyon Rapids, sowie die Abschussachterbahn Furios Baco fahren.

Wo der Andrang am ersten Abend noch in Ordnung war, so schoss der zweite Besuchstag den Vogel ab. Nach meiner Stippvisite im Freizeitpark Ferrari Land, zog es mich zuallererst zu einer Express Pass Verkaufsstelle, nur um dann herauszufinden, dass der Kauf des 65€ teuren Upgrades zum Express Premium Gold keine wirklich gute Idee war. Da der Freizeitpark das Upcharge-Angebot nicht limitiert hatte nämlich so gut wie jeder Besucher den Express Pass, so dass man auch mit Pass überall noch mindestens eine halbe Stunde warten musste.

Angkor

Interessanterweise hatte das Splash Battle Angkor während meines Besuchs die längste Wartezeit im ganzen Park – selbst mit dem Vordrängelticket musste man hier locker 90 Minuten warten. Dabei ist die Wasserfahrt keineswegs aufregend oder in irgendeiner Hinsicht bemerkenswert. Die gemächliche Flussfahrt ist zwar recht schön gestaltet, wird jedoch durch den konsequenten Einsatz an statischen Figuren nicht wirklich interessant. Dank der geringen Anzahl an Booten kam es auch nie zu den Wasserschlachten, für die dieses Konzept eigentlich bekannt ist, wodurch die Fahrt dann auch sehr trocken zu Ende ging.   

Street Mission

Auch die nahe Themenfahrt Street Mission war neu für mich. Angesiedelt im Sesamstraßen-Universum geht es mit Detektiv Grover auf die Suche nach dem weltgrößten Cookie, welcher kurz vor der Cookie Day Parade verschollen ist. Nun geht es auf der Suche nach Hinweisen durch sämtliche bekannte Schauplätze der Sesamstraße. Dabei trifft man auf bekannte, wie auch mir bereits unbekannte Figuren. Durch den gelungenen Mix aus Leinwandszenen und plastischen Szenen entsteht dabei eine erstaunlich hohe Immersion, die ich so nicht erwartet habe. Gepaart mit der überaus langen Fahrzeit macht das durchaus Laune und lädt zu Wiederholungsfahrten ein. Well done, Sally!

Bilder Port Aventura Park

Fazit Port Aventura Park

Der Port Aventura Park konnte während meines letzten Besuchs nicht wirklich überzeugen. Geminderte Öffnungszeiten und eine stark reduzierte Kapazität bei allen Anlagen trotz der sehr großen Fülle im Park lassen kein gutes Licht auf den Park fallen. Während man anderswo im Land wieder auf Vorkrisenniveau unterwegs war, so spürte man im Port Aventura vor allem die Corona-bedingten Sparmaßnahmen. Dies wiederum hatte zu Folge, dass selbst die Vordrängelwarteschlangen teilweise eine extreme Länge erreichten. Das ist Schade und so bleibt mir nichts anderes übrig als von einem Besuch während der Hauptsaison im August aufs Erste abzuraten.

 

Was ist deine Meinung zu Angkor und Street Mission? Schreib es einfach hier unter den Bericht in das Kommentarfeld oder besuche unsere Social Media Kanäle:

 

          


Mit der Schockwelle durch Arlington

Die Geschichte von Six Flags

Wenn wir über die großen Ketten in der Freizeitparkindustrie sprechen wollen, dann müssen wir unter anderem über Six Flags sprechen, und es gibt keinen besseren Park dafür als Six Flags Over Texas. Der Park in Arlington bei Dallas öffnete 1961 nach einer kurzen Planungsphase von nur zwei Jahren seine Türen. Der Immobilienentwickler Angus G. Wynne, Jr. wollte einen Park wie den gerade frisch eröffneten kalifornischen Freizeitpark Disneyland in seinem Heimatstaat Texas.  Die erste Idee des Parks war es, Texas unter sechs Flaggen zu zeigen – der Titel wurde schnell zu Six Flags Over Texas, da Texas unter nichts stehen kann. Die sechs Flaggen repräsentieren die sechs Nationen, die Texas in seiner Geschichte regiert haben: Spanien, Frankreich, Mexiko, die Republik Texas, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Konföderierten Staaten von Amerika.

Interessanterweise sollte der Park nur einige Jahre lang bestehen. Doch mit mehr als 8000 Besuchern am ersten Betriebstag war klar, dass Six Flags Over Texas schon jetzt ein echter Erfolg ist. Kurze Zeit später wurden mit Investition der Pennsylvania Railroad und der New York Central Railroad zwei weitere Parks gebaut (Six Flags Over Georgia (1967) und Six Flags Over Mid-America (1971)). In den folgenden Jahren wuchs Six Flags weiter, indem es unabhängige Parks wie AstroWorld (1975), Great Adventure (1977) und Magic Mountain (1979) erwarb. Mit der Übernahme von Marriott’s Great America in Gurnee (1984) erhielt Six Flags die Rechte zur Nutzung der Looney Tunes Charaktere durch Time Warner.

Zwischenzeitlich kaufte das in Oklahoma ansässige Immobilienunternehmen Tierco Group den Themenpark Frontier City. Die Pläne für die Umwandlung des Parks in ein Einkaufszentrum fielen aufgrund einer Ölpreiskrise in Oklahoma City schnell zurück. Durch Investitionen in den Park und neue familienfreundliche Fahrgeschäfte stieg die Popularität. 1992 erwarb Tierco die in Maryland ansässige Wild World (heute Six Flags America) und änderte seinen Namen in Premier Parks. 1995 erwarb Premier Parks die Firma Funtime, Inc. und ihre Objekte Geauga Lake, Wyandot Lake, Darien Lake und Lake Compounce. Ein Jahr später wurden Elitch Gardens, Great Escape, River Side Park (heute Six Flags New England) und die Waterworld USA Parks gekauft, während Lake Compounce an Kennywood verkauft wurde. 1997 kaufte Premier Parks Kentucky Kingdom und Marine World (heute Six Flags Discovery Kingdom). Gleichzeitig stimmten Premier Parks zu, 94% der europäischen Walibi Gruppe zu kaufen und damit sechs weitere Parks in das Portfolio aufzunehmen.

Six Flags, die zudem Zeitpunkt sehr stabil unterwegs waren, wurden 1998 an Premier Parks verkauft. Premier Parks setzte sein schnelles Wachstum mit dem Erwerb des deutschen Themenparks Warner Bros. Movie World (heute Movie Park Germany), des mexikanischen Reino Aventura (heute Six Flags Mexico) und der Übernahme eines kleinen Anteils am anstehenden großen Themenpark-Projekt Warner Bros. Movie World Madrid (heute Parque Warner Madrid) fort. Es ist keine Überraschung, dass die Europa-Sparte nicht lange Bestand hatte. Die zunehmende Verschuldung führte dazu, dass die Parks 2004 an Palamon Capital Partners verkauft wurden. Six Flags Worlds of Adventure (Geauga Lake) wurde an Cedar Fair verkauft, was einige Jahre später zur Schließung des Parks führte. Six Flags Astro World wurde wegen seines Immobilienwertes verkauft und geräumt, machte aber nicht einmal die Hälfte davon und Six Flags New Orleans wurde vom Hurrikan Katrina zerstört. Deutlich angeschlagen kam dann auch noch die Wirtschaftskrise 2007/08, woraufhin sich der Konzern umstrukturieren musste.

Heutzutage wächst Six Flags zum Glück nicht mehr so schnell. Seit diesem Jahr sind die Themenparks Frontier City und Darien Lake wieder unter Six Flags. Ein Park in China wird mit dem Namen Six Flags lizenziert und das geplante Projekt von Six Flags Dubai wurde nun endgültig eingestellt.

Six Flags Over Texas

Nach dieser kleinen Geschichtsstunde ist es Zeit, den Park selbst ein wenig zu beleuchten. Obwohl ich bereits alle ehemaligen Six Flags Parks in Europa besucht habe, sollte mein erster Besuch in einem Six Flags Park im Six Flags Over Texas sein. Schon lange habe ich mich auf diesen Augenblick gefreut.

