Aufbruch nach Mythica

In den letzten Jahren hat das Legoland Deutschland, wie kein anderer Park der Merlin Entertainments, einige herausragende Erweiterungen seines Angebots erfahren. Der Park wurde schließlich zu einem Ganztagesziel. Seit meinem letzten Besuch im Oktober 2015 hat der Park den Themenbereich Lego Ninjago World, zwei neue Fahrgeschäfte im Land der Pharaonen und einen neuen B&M Wing Coaster als Teil des Themenbereichs Lego Mythica in sein Angebot aufgenommen.

Lego Ninjago World

Lego Ninjago World ist die bisher größte Erweiterung, die das Legoland Deutschland je erlebt hat. Der Themenbereich basiert auf der beliebten Marke Lego Ninjago, die durch die erfolgreiche Fernsehserie bekannt wurde. Im Jahr 2017 war dies die bisher teuerste Erweiterung des Parks. Der Bereich bietet eine einzigartige interaktive Themenfahrt an, die man so nur in den Legoland Parks erleben kann.  

Lego Ninjago The Ride

Lego Ninjago The Ride ist die erste interaktive Themenfahrt, bei der die Fahrgäste nur ihre Hände zum Zielen benutzen. Das Fahrsystem nutzt eine Reihe von Sensoren, um die Bewegungen der Hände zu erfassen. Abhängig von der Höhe der Hände und dem Winkel zum Sensor wird die Handbewegung interpretiert und ein Farbpunkt erscheint auf dem Bildschirm, sodass man weiß, wohin man gerade zielt. Der ganze Prozess ist nicht sehr intuitiv und so ist verwirrtes Handwinken tatsächlich eine gute Möglichkeit, eine Menge Punkte zu sammeln. Die Bewegungen können auf den vielen Leinwänden, an denen man vorbeifährt, oder bei einer längeren Filmsequenz direkt vor der Leinwand stehend verfeinert werden. 

Insgesamt ist Lego Ninjago The Ride eine sehr solide Themenfahrt. Zwar ist die Technik nicht so ausgeklügelt wie bei den Web Slingers im Disneyland Paris, aber für einen Prototypen funktioniert dieses System schon ganz gut. 

Lloyd’s Spinjitsu Spinner

Die neueste Ergänzung der Lego Ninjago World ist Lloyds Spinjitsu Spinner, ein Sunkid Loopster. Dieses Fahrgeschäft hebt das alte Luna-Loop-Konzept von Heege auf eine neue Ebene und ist eines der versteckten Highlights im Park. Da man die Drehung der Gondel selbst steuern kann, hat man die Wahl zwischen einer eher sanften Fahrt, einer Fahrt voller Saltos oder dem Versuch, die ganze Fahrt auf dem Kopf stehend zu absolvieren; das ist allerdings gar nicht so einfach, denn die Gondel dreht sich nach einer Weile wieder in die Ausgangsposition zurück und man muss die Drehung häufig nachjustieren.  

Land der Pharaonen

Der Themenbereich Land der Pharaonen wurde einst geschaffen, um den interaktiven Dark Ride The Temple als eigenständige Attraktion direkt neben dem Eingang des Legoland Feriendorfs zu beherbergen. Im Jahr 2019 wurde der Bereich mit den interaktiven Fahrgeschäften Pyramiden Rallye und Wüsten X-kursion erweitert. 

Pyramiden Rallye

Die Pyramiden-Rallye ist eines der klassischen Fahrgeschäfte von Metallbau Emmeln, die man gerne öfter in Familienfreizeitparks rund um den Globus sehen würde. Das interaktive Fahrgeschäft ist ein nettes Training für die ganze Familie, bei dem du versuchst, das Feuer in einer Pyramide mitten in der Wüste zu löschen. Auch wenn die Story dieses Fahrgeschäfts nicht viel Sinn ergibt, ist es dennoch eine der tollsten Neuerungen im Legoland Deutschland.

Wüsten X-kursion

Die Wüsten X-kursion von RES ist eine interessante Turmfahrt: Die Fahrgäste können die Drehung der Gondeln sowie ihre Fahrhöhe steuern, indem sie an einem Seil im Inneren der Gondel ziehen. Alles in allem bietet die Fahrt eine schöne, gemütliche Aussichtsfahrt über das Land der Pharaonen und einen guten Blick auf den neuen Themenbereich Lego Mythica gleich nebenan. 

