Viel Neues im Freizeit-Land Geiselwind

Seit meinem letzten Besuch im Freizeit-Land Geiselwind hat sich so einiges getan. Im Jahr 2016 wurde der Tier- und Freizeitpark vom Schausteller Mathias Mölter übernommen und erweitert sich seitdem stetig. Interessanterweise entwickelt sich die charmante Kirmes-Resterampe durch immer mehr Kirmesfahrgeschäfte immer weiter zu einem Themenpark.

Verrückte Farm

Den Anfang macht dabei der nette Kinderbereich direkt am Eingang. Die verrückte Farm ist Heimat der Kinderachterbahn Doggy Dog, ein klassischer Big Apple.

Freizeit-Land

Den Charme des alten Freizeitparks kann man auch heute noch im Freizeit-Land entdecken. Die Fahrgeschäfte erhielten hier größtenteils neue Namen, der Shot ‚n‘ Drop Tower T-Rex Tower erhielt eine komplette Umthematisierung mitsamt künstlichem Vulkan, aus dessen Krater man nun auf Volcano herausgeschleudert wird.

Drachenbucht

Wo früher noch Autos parkten, befindet sich heutzutage der Themenbereich Drachenbucht. Der weitläufige Themenbereich bietet fernöstlichen Charme, ohne dabei allzu kitschig zu wirken. Hauptattraktion hier sind die SBF Visa Frisbee Auge des Drachen, der überaus kurzweilige Walkthrough Meister Ling’s magisches Labyrinth und die Drachenhöhle.

Drachen Höhle

Die Drachenhöhle ist die ehemalige Black Hole des Schaustellers Schierenbeck. Der Hell Diver aus dem Hause Zierer ist mit seiner rasanten Achterbahnfahrt in den kleinen Bobs auch heute ein wahres Highlight und sollte deshalb keineswegs ausgelassen werden.

Land der Piraten

Im Land der Piraten befand sich früher die grandiose HUSS-Ecke des Freizeitparks, wo man eine Vielzahl an klassischen Fahrgeschäften der Firma HUSS erleben konnte. Heute befindet sich hier vor allem Jack’s Versteck – ein riesiges Funhouse, sowie eine Vielzahl gut thematisierter Fahrgeschäfte. Leider aber passt hier die neue Schiffschaukel Bounty nicht wirklich ins Bild.

Fluch des Kraken

Auch die Weltrekordsachterbahn Boomerang zählt nun zu diesem Bereich. Die nun als Fluch des Kraken bekannte Anlage überzeugt durch ein stimmiges Gesamtkonzept und den nach wie vor grandiosen Fahreigenschaften. Ich persönlich finde es jedoch Schade, dass die ursprüngliche Gestaltung über den Haufen geworfen wurde, denn die war eigentlich überaus gelungen. Schade, dass ein australischer Themenbereich nicht in das Konzept des Freizeitparks passte.

Safari

Im hinteren Bereich des Freizeit-Lands befindet sich mitten im Wald der Themenbereich Safari. Hier befinden sich neben einigen Kinderfahrgeschäfte der großartige Grusel-Walkthrough Dr Lehmann Horror Lazarett, sowie die Achterbahn Taka Waka.

Taka Waka

Bei der zum Verwechseln ähnlich klingende Achterbahn zu Tiki Waka aus Walibi Belgium, handelt es sich um einen Cyclon Coaster aus dem Hause SBF Visa. Die mittelgroße Achterbahn bietet ein klassisches Figure 8 Design nach Vorbild der Firma Pinfari mitsamt mehreren kleineren Gefällen und einer Vielzahl an Helices, sowie recht unsanft greifenden Bremsen. Die Fahrt ist dabei nicht der Rede wert und wirkt trotz ihres recht neuen Baujahrs in die Jahre gekommen.

Forbidden Kingdom

Der neueste Themenbereich ist das Forbidden Kingdom. Dieser Bereich ist Heimat der Achterbahn Cobra, sowie des Sling Shots Merlin und dem Walkthrough Ramses (das ehemalige Tal der Könige). Die Ausrichtung des Themenbereichs ist ein Mischmasch aller möglichen Abenteuer, sei es nun im mystischen England, bei den alten Ägyptern oder irgendwo im Dschungel. Erstaunlicherweise geht das Konzept auf und das Forbidden Kingdom zeigt sich als überaus stimmiger Themenbereich.