Nach einer sehr kurzen Nacht in Wichita Falls machte ich mich auf dem Weg nach Arlington, wo ich dann einige Zeit in einem Stau kurz vor der Ausfahrt zu Six Flags Over Texas verbrachte. Mit besten Aussichten auf die Achterbahn Shock Wave und den Aussichtsturm Oil Derrick verwandelte sich die Vorfreude auf den Besuch allmählich in Richtung Verzweiflung. Es half auch nicht, dass alle anderen Straßen in Richtung Park auch verstopft waren. Mit einem fantastischen Blick auf Judge Roy Scream kam ich schließlich auf dem Parkplatz an. Aufgrund meiner Six Flags-Mitgliedschaft musste ich nichts für das Parken bezahlen, was bei den meisten amerikanischen Freizeitparks prinzipiell eine sehr gute Sache ist. Nach einer Weile fand ich einen Stellplatz im hinteren Teil des Parkplatzes.

Als ich zum Eingang ging, bewunderte ich die Aussicht auf Titan – der größten Achterbahn des Parks – und die Bobbahn La Vibora. Nachdem ich eine Weile in der Schlange für die Sicherheitskontrolle gestanden hatte, fiel mir auf, dass ich mein Portemonnaie im Auto gelassen habe. Nach einem zehnminütigen Spaziergang hin und her war ich endlich bereit für meinen Besuch bei Six Flags Over Texas. Nachdem ich meinen Gutschein am Eingang einscannte und ein Foto gemacht worden war, hatte ich schnell meinen Mitgliedsausweis in der Hand. Die inkludierte Member-Bottle für unbegrenzte Softdrinks konnte im Mitgliederbüro abgeholt werden, aber die Schlange war viel zu lang, um es am Besuchstag überhaupt in Betracht zu ziehen.

Wenn man den Park betritt, befindet man sich zunächst auf einem kleinen Platz. Von hier aus kann man seine Reise im und gegen den Uhrzeigersinn beginnen. Auch bietet sich eine Fahrt mit dem Silver Star Karussell an, das sich etwas oberhalb der Plaza befindet.

Conquisador und El Aserradero

Wir beginnen unsere Reise im Uhrzeigersinn, wo wir sofort auf den spanischen Themenbereich stoßen. Die Achterbahn dieses Bereichs zeigte leider eine ziemlich lange Schlange und die schöne Schiffschaukel Conquisador war aufgrund des Baus des Larson Giant Loop El Diablo Looping Coaster nicht in Betrieb. Im Wald hinter der Baustelle konnte man einen Blick auf die Wildwasserbahn El Aserradero erhaschen.

El Asseradero war die erste Wildwasserbahn, die je gebaut wurde. Bereits 1963 hat Arrow Development eine neue Art von Fahrgeschäft entwickelt, welches sich schnell zur begehrtesten Attraktion in jedem Freizeitpark rund um den Globus entwickelte. In Deutschland lizenzierte der Hersteller Mack das Patent von Arrow, um Wildwasserbahnen für den europäischen Markt zu bauen. Es dauerte nicht lange, da konnte man überall Wildwasserbahnen vorfinden. Einige Jahre nach der ersten Installation wurde die Kapazität der Bahn erhöht, indem direkt neben der ersten eine weitere gebaut wurde. Heutzutage ist der zweite Kanal derjenige, der in Betrieb ist. Bis 2019 wurde die erste der beiden Bahnen noch an vollen Tagen genutzt. Die verbleibende Wildwasserbahn bietet viele Kurven und nur eine Schussfahrt gegen Ende der Fahrt. Leider war die Anlage während meines Besuchs nicht in Betrieb.

Oil Derrick

Den Wegen durch den älteren Parkteil folgend treffen wir schnell auf den allmächtigen Oil Derrick. Dieser Aussichtsturm ist eines der ersten Projekte des Fahrgeschäftsherstellers Intamin und bietet einen tollen Blick auf Six Flags Over Texas, den Wasserpark Hurricane Harbour in der Ferne und natürlich auch auf die nähere Umgebung. Leider wurde der Turm aufgrund starker Winde den größten Teil des meines Besuchstages nicht betrieben. Erst zum späten Abend öffnete dieser. Ich musste mich leider beeilen, um noch eine Fahrt mit der Bobbahn La Vibora zu machen, ehe der Park schließen würde.

Shock Wave

Direkt hinter dem glänzenden Turm, der erst im letzten Jahr einen neuen Anstrich erhielt, befindet sich der Eingang zur legendären Achterbahn Shock Wave. Dieser Schwarzkopf-Klassiker war die erste Achterbahn, die mit Bezug auf die Herzlinie gebaut wurde. Dieses völlig neue Konzept ermöglichte eine sanftere Fahrt für die Fahrgäste, da ihr Herz weder abrupte Bewegungen noch hohe seitliche G-Kräfte erfahren würde. Durch diese Änderung waren steilere Kurven und andere Manöver möglich.

Shock Wave war damals die härteste Achterbahn weit und breit. Die signifikanten Loopings wurden damals direkt neben der Autobahn platziert und dienten als astreine Werbung für den Park. Heutzutage haut sowas jedoch niemanden mehr richtig vom Hocker. Um ehrlich zu sein, gilt dies für die meisten der Achterbahnen, die in den 70er Jahren gebaut werden – doch Shock Wave ist in der Tat der perfekte Coaster.

Nach dem Aufstieg des Lifthügels nimmt der Zug vor dem großen Sturz schnell an Fahrt auf. Ohne Rücksicht auf Verluste rasen wir nun über den Hügel und die Schussfahrt hinunter, um etwas Geschwindigkeit für die beiden Inversionen zu sammeln. Mit ordentlich Druck geht es nun durch die beiden Loopings, ehe wir dann den nächsten Hügel erklimmen. Hier oben geht es dann gemächlich durch eine Kurve, bevor wir und wieder nach unten stürzen. Mit einer erheblichen Menge an negativen G-Kräften werden wir sofort aus unseren Sitzen gezogen. Zurück im Tal erleben wir sehr hohe positive Fliehkräfte. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht fahren wir schnell durch eine weitere Kurve über dem Bahnhof, bevor sich das atemberaubende Wechselspiel der G-Kräfte mehrmals wiederholt. Nach einem kurzen Linksknick, einer absteigenden Geraden und einer sehr langen Rechtskurve nähern wir uns schnell der Bremsstrecke der Fahrt. Kurz darauf ist die Fahrt beendet.

Shock Wave ist eine großartige Achterbahn voller Geschwindigkeit, starker Inversionen, großartiger Ejector-Airtime und hoher positiver G-Kräfte. Die Fahrt ist einfach perfekt, was keine Überraschung sein sollte, denn diese Fahrt wurde einst von dem berühmten Achterbahnhersteller Schwarzkopf mit Sitz in Münsterhausen, Deutschland (heute Standort von Gerstlauer Amusement Rides) hergestellt.

Roaring Rapids, Caddo Lake Barge und der Superman Tower of Power

Nach der brillanten Fahrt auf der Shock Wave und wegen des tollen Wetters wollte ich mich ein wenig abkühlen. Leider hatte der große Intamin Rapid Ride Roaring Rapids gerade eine Störung, als ich vorbeikam. Die Fahrt selbst bietet jedoch nichts Besonderes, außer dem Verladesystem, dass zwei parallele Stationen nutzt und daher zwei Lifthügel direkt nebeneinander benötigt.

Vorbei am wunderschön aussehenden Zamperla Rockin‘ Tug Caddo Lake Barge, ging es sogleich auf eine eine Runde auf den Freifallturm Superman Tower of Power, der einen tollen Blick auf den Park und einen Hauch von Airtime bot. Abgesehen vom massiven Turm passt der S&S Combo Tower nicht so wirklich in den Park. Die Thematisierung des Turms ist vernachlässigbar gering und sieht ein wenig billig aus, zumal sich das restliche DC Universum des Parks an einer anderen Ecke des Parks befindet.

Runaway Mine Train

Deutlich stimmiger geht es derweil beim Runaway Mine Train zu. Die zweitälteste Achterbahn auf Basis von Stahlrohrschienen leistete eine hervorragende Arbeit. Denn sie prägte die Mine-Train Achterbahn so, wie es später nur noch Walt Disney und ggbfs. das Phantasialand konnte. Als erste ihrer Art definierte sie im Grunde jedes typische Element und Fahrmanöver dieser Achterbahngattung.

