Mit der Schockwelle durch Arlington

Die Geschichte von Six Flags

Wenn wir über die großen Ketten in der Freizeitparkindustrie sprechen wollen, dann müssen wir unter anderem über Six Flags sprechen, und es gibt keinen besseren Park dafür als Six Flags Over Texas. Der Park in Arlington bei Dallas öffnete 1961 nach einer kurzen Planungsphase von nur zwei Jahren seine Türen. Der Immobilienentwickler Angus G. Wynne, Jr. wollte einen Park wie den gerade frisch eröffneten kalifornischen Freizeitpark Disneyland in seinem Heimatstaat Texas.  Die erste Idee des Parks war es, Texas unter sechs Flaggen zu zeigen – der Titel wurde schnell zu Six Flags Over Texas, da Texas unter nichts stehen kann. Die sechs Flaggen repräsentieren die sechs Nationen, die Texas in seiner Geschichte regiert haben: Spanien, Frankreich, Mexiko, die Republik Texas, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Konföderierten Staaten von Amerika.

Interessanterweise sollte der Park nur einige Jahre lang bestehen. Doch mit mehr als 8000 Besuchern am ersten Betriebstag war klar, dass Six Flags Over Texas schon jetzt ein echter Erfolg ist. Kurze Zeit später wurden mit Investition der Pennsylvania Railroad und der New York Central Railroad zwei weitere Parks gebaut (Six Flags Over Georgia (1967) und Six Flags Over Mid-America (1971)). In den folgenden Jahren wuchs Six Flags weiter, indem es unabhängige Parks wie AstroWorld (1975), Great Adventure (1977) und Magic Mountain (1979) erwarb. Mit der Übernahme von Marriott’s Great America in Gurnee (1984) erhielt Six Flags die Rechte zur Nutzung der Looney Tunes Charaktere durch Time Warner.

Zwischenzeitlich kaufte das in Oklahoma ansässige Immobilienunternehmen Tierco Group den Themenpark Frontier City. Die Pläne für die Umwandlung des Parks in ein Einkaufszentrum fielen aufgrund einer Ölpreiskrise in Oklahoma City schnell zurück. Durch Investitionen in den Park und neue familienfreundliche Fahrgeschäfte stieg die Popularität. 1992 erwarb Tierco die in Maryland ansässige Wild World (heute Six Flags America) und änderte seinen Namen in Premier Parks. 1995 erwarb Premier Parks die Firma Funtime, Inc. und ihre Objekte Geauga Lake, Wyandot Lake, Darien Lake und Lake Compounce. Ein Jahr später wurden Elitch Gardens, Great Escape, River Side Park (heute Six Flags New England) und die Waterworld USA Parks gekauft, während Lake Compounce an Kennywood verkauft wurde. 1997 kaufte Premier Parks Kentucky Kingdom und Marine World (heute Six Flags Discovery Kingdom). Gleichzeitig stimmten Premier Parks zu, 94% der europäischen Walibi Gruppe zu kaufen und damit sechs weitere Parks in das Portfolio aufzunehmen.

Six Flags, die zudem Zeitpunkt sehr stabil unterwegs waren, wurden 1998 an Premier Parks verkauft. Premier Parks setzte sein schnelles Wachstum mit dem Erwerb des deutschen Themenparks Warner Bros. Movie World (heute Movie Park Germany), des mexikanischen Reino Aventura (heute Six Flags Mexico) und der Übernahme eines kleinen Anteils am anstehenden großen Themenpark-Projekt Warner Bros. Movie World Madrid (heute Parque Warner Madrid) fort. Es ist keine Überraschung, dass die Europa-Sparte nicht lange Bestand hatte. Die zunehmende Verschuldung führte dazu, dass die Parks 2004 an Palamon Capital Partners verkauft wurden. Six Flags Worlds of Adventure (Geauga Lake) wurde an Cedar Fair verkauft, was einige Jahre später zur Schließung des Parks führte. Six Flags Astro World wurde wegen seines Immobilienwertes verkauft und geräumt, machte aber nicht einmal die Hälfte davon und Six Flags New Orleans wurde vom Hurrikan Katrina zerstört. Deutlich angeschlagen kam dann auch noch die Wirtschaftskrise 2007/08, woraufhin sich der Konzern umstrukturieren musste.

