Viel TNT für (Freuden-)Explosionen

Parque de Atracciones de Madrid

Unweit der Metrostation Batán befindet sich mit der Puerta Batán ein Nebeneingang zum Parque de Atracciones de Madrid, dem innerstädtischen Freizeitpark der spanischen Hauptstadt. Im Gegensatz zu anderen städtischen Vergnügungsparks, wie dem Kopenhagener Freizeitpark Tivoli Gardens oder dem Parque de Atracciones de Zaragoza, wird das Tivoli Prinzip, bei dem man nur einen geringen Eintrittspreis bezahlt und die Fahrgeschäfte zusätzlich begleicht, nicht angewendet, so dass der Parque de Atracciones de Madrid als Freizeitpark im klassischen Sinne fungiert.

Nickelodeon Land

Sofern man den Park über dem Nebeneingang betreten hat befindet man sich am oberen Ende des hiesigen Nickelodeon Lands, ein Themenbereich den man in ähnlicher Form auch im englischen Pleasure Beach Blackpool oder dem deutschen Schwesterpark Movie Park Germany finden kann. Auch hier wurden bestehende Anlagen, unter Verwendung der Lizenzen des bekannten Viacom Kindersenders Nickelodeon, umgestaltet und durch eine Kinderfahrschule und allgemeiner Gestaltung ergänzt. Was zuvor als Kinderland ein wenig zu sehr zusammengewürfelt erschien zeigt nun einen konsequent bunten Mix, welcher zudem sehr gelungen ist.

Padrinos Voladores

Gerade die kleine Achterbahn Turbulencia zeigt als Padrinos Voladores unter Gestaltung der Kinderserie Fairly Oddparents  (Cosmo & Wanda – Wenn Elfen helfen) ihr volles Potential, was gerade im Vergleich zum deutlich größeren Bruder Zooom! aus dem englischen Flamingo Land recht groß ist. Dabei ist das verwendete Layout hier deutlich simpler, denn man absolviert im Grunde nur einige aneinandergereihte Haarnadelkurven ohne größeren Höhenunterschied; dadurch ist jedoch der Ausschwung der Fahrzeuge während der Fahrt deutlich markanter vorhanden und somit auch der Fahrspaß. Die Padrinos Voladores bieten dementsprechend eine echt tolle Fahrt für kleinere Kinder, die jedoch auch von Erwachsenen noch genossen werden kann.

Vagones Locos

Im Gegenzug dazu stehen die Vagones Locos im Themenbereich Naturaleza, obgleich man dank der quietschbunten Gestaltung die Anlage eher zum Nickelodeon Land zählen möchte. Hierbei handelt es sich um das Standard Modell der Family Gravity Coaster des italienischen Herstellers Zamperla, welches man in dieser Form häufig finden kann. Mittels eines Kettenlifts erreicht man relativ zügig die Ausgangshöhe für die nun folgende kurvige Abfahrt. Hierauf schließt sich eine kurze Auffahrt an, woraufhin man sogleich eine abwärtsführende Rechtshelix und die Rückfahrt zur Station in leicht bayernkurvenartiger Manier absolviert. Das Fahrverhalten ist dabei relativ ruppig und bietet somit nur der Zielgruppe Grund zur Freude.

Naturaleza

Telesaurio und Tiovivo

Der Themenbereich Naturaleza ist mit Abstand der hübscheste Bereich im Parque de Atracciones de Madrid und kann zusätzlich zu den größeren Attraktionen mit Telesaurio ein rundum funktionstüchtiges Telecombat von Zamperla mit seitlicher Drehung, sowie mit Tiovivo ein altes Pferdekarussell und ein 4D Kino vorweisen.

TNT Tren de la Mina

Die eigentliche Hauptattraktion des Bereichs dürfte jedoch seit dem Jahr 2012 die Familienachterbahn TNT Tren de la Mina sein. Da ich den Bau nicht verfolgt hatte wusste ich bis zum Zeitpunkt meines Besuchs nicht wo genau die deutsche Interpretation eines Mine Trains im Park stehen sollte und war dementsprechend sehr überrascht ihn perfekt Integriert zwischen den Kinderbereich Nickelodeon Land und dem Spillwater Fiordos vorzufinden. Umso erstaunter war ich darüber, dass die Anlage einen großen Teil, der zuvor kaum noch gebrauchten, Warteschlange der Wasserbahn für sich nutzt.

Sobald der Zug endlich mal abgefertigt wurde verlässt dieser die Station und durchfährt sogleich eine Linkskurve auf dem Weg in Richtung des Lifthügels. Anfangs noch recht zügig aufwärts unterwegs verliert er schon rasch an Geschwindigkeit und kriecht die Liftkuppe nur langsam entlang. Nach einer kleinen kurvigen Schussfahrt nimmt der Zug erneut an Höhenmetern auf ehe es just unterhalb der Kuppe dem Abgrund entgegen geht. Noch fernab vom Boden schießt der Zug erneut in die Höhe und wendet in einem Horseshoe Element, ähnlich den Youngstar Coaster der Firma Mack, woraufhin sich ein aufwärtsführender Schwenker bis kurz unter den bisher größten Drop anfügt. In einer Steilkurve unterhalb der ersten Helix sucht der Wagenverbund zum ersten Mal Kontakt mit dem Bodenniveau doch die Verweilzeit ist nur von kurzer Dauer, denn eine linksführende Aufwärtshelix wird sogleich durchfahren. Nun folgt ein kleiner Drop mit anschließenden Camelback durch eine grotesk geformte Umgebung. In einer Rechtskurve wird der Kontakt mit dem Bodenniveau erneut hergestellt, hierauf folgen einige immer enger werdende Kurvenwechsel, woraufhin auch schon gleich die Bremsstrecke und kurz darauf die Station erreicht wird.

Mit TNT Tren de la Mina ist Gerstlauer eine sehr ordentliche Familienachterbahn gelungen, welche sich ein wenig im schnell durchfahrenen bodennahen Part des Layouts verliert. Die Stärke der Achterbahn liegt in dessen Anfang und Mittelpart, welcher dem Konkurrenzprodukt aus Waldkirchen erstaunlich nah kommt, nur das Ende trübt das allgemeine Fahrvergnügen, wie auch die allgemeine Abfertigung der Anlage, etwas, weswegen TNT Tren de la Mina keine Achterbahn ist, die ich bei einer längeren Wartezeit aufsuchen würde. Für Zwischendurch ist die Anlage aber mehr als perfekt.

Los Fiordos

Ehemals vorbei an saftigen Grün, welches eine ganze Showbühne verdeckte, tuckerte das Boot des Spillwaters Los Fiordos durch den Kanal bis dann relativ parallel zur Parkgrenze der Lift erklungen wurde. Besagte Bühne des Parque de Atracciones de Madrid fiel dem Bau der Familienachterbahn TNT Tren de la Mina zum Opfer, ebenso wie die Vegetation, weswegen man nun unterhalb der Achterbahn durch eine recht kahle Landschaft, jedoch mit guten Einblicken, herumschippert. Nachdem man das Felsmassiv empor gestiegen ist folgt nach einer kurzen Rechtskurve auch sogleich die einzige Schussfahrt der Anlage. Unten angekommen wird unmittelbar der Kontakt mit dem kühlen Nass geknüpft, woraufhin nach einer kurzen 180° Wende und weiten Linkskurve die Rückfahrt in Richtung der Station in Angriff genommen wird. Zu meiner eigenen Überraschung entsprach der Nässegrad nicht dem einer normalen Wildwasserbahn, wie ich es bei meiner letzten Fahrt vor vier Jahren erlebt hatte, sondern dem der Durchfahrt einer Wasserwand, welche aus der unmittelbaren Reflektion des Wassers an der Brücke resultierte. Klatschnass und recht zufrieden entließ uns die Anlage, welche ich nun gerne als nasseste Anlage dieser Art in Spanien beschreiben möchte.