Merlin

Die unangefochtene Hauptattraktion dieses Themenbereichs ist Merlin – ein Sling Shot aus dem Hause Funtime. Die Anlage katapultiert zwei mutige Passagiere in luftige Höhe, wo diese dann mehrere Überschläge erleben. Die Fahrt ist absolut atemberaubend und definitiv eine Empfehlung für jeden, der die recht kurze (und doch sehr lange) Warteschlange auf sich nehmen möchte.

Für mich war es der erste Sling Shot. Obwohl ich bereits über sehr viele Anlagen dieser Art gestolpert bin, war es mir der hohe Preis, der meist als Up-Charge betriebenen Attraktionen, nie wert. Hier im Freizeit-Land Geiselwind ist die Fahrt, wie auch im Skyline Park, jedoch im Parkticket inkludiert und dementsprechend ein Muss für jeden Freizeitpark-Fan, denn die doch recht extrem wirkende Fahrt, ist am Ende schlichtweg einfach nur ein tolles und überraschend sanftes Erlebnis.

Bilder Freizeit-Land Geiselwind

Fazit Freizeit-Land Geiselwind

Das Freizeit-Land Geiselwind hat sich deutlich verändert. Obgleich es bei meinem diesjährigen Besuch deutlich leerer als bei meinen Erstbesuch war, so habe ich hier doch deutlich mehr Zeit verbracht. Mittlerweile gibt es an jeder Ecke etwas zu entdecken, teilweise trifft man sogar auf Attraktionen, die man zuvor noch gar nicht auf den Schirm hatte und man unbedingt ausprobieren möchte. Gerade die selbstgebauten Walkthroughs sind allesamt ein Besuch wert. Ein Besuch lohnt sich daher definitiv, zumal die nächsten Jahre sicherlich noch die eine oder andere Überraschung bieten werden.

 

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Bayerns stärkstes Stück Freizeit

Vorwort

Bereits zwei Mal bin ich bereits auf dem Weg nach München an Bayerns stärkstem Stück Freizeit vorbei gefahren; das erste Mal unwissend von der Existenz des Freizeitparks als Kind, beim zweiten Mal aus Respekt vor meinem Mitfahrer, welcher den Besuch des Parks seit Jahren einer anderen Person versprochen hatte, und einem eher strikten Tagesablaufplan. Da ich meinen Vater auf einer Fahrradtour entlang der Tauber bis zum Main, startend in Rothenburg ob der Tauber, begleitete wurde der gerade einmal 30km lange Schlenker abseits der Autobahn A7 nach Geiselwind endlich in Angriff genommen.

Freizeit-Land Geiselwind

Den Ursprung hat der 1969 eröffnete Freizeitpark als Vogel-Pony-Märchen-Park, eine schon damals außergewöhnliche Mischung. Obgleich Reste des Märchenparks erhalten blieben, so dominieren die Tiergehege den Freizeitpark, welcher seit den 80er Jahren auch vermehrt Fahrgeschäfte vorweisen kann, welche seither die größte Resonanz erzeugen. Dabei ist der Tierpark durchaus ansehnlich und kann ähnlich dem Weltvogelpark im niedersächsischen Walsrode eine große Artenvielfalt in hinreichend großen Volieren und Gehegen vorweisen.

T-Rex World

Gestalterisch wird das Freizeit-Land Geiselwind hingegen dominiert von bereits ausgestorbenen Lebewesen. Neben einer Wegebahn im Dinosaurierlook und zahlreichen Figuren finden die Dinosaurier besonders in der T-Rex World ihre Geltung. Hierbei handelt es sich um eine kleine sehenswerte Ausstellung mit Animatroniks, welche gekonnt in Szene gesetzt wurden. Interessanter Weise konnte mich die Ausstellung hier mehr überzeugen als die geführte Ausstellung neueren Baujahrs Era T-Rex im portugiesischen Freizeitpark Zoomarine, trotz des deutlich geringeren Ausmaßes.

T-Rex Tower

Vor der Halle befindet sich mit dem T-Rex Tower ein Shot ‚n‘ Drop des Herstellers HUSS, eine zumindest auf deutschen Kirmessen mittlerweile ausgestorbene Vertikalfahrt. Während Robrahns Countdown unter Fleur durch Frankreich reist und Goetzkes Freefall an den australischen Freizeit- und Wasserpark Adventure World bei Perth verkauft wurde, blieb Roies Shot ‚n‘ Drop als einzige Anlage in Deutschland erhalten. Wie auch die bereits erwähnten Türme liefert auch der T-Rex Tower eine grundsolide Fahrt mit einem sehr schönen Abschuss nach oben und Fall nach unten. Trotz, im Vergleich zum Hersteller S&S Sansei, fehlender negativer Beschleunigung macht mir die Fahrt durch den wunderbaren Abschuss auf einem HUSS Turm stets ein wenig mehr Spaß, obgleich hier bereits nach einem Fahrtzyklus das Ende der Fahrt erreicht ist.