Heutzutage wächst Six Flags zum Glück nicht mehr so schnell. Seit diesem Jahr sind die Themenparks Frontier City und Darien Lake wieder unter Six Flags. Ein Park in China wird mit dem Namen Six Flags lizenziert und das geplante Projekt von Six Flags Dubai wurde nun endgültig eingestellt.

Six Flags Over Texas

Nach dieser kleinen Geschichtsstunde ist es Zeit, den Park selbst ein wenig zu beleuchten. Obwohl ich bereits alle ehemaligen Six Flags Parks in Europa besucht habe, sollte mein erster Besuch in einem Six Flags Park im Six Flags Over Texas sein. Schon lange habe ich mich auf diesen Augenblick gefreut.

Nach einer sehr kurzen Nacht in Wichita Falls machte ich mich auf dem Weg nach Arlington, wo ich dann einige Zeit in einem Stau kurz vor der Ausfahrt zu Six Flags Over Texas verbrachte. Mit besten Aussichten auf die Achterbahn Shock Wave und den Aussichtsturm Oil Derrick verwandelte sich die Vorfreude auf den Besuch allmählich in Richtung Verzweiflung. Es half auch nicht, dass alle anderen Straßen in Richtung Park auch verstopft waren. Mit einem fantastischen Blick auf Judge Roy Scream kam ich schließlich auf dem Parkplatz an. Aufgrund meiner Six Flags-Mitgliedschaft musste ich nichts für das Parken bezahlen, was bei den meisten amerikanischen Freizeitparks prinzipiell eine sehr gute Sache ist. Nach einer Weile fand ich einen Stellplatz im hinteren Teil des Parkplatzes.

Als ich zum Eingang ging, bewunderte ich die Aussicht auf Titan – der größten Achterbahn des Parks – und die Bobbahn La Vibora. Nachdem ich eine Weile in der Schlange für die Sicherheitskontrolle gestanden hatte, fiel mir auf, dass ich mein Portemonnaie im Auto gelassen habe. Nach einem zehnminütigen Spaziergang hin und her war ich endlich bereit für meinen Besuch bei Six Flags Over Texas. Nachdem ich meinen Gutschein am Eingang einscannte und ein Foto gemacht worden war, hatte ich schnell meinen Mitgliedsausweis in der Hand. Die inkludierte Member-Bottle für unbegrenzte Softdrinks konnte im Mitgliederbüro abgeholt werden, aber die Schlange war viel zu lang, um es am Besuchstag überhaupt in Betracht zu ziehen.

Wenn man den Park betritt, befindet man sich zunächst auf einem kleinen Platz. Von hier aus kann man seine Reise im und gegen den Uhrzeigersinn beginnen. Auch bietet sich eine Fahrt mit dem Silver Star Karussell an, das sich etwas oberhalb der Plaza befindet.

Conquisador und El Aserradero

Wir beginnen unsere Reise im Uhrzeigersinn, wo wir sofort auf den spanischen Themenbereich stoßen. Die Achterbahn dieses Bereichs zeigte leider eine ziemlich lange Schlange und die schöne Schiffschaukel Conquisador war aufgrund des Baus des Larson Giant Loop El Diablo Looping Coaster nicht in Betrieb. Im Wald hinter der Baustelle konnte man einen Blick auf die Wildwasserbahn El Aserradero erhaschen.

El Asseradero war die erste Wildwasserbahn, die je gebaut wurde. Bereits 1963 hat Arrow Development eine neue Art von Fahrgeschäft entwickelt, welches sich schnell zur begehrtesten Attraktion in jedem Freizeitpark rund um den Globus entwickelte. In Deutschland lizenzierte der Hersteller Mack das Patent von Arrow, um Wildwasserbahnen für den europäischen Markt zu bauen. Es dauerte nicht lange, da konnte man überall Wildwasserbahnen vorfinden. Einige Jahre nach der ersten Installation wurde die Kapazität der Bahn erhöht, indem direkt neben der ersten eine weitere gebaut wurde. Heutzutage ist der zweite Kanal derjenige, der in Betrieb ist. Bis 2019 wurde die erste der beiden Bahnen noch an vollen Tagen genutzt. Die verbleibende Wildwasserbahn bietet viele Kurven und nur eine Schussfahrt gegen Ende der Fahrt. Leider war die Anlage während meines Besuchs nicht in Betrieb.

