Sik!

Seit meinem ersten Besuch im Flamingo Land Anfang 2013 wurden viele neue Fahrgeschäfte eröffnet. Zwei der großen Neuzugänge (Hero und Twistosaurus), über die ich in diesem Bericht berichte, befanden sich damals noch im Bau. Während der Covid-19-Pandemie wurde die 10-Inversion-Achterbahn Sik installiert. Da die pandemiebedingten Einschränkungen nun der Vergangenheit angehören, konnte die Bahn endlich zur Saison 2022 eröffnet werden. 

Twistosaurus

Twistosaurus ist eine Junior-Twister-Achterbahn von Zamperla und kommt ohne viel Thematisierung daher. Sie passt jedoch gut in den Dino Stone Park Themenbereich. Die Fahrt selbst ist eine nette kleine Familienachterbahn mit einigen Haarnadelkurven und einer Helix, die die Wagen zum Trudeln bringt. Das Fahrerlebnis ist relativ magenfreundlich und ein toller Spaß für die ganze Familie.

Sik

Für alle Freunde von Colossus im Thorpe Park, die im Norden des Landes wohnen, gibt es endlich ein ganz ähnliches Fahrerlebnis in Yorkshire. Obwohl es sich um die Erstinstallation der Achterbahn handelt, ist Sik eigentlich eine ziemlich alte Bahn. Die Achterbahn sollte 2012 im brasilianischen Freizeitpark Hopi Hari eröffnet werden, wurde aber aufgrund der finanziellen Situation des Parks und eines ziemlich kuriosen Leasingvertrags nie installiert. Das Fahrgeschäft wanderte von Parkplatz zu Parkplatz und nach einem kurzen Aufenthalt in den Movie Animation Park Studios in Malaysia wurde es schließlich von der Familie Gibb gekauft.

Was das Erlebnis so einzigartig macht, ist die Geschichte der Bahn und der erweiterte Freiheitsgrad, der durch das verwendete Rückhaltesystem entsteht. Im Vergleich zu Colossus hat das Layout einen veränderten First Drop, doch die restliche Strecke, bestehend aus einem Looping, einem schönen Airtime-Bump in einen Tunnel, einer Cobra Roll, zwei Corkscrews und insgesamt fünf Heartline Rolls (vier davon direkt hintereinander), ist so ziemlich die gleiche. 

Obwohl es sich um eine neue Bahn im Flamingo Land handelt, wird man bei dieser Achterbahn ganz schön durchgeschüttelt. Verglichen mit Colossus, die abgesehen von den ersten drei Inversionen einen guten Fahrkomfort bietet, oder Altair in der Cinecittà World in Rom, die mit dem gleichen Layout und Zugdesign ausgestattet ist, ist Sik nicht das geschmeidige Erlebnis, das man vielleicht erwartet. Die Bahn macht zwar immer noch Spaß, aber sie könnte auch viel besser sein, wenn sie etwas ruhiger laufen würde. 

Hero

Ein weiteres Achterbahnmodell, das für sein Fahrerlebnis berüchtigt ist, ist der Zamperla Volare. Dieser kleine Flying Coaster steckt dich in einen Käfig und quetscht dich wie eine belegte Semmel, bevor er dich auf äußerst schmaler Grundfläche durch ein mehrstöckiges Layout schickt. Dabei bietet die Bahn eine Reihe sehr cooler Heartline-Rolls und ein paar richtig enge Haarnadelkurven. Es ist keine große Überraschung, dass die meisten Achterbahnfans dieses Achterbahnmodell nicht mögen. Ich persönlich finde, dass die Zamperla Volare richtig viel Spaß machen und ein überraschend geschmeidiges Fahrerlebnis bieten. An diesem Modell gibt es nichts auszusetzen und schon gar nicht an Hero. Die Fahrt ist einfach gut. 