Nach dem Einstieg wünscht uns der Ride-OP viel Spaß auf einer der vielen Mine Train-Achterbahnen der anderen Six Flags Parks, bevor der Zug auf die Reise geschickt wird. Bei meiner Fahrt war es glaube ich der River King Mine Train aus Six Flags St. Louis 😊.

Die Fahrt beginnt dann mit einer kleinen Linkskurve aus der Station heraus. Nach dem Passieren des Transfergleises wird der erste Lifthügel erreicht. Oben angekommen, baut die Fahrt beim Abstieg in wechselnden Links- und Rechtskurven etwas an Geschwindigkeit auf. Beim Vorbeifahren an der Achterbahn Mr. Freeze Reverse Blast überquert der Zug einen Hügel und taucht in eine Helix ein. Es folgt eine wilde Fahrt über Berg und Tal, die auch durch einen Tunnel führt. Nach einer weiteren Kurve wird der zweite Lifthügel erreicht.

Nach einer kurzen Steigung geht es dann mit einer sehr flachen Abfahrt weiter. Hier dauert es dann eine Weile bis wir die folgenden Rechts- und Linkskurven und zahlreichen Geraden passieren. Als wir dann endlich wieder etwas schneller unterwegs sind erreichen wir nach einer Rechtskurve auch schon den dritten Lift der Anlage, den wir fast ohne Arbeit des Liftmotors erklimmen können. Nach einer kurzen Fahrt durch einen Saloon stürzen wir in einen Tunnel. Hier durchfahren wir dann eine Linkskurve, bevor wir auch schon die Bremsstrecke der Anlage erreichen.

Der Runaway Mine Train ist eine fantastische Familienachterbahn. Die Fahrt ist weder schnell noch hoch, aber sie bietet viele tolle Momente purer Fahrfreude. Die verrückten und viel zu engen Kurven, die kleinen Hügel und die zahlreichen Tunnel bilden ein rundum komplettes Achterbahnpaket. Für mich war die Fahrt eine absolute Überraschung und eine der besten Achterbahnen des Parks.

Mini Mine Train

Daher überrascht es mich nicht, dass der Runaway Mine Train bei den Parkbesuchern ein voller Erfolg war. In den nachfolgenden Jahren wurden in ganz Amerika ähnliche Anlagen gebaut. Aufgrund seiner Popularität baute Six Flags Over Texas sogar eine kleinere Version des Runaway Mine Trains direkt nebenan: Den Mini Mine Train.

Während der Name der Achterbahn nicht wirklich kreativ ist, so ist es immerhin die Fahrt selbst; auch wenn sie von außen etwas unscheinbar aussieht. Nach dem Aufstieg auf den Lifthügel beginnt die Fahrt mit einem kleinen, flachen Abstieg in einer Linkskurve. Nach einer kurzen Geraden fährt der Zug dann in einen Tunnel, gefolgt von einer kleinen Rechtskurve. Beim Verlassen des Tunnels überrascht die Fahrt mit einer der besten Aussichten auf die Achterbahn Mr. Freeze Reverse Blast, die man sich vorstellen kann. Dieser Moment ist dabei kaum in Worte zu fassen, besonders nachts. Nach einem kleinen Sturz und einem weiteren Tunnel durchfährt man eine weitere Kurve ehe der Zug schnell über einen Hügel rast und dabei in die letzte Kurve der Fahrt eintaucht bevor er die Bremsstrecke erreicht. Auch wenn die Fahrt eher kurz ist, so macht sie definitiv Spaß und sollte keinesfalls verpasst werden.

The Gunslinger und Mr. Freeze

Vorbei am Chance Rides Wellenflieger The Gunslinger geht es nun in den Themenbereich Gotham City. Hier finden wir viele Fahrten, die dem Dark Knight und seinen Schurken vorbehalten sind. Dieser Bereich wurde in den letzten Jahren durchaus ordentlich erweitert. Interessanterweise zog Batman erst mit der Einführung des LIM Shuttle Loop Coaster Mr. Freeze von Premier Rides im Jahr 1998 in den Park ein.

Zunächst wurden die Züge vorwärts abgeschossen. Interessanterweise hatte die Fahrt in den ersten Jahren noch Schulterbügel, ehe diese im Jahr 2002 bei allen Premier Rides-Installationen in den Six Flags-Parks entfernt wurden. Die zweite große Veränderung erfolgte dann im Jahr 2012, als die Züge gedreht wurden, um der ersten Hälfte der Fahrt rückwärts zu begegnen. Eine Veränderung, die auch weiterhin Bestand haben sollte, da sie das Fahrerlebnis wie keine andere verbessert.

Der Rückwärtsstart ist ein erstaunliches Gefühl, da der Druck nur auf dem Schoßbügel lastet, statt der gesamten Rückenlehne des Sitzes. Nach Erreichen der Höchstgeschwindigkeit steigt der Zug schnell den Inside Top Hat empor, wo die Fahrer einen intensiven Überkopf-Moment erleben, ehe sie dann zu rückwärts Boden fallen. Mit voller Geschwindigkeit wird nun eine große Steilkurve absolviert, bevor der Zug den vertikalen Spike am Ende der Fahrt emporschießt. Nun wird dieser von den, vertikal an die Schiene platzierten, linearen Asynchronmotoren nach oben geschoben, um genügend Energie für den Rückweg zu haben. Gleichzeitig erleben die Fahrer einen großartigen Moment reiner Schwerelosigkeit; selbstverständlich mit Blick zum Boden. Kurz darauf geht es ein weiteres Mal durch die Kurve und den Inside Top-Hat, der jetzt jedoch deutlich langsamer passiert wird. Bald darauf verlangsamt sich der Zug auf der Abschussstrecke. Nach Eintritt in den Bahnhof wird der Zug dann zurück in die Ladeposition gebracht.

Mr. Freeze Reverse Blast ist eine wirklich tolle Achterbahn. Die Fahrt ist extrem intensiv und bietet viele atemberaubende Momente. Der Inside Top-Hat ist einfach hammer und der vertikale Spike am Ende der Fahrt ist einfach fantastisch, wenn man so auf den Boden hinabschaut. Leider ist die Fahrt auch etwas ruckelig. Ich bin zumindest froh, dass ich diese Fahrt nicht mit Schultergurten erlebt habe. Die Achterbahn selbst ist wie gesagt großartig, könnte aber gleichzeitig noch besser sein. So oder so bleibt Mr. Freeze Reverse Blast eine der intensivsten Achterbahnen, die ich je gefahren bin.

Batman: The Ride

Sieben Jahre nach dem der erste Batman: The Ride im Six Flags Great America gebaut wurde und eine weitere Kopie sich bereits in Texas etabliert hat, fand der Dark Knight 1999 schließlich seinen Platz in Six Flags Over Texas.

Nach dem Aufstieg des Lifthügels wartet ein Pre-Drop auf die Fahrgäste, bevor der Zug schließlich in einer Steilkurve den ersten Drop hinunterstürzt. Mit Druck geht es dann durch das Tal, ehe auch schon der erste Looping auf einen wartet. Im Handumdrehen wird die zweite Inversion – eine Zero-G Roll – durchfahren. Es folgt ein weiterer Looping. In der nun folgenden Aufwärtsspirale wird unser Blut ordentlich in die Beine gepumpt, was gerade auf der anschließenden Geraden überaus spürbar ist. Ohne Gnade geht es dann ein weiteres Mal hinunter, woraufhin der erste Korkenzieher mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit mitgenommen wird. Durch die plötzliche Beschleunigungsänderung wird man zudem ordentlich hin- und hergerissen. Nach einer kurzen Rechtskurve folgt dann der zweite, etwas gemächlichere Korkenzieher. Kurz darauf erreichen wir nach einer Linkskurve die Bremsstrecke der Achterbahn.

Batman: The Ride ist immer noch eine der besten Inverted Coaster überhaupt. Die Fahrt bietet ein intensives Fahrlayout mit vielen hohen G-Kräften auf relativ kleiner Grundfläche. Abgesehen von der Thematisierung variiert das Fahrerlebnis zwischen den verschiedenen Installationen nicht, was ein gutes Zeichen ist. Aufgrund der immersiveren Erfahrung bevorzuge ich jedoch Batman – La Fuga (nun Batman Arkham Asylum) im Parque Warner Madrid über Batman: The Ride.

