Hamburger Sommerdom (2015)

Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn sich der Spinning Coaster Höllenblitz des Schaustellers Renoldi in Hamburg zeigt. Zusammen mit der Teststrecke von Steiger und dem Euro Coaster von Buwalda gab es bei der diesjährigen Ausgabe des Hamburger Sommerdoms eine klare und deutliche Dominanz der Achterbahnen zu sehen. Leider konnte ich aufgrund des aufkommenden starken Windes nicht mit dem Star Shape High Energy fahren und konzentrierte mich deshalb nur darauf, ein paar Bilder mit meiner neuen Linse zu machen.

 


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Freizeitkultur Wiener Art

Wiener Prater

Der Wiener Prater ist ein sehr weitläufiges Parkgelände inmitten der österreichischen Hauptstadt mit einer Vielzahl an Sporteinrichtungen, einem Planetarium, der Liliputbahn und dem Freizeitpark Wurstelprater, welcher typischer Weise aber als Prater bezeichnet wird. Ähnlich wie der Dyrehavsbakken am Rande der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist der Prater in Parzellen eingeteilt und wird von verschiedenen Schaustellern beschickt, so dass der Park selbst teilweise sehr einem Volksfest gleicht. Auf der anderen Seite jedoch sind die Schausteller selbst für die Gestaltung des Praters zuständig, so dass sich einige sehr schöne Ecken im Prater ergaben.

Wiener Riesenrad

Vom Bahnhof Praterstern sind es nur wenige Meter bis zum Prater, diesen Betritt man dann am Riesenradplatz zu Fuße des Wiener Riesenrads, dem bekannten Wahrzeichen der Stadt und des Praters. Das im Jahr 1897 zur Feier des 50sten Thronjubiläums des Kaiser Franz Joseph I errichtete etwa 65 m hohe Rad ist das älteste Riesenrad der Welt und war zwischen 1920 und 1985 das höchste Riesenrad der Welt.

Nach entrichten des, nicht gerade geringen, Eintrittspreises geht es in eine kleine Ausstellung bei der in nachgebauten Wagons Miniaturen über die Geschichte Wiens und des Praters gezeigt werden. Interessant dabei sind die verspiegelten Wände, wodurch der Raum endlos wirkt. Im Außenbereich des Komplexes befindet sich dann der Aufgang zur Station. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Fachwerkstruktur des Riesenrads und auf den Antrieb dessen. Während der Fahrt in den Großraumgondeln hat man einen wunderbaren Blick auf das Rad und den Prater selbst, sowie auf die Skyline der Stadt Wien.

Super 8er Bahn

Vom Riesenrad aus hat man den perfekten Blick auf die Wildwasserbahn Aqua Gaudi, eine neue Anlage aus dem Hause Reverchon, sowie auf die größte Achterbahn des Praters, der Super 8er Bahn, eine 1997 erbaute FC80 Anlage aus dem Hause Pinfari.

Nach Erklimmen des Lifthills wird die erste Abfahrt gleichförmig eingeleitet, woraufhin sich eine auswärtsführende Linkskurve anschließt und ein wenig in luftiger Höhe verharrt. Nun geht es kurz rasant bergab und wieder bergauf, woraufhin eine Blockbremse passiert wird. Nach einer weiteren Rechtskurve in Bayernkurvenmanier geht es steil bergab. Mit voller Geschwindigkeit unterquert man nun den Lifthügel, wodurch einen sehr schnell bewusst wird, warum der Catwalk am Lift teilweise unterbrochen wurde. Nach einem kleinen Anstieg geht es sogleich in einer Abwärtshelix wieder gen Boden. Auf einer Geraden gewinnt man noch einige Höhenmeter ehe es erneut in einer Linkskurve in Richtung des Bodens geht. Ein Umschwung später passiert man noch schnell eine Bayernkurve just bevor es in Richtung der Bremsen geht.