Die HUSS Ecke

Neben zwei Wasserbecken mit Nautic Jets und Wasserrondell, welche stets die längste Wartezeit vorweisen konnten, befindet sich eine Ecke ausschließlich bestehend aus Fahrgeschäften aus dem Hause HUSS, wie man sie zuvor auch, in einer ähnlichen Konstellation, in den niedersächsischen Freizeitparks Heide Park und Serengeti Park, erleben konnte. Neben einem schicken Condor namens Ikarus und einem Ranger namens Shuttle kann man hier noch eine Enterprise, sowie einen Break Dance fahren. Dabei bieten alle Fahrgeschäfte eine durchaus lange Fahrweise mit mehr oder weniger ausgewogenen Fahrprogrammen. Interessant und zugleich ein wenig störend empfand ich dabei die Beschleunigungsphasen beim Ranger, da er im Tal immer abgebremst hatte, was beim baugleichen Fahrgeschäft Fliegenden Hai im Hansa Park jedoch nie der Fall war.

Wildwasserbahn

Folgt man den Wegen weiter stößt man an deren Ende auf die große Wildwasserbahn mit ihren drei Schussfahrten. Hierbei handelt es sich um eine leicht abgewandelte und durch eine weitere Abfahrt ergänzte Variante des Standardmodells des französischen Herstellers Reverchon. Obwohl die Anlage durch ihre große Rückwand stark an eine Kirmes vergangener Tage erinnert, so ist die allgemeine Gestaltung der Anlage, besonders durch den sehr nett gestalteten Wartebereich, doch gelungen.

Nachdem der Einbaum die Station verlassen hat dümpelt man ein wenig durch die Fahrrinne entlang der Wartungshalle des Freizeit-Land Geiselwind ehe es den ersten Lift empor geht. Oben angekommen absolviert man eine kleine Kurve hinter der Rückwand auf Rollen bis ein Reibrad das Boot in die erste Schussfahrt schiebt. Diese ist als doppeltes Gefälle ausgeführt und entlässt einen ein wenig angefeuchtet in den weiteren Streckenverlauf. Eine S-Kurve später geht es erneut hinauf und eine kleine Rechtskurve fügt sich an. Nun folgt die kleinste Abfahrt der Anlage und so schnell wie dieser kam, so schnell ist das Ende der Auslaufstrecke bereits erreicht und man vollzieht rasant eine weitere Rechtskurve. Nach einer etwas längeren Geraden sammelt das Boot zum letzten Mal an Höhenmetern an. Oben angekommen wiederholt sich das Spiel wie vor der ersten Abfahrt, doch nun folgt eine hohe Schussfahrt ohne Unterbrechungen. Unten angekommen wird man ordentlich befeuchtet just bevor es die restliche Strecke in Richtung der Station geht. Durch ausgeklügelte Technik, die mir bei der Anlage tatsächlich zum ersten Mal aufgefallen ist, werden die Boote kurz angehalten und sanft auf das Förderband der Station gelegt ohne dabei gegen die anderen Boote zu knallen.