Oil Derrick

Den Wegen durch den älteren Parkteil folgend treffen wir schnell auf den allmächtigen Oil Derrick. Dieser Aussichtsturm ist eines der ersten Projekte des Fahrgeschäftsherstellers Intamin und bietet einen tollen Blick auf Six Flags Over Texas, den Wasserpark Hurricane Harbour in der Ferne und natürlich auch auf die nähere Umgebung. Leider wurde der Turm aufgrund starker Winde den größten Teil des meines Besuchstages nicht betrieben. Erst zum späten Abend öffnete dieser. Ich musste mich leider beeilen, um noch eine Fahrt mit der Bobbahn La Vibora zu machen, ehe der Park schließen würde.

Shock Wave

Direkt hinter dem glänzenden Turm, der erst im letzten Jahr einen neuen Anstrich erhielt, befindet sich der Eingang zur legendären Achterbahn Shock Wave. Dieser Schwarzkopf-Klassiker war die erste Achterbahn, die mit Bezug auf die Herzlinie gebaut wurde. Dieses völlig neue Konzept ermöglichte eine sanftere Fahrt für die Fahrgäste, da ihr Herz weder abrupte Bewegungen noch hohe seitliche G-Kräfte erfahren würde. Durch diese Änderung waren steilere Kurven und andere Manöver möglich.

Shock Wave war damals die härteste Achterbahn weit und breit. Die signifikanten Loopings wurden damals direkt neben der Autobahn platziert und dienten als astreine Werbung für den Park. Heutzutage haut sowas jedoch niemanden mehr richtig vom Hocker. Um ehrlich zu sein, gilt dies für die meisten der Achterbahnen, die in den 70er Jahren gebaut werden – doch Shock Wave ist in der Tat der perfekte Coaster.

Nach dem Aufstieg des Lifthügels nimmt der Zug vor dem großen Sturz schnell an Fahrt auf. Ohne Rücksicht auf Verluste rasen wir nun über den Hügel und die Schussfahrt hinunter, um etwas Geschwindigkeit für die beiden Inversionen zu sammeln. Mit ordentlich Druck geht es nun durch die beiden Loopings, ehe wir dann den nächsten Hügel erklimmen. Hier oben geht es dann gemächlich durch eine Kurve, bevor wir und wieder nach unten stürzen. Mit einer erheblichen Menge an negativen G-Kräften werden wir sofort aus unseren Sitzen gezogen. Zurück im Tal erleben wir sehr hohe positive Fliehkräfte. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht fahren wir schnell durch eine weitere Kurve über dem Bahnhof, bevor sich das atemberaubende Wechselspiel der G-Kräfte mehrmals wiederholt. Nach einem kurzen Linksknick, einer absteigenden Geraden und einer sehr langen Rechtskurve nähern wir uns schnell der Bremsstrecke der Fahrt. Kurz darauf ist die Fahrt beendet.

Shock Wave ist eine großartige Achterbahn voller Geschwindigkeit, starker Inversionen, großartiger Ejector-Airtime und hoher positiver G-Kräfte. Die Fahrt ist einfach perfekt, was keine Überraschung sein sollte, denn diese Fahrt wurde einst von dem berühmten Achterbahnhersteller Schwarzkopf mit Sitz in Münsterhausen, Deutschland (heute Standort von Gerstlauer Amusement Rides) hergestellt.

Roaring Rapids, Caddo Lake Barge und der Superman Tower of Power

Nach der brillanten Fahrt auf der Shock Wave und wegen des tollen Wetters wollte ich mich ein wenig abkühlen. Leider hatte der große Intamin Rapid Ride Roaring Rapids gerade eine Störung, als ich vorbeikam. Die Fahrt selbst bietet jedoch nichts Besonderes, außer dem Verladesystem, dass zwei parallele Stationen nutzt und daher zwei Lifthügel direkt nebeneinander benötigt.

Vorbei am wunderschön aussehenden Zamperla Rockin‘ Tug Caddo Lake Barge, ging es sogleich auf eine eine Runde auf den Freifallturm Superman Tower of Power, der einen tollen Blick auf den Park und einen Hauch von Airtime bot. Abgesehen vom massiven Turm passt der S&S Combo Tower nicht so wirklich in den Park. Die Thematisierung des Turms ist vernachlässigbar gering und sieht ein wenig billig aus, zumal sich das restliche DC Universum des Parks an einer anderen Ecke des Parks befindet.