Da die Super 8er Bahn glücklicher Weise keine Wagen mit Schulterbügeln hat, wie sie auf größeren Anlagen des Herstellers seltsamer Weise oftmals verbaut wurden, sind die Fahreigenschaften durchaus in Ordnung. Wie auch die Alpina Bahn, als ähnlich kompakte Anlage, hat sie den Drang ihre Mitfahrer einige Zentimeter im Wagen hin und her zu bewegen. In dieser Hinsicht möchte ich mir gar nicht ausmalen welch Tortur eine Fahrt im RC70 sein muss, welcher zusätzlich zur hohen Geschwindigkeit und der kompakten Bauweise noch zwei Loopings vorweisen kann. Nichts desto trotz ist die Super 8er Bahn eine gute Achterbahn mit einer ordentlichen Streckenlänge.

Dizzy Mouse

Zugehörig zum gleichen Betreiber befindet sich in unmittelbarer Nähe der beiden größeren Anlagen und des Riesenrads der Reverchon Spinning Coaster Dizzy Mouse, welche zusätzlich zum bewährten Layout einen katzenförmigen Tunnel aufweisen kann. Die Drehung war, wie bei allen Anlagen dieses Typs durchaus vorhanden, wenn auch leider etwas ausbaufähig.

Insider

Interessanter Weise steht in direkter Umgebung eine weitere Drehgondelachterbahn, dieses Mal jedoch ein Compact Spinning Coaster von Maurer Söhne. Das Layout dieser Achterbahn findet man als Kopie zuhauf in chinesischen Freizeitparks, aber auch in Deutschland war im Jahr 2000 eine Anlage als Spinning Maus auf Reisen. Das hier im Prater eingehauste Exemplar jedoch stammte aus dem japanischen Freizeitpark Tokyo Dome City. Betritt man den Insider muss man sich erst einmal den Weg in Richtung der Station bannen, welcher hier aus einem Labyrinth und einem Laserspiel besteht.

Das Layout dieser Achterbahn entspricht dem Layout einer Wilden Maus aus gleichem Hause, wie man es auch hier im Prater mit sehr guten Fahreigenschaften findet, nur das die Anlage nicht ganz so steile Gefälle hat. Durch die gut geschmierten Wagen gerät man bei dieser Anlage bereits bei der ersten Haarnadelkurve derartig brachial in Drehung, wie ich es zuvor auf keinem einzigen Spinning Coaster je erlebt hatte. In Verbindung mit der Musik und der passenden Untermalung mittels Lasers ergibt sich im Endeffekt eine wirklich gelungene Fahrt, auch wenn der Eintrittspreis im Vergleich zu den anderen Anlagen im Wiener Prater ein wenig zu hoch erscheint.

Maskerade

Da zwei Drehachterbahnen nicht genug sind kann man seit diesem Jahr sich nicht nur nebeneinander und Rücken an Rücken sitzend drehen, sondern auch mit Sichtkontakt, wie sie bei einem Gerstlauer Spinning Coaster üblich ist. Maskerade heißt die halbfertige Anlage mit Vertikalaufzug innerhalb einer Halle und kann neben diesem Element gerade noch einen Drop mit anschließenden belanglosen Ausflug aus der Halle und jeweils eine Abwärts- und Aufwärtshelix bieten.

Maskerade ist Schrott, nichts weiter als eine Stahlverschwendung sondergleichen und somit mit Abstand die schlechteste je von Gerstlauer gebaute Anlage. Selbst mit etwas Gestaltung im Innenbereich wäre die Fahrt kaum besser, gegebenenfalls nur etwas ansehnlicher, so dass der hier angesetzte Fahrpreis einfach nur eine Frechheit ist. Sofern man nicht auf eine Fahrt angewiesen ist empfehle ich die Anlage zu meiden und stattdessen eine Runde mit dem Prater Turm direkt gegenüber zu fahren, denn dort dauert allein die Auffahrt genauso lange wie hier die gesamte Fahrt und kann mit dem Blick über Wien einen gewissen Mehrwert bieten.

Der Zug des Manitu

Eine besondere Anlage ist Der Zug des Manitu von CAM Baby Kart, ein kleiner Powered Coaster, welcher erst einmal eine halbe Runde rückwärtsfährt ehe der Rest der Fahrt vorwärts weitergeführt wird. Die Strecke selbst beschreibt dabei eigentlich nur zwei über einander gelegte Ovale, doch muss der zuständige Ingenieur einen ordentlichen Knick in der Optik gehabt haben, denn jede vermeintliche Gerade erweist sich als recht kurvenreich. Die Fahrt erwies sich durch den Rekommandeur als  besonders spaßig und wollte kaum enden, so dass hier definitiv das beste Preis-/Leistungsverhältnis im Wiener Prater zu finden ist.