Bilder Flamingo Land

Fazit Flamingo Land

Das Flamingo-Land ist immer noch ein ziemlich einzigartiger Tier- und Freizeitpark. Mit den jüngsten Veränderungen wirkt der Park jetzt viel kohärenter. Der 2022 hinzugefügte Sik fügt sich gut ein und hat einen sehr ansprechenden Stil. Besonders der Bahnhof von Sik hat ein tolles Flair und der Zug mit dem dunkel gefärbten Union Jack ist schon ziemlich cool.

 

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Das Vermächtnis der Dinocittà

Die Geschichte der Cinecittà World

Die Historie des Filmstandorts Rom reicht bis ins Jahr 1937 zurück, als hier die Filmstadt Cinecittà gegründet wurde. Ausgestattet mit den damals modernsten Ateliers Europas, einem Backlot und einer Kopieranstalt, wurden bis zum Jahr 1943 gut 300 Filme produziert. Bombardiert von den Alliierten und von den Nazis geplündert wurde die Filmproduktion nach Venedig verlegt. Nach Kriegsende diente die Filmstadt zwei Jahre lang als DP-Lager, ehe die Filmproduktionsstätte zu ihrem eigentlichen Nutzen zurückfand. In den 50er Jahren erlebten die Cinecittà Studios ein goldenes Zeitalter, wohl auch durch die Filmförderung des italienischen Staates, und diente als Filmstätte bedeutsamer Hollywoodfilme wie z.B. Ben-Hur.

Auf Grund stetig steigender Nachfrage und begrenzter Studiokapazitäten gründete der Produzent Dino de Laurentiis, mit der Dinocittà, das damals größte Filmstudio der Welt, ebenfalls im Süden der italienischen Hauptstadt. Hier entstanden vor allem historisch-monumentalische Filme wie Barabbas (Italien 1961, Richard Fleischer), Waterloo (Italien/UdSSR 1969, Sergej Bondartschuk) und John Hustons Mammutwerk La Bibbia (Italien 1966). Auf Grund der Anfang der 70er Jahre zurückgefahrenen Subventionen konnte sich das Filmstudio jedoch nicht lange halten und so wurde im Jahr 1973 das Gelände an den italienischen Staat verkauft. Dino de Laurentiis produzierte fortan in den Vereinigten Staaten und die Dinocittà blieben ungenutzt; obgleich nicht vergessen. Pläne Anfang der 2000er Jahre die Studios unter dem Namen Roma Studios zu führen wurden rasch verworfen und die Cinecittà Holding übernahm das Gelände.

Ursprünglich für das Jahr 2012 geplant eröffnete der Filmpark Cinecittà World im Sommer 2014 zum ersten Mal seine Pforten. Unbezahlte Rechnungen und mangelnde Besucher, trotz der erstaunlicher Weise mal nicht zu hoch gegriffenen 1.5 Millionen anvisierten Besucher, ließen den Park schnell in einem negativen Licht dastehen. Kurzfristige Absagen von saisonalen Events und der geplanten Winteröffnung sorgten zudem schnell für Zweifel, ob der Park jemals wieder öffnen würde. Nach einer Umstrukturierung über die Wintermonate öffnete der Park jedoch pünktlich zu Ostern.

Parkrundgang

Durch ein aufwendig gestaltetes Eingangsportal betritt man den Park direkt in die Cinecittà Street, der Main Street des Parks, inspiriert nach dem New York der 20er Jahre. Obwohl das Set nur generisch angelegt ist, also keinem Film nachempfunden wurde, versprüht dieser Bereich sehr viel Charme, sofern er nicht auf Grund mangelnder Besucher wie eine Geisterstadt wirkt. Die Gestaltung ist im Allgemeinen sehr hochwertig und mit allerhand Details bestückt, so dass der erste, sowie auch letzte Eindruck des Parks zwangsläufig ein positiver ist.

Aktium

Zur linken der Mainstreet erstreckt sich das Set um Aktium, einem aufwändig gestalteten Super Splash aus dem Hause Mack Rides. Dieser soll die Seeschlacht bei Actium darstellen, in der sich Octavian, der spätere Kaiser Augustus, gegenüber Marcus Antonius und der ägyptischen Königin Kleopatra VII behauptete und sich dadurch die Alleinherrschaft im Römischen Reich sicherte. So gewalttätig besagte Schlacht war, so imposant zeigt sich der Bereich um die Anlage und erneut merkt man, dass in der Cinecittà World mit Qualität geklotzt statt gekleckert wird.

