Die Biberburg im Familypark

Österreichs größter Freizeitpark gehört seit dem Jahr 2019 zur französischen Freizeitparkgruppe Compagnie des Alpes, welche unter anderem die Walibi Freizeitparks, wie auch den Parc Astérix betreibt. Zwar ist es schade, wenn ein familiengeführter Freizeitpark aufgekauft wird, andererseits können dadurch ganz andere Möglichkeiten entstehen, die den Park schlussendlich zu Gute kommen. Gerade in Bezug auf die investitionsfreudige Compagnie des Alpes, darf man sich über zahlreiche Neuheiten freuen.

Almjodler

Eine der letzten Investitionen vor der Übernahme war der doppelte Familienfreifallturm Almjodler aus dem Hauses Zierer. Die beiden Freifalltürme stehen interessanterweise direkt neben der Verrückten Vogelscheuche, so dass sich eine lustige kleine Ecke an familiengerechten Vertikalfahrten ergibt, wobei alle Fahrten gleichermaßen beliebt sind.

Der durchgedrehte Wirbelsturm

Ebenfalls aus dem Hause Zierer zog im Jahr 2019 der Kontiki „Der durchgedrehte Wirbelsturm“ in den Park ein. Hierbei handelt es sich um eine sich drehende Schaukel auf Schienen, die für reichlich Wirbel sorgt – gerade bei den kleineren Gästen des Familyparks.

Stellarium

Wie kaum ein anderes Fahrgeschäft zuvor, erobert gerade der Zamperla NebulaZ die Freizeitparkwelt im Sturm, so auch im Jahr 2021 den Familypark. Das optisch sehr ansprechende Fahrgeschäft bietet eine wilde Fahrt, welche jedoch sehr familienfreundlich daherkommt.

Biberburg

Die Intamin Wildwasserbahn Biberburg ist die größte Neuheit der Parkgeschichte. Statt irgendwo am Rand des Parks errichtet, befindet sich die Anlage mitten im Bauernhof Themenbereich des Freizeitparks und wirkt daher so, als würde die im Jahr 2022 eröffnete Anlage schon ewig dort stehen. Dabei ist die Wildwasserbahn mit allerhand technischen Schnickschnack versehen, so zum Beispiel gibt es raffinierte Weiche in die man flüssig einfährt und ohne einen spürbaren Ruck rückwärts wieder rausfährt, sowie einen Vertikallift, der die Fahrgäste auf eine Höhe von 17m befördert.

Die Fahrt in den geräumigen Booten beginnt sogleich mit einer kleinen Schussfahrt hinein ins kühle Nass. Gut befeuchtet fahren wir dann in die Biberburg Zentrale ein, wo uns ein kleiner Darkridepart erwartet. Wieder am Tageslicht dümpeln wir ein wenig durch den Kanal und genießen dabei die Aussicht auf den noch kommenden Teil der Fahrt, ehe wir in ein Sägewerk einfahren. Statt jedoch zu Kleinholz gemacht zu werden, verlassen wir dieses zügig rückwärts und fahren gleich im Anschluss die zweite Schussfahrt hinunter.  Nach einigen Kurven führt uns der Weg unterhalb der letzten Schussfahrt, wo der Vertikallift auf uns wartet. Auf der Ausgangshöhe von 17m angekommen, rasen wir dann den großen Drop hinunter und sogleich über einen Hügel, welcher uns in das finale Wasserbecken führt. Gut durchnässt folgt die Rückführung in die Station.

Die Biberburg ist eine richtig schöne Wildwasserbahn. Die Integration in den bestehenden Themenbereich und die geschickte Ausnutzung des Geländes sprechen für sich. Trotz der drei Abfahrten ist der Nässegrad der Anlage überschaubar. Leider fehlt dem finalen Hügel ein wenig die Airtime; ein leichtes Abheben auf dem Hügel hätte die wirklich gute Wildwasserbahn, zu einer noch etwas besseren gemacht. Summa Summarum ist die Biberburg eine überaus gelungene Neuheit für den Familypark.