Lego Mythica

Lego Mythica ist der neueste Bereich im Legoland Deutschland. Er basiert auf der Legoland eigenen IP. Sein Herzstück ist die Achterbahn Maximus von B&M. Der doppelte Familienfreifallturm Fire & Ice Tower von Zierer und ein kleiner Spielplatz ergänzen den Bereich. Lego Mythica ist die bisher teuerste Erweiterung des Freizeitparks.

Maximus – Der Flug des Wächters

Wenn man an eine Achterbahn im Legoland denkt, würde niemand auf die Idee kommen, einen B&M Wing Coaster mit zwei Inversionen zu bauen, aber irgendwie wurde dieses Projekt mit Maximus – Der Flug des Wächters wahr. Die Statik der Bahn spricht für eine sehr familienfreundliche Fahrt, die wir uns jetzt genauer ansehen wollen. 

Nachdem wir die äußerst triviale Warteschlange endlich hinter uns gelassen haben, kann die Fahrt auch schon beginnen. Nach einer Linkskurve erreichen wir sofort den Lift der Bahn. Nachdem wir die Spitze des Lifthügels auf 17 m erreicht haben, fallen wir sofort in Richtung Boden. In einer Aufwärtsspirale erfahren wir ein wenig Druck, bevor wir über einen kleinen Hügel fliegen. Im folgenden Tal erleben wir die höchsten Kräfte der Fahrt, ehe es direkt in die erste Inversion der Fahrt geht. Nach dem Korkenzieher setzen wir unseren Weg nach links fort, bevor wir die Richtung ändern, um uns auf das große Finale der Fahrt vorzubereiten: eine Rolle über dem Eingangsportal. Kurz darauf befinden wir uns in der Bremsstrecke der Bahn.  

Maximus – Der Flug des Wächters ist eine nette Bahn für das, was sie ist: eine schöne Familienbahn und die erste Bahn mit einer Inversion für viele der Parkgäste. Die Fahrt auf der linken Seite der Schienen bietet das insgesamt bessere Fahrerlebnis, während die rechte Seite eine etwas ausgeprägtere Fahrt durch die erste Helix bietet. 

 

Was ist deine Meinung zu den aktuellen Neuerungen und der B&M-Achterbahn Maximus – der Flug des Wächters?  Schreib sie einfach in das Kommentarfeld unter dem Bericht oder in unsere Social Media Kanäle:

 

          


Eine schnelle Tour um die Welt

Epcot oder auch die Experimental Prototype Community of Tomorrow war im Grunde Walt Disneys Lebenstraum und sollte die Planstadt der Zukunft sein, wo die neuesten Technologien und Innovationen der amerikanischen Industrie genutzt werden sollten. Nach Walt Disneys Tod im Jahr 1966 schlief das Projekt ein, ehe es in den 70er Jahren als Schaufenster der Fantasie unternehmerische Wunder und Konzepte der Zukunft aufgegriffen und Anfang der 80er Jahre als Freizeitpark realisiert wurde.

Trotz seines anfänglichen Erfolgs stand Epcot ständig vor der Herausforderung, mit dem weltweiten Fortschritt Schritt zu halten, was dazu führte, dass der Park bereits in den 1990er Jahren an Relevanz verlor und teilweise veraltet war. Um die Besucherzahlen aufrechtzuerhalten, führte Disney saisonale Veranstaltungen wie das International Flower & Garden Festival und das International Food & Wine Festival ein. Mitte der 1990er Jahre begann man außerdem damit, die ursprünglichen Edutainment-Attraktionen des Parks schrittweise zugunsten modernerer und spannenderer Attraktionen auslaufen zu lassen. Infolgedessen wurden viele der Attraktionen in den Pavillons der Future World entweder überarbeitet oder ganz ersetzt. 

Im November 2016 gab Disney bekannt, dass Epcot eine große Umgestaltung erfahren wird, die dazu beitragen soll, den Park zeitloser zu machen und gleichzeitig die ursprüngliche Vision zu bewahren. Kurz darauf schloss die Themenfahrt Ellen’s Energy Adventure um Platz für Epcots erste Achterbahn zu machen: Guardians of the Galaxy Cosmic Rewind.