Volare

Oft kann der Wiener Prater als erste Anlaufstelle neuartige Konzepte, meist bei Hochfahrgeschäften, vorweisen, so auch den Prototypen aller Flying Coaster des italienischen Herstellers Zamperla namens Volare. Diese Achterbahnart hat bei Achterbahnfreunden nicht sonderlich den besten Ruf, dennoch wirkt die Fahrt dann doch zu verlockend um sie nicht zu testen.

Der Einstieg ähnelt dem einer HUSS Fly Away, man steigt also soweit es geht auf eine Leiter, legt sich dann bauchlinks hin, greift nach den Griffen vor einem und guckt nach vorne. Wenn alle Mitfahrer in dieser Position sind bewegt sich der Wagen nach vorne und wird von einem Mechanismus zugeklappt, man fährt also Achterbahn wie der Belag auf einem Sandwich. Nach einer kurzen Gerade biegt man in den Spirallift ein, wo der Wagen erstaunlich sanft aufgenommen wird. Sehr rasch geht es nun aufwärts, oben angekommen kann man noch etwas die Sicht genießen und dann geht es auch schon ein kleines Gefälle bergab. Mit vollem Schwung geht es nun in eine stark gebankte Haarnadelkurve bei der die Mitfahrer ordentlich hin und her geschüttelt werden. Es folgt eine Herzlinienrolle, bei der man, durch das große Spiel im Wagen, seltsam abhebt und sanft wieder landet. Ein kaum beschreibbaren Gefühl, welches sich eine Etage tiefer in der anderen Fahrtrichtung wiederholt. Nach einem weiteren Block passiert man einige sanfte Umschwünge ehe es in die Bremse geht. Wieder in der Station wird der Wagen von unten aufgeklappt und man kann den Wagen rückwärts verlassen.

Volare ist eine Achterbahn die mir, bis auf die erste Haarnadelkurve, gut gefallen hat. Die Laufruhe der Wagen war für eine Zamperla Achterbahn überraschender Weise stark ausgeprägt; das Fahrgefühl war in Ordnung und durch die Rollen, sowie den sanfteren Umschwünge im Verlauf auch irgendwie lustig. Wenn man Volare als Wilde Maus unter den Flying Coastern ansieht, so hat die Anlage definitiv ihre Daseinsberechtigung und ist keineswegs so schlecht wie man sie oftmals redet.

Tornado

Direkt nebenan befindet sich mit dem Funtime Tornado ein durch und durch interessantes Fahrgeschäft, welches durch seine imposante Struktur bereits aus weiter Ferne auffällt. An dem Blitz aufgehängt befinden sich Stahlseile an dessen Ende eine Gondel angebracht wurde. Der stark exzentrisch gestaltete Blitz wird nun in Bewegung versetzt, die Gondeln beginnt trägheitsbedingt dieser Bewegung zu folgen und schaukelt sich dabei einige Höhenmeter auf.  Auch wenn diese Schaukelbewegung allein schon ziemlich interessant ist, so befindet sich an der Gondel noch ein Motor, welche diese nach Belieben überschlagen lässt. Dadurch ersteht eine ziemlich lustige Fahrweise, ähnlich dem Fahrgeschäft Rocket aus dem gleichen Hause, nur das hier die Überschläge nicht seitlich eingeleitet werden. Es ist wirklich Schade das der Tornado bisweilen kaum verkauft wurde, denn die Fahrt ist allererste Sahne und nur zu empfehlen sollte man eine Runde über den Wiener Prater drehen. Der Fahrpreis ist dabei, trotz der geringen Kapazität, vergleichsweise günstig und die Fahrtlänge bestand insgesamt aus zwei kompletten Zyklen.