Bilder Familypark

 


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Überschläge satt im Familypark

Familypark

Am Neusiedlersee, dem größten See Österreichs, etwa 40km von der Hauptstadt Wien entfernt, befindet sich mit dem Familypark der größte Freizeitparks Österreichs. In den letzten Jahren ist der Familienpark, welcher als Märchenwald startete, immer wieder durch seine gut ausgewählten Neuheiten aufgefallen, so dass ein Besuch, gerade in Bezug zur diesjährigen Neuheit, Pflicht wurde.

Erlebnisburg

Bereits im Themenbereich Erlebnisburg, dem Eingangsbereich des Parks, fällt einem die recht hochwertige Gestaltung des Parks auf. Hier befinden sich zu einem großen Anteil Fahrgeschäfte für die kleineren Parkgäste, wie der Kinderzug Hans und die Bohnenranke, die Einschienentretbahn Drachenbahn oder das Karussell Entenparade, aber auch das Heege Sunkid Portfolio des Parks. Dieses beinhaltet neben einer Kometenschaukel und einem Turm noch eine nagelneue Butterfly Anlage im Adlerdesign, leider müssen die Anlagen hier via Wertmünze beglichen werden und manch österreichische Kinder meinen, trotz Warteschlange vor der Anlage, dauerfahren zu müssen.

Apfelflug und die Verrückte Vogelscheuche

Folgt man den Wegen nach rechts gelangt man schnurstracks in den schönsten Bereich des Parks, welcher sich ganz dem Thema Bauernhof widmet. Wer den Mullewapp Bereich im Erlebnis-Zoo Hannover bereits als gelungen betrachtet wird hier seine wahrste Freude dran haben, denn eine solche Detailverliebtheit findet man nur allzu selten. Dabei scheint jedes Fahrgeschäft perfekt ins Gesamtkonzept des Bereichs eingebunden zu sein, wie etwa der abc Rides Tilt Tower Verrückte Vogelscheuche, welcher ein sehr vergnügliches Programm laufen ließ, der Zierer Wellenflug Apfelflug, welcher in diesem Design auch im französischen Freizeitpark Nigloland zu finden ist, oder die großzügig ausgelegte Traktorbahn. Dazu gesellen sich noch einige Fahrgeschäfte und Spielmöglichkeiten für die kleineren Parkgäste, sowie einige Tiergehege.

Rattenmühle

Darüber hinaus befindet sich mit der Rattenmühle eine weitere Achterbahn des Parks in diesem Themenbereich. Die im Jahr 2013 eröffnete Anlage aus dem Hause Gerstlauer glänzt vor allem durch die gelungene Anpassung an das Terrain und den Bereich an sich, aber auch durch ihre Fotogenität. Die Warteschlange der Anlage ist ordentlich gestaltet und kann sogar eine Abkürzung zwischen Ausgang der Anlage und der Station aufweisen, diese war durch ihre engen Kletterpassagen für erwachsene Personen dann aber doch zu zeitaufwändig.

Nachdem man den Wagen bestiegen hat kann die Fahrt auch gleich losgehen. Nach einem kleinen Gefälle geht es mit vollem Schwung innerhalb einer Linkskurve in Richtung des Lifthügels. Diesen passiert man gewohnt zügig ehe es in einer Steilkurve in Richtung Boden geht. Nach einem Umschwung geht es in einer Linkskurve einen Hügel empor. An dessen höchsten Stelle ist man kurz ohne jegliche Neigung der Schiene, ähnlich einem Top Hat Element, bevor man erneut nach linksgerichtet in Richtung Tal saust. Wie in einer überdimensionierten Bayernkurve führt einem der Weg wieder nach oben, wo man nach passieren der Blockbremse die einzige Haarnadelkurve  der Anlage absolviert. Nach einem geradlinigen Gefälle geht es nun mit erneuten Schwung in eine etwas steilere Kurve, an dessen Ausfahrt zwei kleinere Umschwünge warten. Nach einer weiteren Kurve wartet die zweite Blockbremse auf einem. Auf den folgenden Streckenmetern folgen nun zwei schwunghafte Hügel und eine Helix bis die Schlussbremse erreicht wird.