Nachdem man die großzügig ausgelegte Warteschlange hinter sich gelassen hat kann die Fahrt auch gleich beginnen. Ohne großes Vorspiel geht es direkt den ersten Lifthügel hinauf, wo man sich in einer ruppigen Kurvenfahrt dem ersten Gefälle nähert. Dieses verläuft, ähnlich diversen größeren Spillwateranteranlagen, ohne große Spielereien direkt ins kühlende Nass. Eine Wendekurve später klettert das Boot erneut gen Himmel und absolviert ebenfalls eine recht ruppige Linkskurve. Wo sich bisweilen die Anlage für diese Achterbahnart recht untypisch zeigte wird in der zweiten Schussfahrt der wahre Charakter offenbart. Mit ordentlich Schwung passiert man nun ein Tal und hebt auf dem angrenzenden Hügel ein wenig ab ehe man mit dem Wasser in Berührung kommt. Nach etwas Rumgeschippere durch den Kanal erreicht man alsbald die Station und wird unter tosenden Applaus vom Personal verabschiedet.

Aktium ist ein netter Spillwaterersatz, der jedoch die Grenzen dieser Achterbahn zeigt und den Grund offenbart, warum fast alle anderen Anlagen dieses Typs Drehteller anstelle von Kurven für die Wendemanöver nutzen. Abgesehen von den eckigen Kurvenpassagen fährt sich die Anlage ohne sonstige Mäkel, obgleich der Nässegrad gerne etwas höher hätte sein können.

Studio 1

Über den Piazza Dino de Laurentiis mit all seinen Springbrunnen und Fontänen und vorbei am Studio 1, in dem, typisch für Italien, eine Zaubershow stattfand, die bis auf die zeitintensive Gedankenlesenummer (welche nur auf Italienisch dargeboten wurde), sehr professionell inszeniert wurde, jedoch leider nicht ganz so sehenswert war, wie die vergleichbare Show im Movieland Park, geht es zur größten Attraktion der Cinecittà World, der 10-Inversionsachterbahn Altair CCW-0204.

Altair CCW-0204

Vielen ist dieser Achterbahntyp bereits aus dem englischen Freizeitpark Thorpe Park bei London bereits hinreichend bekannt, doch im Gegensatz zu dem einstigen Rekordbrecher, befördert man die Fahrgäste ein wenig schneller und ohne störanfälligen Kettenlift auf die Ausgangshöhe von 33m und schleudert diese dann, nach einem aufregenden Start, in Zügen ohne Schulterbügel durch die Überschlagselemente. Ein wuchtiges Raumschiff dient als überdimensioniertes Stationsgebäude, in dem die Menschheit nach mehr als vier Jahrtausende zur Erde zurückkehrt und sich die Frage stellen muss wer denn nun der Außerirdische ist, die sich hier entwickelten Lebewesen, oder wir, die sie im 22. Jahrhundert verlassen hatten?

Während die Hintergrundgeschichte zu Altair viel Raum für philosophische Diskussionen bietet, so direkt geht es mit dem Wagenverbund, dessen Bügelsystem sehr dem der Wasserachterbahn Divertical im Mirabilandia ähnelt, dem Lifthügel empor. Oben angekommen passiert man recht gemächlich die Kuppe und stürzt sich sogleich gen Boden. Mit ausgeprägter Geschwindigkeit und ebenso ausgeprägten Druck durchfährt man eine steil abfallende Linkskurve, ehe man die erste Inversionsfigur, einem Looping, emporschießt. Diesen durchquert man in gewohnter Intensität, woraufhin sich ein kleiner Hügel anschließt mit etwas Airtime. Im darauffolgenden, etwas tiefergelegten Tal, wird eine Cobra Roll eingeleitet, die ebenso souverän durchquert wird. Nach nun bereits drei Überschlägen wird mit zwei Korkenziehern die Halbzeit der Anlage eingeläutet.  Nach einer weiteren Linkskurve oberhalb der ersten Abfahrt wird die vierfache Herzlinienrolle nach links führend eingeleitet. Durch die freiere Sitzposition absolviert man diese mit leichten seitlichen Überhang und somit dem Gefühl stets herausfallen zu können. Hieraufhin durchquert der Zug eine letzte Linkskurve und im Anschluss die finale Inversion, eine rechtsführende Heartlineroll, hinein in die Bremsen. Im Gegensatz zu Colossus im Thorpe Park ist diese Rolle jedoch ein wenig ernüchternd, da sie sich identisch mit den vorangegangenen Rollen fährt und somit keine Überraschung mehr bietet.