Black Mamba

Ein weiteres Schmuckstück der Firma Funtime ist das Chaos Pendel Black Mamba, bei der man während der Konstruktion offenbar auf einfache Formen weitestgehend möglich verzichtet hat. Die gekrümmten Arme wirken dabei ebenso auffällig wie die Konstruktion des Auslegers. Während die Flugbahn des Tornados noch eine einfache 8 beschreibt, so ist der Fahrablauf der Black Mamba weniger einfach zu beschreiben. Durch die Drehung der beiden Arme variiert der Fahrablauf stetig zwischen sehr intensiven und ruhigeren Passagen, so dass sich nie eine monotone Fahrweise, wie oftmals auf Propellern anderer Herstellern, ergibt. Durch den auch hier angebrachten Fahrpreis ist eine Fahrt absolute Pflicht, immerhin gibt es nicht sehr viele Fahrgeschäfte dieser Bauart und diesem Bewegungsablauf.

Extasy

Etwas monotoner geht es beim Extasy daher, ein Fahrgeschäft vom Typ Energy Storm des italienischen Herstellers Soriani und Moser. Der Fahrablauf entspricht dabei dem eines Tivoli Orbiters, nur dass die Gondeln, nicht bis in die Senkrechte gehoben werden sondern auch noch darüber hinaus, wodurch eine Überkopffahrt möglich ist. Darüber hinaus ist man durch die Schulterbügel ein wenig variabel, so dass auch Richtungswechsel und längere Hängephasen umgesetzt werden können. Von allem wird dabei ordentlich Gebrauch gemacht, so dass eine aufregende und abwechslungsreiche Fahrt geboten wird. Durch die spürbaren seitlichen Kräfte merkt man eigentlich nur auf dem Bodenniveau wie schnell das Fahrgeschäft eigentlich dreht, so dass einem während dieser Passagen etwas übel werden kann. Zusätzlich zur rasanten Fahrweise wird die Fahrt durch passende Musik und diversen Lichteffekten untermalt, so dass hier stets eine herausragende Stimmung vorherrscht.

Boomerang

Freunde der schulterbügelfreien Überkopffahrt werden beim Boomerang aus dem Hause Vekoma fündig. Im Jahr 2007 ersetzte man den alten Zug, welcher nun im Fort Fun Abenteuerland auf der Speed Snake seine Runden dreht, durch eine weitaus offenere Variante von SAT, wodurch ein deutlich freieres Fahrgefühl entstand. Der Komfort spiegelt sich auch beim Ein- und Ausstieg wieder, welcher im Gegensatz zu den fast nahezu baugleichen Zügen der Teststrecke, noch einfach ist. Die Fahrt selbst ist dabei wirklich sehr laufruhig und durch die ungewohnte Freiheit innerhalb der Cobra Roll auch sehr aufregend. Ein Tunnel während der Ausfahrt des Elements beziehungsweise dessen erneute Einfahrt rundet die Fahrt ab.

Megablitz

Mit dem Megablitz steht eine weitere Anlage von Vekoma im Wiener Prater, dabei handelt es sich um eine der seltenen MK-700 Anlagen, ähnlich Evolution aus dem belgischen Bobbejaanland und Halvar aus Plopsa Coo. Durch die zweisitzigen Wagen und dem kurvenreichen Layout ähnelt die Anlage einem Jet Star aus dem Hause Schwarzkopf.

Nach einer Linkskurve geht es sogleich den Lifthill hinauf. Oben angekommen dreht man eine schnelle Rechtskurve in luftiger Höhe ehe man sich leicht zur Seite neigt, welche in einer beinahe geradlinigen und überraschend steilen Abfahrt mündet. Sehr kraftvoll durchquert man nun das Tal, woraufhin man schnell wieder gen Himmel fährt. Statt zu verschnaufen legt man sich gleich wieder in die Kurve und absolviert eine stark abfallende Abwärtshelix bis man erneut das Bodenniveau erreicht. Ein Richtungswechsel führt einen nun in einer weiten Linkskurve nach oben und man passiert eine Blockbremse. Mit ordentlichen Schwung rast der Wagenverbund nun in einer Steilkurve gen Boden und folgt der bereits absolvierten Helix in gegenläufiger Fahrtrichtung auf ein höheres Niveau. Auf einer leicht abwärts führenden Geraden nimmt man erneut an Geschwindigkeit auf just bevor man in einer weiten Abwärtshelix, welche sich immer weiter verjüngt und nach dem Erreichen der Bodenebene in eine Aufwärtshelix übergeht, gen Schlussbremse fährt. Wer nun Lust auf eine weitere Runde bekommen hat kann zu einem vergünstigten Preis einfach sitzenbleiben, der Rest steigt aus.