Top of the World

Aus technischer Sicht ähnlich interessant, aber in deutlich größeren Dimensionen, ist der Aussichtsturm Top of the World, welcher sich kurz und knapp als 132 Personen fassendes Monstrum beschreiben lässt. Das ehemals größte transportable Fahrgeschäft der Welt misst insgesamt eine Höhe von 95 m, wobei eine Fahrhöhe von 72 m erreicht wird. Erbaut wurde die Anlage Mitte der 90er Jahre von Nauta Bussink für den Bremer Schausteller Finnendahl, welcher die 270 t schwere Konstruktion bis zum Jahr 1998 betrieb. Dabei ist das Hochfahrgeschäft, im Vergleich zu den modernen Freifalltürmen des Herstellers Funtime, sehr massiv, was bereits an den vier Auslegern auffällt. Der Turm selbst ist relativ breit ausgelegt, was den Transport sicherlich nicht gerade einfach gemacht hatte. Die Antriebstechnik der Gondel hingegen ist sehr einfach und erfolgt über zwei Stahlseile die auf- bzw. abgerollt werden und somit das Gegengewicht heben bzw. senken und dadurch die Position der Gondel beeinflussen. Nachdem die Gondel ein wenig angehoben wurde wird über eine Stromschiene die Versorgung der Motoren für die Drehbewegung der Gondel sichergestellt. Die Fahrt selbst ist in beiden Bewegungen jedoch relativ langsam und bietet somit einen guten Blick auf den Freizeitpark. Dabei ist auch die klimatisierte Gondel eine Besonderheit ohne Gleichen, denn die meisten Plätze sind als Stehplätze konzipiert und in zwei Reihen ausgeführt. Die Sicht aus den Fenstern ist dabei überraschend klar, denn es fehlen jegliche Kratz- und andere Verschleißspuren.

Drehgondelbahn

Recht unscheinbar und selbst von oben leicht zu übersehen steht mit der Drehgondelbahn ein wahres Unikat an Achterbahn im Freizeit-Land Geiselwind. Hierbei handelt es sich um den einzigen Spinning Coaster der Firma Zierer, welcher seit dem Jahr 1994 seine Runden im Park dreht. Dabei ist bereits dieser Fakt spannender als das eigentliche Layout der Anlage, denn hier absolviert man nur ein einfaches Oval mit einer abwärtsführenden Helix in der Mitte dessen. So einfach die Strecke scheint, so gut bringt sie die Gondeln in Drehung, so dass eine durch und durch lustige Fahrt entsteht. Drei Runden geht es dabei durch den Streckenparcours ehe die Gondeln automatisch in der Station ausgerichtet werden.

Es ist schon seltsam nur eine Achterbahn dieser Art aus dem Hause Zierer vorfinden zu können, denn das Potential heutzutage ein Kassenschlager zu sein zeigen derzeit die kompakten Spinning Coaster aus dem Hause SBF Visa mit ihrem noch einfacheren Layout. Gerade für kleinere Freizeitparks wäre eine Anlage wie die Drehgondelbahn mehr als ideal, so dass eine Neuauflage dieses Klassikers sicherlich nicht die schlechteste Idee wäre.

Boomerang

In einer Flucht mit dem Aussichtsturm Top of the World und der Drehgondelbahn steht die größte Achterbahn Geiselwinds, ein Vekoma Boomerang. Obwohl dieser von außen relativ normal wirkt handelt es sich hierbei um eine aufwändig gestaltete Anlage im australischen Stil, inklusive der namensgebenden Wurfwaffe. Der Zugang erfolgt bei dieser Anlage um den Maschinenraum herum, woraufhin man sich direkt in der Station befindet. Diese vibriert bei Durchfahrt des Zuges im Vergleich zu ähnlichen Anlagen kaum, weswegen interessanterweise Fernseher die Station zieren.

Nachdem der Mitnehmer den Zug gegriffen hat wird dieser langsam die erste Rampe hinauf gezogen. Oben angekommen klinkt dieser automatisch aus, woraufhin der Zug diese hinab fährt und folglich mit Höchstgeschwindigkeit die Station durchquert. Daraufhin schießt er die erste Fahrfigur empor und steht infolgedessen das erste Mal kopfüber, ehe es in der zweiten Hälfte der Cobra Roll erneut überkopf geht. Ein klassischer Looping, welcher bereits vorwärts kraftvoll durchfahren wird, fügt sich an. In dessen Ausfahrt greifen bereits die ersten Bremsen und reduzieren somit die Geschwindigkeit kurz bevor der Zug in eine Liftkette einklinkt. Diese wiederum führt den Zug erneut auf Maximalhöhe ehe ein Mechanismus diese senkt und somit den Zug freigibt. Nun geht es rückwärts die zweite Rampe hinunter und mit Höchstgeschwindigkeit in den Looping, welcher nun deutlich spürbar an Druck gewonnen hat. Die Cobra Roll hingegen wird dementsprechend etwas langsamer durchfahren bevor es erneut in die Station geht und die Bremsen greifen. Die Fahreigenschaften sind dabei, ähnlich den Exemplaren aus den belgischen Freizeitparks Bellewaerde und Walibi Belgium, überaus gut und laden insgeheim zu mehreren Fahrten ein.