Altair ist eine tolle Achterbahn mit hervorragenden Fahreigenschaften und einer, im Vergleich zum Original deutlich verbesserten, Sitzposition. Jedoch hat auch Colossus seine Stärken, die sich vor allem in der grandiosen letzten Rolle und der besseren Integration in das Gelände widerspiegeln; sie ist schlichtweg fotogener, obwohl auch Altair keinesfalls fotoscheu ist. Der abgeänderte First Drop fährt sich grandios und auch die fehlenden Vibrationen in Looping und der anschließenden Cobra Roll machen die Fahrt, ebenso wie die nicht vorhandene Warteschlange zu unserem Besuchspunkt, zu einem Garanten für Wiederholungsfahrten.

Erawan

Durch die hübsche Westernstadt Ennio’s Creek, benannt nach dem Komponisten zahlreicher Italowestern Scores Ennio Morricone, wo in Laufe der Saison ein Grusel-Walkthrough erziehen soll, und vorbei an den Studios 3,4 und 5 (wobei in Studio 4 ein 4D Kino und in Studio 3 ein Kinderspielplatz erreichtet wurde) geht es in Richtung der imposantesten Anlage des Parks, dem Freifallturm Erawan. Dieser optische Leckerbissen beinhaltet vier Fahrspuren, wobei zwei Spuren pures Fallvergnügen im Stehen bieten und die anderen zwei Spuren ihre Fahrgäste im Sitzen unterhalten. Alle Gondeln werden vor dem Fall nach vorne geneigt, was im Allgemeinen für ein tolles und überragendes Fahrgefühl sorgt. Doch auch abseits der Sonderfeatures ist Erawan ein grandioser Turm. Der reine Fall erreicht dabei ähnliche Qualitäten wie Apocalypse aus dem englischen Freizeitpark Drayton Manor, welcher aus meiner Sicht der beste Freifallturm in Europa ist, nur ist man, durch das Fehlen der urkomischen Stehgondel mit Flur, eine Erfahrung ärmer. Erawan ist zweifelsohne der am besten gestaltete Giant Drop weit und breit und bietet zudem eine grandiose Fahrt, welche man auf keinen Fall verpassen sollte.

Darkmare

Nur wenige Meter von Erawan entfernt befindet sich der Eingang zu Darkmare, der Familienachterbahn des Parks mit einer überaus düsteren Geschichte. Thematisch greift man Dante Alighieris Göttliche Komödie auf, welche in den 50er Jahren in der Studiohalle 2 verfilmt werden sollte. Dabei kam es jedoch zu zahlreichen merkwürdigen Unfällen und schlussendlich einem Brand, woraufhin der Dreh gestoppt wurde; danach passierte nichts.