Der Megablitz ist definitiv und ohne Widerworte die beste Achterbahn des Wiener Prater. Das was Vekoma hier konstruiert hat ist eine absolute Spaßmaschine ohne Gleichen und eine der besten Anlagen des Herstellers. Obwohl die Grundfläche nicht unbedingt riesig ist scheint die Fahrstrecke kaum enden zu wollen, was durch das sehr stark ausgenutzte Lichtraumprofil weiter unterstützt wird. Die aufgebaute Geschwindigkeit erlaubt wunderbar ausgeprägte Kräfte mit ordentlichen Druck innerhalb der Kurven und den Tälern der Anlage. Dementsprechend ist auch hier eine Fahrt absolute Pflicht.

Weitere Fahrgeschäfte

Obwohl wir zwei Tage in Wien waren, haben wir es leider nicht geschafft den Prater bei Tage zu besuchen, wodurch die Hochschaubahn, die wir am ersten Abend durch ihre versteckte Lage etwas abseits zum eigentlichen Trubel auf der Rückseite der Achterbahn Maskerade schlichtweg nicht gefunden hatten, geschlossen hatte. Auch die Kinderachterbahn The Race war, wie die meisten Kinderfahrgeschäfte bereits geschlossen, so auch die Autobergbahn, welche bei bestem Willen keine Achterbahn ist.

Bilder Wiener Prater

Fazit Wiener Prater

Der Wiener Prater ist ein wirklich toller Park, welcher durch seine enge Bebauung, seinen Mix aus alten und neuen Geschäften und seiner Gestaltung teilweise dem Freizeitpark Pleasure Beach Blackpool ähnelt und genauso viel Charme dabei verteilt. Leider geht ein Besuch im Prater sehr schnell ins Geld, obwohl der Fahrpreis bei den meisten Fahrgeschäften im Allgemeinen günstiger ist als auf einem deutschen Volksfest, es stehen hier halt leider viel zu viele interessante Attraktionen, worunter sich noch eine Vielzahl an interessanten Laufgeschäften, Themenfahrten, Geisterbahnen, Autoskootern (pardon Autodrome) und Gokart-Bahnen gesellen. Es ist halt ein unheimlich toller Mix, welchen man gerne öfters auf sich wirken lassen sollte.

 

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Überschläge satt im Familypark

Familypark

Am Neusiedlersee, dem größten See Österreichs, etwa 40km von der Hauptstadt Wien entfernt, befindet sich mit dem Familypark der größte Freizeitparks Österreichs. In den letzten Jahren ist der Familienpark, welcher als Märchenwald startete, immer wieder durch seine gut ausgewählten Neuheiten aufgefallen, so dass ein Besuch, gerade in Bezug zur diesjährigen Neuheit, Pflicht wurde.

Erlebnisburg

Bereits im Themenbereich Erlebnisburg, dem Eingangsbereich des Parks, fällt einem die recht hochwertige Gestaltung des Parks auf. Hier befinden sich zu einem großen Anteil Fahrgeschäfte für die kleineren Parkgäste, wie der Kinderzug Hans und die Bohnenranke, die Einschienentretbahn Drachenbahn oder das Karussell Entenparade, aber auch das Heege Sunkid Portfolio des Parks. Dieses beinhaltet neben einer Kometenschaukel und einem Turm noch eine nagelneue Butterfly Anlage im Adlerdesign, leider müssen die Anlagen hier via Wertmünze beglichen werden und manch österreichische Kinder meinen, trotz Warteschlange vor der Anlage, dauerfahren zu müssen.

