Mit Karacho auf Karacho

Vorwort

Der Erlebnispark Tripsdrill ist kein guter Freizeitpark. Obwohl meine Berichte stets eine sehr differenzierte und wohl überlegte Meinung wiedergeben, so macht es ausgerechnet hier Sinn ausnahmsweise einmal ein Urteil vorwegzunehmen und mit offenen Karten zu spielen. Ich mag diesen Park nicht, ich werde ihn wohl auch nie mögen. Der Umstand, dass ich den Park einen zweiten Besuch nach dem Jahr 2009 abstattete lag nur an der relativ neuen Katapultstartachterbahn Karacho und selbst für diese würde ich nie wieder in den Park fahren wollen, dazu aber später mehr. Generell ist der Erlebnispark Tripsdrill überteuert, hat eine minderwertige Gastronomie und verlangt zudem an jeder Ecke einen kleinen Obolus um das volle Angebot nutzen zu können. Das zum Park gehörige Wildparadies ist wie auch das Parken im Eintrittspreis inkludiert, wird aber wahrscheinlich von den wenigsten Besuchern tatsächlich aufgesucht; immerhin ist die einzige sinnvolle Verbindung dahin das eigene Auto.

Geschichte des Freizeitparks

Angefangen hat alles im Jahr 1929 mit der Errichtung der Altweibermühle zu Tripsdrill. Eugen Fischer, Betreiber einer Gastwirtschaft im Ort Treffentrill nahm sich der Idee an die Weibermühle von Tripsdrill aus dem Singspiel von Georg Anton Bredelin in die Tat umzusetzen, nachdem einige Wanderer der Region explizit nach besagter Mühle gefragt haben. Die angeblich verjüngende Kur der wilden Rutschpartie war schon alsbald in aller Munde und so entwickelte sich Tripsdrill beständig zu einem beliebten Ausflugsziel der Region. 1957 folgte dann der erste Tierpark in unmittelbarer Nähe zur Mühle und ab den 60er Jahren dann die ersten Fahrgeschäfte.

Parkrundgang

Der vordere Parkteil

Betritt man den Park findet man sich sogleich auf der nett gestalteten Dorfstraße wieder, wo sich neben dem Gaudi-Viertel, einem überdachten Kinderspielplatz mit Kinderfreifall, die gemütliche Aussichtsfahrt Maibaum befindet. Ebenfalls kann man hier die Tickets für die Überfahrt zum Wildparadies lösen.

Daran anschließend folgt das Mühlental mit der bekannten Altweibermühle. Damit die Männer der Verjüngungskur der Frauen nicht tatenlos beistehen gibt es in diesem Bereich auch die Altmännermühle, einem mechanischen Freiluft-Hindernisparcours älteren Baujahrs. Der Doppelte Donnerbalken, eine mehr als bescheidene Vertikalfahrt mit seltsamen Neigungseffekt, die gemütliche Bootsfahrt Spirtztour für Seefahrer, die Kinderwildwasserbahn Mühlbach-Fahrt, sowie das originelle Seifenkistenrennen runden diesen Bereich ab.

Freunde überlanger gemächlicher Fahrten werden auf dem Hochzeitsmarkt fündig. Hier stehen mit der Oldtimer- und Pferdekutschenbahn Hochzeitsreise, sowie dem Schmetterlingsflug und der Wiegen-Hochbahn gleich drei solcher Anlagen. Da die Ehen heutzutage aber eher von kürzerer Dauer sind empfiehlt sich eine Reise auf der Weinkübelfahrt, ehe man sich, auf ähnlicher Art und Weise, auf der Suppenschüsselfahrt durch die einzelnen Suppen probiert. Mit der Kaffeetassenfahrt könnte sich der Drehwurm fortsetzen, doch betreibt der Park sämtliche Rundfahrten leider eher auf Sparflamme, so dass auch der Prototyp dieses gerngesehenen Klassikers nicht überzeugen kann. Schlimm wird dieses aber tatsächlich erst bei der Gugelhupf-Gaudi-Tour, der ersten und einzigen modernen Waltzerfahrt aus Münsterhausen, die mit ihrem Vorbild bei besten Willen nichts mehr gemein hat. Die drei weiteren Fahrgeschäfte Wäschekorb-Rundflug, Schlappen-Tour und der Wellenflieger Wirbelpilz sind, außerhalb ihrer Gestaltung, dementsprechend keiner Rede wert. Immerhin schafft es die große Tivoli-Achterbahn Rasender Tausendfüßler des Herstellers Zierer nach wie vor die Fahrgäste gut zu unterhalten.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt des Berichts wurden die vorderen Themenbereiche des Freizeitparks behandelt, denn diese stellen mehr oder weniger eine Einheit dar und sind mit dem hinteren Bereich nur durch einen recht schmalen Weg an der äußeren Parkgrenze entlang vorbei verbunden. Eine direkte Anbindung zu der recht dominanten Achterbahn Karacho gibt es also nicht, so dass man sich ohne Ortskenntnis gnadenlos verläuft.  Die Peeps des berühmt-berüchtigten Computerspiels Roller Coaster Tycoon hätten sich in dem Falle schon längst lautstark beschwert Attraktion XY nicht zu finden, zumal die Beschilderung nicht optimal ist. Tatsächlich kenne ich kaum einen anderen Freizeitpark in Europa der so miserabel aufgebaut ist wie Tripsdrill, dabei kann es doch gar nicht so schwer sein eine Über- oder Unterführung zu errichten und einen zweiten Zugangsweg zu schaffen, was auch der allgemeinen Gästeverteilung zu Gute kommen dürfte.

Waschzuber-Rafting

Sollte man es dann doch irgendwann in den hinteren Bereich geschafft haben, so trifft man sogleich auf die erste Großattraktion des Parks dem Waschzuber-Rafting. Diese schicke Hafema Anlage widmet sich ganz dem Thema des Wäschemachens und weißt einige interessante Exponate in seiner, an ein Museum erinnernde, Warteschlange auf. Die Fahrt durch die kurvenreiche Strecke ist dabei nicht sonderlich nass, noch schnell, aber nett und wirklich schön in die Landschaft eingebettet.

Badewannen-Fahrt zum Jungbrunnen

Hinter dem Rundbootrafting zieht die Fassade der Burg Rauhe Klinge alle Blicke auf sich, immerhin beherbergt dieser einseitig wunderschön gestaltete Betonklotz gleich zwei größere Anlagen, welche sich äußerst gut ergänzen. Recht ungewöhnlich zeigt sich dabei die Wildwasserbahn Badewannen-Fahrt zum Jungbrunnen, deren Name bereits alles aussagt und den einen oder anderen, sagen wir mal eher prüden, Mitfahrer doch ein wenig überrascht.

Nachdem man die, wieder einmal museale, Warteschlange hinter sich gelassen hat und in seine Wanne gestiegen ist kann die Fahrt auch sogleich losgehen. Sobald das Boot nun frei im Kanal schwimmt dümpelt man ein wenig der Burg Rauhe Klinge entgegen. Parallel zum Gemäuer führt der erste Lift das Boot kurz empor ehe es die erste, noch kleine Schussfahrt hinabgeht. In einer Rechtskurve führt einem der Kanal nun in das Gemäuer hinein, woraufhin man auch gleich den Jungbrunnen gefunden hat und tatsächlich scheinen sich die alten Weiber in junge, knackige und durchaus gut gebaute Frauen zu verjüngen. Doch der Anblick ist nur kurz und so führt einem der zweite Lift zügig hinauf. Hier wartet dann auch der erste Drehteller, woraufhin man die zweite, mittelgroße Abfahrt rückwärts tätigt. Auf der Rückseite der Burg vollführt man nun eine Wendekurve inkl. dem zweiten Drehteller. Daraufhin führt einem ein weiterer Lifthügel ein letztes Mal empor. Oben angekommen kann man einen letzten Blick auf die umgebende Landschaft werfen bevor es in einer Linkskurve in das obere Stockwerk der Burg geht. Nach einer kürzeren Geraden erfolgt die große und finale Schussfahrt der Anlage, woraufhin der Kontakt mit dem nassen Element unausweichlich ist. Gischt erfrischt weswegen man nach der Rückführung zur Station höchst erfreut aus der Wanne heraussteigt.

G’sengte Sau

Die zweite Anlage der Burg Rauhe Klinge ist die 1998 erbaute Schlittenachterbahn G’sengte Sau des Münsterhausener Herstellers Gerstlauer und ihres Zeichens erste neue Achterbahn aus den ehemaligen Werken der legendäre Achterbahnschmiede Schwarzkopf. Nach dem zügigen Lifthügel beginnt die Fahrt mit einer sehr steilen rechtsführenden Abwärtskurve, woraufhin im selben Drehsinn eine Auswärtshelix absolviert wird. Hierauf schließen sich vier kraftvolle, aneinanderfügende Serpentinen an, welche sich wunderbar dafür eignen etwas Druck auf seinem Sitznachbarn auszuüben, bevor es dann, immer noch eingeleitet durch das „Wetten, Dass…?“-Schild der berühmten Wette des Extremsportlers Dirk Auer im Jahr 2001, in eine rasante Helix-kombination geht. Die anschließenden Camelbacks werden zügig durchfahren und können einen ein wenig aus dem Wagen heben, ehe es in eine letzte Helix-kombi geht. Hierauf wird sogleich die finale Bremsstrecke und kurz darauf die Station erreicht.

Die G’sengte Sau bietet allerlei Fahrspaß auf dem wilden Ritt durch die nackte Betonwelt der Burg Rauhe Klinge. Schön ist gewiss anders, das zeigt vor allem die baugleiche Anlage Thor’s Hammer aus dem dänischen Freizeitpark Djurs Sommerland, dafür ist die Anlage besonders durch das nie abgehängte Banner der beinahe schon vor Urzeiten, also vor zwei Jahren, abgesetzten Familiensendung „Wetten, Dass…?“ unheimlich kultig.