The flat rides of Gotham City

Vorbei am Telecombat Batflyer geht es nun schnell in den neuen Teil von Gotham City, wo die meisten der anderen Schurken ihr Zuhause fanden und einige tolle Fahrgeschäfte spendiert bekamen. Ich selbst mag diesen Bereich nicht, da alle Fahrgeschäfte nur auf einem großen, betonierten Platz ohne irgendeine Thematisierung platziert wurden. Die Fahrgeschäfte selbst sind solide. Catwoman Whip ist ein Zamperla Endeavor und damit eine ausgefallenere Enterprise, die HUSS sicherlich auch mal eines Tages an jemanden verkaufen wird. Riddler Revenge ist eine große Frisbee von Zamperla und bietet somit automatisch eine gute Fahrt. Harley Quinn Spinsanity war einmal eine HUSS-Troika und ist heute ein ABC Rides Tourbillion (der Name ist großartig, warum sollte man ihn also nicht behalten?), das ich gerne getestet hätte. Dieser neuartige multiaxiale Top Spin war am Tag meines Besuchs leider geschlossen.

The Joker

Die letzte Fahrt, die in diesem Bereich übrig bleibt, ist die S&S Free Spin Achterbahn The Joker. Nachdem ich die ähnliche Achterbahn Arashi im japanischen Freizeitpark Nagashima Spa Land gefahren war, freute ich mich jetzt nicht sonderlich auf eine Fahrt mit dem Joker, da die Fahrt leider sehr unbequem und ziemlich langweilig war. Ehrlich gesagt wollte ich mich nicht einmal für die Achterbahn anstellen. Da ich jedoch ein neugieriger Mensch bin, wollte ich zumindest sicherstellen, dass ich diesen Achterbahntypus richtig eingeordnet habe, weswegen ich zwangsweise eine weitere Fahrt machen musste.

Als Einzelfahrer traf ich eine nette Frau und unterhielt mich vor dem Einsteigen ein wenig mit ihr. Während der Fahrt hat sich unser Fahrzeug dann über ein dutzend Mal um die eigene Achse gedreht, wodurch uns wohl die Fahrt unseres Lebens geboten wurde.  Am Ende dieser wurden wir von all dem Adrenalin, das in unseren Körper gepumpt wurde, überstürzt und verließen die Fahrt mit einem breiten Grinsen auf unseren Gesichtern. Es wäre schwer zu sagen, dass die Murmel-Achterbahn The Joker mich nicht überzeugen konnte. Die Fahrt war immerhin verdammt super!

Aquaman Splash Down, Texas Sky Screamer and Judge Roy Scream

Erinnerst du dich eigentlich noch an die Achterbahn, die wir beim Betreten des Parkplatzes gesehen haben? Nun, ich hätte sie fast verpasst, da ich den Eingang nicht finden konnte. Auch ein Blick auf die Karte half irgendwie nicht wirklich weiter, da es nur ein kleines Schild über einem kleinen Tunnel gibt, das einen Hinweis darauf gibt, wo sich die Achterbahn befindet. Wenn man z.B. gerade aus dem Themenbereich Gotham City kommt und an dem mittlerweile abgerissenen Shoot the Chutes Aquaman Splash Down vorbei geht, dann ist man schon längst wieder am Eingang vorbeigelaufen. Am besten man orientiert sich am riesigen Funtime Star Flyer Texas Sky Screamer, da der Eingang zu Judge Roy Scream direkt daneben liegt.

Die Achterbahn mit dem ungewöhnlichen Namen ist nach Phantly Roy Bean, Jr. benannt, besser bekannt als der Friedensrichter Roy Bean. Damals benutzte Richter Roy Bean seinen Salon als Gerichtssaal und verurteilte insgesamt zwei Männer offiziell zum Tode durch Erhängen, einer von ihnen entkam. In der Popkultur wird er daher meist als der Hängende Richter bezeichnet und gehört somit zu den legendärsten Persönlichkeiten seiner Zeit.

Judge Roy Scream ist also ein überaus kreativer Name für einen Familienachterbahn. Das Layout der Fahrt hingegen ist für ein Out & Back Woody ganz normal. Nach dem Aufstieg und dem ersten Gefälle fährt der Zug über eine Reihe von Airtime-Hügeln, bevor er am anderen Ende der Fahrt in einer großen Kurve wendet. Die Rückfahrt selbst bietet auch eine Reihe kleinerer Hügel, was sie in der Tat zu einer grundsoliden Familien-Achterbahn macht.

Judge Roy Scream ist keine Airtime-Maschine, aber immerhin eine klassische Holzachterbahn mit wirklich guten Fahreigenschaften. Während meinen letzten Fahrten auf dem Judge saß ich neben einem kleinen Jungen, der sonst nicht hätte allein fahren dürfen. Mit einem äußerst ausgeprägten Südstaatendialekt berichtete er mir dann alles über seinen Besuch und seine Familie in etwa 3 Minuten. Ein toller Moment, bei dem es auch mir ein wenig schwerfiel ihm irgendwann noch zu folgen 😊.

Pandemonium

Eine weitere interessante Begegnung fand beim Gerstlauer Spinning Coaster Pandemonium statt, wo ein Mitarbeiter sofort mein Dragon Khan Shirt identifizierte und mir einige Fragen zu Port Aventura stellte, da er im Sommer eine Achterbahntour durch Europa plante und auch dort stoppen würde. Am Ende empfahl ich ihm den Kauf des Express Passes, denn ohne diesen macht Port Aventura nun wirklich keinen Spaß.

Nach dem Aufstieg in luftige Höhen beginnt die Fahrt sofort mit einer abschüssigen Kurve, bei der die Fahrzeuge ordentlich in Rotation versetzt werden. Zwei kleine Haarnadelkurven verbessern dann den Spin, bevor zwei Helices mitgenommen werden. Hierbei dreht man der Bahn einer Acht folgend erst eine Runde nach rechts und dann nach links. Nach einem kleinen Gefälle folgt eine große Bayernkurve. Mit ordentlich Spin folgt nun ein etwas größerer Drop, an dem sich ein lustiger Camelback anschließt. Danach durchfährt man noch eine letzte Aufwärtsspirale, bevor die Bremsen erreicht werden und damit die überaus amüsante Fahrt zu Ende geht.

Justice League: Battle for Metropolis und Looney Tunes Boom Town

Vorbei an der interaktiven Themenfahrt der Justice League: Battle for Metropolis und dem eher hässlichen Kinderbereich Looney Tunes Boom Town mit seiner Achterbahn Wile E. Coyote’s Grand Canyon Blaster – die ich blöderweise nicht getestet habe – machen wir uns schnell auf den Weg auf die andere Seite des Parks, wo noch La Vibora auf uns wartet.

La Vibora

Als großer Fan der inzwischen abgerissenen Bobbaan im niederländischen Freizeitpark Efteling freute ich mich sehr auf meine Fahrt auf La Vibora. Selbst bei Roller Coaster Tycoon 2 war die Fahrt immer einer meiner Favoriten, welche in jedem Szenario, wo immer möglich, platziert werden musste. Die totschicke Farbgebung, die ganz zufälligerweise der deutschen Flagge ähnelt, war sicherlich auch nicht ganz unschuldig dabei.

Nach Erreichen der Ausgangshöhe stürzt der Zug schnell in einer Rechtskurve die Rinne herunter. Überaus kraftvoll geht es dann durch das erste Tal, wo dann auch der erste Richtungswechsel stattfindet. Über eine Aufwärtsspirale erreichen wir die erste Blockbremse. Mit Schwung geht es sogleich eine weitere Kurve hinunter. Durch eine schwungvolle S-Kurvenkombination gewinnen wir schnell an Höhe, woraufhin auch bereits die zweite Blockbremse wartet.  Dieses Spiel wiederholt sich nun auf die gleiche brillante Weise. Nach der dritten und letzten Blockbremse fährt der Zug eine Linkskurve hinunter und sogleich in die letzte Aufwärtsspirale. Kurz darauf wird der Bremsstrecke der Anlage erreicht.