Vértigo

Die Abfertigung der Wilden Maus Vértigo ist eine Frechheit! Eigentlich gäbe es bei dieser schicken Maus mit dem altbekannten Layout und absolut großartigen Fahreigenschaften nichts, absolut gar nichts zu meckern, würde man nur nicht anstelle von 10-15 Minuten hier gut eine Stunde seiner wertvollen Besuchszeit in eine Fahrt investieren müssen. Durch die fehlende Trennung zwischen Ein- und Ausstiegsbereich werden hier alle Wagen zugleich beladen und dann nach und nach auf die Strecke geschickt. Erst nachdem alle Wagen wiedergekehrt und entladen sind werden die neuen Fahrgäste in die Station gelassen, immerhin 16 Personen. Diese Prozedur vermindert die Kapazität der Anlage immens, so dass man sich stets nach einer normal betriebene Wilde Maus sehnt, wie z.B. die andere Hälfte dieser ehemaligen Doppelanlage, welche sich nach wie vor im belgischen Freizeitpark Bobbejaanland befindet.

Los Rápidos

Mit Los Rápidos steht eine wahrhaft besondere Raftinganlage im Parque de Atracciones de Madrid, denn sie ist die einzige Anlage dieser Art des Hersteller O.D. Hopkins in Europa. Mit ihr wurde der Naturaleza Bereich im Jahr 1996 gegründet, was man anhand der konsequenten und recht schönen Gestaltung der Anlage auch sehen kann. Der Nässegrad ist durch das recht wilde Ende der Fahrt immer noch erhöht vorhanden, nur leider verzichtete man während des Besuchs auf die meterhohe Fontäne, die in regelmäßigen Abständen auf die vorbeifahrenden Boote niederprasselte.

Maquinismo

Top Spin, La Maquina and La Lanzadera

Im Maquinismo genannten Themenbereich warten gleich im Eingangsbereich dessen drei Sahneschnittchen darauf gefahren zu werden, denn hier steht wirklich die Crème de la Crème der spanischen Hochfahrgeschäfte auf einem Haufen, allesamt natürlich wunderbar gestaltet. Den Anfang macht sogleich der Top Spin mit gleichen Namen aus dem Hause HUSS, welcher zu Beginn ein ähnliches Fahrprogramm wie die Anlage Aqua Spin aus dem deutschen Freizeitpark Heide Park vorweisen kann, welches jedoch in eine absolut wilde Schaukelpartie ausufert. Direkt nebenan dreht die Frisbee La Maquina, ebenfalls aus dem Hause HUSS, ihre Runden. Auch hier sollte man dank des großartigen Fahrprogramms die eine oder andere Fahrt auf dem eh stets überragenden Fahrgeschäftstypus wagen. Zu guter Letzt bietet der Intamin Freefall La Lanzadera neben einer tollen Aussicht über den Casa de Campo und Madrid einen recht intensiven Fall mit guter Airtime bei vergleichbar geringer Höhe.

Abismo

Leicht erhöht befindet sich der Zugang zur Achterbahn Abismo, der bis dato einzigen XT 450 Anlage des Herstellers Maurer, welche man relativ simpel als, um 300 Streckenmeter, erweiterte Anlage des Sky Wheels aus dem deutschen Freizeitpark Skyline Park beschreiben kann. Hierbei ist der Anfang des Layouts identisch, ebenso wie die Länge des Wagenverbunds, weswegen hier selbst bei überschaubaren Andrang stets hohe Wartezeiten vorhanden sind. Dieses kann aber auch an leeren Tagen stets der Fall sein, denn die Achterbahn fährt nur sobald der Zug vollbesetzt ist.

Nach der leider etwas zeitraubenden Abfertigung setzt sich der Zug in Bewegung und wird sogleich vertikal empor befördert. Als Besonderheit wird im Humpty Bump Lift wird der Zug an dessen Kuppe überkopf gedreht, wodurch ein extrem mulmiges Gefühl in etwa 46m Höhe entsteht, welches durch die anschließende Rolle in luftiger Höhe nur kurz unterbrochen wird. Nun rast man im wahrsten Sinne des Anlagennamens den Abgrund entgegen. Mit etwas mehr als 100 km/h schießt der Wagenverbund an der Station vorbei und passiert dabei ein druckreiches Tal ehe man in einer Steilkurve den Lift umschließt. Mit einer starken Querneigung wird der darauffolgende Drop eingeleitet, welcher einen weit erhöht über den Wartebereich leitet. Hierauf folgt ein klassischer Camelback, welcher die Insassen zumindest in der Theorie gut aus den Sitzen heben lässt. Immer noch weit über den Köpfen der Passanten folgt nun ein weiteres Tal bevor mit einem 127° steilen Immelmann Turn eine weitere Wende im Layout vollzogen wird. Auf einer Geraden wird nun die Geschwindigkeit für das nachfolgende Finale angepasst, denn statt klassisch in die Bremsen zu übergehen schießt man nun über ein kleines Gefälle, welches einen erneut aus den Sitz befördern kann, durch die Station und erneut den vertikalen Turm empor. Relativ weit oben und somit ohne großartige Energieverluste wird der Zug angehalten und in die Kette gehakt, woraufhin dieser zügig zurück zur Station gefahren wird.

Ich mag Abismo nicht. Eigentlich sollte das als Fazit ausreichen, denn großartig Freude daran mit dieser Achterbahn zu fahren habe ich einfach nicht. Die Fahreigenschaften sind unterirdisch, es rappelt wie Sau. Bereits im Jahr 2011 suchte ich die Airtime auf dieser Anlage vergebens und gebe es nun endgültig auf, denn auf eine weitere Fahrt verzichte ich gerne. Dabei könnte die Anlage überaus gut sein, wie es Daniel, welcher links neben mir saß, während der gleichen Fahrt erlebt hatte, dafür müsste aber das Bügelsystem deutlich aufgewertet werden.

Tarántula

Praktischer Weise befindet sich der Eingang des Spinning Coasters Tarántula direkt gegenüber dem Ausgang des Sky Loops Abismo. Trotz Einzelwagen bietet die Anlage die höchste Kapazität des gesamten Parks, wahrscheinlich aber auch nur wegen den getrennten Ein- und Ausgangsbereichen. Zumindest bewegt sich hier die Warteschlange angenehm schnell, wodurch die Wartezeit, verglichen zu den anderen Anlagen des Parque de Atracciones de Madrid, wie im Flug vergeht.

Kurz nachdem man in den vier sitzigen Chaisen Platz genommen hat beginnt die Fahrt auch sogleich mit einer Linkskurve in Richtung des recht großgeratenen Lifthügels. In einer Höhe von etwas mehr als 25m angekommen wird sogleich die Drehung der Gondel freigegeben, so dass man bereits die erste leicht kurvige Abfahrt mit einer seichten Drehbewegung absolviert. Hierauf folgt eine großzügig ausgelegte Wende, welche leicht einem Immelmann Turn ähnelt. Nun ist die Drehung der Gondel meist kaum noch zu stoppen, was auch der recht steilen kurvigen Auffahrt in die erste Blockbremse zu verdanken ist. Diese passiert man recht zügig, woraufhin man in einer weiteren Kurve in die Tiefe gerissen wird. Diese führt in einer großzügig ausgelegte Kurve mit Auf- und Abwärtsbewegungen über bis dann die zweite Blockbremse in luftiger Höhe erreicht wird. Diese entlässt einen in ein Gefälle, welches sogleich in einen Immelmann Turn, ähnlich dem aus Dragons Fury aus dem englischen Freizeitpark Chessington World of Adventures, überleitet. Eine Steilkurve fügt sich an, welche nach einem kurven Richtungswechsel recht gemächlich in die dritte Blockbremse überleitet. Ein rasanter Zickzackkurs bestimmt den Verlauf bis zur nächsten Blockbremse. Es folgen eine Links- und eine Rechtskurve bevor es dem Ende der Anlage entgegen geht.