Mammut

Folgt man dem Rundweg wartet mit der Holzachterbahn Mammut die nächste Großanlage des Parks. Die 2008 eröffnete Achterbahn wurde von der Firma Holzbau Cordes berechnet und errichtet, die verwendeten Züge jedoch stammen von Gerstlauer. Die perfekt zusammengefügte Strecke und die Züge mit ihren gefederten Achsen sorgten gerade in den ersten Jahren für eine viel zu laufruhige Bahn, weswegen ein Holzachterbahn-Feeling weitestgehend ausblieb. Ein Umstand, der mich Mammut als eher schlechte Holzachterbahn abstempeln ließ, doch die Bahn ist gealtert und wie!

Die Fahrt beginnt mit einer kurzen Linkskurve aus der Station hinaus in ein, unpassend gestaltetes, Disco-Sägewerk. Ein kleiner Dip und schon klinkt der Zug in die Kette ein, woraufhin dieser auf eine Ausgangshöhe von 30m gebracht wird. Die erste Abfahrt gestaltet sich als stark abfallende Linkskurve bis hinab auf das Bodenniveau. Hier passiert man nun ein kraftvolles Tal ehe es sogleich eine hochgelegene Wendekurve mit einer ordentlichen Geschwindigkeit entlanggeht. Ein hoher Camelback schließt sich an, wo man auch etwas aus dem Sitz gehoben wird. Auch hierauf folgte eine Wendekurve, die jedoch in eine linksführende Steilkurve überleitet, woraufhin der Zug in einen kleinen Graben abtaucht. Ein deutlich geringer Camelback wiederholt nun das Spiel der Schwerelosigkeit der Passagiere, woraufhin man eine schnelle Bayernkurve vollzieht. Nun führt die Strecke durch das Gebälk des Lifthügels und an der Rückseite der Anlage entlang. Über eine kurze Zickzackstrecke erfolgt einiges an Shake & Roll, also Attribute einer wirklich tollen Holzachterbahn, ehe der Wagenverbund nach einer Linkskurve und kurzem Richtungswechsel in einen Tunnel eintaucht. Hier wiederholt sich der wunderbar dynamische Zickzackparcours erneut, woraufhin auch schon die Bremsstrecke erreicht wird.

Mammut macht Spaß! Tatsächlich sogar so sehr, dass man damit bei besten Willen nicht rechnet, wenn man zuvor nur den Zustand des Jahres 2009 kennengelernt hat. Sie ist die beste Achterbahn des Parks, weswegen es umso mehr eine Schande ist, dass man bei durchaus vorhandenen Andrang nur mit einem Zug fuhr.

Karacho

Kommen wir nun zur letzten und neuesten Achterbahn des Parks, der Abschussachterbahn Karacho. Die Erwartungen waren durchaus hoch, denn wenn der Hersteller Gerstlauer eines kann, dann sind es knackige Abschüsse und eine überaus spaßige Streckenführung und tatsächlich weißt auch Karacho beides auf. Doch überzeugen konnte die Anlage bereits nach dem Einstieg nicht mehr, denn die Züge sind wahrlich unbequem und das Bedienpersonal drückt die Bügel zusätzlich noch so weit herunter, auf das die Beine wahrlich zwischen Bügel und der Kante des Sitzes eingequetscht werden. Aua! Wie es anders geht zeigt Kärnan aus dem norddeutschen Freizeitpark Hansa Park, aber bis zu ihrer Auslieferung zwei Jahre später gab es sicherlich noch einige Änderungen an den Zügen.

Die Fahrt auf Karacho beginnt mit einer langsam befahrenen Rechtskurve aus der Station heraus. Nach einem kurzen und relativ steilen Dip wird auf einer Geraden eine Heartline-Roll eingeleitet. Dieses passiert meiner Meinung nach eher ungeschickt, da die Dynamik währenddessen zu fehlen scheint; ein Beispiel wie man es besser macht findet man im englischen Freizeitpark Thorpe Park auf Saw – The Ride, wo die Rolle nach einer kurzen Kurve passiert wird. Hierauf passiert man die erste Blockbremse und kurz darauf einen weiteren, meiner Meinung nach viel zu kleinen, Dip. Voll Karacho wird man nun auf eine Geschwindigkeit von 90 km/h beschleunigt, woraufhin man ein Top Hat Element emporschießt. Ohne Verschnaufpause stürzt sich der Wagenverbund dem Erdboden entgegen, passiert mit voller Wucht das anschließende Tal und schießt wagehalsig einen übergroßen Korkenzieher entgegen. Hier wird man mit Schwung ein zweites Mal kopfüber gestellt, ehe man sich der Zug erneut nach dem Boden sehnt. Sehr unruhig und schlagfertig führt einem der Wagen nun über einen stark zur Seite geneigten Hügel, just bevor man sich in einer Steilkurve zur Blockbremse hinaufschraubt. Hier wird man auf Schritttempo abgebremst, woraufhin der nachfolgende Teil auf Karacho sehr gemächlich durchfahren wird. Ein kurzes Gefälle schreitet dabei in einen kurzen und ereignislosen Camelback über, woraufhin man sich sehr lange in einer Rechtskurve aufhält. Doch dann nimmt der Wagen erneut Schwung und kehrt die Passagiere ein erneutes Mal kopfüber, während es in einem Diveloop hinabgeht. Ein weiterer Korkenzieher fügt sich an und leitet zugleich in die Bremsstrecke über, woraufhin auch alsbald die Station der Achterbahn Karacho erreicht wird.

Karacho ist nicht nur unbequem, es fehlt ihr auch der Biss. Die Fahrt wäre just ok, wenn man sie ohne Schmerzen fahren könnte, sprich mit den klassischen Achterbahnzügen des Herstellers, aber sie wäre eben auch nicht mehr. Gerade der Part mit dem Dive Loop wird ohne die irrsinnige Wucht früherer Anlagen absolviert und macht daher kaum etwas her; von dem absolut unsinnigen Fahrtteil davor ganz und gar abgesehen. Dem Zielpublikum wird die Karacho sicherlich gerecht.

Bilder Erlebnispark Tripsdrill

Fazit Erlebnispark Tripsdrill

Der Hansa-Park des Südens ist kein guter Park; er ist ein schöner Park, aber halt einfach kein guter.  Ich habe versucht die ganze Lobhudelei diverser Achterbahn- und Freizeitparksfans unterschiedlicher Foren zu verstehen und nachvollziehen, doch ich kann das einfach nicht. Denn Fakt ist nun mal auch, dass er selbst unter Schwaben (zumindest diejenige die ich während meiner Zeit in Stuttgart kennengelernt habe) eher als Kleinkinderpark gilt. Hier steht einfach nichts, was den hohen Eintrittspreis rechtfertigt. Mal sehen, ob die Neuheiten nach Karacho meine Meinung ändern können…

 

Was ist eure Meinung über die Achterbahn Karacho? Schreibt sie einfach in das Kommentarfeld unter dem Bericht oder in unsere sozialen Medienkanäle:

 

          


Viel los bei den Looney Tunes

Vorwort

Auf den Tag genau vier Jahre sind vergangen, als ich das letzte Mal das Tor zum Freizeitpark Parque Warner Madrid durchschritten hatte. Damals noch als Bestandteil einer umfassenden Spanien-Tour mit dem, zugegebenermaßen recht kreativen, Namen Coastern con Carne, nun als Hauptgrund die spanische Hauptstadt Madrid endlich mal genauer zu betrachten. Ausschlaggebend hierfür war die Fluggesellschaft Norwegian Air Shuttle, die ab Hamburg wirklich niedrige Preise nach Spanien anbietet, sowie ein Treffen mit Daniel (@Danieldikay), welcher als Student der spanischen Sprache auf Lehramt derweil seinen Pflichtaufenthalt im 300 km entfernten Zaragoza absolviert. Gebucht wurde der Aufenthalt über Travel Parks, dem Reisebüro von Parques Reunidos, weswegen wir für zwei Nächte in einem Holiday Inn Express inklusive Frühstück und jeweils zwei Eintritten für den Parque de Atracciones de Madrid und Parque Warner  Madrid (jeweils für bis zu 2 Personen pro Ticket, sowohl der Möglichkeit am nächsten Besuchstag erneut in den Parque Warner Madrid zu gehen) rund 176€ bezahlt hatten. Ein Preis den man ohne Jahreskarte einer der Parques Reunidos Parks kaum geringer ausfallen lassen könnte.

Übernachtet haben wir in Alcorcón mit guter Verbindung an den Cercanias Renfe, dem S-Bahn System Spaniens, und an die Metro von Madrid. Die Anreise zum Parque Warner Madrid gestaltet sich als recht einfach, nur die Abreise vom Park nach Mitternacht bereitete uns Sorgen. Über den zentralen Bahnhof, und Knotenpunkt aller Cercanias Renfe, Atocha gelangt man recht schnell zum Bahnhof Pinto, hier kann man dann in den Bus 413 steigen, welcher einen in einer viertel Stunde direkt zum Park befördert. Abends hingegen fährt dieser einen zwar zurück nach Pinto, wo hingegen der letzte Cercanias Renfe zurück nach Madrid bereits um 23:48 abfährt. Eine andere Alternative musste dementsprechend her, weswegen wir den Bus 412 nach Villaverde Bajo-Cruce nahmen und dort in die Metro, welche bis kurz nach 2 Uhr noch unterwegs ist, stiegen.