Nach Jahren des Stillstands wagen wir uns also in die Halle und erleben dabei einen wilden Ritt durch die Hölle, welcher mit einer kurzen Abfahrt in einer Rechtskurve, hinein in den Lifthügel der Anlage beginnt. Dabei fährt man an einem Spiegel vorbei, was zugegebenermaßen ein echt toller Effekt ist. Vorbei an zahlreichen, künstlerisch wertvollen, Projektionen, die allesamt Van Helsing‘s Factory aus dem Movie Park Germany alt aussehen lassen, erreicht man recht zügig die Hallendecke, woraufhin sich der Zug sofort in einer linksführenden Steilkurve gen Boden stürzt. Ohne Rücksicht auf Verluste durchquert man mit einer überragenden Intensität das erste Tal, woraufhin der Zug alsbald an Höhenmeter gewinnt. Nach einem Kurvenwechsel durchfährt man eine enge Abwärtshelix und schlängelt sich in einer Zickzack-Kurvenkombination an das andere Hallenende. Nach einem kurzen Anstieg erreicht man das Freifallsegment, wo sich nun ein Dämon zeigt und seine Flügel um uns legt. Kurz darauf befinden wir uns auch schon eine Ebene tiefer und verlassen vorwärts sehr zügig das Segment. Nun folgt eine enge Linkskurve, an der sich sogleich eine letzte Rechtskurve anschließt. Kurz darauf erreichen wir die Station und werden wieder einmal begeisternd verabschiedet.

Darkmare ist richtig, richtig, verdammt richtig gut! Zwar kann die Anlage im Gegensatz zum Prototypen Th13teen des englischen Freizeitparks Alton Towers keinen lustigen Rückwärtspart nach dem Dropsegment vorweisen, dafür ist aber der Rest der Strecke um ein Vielfaches besser. Darüber hinaus ist die allgemeine Gestaltung der Anlage in ihrem düsteren Comicstil wirklich überragend und die Projektionen einfach nur perfekt. Durch die große und dämonisch gut abgedunkelte Halle wirkt die kompakte Anlage gleich drei Mal so groß wie sie eigentlich ist und die Strecke in gleicher Maßen verlängert. Der freie Fall ist zudem durchaus in Ordnung, kann aber für Erstfahrer bereits etwas zu viel des Guten sein, immerhin geizt die Fahrt ja ohnehin nicht mit ihren Kräften. Wobei man es keineswegs so düster sehen sollte, denn Darkmare ist definitiv die beste Achterbahn der Cinecittà World und eine der besten Achterbahnen des Landes; also eine tolle Fahrt mit sehr hohen Wiederholungsdrang.

Aquila IV

Gegenüber dem Teatro 2 befindet sich das U-Boot Aquila IV, welches in einem deutschen U-Boot Film und in einem Musikvideo der Band Bon Jovi Verwendung gefunden hat. Natürlich handelt es sich dabei nicht um Das Boot, denn das befindet sich weiterhin in der Bavaria Filmstadt unweit von München, sondern um das U-900 aus dem gleichnamigen Film mit Atze Schröder in der Hauptrolle, Yeahhhh!. Zugegebenermaßen haben die Kulissenbauer ihr Handwerk gut gemacht, was die belanglose Führung komplett auf Italienisch sollte konnten wir uns jedoch nicht erklären. Ohne Sprachkenntnisse sollte man Aquila IV also meiden und selbst mit Sprachkenntnissen darf man wirklich nicht sehr viel erwarten, zumal die Wartezeit sehr lang ausfällt. Hingegen ist ein Besuch in einem richtigen U-Boot wirklich empfehlenswert; wir zumindest haben uns zu dem Zeitpunkt sehnlichst in das U-571 der Movieland Studios zurückgewünscht.

SpacExpress

Neben dem SpacExpress, einem Immersive Tunnel von Simworx, welcher jedoch zu unserem Besuchszeitpunkt noch nicht in Betrieb genommen wurde, befindet sich in diesem Bereich noch die Kinderkartbahn Velocità Luce und der Eingang zum Kinderland Sognolabio. Dieses ist quietschbunt gestaltet und bietet einige nette Kinderfahrgeschäfte aus italienischer Produktion, sowie einen äußerst nervtötenden Soundtrack, wie auch ein nett gestaltetes Splash Battle