Spaceship Earth

Das wohl imposanteste Bauwerk in Epcot ist Heimat der Themenfahrt Spaceship Earth. Die geodätische Kuppel direkt am Eingang des Freizeitparks bietet im Inneren eine 15-minütige Fahrt, die zeigt, wie die Fortschritte in der menschlichen Kommunikation dazu beigetragen haben, die Zukunft Schritt für Schritt zu gestalten. Die Fahrgäste fahren in einem Endlossystem eine Strecke entlang, die spiralförmig die Kugel hinauf- und hinunterführt. Dabei werden Szenen gezeigt, die wichtige Durchbrüche in der Kommunikation im Laufe der Geschichte darstellen – von der Entwicklung der frühen Sprache durch Höhlenmalereien über die Verwendung von Hieroglyphen, die Erfindung des Alphabets und die Erfindung des Buchdrucks bis hin zu den heutigen modernen Fortschritten.

The Seas with Nemo and Friends

Der Freizeitpark Epcot besteht aus sehr vielen sehr großen Pavillons. Einer dieser ist The Seas. Der Eingang zum Pavillon erfolgt durch die Themenfahrt The Seas with Nemo & Friends, bei dem man erst an Szenen aus Findet Nemo entlangfährt, ehe man zum eigentlichen Clou der Anlage gelangt und durch ein großes Aquarium fährt. Dieses ist jedoch eher auf der trostlosen Seite und so verlässt man die anfänglich sehr anschaubare Themenfahrt am Ende doch mit eher gemischten Gefühlen.

Turtle Talk

Neben einem Blick in das Caribbean Coral Reef Aquarium und einem überaus betrüblichen Gehege für Karibik-Manati, gibt es in The Seas noch eine weitere Attraktion: Turtle Talk with Crush. In der interaktiven Show haben kleine Kinder die Möglichkeit ein wenig mit Crush, der Schildkröte aus Findet Nemo, abzuhängen und ihren australischen Dialekt ein wenig zu üben. Sofern man keine Kinder in dieser Altersklasse mit sich hat, sollte man die Show lieber auslassen.

The Land

Der riesige Pavillon The Land ist Heimat des Flying Theater Soarin‘ Around the World, der Bootsfahrt Living with the Land und dem eindrücklichen 4D Film Awesome Planet, sowie einem größeren Food Court und dem interessanten Drehrestaurant The Garden Grill, bei welchen man nicht nur auf Chip und Chap stößt, sondern auch einen Einblick auf den Dark Ride Part von Living with the Land erhält.

Living with the Land

Living with the Land ist eine überaus entspannte Bootsfahrt. Nach einer anfangs sehr beeindruckenden Themenfahrt, welche die gewaltige Kraft der Natur symbolisieren soll, schippert man für eine ganze Weile durch Gewächshäuser, welche einen Blick auf die moderne Landwirtschaft geben.

Soarin’ Around the World

Das Flying Theater Soarin’ Around the World galt Langezeit als eine der besten Themenfahrten der Welt. Mittlerweile gibt es jedoch auf der ganzen Welt ähnliche Attraktionen und das technisch beeindruckende Theater im Epcot verliert dank seinem mittelprächtigen Film mehr und mehr an Bedeutung. Der Flug über die weltweiten Wahrzeichen ist ja ganz nett, doch im Grunde fliegt man ja nur von einer Blende in die nächste. Das ist schade, zumal sich andere Freizeitparks zumeist auf die nähere Umgebung fokussierten und dabei ein deutlich runderes Gesamterlebnis bieten. Hier würde ich mir tatsächlich wünschen, wenn man sich auf die Wahrzeichen Amerikas beschränken würde.   

Imagination Pavilion

Der Imagination Pavilion besteht heutzutage hauptsächlich aus der Themenfahrt Journey into Imagination with Figment. Der kleine Drache Figment ist seit der ursprünglichen Version der Themenfahrt das Maskottchen des Freizeitparks.

Journey into Imagination with Figment

In Journey into Imagination führt uns Dr. Nigel Channing (gespielt von Eric Idle) durch die fünf Labore des Imagination Institute am Tag der offenen Tür. Begleitet werden wir dabei, sehr zum Missfallen von Dr. Channing, durch den Drachen Figment.