Runaway Mine Train

Deutlich stimmiger geht es derweil beim Runaway Mine Train zu. Die zweitälteste Achterbahn auf Basis von Stahlrohrschienen leistete eine hervorragende Arbeit. Denn sie prägte die Mine-Train Achterbahn so, wie es später nur noch Walt Disney und ggbfs. das Phantasialand konnte. Als erste ihrer Art definierte sie im Grunde jedes typische Element und Fahrmanöver dieser Achterbahngattung.

Nach dem Einstieg wünscht uns der Ride-OP viel Spaß auf einer der vielen Mine Train-Achterbahnen der anderen Six Flags Parks, bevor der Zug auf die Reise geschickt wird. Bei meiner Fahrt war es glaube ich der River King Mine Train aus Six Flags St. Louis 😊.

Die Fahrt beginnt dann mit einer kleinen Linkskurve aus der Station heraus. Nach dem Passieren des Transfergleises wird der erste Lifthügel erreicht. Oben angekommen, baut die Fahrt beim Abstieg in wechselnden Links- und Rechtskurven etwas an Geschwindigkeit auf. Beim Vorbeifahren an der Achterbahn Mr. Freeze Reverse Blast überquert der Zug einen Hügel und taucht in eine Helix ein. Es folgt eine wilde Fahrt über Berg und Tal, die auch durch einen Tunnel führt. Nach einer weiteren Kurve wird der zweite Lifthügel erreicht.

Nach einer kurzen Steigung geht es dann mit einer sehr flachen Abfahrt weiter. Hier dauert es dann eine Weile bis wir die folgenden Rechts- und Linkskurven und zahlreichen Geraden passieren. Als wir dann endlich wieder etwas schneller unterwegs sind erreichen wir nach einer Rechtskurve auch schon den dritten Lift der Anlage, den wir fast ohne Arbeit des Liftmotors erklimmen können. Nach einer kurzen Fahrt durch einen Saloon stürzen wir in einen Tunnel. Hier durchfahren wir dann eine Linkskurve, bevor wir auch schon die Bremsstrecke der Anlage erreichen.

Der Runaway Mine Train ist eine fantastische Familienachterbahn. Die Fahrt ist weder schnell noch hoch, aber sie bietet viele tolle Momente purer Fahrfreude. Die verrückten und viel zu engen Kurven, die kleinen Hügel und die zahlreichen Tunnel bilden ein rundum komplettes Achterbahnpaket. Für mich war die Fahrt eine absolute Überraschung und eine der besten Achterbahnen des Parks.

Mini Mine Train

Daher überrascht es mich nicht, dass der Runaway Mine Train bei den Parkbesuchern ein voller Erfolg war. In den nachfolgenden Jahren wurden in ganz Amerika ähnliche Anlagen gebaut. Aufgrund seiner Popularität baute Six Flags Over Texas sogar eine kleinere Version des Runaway Mine Trains direkt nebenan: Den Mini Mine Train.

Während der Name der Achterbahn nicht wirklich kreativ ist, so ist es immerhin die Fahrt selbst; auch wenn sie von außen etwas unscheinbar aussieht. Nach dem Aufstieg auf den Lifthügel beginnt die Fahrt mit einem kleinen, flachen Abstieg in einer Linkskurve. Nach einer kurzen Geraden fährt der Zug dann in einen Tunnel, gefolgt von einer kleinen Rechtskurve. Beim Verlassen des Tunnels überrascht die Fahrt mit einer der besten Aussichten auf die Achterbahn Mr. Freeze Reverse Blast, die man sich vorstellen kann. Dieser Moment ist dabei kaum in Worte zu fassen, besonders nachts. Nach einem kleinen Sturz und einem weiteren Tunnel durchfährt man eine weitere Kurve ehe der Zug schnell über einen Hügel rast und dabei in die letzte Kurve der Fahrt eintaucht bevor er die Bremsstrecke erreicht. Auch wenn die Fahrt eher kurz ist, so macht sie definitiv Spaß und sollte keinesfalls verpasst werden.