Parque Warner Madrid

Theatro Chino 3D

Nach durchschreiten des Eingangstores befindet man sich auf dem Hollywood Boulevard, der Mainstreet des Parks. Hier befinden sich einige Shops, einige Restaurants und das Theatro Chino 3D, ein Nachbau des berühmten Kinos TCL Chinese Theatre des Hollywood Boulevards in Los Angeles, jedoch mit einer höheren Kapazität als das Original. Hier wird neben dem Film Coyote y Correcaminos (ein Zusammenschnitt der letzten Road Runner und Wile E. Coyote Cartoons) noch der Film Marvin el Marciano en 3D (Marvin der Marsmensch in der dritten Dimension) gezeigt; gerade der zweite Film dürfte Besuchern der ehemaligen Warner Bros. Movie World Germany bei Bottrop Kirchhellen kein unbekannter sein. Dieser handelt von Daffy Duck und Marvin dem Marsmenschen, und kann für sein Alter eine erstaunlich gute Qualität, gerade in Bezug auf die verwendeten Effekte, vorweisen. Der Film wirkt dabei stets wie ein alter Zeichentrickfilm der Looney Tunes und auch die Geschichte dessen kann einen sehr gut unterhalten.

Oso Yogui und Cine Tour

Sollte man zum Beginn der Parköffnungszeit den Park betreten, so empfiehlt es sich seinen Rundgang nun gegen den Uhrzeigersinn zu beginnen und somit das Cartoon Village mit allen seinen Attraktionen als erstes zu besuchen, sofern man jedoch leicht verspätet den Park betritt, so darf man sich hier bereits auf längere Wartezeiten einstellen, weswegen ein Rundgang im Uhrzeigersinn die sinnvollere Wahl ist. Dabei sind die Movie World Studios ein wunderschöner Themenbereich, bei dem das Thema Film, wie auch im gesamten Park, eine nunmehr deutlich untergeordnete Rolle als noch im Jahr 2011 spielt. Während der Splash Battle Oso Yogui noch in seiner vollen Pracht die Fahrgäste bis auf die Unterhose befeuchtet, so fehlen bei der Oldtimerfahrt Cine Tour sämtliche Figuren aus dem Looney Tunes Universum, so dass im Endeffekt nur eine bescheidene Kapazität auf einer etwas längeren Fahrstrecke übrig bleibt. Hier lernt man auch zum ersten Mal die Besitzer von Pase Correcaminos Platinium Armbändern zu hassen.

Stuntfall

Nur gut, dass bei der Achterbahn Stuntfall wegen eines Zwischenfalls, bei dem der Zug in der ersten Inversionsfigur ausgependelt ist und einige Reihen, trotz vorhandener Plattform, nicht so einfach evakuiert werden konnten, stets mit einigen gesperrten Reihen im vorderen und hinteren Zugteil fährt und somit eine geminderte Kapazität vorweisen kann. Wie auch bei Shambhala im spanischen Port Aventura wird der Zug fast ausschließlich mit „Ganswischtischdeil“-Besitzern gefüllt, so dass bei dieser Achterbahn stets eine längere Warteschlange vorhanden ist. Dabei ist Stuntfall ein Leckerbissen der besonderen Art, den man nicht nur ein einziges Mal fahren möchte.

Nachdem sich der Flur gesenkt hat wird der Wagenverbund rückwärts einen senkrechten Turm hochgezogen. Sobald dieser eine Höhe von etwas weniger als 60m erreicht hat klinkt dieser aus und versetzt folglich seine Mitfahrer in einen freien Fall ehe es mit voller Wucht in Richtung der horizontalen Stationsdurchfahrt geht. Mit rasanter Geschwindigkeit nähert man sich nun der Cobra Roll, der ersten Inversionsfigur der Strecke, und absolviert dabei gleich zweimal einen Kopfstand. Nachdem man das Element verlassen hat folgt sogleich ein wahrhaft riesiger Looping, bei dem es bereits vorwärts kaum an Druck fehlt. Ungebremst rast man nun den zweiten vertikalen Turm empor, wie auch das nun synchron laufende Catch-car, welches einen fängt und nach oben befördert. Durch das Einklinken des Schlittens befindet sich der Körper nun am oberen Ende des Schulterbügels und somit ohne jeglichen Kontakt zum eigentlichen Sitz, der nun zwangsläufig folgende Part könnte dabei als Inspiration für den Schwur des Kärnan aus dem norddeutschen Freizeitpark Hansa Park gedient haben, ist jedoch deutlich extremer, denn der einsetzende Freie Fall ist einerseits von einer längeren Dauer und andererseits wird dieser durch den Körper erst inmitten des Loopings durch erneuten Kontakt mit der Sitzschale beendet. Diesen durchquert man nun mit ausgeprägten Druck, wo hingegen die Cobra Roll deutlich langsamer durchquert wird. Auch auf der Rückfahrt wird man erst im Turm durch ein, nun ebenfalls synchron laufendes, Catch-car aufgefangen, weswegen man zwangsläufig Bekanntschaft mit dem Bügel macht und nun einige Zeit in ihm hängt. Kurz darauf wird man zurück in die Station gefahren.

Die Giant Inverted Boomerangs sind eine echt tolle Erfindung, bei dessen Entwicklungsprozess die zuständigen Ingenieure des niederländischen Herstellers Vekoma sicherlich öfters ihre Pausen in den Coffeeshops der Umgebung absolviert haben. Allein die synchron laufenden Schlitten machen die Anlage zumindest regelungstechnisch interessant und zudem recht komplex, weswegen es bereits ein Wunder ist, dass Stuntfall im Vergleich zu den sehr fehleranfälligen Anlagen derselben Baureihe ohne größere Probleme seine Runden dreht. Die Fahrt auf der Anlage ist relativ sanft, jedoch durch und durch intensiv und gespickt mit einer großen Prise Airtime ohne dabei den Körper zu sehr zu strapazieren. Summa summarum eine tolle Anlage, bei der die Crew alles Mögliche getan hat um die Anlage überaus schnell abzufertigen.

Hotel Embrujado

In einer Seitengasse befindet sich der Zugang zum Hotel Embrujado, ein heruntergekommenes Hotel, welches verflucht zu sein scheint. Hier wird die Geschichte von Isabella, im Folgenden nur die Braut genannt, und Rikardo, ihrem Bräutigam erzählt. Während eines Feuers in der Nacht vor der Heirat verstarb Rikardo in der geheimen Bibliothek des Hauses, deren Zugang aufs erste nicht mehr gefunden wurde; die Braut hingegen wartete und wartete und wartete. Jahre später wurde ein Zugang zur Bibliothek entdeckt, woraufhin sich die Tragödie der vergangenen Tage zu wiederholen scheint. Durch einen Gang gelangt man aus der Bibliothek in den reichlich gedeckten Festsaal, doch es ist nur eine Projektion vergangener Tage. Es wird dunkel und die Braut erwacht von den Toten. Ausgelöst durch ihre Stimmung setzt sich der Raum in Bewegung, diese variiert von Trauer über Verzweiflung und Wut darüber das Rikardo sie verlassen hat. Am Ende erkennt sie ihren Fehler und scheucht die Besucher hinaus.

Das Hotel Embrujado ist ein gutes Mad House mit einer gut umgesetzten Storyline, aber auch sehr vielen spanischen Besuchern, weswegen die Atmosphäre durch die allgemeine und recht laute Plauderei untereinander leidet. Darüber hinaus bewegt sich die Warteschlange innerhalb des Gebäudes nur recht langsam voran, weswegen ein Besuch am Abend bei deutlich geringeren Andrang ein deutlich stimmungsvolleres Gesamtbild erzeugt.

Parque Warner Beach

Folgt man dem Hauptweg, so befindet man sich in einer Flucht mit dem Lifthügel der vermeintlichen Hauptattraktion des Parks, zumindest wäre die Bahn aus Stahl es nach unserer Definition. Wir aber biegen nun kurz vorher nach links ab und stehen nun vor dem Eingang des Wasserparks Parque Warner Beach. Dieser wurde im Jahr 2014 eröffnet und ermöglicht seitdem neue Blickwinkel auf die beiden Achterbahnen Stuntfall und Superman – la Atracción de Acero. Im Inneren bietet er bisweilen einen größeren Lazy River und ein größeres Wellenbecken. Freunde imposanter Wasserrutschen kommen beim Parque Warner Beach bisweilen aber nicht auf ihre Kosten, da nur kleinere Rutschkomplexe bzw. Spielstrukturen mit integrierten Rutschen des Herstellers Van Edgom vorhanden sind, darunter jedoch eine interessante Body Slide mit einem Trichter. Die allgemeine Gestaltung des Wasserparks ist jedoch konsequent im Stile der Looney Tunes und Hanna Barbara (Familie Feuerstein, Scooby Doo, Yogi Bär) Figuren umgesetzt worden und kann sich sehen lassen, wenn auch dafür wohl die Figuren aus der Cine Tour ihren Platz räumen mussten. Aus Zeitgründen war es uns leider nicht möglich den Wasserpark zu besuchen, ob er also den zusätzlichen Eintritt wert ist kann ich daher nicht sagen. Zumindest schien er trotz Saisonende von der Bevölkerung angenommen zu werden, eine Erweiterung mit größeren und ansprechenderen Attraktionen wäre zumindest wünschenswert, dann aber auch mit einem Eingang außerhalb des Freizeitparks.

Superman: La atracción de Acero

Wie bereits erwähnt ist Superman: La atracción de Acero die vermeintliche Hauptattraktion des Parks, zumindest ist sie eine der größeren Achterbahnen des Herstellers Bolliger & Mabillard, also per Definition bereits besser als gut. Im Parque Warner Madrid hingegen weist die Bahn aus Stahl nur eine durchschnittliche Wartezeit von etwa 15 Minuten auf, dank halbwegs kompetenter Mitarbeiter und Zweizugbetrieb, egal wie voll der Park im späteren Verlauf des Tages noch wurde. Recht lustig dabei ist der Umstand, dass viele Besucher die Achterbahn vor lauter Stützen und Schienen nicht sehen und den Eingang der Warteschlange mit ihren Kinderwagen öfters mal verstopfen.