Die Rattenmühle ist eine durchaus zufriedenstellende Achterbahn, auch wenn sie im Vergleich zu den anderen Anlagen dieses Achterbahntyps sehr untypisch ist, denn normalerweise zeichnen sich Gerstlauer Bobsled Coaster durch ihre Vielzahl an Helices, Haarnadelkurven und Camelbacks aus. Dem Fahrspaß macht dieser Umstand zumindest keinen Abbruch und auch bei dem Familienpublikum des Familypark kommt die rattenscharfe Anlage mehr als gut an.

Fliegende Fische

Durch den sehenswerten Märchenwald geht es in Richtung der Abenteuerinsel, dem größten Themenbereich des Familypark, welcher leider etwas zusammengewürfelt daherkommt. Dabei ist der Bereich an sich wirklich stimmig, nur entstand durch den Zierer Flying Fish Fliegende Fische, welcher leider ohne kitschiges Kinderlied daherkommt, ein Bereich mit gesonderter Gestaltung. Dieses wäre nicht sonderlich schlimm würde nicht mit der diesjährigen Neuheit wieder das Thema des restlichen Bereichs aufgegriffen werden. Da hier aber noch viel Platz vorhanden ist und auch die maritime Gestaltung wirklich toll umgesetzt wurde wäre ein eigenständiger Bereich mit einigen weiteren kleineren Fahrgeschäften wünschenswert.

Sumpfburg

Vorbei an der Sumpfburg, wo man als Kind sicherlich so einige Stunden verbracht hätte, und dem nicht minder nassen Wasserspielplatz führt einem der Weg in Richtung Mittelmeerraum, wo einem einerseits die Schlauchbootrutsche Tempelrutsche durch ihre ständige Ansage auf die Nerven geht, andererseits so manch andere Anlage ungeheuer befriedigt.

Krokobahn

Eine sehr nervenraubende Fahrt ist dabei die kleine abc Rides Wildwasserbahn Krokobahn, welche bis auf eine kleine Doppelschussfahrt von außen betrachtet scheinbar nicht viel bietet. Durch die mehr als ausreichend mit Wasser befüllte Rinne kippte das Boot, trotz verzweifelter Versuche irgendwie plan zu bleiben, von einer Seite zur anderen. Obwohl ein Kentern ausgeschlossen war, war dabei die Fahrt zum Lifthügel mehr als abenteuerlich, zudem saßen wir recht eng und unbequem im Boot. Nach erklimmen des Aquädukts ging es nach einer kurzen Linkskurve sogleich die etwa 4m hohe Schussfahrt hinunter. Dem Versprechen des Angestellten, wonach man hier ordentlich befeuchtet wird, wird die Anlage mehr als gerecht.

Götterblitz

In Sichtweite zur Wildwasserbahn befindet sich mit dem Götterblitz ein Youngster Coaster aus dem Hause Mack, ähnlich der Achterbahn Pegasus aus dem Europa Park. Die Fahrt beginnt, hier jedoch ohne Musikuntermalung, mit der Erklimmung des Lifthügels. Nach einem kleinen Gefälle geht es zügig in eine Kurve ehe es dem großen Drop hinunter geht. Mit voller Geschwindigkeit geht es nun in ein Horseshoe, welcher rasant durchfahren wird. In einer Rechtskurve geht es wieder bergauf, woraufhin sich eine Linkshelix mit anschließenden Gefälle anfügt. Nun folgen im Wechsel eine aufwärtsführende Rechtshelix und eine abwärtsführende Linkshelix, welche bodennah vollzogen werden. Eine weitere Rechtskurve führt einem dann hinauf zur Bremsstrecke, ehe es in Richtung der Station geht.

Der Götterblitz bietet, wie auch sein baugleiches Pendant Correcaminos Bip, Bip aus dem spanischen Parque Warner, eine wunderbare Fahrt, welche zum Sitzenbleiben animierte. Dabei passt die größte Achterbahn des Familypark wunderbar ins Gesamtbild und rundet dieses entsprechend zur Zielgruppe perfekt ab.

Herkules

Nicht ganz so perfekt, da für halbwegs ausgewachsene Personen nicht mehr fahrbar, reiht sich die kleine Seifenkisten-Achterbahn Herkules, als zweite Neuheit in diesem Jahr, ins Portfolio ein. Wie auch die Heege Produkte muss der Kiddy Racer mittels Wertmünze beglichen werden.