La Vibora ist eine außergewöhnliche Achterbahn. Aufgrund des Zugdesigns (sie nutzt die Züge, die beim Bob in Efteling vor dem Wechsel zu den Doppelsitzerreihen verwendet wurden) ist die Fahrt noch wilder, als ich es mir je vorstellen konnte. Die verwendeten Wagen tragen viel zum Nervenkitzel bei, da man immer Angst hat, in der Rinne einfach mal umzufallen. Der Rest ist wie gewohnt einfach nur brachial, bekloppt und schlicht super. Danke, Six Flags, dass du diese Anlage auch weiterhin am Leben erhältst.

Runaway Mountain

Auf der Suche nach der Achterbahn Runaway Mountain kommen wir an fast jeder Ecke des alten Parkteils vorbei. Auf unserem Weg treffen wir auf den HUSS Breakdance Rodeo und den Chance Trabant El Sombrero, steigen jedoch nicht ein. Schließlich stehen wir vor einer riesigen und beeindruckend dekorierten Felswand, die die Halle der einzigen Indoor-Achterbahn des Parks bedeckt.

Runaway Mountain ist im Grunde genommen eine Nachahmung des italienischen Achterbahnmodells Hurricane von S.D.C., das 1996 von Premier Rides gebaut wurde. Es zeichnet sich daher durch ein sehr kompaktes Layout mit einem sehr interessanten Element in der Mitte der Fahrt aus. Da die Halle nicht vollkommen dunkel ist und keine Thematisierungselemente in der Höhle zu finden sind, konzentrieren wir uns auf den Fahrtablauf der Achterbahn.

Gleich nach dem Aufstieg nimmt der Zug in einer abschüssigen Linkskurve schnell an Fahrt auf. Nach einem kleinen Hügel gewinnt der Zug in einer Rechtskurve etwas an Höhe, bevor er den großen Drop hinunterstürzt. Nach einer ansteigenden Kurve folgt überraschend eine sehr steile Schussfahrt, die einem Non-Inverted Inclined Loop gleicht. Nach dem viel zu steilen Gefälle folgt sogleich eine viel zu steile Auffahrt, die die Fahrer ordentlich durchdreht. Nach einer kurzen Geraden geht es sogleich eine Abwärtsspirale hinunter, woraufhin eine weitere Schussfahrt wartet. Eine weitere Helix auf der anderen Seite der Achterbahn leitet dann das große Finale der Fahrt ein, ehe die Bremsstrecke erreicht wird und die spaßige Fahrt zu Ende geht.

New Texas Giant

Da in Texas bekanntlich alles größer ist, überrascht es nicht, dass der Park einst die größte Holzachterbahn der Welt sein Eigen nannte. Der Texas Giant war schlichtweg massiv und obwohl sie in den ersten Betriebsjahren zu den besten Holzachterbahnen zählte, wurde der Komfort im Laufe der Jahre immer schlechter. Irgendwann nahmen dann auch noch die Wartungskosten überhand.

Rocky Mountain Construction bot derweil eine neue Lösung für die typischen Holzachterbahnprobleme an. Statt einer wartungsintensiven Holzachterbahnschiene setzten sie auf eine I-Profilschiene aus Stahl. Six Flags Over Texas wurde zum ersten Kunden und für RMC begann eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Der Rest ist Achterbahngeschichte.

Aufgrund technischer Schwierigkeiten war der New Texas Giant die einzige größere Achterbahn im Park, die nur mit einem Zug fuhr, was zu einer Wartezeit von rund zwei Stunden führte. Es half nicht, dass das Team, das an der Achterbahn arbeitete, nicht in bester Stimmung war und eher langsam arbeitete. Insgesamt war der New Texas Giant die einzige Achterbahn im Park mit Abfertigungszeiten von bis zu sechs Minuten, während alle anderen Fahrten ruckzuck abgefrühstückt wurden.

Nachdem der Zug dann endlich mal abgefertigt wurde, konnte die Fahrt auch schon beginnen. Nach einer kleinen Wende am Ende des Transfergleises erreichen wir den Lifthügel der Achterbahn. In einer Höhe von etwa 47m (153 ft) fallen wir plötzlich in einer fantastischen 79° steilen Schussfahrt zu Boden. Mit voller Geschwindigkeit rasen wir über einen Hügel und setzen unseren Weg in einer langen und stark geneigten Kurve nach oben fort. Auf der Spitze des Hügels stürzen wir sogleich ein weiteres Mal nach unten. Auch der nächste Hügel wird mit einer ordentlichen Querneigung mitgenommen, woraufhin wir bis zum Boden hinunter brettern. Mit voller Geschwindigkeit klettern wir nun eine leicht überhöht geneigte Kurve, ehe wir über einen kleinen Hügel fliegen und kurz darauf die erste Bremsstrecke der Anlage erreichen.

Ohne an Geschwindigkeit zu verlieren, geht es sogleich wieder ins Getümmel. Über eine Reihe von Airtime-Hügeln fliegen wir auf die andere Seite der Anlage. Neben der finalen Bremsstrecke und der Station tauchen wir nun ins dichte Dickicht des Stützwaldes. Nach einer Rechtskurve wird unser Weg durch eine weitere Reihe von Airtime-Hügeln fortgesetzt. Dabei treffen wir plötzlich auf drei hintereinander folgende Tunnel, die jeweils ihre eigenen Dips und Turns aufweisen. Zurück im Sonnenlicht fahren wir über zwei weitere Airtime-Hügel, bevor wir die finale Bremsstrecke der Fahrt erreichen.

Die Achterbahn New Texas Giant ist eine überraschend zahme RMC-Achterbahn, die jedoch eine angenehme Wiederfahrbarkeitquote bietet. Alle Hügel bieten eine ausgezeichnete Floating Airtime, mit der man über jede der unzähligen Camelbacks und Buckel fliegt. Das erste Gefälle ist brillant, und die großen Kurven sorgen für ein ausgeprägtes Geschwindigkeitsgefühl. Man kann einfach nichts falsch machen, wenn man beim New Texas Giant die eine oder andere Runde dreht.

Titan

Vorbei am Scrambler Sidewinder begegnen wir schnell der letzten Achterbahn im Six Flags Over Texas, über die wir sprechen müssen: dem allmächtigen Titan. Ein Jahr nachdem Goliath im Six Flags Magic Mountain gebaut wurde, musste eine größere Achterbahn nach Texas kommen. Es ist der zweite Hypercoaster, der jemals von Giovanola (ehemaliger Subunternehmer von Intamin und B&M) gebaut wurde, und die letzte der drei von dem Unternehmen gebauten Achterbahnen, bevor die Firma in Konkurs ging.

Nachdem ich den New Texas Giant gefahren war, war ich irgendwie ein wenig über die Abfertigung bei der größten Achterbahn im Six Flags Over Texas besorgt. Abgesehen von einer kleinen Störung bewegte sich die Schlange überraschend schnell. Ab und zu verließ ein Zug den Bahnhof und es dauerte nicht lange, bis ich in der letzten Reihe platznehmen konnte.

Vom Bahnhof aus nimmt der Zug eine Rechtskurve, woraufhin wir den Lifthügel der Fahrt erreichen. Bei einer Höhe von etwa 75m (245ft) beginnt der Zug seinen langen und atemberaubenden Abstieg in einen Tunnel, der zu einer Gesamthöhendifferenz von etwa 78m (255ft) führt. Mit einer Geschwindigkeit von 85 mph (~137km/h) schießt der Zug durch das Tal und erklimmt sogleich eine beeindruckend aussehende Wendekurve. Mit voller Geschwindigkeit geht es nun durch ein weiteres Tal, an dem sich ein astreiner Airtimehügel anschließt. Daraufhin nähert man sich in einer langen ansteigenden Geraden einer Aufwärtsspirale, die einem ordentlich in den Sitz presst. Am Ende der Spirale trifft der Zug dann auf die erste Bremsstrecke und wird bis zum Stillstand abgebremst.

Kurz darauf setzt der Zug seine Reise fort. In einer Linkskurve gewinnen wir nun schnell wieder an Fahrt. Nach einem Richtungswechsel nehmen wir etwas an Höhe zu, ehe wir ein weiteres Mal gen Boden fallen. Es folgt eine gnadenlos intensive 585° Helix, die an heißen Tagen ihren Fahrgästen schnell und gerne einen Black Out verpasst. Nach einem kurzen Anstieg biegt der Zug nach Links ab und stürzt anschließend ein letztes Mal zu Boden. Wieder einmal erweist sich das Tal als echte Belastungsprobe. Nach einer ansteigenden Rechtskurve erreichen wir die finale Bremsstrecke der Achterbahn.