Bilder Cinecittà World

Fazit Cinecittà World

Die Cinecittà World ist ein durchaus guter Vergnügungspark, welcher sich Qualität zur obersten Devise setzen ließ; hier ist weder die Gestaltung, noch sind die Fahrgeschäfte von minderer Qualität. Leider fehlt bisweilen noch etwas die Quantität, denn einen ganzen Tag im Park schafft man wohl nur, wenn man sich tatsächlich jede einzelne Show anschaut, gemütlich in einem der Restaurants isst und ohne Probleme Mehrfachfahrten absolvieren kann. Der Movieland Park zeigt ja wie es geht, bei der Cinecittà World steht die eigene Professionalität doch noch etwas im Weg. In keinem anderen italienischen Park konnte man so viel Personal antreffen wie hier, weder in den Shows noch bei den Attraktionen. Das erzeugt zwar ein gutes Image, ist bekanntermaßen jedoch etwas teurer als die Ein-Personen-Bedienung des Mirabilandias. Zudem setzt man bei der Cinecittà World auf etwas was man kennt und in zahlreichen Filmparks bzw. Filmstudios mit geführten Touren auch Anwendung findet, ob man dabei jedoch auf der richtigen Schiene fährt ist fraglich; denn bisweilen zeigt man ja eigentlich nur größere generische Sets ohne tatsächlichen Filmbezug mit passend eingebetteten Attraktionen. Ein größerer Bezug auf eigene Produktionen wäre daher ratsam, dabei muss man nicht zwangsläufig das gedachte Konzept aufgeben. Ich bin gespannt wie sich der Park in den nächsten Jahren entwickelt, denn er hat Potential und bietet schon jetzt verdammt viel Qualität; ein Zustand den man anderen Parks um Rom gerne wünschen würde.


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Von Slammer und anderen Apparaturen

Vorwort

Irgendwie ging an diesem Tag alles schief, in der Nacht gab es zwei Feueralarme, einen gegen 2 Uhr, den anderen um 5 Uhr, die Fahrt nach London Victoria hatte durch die Verkehrslage eine Verspätung von 20 Minuten und dann wurde auch noch das falsche Ticket am Automat gekauft und im Thorpe Park selbst lief nichts so wie gewohnt. Tatsächlich mag dieses Statement negativ klingen, im Falle des Thorpe Park ist es jedoch positiv zu verstehen. Außer X, die im Verlauf des Frühlings irgendwann öffnen soll, fuhr nämlich alles – sogar Slammer –, wenn dank der Temperaturen auch erst zum Mittag hin. Der Andrang an dem Tag, obwohl das Wetter so gut war wie seit Wochen nicht mehr, hielt sich in Grenzen.

Thorpe Park

Der eigentliche Grund in den Thorpe Park zu fahren, war es nicht um The Swarm rückwärts zu fahren, oder nach langer Zeit endlich mal wieder etwas zu fahren, sondern anderer Natur. Es handelte sich vielmehr um ein Treffen mit zwei Personen, die dort ihren Auftakt für eine kleine Englandtour absolvierten. Während Jan den Park durch zu vorige Aufenthalte in Great Britain kannte, so war es für Patrick ein neuer Park und dementsprechend war es durchaus erfrischend seine Eindrücke über den Park zu erfassen.

Stealth

Durch die lange Fahrt im Bus, der anschließenden Zugfahrt und der kurzen Nacht ein wenig mitgenommen musste etwas zum Wachwerden her, dafür bot sich die gerade in Testfahrten befindliche Abschussachterbahn Stealth perfekt an. Kurz darauf wurde auch schon mit Personen gefahren und die anfangs lange Schlange wurde immer kürzer, so dass sogar die erste Reihe, trotz Einzugbetriebs, mitgenommen wurde. Es ist schon etwas anderes wenn man eine freie Sicht auf den Top-Hat hat, welcher sich vor einem errichtet.

Der Launch zog recht ordentlich und die Kuppel des Hauptelements der Streckenführung ließ einen wunderbar aus dem Sitz gleiten bevor es dann dem Grund entgegen ging. Die Bremsung auf dem Hügel fällt dabei wesentlich sanfter aus, als in den hinteren Reihen und so stört selbst dieses Element, welches doch lieber eine Gerade hätte sein können, kaum noch. Sollte man im hinteren Teil des Zuges setzen, so fehlt die Airtime während des Top Hats im Übrigen komplett, dafür ist aber der Drop aus der schon recht luftigen Höhe ein wenig intensiver.