Leonardos Flugmaschine

Der Hauptgrund für einen Besuch ist seit diesem Jahr definitiv der Gerstlauer SkyFly Leonardos Flugmaschine. Obwohl die ersten Runden erstaunlicher Weise fast gänzlich ohne Überschläge stattfanden zog uns die Anlage spätestens nach der dritten Fahrt in ihren Bann. Als Veteranen der interaktiven Gerstlauer Überschlagskarusselle verbrachten wir nun dank durchschnittlichen 40 – 100 Überschlägen pro Fahrt, nach Zählweise des RideOps auch etwas mehr, unzählige Runden auf der Anlage, ganz zur Lasten unserer beider Schultern. Leider waren wir an diesem Besuchstag so gut wie die einzigen Besucher die sich überschlagen haben, obwohl es einige Gäste zumindest versucht haben, so haben sie am Ende den Dreh mit den abgepassten Stellungswechseln der Flügel nicht herausgefunden.

Bilder Familypark

Fazit Familypark

Der Familypark ist, trotz des belanglosen Namens, ein richtig toller Freizeitpark. Die allgemeine Gestaltung des Parks ist überragend und das Portfolio an Fahrgeschäften wurde sehr gut aufeinander abgestimmt. Es wäre schön zu sehen wenn in den nächsten Jahren eine weitere Wasserattraktion ihren Weg in den Park findet, denn die kleine Krokobahn alleine wird der Größe des Parks nicht gerecht. Hier wäre eine größere Wildwasserbahn ebenso lobenswert, wie ein Splash Battle oder gar eine Wasserachterbahn. Nichts desto trotz steht mit dem Familypark der beste Freizeitpark des Landes am Neusiedlersee.

 

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Von Windgöttern, Pharaonen und seitlichen Überschlägen

Vorwort

Der Freizeitpark Belantis bei Leipzig ist wahrhaftig nicht der beste Park Deutschlands wenn man den Kritiken diverser Foren Glauben schenken möchte; er gilt als dürftig bestückt sowohl was Attraktionsanzahl wie auch Bepflanzung angeht und kann es so gut wie niemanden wirklich recht machen. Tatsächlich ist das sächsische Terra Mitica durchaus für die eine oder andere Überraschung gut, weswegen mich der Park in seiner Gesamtheit überzeugen konnte.

Durch ein, ausgerechnet nach einer Baustelle, liegen gebliebenes Auto, bei der die zuvor zwei spurige A9 wieder auf drei Spuren wechselte um dann auf eine einzige reduziert zu werden, entstand ein vollkommen unnötiger Stau, wodurch der Besuch in Belantis erst gegen 15 Uhr möglich wurde. In den verbleibenden zweieinhalb Stunden reichte die Zeit, trotz bereits geringeren Andrangs an den Fahrgeschäften, nur knapp aus um den Park zu erkunden. Warum man trotz einer Öffnungszeit bis 18 Uhr seine Fahrgeschäfte schon eine halbe Stunde vorher schließt bleibt wie bei manch anderen Parks ein großes Rätsel.

Parkrundgang

Fluch des Pharao

Beginnend gegen den Uhrzeigersinn stößt man zuerst auf die wohl bekannteste Fahrattraktion des Freizeitparks, dem Hafema Splash Ride Fluch des Pharao. Obwohl die Anlage optisch einer Wildwasserbahn gleicht, so ist sie in vielerlei Hinsicht doch sehr besonders. Wie auch die Van Edgom Anlage Kongo River aus dem Zoo Safaripark Stukenbrock bietet die Anlage Gummiboote, welche durch ihr flexibles Material sich dem Untergrund anpassen und auch ein wenig wendiger unterwegs sind. Zwar bietet die Anlage keine außergewöhnliche Airtimemomente wie es der Kongo River vorweisen kann, dafür aber einen Strudel wie man ihn sonst fast ausschließlich bei den Raftinganlagen desselben Herstellers findet.