Tarántula ist ein richtig guter Spinning Coaster mit einem fantastischen Layout, wobei leider die Strecke nicht ganz so überragend ist, wie bei den beiden englischen Vertretern dieser Art. Die Drehung auf der Anlage im Parque de Atracciones de Madrid ist jedoch ausgeprägt und sorgt somit fast automatisch für ein tolles Gesamterlebnis. Darüber hinaus ist die Gestaltung der Anlage gelungen, auch wenn sie nur sehr minimalistisch vorhanden ist, zumal sie mit der Themenfahrt La Cueva de las Tarántulas unterhalb der Achterbahn eine Einheit bildet. Leider ist dieser interaktive Darkride nur noch ein Schatten seiner selbst, denn bis auf Dunkelheit erkennt man leider kaum noch etwas.

El Aserradero, Tifon, Sillas Voladores und Rotor

Neben der recht langen Wildwasserbahn El Aserradero des Herstellers Zamperla mit zwei Schussfahrten und einem Tunnel an dessen Ende ein Wasserfall wartet, der sich nur von Zeit zu Zeit im richtigen Moment abschaltet, gibt es im Themenbereich Maquinismo noch eine Disk’o namens Tifon, den Wellenflieger Sillas Voladores und den HUSS Condor Rotor, von dem man eine wunderbare Sicht auf die darunter liegenden Achterbahn Tornado hat.

Tornado

In einer Sackgasse ohne Gleichen befindet sich seit dem Jahr 1999 der Intamin Suspended Looping Coaster Tornado. Die früher mal in Zitronengelb und –grün gehaltene Anlage zeigt sich seit einigen Jahren komplett in schwarz lackiert, wobei vereinzelt die alten Farben hervorscheinen. Die Streckenführung ist im Allgemeinen recht weit gezogen und frei von jeglichen Besonderheiten, diese kann man jedoch in der Stützkonstruktion der Anlage, im Besondern die Stützen der beiden Loopings, vorfinden.

Nachdem man die Zugangsrampe hinauf zur Station erklommen hat und die Station geräumt wurde kann der überlange Zug endlich beladen werden. Nachdem die Mitarbeiter diesen dann abgefertigt haben verlässt dieser die Station in einer leichten Rechtskurve um kurz darauf den Lifthügel empor zu steigen. Nachdem man die Ausgangshöhe von 30m erreicht hat führt der Zug einige Meter über eine kleine Gerade um sich dann mit vollem Einsatz in abwärtsführende Linkskurve zu werfen. Mit 80 km/h schießt der Zug durch das Tal hinein in den ersten Looping, welcher recht kraftvoll durchfahren wird. In einer weiten aufgeständerten Rechtskurve nimmt man erneut Schwung um sogleich den zweiten Looping zu passieren. Auch hierauf folgt eine Rechtskurve in deren Tal diesmal jedoch ein klassischer Korkenzieher wartet, welcher sehr schwungvoll durchfahren wird. In der darauffolgenden Linkskurve nimmt man abermals einige Höhenmeter auf, die nach einem Richtungswechsel in einer Abwärtshelix sogleich wieder abgebaut werden. Unterhalb des Lifts folgt nun der letzte Richtungswechsel hinein in die Kurve vor den Bremsen.

Tornado macht seiner Produktbezeichnung als SLC alle Ehre, obgleich der Hersteller ein anderer ist als bei den oft verschmähten Rappelkisten aus dem Hause Vekoma. Das Layout von Tornado ist schlichtweg langweilig und bietet bis auf die drei Inversionen nicht sonderlich viel auf zu viel Raum. Obwohl der Kontakt mit dem Bügel gering ausfällt, so sind die Vibrationen dieser Anlage bis zum letzten Meter spürbar, was unter anderem an den zu sperrigen Zügen liegt. Hinzu kommt eine relativ langatmige Abfertigung, bei der man sich einerseits fragt wie die Spanier die Anlage mit zwei Zügen überhaupt betreiben wollen und andererseits fragt ob es besagten zweiten Zug überhaupt gibt. Gerade wenn man von außerhalb Fotos machen möchte sollte man sich viel Zeit einplanen, besonders an ruhigeren Tagen an denen sich kaum ein Gast hierher verirrt.

Tranquilidad

Zeppelin, La Jungla and The Walking Dead Experience

Fast genauso ruhig wie die Gegend um Tornado ist der Themenbereich Tranquilidad, wobei hier zugegebenermaßen eher der Bär steppt. Hier befinden sich hauptsächlich ruhigere Fahrgeschäfte wie die Monorail mit unterhängenden Wagen namens Zeppelin oder die Floßfahrt La Jungla, die vor allem durch ihren alten Charme überzeugen kann. Aber auch einen Simulator oder den Star Flyer mit gleichen Namen, welcher das vormalige Wahrzeichen des Parks ersetzt, findet man hier. Freunde guter Grusellabyrinthe kamen mit El Viejo Caserón voll auf ihre Kosten, dieses wurde in diesem Jahr durch die The Walking Dead Experience ersetzt, womit die zusammengewürfelten Szenen wohl einem konsequenten Leitmotiv zum Opfer fielen und somit der Charme des seit 1989 bestehenden Gebäudes ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Fantasia

Mit Fantasia bietet dieser Themenbereich jedoch eine echt nett gestaltete Themenfahrt nach dem Vorbild von Disneys It’s a small World. Die Bootsfahrt durch unsere ach so fröhliche und kleine Welt beginnt hier im Weltraum, denn man zeigt die Sicht außerirdischer auf diesen Planeten. Vorbei an kleinen Szenen, die mit wirklich niedlichen Puppen bestückt sind, geht es durch die unterschiedlichen Ländern unserer Welt, untermalt von einem kitschigen Soundtrack, welchen man jedoch kaum wahrnimmt. Dieses ist auch der größte Kritikpunkt bei der ansonsten sehr beliebten Anlage, denn neben der doch eher geringen Kapazität ist die Fahrt einfach nicht kitschig genug. Dabei muss man eigentlich nur die Musik, sowie die Beleuchtung der Szenen ein wenig anpassen und schon hätte man eine der besten Themenfahrten überhaupt. Im derzeitigen Zustand jedoch scheint der Zahn der Zeit etwas zu sehr an der Anlage genagt zu haben.

Bilder Parque de Atracciones de Madrid

Fazit Parque de Atracciones de Madrid

Der Parque de Atracciones de Madrid ist ein guter Park mit einem ganz eigenen Charme, welcher zu Zeiten des Tivoli Prinzips, also bis zum Jahr 2011, sicherlich deutlich ausgeprägter vorhanden war. Der Park bietet viele schöne Ecken, aber auch leider viele unschöne und ungenutzte Flächen, gerade im Themenbereich Tranquilidad. Trotz dessen scheint der Park eine richtige Strategie zu verfolgen, denn die Themenbereiche Nickelodeon Land und Naturaleza können sich seit dem letzten Update wirklich sehen lassen. Dabei bietet der Parque de Atracciones de Madrid selbst ein schönes Portfolio an Fahrgeschäften, welches mich jedoch nicht zum dauerhaften Verbleib einlädt, dafür ist mir dann auch irgendwann die Abfertigung an den Fahrgeschäften zu anstrengend. Zu einen weiteren Besuch am späten Nachmittag bis in die Abendstunden hinein würde ich beim nächsten Besuch der Stadt Madrid zumindest sicherlich nicht nein sagen.