Nachdem sich der Boden in der Station zur Seite gekippt hat verlässt der Wagenverbund diese und absolviert sogleich eine kleine Wende in Bayernkurvenmanier. Nun führt einem der Lifthügel in eine Höhe von 50m, woraufhin ein kleines Zwischengefälle vor dem eigentlichen First Drop durchfahren wird. Kurz darauf entschwindet der Zug gen Boden und der Körper reagiert träge darauf. Fast durchgängig ohne Kontakt zur Sitzschale stürzt man die Höhenmeter hinunter um kurz vor der Einfahrt in den Looping seinen ursprünglichen Sitzplatz wiederzufinden. Diesen passiert man relativ zügig und dementsprechend mit deutlich ausgeprägten Kräften. Das darauffolgende Tal wird mit voller Wucht durchquert just bevor es den Immelmann empor geht. Eine Trim Brake im nächsten Tal reduziert den Zug merklich, wodurch sich die Zero-G Roll, eine Inversionsfigur bei der man sich ohne vorhandene Beschleunigung um die eigene Achse dreht, recht angenehm fährt. Es folgt eine großzügig ausgelegte Cobra Roll in deren Ausfahrt man ein zweites Mal eine Reduzierbremse durchquert. Diese ist auch bitter nötig, denn auf dem nachfolgenden Hügel wird man außerordentlich stark aus den Sitz befördert.  Recht geradlinig folgt nun die Einfahrt in den ersten Korkenzieher, dessen Ausfahrt nach einer kurzen Wende mit einem zweiten Korkenzieher überquert wird und sich somit das Element der Interlocking Corkscrews bildet. Hierauf folgt eine sehr intensive bodennahe Kurve, woraufhin der Zug einen weiteren Hügel bewältigt und die Fahrgäste erneut in die Luft befördert. Eine noch intensivere Aufwärtshelix schließt sich an, kurz darauf erreicht man dann die Bremsen.

Superman: La Atracción de Acero ist, um es kurz auszudrücken, einfach brillant. Die Fahrt bietet alles was eine richtig gute Achterbahn benötigt, nämlich ein tolles Layout mit ihm spezifischen Eigenschaften, in diesem Fall also schnell durchfahrene Inversionen und ein ausgewogenes, wenngleich nicht lasches, Kräftespiel. Der Fahrkomfort ist überaus gut, wenngleich Superman – la Atracción de Acero die Anlage mit den meisten Schulterbügelkontakt im gesamten Park ist und der Zustand der Züge im Allgemeinen zu wünschen übrig lässt, denn fast jede Kopfstütze dieser ist mittlerweile beschädigt.

Lex Luthor und Sillas Voladores de Mr. Freeze

Gegenüber von der Bahn aus Stahl langweilt Lex Luthor, einer der Widersacher Supermans, seine Gäste in einem Top Spin mit grottenschlechten Fahrprogramm zu Tode; interessanter Weise ist jedoch die Anlage beim Parkpublikum durchaus beliebt. Deutlich rasanter geht es hingegen bei einem der Widersacher Batmans zu, denn die Sillas Voladores de Mr. Freeze,  ein durchaus netter Wellenflug mit einer ungewöhnlichen Gestaltung, bietet ein recht gutes Fahrprogramm.

La Venganza del Enigma

Hoch hinaus geht es bei La Venganza del Enigma, wo man aus Rache des Riddlers, ebenfalls ein Bösewicht aus dem Batman Universum, in eine Höhe von 100m befördert wird. Der 120m hohe Combo Tower der Firma S&S verfügt in der Theorie über drei verschiedene Modi, wobei an unserem Besuchstag zwei Spuren im Space Shot Modus betrieben wurden und die dritte Spur, welche ausschließlich als Turbo Drop fungiert, geschlossen war, obwohl der Wartebereich gegen Ende des Tages recht gut gefüllt war. Während ich die Anlage im Jahr 2011 als bestenfalls verdammt hohen Aussichtsturm beschrieb, so muss ich meine Meinung nun gründlich revidieren, denn die, im Park perfekt platzierte, Anlage kann mehr als nur verdammt gut auszusehen. Der Abschuss im Space Shot Modus zieht erstaunlich stark und ebenso lang an, bevor man die Maximalhöhe erreicht und ein wenig aus dem Sitz gehoben wird. Hier oben hat man dann eine wunderbare Sicht auf den unterliegenden Parque Warner Madrid und theoretisch auf die spanische Hauptstadt, ehe man gemächlich auspendelt. Es ist zumindest kein Vergleich zu anderen Space Shot Anlagen und so reiht sich La Venganza del Enigma recht hoch in meiner Gunst ein, zumal es der einzige gefahrene Turm über 71m Höhe ist, welcher tatsächlich noch Spaß macht.

Batman: La Fuga

Auf der anderen Seite der DC Super Heroes World befindet sich das Arkham Asylum, Gotham Citys Irrenanstalt, in der ein großer Teil der bekanntesten und schillerndsten Batman-Gegenspieler sich zeitgleich dazu beschlossen hatten zu fliehen. Als Dark Knight soll man diese nun wieder einfangen und so erkundet man auf dem Weg hinauf zur Station des Inverted Coasters Batman: La Fuga in aller Ruhe die Irrenanstalt von Innen. Dieses kann, sollte die Anlage im Einzugbetrieb betrieben werden, aufgrund der minimalen Anzahl von Mitarbeitern und surreal wirkenden Abläufen, gerne mal etwas länger dauern.

Nachdem man den Zug bestiegen hat und dieser endlich abgefertigt wurde kann die Fahrt auch sogleich losgehen. Viel Zeit verbringt man dabei nicht im Lifthill bevor man einen kleinen Predrop absolviert und sogleich in eine Steilkurve gerissen wird. Mit immenser Wucht passiert man nun das erste Tal und wird sogleich in den ersten Looping hineingedrückt. Eh man sich versieht steht man in der darauf folgenden Zero-G Roll erneut überkopf. Ohne Gnade durchführt man nun einen weiteren Looping, woraufhin eine linksführende Aufwärtshelix den vermeintlich harmlosesten Teil des Layouts einleitet. Doch kaum vollführt man den Kurvenwechsel in luftiger Höhe spürt man seine Beine nicht mehr. Eine Steilkurve führt einen zurück auf das Bodenniveau, woraufhin der erste Korkenzieher eingeleitet wird. Gerade im hinteren Teil des Zuges wird mit recht hoher Beschleunigung durch das Element gezogen. Nach einer recht engen Wende steht man erneut in einem Korkenzieher überkopf, wobei hier das Kräftespiel des ersten Korkenziehers noch einmal verschärft dargeboten wird. Nach einer aufwärtsführenden Linkskurve erreicht man die Bremsen und kurz darauf die Station.

Batman: La Fuga ist kurz, nicht sonderlich hoch, verteilt aber die G-Keule wie kaum eine andere Bahn, zumindest in Europa. Die 11 Schwesteranlagen, wobei 6 davon eine ähnliche Thematik vorweisen, hingegen belasten die Fahrgäste im positivsten Sinne in der restlichen Welt, meist aber in Nordamerika und dort von Zeit zu Zeit auch gerne mal rückwärts. Dabei ist Batman: La Fuga eine durch und durch tolle, wenngleich natürlich wahnsinnig intensive Achterbahn, weswegen es nicht sonderlich schade wäre, wenn neben der derzeitigen Renaissance der Suspended Looping Coaster der niederländischen Firma Vekoma auch weitere Anlagen dieser Art aus dem Hause Bolliger und Mabillard gebaut werden würden.

Hindurch durch den wunderbar gestalteten Gotham Bereich der DC Super Heroes World und somit vorbei an dem Autoskooter Los Coches de Choque de el Joker und am ehemaligen Simulator Batman: la Sombra del Murciélago, welcher im Jahre 2014 seine letzte Saison hatte und wohlmöglich durch eine Themenfahrt im Stil der Justice League ersetzt wird, geht es in das Old West Territory. Hier befindet sich neben einem Aufpreis pflichtigen Maze, welches sich die ehemalige Warteschlange der Achterbahn Coaster Express zu Nutze macht, der Break Dance Los Carros de la Mina, sowie die beiden Wasserbahnen Cataratas Salvajes und Rio Bravo.

Cataratas Salvajes

Bei den wilden Wasserfällen, also den Cataratas Salvajes, handelt es sich um einen sehr effizienten und aus meiner Sicht sehr schön in Szene gesetzten Spillwater der Firma Intamin. Dabei beruht die Effizienz der Anlage schlichtweg aus der Einfachheit des Layouts, welches ein simples Oval ohne unnötigen Schnickschnack darstellt. Nachdem das Boot also den Lifthügel hinauf befördert wurde absolviert es eine Wende in luftiger Höhe und stürzt sich sogleich die einzige Schussfahrt der Fahrt hinunter. Dabei entsteht eine größere Welle, welche dann auf die Insassen des Bootes niederprasselt bzw. die wagemutigen Passanten auf der Brücke über der Fahrspur befeuchtet. Der Nässegrad der Fahrt ist dabei bereits relativ hoch, aber im guten Mittel zu anderen Anlagen dieses Typs.

Coaster Express

Die Achterbahn Coaster Express ist die einzige Achterbahn des Parks, welche nach Wegfall der amerikanischen Six Flags Gruppe als Betreiber des Parks eine bewegte Geschichte vorweisen kann. Wie auch Bandit im Movie Park Germany startete die Anlage als Wild Wild West, passend gestaltet zum gleichnamigen Film aus dem Jahr 1999 ihre Laufbahn. Da dieser ein Flop ohne Gleichen war und mittlerweile, teilweise unberechtigter Weise, als einer der schlechtesten Filme gilt hat man sich mit dem Betreiberwechsel zu Parques Reunidos und der damit verbundenen Umbenennung des Parks in Parque Warner Madrid im Jahr 2005 dazu entschlossen die Lizenz der Achterbahn und des damals noch gleichnamigen Themenbereichs nicht weiter zu nutzen. Die damals überdimensionierte Warteschlange unterhalb der Station hat man auf den Außenbereich verkürzt, der Platz wird mittlerweile aber anderweitig benutzt, einen Blick auf den Zug mit dem Schleudersitz kann man jedoch noch von der Station aus wagen.