The Gunslinger und Mr. Freeze

Vorbei am Chance Rides Wellenflieger The Gunslinger geht es nun in den Themenbereich Gotham City. Hier finden wir viele Fahrten, die dem Dark Knight und seinen Schurken vorbehalten sind. Dieser Bereich wurde in den letzten Jahren durchaus ordentlich erweitert. Interessanterweise zog Batman erst mit der Einführung des LIM Shuttle Loop Coaster Mr. Freeze von Premier Rides im Jahr 1998 in den Park ein.

Zunächst wurden die Züge vorwärts abgeschossen. Interessanterweise hatte die Fahrt in den ersten Jahren noch Schulterbügel, ehe diese im Jahr 2002 bei allen Premier Rides-Installationen in den Six Flags-Parks entfernt wurden. Die zweite große Veränderung erfolgte dann im Jahr 2012, als die Züge gedreht wurden, um der ersten Hälfte der Fahrt rückwärts zu begegnen. Eine Veränderung, die auch weiterhin Bestand haben sollte, da sie das Fahrerlebnis wie keine andere verbessert.

Der Rückwärtsstart ist ein erstaunliches Gefühl, da der Druck nur auf dem Schoßbügel lastet, statt der gesamten Rückenlehne des Sitzes. Nach Erreichen der Höchstgeschwindigkeit steigt der Zug schnell den Inside Top Hat empor, wo die Fahrer einen intensiven Überkopf-Moment erleben, ehe sie dann zu rückwärts Boden fallen. Mit voller Geschwindigkeit wird nun eine große Steilkurve absolviert, bevor der Zug den vertikalen Spike am Ende der Fahrt emporschießt. Nun wird dieser von den, vertikal an die Schiene platzierten, linearen Asynchronmotoren nach oben geschoben, um genügend Energie für den Rückweg zu haben. Gleichzeitig erleben die Fahrer einen großartigen Moment reiner Schwerelosigkeit; selbstverständlich mit Blick zum Boden. Kurz darauf geht es ein weiteres Mal durch die Kurve und den Inside Top-Hat, der jetzt jedoch deutlich langsamer passiert wird. Bald darauf verlangsamt sich der Zug auf der Abschussstrecke. Nach Eintritt in den Bahnhof wird der Zug dann zurück in die Ladeposition gebracht.

Mr. Freeze Reverse Blast ist eine wirklich tolle Achterbahn. Die Fahrt ist extrem intensiv und bietet viele atemberaubende Momente. Der Inside Top-Hat ist einfach hammer und der vertikale Spike am Ende der Fahrt ist einfach fantastisch, wenn man so auf den Boden hinabschaut. Leider ist die Fahrt auch etwas ruckelig. Ich bin zumindest froh, dass ich diese Fahrt nicht mit Schultergurten erlebt habe. Die Achterbahn selbst ist wie gesagt großartig, könnte aber gleichzeitig noch besser sein. So oder so bleibt Mr. Freeze Reverse Blast eine der intensivsten Achterbahnen, die ich je gefahren bin.

Batman: The Ride

Sieben Jahre nach dem der erste Batman: The Ride im Six Flags Great America gebaut wurde und eine weitere Kopie sich bereits in Texas etabliert hat, fand der Dark Knight 1999 schließlich seinen Platz in Six Flags Over Texas.

Nach dem Aufstieg des Lifthügels wartet ein Pre-Drop auf die Fahrgäste, bevor der Zug schließlich in einer Steilkurve den ersten Drop hinunterstürzt. Mit Druck geht es dann durch das Tal, ehe auch schon der erste Looping auf einen wartet. Im Handumdrehen wird die zweite Inversion – eine Zero-G Roll – durchfahren. Es folgt ein weiterer Looping. In der nun folgenden Aufwärtsspirale wird unser Blut ordentlich in die Beine gepumpt, was gerade auf der anschließenden Geraden überaus spürbar ist. Ohne Gnade geht es dann ein weiteres Mal hinunter, woraufhin der erste Korkenzieher mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit mitgenommen wird. Durch die plötzliche Beschleunigungsänderung wird man zudem ordentlich hin- und hergerissen. Nach einer kurzen Rechtskurve folgt dann der zweite, etwas gemächlichere Korkenzieher. Kurz darauf erreichen wir nach einer Linkskurve die Bremsstrecke der Achterbahn.