Cobra

Auf dem Platz der ehemaligen Achterbahn Marienkäferbahn, welche aus Kosten- und Altersgründen das Freizeit-Land Geiselwind verlassen hat, befindet sich in diesem Jahr die Achterbahn Cobra des Schaustellers Agtsch. In den Jahren zuvor wurde der Platz bereits von zwei Wilden Mäusen, der Dunkelachterbahn Black Hole und einer Geisterbahn belegt, was einerseits verständlich ist, andererseits durch das bereits große Angebot an Fahrgeschäften nicht unbedingt benötigt wird. Durch die Absperrungen entlang der Anlage wirkt dieser Platz nicht sonderlich schön, hier wäre eine nicht temporäre Attraktion in Zukunft sicherlich von Vorteil.

Blauer Enzian

Direkt nebenan befindet sich ein Blauer Enzian mit gleichem Namen aus dem Hause Mack. Wie viele Fahrgeschäfte im Freizeit-Land Geiselwind handelt es sich auch hier um eine ehemalige Reiseanlage, was man an den zwei Wasserbecken, welche die Sohle der Anlage erschweren, sehen kann. Da die Brücke oberhalb der Station nicht aufgebaut wurde geschieht der Ausstieg auf derselben Seite wie der Einstieg, weswegen eine Zugseite verschlossen wurde.

Die Fahrt beginnt mit einer weiten Linkskurve, woraufhin sich ein gemächlicher Anstieg anschließt. Oben angekommen vollführt der Zug eine linksführende Abwärtshelix ehe es eine steilere Gerade empor geht. Nun vollführt der Wagenverbund eine weite abwärtsführende Rechtskurve, unterquert die eben passierte Strecke und umrandet die erste Abwärtshelix in einer weiteren Linkskurve. Mit nun deutlich mehr Schwung durchquert man nun die Station und anschließend Runde für Runde den Parcours. Bis auf den abrupten zweiten Richtungswechsel immer wieder eine nette Fahrt.

Fränkischen Weinfahrt

Neben einem 4D Kino, bei dem derzeit ein Film im Stil von Jurassic Park gezeigt wird, bietet das Freizeit-Land Geiselwind noch einige Rundfahrgeschäfte, welche allesamt gut gestaltet wurden. Hierbei fällt jedoch nur bei der Fränkischen Weinfahrt, einer Teetassenbahn, der regionale Bezug des Parks auf. Alles andere ist bayerisch, wodurch sich auch die Gastronomiepreise in einem guten Rahmen bewegen.

Bilder Freizeit-Land Geiselwind

Fazit Freizeit-Land Geiselwind

Das Freizeit-Land Geiselwind ist ein ziemlich dufter Vergnügungspark. Die Fahrgeschäfte sind allesamt in einem sehr guten Zustand und wirken im Allgemeinen sehr gepflegt, ebenso die Gartenanlagen. Die Wegeführung erinnert trotz parzellenartiger Aufteilung der Fahrgeschäfte nicht an das Computerspiel Roller Coaster Tycoon, einen Zustand wie man ihn beispielsweise im hinteren Teil des Erse Parks in Uetze erleben kann, so dass ein stimmiger Gesamteindruck entsteht. Zwar kann man die Herkunft vieler Fahrgeschäfte nicht leugnen, jedoch entsteht keinesfalls der Eindruck einer Dauerkirmes, was durch die nette Einbindung der Fahrgeschäfte erzeugt wird. Das Freizeit-Land Geiselwind zumindest schafft es mit Leichtigkeit seine Besucher für einige Stunden gut zu unterhalten und bietet darüber hinaus ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, weswegen ich den Park durchaus als Bayerns stärkstes Stück Freizeit bezeichnen möchte, wodurch der parkeigene Slogan treffsicherer nicht sein könnte (die Konkurrenz in diesem Bundesland ist jedoch sehr überschaubar).

 

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Nemesis Inferno im Regen

Vorwort

Wenn einem an einem Sonntag nichts besseres einfällt als in den Thorpe Park zu fahren und dabei jegliche Wettervorhersagen gekonnt ignoriert und sich vom Sonnenschein am Sonnabend hat blenden lassen, so kann es passieren, dass sich das englische Wetter von seiner vermeintlich typischen Seite zeigt und somit für einen sehr nassen Besuch sorgt. Was tut man nicht alles für eine Fahrt auf Nemesis Inferno…

The Island like no other

Betritt man den Park, so hat man immer noch dieses einmalige Gefühl in eine völlig andere Welt einzutauchen – was einem Freizeitpark in der Regel kaum gelingt. Jedoch wird der Blick von der Brücke aus seit diesem Jahr etwas getrübt, denn während die linke Seite ein idyllisches Panorama wiedergibt, so wird die Sicht auf die rechte Seite nicht mehr von Tidal Wave und Stealth dominiert, sondern durch den eher ungünstigen Blickwinkel auf The Swarm gestört.