Nachdem der Wagenverbund die Station verlassen hat überquert man kurz das Transfergleis, woraufhin sich eine Linkskurve anschließt. Hierauf klinkt der Zug in die Kette ein und wird den Lifthügel nach oben befördert. Auf einer Höhe von etwa 36m angekommen neigt sich der Zug sogleich in eine weite Rechtskurve, welche sich als quergeneigte 590° Helix herausstellt. Dabei erreicht man im Tal eine Geschwindigkeit von etwa 80 km/h ehe es stetig wieder aufwärts geht. In einer höheren Lage umschlingt man nun den First Drop bis es erneut rasant gen Boden geht. Auf einem längeren geraden Teilstück folgt eine kleine Rechtskurve in luftiger Höhe, woraufhin sich ein weites geradliniges Gefälle anschließt. Nun absolviert man eine höher gelegene Rechtswende, welche zugleich in einen weiteren Drop übergeht. Hier absolviert man den zweiten und letzten Richtungswechsel des Layouts, denn kurz danach durchquert man eine weitere quergeneigte Helix, diesmal jedoch linksführend und nur 520° weit. Es folgt ein relativ bodennaher Hügel, woraufhin sich eine weitere Linkskurve anfügt. Darauf folgt ein weiterer Hügel quer durch das Gehölz auf dessen Abfahrt sich eine Reduzierbremse befindet. Diese greift merklich, was bei der anschließenden und recht lustigen Kurve sogar sinnvoll ist; eben jene Kurve war es, welche die Maximalgröße der Mitfahrer bis vor wenigen Jahren auf ein vergleichbar geringes Maß von 1m85 setzte. Kurz darauf greifen die Bremsen und der Zug fährt zurück in die Station.

Wo ich bei meinen letzten Besuch im Jahr 2011 noch davor gewarnt hatte bei der Anlage überhaupt einzusteigen und die Fahrt gerade in der letzten Reihe als Tortur beschrieb, so muss ich nach meinen heutigen Kenntnisstand sagen, dass Coaster Express eine ziemlich lustige Achterbahn ist deren Fahrt man nicht versäumen sollte. Zwar bietet diese Holzachterbahn absolut keine spürbaren negativen Kräfte, dafür ist das Geschwindigkeitsgefühl in den Kurven überaus ausgeprägt; zumindest hat mich die Fahrt fast durchgängig zum Lachen gebracht. Die Fahreigenschaften auf der längsten Holzachterbahn Europas sind im Allgemeinen gut und die Anlage wirkt von außen zumindest gut in Schuss, kein Vergleich also zu Magnus Colossus, einem weiteren Woody des Herstellers Roller Coaster Corporation of America (RCCA) aus dem spanischen Freizeitpark Terra Mítica bei Benidorm, welchen ich gerne als schlechteste je gebaute Holzachterbahn bezeichne.

Rio Bravo

Der Reversing Boat Ride Rio Bravo aus dem Hause Intamin ist eine Kopie der Hopkins Anlage Wild West Falls aus der Original Warner Bros. Movie World an der australischen Gold Coast, basiert jedoch auf der originalen Gestaltungsidee nach dem Film Rio Bravo. Umso mehr kann man sich also an der Thematisierung der Anlage erfreuen, denn diese ist bis auf das letzte Detail rundum gelungen.

Nachdem man die recht lange Warteschlange durchquert hat kann man, zumindest am Abend, sogleich in einem der Boote Platz nehmen. Zu meiner Verwunderung hat man in der Zwischenzeit die Anschnallgurte abgeschafft, was zumindest die Kapazität der recht beliebten Attraktion zusätzlich zu Gute kommt. Kurz darauf dümpelt das Boot vorbei an der Wartungshalle der Anlage in Richtung des ersten Lifthügels. Oben angekommen fährt man nun in das gewaltige Bergmassiv hinein, wo sogleich der erste Drehteller auf einem wartet. Dieser entlässt das Boot dann hinein in die erste Schussfahrt, welche rückwärts absolviert wird, soweit so gut und bereits oftmals erlebt, doch Rio Bravo wäre nicht eine außergewöhnliche Wildwasserbahn wenn nicht sogleich eine Besonderheit hinterherkäme. Für viele daher oftmals sehr unerwartet geht es nun einen Camelback empor, welcher einen auf seiner Kuppe etwa 10-20cm in die Luft befördert. Kurz darauf folgt dann die Abfahrt in das kühle Nass, wobei der Nässegrad bislang noch sehr überschaubar bleibt. Nach einer Kurve erreicht man eine weitere Wendestelle, woraufhin das Boot wieder vorwärts unterwegs ist. Gar unspektakulär führt einem der Fluss nun durch einen Canyon, ein Indianerdorf und die Westernstadt Dogde City, bevor es erneut  in die Mine hinein geht. An der höchsten Stelle der Fahrt angekommen wird man über einen Drehteller erneut in Position gebracht, woraufhin die zweite und finale Schussfahrt mit einer fantastischen Aussicht auf die Holzachterbahn Coaster Express eingeleitet wird. Unten angekommen wird man dann recht angenehm befeuchtet. Es folgt die Rückfahrt zur Station.

Die Wildwasserbahn Rio Bravo ist eine tolle Anlage mit einem größeren Überraschungsmoment zu Beginn der Fahrt. Die allgemeine Gestaltung ist grandios, es fehlt mir aber ein wenig an Effekten nachdem man die zweite Wendestelle verlassen hat. Zwar verlange ich dabei nicht, dass mir Kübel mit Wasser ins Gesicht geschmissen werden wie bei der grandiosen Wildwasserbahn des gleichen Typs Valhalla aus dem englischen Pleasure Beach Blackpool, dennoch wäre hier etwas mehr gegangen, zumal die anderen Wasserbahnen des Parque Warner Madrid allesamt nässer sind.

Tom y Jerry

Bereits von weiten hört man die Kinderachterbahn Tom y Jerry im Parque Warner Madrid, da sich die Anlage anhört wie ein über den Park fliegender Düsenjet. Dabei handelt es sich hierbei um einen der letzten produzierten Zierer Tivoli large Coaster, welche um die Jahrtausendwende von Six Flags in Auftrag gegeben wurden und somit Stützen vorweisen können, die dem Lichtraumprofil im Vergleich zu den Anlagen aus den 70er Jahren, die es vermehrt auch in Deutschland zu fahren gibt, gerecht werden. Dabei kann man das Layout relativ einfach als zwei nebeneinander liegende Achten beschreiben, bei denen die recht weiten Kurven mit einem umso längeren Zug durchfahren werden. Zumeist wird der Parcours dabei mehrere Male durchfahren, nicht aber im Parque Warner Madrid. Ansonsten wäre die Wartezeit bei dieser grundsoliden Achterbahn wohl kaum noch zu bändigen, denn Tom & Jerry ist eine der beliebtesten Anlagen des Parque Warner Madrid.

Cartoon Village

Dieses gilt aber im Allgemeinen für den Themenbereich Cartoon Village mit seinen beiden Kinderländern und dem Rafting Rápidos Acme. Zwar ist die Situation in Spanien nicht ganz so extrem wie in England, wo man im Grunde nur noch mit bekannten, bzw. für uns auch manchmal vollkommen unbekannten, Kinderserien die Massen in die Freizeitparks bringt. Dabei hat der Paultons Park den Vogel bisweilen mit der Peppa Pig World am meisten abgeschossen, so dass dieser in der Bevölkerung nur als Peppa Pig World bekannt ist und bereits in Schottland diverse Werbeprospekte vorzufinden sind. In Spanien hingegen haben die Kinderbereiche zwar eine höhere Bedeutung, aber es kommen auch andere Gäste in den Park und verteilen sich auch auf die anderen Themenbereiche dessen, wobei dieser Anteil in den letzten Jahren merklich zugenommen hat.

Interessant an den Parque Warner Madrid  Kinderbereichen ist jedoch die Art und Weise wie diese gestaltet sind, denn der eine Bereich wurde zur Eröffnung im Jahr 2002 fertiggestellt und der andere im Jahr 2011, wobei dort die Achterbahn Correcaminos Bip, Bip aus dem Jahr 2009 halbwegs integriert wurde. Während der alte Kinderbereich unzählige Fahrgeschäfte auf einem engeren Bereich vorweisen kann und dabei stets im Schatten unzähliger Bäume steht, so befinden sich im neuen Bereich wenige Fahrgeschäfte auf einer größeren betonierten Fläche ohne jeglichem Schatten. Zwar sind diese allesamt ordentlich gestaltet, es fehlt aber jegliche Atmosphäre in dieser Ergänzung. Interessant hierbei ist, dass fast jeder neue Planpark diese Muster aufweist, was aus meiner Sicht ein No-Go ist. Zumindest hat man mit der Academia de Pilotos, einer Kindermonorail aus dem Hause SBF Visa aus dem Jahr 2013, versucht diesen Umstand etwas aufzubrechen, doch wirklich geglückt ist es bislang noch nicht.

Correcaminos Bip, Bip

Bei der Achterbahn mit dem vermeintlich seltsam klingenden Namen Correcaminos Bip, Bip handelt es sich um einen Youngster Coaster der Firma Mack, welcher das gleiche Layout wie der ein Jahr jüngere Götterblitz aus dem österreichischen Familypark aufweisen kann. Wie auch am Neusiedlersee beginnt die Fahrt mit der Erklimmung des Lifthills. Oben angekommen geht es nach einem kleinen Gefälle zügig in die erste Kurve, worauf schongleich der große Drop folgt. Mit voller Geschwindigkeit passiert man nun das erste Tal und sogleich einen Horseshoe, ein Element welches wie ein aufgeständertes Hufeisen geformt ist. In einer Rechtskurve sammelt man erneut Höhenmeter an, woraufhin diese in einer abwärtsführenden Linkshelix mit anschließenden Gefälle abgebaut werden. Nun folgt eine Kurvenkombination aus Auf- und Abwärtshelix, welche von oben betrachtet einer Acht ähnelt.  Zu guter Letzt führt eine weitere Rechtskurve den Zug hinauf zur Bremsstrecke und dann zurück zur Station.