Slammer

Während es bei Stealth noch eine Chance von etwa 75% gibt zu einer Fahrt zu kommen, so ist es bei Slammer lediglich eine Wahrscheinlichkeit von 2:4. Diese Zahlen sind keineswegs belegbar, deckeln sich aber mit den Erfahrungen unserseits. Slammer ist bekannter Weise auch keine Anlage die absolut zuverlässig läuft, wenn sie denn läuft und so kann es auch gut sein, das bis zum Fahrtbeginn der gesamte Soundtrack – welcher im Übrigen der Selbe wie bei der Achterbahn Colossus ist – einmal durchlaufen ist, also eine Zeitspanne von 10 Minuten erreicht wurde. Da Slammer eh eine riesen Kapazität hat, wird man an leeren Tage nie sonderlich lange warten müssen. Das man für eine Fahrt auf dem mittlerweile zum Unikat gewordenen Fahrgeschäft warten sollte, steht eigentlich außer Frage.

Was sich S&S Power, nun S&S Worldwide, beim Sky Swat Slammer gedacht hat kann vor lauter Größenwahn eigentlich kaum beschrieben werden. Das Slammer dann aber auch noch passend als Familienkutsche beworben wurde widerspricht eigentlich – wie auch beim Kirmesklassiker Devil Rock – jeglicher Logik. Die Fahrt ist irrsinnig, zumal man Überkopf auf die recht hohe Geschwindigkeit der Fahrt beschleunigt, wie auch anschließend gebremst wird. Die Fahrt oben rüber macht hierbei um einiges mehr her als unten runter, was im Übrigen auch bei der Achterbahn The Swarm gilt.

The Swarm

Der Bollinger und Mabillard Wing Coaster hat in diesem Jahr zwei signifikante Änderungen erhalten, die sich beide auf die Fahrt auswirken. Die erste Neuheit der man begegnet, sollte gerade kein Zug auf der Strecke sein, ist das neue Billboard, welches gerade der schwächeren linken Seite des Zuges deutlich zugutekommt. Die zweite Neuheit wird man spätestens am Eingang begegnen, wo die Queue für die erste Reihe nun der Queue für die letzten zwei Reihen gewichen ist, welche seit Saisonauftakt rückwärts fahren.

Diese Änderungen haben natürlich auch einen Anlass, denn gegenüber einzelner Meinungen, ist The Swarm nicht der Erfolg gewesen, welchen sich Merlin erhofft hatte. Darüber hinaus hätte man ohne die Änderungen an X:\No Way Out keine Neuheit zu bieten, in einem Park welcher bis weilen jedes Jahr eine Neuheit vorweisen konnte.

Ohne die neu installierte Werbetafel merkt man von den angeblichen Close Calls recht wenig oder besser gesagt gar nichts. Die Fahrt selbst schleicht teilweise durch die Elemente, kann aber gegen Ende der Fahrt doch noch stärkere Fliehkräfte spüren lassen und somit Gefallen finden. Während die schon vorher grundsolide Fahrt auf der rechten Seite durch das neue Gestaltungselement nur einmal erwischt wird, so wird die linke Seite auch noch durch eine abgebrochene Ecke dieses vor der letzten Wende positiv beeinträchtigt. Tatsächlich hat sich die Fahrt auf beiden Seiten dadurch angeglichen, wobei die Fahrt oben rüber in der ersten Inversion weiterhin deutlich mehr hermacht.