 


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Der Charme des alten Vergnügungsparks

Bakken

Der Freizeitpark Bakken oder auch Dyrehavsbakken befindet sich im Jægersborg Dyrehave am Stadtrand der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Ähnlich wie der Wiener Wurstelprater macht der, in Parzellen aufgeteilte und von verschiedenen Schaustellern beschickte, Freizeitpark nur eine sehr kleine Fläche des eigentlichen Parkgeländes aus, welches vor allem als Tiergarten fungiert und somit seinen Ursprung als Jagdrevier hatte. Aus historischer Sichtweise ist der 1583 eröffnete Freizeitpark relevant, da er der älteste Freizeitpark der Welt ist. Am einfachsten erreicht man den Freizeitpark über die S-Bahn Linie C vom Kopenhagener Hauptbahnhof zur Endhaltestation Klampenborg, ein etwa 10 minütiger Fußmarsch schließt sich an.

Am Park angekommen sollte man sich, sofern man Bakken nicht nur wegen der zahlreichen urigen Restaurants und Bars besucht, ein Wristband kaufen. Dieses wird meist durch ein Handgerät, aber auch durch stationäre Scanstationen, ausgelesen und erlaubt einem jeweils 10 Fahrten auf jedem einzelnen der zahlreichen Fahrgeschäfte in Bakken.

Mine Train Ulven

Sofern man den Weg von der Klampenborg Station zurückgelegt hat stößt man als erste Attraktion auf den Intamin Minetrain mit Namen Mine Train Ulven. Nachdem der Zug durch die, wohl mit Trapeztrajektorie der Geschwindigkeit gesteuerten, Reibräder den Zug mit vollem Ruck aus der Station befördert haben geht es ein kleinen Drop hinunter um sogleich in den Lift einzufahren. Oben angekommen verschwindet der Schiene bereits vor einem und ein unglaublich steiler First Drop fügt sich an. Ebenso schnell wie es hier hinunter geht es die Steilkurve auch wieder hinauf und eine linksführende Abwärtshelix hängt sich an. Etwas gemächlicher geht es nun durch eine sich stets verjüngende Bayernkurve bis man über die Station hinweg brettert. Eine Rechtskurve oberhalb der ersten Streckenmeter führt den Zug in eine Abwärtshelix unterhalb des Lifthügels. Parallel zum Lift vollzieht man zwei kleinere Hügel ehe es nach einer 270° Kurve in die letzte abwärtsführende und sehr eng bemessene Helix geht. Es folgt die Einfahrt in die Bremse und die Rückführung in die Station.

Mine Train Ulven überrascht durch seinen sehr starken Anfang, verliert sich aber ein wenig im Mittelpart des Layouts bis es dann in das rasante Ende der Fahrt geht. Als einer der wenigen Anlagen dieser Art des Herstellers überzeugt die Anlage vor allem durch die vergleichsweise intensive Fahrweise, nur die Kurven hätten ein wenig ausgeprägter und weniger optimiert sein können.

Crazy Theatre

Neben einem 5D Kino bzw. haargenau darüber befindet sich das Crazy Theatre, ein interaktives Theater des Herstellers Alterface in dem der Film Desperados gezeigt wird. Hierbei sitzt man auf einem mechanischen Pferd, welches sich vor und zurück bewegt, und zielt mit einer Pistole auf diverse Ziele. Vorerst nur mit kleineren Übungsszenen, darauf auch mit einer längeren Filmszene. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten macht dabei durchaus Spaß und kann durch der guten Qualität des Films überzeugen.

Spøgelsestoget

Einige Meter weiter befindet sich die Geisterbahn Spøgelsestoget. Hierbei handelt es sich um eine recht alte Geisterbahn. Da das Innere der Anlage stockdunkel ist fährt man mit einer recht hohen Anspannung über die Strecke. Die Effekte kommen dabei allesamt gut zur Geltung – auch die neueren fügen sich sehr gut ins Ambiente ein – und erschrecken einen gleich mehrere Male mit Bravour. Spøgelsestoget ist also ein echtes Highlight in Bakken und sollte daher von niemanden ausgelassen werden.

Polyppen und Vikingeskibet Dragen

Weniger beengt als die meisten anderen Fahrgeschäfte stehen das Schwarzkopf Monster Polyppen, welcher eine gute und ausgewogene Fahrt bot, und die Schiffschaukel Vikingeskibet Dragen des Herstellers Zierer in Bakken. Hier sitzt man, wie auch bei den Kalbfleisch-Schiffschaukeln, Rücken an Rücken bzw. der Reihe vor einem gegenüber, hat aber im Vergleich deutlich mehr Spiel zum Bügel und dadurch eine insgesamt aufregendere Fahrt. Interessanterweise erfolgt der Antrieb des Schiffs nicht von unten sondern an der Seite des Schwertes.

Racing

Seit den 80er Jahren befindet sich mit der Achterbahn Racing ein Zierer Flitzer in Bakken, welcher zuvor zu Beginn der 70er Jahre unter den Bremer Schausteller Robrahn auf den deutschen Kirmessen unterwegs war. Mit ihrem Alter von 44 Jahren ist sie die zweitälteste Achterbahn in Bakken und befindet sich größtenteils noch im Originalzustand.

Nach der obligatorischen Liftfahrt vollzieht man stets verjüngende und in bayernkurvenmanier stets auf- und abwärtsführende Rechtskurven, bis kurz darauf ein größerer Sturz stattfindet und man auf Bodenniveau an der Station vorbeisaust. Eine größere Rechtskurve führt einem in den hinteren Teil der Anlage und vollzieht nach einer engen Kurve den ersten Richtungswechsel. Dieser wird nach einer Abwärtshelix sogleich wiederholt und die letzte Rechtskurve fügt sich an.

Es ist schon interessant wie sehr die Originalgondeln die Fahrt beeinflussen, denn obwohl die Anlage baugleich mit Vorlops High Explosive ist, so nehmen die hohen Gondelwände der hannoverschen Minenwagen einen Großteil des Fahrspaßes. Die kleinen Flitzer zumindest machen die Fahrt ungemein komisch, weswegen sich hier bei mir während der Besuchszeit die meisten Fahrten ergaben.

Taarn Gyset

Mit dem Taarn Gyset befindet sich ein Double Shot Tower aus dem Hause S&S in Bakken, welcher sich durch seine geringe Höhe und der trotzdem außerordentlich ausgeprägten Airtime, ausgelöst durch den zweiten Abschuss nach unten, auszeichnet. Die Fahrt ist dabei durchaus lustig, aber auch leider recht kurzweilig.

Vilde Mus

Bei der im Jahr 2012 eröffneten Achterbahn Vilde Mus handelt es sich, wie der Name schon vermuten lässt, um das neuere Standardmodell der Wilden Maus aus dem Hause Mack Rides. Obwohl faktisch kein Andrang vorhanden war zogen es viele Kinder vor einen gesamten Wagen für sich zu beanspruchen, wodurch dann doch die längste Warteschlange im gesamten Park künstlich erzeugt wurde. Die Fahrt selbst gleicht von der Laufruhe interessanterweise deutlich älteren Anlagen wie der verbleibenden Seite des Speedy Bobs aus dem belgischen Bobbejaanland.