Titan ist einfach nur geil! Die Bahn bietet einfach alles was ein Hyper Coaster haben sollte, aber nur die wenigsten tatsächlich haben. Sie ist hoch, verdammt schnell und absolut intensiv. Selbst die Airtime während der Fahrt ist einfach nur grandios. Aus diesem Grund ist es auch kaum verwunderlich, dass sie sofort in meinen Top 10 der Stahlachterbahnen platziert hat und dort wahrscheinlich so schnell auch nicht mehr rauskommt. Leider konnte ich die Anlage nur zwei Mal hintereinanderfahren. Beim nächsten Besuch in Six Flags Over Texas werden es bestimmt sehr viele Fahrten mehr.

Bilder Six Flags Over Texas

Fazit Six Flags Over Texas

Obwohl mein erster Eindruck von Six Flags Over Texas durch die vielen Ausfälle in der ersten Hälfte meines Besuchs beeinträchtigt war, schaffte ich es, alle Achterbahnen, die ich fahren wollte, auch zu fahren. Gerade zum späten Abend konnte ich den Großteil meiner Fahrten erledigen ohne je großartig lange angestanden zu haben. Six Flags Over Texas selbst bietet viele tolle Ecken und Fahrgeschäfte. Obgleich Six Flags Over Texas sicherlich kein makelloser Park ist, versucht er sein Bestes, um einer zu sein. Allein deshalb freue ich mich bereits jetzt auf meinen nächsten Besuch. Die Neuheit für das Jahr 2020 könnte ein Grund dafür sein, denn Pulsar in Walibi Belgium ist eine wirklich tolle Achterbahn.


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Viel Bling um Shambhala

Port Aventura

Nachdem das spanische Resort Port Aventura, bestehend aus vier Hotels, dem Wasserpark Port Aventura Caribe Aquatic Park und der Freizeitpark Port Aventura Park, von der italienischen Investindustrial von der Bank la Caixa aufgekauft wurde hat sich am Rande der Touristenstadt Salou einiges getan. Längst fällige Investitionen im Bereich der Fahrgeschäftspflege, wie auch die Erweiterung des Wasserparks zeugen davon, wie auch Neuinvestitionen in den kommenden Jahren.

Im Vergleich zum letzten Besuch zeigte sich der Freizeitpark Port Aventura Park in einem deutlich besseren Zustand, was vor allem an den nur noch wenig bekritzelten Zügen und Warteschlangen, sowie einer deutlich höheren Sauberkeit im Park, lag. Wobei der Blickwinkel auf die Warteschlange getrübt war, immerhin wurde meist der Express Eingang genutzt.

Obwohl der Kauf der Express Premium Armbänder sich am ersten Tag überhaupt nicht rentiert hatte, immerhin herrschten an den meisten Attraktionen eine Wartezeit von 0 Minuten, so erwies es sich am zweiten Tag als notwendige Investition um nicht durchschnittlich 90 Minuten zu warten. Der Vorteil, bis auf wenige Ausnahmen, stets die Schlange ohne Warten zu passieren und auch gleich an die Reihe zu kommen war sein Geld tatsächlich wert, obwohl die 15 Minuten Wartezeit bei Dragon Khan wie eine halbe Ewigkeit vorkamen.

Es wäre falsch zu sagen, dass das System fair für jedermann ist, aber es ist zumindest für jedermann erschwinglich, anders sieht es interessanter Weise bei den Speisen aus, die allesamt recht überteuert sind. Durch den mangelnden Verkauf von Einzeltickets erspart man sich einen zu großen Andrang an den Express Warteschlangen, darüber hinaus hat man als normaler Tagesgast, sofern nicht zu viele Leute die Zusatzkosten für die einmalige Fahrt in der ersten Reihe auf sich nehmen, eine erhöhte Chance auf einen Sitzplatz in eben jener Reihe.

Stampida

Sollte man im Hotel Gold River nächtigen kann man durch den eigenen Eingang direkt in den großzügig angelegten Westernbereich gehen und dabei den etwas anderen Blickwinkel auf die duellierende Holzachterbahnanlage Stampida genießen. Obwohl die beiden Spuren meist parallel zu einander laufen, so ist der Mittelteil, eingeleitet durch jeweils einen Tunnel, komplett anders. In diesem Teil kommen sich die beiden Spuren entgegen, was für einen tollen Effekt wirkt, welcher ab und zu durch die kleine Holzachterbahn Tomahawk noch verstärkt wird. Der Racing Effekt ist dabei durchaus ausgeprägt, was vor allem an der gut berechneten Strecke liegt, jedoch sollten die beiden Züge dafür ungefähr dasselbe Gewicht haben.

Da die Schienen der Anlage fast kontinuierlich in die falsche Richtung gebogen sind ist das Fahrvergnügen recht speziell und meist von der ruppigeren Art und Weise, was bei einer Holzachterbahn durchaus auch so sein sollte. Die eingesetzten Züge sind dabei keineswegs störend, wenn gleich sich der Bügel dann manchmal doch recht fest schließt.

Silver River Flume

Vorbei an einem Karussell, einem Autoskooter und einem schön gestalteten Break Dance geht es sogleich zum Eingang der Wildwasserbahn Silver River Flume, eine der zugleich besten und seltsamsten Anlagen ihrer Art. Da man hier bei einer vollen Schlange, trotz der sehr großen Kapazität eine halbe Ewigkeit warten kann war es uns stets ein Vergnügen durch den Express Pass ohne wirkliches Warten in einem der Boote Platz zu nehmen.

Nachdem man die Station verlassen hat wird nach einigen Streckenmetern der erste Lifthügel erklungen. Die anschließende Schussfahrt bringt einen auf das Plateau auf dem ein Großteil der Strecke führt und sich der Minetrain El Diablo ab und zu mal zeigt. Nachdem der vordere Teil nun sehr gut durchfeuchtet wurde geht es kurze Zeit später einen zweiten Lift hinauf um sich nun in den Baumkronen treiben zu lassen. Durch das zweite Gefälle, welches nun bevorzugt den hinteren Teil des Bootes durchnässt, gelangt man wieder hinab auf das Plateau nur um dort weitere Streckenmeter zu vollziehen. Hierbei gurkt man durchaus seltsam herum und fragt sich wie lang die Strecke denn noch sei. Daraufhin erklimmt man einen weiteren Lift nur um nach einer kurzen Wende direkt das imposante, jedoch nicht nasse, Finale einzuleiten. Wieder auf Bodenniveau führt die Strecke zum Ausstieg wo man mehr oder weniger durchtränkt aussteigt.

Furios Baco

Über einer Brücke mit künstlich angebrachten Nietenköpfen und entlang der leider kaum erwähnenswerten, wenn von der Fahrt auch recht schicken, Raftinganlage Grand Canyon Rapids führt der Weg in Richtung des Eingangsbereichs des Port Aventura Park, wo sich neben einigen Transportfahrgeschäften die Katapultstartachterbahn Furios Baco befindet. Der durchaus sehenswerte Prototyp des Wing Rider Coasters ist eine wahre Wundertüte was die Thematisierung, aber auch was die Fahreigenschaften anbelangt. Berüchtigter Weise und auch vollkommen zurecht gilt die Anlage als Rüttelmaschine der extremeren Art, welche zum Zeitpunkt unseres Besuches auch Martin um sein Mobiltelefon brachte.

Dabei ist Furios Baco jedoch durchaus fahrbar, sofern es denn in der ersten Reihe auf den linken inneren Platz ist, wo sich interessanter Weise die Vibrationen des Zuges in Luft auflösen und sich der beste Launched Coaster von Intamin vorzeigt. Anders sieht es auf so gut wie jeden anderen Platz aus, wo sich das Vergnügen auf eher mittleren Niveau bewegt bzw. nur noch von sadomasoistisch veranlagten Personen gespürt wird. Dabei ist jedoch stets gemein das sich die geraden Streckenabschnitte absolut genial fahren und durch das direkte Gefälle nach dem Abschuss gerade hinten eine ordentliche Airtime erzeugt wird. Egal wie sehr man in den Kurven durchgerüttelt wird, der Inlinetwist sorgt stets für einen kurzen Moment der Freude, auch wenn gleich darauf eine weitere Kurve durchfahren wird. Immerhin fährt der Zug danach in die Schlussbremse und die rasante Fahrt neigt sich einem Ende entgegen.