Storm Surge

Obwohl es die ganze Zeit geregnet hatte, hatte gerade die Neuheit aus dem letzten Jahr regen Andrang. Die Warteschlange der Storm Surge Rundbootrutsche war bis zum Nachmittag gut gefüllt, was sicherlich nicht nur auf die geringe Kapazität der Anlage zurückzuführen ist. Die Fahrt in der kleineren Version des Spinning Rapids Ride von WhiteWaterWest ist gemächlich und versetzt einem durch die engen Kurvenradien und die dadurch resultierende Häufigkeit der Bremsmatten kaum in eine bemerkenswerte Drehung – wie man sie Beispielsweise im Rio Dorado des Hansa Parks erleben kann. Wie auch andere Anlage des Types macht die Anlage nur mit sehr viel Glück nass, wären da nur nicht die Wasserstrahlen und Wasserkanonen zum Ende der Fahrt. Während ersteres schon in den Cypress Gardens in Florida den Gästen zu einer Abkühlung verhalf, so reicht dieses im vergleichsweise kalten Surrey natürlich nicht aus, so dass einige Wasserkanonen für die Parkgäste bereitgestellt wurden, welche lustiger Weise eine recht hohe Reichweite haben. Sollte man nicht gerade frontal mit diesen beschossen werden, so ist der Nässegrad durchaus angenehm. Der Umstand das der eh nie besuchte Kleinkinderbereich für die Anlage niedergerissen wurde war begrüßenswert.

Tidal Wave

Die wohl beliebteste Attraktion des ganzen Tages befindet sich nur einige Meter von Storm Surges Eingang entfernt, ein Schelm der dabei an die Indoorachterbahn X:\ No Way Out denkt. Es handelt sich natürlich um die großartige Shoot the Chutes Anlage Tidal Wave des Herstellers O.D. Hopkins, welche ihre eh schon oberflächlich durchnässten Fahrgäste nun auch noch die Unterwäsche ordentlich durchweicht. Was man nach der Fahrt in den Ganzkörpertrocknern sehen konnte bestätigt diese These zumindest eindeutig.

X:\ No Way Out

Die Vekoma Enigma Achterbahn X:\ No Way Out hatte am frühen morgen einen Ausfall, da man jedoch die Parkgäste einfach so vor der Anlage im Regen hat warten lassen, anstelle in der eh viel zu langen überdachten Warteschlange, haben sich nach und nach immer mehr Leute angereiht, was bei einer Achterbahn wie X:\ No Way Out ein doch eher seltener Anblick ist. Die längste und wohl auch einzige, rückwärtsfahrende Dunkelachterbahn der Welt ist eine oftmals unterschätzte Achterbahn, was unter anderem an der familienfreundlichen Fahrweise der Anlage liegen kann. Leider ist es seit der Installation eines Lichteffekts über einem der Blockbereiche viel zu hell um die Dunkelheit der Halle als Vorteil auszunutzen. Nun geht es zwar immer noch planlos durch die Halle, dafür kann man aber die Strecke neben sich und welche man bereits absolviert hat sehen. Das Computervirusleitmotiv ist weiterhin überaus seltsam, macht aber diese Achterbahn schlussendlich aus; jedoch wäre es ungemein förderlich einen Soundtrack innerhalb der gesamten Anlage einzuführen.

Nemesis Inferno

Unweit des brillant in Szene gesetzten Fischerdorfs Amity Cove geht es ein wenig tropischer oder besser gesagt feuriger zu. Innerhalb eines Vulkans befindet sich die Station zu Nemesis Inferno, der jüngere Bruder der Achterbahn Nemesis aus dem Schwesterpark Alton Towers. Glücklicher Weise sind beide Bahnen grundverschieden und teilen sich neben der Vorliebe zu etwas spezielleren Layouts nur den Bahntyp. Nach dem First Drop auf Nemesis Inferno absolviert man eine beschwingte S-Kurven Kombination durch einen Tunnel, normalerweise in Kombination mit einem Nebeleffekt, bevor man in den Lift einhakt. Nun folgt auch schon der Steilkurvendrop mit anschließenden Looping und Zero-G Roll, welche sehr intensiv befahren werden. Es folgt eine Kurve ehe man sich in einem Korkenzieher erneut Überkopf sieht, untypisch für diesen Bahntyp folgt nach einer weiteren Kurve der zweite Teil der Interlocking Corkscrews, welche einem im hinteren Teil des Zuges ordentlich mitziehen. Weitere Kurven und eine Helix schließen sich an bis man rundum glücklich in der Bremse von Nemesis Inferno steht.