Hurlumhej

Mit Hurlumhej befindet sich ein kleines, wirklich erlebenswertes Schätzchen in Bakken. In der Entstehungsgeschichte der Anlage wurde offensichtlich sehr viel Hansen Rum getrunken, weswegen auch eine zu groß geratene Flasche die Front dieses Laufgeschäfts ziert. Im Inneren trifft man dann auf eine perfekte Symbiose aus Schiefen Haus und Fun House, wobei die Elemente des Schiefen Hauses ausgeprägter vorhanden sind. Durch die mehr als aufwändige Gestaltung im Stil eines alten Schiffes wird man tatsächlich ein wenig seekrank und verlässt dementsprechend leicht torkelnd die Vergnügungsanlage. Wäre jedes Laufgeschäft wie Hurlumhej, dann wäre jede Anlage einen Besuch wert, denn eine so perfekt abgestimmte Gestaltung findet man so leider nicht oft. Selbst größere Anlagen wie das Hotel Tartüff des Freizeitparks Phantasialand überraschen einem im Endeffekt nicht so sehr wie diese Anlage, zumal man wirklich nicht so oft auf ein Schiefes Haus trifft.

Extreme

Nachdem ich im Funland Amusement Park auf Hayling Island bereits das Vergnügen hatte einen Speed Flip zu fahren war ich doch sehr gespannt wie sich das Moser Rides Produkt hier zeigt. Im Gegensatz zur reisenden Anlage in England hat man bei Extreme jedoch ein durch und durch seltsames Fahrprogramm abgespult bei dem man im Grunde bereits zu Anfang der Fahrt Vollgas gegeben hat um die Geschwindigkeit dann bis zum Ende nur noch langsam abzubauen. Zusätzlich zum bescheidenen Fahrprogramm, welches jedoch das Potential dieser, eigentlich viel zu schnellen, Anlage aufzeigt, bietet die Anlage nur sehr minimale Bügel, die dann leider etwas zu unbequem sind.

Mariehønen

In einer kleinen Gasse, welche zum Parkplatz des Freizeitparks führt, befindet sich mit Mariehønen eine kleine Tivolianlage des Herstellers Zierer. Die Fahrt auf der kleinsten Achterbahn in Bakken ist grundsolide, wird aber durch eine Pause auf dem Lifthügel nach der zweiten Runde in besonderer Art und Weise erwähnenswert, denn hier legt man eine kleine Pause zum Winken an die außenstehenden Besucher ein. Nachdem die Kinder nun ausgiebig gewunken haben setzen die Reibräder unter nun voller Last ein, was sich in Bezug auf die Motoren nicht unbedingt schön anhört, und man absolviert nun die letzten Runden.

Vandrutschebanen

Die Wildwasserbahn Vandrutschebanen ist eine interessante Anlage mit einer überraschend langen Strecke bei zwei Abfahrten. Der Einstieg geschieht hier über einen kleinen Drehteller woraufhin das Boot in den Kanal entlassen wird. Auf dem Weg zum Lift absolviert man bereits einige Zeit im Strömungskanal ehe es schnell hinauf geht. Bei der darauffolgenden, in etwa auf die Hälfte der Ausgangshöhe führende, Schussfahrt wird man bereits gut befeuchtet. Nun dümpelt man einige Zeit kreuz und quer durch die Anlage just bevor es auf einer langen Geraden ziemlich flott ein wenig abwärts geht und sich nach einer weiteren Kurve der zweite Lifthügel anschließt. Oben angekommen erwartet einen wohl die engste, je in einer Wildwasserbahn verbauten, Kurve, welche ohne zusätzliches Hilfsmittel nicht befahren werden könnte. Im Vergleich zu einer Mackschen Wildwasserbahn, bei der zwei Drehteller verwendet wären würden, werden die Boote dieser Reverchon Wildwasserbahn durch einen seitlichen Mitnehmer via einer Drehscheibe durch die Kurve geschoben. Hierbei eckt das Boot wie verrückt an den Kanal bevor dieses in die zweite Schussfahrt geschoben wird. Unten angekommen wird man durch die Gischt dann komplett durchnässt. Wenn man dabei nicht von einem kleinen Jungen, welcher eine Runde auf der Svanebanen einer Einschienentretbahn oberhalb der Wasserbahn – ausgelacht wird ein herrlich erfrischender Spaß in Bakken.

Safari

Klein, aber durchaus fein, zeigt sich die interaktive Themenfahrt Safari ihren Besuchern. Dabei geht es mit Pistolen bewaffnet in kleinen Jeeps durch Bakkens grüne Hölle, vorbei an zahlreichen Animatroniks über zwei Ebenen. Zwar löst man dabei keine Effekte aus und versucht eigentlich nur eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, dafür aber ist die Fahrt sehr schön gestaltet.

Rutschebanen

Nicht ganz so alt wie die gleichnamige Achterbahn aus dem nahen Freizeitpark Tivoli Gardens zeigt sich die Rutschebanen mit nur 83 Jahren ihren Mitfahrern. Die Technik und Züge hingegen sind deutlich jüngeren Baujahrs und wurden während der Modernisierung, wodurch auch das mitfahrende Bremsbedienungsfachpersonal überflüssig wurde, angeschafft. Die niederländische Firma KumbaK tat dabei ihr bestes ein authentisches Fahrgefühl beizubehalten ohne die Holzstruktur zu sehr zu schonen. Hierbei sind auf der Strecke je nach Bedarf Bremsmodule angebracht, wo der Bremser wahrscheinlich auch gebremst hätte, obgleich ich bezweifle das der Zug so in die Station geschlichen wäre. Die Züge ähneln nun denen der Holzachterbahn Stampida aus dem spanischen Port Aventura, bestehen aber aus Wagen für je zwei Personen.

Nachdem der Zugverbund den Bahnhof verlassen hat geht es in einer Linkskurve in Richtung des Kabellifts. Hier klinkt der Zug ein und wird folglich durchaus rasant den wunderbar schiefen und krummen Lifthügel hinauf befördert. Oben angekommen kann man in einer kleinen Wende kurz die Aussicht genießen bis es sogleich hinab geht. Nur netter Geschwindigkeit durchfährt man das Tal und erklimmt rasch die andere Hälfte der Anlage. Hier oben durchfährt man noch gemächlich eine weitere Wende, doch dann prescht der Zug über eine doppelte Schussfahrt. Mit deutlich ausgeprägten Kräften vollzieht man das darauffolgende Tal. Ein Camelback schließt sich an ehe man auf einem höheren Niveau die nächste Wende vollführt. Nun parallel zur Station wiederholt man das gleiche Spiel nochmal, auf den darauffolgenden Streckenmetern darf man laut Beschilderung nicht nach rechts abbiegen und verschwindet in den Tunnel einer Frau. Hier geht es erneut hinab und über einen weiteren Hügel ehe sich die Rückfahrt in die Station anschließt.

Rutschebanen hat ein absolut tolles Layout, leider aber die falschen Züge oder besser ausgedrückt die falschen Bügel hierfür. Dieser sitzt nämlich nicht wie bei Stampida, wo ich die verwendeten Züge als durchaus gut empfinde, am Becken, sondern auf dem Bauch und schließt eigentlich nur bei Kindern wirklich ab. Durch die doppelten Schussfahrten zieht sich dabei der Bügel dermaßen unangenehm an, wodurch man sich die alten Züge dann doch sehnlichst zurückwünscht. Wobei sich die Anlage dadurch eigentlich haargenau so fährt wie Grand National aus dem Pleasure Beach Blackpool, dementsprechend durchaus verträglich für eine Holzachterbahn dieses Alters.