Furios Baco ist ohne gleichen eine sehr brachiale Achterbahn, aber eine durchaus interessante und spaßige zugleich. Der Abschuss und die Inversion sind in dieser Ausprägungsform nur selten zu finden und sollten allein deshalb bei einer oder mehreren Fahrten ausgetestet werden. Die Storyline an der Attraktion ist originell und genauso bizarr wie die Reichweite der zu erfahrenen Fahreigenschaften, wobei der hintere Teil des Zuges auf der rechten Seite tatsächlich übelster Tobak ist, wodurch die Anlage seltsamer Weise zwischen „absolut genial“ und „absoluter Grütze“ schwankt.

Sea Odyssea

Ähnliche Verhaltensweisen zeigt auch der Simulator Sea Odyssea auf, wobei hier stark zwischen der Thematisierung und dem aktuell laufenden Film unterschieden werden muss. Die Hardware im Port Aventura Park, wie auch die generelle Gestaltung der Anlage sind auf dem höchst möglichen Niveau, aber die Software, sprich der Film, taugt hier nichts. Warum man ausgerechnet in einem Freizeitpark mit einer Vielzahl von Achterbahnen einen 4D Film mit einer Achterbahn zeigt, wenngleich einer noch fehlenden Wasserachterbahn, bleibt dabei ein großes Rätsel, genauso warum man den Film, dessen Preshow vor dem Beladen immer noch dargestellt wird, vor einigen Jahren eingestellt hat.

Tutuki Splash

Neben der Schiffschaukel Kon-Tiki Wave, wie man sie baugleich auch im Flamingoland finden kann, und einer kleinen Kinderbahn teilt sich auch noch der Spillwater Tutuki Splash den als Polynesia bekannten und durchaus ansehnlich gestalteten Bereich.

Sollte auf dieser Anlage nicht die bestmögliche Kapazität gefahren werden, so besteht tatsächlich die Chance nass zu werden und das auf eine recht gemeine Art und Weise. Sollte jedoch, auf Grund des hohen Andrangs, die bestmögliche Kapazität gefahren werden, so holt man sich einerseits den Kältetod bei Warten auf die Rückkehr in die Station und wird bis auf einige Tropfen durch die zwei Gefälle kaum nass, durch ein wenig Glück sind in diesem Fall aber die Wasserkanonen besetzt.

Nachdem man in der Doppelladestation einer Reihe eingeteilt wurde und sein Boot bestiegen hat geht es auch schnell los. Nach einigen Streckenmetern findet man sich im Inneren eines Vulkans wieder, dessen Decke vor Kaugummi nur so verklebt wurde. Nachdem man einen zweiten, interessanter Weise weniger, verklebten Tunnel, passiert hat schließt sich die erste Schussfahrt auch schon an. Dabei wird man leider kaum nass, jedoch kann sich dieses beim Erklimmen des ersten Lifthügels sehr schnell ändern. Sofern im gleichen Moment, in dem das Boot den Anfang des Liftes erreicht hatte, am Gefälle der zweiten Abfahrt ein Boot zeigt kann man davon ausgehen im nächsten Moment ordentlich, von der Seite her, geduscht zu werden. Dabei ist der Nässegrad aber geringer als wenn ähnliches am Spillwater La furia de Triton im spanischen Terra Mitica passiert, bei dem man tatsächlich bis auf die Unterhose durchweicht wird. Entweder weiterhin trocken oder nun erfrischend befeuchtet erklimmt man den Lifthügel um dann in einer Wende dem Doppeldrop entgegen zu rasen. Dieser fährt jedoch nicht ganz so rund und sorgt im Grunde nur dafür das sich bei der anschließenden Wasserung keine große Welle bildet die den Zuschauern auf der Brücke vom Ausgang zum Eingang eine Abkühlung beschaffen könnte. Bei diesem Drop wird man wenigstens etwas nass, so dass sich der Besuch auch ohne der Welle vom herabstürzenden Boot lohnen kann. Die anschließende Dusche von den Kanonen sorgt dann für strahlende Gesichter auf beiden Seiten.

Sesamo Aventura

Seit letztem Jahr erreicht man durch das Kinderland Sesamo Aventura die zwei Großachterbahnen des Port Aventura Park deutlich schneller als zuvor. Zugleich ermöglicht  der Weg vollkommen neue Blickwinkel auf die Achterbahn Dragon Khan, welche nun unheimlich fotogen ist und durch die doch recht kurze Abfertigungszeit konsequent Bewegung mit ins Bild bringt.

Dragon Khan

Obwohl Dragon Khan lange Zeit für mich als schlechteste Stahlachterbahn galt, so hat sich seit meinem Besuch doch einiges an der Anlage getan. Sie erstrahlt nicht nur in einer schönen neuen Farbgebung, auch wurde die Fahrt nicht mehr durch die benachbarte Baustelle beeinträchtigt. Ohne Sand auf den Schienen fährt sich die Bahn zwar weiterhin sehr brachial, was jedoch an den kontinuierlich hohen Kräften liegt, welche wiederum durch die deutlich zu hohe Geschwindigkeit erzeugt werden. Dragon Khan rast die Strecke nur so ab und wird dabei nicht wirklich reguliert, was einem bei der Ausfahrt der Blockbremse nicht sonderlich entgegenkommt, aber für ein interessantes Fahrgefühl sorgt.

Nachdem der Zug den Lift erklungen hat geht es nach einer kurzen Kurve auch schon abwärts. Während dessen erfährt der Zug zum ersten Mal positive Kräfte, die er bis zur Blockbremse auch nicht wirklich abgeben will. Kurz vor dem Tal bekommt man schnell mal eben von rechts und von links eines mit dem Bügel gewischt, was die Fahrt schon ein wenig beeinträchtigt, jedoch das Gesamtbild der Anlage unterstützt. Voller Kraft voraus geht es den Looping empor, an dessen Scheitel an eine Hangtime in keiner Weise zu denken ist. Kurz darauf passiert man einen Diveloop, woraufhin einem mit der Zero-G Roll das härteste Element der Anlage erwartet, dessen Name aber eigentlich eine deutlich höhere Ziffer vorweisen müsste, hierbei ist es schon ein leichtes den Kontakt mit dem Bügel zu finden. Mittels einer Cobra Roll vollzieht man eine Wende oberhalb der Schlussbremse nur um dann mit vollem Elan die Auffahrt in die Blockbremse zu nehmen, die einem natürlich nicht bremst, sondern rasant in die nächste Kurve entlässt. Der darauf folgende Looping ist deutlich kraftvoller als sein großen Pendant innerhalb der Streckenführung. Durch eine Wende schraubt man sich auf eine höhere Ebene um dann durch zwei interlocking Corkscrews auf den Kopf gedreht zu werden. Kurz darauf erreicht man die Schlussbremse und kann endlich aufatmen.

Dragon Khan ist eine der wenigen Anlagen die tatsächlich einiges von ihren Fahrgästen abverlangt, ohne diese dabei zu schädigen, sofern man denn nicht so bekloppt ist und versucht die Anlage dauerhaft zu fahren. Obwohl die Inversionen anderswo noch kraftvoller durchfahren werden, so ist es gerade die Länge der Fahrstrecke die einem doch sehr bedrückt. Dabei ist der Fahrspaß nur im geringen Maße beeinträchtigt und somit verhält sich eine Fahrt ähnlich einer Fahrt auf einem HUSS FlicFlac oder KMG Tango, welche wahrhaftig wirklich extreme Anlage sind.

Shambhala

Im Hintergrund und leider nicht so fotogen ragt die neueste Achterbahn Shambhala empor. Der Hyper Coaster aus dem Hause Bollinger & Mabillard ist europaweit erst die zweite Anlage dieser Art, lässt dabei jedoch die erste, und zuvor höchste Achterbahn Europas, gnadenlos in die Vergessenheit versinken. Dabei war Silver Star noch nie eine wirkliche Gefahr anderer vergleichbarer Achterbahnen gewesen, Shambhala hingegen schon.