Im Sound Lab unterbricht Figment das Experiment und erinnert die Passagiere daran, mit ihrer Vorstellung zu hören. Nachdem Dr. Channing seinen Gedankengang verloren hat, hört man buchstäblich einen Train of Thoughts vorbeifahren, ehe Figment ein kleines Lied einstimmt.

Im Sight Lab unterbricht Figment den Sehtest, in dem er das Testbild manipuliert. Es folgt eine Karaoke-Session zu dem Lied One Little Spark und die Botschaft, dass du deine Fantasie freisetzen solltest, anstatt zu versuchen, sie einzufangen.

Im Smell Lab verwandelt sich Figment dann in ein Stinktier und bläst den Fahrgästen einen üblen Geruch in die Nase. Hierauf bricht Dr. Channing die Tour durch das Institute auf, woraufhin Figment den Tag der offenen Tür buchstäblich auf den Kopf stellt und auf eine Tour durch sein Reich einlädt. 

Das Finale der Fahrt findet im Imagination Institute statt. Nachdem auch Dr. Channing seine Fantasie freien Lauf lässt, endet die Fahrt sprichwörtlich mit einem Knall, denn ganz plötzlich erscheint ein überaus imposantes Bühnenbild, in dem mehrere Figments und Dr. Channing gemeinsam One Little Spark einstimmen.

Journey into Imagination ist eine nette Themenfahrt, die gerade bei der ersten Fahrt doch sehr überraschend ist. Dabei fallen vor allem das verwendete Fahrsystem und die großen Bühnenbilder positiv auf, der Imagination Pavilion selbst jedoch weniger. Dieser war in seiner ursprünglichen Fassung nämlich deutlich größer, z.B. machten die jetzt überschaubaren Imageworks zuvor ein ganzes Stockwerk aus. Nun wirkt der Pavillon zum größten Teil einfach nur nackt.

Disney & Pixar Short Film Festival

Wie auch das Discoveryland Theater im Disneyland Park, war auch das Magic Eye Theater des Imaginination Pavilion einst Heimat des 3D Spektakels Honey, I Shrunk the Audience!, ehe die Show im Jahr 2010 anlässlich des Todes von Micheal Jackson abgesetzt wurde. Zwischen 2010 und 2015 lief daraufhin das Captain EO Tribute bis auch hier das Disney & Pixar Short Film Festival Einzug erhielt. Die zeitlosen Kurzfilme passen perfekt zum Pavillon, auch wenn diese den meisten Besuchern bereits bekannt sein dürften.

World Showcase

Die Disney Expo World Showcase ist ein Spiegel der amerikanischen Weltsicht. Die einzelnen Pavillons unterscheiden sich nur durch ihre Architektur, ansonsten aber bestehen alle eigentlich nur aus Restaurants und Souvenirshops. Entgegengesetzt zu einer richtigen Weltausstellung interessiert hier das kulturelle Angebot niemanden und zu Zeiten der Covid-Pandemie fehlt ja auch noch das Personal aus den jeweiligen Ländern, die dem World Showcase einen Hauch Authentizität gaben.  Das Ganze wird dann noch getoppt durch die Lieblingsaktivität der erwachsenen Epcot-Besucher: Drinking Around the Globe. Je nachdem ob man den See im Uhrzeigersinn oder entgegen umrundet, irgendwann sind sie alle betrunken und haben auf ihrem Weg in der Regel verdammt viel Geld ausgegeben.

Wir beginnen unseren Weg entgegen dem Uhrzeigersinn und treffen sogleich auf den Canada Pavillon. Der überaus ansprechende Pavillon ist einer der wenigen, die eine Attraktion bieten können. Leider aber wurde der Circlevision 360 Film Canada Far & Wide zu meinem Besuchszeitpunkt nicht gezeigt.   

Nach einem kurzen Abstecher durch England, zieht es uns sogleich zum französischen Pavillon, wo Remy’s Ratatouille Adventure darauf wartet von den Parkbesuchern getestet zu werden. Dank aktiven Reservierungssystem war mein Besuchsslot jedoch erst gegen Abend.