Dieses Element rückwärts zu erleben gehört zu den seltsamsten Erlebnissen auf einer Achterbahn und ist gleichzeitig der Auftakt für eine witzige Fahrt. Tatsächlich ist es schwer das Erlebte irgendwo einzuordnen, weshalb die Fahrt vorwärts bevorzugt werden sollte, denn von der Thematik und den angeblich vorhandenen Close Calls erlebt man so eigentlich gar nichts. Wenn man die letzte Reihe besteigt sieht man noch die Schiene, die vorletzte Reihe sollte aber auch ausreihen, denn so wichtig ist diese Sicht nicht. Von den letzten zwei Inversionen wird man positiv überrascht, den Rest spült man belanglos und recht kraftlos ab. Es ist daher ein deutlich anderes Fahrerlebnis und kaum mit der ursprünglichen Fahrt auf The Swarm zu vergleichen. Ob man diese Änderung nun brauchte steht in den Sternen, es ist jedoch mal etwas anderes und für mich derzeit das Highlight im Thorpe Park.

Tidal Wave

Eine Fahrt auf dem wohl schönsten Shoot the Chutes der Firma O.D.Hopkins, welche mittlerweile zu WhiteWaterWest gehört, vermag bei den doch recht kalten Frühlingstemperaturen dieses Jahres zu den wohl schwachsinnigsten Aktionen welche man bei einem Parkbesuch machen kann gehören. Natürlich fiel einem dieser Gedankengang auch erst während der Auffahrt des Lifts auf Tidal Wave ein. Der anschließende Besuch im Pizza Hut Buffet reichte leider nicht aus, um uns wieder zu trocknen.

Colossus

Nach dieser eingeplanten Pause lief dann auch Colossus mit bemannten Wagen, weshalb es hier zu einer längeren Warteschlange gekommen ist und man den verlängerten Queue Bereich durchwandern durfte. Die Fahrt in der ersten Reihe macht bei Colossus auch weiterhin sehr viel her und lässt einen in den ersten drei Inversionen halbwegs verschont. Die vier Heartlinerolls wurden in einem beachtlichen Tempo durchfahren und die letzte Rolle macht auch auf weiteres sehr viel Spaß.

Interessanter Weise konnte man in der Station endlich mal live erleben wie mit Queue Jumpern umgegangen wird. Bekanntlich gehört das Vordrängeln in sämtlichen Ausführungen zu etwas was im Vereinigten Königreich nur sehr ungern gesehen wird, weshalb die Strafen recht hoch sind; so wird man hier ohne jegliche Chance auf Rückerstattung des Eintrittspreises aus dem Park geworfen. Dieses wurde danach auch nochmals vom Ride-Op erklärt, worauf dieser Applaus bekam.

Saw – the Ride

Wo Saw – the Ride in den ersten Stunden noch eine lange Warteschlange aufweisen konnte, war diese gegen Ende der Öffnungszeiten kaum vorhanden. Der erste Teil der Fahrt bietet den bekannten Fahrspaß, der zweite Teil der Fahrt fällt jedoch deutlich positiver als in den letzten Jahren aus. Glücklicher Weise brettert man auch weiterhin die Stecke ab und wird beim Camelback ordentlich aus dem Sitz gerissen, bevor man nach der Blockbremse ein wenig brutaler dem Dive Loop entgegen rast. Die Laufruhe, die einen zuvor noch ständig gegen die Bügel geschmettert hatte, ist jedoch so weit verbessert, dass eben jenes nicht mehr passiert. Es gibt zwar neuerdings ein seltsames Ruckeln in vertikaler Richtung, aber dieses fällt bei weiten nicht so schlimm aus.

Schlusswort

Mit einigen Fahrten auf Nemesis Inferno, welche einem wunderbar das Blut in die Beine transportiert hatte, neigte sich der Besuchstag einem Ende entgegen. Traditioneller Weise herrschte in der letzten Stunde vor Parkschließung kein Andrang mehr, jedoch sollte man, sofern mit dem Thorpe Park Express Bus von Staines angereist, nicht erst danach aus dem Park gehen. Bis der Bus sich endlich in die Gänge gesetzt hatte war eine halbe Stunde auch schon vorüber, so dass in Frage kommende Bahnfahrten verpasst wurden und der Coach zurück nach Portsmouth schon längst abgefahren war. Naja, die Fahrten auf Slammer waren es wert!

 

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