Correcaminos Bip, Bip ist eine zum Teilen sehr aufwändig gestaltete Anlage, zum Teilen aber auch eine sehr lieblos inszenierte Achterbahn mit einem tollen Layout und ebenso guten Fahreigenschaften. Es ist ein wenig Schade zu sehen, dass die Jagd auf dem Road Runner, also Correcaminos, wegen der hohen Holzzäune mit Gucklöchern von außen kaum einsehbar ist, ebenso ist es Schade, dass die Anlage weit abseits als Stand-Alone Attraktion eine Sackgasse bildet. Wobei das alles keinesfalls so schlimm wäre, würde Correcaminos durch seinen Vordrängelpass, dem Pase Correcaminos, den Wartenden nicht irgendwann auf die Eier gehen. Obwohl die Warteschlange überschaubar ist, so dauert es eine halbe Ewigkeit bis man dann an der Reihe ist. Irgendwie kann man Wile E. Coyote also verstehen, doch gefangen hat er den Road Runner bisweilen nur bei Family Guy.

Rápidos Acme

Eine für Europa außergewöhnliche Rafting-Anlage kann man mit den Rápidos Acme hier im Park vorfinden, denn, auch wenn man es kaum zu glauben mag, hier wird man nass. Nun könnte man argumentieren das auch River Quest aus dem Brühler Freizeitpark Phantasialand seine Fahrgäste des Öfteren komplett durchnässt aus der Anlage entlässt, nur betrifft es dort schlichtweg nicht jeden. Dabei ist das Geheimrezept des Parque Warner Madrid so simpel wie es kaum anders möglich ist, denn hier verzichtet man größtenteils auf unnötigen Schnickschnack wie Wasserfälle oder Wellenbecken sondern konzentriert sich darauf auf einer sehr kurvenreichen Strecke möglichst viele Stromschnellen, die ständig ins Boot schwappen, zu erzeugen und dabei stets von außen Wasserstrahlen ins Boot zu leiten. Das ganze Geschehen wurde dann noch äußerst hübsch durch die Charaktere der Looney Tunes gestaltet, worauf man sich während der Fahrt aber ganz ehrlich gesagt kaum zu konzentrieren vermag. Leider waren die Effekte gegen Ende der Fahrt allesamt ausgeschaltet gewesen, eigentlich schade, aber wahrscheinlich war es für die Spanier bereits etwas zu kalt.

La Aventura de Scooby-Doo

Gleich zu Beginn des Cartoon Village, von der Mainstreet aus kommend, liegt die interaktive Themenfahrt La Aventura de Scooby-Doo. Dieser wurde im Comicstil der Hanna Barbara Serie Scooby-Doo Where are you! gehalten und weist die typischen Elemente dieser auf. Gefertigt wurde diese Anlage, welche auch in zwei Six Flags Parks und zuvor in jedem der Paramount Parks, dort allerdings unter der Leitung von Cedar Fair mittlerweile als Boo Blasters on Boo Hill, zu finden ist von der Sally Corporation. Die Fahrt selbst sollte man direkt nach der Öffnung der Anlage erleben oder mit entsprechenden Vordrängelpass, denn die Abfertigung dieses Dark Rides ist ein mehr als nur schlechter Scherz. Hinzu kommt das Scooby-Doo selbst durchaus bei den hiesigen Kindern beliebt ist, weswegen der Andrang an der Anlage stets relativ hoch ist. Die Fahrt zumindest ist nett gestaltet und kann Spaß machen, jedoch ist sie eine der schwächeren Anlagen des Herstellers.

Obwohl der Andrang an den großen Achterbahnen stets überschaubar und angemessen war, so war der Park durchaus sehr gut besucht. Tatsächlich kam es einem während des Besuchs so vor als sei der Park beinahe schon überfüllt, dieses lag vor allem an den allgemeinen Vorlieben der Spanier und so sollte es niemanden verwundern, dass die Wartezeiten vor jeder der Shows bei über einer Stunde lag. Dieses ist auch der Grund warum wir beispielsweise das Scooby Doo Musical linksliegen gelassen haben, ebenso die Police Academy Stunt Show. Großer Fehler könnte man meinen, da die Shows in Spanien ja im Allgemeinen nicht so vernachlässigbar sind wie die der deutschen Freizeitparks, andererseits hätten wir sonst den Park nicht komplett an einem Tag schaffen können. Tatsächlich ist das Angebot dieser im Parque Warner Madrid auch deutlich niedriger als im Freizeitpark Port Aventura bei Salou, dessen Erfolgsrezept eigentlich auf die großen Showtheatern zurückzuführen ist, hier könnte der Park selbst noch eine Schippe nachlegen oder die Shows zumindest öfters zeigen.

Parque Warner Cinematic

Dieses funktioniert bei der Abendshow Parque Warner Cinematic jedoch nicht, da diese erst bei Dunkelheit richtig zur Geltung kommt. Hierbei handelt es sich um eine Fontänen-Show mit Projektionen bekannter Warner Bros. Filme und Werbung für kommende Filme des Studios. Unterstützt wird die Show, welche auf dem See in den Movie World Studios stattfindet, durch Feuer- und Lasereffekte, sowie ein recht ansprechendes Abschlussfeuerwerk. Die Show war bereits zum 10 jährigen Jubiläum des Parks überaus sehenswert und auch jetzt hat sich daran nicht viel geändert. Definitiv sehenswert, zumal es ein toller Abschluss eines tollen Parktages ist.

Bilder Parque Warner Madrid

Fazit Parque Warner Madrid

Parque Warner Madrid ist nach wie vor ein sehr toller Freizeitpark und aus meiner Sicht immer noch der beste Park Spaniens. Im Vergleich zu vor vier Jahren hat sich die Besucherzahl ziemlich gut entwickelt, wodurch leider der Pase Correcaminos ungemein nervt, zumal er im Gegensatz zu Port Aventura quasi überall genutzt werden kann. Die Abfertigungen waren, bis auf Batman im Einzugbetrieb, deutlich flotter als zuvor und im Falle der Achterbahn Stuntfall sogar vorbildlich. Man ist zumindest derzeit auf einen guten Weg, den man auch gerne so beibehalten darf. Sollte der Andrang beim nächsten Besuch jedoch genauso hoch sein, so werde ich mir definitiv ein Ganswischtischdeil gönnen und als Asozialer par Exzellenz eine Runde nach der anderen drehen, denn das ist mir der Park, wie auch bei Port Aventura, definitiv wert.

 


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Viel TNT für (Freuden-)Explosionen

Parque de Atracciones de Madrid

Unweit der Metrostation Batán befindet sich mit der Puerta Batán ein Nebeneingang zum Parque de Atracciones de Madrid, dem innerstädtischen Freizeitpark der spanischen Hauptstadt. Im Gegensatz zu anderen städtischen Vergnügungsparks, wie dem Kopenhagener Freizeitpark Tivoli Gardens oder dem Parque de Atracciones de Zaragoza, wird das Tivoli Prinzip, bei dem man nur einen geringen Eintrittspreis bezahlt und die Fahrgeschäfte zusätzlich begleicht, nicht angewendet, so dass der Parque de Atracciones de Madrid als Freizeitpark im klassischen Sinne fungiert.

Nickelodeon Land

Sofern man den Park über dem Nebeneingang betreten hat befindet man sich am oberen Ende des hiesigen Nickelodeon Lands, ein Themenbereich den man in ähnlicher Form auch im englischen Pleasure Beach Blackpool oder dem deutschen Schwesterpark Movie Park Germany finden kann. Auch hier wurden bestehende Anlagen, unter Verwendung der Lizenzen des bekannten Viacom Kindersenders Nickelodeon, umgestaltet und durch eine Kinderfahrschule und allgemeiner Gestaltung ergänzt. Was zuvor als Kinderland ein wenig zu sehr zusammengewürfelt erschien zeigt nun einen konsequent bunten Mix, welcher zudem sehr gelungen ist.

Padrinos Voladores

Gerade die kleine Achterbahn Turbulencia zeigt als Padrinos Voladores unter Gestaltung der Kinderserie Fairly Oddparents  (Cosmo & Wanda – Wenn Elfen helfen) ihr volles Potential, was gerade im Vergleich zum deutlich größeren Bruder Zooom! aus dem englischen Flamingo Land recht groß ist. Dabei ist das verwendete Layout hier deutlich simpler, denn man absolviert im Grunde nur einige aneinandergereihte Haarnadelkurven ohne größeren Höhenunterschied; dadurch ist jedoch der Ausschwung der Fahrzeuge während der Fahrt deutlich markanter vorhanden und somit auch der Fahrspaß. Die Padrinos Voladores bieten dementsprechend eine echt tolle Fahrt für kleinere Kinder, die jedoch auch von Erwachsenen noch genossen werden kann.

Vagones Locos

Im Gegenzug dazu stehen die Vagones Locos im Themenbereich Naturaleza, obgleich man dank der quietschbunten Gestaltung die Anlage eher zum Nickelodeon Land zählen möchte. Hierbei handelt es sich um das Standard Modell der Family Gravity Coaster des italienischen Herstellers Zamperla, welches man in dieser Form häufig finden kann. Mittels eines Kettenlifts erreicht man relativ zügig die Ausgangshöhe für die nun folgende kurvige Abfahrt. Hierauf schließt sich eine kurze Auffahrt an, woraufhin man sogleich eine abwärtsführende Rechtshelix und die Rückfahrt zur Station in leicht bayernkurvenartiger Manier absolviert. Das Fahrverhalten ist dabei relativ ruppig und bietet somit nur der Zielgruppe Grund zur Freude.