Es ist der eine große Unterschied der Nemesis Inferno besser macht als den ersten Inverted Coaster auf europäischen Boden. Hier hat man nicht das Gefühl, dass die Strecke ruhig noch länger hätte sein können, hier absolviert man auch nicht zwei langsamere Wenden die beide in einer Inversion münden und hier wirbt man auch nicht der intensivste Coaster der Welt zu sein, was man schon bei der Eröffnung nicht war. Nemesis ist eine gute Bahn mit einer riesigen Fangemeinschaft, einem einzigartigen Layout, welches die Einschränkungen der Umgebung gut ausnutzt, nur ist das Erlebnis in all seiner zugeschriebenen Intensität nicht so zufriedenstellend wie hier bei Nemesis Inferno.

Detonator

Thematisch zum Inverted Coaster Nemesis Inferno gehört in unmittelbarer Nähe der Fabbri Mega Drop Detonator, welcher nicht die traditionelle Anordnung der Sitzplätze hat, sondern diese kreisförmig ausgelegt hat. Die Fahrt in einem Fabbri Turm gestaltet sich immer als überragend, da hier lustiger Weise beim hochfahren eine Feder gespannt wird, woraufhin beim Ausklinken spürbar höhere negative G-Kräfte erzeugt werden als bei einem Intamin Freifallturm. Seltsamer Weise gestaltete sich die Bremsung unerwartet sanft.

Slammer und Samurai

Eine weitere interessante Anlage in dem Bereich rund um den Inverted Coaster Nemesis Inferno ist die S&S Power Sky Swat Slammer. Wie es der Zufall so wollte ist die Anlage zur Zeit gesperrt und öffnet wohl erst zu Halloween wieder. Da dieses auch auf der Internetseite bekannt gegeben wurde, ist der Wegfall einer Fahrt nicht so erschütternd wie es im Mai 2010 war, denn wenn man schon einmal in den Genuss einer Sky-Swat-Fahrt gekommen ist, so möchte man diese schon gerne wiederholen. Einige Meter weiter konnte man den Mondial Top Scan Samurai halbwegs abgebaut im Weg rumliegen sehen, praktischer Weise so gesetzt, so dass man auch keine Fahrt in der Parkeisenbahn tätigen konnte. Spekulationen zufolge soll die Anlage saniert und neu lackiert werden.

Saw – The Ride

Saw – The Ride hat sich nach seinem katastrophalen zweiten Jahr wieder dem Guten zu gewendet, zumindest was die Geschwindigkeit der Anlage und dem Zustand der Bügel angeht. Die Wagen brettern, vollkommen heile, die Strecke ab, so dass die Ungleichheiten während der Fahrt kaum ins Gewicht fallen. Das größte Verbrechen an der Achterbahn bleibt aber nach wie vor bestehen, die Fastpass-Warteschlange existiert immer noch und sorgt im Allgemeinen dafür das die Wartezeit in der Stand-By Line gefühlt um einiges langsamer vergeht. Es ist praktischer wenn sich eine Schlange bewegt und diese nicht minutenlang still steht, nur weil die andere Seite zur Zeit ins Gebäude gelassen wird. In dieser Hinsicht und zum Wohl des Ambiente, welches durch die Aufteilung vor und auf der Treppe zerstört wurde, wünscht man sich das alte System zurück.

Colossus

Die 10 Inversionen Achterbahn Colossus, welche neben ihrem Namen auch noch den Soundtrack mit Colossos aus dem Heide-Park teilt, ist ein Musterbeispiel für die Gestaltung einer Achterbahn, denn so wie hier die Wege verlaufen, vor allem die Warteschlange, ist einfach nur atemberaubend schön; sofern man über die blau lackierten Tunnel hinwegsehen kann.  Die Fahrt in der von Intamin erbauten Anlage gestaltet sich auch auf Weiteres in den ersten drei Inversionen als arg grenzwertig, alles was darauf folgt von den zwei wunderbaren Korkenziehern, über die vier aneinander folgenen Heartlinerolls zu der finalen, jedoch richtungsverkehrten Rolle, ist einfach schön oder wie bei der letzten Rolle einfach nur überragend. Was Intamin mit dieser Inversion erschaffen hat ist schlichtweg perfekt.

