Mit dem Gold Rusher durch den Schwarzwald

Tatzmania Löffingen

Die Geschichte des Tier- und Freizeitparks Tatzmania Löffingen startet im Jahr 2017, als der ehemalige Schwarzwaldpark von der Familie Braun übernommen wurde. Um diesen dann vom ebenfalls zur Familie Braun gehörigen Steinwasen Park abzugrenzen, entschied man sich dazu, den Park zukünftig als Zoo statt als Wildpark zu betreiben. Beide Parks verbindet eine kleine Auswahl an Fahrgeschäften.

African Spin

Während man beim Steinwasen Park eine kleine Auswahl erlesener Fahrgeschäfte finden kann, setzt man bei Tatzmania vor allem auf Quantität aus dem Hause SBF Visa. Der Fokus hierbei liegt vor allem auf Fahrgeschäfte für kleinere Kinder, darunter auch die erste Achterbahn des Parks: Der African Spin.

Der kompakte Spinning Coaster verfügt über ein Layout mit drei Schleifen, welche ineinander übergehen und man somit ständig zwischen aufwärtsführenden Rechts- und abwärtsführenden Linkskurven alterniert. Dabei kommen die Wagen recht gut ins Drehen – doch allzu wild wird die Fahrt nicht. Eher noch wird sie um Runde für Runde öder, so dass man spätestens nach der siebten Runde doch ganz gerne aussteigen möchte.

Gold Rusher

Zum Glück steht im Tatzmania Löffingen aber auch ein Bobsled Coaster des Herstellers Gerstlauer. Die kompakte Achterbahn Gold Rusher ist eine ordentliche Nummer wilder und kann eine Vielzahl an Schussfahrten und engen Kurven aufweisen.

Dabei beginnt die Fahrt auf Gold Rusher recht gemächlich. Nachdem der Bügel – warum auch immer – viel zu stark zugedrückt wurde, geht es sogleich in eine Kurve und gleich darauf in einen kleinen Dip. Nachdem wir das Wartungshäuschen passiert haben, nähern wir uns in einer kurzen Rechtskurve auch schon dem Lifthügel der Anlage. Kaum auf der Ausgangshöhe von 16m angekommen, stürzen wir uns sogleich in eine Steilkurve dem Boden entgegen. Weit oberhalb dessen schrauben wir uns jedoch schnell wieder empor. Nach einer kurzen Blockbremse zieht es nun durch zwei Haarnadelkurven, ehe uns eine weite Kurve in den nächsten Bremsbereich befördert. In einer weiteren Abwärtshelix kommen wir nun dem Boden ganz nahe. Recht geschmeidig gewinnen wir dann in einer Rechtskurve an Höhe, ehe wir durch eine Senke brettern. Kurz darauf fahren wir auch schon durch den nächsten Bremsbereich. Nun geht es durch über Stock und Stein einmal quer durch die Anlage. Dabei rasen wir erst durch eine Linkskurve, ehe wir in einer Reihe von Camelbacks etwas aus dem Sitz gehoben werden. Eine letzte quergeneigte Rechtskurve führt uns dann in die finalen Bremsen der Achterbahn.

Der Gold Rusher ist eine richtig nette Familienachterbahn, die wie maßgeschneidert für den Park wirkt. Die Anlage ist nicht zu groß und auch nicht zu klein, wodurch sie ein Großteil des Familienpublikums in Tatzmania Löffingen gekonnt unterhalten kann.

Papageienflug

Etwas, was ich mir beim nächsten Fahrgeschäft nicht denken kann. Der Papageienflug, vormals Eagle Fly, ist – zumindest in der Theorie – ein interaktives Überschlagskarussell aus dem Hause SBF Visa, bei dem zwei kleinere Gondelausleger um einen großen Ausleger herumwirbeln. Diese werden zu Fahrtbeginn hydraulisch angehoben, wodurch der Fahrablauf stets in einem sehr steilen Winkel von Statten geht. Nun ist die Fahrtposition jedoch – wenn man nichts machen würde – sehr unbequem. Also bestätigt man seinen kleinen Joystick, der jedoch auch erst nach einiger Zeit reagiert. Nun kommt es zu einer sehr gemächlichen Drehung der Gondel, die überlagert mit dem Fahrablauf des Fahrgeschäfts, in einer sehr unangenehmen Fahrt mündet.

Ob man sich mit diesem Fahrgeschäft eine Freude gemacht hat, mag ich aus mehreren Gründen stark zu bezweifeln. Einerseits ist der Fahrablauf kaum mit dem Familienpublikum des Freizeitparks zu vereinbaren. Andererseits sah das Fahrgeschäft zum Zeitpunkt seiner Eröffnung halt wie zwei in der Luft rotierende Hakenkreuze aus. Dank der Modifikation, bei der die Hälfte der Gondeln demontiert wurden, fällt das heutzutage nicht mehr auf, doch die negative Werbung bleibt halt bestehen.