Nachdem man die Boote bestiegen hat und die vollkommen unnötigen Seitengitter heruntergelassen wurden kann die Fahrt beginnen. Vorbei an der wüstenartigen Landschaft führt der Fluss die Expedition durch einige Kurven in Richtung der größten Pyramide Europas, in dessen Inneren leider nur ein kleines Szenenbild und der Vertikallift auf einen wartet, in dem man interessanter Weise seitlich ein- und ausfährt. Auf dem maximalen Höhenlevel angekommen geht es sogleich die 26m hohe Schussfahrt rasant hinunter um dann untypischer Weise komplett durchnässt zu werden. Dabei ist der Nässegrad durchaus mit einem besseren Shoot the Chute zu vergleichen, wie beispielsweise Cataratas Salvajes aus dem spanischen Parque Warner oder Tidal Wave aus dem englischen Thorpe Park.

Durchaus überrascht folgte dann die Fahrt durch den Strudel, an dessen Ende glücklicher Weise keine Wellenfront, wie beim Hafema Rafting El Rio des Bobbejaanlands, auf einen wartet. Kurz darauf folgt dann auch schon die Fahrt in Richtung Station bei der der benachbarte Wasserfall auch ein wenig die Insassen des Bootes befeuchtet.

Götterflug

Durchnässt und ein wenig frierend ging es in den griechischen Themenbereich des Parks, in dem sich neben einigen Heege Produkten und der langwierigen Bootsfahrt Fahrt des Odysseus der Gerstlauer Sky Roller Götterflug befindet. Der Prototyp der interaktiven Gerätschaft für seitliche Überschläge wird leider oftmals falsch bedient, so dass eine langweilige Ausflugsfahrt in luftiger Höhe stattfindet. Als Maschinenbaustudent mit fungierten Kenntnissen der Physik und ständigen Drang auf Sachen zu drücken oder Hebel umzulegen ist es natürlich ein leichtes die richtige Technik herauszufinden um die Welt nur noch in Kreisen wahrzunehmen. Neugierige Personen mit der Sehnsucht nach einer aufregenden Fahrt werden jedoch auch schnell dahinter kommen das ein ständiges Wechselspiel der Flügel kaum zu einem ordentlichen Resultat führt. Dabei bedarf es nur ein wenig Fahrtwind und die Freigabe der Arretierung der Gondelbremse um noch vor der finalen Fahrposition in Dauerüberschlägen zu verweilen.

Gut 90 Sekunden und 96 Überschläge später war die erste Fahrt schon vorbei und die These das Wind einfach nur awesome ist schnell gestellt, denn im Gegensatz zu den Sky Fly Produkten greift dieser aktiv auf das Fahrvergnügen ein und erleichtert die Bildung von Überschlägen rapide und in einem solchen Maßen, dass einem dann doch ein wenig schlecht werden kann. Wie auch beim Air Meeting im französischen Nigloland macht die Anlage in der kurzen Zeit durchaus abhängig, leider aber auch schnell blaue Flecke, was gerade bei mehr als nur einer einzigen Fahrt durchaus die darauf folgenden Tage noch zu spüren ist.

Vom griechischen Themenbereich ist es nur ein kleiner Weg ins Mittelalter. Vorbei an einem der schönsten Kulissen der deutschen Parkszene geht es in Richtung einer Burg, wo sich eine Schlitten Achterbahn von Gerstlauer und ein kleines Madhouse von Vekoma den Platz teilen. Im Vergleich zu der Variation mit Wildwasserbahn, wie man sie im Erlebnispark Tripsdrill und endlich im Wild- und Freizeitpark Klotten vorfinden kann, wirkt dieses Gebilde weniger nackt und insgesamt runder.

Verlies des Grauens

Die Warteschlange des Verlies des Grauens startet dabei für ein Verlies recht ungewöhnlich auf dem Dach der Burg. Durch ein Treppenhaus steigt man dann doch in den Kerker hinunter, wo die Preshow schon auf einen wartet. Der dunkle Sheriff hat die Burg für sich beansprucht und das Land unterworfen, voll lauter Machtgier hat dieser Merlins Kristall gestohlen und es liegt an den Eindringlingen diesen zurück zu holen, bevor dieser herausfindet wie man diesen bedient.