Flying Fish

Auf dem Weg zur Neuheit des Jahres kommt man an einem Blauen Enzian des Herstellers Mack Rides mit dem Namen Flying Fish vorbei. Zuvor in einer Sackgasse gelegen kommen nun des öfteren fahrwillige Besucher vorbei, was jedoch nicht heißt, dass die Schlange hier voll wird; der Zug fährt nur öfter. Flying Fish bietet durch die breiten Wagen ein ungewohntes und seltsames Fahrgefühl auf einem Powered Coaster dieser Art. Zwar hat man auch in den normalen Zügen das Gefühl gegen die Stützen zu stoßen, sobald man die Arme hebt, hier scheint es aber ausgeprägter.

The Swarm

Seltsamer Weise erzeugen die Close Calls bei der Bollinger und Mabillard Achterbahn nebenan dieses Gefühl nicht und im Generellen ist es bei der Anlage schwer zu sagen ob und wo sie überhaupt Gefühle auslöst. Die linke Seite des Zuges erlebt bei The Swarm beispielsweise eine sehr schwache Fahrt, während die Passagiere der rechten Seite eine grundsolide Achterbahnfahrt erleben. Allem voran ist es ein  deutlich imposanteres Erlebnis oben rüber als unten drunter die erste Inversion und gleichzeitigen First Drop zu erleben. Die nachfolgenden Inversionen werden auf der rechten Seite allesamt intensiver durchfahren und selbst der Inclined Loop macht durch den inneren Radius deutlich mehr Spaß.

Kaum eine andere Achterbahn machte die Einordnung so schwer wie The Swarm. Während die linke Seite sogar schwächer daherkommt, so ist die rechte Seite mit dem Fahrerlebnis überaus nett, aber mehr dann auch wieder nicht. Sie ergänzt das Portfolio des Parks und sorgt dafür, dass ein paar mehr Menschen in diesen Teil des Parks kommen, auch wirkt der Park durch die Erweiterung nicht mehr so klein.

Rumba Rapids

Auf Grund des eher beschiedenen Wetters wurden die meisten Fahrgeschäfte links liegen gelassen, auch war die Intamin Accelerator Achterbahn Stealth geschlossen. Da die Fahrprogramme bei allen Rund- und Hochfahrgeschäften aber kaum der Rede wert sind, was im übrigen auch der überdimensionierten Druckluftschaukel Rush aus dem Hause S&S Power gilt, ist dieses nicht unbedingt tragisch. Neben Storm Surge und den Rumba Rapids, einer Raftinganlage mit einem Nässegrad bei dem man am Ende der Fahrt trockener aussteigt als man eingestiegen ist, wurde keine Wasserbahn besucht. Zu den Rumba Rapids ist zu erwähnen, dass die Anlage nicht nur über Potential verfügt, sondern auch mit dem vorhandenen Soundtrack überzeugen kann. Diese Anlage ist zwar genauso nass wie die meisten anderen europäischen Raftinganlagen auch, jedoch durchaus nett angelegt, was man bei Alton Towers Katanga Canyon nicht sagen kann.

Fazit Thorpe Park

Der Thorpe Park ist ein durchaus netter Vergnügungspark. Das Klientel des Parks ist im Allgemeinen jung, so kann man hier einige Familien entdecken, jedoch ohne kleinere Kinder – diese sind im Umkreis von 15 Meilen in den Freizeitparks Chessington World of Adventures und Legoland Windsor eh besser aufgehoben. Durch seinen Ruf als Thrill Capital zieht er natürlich auch eine Klientel an, die man nicht so gerne in einem Park sieht, im Allgemeinen konnten sich aber alle Besucher benehmen. Die ach so „schmuddelige“ Parkkarte mit ihren versteckten Details ist auch auf weiteres nicht so widerlich wie sie viele darstellen – eher erinnert sie an so manches Detail, welches man im Miniatur Wunderland finden kann. Klar über den Stil kann man streiten und vielleicht wäre ein seriöser Auftritt besser, aber so ist man halt in Großbritannien.

 

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