Als Ingenieur fällt es mir zudem sehr schwer zu glauben, dass das keiner der Verantwortlichen bei SBF Visa während der Konzipierung des Fahrgeschäfts gesehen haben soll. Auch fällt es mir schwer zu glauben, dass der Vertriebspartner das nicht gesehen hat. Ich hoffe zumindest engstirnig, dass Köpfe gerollt sind und der Betreiber des Parks mit einem guten Deal halbwegs ohne größeren Schaden aus der Sache herausgekommen ist.

All das wäre nicht passiert, hätte man auf die bewährten Produkte aus dem Hause Gerstlauer gesetzt. Dann hätte man nun auch ein Fahrgeschäft, dass durch die Bank hinweg von jedem Familienmitglied gleich gut angenommen wird. Nun hat man halt ein Fahrgeschäft im Park, welches die Besucher – wenn überhaupt – nur ein einziges Mal fahren. Hurra!

Bilder Tatzmania Löffingen

Fazit Tatzmania Löffingen

Tatzmania Löffingen, du hast Potential. Als Tierpark hast du mir eigentlich ganz gut gefallen, auch wenn du immer noch sehr stark an den ehemaligen Wildpark erinnerst. Die überarbeiteten Gehege nah am Eingang sind dir zumindest ganz gut gelungen. Wenn du dann noch in deinem Freizeitparkteil auf Qualität statt auf Quantität setzen würdest und deine Affen im Gehege halten könntest, dann gäbe es auch einen Grund dich öfters zu besuchen.

 

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Volldampf voraus auf Hals-über-Kopf

Die Neuheiten im Erlebnispark Tripsdrill

Der Erlebnispark Tripsdrill hat mal wieder etwas Neues gebaut und präsentierte dieses halbfertig – und somit gar nicht mit Liebe gemacht – seinem Publikum. In der deutschen Freizeitparkszene kennen wir ein solches Verhalten eigentlich nur aus dem Hansa Park, aber da muss ja auch jedes Mal ein großer Turm irgendwie verkleidet werden. Ehrlich gesagt, erschloss es mir nicht unbedingt, warum man gerade während der Covid-19 Pandemie seine beiden Achterbahnen Volldampf und Hals-über-Kopf eröffnen musste; immerhin hätte man das Ganze umso größer vermarkten können, wenn die Pandemie sich ihrem Ende zuneigt.

Volldampf

Nun gut, jetzt sind die beiden Achterbahnen halt da und können getestet werden. Die kleinere der beiden Vekoma-Anlagen ist der Family Boomerang Volldampf, welcher schon jetzt sehr stimmungsvoll daherkommt. Zugegebenermaßen ist die Anlage im Grunde auch schon fertig; das Einzige, was fehlt ist die Dekoration am Umkehrpunkt der Anlage.  Neben der schönen Station, dem putzigen und makabren Zugdesign macht der Besucher von Außerhalb vor allem die Bekanntschaft mit schwäbischem Volksgut und ehe es zur Fahrt kommt, singt man auch schon fleißig Trulla-trulla-trullala des Lieds Auf de schwäbsche Eisebahne mit, nachdem die Achterbahn gestaltet wurde.

Die Fahrt beginnt mit der rückwärtigen Steigung des Reibradlifts. Auf der Aufgangshöhe angekommen wird man zunächst in Position gehalten, während die Reibräder auseinander gedrückt werden und somit den Weg freigeben. Sogleich lösen sich die Bremsen und die Abfahrt beginnt. Mit Schwung fahren wir nun durch die Station und über einen kleinen Hügel nach rechts. Hierbei weichen wir auch der bedrohlich nahen Schiene von Hals-über-Kopf aus. Bodennah flitzen wir nun durch eine weite Linkskurve, ehe wir auf einem Hügel einen Weg queren. Nun bahnen wir uns unseren Weg quer durch den Innenbereich des Suspended Thrill Coasters. Nach einem leichten Schlenker nach rechts folgt sogleich ein Schlenker nach links. Mit Schwung geht es dann noch durch eine Rechtskurve, woraufhin wir in das Stationsgebäude von Hals-über-Kopf einfahren und oberhalb des Bahnhofs unsere Richtung ändern. Etwas gemächlicher als zuvor geht es nun rückwärts durch die bereits absolvierte Strecke.

Volldampf macht Spaß! Die Fahrt quer durch die große Schwesteranlage überzeugt durch ihre bodennahen Kurven, den stetigen Richtungswechseln und der wechselseitigen Interaktion. Durch die langgestreckte Fahrstrecke wird den Passagieren zudem einiges geboten.