Remy’s Ratatouille Adventure

Während der World Showcase nicht sonderlich durch seine Fahrgeschäfte auffallen kann, so besticht der französische Pavillon seit diesem Jahr umso mehr durch seine Themenfahrt Remy’s Ratatouille Adventure; denn wir befinden uns in einer amerikanisierten Version von Paris, der Stadt der Liebe und vor allem die der Ratten. Auch wenn Paris nicht die sauberste Stadt ist, so geht es hier hauptsächlich um die Ratte Rémy und seiner Familie, bekannt aus dem Pixar Film Ratatouille. Dieser klingt zwar nach Ratte und Pfui, ist aber ein mehr als gelungener Animationsfilm und hat mit Ratatouille L’Aventure Totalement Toquée de Remy im Jahr 2014 eine durchaus würdige Themenfahrt im Walt Disney Studios Park bei Paris spendiert bekommen.

Die Station befindet sich auf den Dächern von Paris und wir dürfen Mäuschen spielen, beziehungsweise Ratten, aber das Filmzitat möchte ich mir jetzt nicht verkneifen. Doch bevor ich als Kritiker, im Sinne von Anton Ego, agiere folgt aber erst einmal die Zusammenfassung der Fahrt. Nachdem die Wagen ihre Startposition verlassen haben, scheint es so, als würden sie erst einmal regellos herumfahren, kurz darauf fahren sie aber alle einen engeren Gang entlang. Auf dem Dach des Gusteau’s grübelt gerade Rémy über das aktuelle Abendmenu im eigenen Restaurant nach und oh welch Wunder, es wird wohl Ratatouille.

Rémy stürzt durch das Dachfenster und wir rutschen munter hinterher. Es folgt eine kleine Erkundungstour durch die Küche des Restaurants bei der uns der junge Koch Linguini hilft unerkannt zu entkommen. Der Weg führt nun durch die Speisekammer des Restaurants bei der Emile, Rémys Bruder, mal wieder den Magen voller Trauben stopft. Auch den erneuten Weg durch die Küche kann Linguini erfolgreich vertuschen, ehe wir im Speisesaal des Restaurants vom Chefkoch Skinner entdeckt werden. Zwar hilft uns Linguini schnell zu flüchten, doch Maître Skinner ist stets auf unseren Fersen, doch ehe er uns greifen kann, fasst er dann doch lieber in eine Mäusefalle. Wir erreichen schlussendlich die Küche des Restaurants La Ratatouille, nach einer kleinen Sektdusche landen wir bei den anderen Ratten, woraufhin wir die Endstation unserer Reise erreichen.

Trotz der zugegebenermaßen sehr losen Adaption des Films ist Remy’s Ratatouille Adventure eine äußerst gelungene Themenfahrt, bei der man selbst nach der zehnten Fahrt immer wieder neue Details finden würde. Im Gegensatz zu anderen Themenfahrten in Orlando ist jedoch die Dynamik der Fahrt wenig aufregend und so stellt sich schlussendlich die Frage, ob man denn für die Fahrt die überaus lange Wartezeit mitsamt vorheriger Reservierung in der App überhaupt auf sich nehmen möchte. Die Knallerfahrt aus Paris zumindest scheint in ihrer Orlando Variante gegenüber anderen Themenfahrten vor Ort den Kürzeren zu ziehen und das ist insgesamt schade.

American Adventure

Vorbei am wunderschönen Marocco Pavillon und dem ebenfalls sehr beeindruckenden Japan Pavillon zieht es uns nun zum American Adventure Pavillon, wo in einem riesigen Theater die Show American Adventure auf uns wartet.

Hierbei nehmen uns Benjamin Franklin und Mark Twain mir auf einer Reise durch die Geschichte Amerikas. Die Figuren der Show geben einen Einblick in das amerikanische Leben der Vergangenheit, indem sie in Gesprächen über die aktuellen Ereignisse ihrer Zeit diskutieren. Zu den Epochen gehören der Amerikanische Revolutionskrieg, der Bürgerkrieg, die Hundertjährige Weltausstellung von 1876 (die die amerikanische Industrialisierung darstellt) und die Große Depression. Die Präsentation gipfelt in einer musikalischen Filmmontage, die berühmte Momente und Personen der amerikanischen Geschichte von der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart darstellt.

Reflections of China

Vorbei an den überaus kitschigen Italy Pavilion und Germany Pavilion zieht es uns nun in Richtung des China Pavilion, wo uns in einer Replik des Pekinger Himmelstempels, der Circlevision 360 Film Reflections of China erwartet.