Apfelflug und die Verrückte Vogelscheuche

Folgt man den Wegen nach rechts gelangt man schnurstracks in den schönsten Bereich des Parks, welcher sich ganz dem Thema Bauernhof widmet. Wer den Mullewapp Bereich im Erlebnis-Zoo Hannover bereits als gelungen betrachtet wird hier seine wahrste Freude dran haben, denn eine solche Detailverliebtheit findet man nur allzu selten. Dabei scheint jedes Fahrgeschäft perfekt ins Gesamtkonzept des Bereichs eingebunden zu sein, wie etwa der abc Rides Tilt Tower Verrückte Vogelscheuche, welcher ein sehr vergnügliches Programm laufen ließ, der Zierer Wellenflug Apfelflug, welcher in diesem Design auch im französischen Freizeitpark Nigloland zu finden ist, oder die großzügig ausgelegte Traktorbahn. Dazu gesellen sich noch einige Fahrgeschäfte und Spielmöglichkeiten für die kleineren Parkgäste, sowie einige Tiergehege.

Rattenmühle

Darüber hinaus befindet sich mit der Rattenmühle eine weitere Achterbahn des Parks in diesem Themenbereich. Die im Jahr 2013 eröffnete Anlage aus dem Hause Gerstlauer glänzt vor allem durch die gelungene Anpassung an das Terrain und den Bereich an sich, aber auch durch ihre Fotogenität. Die Warteschlange der Anlage ist ordentlich gestaltet und kann sogar eine Abkürzung zwischen Ausgang der Anlage und der Station aufweisen, diese war durch ihre engen Kletterpassagen für erwachsene Personen dann aber doch zu zeitaufwändig.

Nachdem man den Wagen bestiegen hat kann die Fahrt auch gleich losgehen. Nach einem kleinen Gefälle geht es mit vollem Schwung innerhalb einer Linkskurve in Richtung des Lifthügels. Diesen passiert man gewohnt zügig ehe es in einer Steilkurve in Richtung Boden geht. Nach einem Umschwung geht es in einer Linkskurve einen Hügel empor. An dessen höchsten Stelle ist man kurz ohne jegliche Neigung der Schiene, ähnlich einem Top Hat Element, bevor man erneut nach linksgerichtet in Richtung Tal saust. Wie in einer überdimensionierten Bayernkurve führt einem der Weg wieder nach oben, wo man nach passieren der Blockbremse die einzige Haarnadelkurve  der Anlage absolviert. Nach einem geradlinigen Gefälle geht es nun mit erneuten Schwung in eine etwas steilere Kurve, an dessen Ausfahrt zwei kleinere Umschwünge warten. Nach einer weiteren Kurve wartet die zweite Blockbremse auf einem. Auf den folgenden Streckenmetern folgen nun zwei schwunghafte Hügel und eine Helix bis die Schlussbremse erreicht wird.

Die Rattenmühle ist eine durchaus zufriedenstellende Achterbahn, auch wenn sie im Vergleich zu den anderen Anlagen dieses Achterbahntyps sehr untypisch ist, denn normalerweise zeichnen sich Gerstlauer Bobsled Coaster durch ihre Vielzahl an Helices, Haarnadelkurven und Camelbacks aus. Dem Fahrspaß macht dieser Umstand zumindest keinen Abbruch und auch bei dem Familienpublikum des Familypark kommt die rattenscharfe Anlage mehr als gut an.

Fliegende Fische

Durch den sehenswerten Märchenwald geht es in Richtung der Abenteuerinsel, dem größten Themenbereich des Familypark, welcher leider etwas zusammengewürfelt daherkommt. Dabei ist der Bereich an sich wirklich stimmig, nur entstand durch den Zierer Flying Fish Fliegende Fische, welcher leider ohne kitschiges Kinderlied daherkommt, ein Bereich mit gesonderter Gestaltung. Dieses wäre nicht sonderlich schlimm würde nicht mit der diesjährigen Neuheit wieder das Thema des restlichen Bereichs aufgegriffen werden. Da hier aber noch viel Platz vorhanden ist und auch die maritime Gestaltung wirklich toll umgesetzt wurde wäre ein eigenständiger Bereich mit einigen weiteren kleineren Fahrgeschäften wünschenswert.

Sumpfburg

Vorbei an der Sumpfburg, wo man als Kind sicherlich so einige Stunden verbracht hätte, und dem nicht minder nassen Wasserspielplatz führt einem der Weg in Richtung Mittelmeerraum, wo einem einerseits die Schlauchbootrutsche Tempelrutsche durch ihre ständige Ansage auf die Nerven geht, andererseits so manch andere Anlage ungeheuer befriedigt.