Naturaleza

Telesaurio und Tiovivo

Der Themenbereich Naturaleza ist mit Abstand der hübscheste Bereich im Parque de Atracciones de Madrid und kann zusätzlich zu den größeren Attraktionen mit Telesaurio ein rundum funktionstüchtiges Telecombat von Zamperla mit seitlicher Drehung, sowie mit Tiovivo ein altes Pferdekarussell und ein 4D Kino vorweisen.

TNT Tren de la Mina

Die eigentliche Hauptattraktion des Bereichs dürfte jedoch seit dem Jahr 2012 die Familienachterbahn TNT Tren de la Mina sein. Da ich den Bau nicht verfolgt hatte wusste ich bis zum Zeitpunkt meines Besuchs nicht wo genau die deutsche Interpretation eines Mine Trains im Park stehen sollte und war dementsprechend sehr überrascht ihn perfekt Integriert zwischen den Kinderbereich Nickelodeon Land und dem Spillwater Fiordos vorzufinden. Umso erstaunter war ich darüber, dass die Anlage einen großen Teil, der zuvor kaum noch gebrauchten, Warteschlange der Wasserbahn für sich nutzt.

Sobald der Zug endlich mal abgefertigt wurde verlässt dieser die Station und durchfährt sogleich eine Linkskurve auf dem Weg in Richtung des Lifthügels. Anfangs noch recht zügig aufwärts unterwegs verliert er schon rasch an Geschwindigkeit und kriecht die Liftkuppe nur langsam entlang. Nach einer kleinen kurvigen Schussfahrt nimmt der Zug erneut an Höhenmetern auf ehe es just unterhalb der Kuppe dem Abgrund entgegen geht. Noch fernab vom Boden schießt der Zug erneut in die Höhe und wendet in einem Horseshoe Element, ähnlich den Youngstar Coaster der Firma Mack, woraufhin sich ein aufwärtsführender Schwenker bis kurz unter den bisher größten Drop anfügt. In einer Steilkurve unterhalb der ersten Helix sucht der Wagenverbund zum ersten Mal Kontakt mit dem Bodenniveau doch die Verweilzeit ist nur von kurzer Dauer, denn eine linksführende Aufwärtshelix wird sogleich durchfahren. Nun folgt ein kleiner Drop mit anschließenden Camelback durch eine grotesk geformte Umgebung. In einer Rechtskurve wird der Kontakt mit dem Bodenniveau erneut hergestellt, hierauf folgen einige immer enger werdende Kurvenwechsel, woraufhin auch schon gleich die Bremsstrecke und kurz darauf die Station erreicht wird.

Mit TNT Tren de la Mina ist Gerstlauer eine sehr ordentliche Familienachterbahn gelungen, welche sich ein wenig im schnell durchfahrenen bodennahen Part des Layouts verliert. Die Stärke der Achterbahn liegt in dessen Anfang und Mittelpart, welcher dem Konkurrenzprodukt aus Waldkirchen erstaunlich nah kommt, nur das Ende trübt das allgemeine Fahrvergnügen, wie auch die allgemeine Abfertigung der Anlage, etwas, weswegen TNT Tren de la Mina keine Achterbahn ist, die ich bei einer längeren Wartezeit aufsuchen würde. Für Zwischendurch ist die Anlage aber mehr als perfekt.

Los Fiordos

Ehemals vorbei an saftigen Grün, welches eine ganze Showbühne verdeckte, tuckerte das Boot des Spillwaters Los Fiordos durch den Kanal bis dann relativ parallel zur Parkgrenze der Lift erklungen wurde. Besagte Bühne des Parque de Atracciones de Madrid fiel dem Bau der Familienachterbahn TNT Tren de la Mina zum Opfer, ebenso wie die Vegetation, weswegen man nun unterhalb der Achterbahn durch eine recht kahle Landschaft, jedoch mit guten Einblicken, herumschippert. Nachdem man das Felsmassiv empor gestiegen ist folgt nach einer kurzen Rechtskurve auch sogleich die einzige Schussfahrt der Anlage. Unten angekommen wird unmittelbar der Kontakt mit dem kühlen Nass geknüpft, woraufhin nach einer kurzen 180° Wende und weiten Linkskurve die Rückfahrt in Richtung der Station in Angriff genommen wird. Zu meiner eigenen Überraschung entsprach der Nässegrad nicht dem einer normalen Wildwasserbahn, wie ich es bei meiner letzten Fahrt vor vier Jahren erlebt hatte, sondern dem der Durchfahrt einer Wasserwand, welche aus der unmittelbaren Reflektion des Wassers an der Brücke resultierte. Klatschnass und recht zufrieden entließ uns die Anlage, welche ich nun gerne als nasseste Anlage dieser Art in Spanien beschreiben möchte.

Vértigo

Die Abfertigung der Wilden Maus Vértigo ist eine Frechheit! Eigentlich gäbe es bei dieser schicken Maus mit dem altbekannten Layout und absolut großartigen Fahreigenschaften nichts, absolut gar nichts zu meckern, würde man nur nicht anstelle von 10-15 Minuten hier gut eine Stunde seiner wertvollen Besuchszeit in eine Fahrt investieren müssen. Durch die fehlende Trennung zwischen Ein- und Ausstiegsbereich werden hier alle Wagen zugleich beladen und dann nach und nach auf die Strecke geschickt. Erst nachdem alle Wagen wiedergekehrt und entladen sind werden die neuen Fahrgäste in die Station gelassen, immerhin 16 Personen. Diese Prozedur vermindert die Kapazität der Anlage immens, so dass man sich stets nach einer normal betriebene Wilde Maus sehnt, wie z.B. die andere Hälfte dieser ehemaligen Doppelanlage, welche sich nach wie vor im belgischen Freizeitpark Bobbejaanland befindet.

Los Rápidos

Mit Los Rápidos steht eine wahrhaft besondere Raftinganlage im Parque de Atracciones de Madrid, denn sie ist die einzige Anlage dieser Art des Hersteller O.D. Hopkins in Europa. Mit ihr wurde der Naturaleza Bereich im Jahr 1996 gegründet, was man anhand der konsequenten und recht schönen Gestaltung der Anlage auch sehen kann. Der Nässegrad ist durch das recht wilde Ende der Fahrt immer noch erhöht vorhanden, nur leider verzichtete man während des Besuchs auf die meterhohe Fontäne, die in regelmäßigen Abständen auf die vorbeifahrenden Boote niederprasselte.

Maquinismo

Top Spin, La Maquina and La Lanzadera

Im Maquinismo genannten Themenbereich warten gleich im Eingangsbereich dessen drei Sahneschnittchen darauf gefahren zu werden, denn hier steht wirklich die Crème de la Crème der spanischen Hochfahrgeschäfte auf einem Haufen, allesamt natürlich wunderbar gestaltet. Den Anfang macht sogleich der Top Spin mit gleichen Namen aus dem Hause HUSS, welcher zu Beginn ein ähnliches Fahrprogramm wie die Anlage Aqua Spin aus dem deutschen Freizeitpark Heide Park vorweisen kann, welches jedoch in eine absolut wilde Schaukelpartie ausufert. Direkt nebenan dreht die Frisbee La Maquina, ebenfalls aus dem Hause HUSS, ihre Runden. Auch hier sollte man dank des großartigen Fahrprogramms die eine oder andere Fahrt auf dem eh stets überragenden Fahrgeschäftstypus wagen. Zu guter Letzt bietet der Intamin Freefall La Lanzadera neben einer tollen Aussicht über den Casa de Campo und Madrid einen recht intensiven Fall mit guter Airtime bei vergleichbar geringer Höhe.

Abismo

Leicht erhöht befindet sich der Zugang zur Achterbahn Abismo, der bis dato einzigen XT 450 Anlage des Herstellers Maurer, welche man relativ simpel als, um 300 Streckenmeter, erweiterte Anlage des Sky Wheels aus dem deutschen Freizeitpark Skyline Park beschreiben kann. Hierbei ist der Anfang des Layouts identisch, ebenso wie die Länge des Wagenverbunds, weswegen hier selbst bei überschaubaren Andrang stets hohe Wartezeiten vorhanden sind. Dieses kann aber auch an leeren Tagen stets der Fall sein, denn die Achterbahn fährt nur sobald der Zug vollbesetzt ist.

Nach der leider etwas zeitraubenden Abfertigung setzt sich der Zug in Bewegung und wird sogleich vertikal empor befördert. Als Besonderheit wird im Humpty Bump Lift wird der Zug an dessen Kuppe überkopf gedreht, wodurch ein extrem mulmiges Gefühl in etwa 46m Höhe entsteht, welches durch die anschließende Rolle in luftiger Höhe nur kurz unterbrochen wird. Nun rast man im wahrsten Sinne des Anlagennamens den Abgrund entgegen. Mit etwas mehr als 100 km/h schießt der Wagenverbund an der Station vorbei und passiert dabei ein druckreiches Tal ehe man in einer Steilkurve den Lift umschließt. Mit einer starken Querneigung wird der darauffolgende Drop eingeleitet, welcher einen weit erhöht über den Wartebereich leitet. Hierauf folgt ein klassischer Camelback, welcher die Insassen zumindest in der Theorie gut aus den Sitzen heben lässt. Immer noch weit über den Köpfen der Passanten folgt nun ein weiteres Tal bevor mit einem 127° steilen Immelmann Turn eine weitere Wende im Layout vollzogen wird. Auf einer Geraden wird nun die Geschwindigkeit für das nachfolgende Finale angepasst, denn statt klassisch in die Bremsen zu übergehen schießt man nun über ein kleines Gefälle, welches einen erneut aus den Sitz befördern kann, durch die Station und erneut den vertikalen Turm empor. Relativ weit oben und somit ohne großartige Energieverluste wird der Zug angehalten und in die Kette gehakt, woraufhin dieser zügig zurück zur Station gefahren wird.