Die Show wird von einem Schauspieler erzählt, der Li Bai, einen alten chinesischen Dichter, spielt und den Zuschauer auf eine Tour durch die chinesische Landschaft und historische Strukturen und Gebäude mitnimmt. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Chinesische Mauer, die Verbotene Stadt in Peking, die Terrakotta-Armee in Xi’an, Hunan, Guilin, Suzhou, Hongkong und Shanghai.

Frozen Ever After

Der Norway Pavilion ist Heimat der Themenfahrt Frozen Ever After, welche ich aus zeitlichen Gründen jedoch nicht getestet habe. Die überaus beliebte Themenfahrt rund um Disneys Die Eiskönigin, bietet seit ihrer Eröffnung im Jahr 2016 mit Abstand die längsten Wartezeiten im Park.

Ein kleiner Fun Fact am Rande: Derzeit entstehen im Hong Kong Disneyland, Tokyo DisneySea und im Walt Disney Studios Park in Marne-la-Vallée bei Paris weitere Versionen der Themenfahrt.

Gran Fiesta Tour Starring the Three Caballeros

Im Mexico Pavilion wird der Tag zur Nacht. Innerhalb der großen Pyramide befindet sich neben dem sehr schönen Restaurant San Angel Inn Restaurante, sowie der Bar La Cava de Tequila, die Themenfahrt Gran Fiesta Tour Starring the Three Caballeros. Hier begleiten wir José Carioca und Panchito auf ihrer Suche nach Donald, der sich auf Sightseeing-Tour durch Mexico begab. Am Abend finden sie ihren Kumpel endlich wieder, woraufhin die drei Caballeros zusammen ein kleines Konzert geben und die tolle Fahrt ihrem Ende entgegenkommt.

Test Track

Neben dem World Showcase befindet sich die Themenfahrt Test Track. Die von Dynamic Attractions konzipierte Anlage kann man im Grunde als einen sehr komplexen Powered Coaster bezeichnen, wobei der Antrieb über Reifen auf einer Lauffläche von statten geht. Dies erlaubt für ein realitätsnahes Erlebnis auf unterschiedlichen Straßenbelägen.

Ein gutes Video zur Erläuterung der Technik von Test Track findet ihr hier

Die Fahrt selbst bietet einen Einblick auf die Fahrtests der Automobilindustrie. In der Ursprungsversion wurde das Fahrzeug mehreren Tests unterzogen: einem Steigungstest, einem Test für verschiedene Straßenbeläge, einem Test für das Antiblockiersystem, einem Hitzetest, einem Kältetest und einem Korrosionstest. In der neuen Version baut sich jeder Fahrgast ein Auto zusammen, welchen dann getestet wird und gegen die Autos der anderen Fahrgäste ausgewertet wird. In beiden Versionen folgt nun ein Test mit mehreren Hügeln und engen Haarnadelkurven, wobei wir in der letzten Kurve nur haarknapp einem LKW ausweichen können. Zu guter Letzt folgt das Highlight der Fahrt: ein Crashtest. In letzter Sekunde öffnet sich dann ein Tor und gibt den Weg auf einen Parcours mit mehreren Steilkurven frei. Hier beschleunigen wir auf eine Topgeschwindigkeit von etwa 65 mph (~105 km/h). Nach einer Runde um das Hauptgebäude der Anlage reduzieren wir langsam unsere Geschwindigkeit, woraufhin wir uns dem Ende der Fahrt nähern.

Test Track ist eine absolut geniale Themenfahrt, die jedoch durch die derzeitige Version und dem Fokus auf die Arbeit der Entwicklungsingenieure ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die vorherige Variante widmete sich der Arbeit der Testingenieure und erzeugte dadurch ein durch und durch kohärentes Erlebnis.

Mission Space

Mutige Konzepte brauchen jemanden, der sie ausführt. Eines dieser mutigen Konzepte ist Mission Space. Auf zwei Missionen können sich mutige Astronautenanwärter auf einen Trainingsflug zum Mars oder um die Erde begeben. Während die Gondeln der grünen Mission (Earth) sich ähnlich einem Flying Theater bewegen und die Beschleunigungen vor allem aus der Bewegung hydraulischer Kolben resultieren, so wird dieser Bewegungsverlauf in der orangenen Mission (Mars) mit der zusätzlichen Rotation der Zentrifuge deutlich verstärkt, wobei Beschleunigungen von bis zu 2,5 G entstehen.