Tornado

Wenig verträglich ist jedoch die Drehgondelachterbahn Tornado für Personen mit Gleichgewichtsstörungen. Für alle anderen hingen reicht eine Fahrt auf der Achterbahn gegebenenfalls aus um wirklich schwerwiegende Probleme erst entstehen zu lassen, denn der wahr gewordene Irrsinn aus dem Hause Intamin ist mit seiner Vielzahl an Steilkurven nicht umsonst berühmt berüchtigt.

Die Fahrt beginnt nicht umsonst mit den Hinweis, dass man seinen Kopf an die Kopfstütze pressen sollte, denn nach einer Kurve fährt der Wagen leicht drehend in den Lift ein. Durch die plötzliche Beschleunigung wird die Drehung bereits ausgeprägter ehe die Kette eine irrsinnige Geschwindigkeit auf der geradlinig ausgelegten Liftkuppe erreicht. Mit voller Wucht wird man nun die erste Steilkurve hinunter geworfen, meist unterlegt mit einem lauten Knacken der Mitfahrer. Wild drehend absolviert man nun eine harmlosere Wende am Hallenboden und verlässt in einer aufwärtsführende Kurve die Halle. Nun vollzieht man relativ zügig eine hufeisenförmige Kurvenkombination und eine zackige S-Kurvenkombination bevor es wieder relativ schnell und steil hinab geht. Erneut unter der Hallendecke passiert man eine Blockbremse ohne merkliche Reduzierung der Geschwindigkeit, wonach es allen Übels erneut in einer Steilkurve bergab geht. Da es bislang genügen harmlose Richtungswechsel gab wird der nun folgende deutlich abrupter absolviert, dafür wird aber die anschließende Kurve nicht ganz so eng durchfahren. Eine letzte Steilkurve leitet die Rückfahrt zur Station ein und verdrischt erneut mit voller Wucht. Kurz darauf ist die Bremse erreicht und man kann endlich wieder aufatmen.

Tornado ist mit Abstand die wohl intensivste Achterbahn Europas oder besser gesagt gleich der ganzen Welt, denn was man hier erlebt erinnert in erster Linie eigentlich nur an Körperverletzung, da macht es sogar schon mehr Spaß sich von einen Zigeuner in der Hamburger S-Bahn die Nase brechen zu lassen, denn das bemerkt man erst im Nachhinein. Dabei könnte Tornado eine durchaus gute Achterbahn sein, wenn man die Steilkurven weggelassen hätte oder die Durchschnittsgeschwindigkeit der Anlage von Anfang an nicht durch den irrsinnigen Lifthügel so hoch ausgelegt hätte. Insgesamt zwei Fahrten habe ich auf dieser Anlage verbracht und diese reichen mir für die nächsten Jahre auch erst einmal aus, denn Tornado ist die schlichtweg die wahnsinnigste Achterbahn die ich je in meinem Leben gefahren bin.

Sky Roller

Ebenfalls wahnsinnig, aber im positiven Sinne, ist der Gerstlauer Sky Roller, bei dem man, durch die Stellung der Flügel an den Sitzen, die Fahrt interaktiv beeinflussen kann. Wie bereits oft auf den vergleichbaren Anlagen des Herstellers beobachtet muss man dem Publikum leider erst einmal zeigen was man aus der Maschine herausholen oder anders ausgedrückt wie man die Flügel richtig stellen muss um einen Überschlag erst einmal zu schaffen. Im Gegensatz zum Götterflug aus dem Freizeitpark Belantis wird man während der Fahrt leider nicht durch den Wind unterstützt und hat dementsprechend eine gleichmäßigere Fahrweise die die Welt nicht automatisch in Kreise erscheinen lässt. Positiv beim Sky Roller zeigt sich die im Vergleich zum vermeintlich aufregenderen Sky Fly deutlich bessere Kapazität, auch ist die erste Revision des Fahrgeschäfts nun deutlich ausgereifter und technisch einfacher, dadurch fahren die Gondeln aber jedoch nicht mehr komplett übereinander.

Bilder Bakken

Fazit Bakken

Der Freizeitpark Bakken ist, wie auch der Prater in Wien, ein toller Ort um sich einige Stunden gut zu vergnügen. Das Publikum ist durch den geringen internationalen Anteil der Besucher deutlich angenehmer als im Tivoli und vergnügt sich im Allgemeinen abseits der Fahrgeschäfte in den unzähligen Restaurants und Bars des Parks, wodurch eine durch und durch angenehme Atmosphäre auf dem Gelände erzeugt wird.

 

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Freizeitkultur Wiener Art

Wiener Prater

Der Wiener Prater ist ein sehr weitläufiges Parkgelände inmitten der österreichischen Hauptstadt mit einer Vielzahl an Sporteinrichtungen, einem Planetarium, der Liliputbahn und dem Freizeitpark Wurstelprater, welcher typischer Weise aber als Prater bezeichnet wird. Ähnlich wie der Dyrehavsbakken am Rande der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist der Prater in Parzellen eingeteilt und wird von verschiedenen Schaustellern beschickt, so dass der Park selbst teilweise sehr einem Volksfest gleicht. Auf der anderen Seite jedoch sind die Schausteller selbst für die Gestaltung des Praters zuständig, so dass sich einige sehr schöne Ecken im Prater ergaben.

Wiener Riesenrad

Vom Bahnhof Praterstern sind es nur wenige Meter bis zum Prater, diesen Betritt man dann am Riesenradplatz zu Fuße des Wiener Riesenrads, dem bekannten Wahrzeichen der Stadt und des Praters. Das im Jahr 1897 zur Feier des 50sten Thronjubiläums des Kaiser Franz Joseph I errichtete etwa 65 m hohe Rad ist das älteste Riesenrad der Welt und war zwischen 1920 und 1985 das höchste Riesenrad der Welt.

Nach entrichten des, nicht gerade geringen, Eintrittspreises geht es in eine kleine Ausstellung bei der in nachgebauten Wagons Miniaturen über die Geschichte Wiens und des Praters gezeigt werden. Interessant dabei sind die verspiegelten Wände, wodurch der Raum endlos wirkt. Im Außenbereich des Komplexes befindet sich dann der Aufgang zur Station. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Fachwerkstruktur des Riesenrads und auf den Antrieb dessen. Während der Fahrt in den Großraumgondeln hat man einen wunderbaren Blick auf das Rad und den Prater selbst, sowie auf die Skyline der Stadt Wien.

Super 8er Bahn

Vom Riesenrad aus hat man den perfekten Blick auf die Wildwasserbahn Aqua Gaudi, eine neue Anlage aus dem Hause Reverchon, sowie auf die größte Achterbahn des Praters, der Super 8er Bahn, eine 1997 erbaute FC80 Anlage aus dem Hause Pinfari.

Nach Erklimmen des Lifthills wird die erste Abfahrt gleichförmig eingeleitet, woraufhin sich eine auswärtsführende Linkskurve anschließt und ein wenig in luftiger Höhe verharrt. Nun geht es kurz rasant bergab und wieder bergauf, woraufhin eine Blockbremse passiert wird. Nach einer weiteren Rechtskurve in Bayernkurvenmanier geht es steil bergab. Mit voller Geschwindigkeit unterquert man nun den Lifthügel, wodurch einen sehr schnell bewusst wird, warum der Catwalk am Lift teilweise unterbrochen wurde. Nach einem kleinen Anstieg geht es sogleich in einer Abwärtshelix wieder gen Boden. Auf einer Geraden gewinnt man noch einige Höhenmeter ehe es erneut in einer Linkskurve in Richtung des Bodens geht. Ein Umschwung später passiert man noch schnell eine Bayernkurve just bevor es in Richtung der Bremsen geht.