Hals-über-Kopf

Weniger geboten – zumindest gestaltungstechnisch – wird den Parkgästen derweil am Suspended Thrill Coaster Hals-über-Kopf. Hierbei handelt es sich um eine Iteration des überaus häufig anzutreffenden Suspended Looping Coasters. Das Schienenprofil hingegen basiert auf dem der neuen Looping-Achterbahnen des Herstellers.

Die Fahrt auf Hals-über-Kopf beginnt sogleich mit einer kurzen Rechtskurve, die uns alsbald in den Lift der Anlage führt. Auf einer Höhe von 30m angekommen stürzen wir uns sogleich recht geradlinig zu Boden. Knapp oberhalb der Achterbahn Volldampf knicken wir dann nach rechts ab. Mit Schwung geht es nun durch das erste Tal und sogleich in die erste Inversion hinein. Dabei überqueren wir das Stationsgebäude der Familienachterbahn in einer langgezogenen Zero-G Roll. Kurz darauf wenden wir in einem Immelmann Jr. die Fahrtrichtung. Weit oberhalb eines Gehweges flitzen wir nun über einen Airtimehügel. Nach einem kurzen Knick nach Links stürzen wir uns ein weiteres Mal zu Boden und wenden uns sogleich nach rechts und Schwups sehen wir die Welt ein zweites Mal kopfüber. Sogleich stürzen wir uns in eine bodennahe und druckreiche 270° Helix, ehe wir auf einem kleinen Hügel ein wenig abheben. Es folgt eine weitere stark geneigte Wendekurve. Überaus bodennah folgt nun ein kurzer Knick nach rechts, ehe wir in eine Senke nach links einfahren. Hieran schließt sich dann die letzte und finale Inversion der Fahrt an. Kurz darauf schießen wir auch schon die Schlussbremse.

Hals-über-Kopf ist eine überaus solide Familienachterbahn mit einem schönen Streckenverlauf und tollen Pacing. Die Fahrt ist nur wenig belastend, wodurch jedes Familienmitglied voll auf seine Kosten kommen dürfte. Für uns Achterbahnfans steht nun im Erlebnispark Tripsdrill eine überaus aufregende Achterbahn, die man getrost gleich mehrere Stunden am Stück fahren könnte und das ist per se eine überaus schöne Sache.

Bilder Erlebnispark Tripsdrill

Fazit Erlebnispark Tripsdrill

Beim neuen Achterbahn-Duo hat der Erlebnispark Tripsdrill einiges richtig gemacht. Die neuen Bahnen werten den vorderen Parkbereich auf und sorgen allein durch ihre Lage für eine insgesamt bessere Verteilung der Besucher im Park, die sich ansonsten zumeist im hinteren Parkteil tummeln würden. Nun gibt es in jedem Bereich des Parks etwas für die ganze Familie und das ist für einen Familienfreizeitpark wie dem Erlebnispark Tripsdrill eine durchaus schöne Entwicklung.

 

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Serengeti Park (2020)

Die Neuheiten im Serengeti Park

Safari-Blitz, Safari-Blitz Kids und die Big Foot Safari

Nach über einem halben Jahr Entzug ging es heute in den Serengeti-Park Hodenhagen um endlich mal wieder was zu fahrrrnnnn! Der sympathische Tier- und Freizeitpark in der Lüneburger Heide hat sich seit meinem letzten Besuch im Jahr 2013 ganz schön verändert. Viele Fahrgeschäfte haben den Park verlassen, hinzu kamen aber eine recht große Anzahl einzigartiger Attraktionen, die den Besuch im Serengeti Park wirklich prägen und unvergesslich machen. Die großen und kleinen Neuheiten in diesem Jahr sprechen definitiv für sich. Die Fahrt auf der Big Foot Safari war einfach grandios und hat mich im Finale schlichtweg aus dem Sitz gerissen. Der Höllenblitz macht sich echt gut im Serengeti Park und die kleine Drehgondelachterbahn nebenan war eine positive Überraschung – immerhin ist Safari Blitz Kids der Achterbahncommunity bislang völlig unbekannt :).

Der Besuch während der Covid-19 Pandemie

Coronabedingt war der Besuch aber keineswegs normal. Viele Fahrgeschäfte hatten einfach keine Kapazität mehr, wodurch sich die Warteschlangen mancherorts echt ins Lächerliche zogen. Darüberhinaus steht man bei allen Safari-Attraktionen teilweise zu sehr gedrängt in einer Masse an Besuchern, die oftmals die neuen Spielregeln im Park nicht beherzigen wollen. Das ist Schade, denn der Park gab sich in vielerlei Hinsicht echt Mühe und das Personal war stets achtsam. Es mag an Pfingsten gelegen haben – die Besucher kamen ja wirklich von überall her –, ich empfehle jedoch einen Besuch innerhalb der Woche, wenn kein Andrang zu erwarten ist.

Bilder Serengeti-Park

 


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