Ein gutes Video zum Bewegungsverlauf der orangenen Mission findet ihr hier.

Mission Space ist ein abgefahrener Simulator und die wohl intensivste Fahrattraktion in ganz Orlando. Die Fahrt ist durch die ganzen überlagerten Bewegungen ziemlich belastend und kann bei einigen Personen schnell zu Reisekrankheit führen, weswegen es auch Kotztüten innerhalb der Gondeln der orangenen Mission gibt. Der Beschleunigungsverlauf der grünen Mission ist nicht ganz so wild, weshalb diese Mission von allen bevorzugt werden sollte, denen schnell schlecht wird.

Bilder Epcot

Fazit Epcot

Epcot bietet vieles und genauso gut nichts. Der riesige Freizeitpark überzeugt durch seine regelmäßigen Festivals und dem Konzept einer dauerhaften Weltausstellung, in der man am Ende jedoch immer nur dasselbe macht: etwas futtern und trinken. Die Anzahl an guten Restaurants ist hier erschreckend hoch, doch es mangelt in Epcot schlichtweg an Fahrgeschäften und anderen Angeboten. Mit der baldigen Eröffnung der neuen Guardians of the Galaxy Achterbahn mag sich diese Lücke etwas schließen, doch wirklich empfehlenswert wird ein Besuch in Epcot erst sein, wenn die aktuellen Umstrukturierungen abgeschlossen sind.


Was ist deine Meinung über Epcot?  Schreib sie einfach in das Kommentarfeld unter dem Bericht oder besuche unsere Social Media Kanäle:

          


Der Grüffelo und Tiger Rock

Die Veränderungen der letzten fünf Jahre

Großbritanniens größter Freizeitpark ist seit geraumer Zeit einem Renovierungs- oder besser Umgestaltungswahn verfallen, denn anders lassen sich die Neuerungen der letzten fünf Jahre kaum erklären – bis auf das Adventure Tree Carousel im vergangenen Jahr ist keine neue Attraktion in den Park Chessington World of Adventures eingezogen. So präsentiert sich der Blaue Enzian Runaway Train als Scorpion Express, die Themenfahrt BubbleWorks als Gruffalo’s River Ride Adventure und die Wildwasserbahn Dragon Falls als Tiger Rock. Leider sind auch Abgänge zu verzeichnen, so haben die Monorail, die vor allem den Parkteil um die Hocus Pocus Hall und den Zoo prägte, und das Riesenrad Peeking Heights den Park verlassen.

Scorpion Express

Den Anfang dieser Entwicklung machte die Achterbahn Runaway Train, die das gesamte künstliche Felsmassiv verlor, das die Anlage zuvor recht eindrucksvoll geschmückt hatte. Der Scorpion Express steht nun zwar relativ nackt in der Gegend herum, ist aber dennoch kaum zu übersehen. Eine riesige mechanische Skulptur in Form eines Skorpions ziert die hintere Helix und sorgt mit allerlei Effekten für eine äußerst unterhaltsame und vor allem spritzige Fahrt. Zur Unterhaltung der wartenden Parkbesucher gibt es im Wartebereich auch einige Terrarien, in denen passenderweise Skorpione zu bestaunen sind. Alles in allem wurde die Anlage durchaus aufgewertet, es macht auf jeden Fall viel Spaß, mit dem Scorpion Express die eine oder andere Runde zu drehen.

Gruffalo’s River Ride Adventure

Auch die Quietscheentchen-Themenfahrt BubbleWorks im Themenbereich Transsilvanien, gleich neben der grandios schwingenden Achterbahn Vampire sorgte jedes Mal für viel Spaß – mal sehen, was daraus geworden ist.

Ursprünglich als Prof. Burp’s BubbleWorks eröffnet, schipperte man die ersten 15 Jahre in Rundbooten durch eine Limonadenfabrik, bevor die Enten von Imperial Leather mit ihrem Sponsorendeal die Anlage quasi in einer Nacht- und Nebelaktion übernahmen. 2014 endete das Sponsoring des Seifenherstellers mit Merlin, woraufhin alle Hinweise auf den Hersteller aus dem Park entfernt wurden. Das Thema der Bahn hätte sich zwar bis auf weiteres halten können, nicht aber die eingebauten Designelemente. Also musste eine neue IP her, weshalb man sich für einen Kinderbuchklassiker entschied, der sich auch gestalterisch ohne großen Aufwand in diesen Themenbereich integrieren ließ. Im Jahr 2016 folgte dann die letzte Fahrt im alten Design, bevor am 18.03.2017 das Gruffalo River Ride Adventure eröffnet wurde.