Da die Super 8er Bahn glücklicher Weise keine Wagen mit Schulterbügeln hat, wie sie auf größeren Anlagen des Herstellers seltsamer Weise oftmals verbaut wurden, sind die Fahreigenschaften durchaus in Ordnung. Wie auch die Alpina Bahn, als ähnlich kompakte Anlage, hat sie den Drang ihre Mitfahrer einige Zentimeter im Wagen hin und her zu bewegen. In dieser Hinsicht möchte ich mir gar nicht ausmalen welch Tortur eine Fahrt im RC70 sein muss, welcher zusätzlich zur hohen Geschwindigkeit und der kompakten Bauweise noch zwei Loopings vorweisen kann. Nichts desto trotz ist die Super 8er Bahn eine gute Achterbahn mit einer ordentlichen Streckenlänge.

Dizzy Mouse

Zugehörig zum gleichen Betreiber befindet sich in unmittelbarer Nähe der beiden größeren Anlagen und des Riesenrads der Reverchon Spinning Coaster Dizzy Mouse, welche zusätzlich zum bewährten Layout einen katzenförmigen Tunnel aufweisen kann. Die Drehung war, wie bei allen Anlagen dieses Typs durchaus vorhanden, wenn auch leider etwas ausbaufähig.

Insider

Interessanter Weise steht in direkter Umgebung eine weitere Drehgondelachterbahn, dieses Mal jedoch ein Compact Spinning Coaster von Maurer Söhne. Das Layout dieser Achterbahn findet man als Kopie zuhauf in chinesischen Freizeitparks, aber auch in Deutschland war im Jahr 2000 eine Anlage als Spinning Maus auf Reisen. Das hier im Prater eingehauste Exemplar jedoch stammte aus dem japanischen Freizeitpark Tokyo Dome City. Betritt man den Insider muss man sich erst einmal den Weg in Richtung der Station bannen, welcher hier aus einem Labyrinth und einem Laserspiel besteht.

Das Layout dieser Achterbahn entspricht dem Layout einer Wilden Maus aus gleichem Hause, wie man es auch hier im Prater mit sehr guten Fahreigenschaften findet, nur das die Anlage nicht ganz so steile Gefälle hat. Durch die gut geschmierten Wagen gerät man bei dieser Anlage bereits bei der ersten Haarnadelkurve derartig brachial in Drehung, wie ich es zuvor auf keinem einzigen Spinning Coaster je erlebt hatte. In Verbindung mit der Musik und der passenden Untermalung mittels Lasers ergibt sich im Endeffekt eine wirklich gelungene Fahrt, auch wenn der Eintrittspreis im Vergleich zu den anderen Anlagen im Wiener Prater ein wenig zu hoch erscheint.

Maskerade

Da zwei Drehachterbahnen nicht genug sind kann man seit diesem Jahr sich nicht nur nebeneinander und Rücken an Rücken sitzend drehen, sondern auch mit Sichtkontakt, wie sie bei einem Gerstlauer Spinning Coaster üblich ist. Maskerade heißt die halbfertige Anlage mit Vertikalaufzug innerhalb einer Halle und kann neben diesem Element gerade noch einen Drop mit anschließenden belanglosen Ausflug aus der Halle und jeweils eine Abwärts- und Aufwärtshelix bieten.

Maskerade ist Schrott, nichts weiter als eine Stahlverschwendung sondergleichen und somit mit Abstand die schlechteste je von Gerstlauer gebaute Anlage. Selbst mit etwas Gestaltung im Innenbereich wäre die Fahrt kaum besser, gegebenenfalls nur etwas ansehnlicher, so dass der hier angesetzte Fahrpreis einfach nur eine Frechheit ist. Sofern man nicht auf eine Fahrt angewiesen ist empfehle ich die Anlage zu meiden und stattdessen eine Runde mit dem Prater Turm direkt gegenüber zu fahren, denn dort dauert allein die Auffahrt genauso lange wie hier die gesamte Fahrt und kann mit dem Blick über Wien einen gewissen Mehrwert bieten.

Der Zug des Manitu

Eine besondere Anlage ist Der Zug des Manitu von CAM Baby Kart, ein kleiner Powered Coaster, welcher erst einmal eine halbe Runde rückwärtsfährt ehe der Rest der Fahrt vorwärts weitergeführt wird. Die Strecke selbst beschreibt dabei eigentlich nur zwei über einander gelegte Ovale, doch muss der zuständige Ingenieur einen ordentlichen Knick in der Optik gehabt haben, denn jede vermeintliche Gerade erweist sich als recht kurvenreich. Die Fahrt erwies sich durch den Rekommandeur als  besonders spaßig und wollte kaum enden, so dass hier definitiv das beste Preis-/Leistungsverhältnis im Wiener Prater zu finden ist.

Volare

Oft kann der Wiener Prater als erste Anlaufstelle neuartige Konzepte, meist bei Hochfahrgeschäften, vorweisen, so auch den Prototypen aller Flying Coaster des italienischen Herstellers Zamperla namens Volare. Diese Achterbahnart hat bei Achterbahnfreunden nicht sonderlich den besten Ruf, dennoch wirkt die Fahrt dann doch zu verlockend um sie nicht zu testen.

Der Einstieg ähnelt dem einer HUSS Fly Away, man steigt also soweit es geht auf eine Leiter, legt sich dann bauchlinks hin, greift nach den Griffen vor einem und guckt nach vorne. Wenn alle Mitfahrer in dieser Position sind bewegt sich der Wagen nach vorne und wird von einem Mechanismus zugeklappt, man fährt also Achterbahn wie der Belag auf einem Sandwich. Nach einer kurzen Gerade biegt man in den Spirallift ein, wo der Wagen erstaunlich sanft aufgenommen wird. Sehr rasch geht es nun aufwärts, oben angekommen kann man noch etwas die Sicht genießen und dann geht es auch schon ein kleines Gefälle bergab. Mit vollem Schwung geht es nun in eine stark gebankte Haarnadelkurve bei der die Mitfahrer ordentlich hin und her geschüttelt werden. Es folgt eine Herzlinienrolle, bei der man, durch das große Spiel im Wagen, seltsam abhebt und sanft wieder landet. Ein kaum beschreibbaren Gefühl, welches sich eine Etage tiefer in der anderen Fahrtrichtung wiederholt. Nach einem weiteren Block passiert man einige sanfte Umschwünge ehe es in die Bremse geht. Wieder in der Station wird der Wagen von unten aufgeklappt und man kann den Wagen rückwärts verlassen.

Volare ist eine Achterbahn die mir, bis auf die erste Haarnadelkurve, gut gefallen hat. Die Laufruhe der Wagen war für eine Zamperla Achterbahn überraschender Weise stark ausgeprägt; das Fahrgefühl war in Ordnung und durch die Rollen, sowie den sanfteren Umschwünge im Verlauf auch irgendwie lustig. Wenn man Volare als Wilde Maus unter den Flying Coastern ansieht, so hat die Anlage definitiv ihre Daseinsberechtigung und ist keineswegs so schlecht wie man sie oftmals redet.