Dabei muss das Erlebnis nicht positiv beginnen um positiv zu enden, weswegen es ratsam ist bei der Abfertigung des Zuges nicht von gewissen Personen bedient zu werden und den Bügel schon von Anfang an ordentlich zu schließen. Nach einer kurzen Kurve geht es schnell empor, wobei man auf der rechten Seite des Zuges die deutlich bessere Sicht hat, sofern man nicht auf hässliche Hotelanlagen und eine Baustelle niederschauen möchte. Kurz darauf geht es rasant das Gefälle von 78m Höhe hinunter auf dessen Strecke man größtenteils den Kontakt vom Sitz verloren hat um dann unterlegt von einem grandiosen Headchopper in einen Tunnel abzutauchen. Es folgt ein zwar hoher, aber kaum ereignisreicher Hügel, auf dessen Abfahrt jedoch wieder Airtime auftritt. Die nun zu passierende Wende ist das Highlight der Anlage, auch wenn das Banking doch im Scheitel doch ausgeprägter sein könnte. Durch die Stützen werden hierbei tolle Headchoppereffekte geboten, die jedoch im rechten Teil des Zuges ausgeprägter sind. Wieder im Tal passiert man kurzerhand einen viel zu niedrigen Speedbump bei dem man ungewohnt stark aus dem Sitz gehoben wird. Ein weiterer, recht hoher, Hügel schließt sich an, woraufhin man das für die Passanten eindrucksvollste Element passiert, dem Splashdown. Nach dieser, im Grunde, unspektakulären Geraden, bei der man hinten einige Tropfen abbekommt, folgt ein weiterer Hügel über den Lifthill der benachbarten Achterbahn Dragon Khan um dann in eine Blockbremse einzufahren. Diese passiert man wieder einmal ohne jegliche Bremsung bevor man nach einer abwärtsführende Wende ein letztes Mal negative G-Kräfte zu spüren bekommt. Bei der anschließenden Bremsung kommt der hintere Teil des Zuges auf seine Kosten, andererseits findet diese recht sanft statt.

Shambhala ist eine der wenigen Achterbahnen die bei jeder Fahrt eigentlich besser wird, dennoch ist Shambhala nicht die beste Achterbahn Europas und auch nicht die beste Anlage ihrer Art und Weise. Hierbei sei gesagt das mir persönlich Anlagen wie Pleasure Beachs Big One und Holiday Parks Expedition GeForce besser gefallen, denn diese haben nicht nur einen irrsinnigen First Drop gemein, sondern auch eine von Anfang an recht spaßigen Strecke. Interessant an der großen Achterbahn aus Port Aventura ist jedoch, dass diese einen sehr gut auf wirklich jeden Sitz unterhält. Wo die Kräfte hinten ein wenig runder sind, so zieht einen die Anlage im vorderen Teil des Zuges mehr oder weniger freiwillig das Hemd aus.

El Diablo

Von Dragon Khan kommend läuft man ohne Umwege den Minenzug El Diablo direkt in die Arme. Diese Achterbahn aus dem Hause Arrow Dynamics ist die letzte Anlage ihrer Art und zugleich eine der seltsamsten. Die Strecke besteht im Grunde nur aus drei Lifthügeln, in denen man auch einen Großteil der Fahrzeit verbringt, und ein wenig Strecke zwischen diesen. Diese Parts sind jedoch durchaus rasant, sofern man vom zweiten größeren Streckenabschnitt mal absieht, der nur dazu dient an den Wartungsgebäuden der Anlage vorbeizufahren. Die aus der Fahrt resultierenden Blickwinkel auf den Port Aventura Park, den zwei Großachterbahnen aus dem chinesischen Themenbereich, sowie der Wildwasserbahn werten die familiengerechte Achterbahn weiter auf.

Hurakan Condor

Das zweite vermeintliche Highlight in diesem Bereich ist der Giant Drop Hurakan Condor, ein Freefallturm mit schiefen Dach und mehreren unterschiedlichen „Fallvergnügen“. Was auch immer bei einer solchen Anlage irgendwie schiefgehen konnte wurde hier in Perfektion umgesetzt, denn der Turm wirkt nicht nur aus weiter Ferne irgendwie verkehrt, sondern auch aus der Nähe wenn man sieht wie genau die Gondeln denn fallen. Es ist schon seltsam das ein so simples Prinzip durch seitliche Versetzungen ruiniert wird, diese erzeugen einen deutlich spürbaren Schlag oder ein wenig Gewackel im unteren Teil des Turmes, je nachdem welche Spur man denn erwischt hat. Interessanter Weise geht das Fallvergnügen mit sehr langen Wartezeiten einher, welche auch für Express Pass Inhaber gelten, so dass auf mehrere Fahrten ziemlich leicht verzichtet wurde. Der Hersteller Intamin hat schon oftmals bewiesen das Größe nicht alles ist und mit Hurakan Condor seinen schlechtesten Turm erstellt.

El Secreto de los Mayas

Ganz in der Nähe befindet sich mit dem Glaslabyrinth El Secreto de los Mayas die Neuheit der aktuellen Saison, die wie auch der Templo del Fuego nicht besucht wurde. Während erste Anlage durch lange Warteschlangen uns davon abhielt war die brillante Feuershow bereits für die Saison geschlossen.

Yucatan und Serpiente Emplumada

Unweit dessen dreht der Musik Express Yucatan seine Runden, welcher für eine ordentliche Quetschpartie bei leider nur mittlerer Geschwindigkeit sorgte, natürlich ganz zum Vergnügen der anderen schaulustigen. Ein gänzlich anderes Vergnügen weißt der Schwarzkopf Sombrero Serpiente Emplumada auf, dessen Fahrt sich nicht nur hervorragend eignet um sich mal eben trockenschleudern zu lassen. Diese Anlage dessen Fahrt sich am besten als Mischung eines Polypen und Take Offs beschreiben lässt ist immer wieder eine Fahrt wert, sollte man nicht gerade das Pech haben und zu Beginn des Boardings sich angestellt haben.

VolPaiute

Die Beladungsprozedur ist dabei jedoch noch halbwegs vertretbar, eine Eigenschaft die der Flipper VolPaiute nicht aufweisen kann. Obwohl hier zwei Personen tätig sind, so ist an ein eigenständiges Einsteigen kaum zu denken, denn hier wird die Beladung jeder einzelnen Gondel nach einigem Warten zur Gondel gerufen damit diese abgefertigt werden kann. Das ganze Spektakel zieht sich über mehrere Minuten, eine Zeitspanne wo man im Heide Park mindestens drei Mal hätte fahren können. Klar das selbstständige Schließen der HUSS Bügel mag ein Risiko beinhalten, aber dann hätte man es auch so wie am HUSS Magic des Freizeitpark Walibi Holland lösen können. Die Fahrt selbst ist dann auch noch öde und sobald man denkt die Anlage würde nun endlich beschleunigen endet diese auch schon.

Tomahawk

Gegenüber der immer noch besten Animatronik aller Zeiten befindet sich der Eingang zur Holzachterbahn Tomahawk. Diese Kinderachterbahn wird mit den kleinen PTC Zügen befahren, was leider zu einer geringen Kapazität führt da hier nur ein Erwachsener in eine Sitzreihe passt. Die Fahrt ist dabei durchaus wild und mit einigen waghalsigen Kurven bestückt, sie fährt sich dabei allerdings auf bestem Niveau, wodurch die Anlage als ideale Einstiegsachterbahn eignet.

Fazit Port Aventura Park

Port Aventura Park ist zu meiner eigenen Überraschung ein deutlich besserer Park als ich ihn in meiner Erinnerung hatte. Zwar mögen die Attraktionen selbst nicht immer zu 100% überzeugen, dafür ist das Gesamtangebot aber stimmig. Ganz den spanischen Vorlieben angepasst präsentiert der Park eine große Anzahl von Shows die man je nach Bedarf sehen kann und ohne dies im Nachhinein zu bereuen, wie es leider bei sehr vielen Freizeitparks der Fall ist. Dennoch ist Port Aventura nicht der Park den man jedes Jahr besuchen sollte, denn vieles an ihm hat immer noch Verbesserungspotential, auch ist das Angebot dafür noch nicht ausgereift genug, obwohl in diesem Jahr gesteigerte Geldsummen in das Resort investiert wurden.

 

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