Krokobahn

Eine sehr nervenraubende Fahrt ist dabei die kleine abc Rides Wildwasserbahn Krokobahn, welche bis auf eine kleine Doppelschussfahrt von außen betrachtet scheinbar nicht viel bietet. Durch die mehr als ausreichend mit Wasser befüllte Rinne kippte das Boot, trotz verzweifelter Versuche irgendwie plan zu bleiben, von einer Seite zur anderen. Obwohl ein Kentern ausgeschlossen war, war dabei die Fahrt zum Lifthügel mehr als abenteuerlich, zudem saßen wir recht eng und unbequem im Boot. Nach erklimmen des Aquädukts ging es nach einer kurzen Linkskurve sogleich die etwa 4m hohe Schussfahrt hinunter. Dem Versprechen des Angestellten, wonach man hier ordentlich befeuchtet wird, wird die Anlage mehr als gerecht.

Götterblitz

In Sichtweite zur Wildwasserbahn befindet sich mit dem Götterblitz ein Youngster Coaster aus dem Hause Mack, ähnlich der Achterbahn Pegasus aus dem Europa Park. Die Fahrt beginnt, hier jedoch ohne Musikuntermalung, mit der Erklimmung des Lifthügels. Nach einem kleinen Gefälle geht es zügig in eine Kurve ehe es dem großen Drop hinunter geht. Mit voller Geschwindigkeit geht es nun in ein Horseshoe, welcher rasant durchfahren wird. In einer Rechtskurve geht es wieder bergauf, woraufhin sich eine Linkshelix mit anschließenden Gefälle anfügt. Nun folgen im Wechsel eine aufwärtsführende Rechtshelix und eine abwärtsführende Linkshelix, welche bodennah vollzogen werden. Eine weitere Rechtskurve führt einem dann hinauf zur Bremsstrecke, ehe es in Richtung der Station geht.

Der Götterblitz bietet, wie auch sein baugleiches Pendant Correcaminos Bip, Bip aus dem spanischen Parque Warner, eine wunderbare Fahrt, welche zum Sitzenbleiben animierte. Dabei passt die größte Achterbahn des Familypark wunderbar ins Gesamtbild und rundet dieses entsprechend zur Zielgruppe perfekt ab.

Herkules

Nicht ganz so perfekt, da für halbwegs ausgewachsene Personen nicht mehr fahrbar, reiht sich die kleine Seifenkisten-Achterbahn Herkules, als zweite Neuheit in diesem Jahr, ins Portfolio ein. Wie auch die Heege Produkte muss der Kiddy Racer mittels Wertmünze beglichen werden.

Leonardos Flugmaschine

Der Hauptgrund für einen Besuch ist seit diesem Jahr definitiv der Gerstlauer SkyFly Leonardos Flugmaschine. Obwohl die ersten Runden erstaunlicher Weise fast gänzlich ohne Überschläge stattfanden zog uns die Anlage spätestens nach der dritten Fahrt in ihren Bann. Als Veteranen der interaktiven Gerstlauer Überschlagskarusselle verbrachten wir nun dank durchschnittlichen 40 – 100 Überschlägen pro Fahrt, nach Zählweise des RideOps auch etwas mehr, unzählige Runden auf der Anlage, ganz zur Lasten unserer beider Schultern. Leider waren wir an diesem Besuchstag so gut wie die einzigen Besucher die sich überschlagen haben, obwohl es einige Gäste zumindest versucht haben, so haben sie am Ende den Dreh mit den abgepassten Stellungswechseln der Flügel nicht herausgefunden.

Bilder Familypark

Fazit Familypark

Der Familypark ist, trotz des belanglosen Namens, ein richtig toller Freizeitpark. Die allgemeine Gestaltung des Parks ist überragend und das Portfolio an Fahrgeschäften wurde sehr gut aufeinander abgestimmt. Es wäre schön zu sehen wenn in den nächsten Jahren eine weitere Wasserattraktion ihren Weg in den Park findet, denn die kleine Krokobahn alleine wird der Größe des Parks nicht gerecht. Hier wäre eine größere Wildwasserbahn ebenso lobenswert, wie ein Splash Battle oder gar eine Wasserachterbahn. Nichts desto trotz steht mit dem Familypark der beste Freizeitpark des Landes am Neusiedlersee.

 

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