Tornado

Direkt nebenan befindet sich mit dem Funtime Tornado ein durch und durch interessantes Fahrgeschäft, welches durch seine imposante Struktur bereits aus weiter Ferne auffällt. An dem Blitz aufgehängt befinden sich Stahlseile an dessen Ende eine Gondel angebracht wurde. Der stark exzentrisch gestaltete Blitz wird nun in Bewegung versetzt, die Gondeln beginnt trägheitsbedingt dieser Bewegung zu folgen und schaukelt sich dabei einige Höhenmeter auf.  Auch wenn diese Schaukelbewegung allein schon ziemlich interessant ist, so befindet sich an der Gondel noch ein Motor, welche diese nach Belieben überschlagen lässt. Dadurch ersteht eine ziemlich lustige Fahrweise, ähnlich dem Fahrgeschäft Rocket aus dem gleichen Hause, nur das hier die Überschläge nicht seitlich eingeleitet werden. Es ist wirklich Schade das der Tornado bisweilen kaum verkauft wurde, denn die Fahrt ist allererste Sahne und nur zu empfehlen sollte man eine Runde über den Wiener Prater drehen. Der Fahrpreis ist dabei, trotz der geringen Kapazität, vergleichsweise günstig und die Fahrtlänge bestand insgesamt aus zwei kompletten Zyklen.

Black Mamba

Ein weiteres Schmuckstück der Firma Funtime ist das Chaos Pendel Black Mamba, bei der man während der Konstruktion offenbar auf einfache Formen weitestgehend möglich verzichtet hat. Die gekrümmten Arme wirken dabei ebenso auffällig wie die Konstruktion des Auslegers. Während die Flugbahn des Tornados noch eine einfache 8 beschreibt, so ist der Fahrablauf der Black Mamba weniger einfach zu beschreiben. Durch die Drehung der beiden Arme variiert der Fahrablauf stetig zwischen sehr intensiven und ruhigeren Passagen, so dass sich nie eine monotone Fahrweise, wie oftmals auf Propellern anderer Herstellern, ergibt. Durch den auch hier angebrachten Fahrpreis ist eine Fahrt absolute Pflicht, immerhin gibt es nicht sehr viele Fahrgeschäfte dieser Bauart und diesem Bewegungsablauf.

Extasy

Etwas monotoner geht es beim Extasy daher, ein Fahrgeschäft vom Typ Energy Storm des italienischen Herstellers Soriani und Moser. Der Fahrablauf entspricht dabei dem eines Tivoli Orbiters, nur dass die Gondeln, nicht bis in die Senkrechte gehoben werden sondern auch noch darüber hinaus, wodurch eine Überkopffahrt möglich ist. Darüber hinaus ist man durch die Schulterbügel ein wenig variabel, so dass auch Richtungswechsel und längere Hängephasen umgesetzt werden können. Von allem wird dabei ordentlich Gebrauch gemacht, so dass eine aufregende und abwechslungsreiche Fahrt geboten wird. Durch die spürbaren seitlichen Kräfte merkt man eigentlich nur auf dem Bodenniveau wie schnell das Fahrgeschäft eigentlich dreht, so dass einem während dieser Passagen etwas übel werden kann. Zusätzlich zur rasanten Fahrweise wird die Fahrt durch passende Musik und diversen Lichteffekten untermalt, so dass hier stets eine herausragende Stimmung vorherrscht.

Boomerang

Freunde der schulterbügelfreien Überkopffahrt werden beim Boomerang aus dem Hause Vekoma fündig. Im Jahr 2007 ersetzte man den alten Zug, welcher nun im Fort Fun Abenteuerland auf der Speed Snake seine Runden dreht, durch eine weitaus offenere Variante von SAT, wodurch ein deutlich freieres Fahrgefühl entstand. Der Komfort spiegelt sich auch beim Ein- und Ausstieg wieder, welcher im Gegensatz zu den fast nahezu baugleichen Zügen der Teststrecke, noch einfach ist. Die Fahrt selbst ist dabei wirklich sehr laufruhig und durch die ungewohnte Freiheit innerhalb der Cobra Roll auch sehr aufregend. Ein Tunnel während der Ausfahrt des Elements beziehungsweise dessen erneute Einfahrt rundet die Fahrt ab.

Megablitz

Mit dem Megablitz steht eine weitere Anlage von Vekoma im Wiener Prater, dabei handelt es sich um eine der seltenen MK-700 Anlagen, ähnlich Evolution aus dem belgischen Bobbejaanland und Halvar aus Plopsa Coo. Durch die zweisitzigen Wagen und dem kurvenreichen Layout ähnelt die Anlage einem Jet Star aus dem Hause Schwarzkopf.

Nach einer Linkskurve geht es sogleich den Lifthill hinauf. Oben angekommen dreht man eine schnelle Rechtskurve in luftiger Höhe ehe man sich leicht zur Seite neigt, welche in einer beinahe geradlinigen und überraschend steilen Abfahrt mündet. Sehr kraftvoll durchquert man nun das Tal, woraufhin man schnell wieder gen Himmel fährt. Statt zu verschnaufen legt man sich gleich wieder in die Kurve und absolviert eine stark abfallende Abwärtshelix bis man erneut das Bodenniveau erreicht. Ein Richtungswechsel führt einen nun in einer weiten Linkskurve nach oben und man passiert eine Blockbremse. Mit ordentlichen Schwung rast der Wagenverbund nun in einer Steilkurve gen Boden und folgt der bereits absolvierten Helix in gegenläufiger Fahrtrichtung auf ein höheres Niveau. Auf einer leicht abwärts führenden Geraden nimmt man erneut an Geschwindigkeit auf just bevor man in einer weiten Abwärtshelix, welche sich immer weiter verjüngt und nach dem Erreichen der Bodenebene in eine Aufwärtshelix übergeht, gen Schlussbremse fährt. Wer nun Lust auf eine weitere Runde bekommen hat kann zu einem vergünstigten Preis einfach sitzenbleiben, der Rest steigt aus.

Der Megablitz ist definitiv und ohne Widerworte die beste Achterbahn des Wiener Prater. Das was Vekoma hier konstruiert hat ist eine absolute Spaßmaschine ohne Gleichen und eine der besten Anlagen des Herstellers. Obwohl die Grundfläche nicht unbedingt riesig ist scheint die Fahrstrecke kaum enden zu wollen, was durch das sehr stark ausgenutzte Lichtraumprofil weiter unterstützt wird. Die aufgebaute Geschwindigkeit erlaubt wunderbar ausgeprägte Kräfte mit ordentlichen Druck innerhalb der Kurven und den Tälern der Anlage. Dementsprechend ist auch hier eine Fahrt absolute Pflicht.

Weitere Fahrgeschäfte

Obwohl wir zwei Tage in Wien waren, haben wir es leider nicht geschafft den Prater bei Tage zu besuchen, wodurch die Hochschaubahn, die wir am ersten Abend durch ihre versteckte Lage etwas abseits zum eigentlichen Trubel auf der Rückseite der Achterbahn Maskerade schlichtweg nicht gefunden hatten, geschlossen hatte. Auch die Kinderachterbahn The Race war, wie die meisten Kinderfahrgeschäfte bereits geschlossen, so auch die Autobergbahn, welche bei bestem Willen keine Achterbahn ist.

Bilder Wiener Prater

Fazit Wiener Prater

Der Wiener Prater ist ein wirklich toller Park, welcher durch seine enge Bebauung, seinen Mix aus alten und neuen Geschäften und seiner Gestaltung teilweise dem Freizeitpark Pleasure Beach Blackpool ähnelt und genauso viel Charme dabei verteilt. Leider geht ein Besuch im Prater sehr schnell ins Geld, obwohl der Fahrpreis bei den meisten Fahrgeschäften im Allgemeinen günstiger ist als auf einem deutschen Volksfest, es stehen hier halt leider viel zu viele interessante Attraktionen, worunter sich noch eine Vielzahl an interessanten Laufgeschäften, Themenfahrten, Geisterbahnen, Autoskootern (pardon Autodrome) und Gokart-Bahnen gesellen. Es ist halt ein unheimlich toller Mix, welchen man gerne öfters auf sich wirken lassen sollte.

 

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