Ich mag Abismo nicht. Eigentlich sollte das als Fazit ausreichen, denn großartig Freude daran mit dieser Achterbahn zu fahren habe ich einfach nicht. Die Fahreigenschaften sind unterirdisch, es rappelt wie Sau. Bereits im Jahr 2011 suchte ich die Airtime auf dieser Anlage vergebens und gebe es nun endgültig auf, denn auf eine weitere Fahrt verzichte ich gerne. Dabei könnte die Anlage überaus gut sein, wie es Daniel, welcher links neben mir saß, während der gleichen Fahrt erlebt hatte, dafür müsste aber das Bügelsystem deutlich aufgewertet werden.

Tarántula

Praktischer Weise befindet sich der Eingang des Spinning Coasters Tarántula direkt gegenüber dem Ausgang des Sky Loops Abismo. Trotz Einzelwagen bietet die Anlage die höchste Kapazität des gesamten Parks, wahrscheinlich aber auch nur wegen den getrennten Ein- und Ausgangsbereichen. Zumindest bewegt sich hier die Warteschlange angenehm schnell, wodurch die Wartezeit, verglichen zu den anderen Anlagen des Parque de Atracciones de Madrid, wie im Flug vergeht.

Kurz nachdem man in den vier sitzigen Chaisen Platz genommen hat beginnt die Fahrt auch sogleich mit einer Linkskurve in Richtung des recht großgeratenen Lifthügels. In einer Höhe von etwas mehr als 25m angekommen wird sogleich die Drehung der Gondel freigegeben, so dass man bereits die erste leicht kurvige Abfahrt mit einer seichten Drehbewegung absolviert. Hierauf folgt eine großzügig ausgelegte Wende, welche leicht einem Immelmann Turn ähnelt. Nun ist die Drehung der Gondel meist kaum noch zu stoppen, was auch der recht steilen kurvigen Auffahrt in die erste Blockbremse zu verdanken ist. Diese passiert man recht zügig, woraufhin man in einer weiteren Kurve in die Tiefe gerissen wird. Diese führt in einer großzügig ausgelegte Kurve mit Auf- und Abwärtsbewegungen über bis dann die zweite Blockbremse in luftiger Höhe erreicht wird. Diese entlässt einen in ein Gefälle, welches sogleich in einen Immelmann Turn, ähnlich dem aus Dragons Fury aus dem englischen Freizeitpark Chessington World of Adventures, überleitet. Eine Steilkurve fügt sich an, welche nach einem kurven Richtungswechsel recht gemächlich in die dritte Blockbremse überleitet. Ein rasanter Zickzackkurs bestimmt den Verlauf bis zur nächsten Blockbremse. Es folgen eine Links- und eine Rechtskurve bevor es dem Ende der Anlage entgegen geht.

Tarántula ist ein richtig guter Spinning Coaster mit einem fantastischen Layout, wobei leider die Strecke nicht ganz so überragend ist, wie bei den beiden englischen Vertretern dieser Art. Die Drehung auf der Anlage im Parque de Atracciones de Madrid ist jedoch ausgeprägt und sorgt somit fast automatisch für ein tolles Gesamterlebnis. Darüber hinaus ist die Gestaltung der Anlage gelungen, auch wenn sie nur sehr minimalistisch vorhanden ist, zumal sie mit der Themenfahrt La Cueva de las Tarántulas unterhalb der Achterbahn eine Einheit bildet. Leider ist dieser interaktive Darkride nur noch ein Schatten seiner selbst, denn bis auf Dunkelheit erkennt man leider kaum noch etwas.

El Aserradero, Tifon, Sillas Voladores und Rotor

Neben der recht langen Wildwasserbahn El Aserradero des Herstellers Zamperla mit zwei Schussfahrten und einem Tunnel an dessen Ende ein Wasserfall wartet, der sich nur von Zeit zu Zeit im richtigen Moment abschaltet, gibt es im Themenbereich Maquinismo noch eine Disk’o namens Tifon, den Wellenflieger Sillas Voladores und den HUSS Condor Rotor, von dem man eine wunderbare Sicht auf die darunter liegenden Achterbahn Tornado hat.

Tornado

In einer Sackgasse ohne Gleichen befindet sich seit dem Jahr 1999 der Intamin Suspended Looping Coaster Tornado. Die früher mal in Zitronengelb und –grün gehaltene Anlage zeigt sich seit einigen Jahren komplett in schwarz lackiert, wobei vereinzelt die alten Farben hervorscheinen. Die Streckenführung ist im Allgemeinen recht weit gezogen und frei von jeglichen Besonderheiten, diese kann man jedoch in der Stützkonstruktion der Anlage, im Besondern die Stützen der beiden Loopings, vorfinden.

Nachdem man die Zugangsrampe hinauf zur Station erklommen hat und die Station geräumt wurde kann der überlange Zug endlich beladen werden. Nachdem die Mitarbeiter diesen dann abgefertigt haben verlässt dieser die Station in einer leichten Rechtskurve um kurz darauf den Lifthügel empor zu steigen. Nachdem man die Ausgangshöhe von 30m erreicht hat führt der Zug einige Meter über eine kleine Gerade um sich dann mit vollem Einsatz in abwärtsführende Linkskurve zu werfen. Mit 80 km/h schießt der Zug durch das Tal hinein in den ersten Looping, welcher recht kraftvoll durchfahren wird. In einer weiten aufgeständerten Rechtskurve nimmt man erneut Schwung um sogleich den zweiten Looping zu passieren. Auch hierauf folgt eine Rechtskurve in deren Tal diesmal jedoch ein klassischer Korkenzieher wartet, welcher sehr schwungvoll durchfahren wird. In der darauffolgenden Linkskurve nimmt man abermals einige Höhenmeter auf, die nach einem Richtungswechsel in einer Abwärtshelix sogleich wieder abgebaut werden. Unterhalb des Lifts folgt nun der letzte Richtungswechsel hinein in die Kurve vor den Bremsen.

Tornado macht seiner Produktbezeichnung als SLC alle Ehre, obgleich der Hersteller ein anderer ist als bei den oft verschmähten Rappelkisten aus dem Hause Vekoma. Das Layout von Tornado ist schlichtweg langweilig und bietet bis auf die drei Inversionen nicht sonderlich viel auf zu viel Raum. Obwohl der Kontakt mit dem Bügel gering ausfällt, so sind die Vibrationen dieser Anlage bis zum letzten Meter spürbar, was unter anderem an den zu sperrigen Zügen liegt. Hinzu kommt eine relativ langatmige Abfertigung, bei der man sich einerseits fragt wie die Spanier die Anlage mit zwei Zügen überhaupt betreiben wollen und andererseits fragt ob es besagten zweiten Zug überhaupt gibt. Gerade wenn man von außerhalb Fotos machen möchte sollte man sich viel Zeit einplanen, besonders an ruhigeren Tagen an denen sich kaum ein Gast hierher verirrt.

Tranquilidad

Zeppelin, La Jungla and The Walking Dead Experience

Fast genauso ruhig wie die Gegend um Tornado ist der Themenbereich Tranquilidad, wobei hier zugegebenermaßen eher der Bär steppt. Hier befinden sich hauptsächlich ruhigere Fahrgeschäfte wie die Monorail mit unterhängenden Wagen namens Zeppelin oder die Floßfahrt La Jungla, die vor allem durch ihren alten Charme überzeugen kann. Aber auch einen Simulator oder den Star Flyer mit gleichen Namen, welcher das vormalige Wahrzeichen des Parks ersetzt, findet man hier. Freunde guter Grusellabyrinthe kamen mit El Viejo Caserón voll auf ihre Kosten, dieses wurde in diesem Jahr durch die The Walking Dead Experience ersetzt, womit die zusammengewürfelten Szenen wohl einem konsequenten Leitmotiv zum Opfer fielen und somit der Charme des seit 1989 bestehenden Gebäudes ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Fantasia

Mit Fantasia bietet dieser Themenbereich jedoch eine echt nett gestaltete Themenfahrt nach dem Vorbild von Disneys It’s a small World. Die Bootsfahrt durch unsere ach so fröhliche und kleine Welt beginnt hier im Weltraum, denn man zeigt die Sicht außerirdischer auf diesen Planeten. Vorbei an kleinen Szenen, die mit wirklich niedlichen Puppen bestückt sind, geht es durch die unterschiedlichen Ländern unserer Welt, untermalt von einem kitschigen Soundtrack, welchen man jedoch kaum wahrnimmt. Dieses ist auch der größte Kritikpunkt bei der ansonsten sehr beliebten Anlage, denn neben der doch eher geringen Kapazität ist die Fahrt einfach nicht kitschig genug. Dabei muss man eigentlich nur die Musik, sowie die Beleuchtung der Szenen ein wenig anpassen und schon hätte man eine der besten Themenfahrten überhaupt. Im derzeitigen Zustand jedoch scheint der Zahn der Zeit etwas zu sehr an der Anlage genagt zu haben.

Bilder Parque de Atracciones de Madrid

Fazit Parque de Atracciones de Madrid

Der Parque de Atracciones de Madrid ist ein guter Park mit einem ganz eigenen Charme, welcher zu Zeiten des Tivoli Prinzips, also bis zum Jahr 2011, sicherlich deutlich ausgeprägter vorhanden war. Der Park bietet viele schöne Ecken, aber auch leider viele unschöne und ungenutzte Flächen, gerade im Themenbereich Tranquilidad. Trotz dessen scheint der Park eine richtige Strategie zu verfolgen, denn die Themenbereiche Nickelodeon Land und Naturaleza können sich seit dem letzten Update wirklich sehen lassen. Dabei bietet der Parque de Atracciones de Madrid selbst ein schönes Portfolio an Fahrgeschäften, welches mich jedoch nicht zum dauerhaften Verbleib einlädt, dafür ist mir dann auch irgendwann die Abfertigung an den Fahrgeschäften zu anstrengend. Zu einen weiteren Besuch am späten Nachmittag bis in die Abendstunden hinein würde ich beim nächsten Besuch der Stadt Madrid zumindest sicherlich nicht nein sagen.

 


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