Die Fahrt selbst bietet eine sehr gesunde Mischung aus statischen Gestaltungselementen und Videoprojektionen. Die Atmosphäre im Inneren ist nun sehr dicht; man hat nun das Gefühl, in dem Boot einem Bach durch einen Wald zu folgen. Die einzelnen Räume erzählen jeweils einen Teil des ersten Kinderbuches, in dem die Maus den Fuchs, die Eule und die Schlange davon abhält, sie zu fressen, indem sie ihnen mit dem Grüffelo – einem bis dahin fiktiven Wesen – droht. In den nächsten Räumen trifft die Maus auf den Grüffelo, der sie ebenfalls fressen möchte, aber dank der Aussage der Maus, dass alle anderen Tiere Angst vor ihm haben, davon absieht. Gemeinsam erklimmen der Grüffelo und die Maus den Aufzug der Anlage und bewältigen anschließend die Schussfahrt in den ehemaligen Baderaum. Dort treffen sie auf die anderen Tiere, die daraufhin die Flucht ergreifen. Diese Szene ist trotz der relativ offenen Gestaltung gelungen und kann durch einige verbliebene Fontänen zumindest teilweise ihren alten Charme bewahren. Auf dem Rückweg zur Station vertreibt die Maus noch den Grüffelo, damit sie endlich in Ruhe ihre Nüsse knacken kann.

Da ich das Franchise nicht kenne, verzichte ich an dieser Stelle auf einen Vergleich. Die Bahn selbst hat definitiv eine Aufwertung erfahren und kann wieder begeistern. Die Mischung aus statischen Gestaltungselementen und den Videoprojektionen funktioniert einfach super und wirkt nirgends deplatziert, so dass man sie trotz der drehenden Gondel eigentlich immer erfassen kann. Generell ist die Anlage jetzt immer recht gut besucht.

Tiger Rock

Die Wildwasserbahn Tiger Rock ist dagegen deutlich weniger besucht, was aber nicht für das neue und deutlich größere Tigergehege gilt, das nun die ehemaligen Freiflächen der Wildwasserbahn nutzt. Hier wurde auch die meiste Arbeit investiert, denn auf eine Sanierung der Wildwasserbahn wurde leider verzichtet. So dümpelt man durch einen Kanal, der durchaus hätte neu beschichtet werden können, und hat dabei freie Sicht auf die Tiere des Geheges, das (zumindest teilweise) um die Bahn herumführt. Das hat schon was, zumal sich die Tiere tatsächlich auch eher in diesen Bereichen aufhalten und man somit wirklich die beste Sicht aus der Wildwasserbahn Tiger Rock hat, aber es hätte gerne noch mehr sein können. Die Ridehardware steht hier im Kontrast zum neuen Design der Anlage und das ist aus meiner Sicht leider eine verpasste Chance. Da Tiger Rock die letzte noch existierende Wildwasserbahn der Gruppe in England ist, ist ein Verschwinden der Anlage in den nächsten Jahren leider absehbar.

Bilder Chessington World of Adventures

Fazit des Besuchs

Chessington World of Adventures bleibt für mich die erste Adresse, wenn es um die drei Themenparks in der Nähe von London geht. Die drei großen Neuerungen der letzten fünf Jahre haben alle ihre Daseinsberechtigung und können ganz oder mehrheitlich überzeugen. Da eine Überarbeitung der Hocus Pocus Hall bereits in Aussicht gestellt wurde, darf man gespannt in die Zukunft blicken. Auf jeden Fall sollte man den Park immer in seine UK-Planung mit einbeziehen, vor allem wenn man noch nie dort war und einen Freizeitpark in der Nähe von London besuchen möchte.

 

Was ist deine Meinung über Scorpion Express, Gruffalo’s River Ride Adventure und Tiger Rock im Freizeitpark Chessington World of Adventures? Schreib es einfach in das Kommentarfeld unter dem Bericht oder besuche unsere Social Media Kanäle:

 

     


Klicke hier, um zur Übersichtsseite von Chessington World of Adventures zu gelangen.