In der Hauptkammer erwartet einen ein Drache, das Haustier des Sheriffs und es wird ein wenig unverständlicher, da tatsächlich zu viel erzählt wird. Die Musik während der Fahrt ist gut komponiert, wird aber andauernd durch die Story in ihrem Wirken gestört. Die Kammer ist zwar klein, dafür aber effektreich und gut gestaltet.

Im Gesamten ist das Verlies des Grauens eine gute Hexenschaukel, die durch weniger Story besser hätte sein können. Der Drache ist dabei absolut unnötig und bringt nur noch mehr Treiben in die Hauptkammer die sich bestenfalls auf den Kampf zwischen Merlin und den Sheriff konzentrieren sollte.

Drachenritt

Zumindest beim Drachenritt sollte man auf dem Drachen nicht verzichten. Die Gerstlauer Anlage ist mit Thors Hammer aus dem dänischen Djurs Sommerland die schönste ihrer Art, kann aber darüber hinaus noch eine wirklich gute Streckenführung aufweisen und nicht nur ein Wetten Dass…? Schild als Besonderheit der Fahrt, wie man es im Erlebnispark Tripsdrill auf der G’sengten Sau erleben kann.

Nach Erklimmen des Lifthügels folgt ein überraschend steiles erstes Gefälle, welches zugleich in einer Kurve mundet. Dieser Drop hat es in sich und wird in seiner Vollkommenheit nur von der Big One aus dem Pleasure Beach Blackpool und der Haßlocher Expedition GeForce europaweit geschlagen. Nach einer kurzen Auffahrt folgen einige kraftvolle Mauskurven, die mit den richtigen Fahrpartner in einer ordentlichen Folterpartie enden könnten. Nach einer Blockbremse folgt eine Abwärtshelix mit anschließender Aufwärtshelix, welche dann in eine grandiose Airtimeorgie überleitet. Eine weitere Abwärtshelix und eine kurze Tunnelfahrt runden das Vergnügen ab. Nach einer Linkskurve ins Licht endet die rasante Fahrt leider schon.

Ein wenig versteckt und nur über die Anstehschlange des Drachenritts zu erreichen streckt sich mit der Prärie der Indianer der schönste Themenbereich in Belantis entlang des Sees. Am Ende des Bereichs im Fort Feuerwasser befindet sich mit Belanitus Rache eine HUSS Frisbee der alten Bauart. Damit auch kleinere Kinder mit der Anlage fahren können bietet sie zwei Fahrprogramme mit jeweils getrennten Warteschlangen, welches durchaus eine gute Wahl ist denn das ausgewachsene Fahrprogramm hat es durchaus in sich.

Belanitus Rache

Die Frisbees mit Innenblick sind in ihrer Fahrt durchaus kraftvoll, sofern sie denn richtig bedient werden oder besser gesagt gar nicht bedient werden. Normaler Weise sind Fahrprogramme in Freizeitparks fast nie das Gelbe vom Ei, da jedoch der Schausteller Robrahn außerhalb des Bremer Freimarkts kaum noch das Potential der Anlage ausnutzt, sind diese Varianten, trotz mangelnden Ansagen deutlich besser. Zwar ist Belantis Version Belanitus Rache nicht so irrsinnig kraftvoll wie La Maquina des spanischen Parque de Atracciones de Madrid, kann jedoch durch ständige Richtungswechsel und die Länge ihrer Fahrt vollkommen überzeugen. Wer die großen HUSS Varianten dieses Fahrgeschäftes mag, der sollte unbedingt durch eine der kleinen Anlagen von seinem Irrglauben kuriert werden.

Leider bildet die Prärie der Indianer eine Sackgasse, dabei wäre eine direkte Verbindung zur Achterbahn Huracan durchaus lobenswert. Es ist eines der wenigen wirklichen Probleme des Freizeitparks Belantis, denn wo es sich beispielsweise lohnen würde den Weg einfach geradeaus zu legen, so schlängelt sich dieser gemächlich hin und her. In Folge dessen entstehen Trampelpfade oder es kommt zu Staus und beides könnte man durch eine bessere Infrastruktur verhindern.

Drachenflug

Auf dem Weg zur großen Achterbahn in Belantis muss man gezwungener Maßen drei Themenbereiche durchqueren. Dabei trifft man auf den HUSS Condor des Parks, dessen Gestaltung mit Gondeln im Drachendesign durchaus gelungen ist. Der Drachenflug sieht dabei, wie andere Anlagen seiner Art, nicht nur von außen imposant aus, sondern kann auch einen guten Fahrtverlauf bieten.

Piratentaufe und Santa Maria

Im spanisch anmutenden Bereich Küste der Entdecker befindet sich ein ABC Rides Türmchen mit Kippeffekt, wo allein schon die Warteschlange für ausreichend Schräglage sorgt. Die eigentliche Fahrt auf der Piratentaufe kann dabei durchaus überzeugen und für den einen oder anderen Lacher sorgen.

Etwas anders verhält es sich bei der Schiffschaukel Santa Maria, bei der einem das Lachen doch sehr schnell vergeht. Die Fahrt bietet einen ziemlich bösen Schlag, was mir bisher bei keiner anderen HUSS Schiffschaukel aufgefallen ist. Bescheuerter Weise ist der äußerste Platz zur Landseite für Fahrwillige gesperrt.

Huracan

Obwohl sich Belantis durch kleinere Anlagen stets erweiterte und mit den Tanzenden Pavillon die letzte Neuheit aufweisen kann, so ist es die Achterbahn Huracan die die meiste Aufmerksamkeit auf sich zog. Diese Anlage gilt als berühmt berüchtigt, was durch den einen oder anderen Schlag ausgehen soll. Ausgehend von der, doch recht seltsam geformten, Cobra Roll, welche bei der Ausfahrt schon bei Alton Towers The Smiler als einziges Element durch einen Schlag negativ auffiel, war ich auf das schlimmste vorbereitet und wurde durchaus überrascht.

Nachdem der Wagen die Station verlassen hat nimmt er langsam Fahrt auf um dann recht unsanft gebremst zu werden. Kurz darauf hackt der Wagen in den Mitnehmer ein und es geht schnell den Lift empor um noch schneller das übersteile Gefälle zu absolvieren. Was darauf folgt ist recht waghalsig, denn es geht rasch empor nur um noch rascher seine Fahrgäste zu verprügeln. Wo die Zero-G Roll noch erträglich ist, so ist die darauffolgende Cobra Roll deutlich schlimmer als erwartet. Der darauffolgende Speedbump wird schnell passiert und man hat eine kurze Verschnaufpause die man am besten dafür nutzen sollte seinen Kopf möglichst starr zwischen den Bügeln zu halten, denn die Einfahrt in die abwärtsführende Kurve ist alles andere als sanft. Zwei nicht gerade glattgebügelte ineinander verschlungene Korkenzieher leiten glücklicher Weise das Finale der Bahn ein.

Obwohl die Bahn so vielversprechend aussieht ist die Fahrt, ungleich von Gerstlauer gewohnt, absolute Grütze. Obwohl sich Typhoon aus dem belgischen Bobbejaanland und Saw – the ride aus dem englischen Thorpe Park zwischenzeitlich ähnlich brachial fuhren, so gab es für beide Anlagen Maßnahmen die sich positiv auf die Fahrt ausgewirkt haben. Etwas Ähnliches sollte dringend auch hier geschehen, bestenfalls sollte man sich die Art der Züge auf der Anlage überdenken, was zumindest zu einer deutlich höheren Kapazität führen würde.

Bilder Belantis

Fazit Belantis

Belantis ist mit Ausnahme seiner angeblichen Hauptattraktion ein wirklich guter Park, der durch vielerlei Punkte an ein skandinavisches Sommerland erinnert. Außerhalb seiner Fahrgeschäfte ist das Angebot vielseitig und an jeder Ecke vorhanden, es fehlt eigentlich nur ein Schwimmbad, was dem Park durchaus gut stehen könnte. Die allgemeine Gestaltung in Belantis ist überragend und kann sich in ihrer Gesamtheit wirklich sehen lassen, darüber hinaus ist der Park wirklich gut begrünt, was man bei anderen Reizbrettparks neuerdings oftmals vermisst.

 

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