Batman: The Ride ist immer noch eine der besten Inverted Coaster überhaupt. Die Fahrt bietet ein intensives Fahrlayout mit vielen hohen G-Kräften auf relativ kleiner Grundfläche. Abgesehen von der Thematisierung variiert das Fahrerlebnis zwischen den verschiedenen Installationen nicht, was ein gutes Zeichen ist. Aufgrund der immersiveren Erfahrung bevorzuge ich jedoch Batman – La Fuga (nun Batman Arkham Asylum) im Parque Warner Madrid über Batman: The Ride.

The flat rides of Gotham City

Vorbei am Telecombat Batflyer geht es nun schnell in den neuen Teil von Gotham City, wo die meisten der anderen Schurken ihr Zuhause fanden und einige tolle Fahrgeschäfte spendiert bekamen. Ich selbst mag diesen Bereich nicht, da alle Fahrgeschäfte nur auf einem großen, betonierten Platz ohne irgendeine Thematisierung platziert wurden. Die Fahrgeschäfte selbst sind solide. Catwoman Whip ist ein Zamperla Endeavor und damit eine ausgefallenere Enterprise, die HUSS sicherlich auch mal eines Tages an jemanden verkaufen wird. Riddler Revenge ist eine große Frisbee von Zamperla und bietet somit automatisch eine gute Fahrt. Harley Quinn Spinsanity war einmal eine HUSS-Troika und ist heute ein ABC Rides Tourbillion (der Name ist großartig, warum sollte man ihn also nicht behalten?), das ich gerne getestet hätte. Dieser neuartige multiaxiale Top Spin war am Tag meines Besuchs leider geschlossen.

The Joker

Die letzte Fahrt, die in diesem Bereich übrig bleibt, ist die S&S Free Spin Achterbahn The Joker. Nachdem ich die ähnliche Achterbahn Arashi im japanischen Freizeitpark Nagashima Spa Land gefahren war, freute ich mich jetzt nicht sonderlich auf eine Fahrt mit dem Joker, da die Fahrt leider sehr unbequem und ziemlich langweilig war. Ehrlich gesagt wollte ich mich nicht einmal für die Achterbahn anstellen. Da ich jedoch ein neugieriger Mensch bin, wollte ich zumindest sicherstellen, dass ich diesen Achterbahntypus richtig eingeordnet habe, weswegen ich zwangsweise eine weitere Fahrt machen musste.

Als Einzelfahrer traf ich eine nette Frau und unterhielt mich vor dem Einsteigen ein wenig mit ihr. Während der Fahrt hat sich unser Fahrzeug dann über ein dutzend Mal um die eigene Achse gedreht, wodurch uns wohl die Fahrt unseres Lebens geboten wurde.  Am Ende dieser wurden wir von all dem Adrenalin, das in unseren Körper gepumpt wurde, überstürzt und verließen die Fahrt mit einem breiten Grinsen auf unseren Gesichtern. Es wäre schwer zu sagen, dass die Murmel-Achterbahn The Joker mich nicht überzeugen konnte. Die Fahrt war immerhin verdammt super!

Aquaman Splash Down, Texas Sky Screamer and Judge Roy Scream

Erinnerst du dich eigentlich noch an die Achterbahn, die wir beim Betreten des Parkplatzes gesehen haben? Nun, ich hätte sie fast verpasst, da ich den Eingang nicht finden konnte. Auch ein Blick auf die Karte half irgendwie nicht wirklich weiter, da es nur ein kleines Schild über einem kleinen Tunnel gibt, das einen Hinweis darauf gibt, wo sich die Achterbahn befindet. Wenn man z.B. gerade aus dem Themenbereich Gotham City kommt und an dem mittlerweile abgerissenen Shoot the Chutes Aquaman Splash Down vorbei geht, dann ist man schon längst wieder am Eingang vorbeigelaufen. Am besten man orientiert sich am riesigen Funtime Star Flyer Texas Sky Screamer, da der Eingang zu Judge Roy Scream direkt daneben liegt.

Die Achterbahn mit dem ungewöhnlichen Namen ist nach Phantly Roy Bean, Jr. benannt, besser bekannt als der Friedensrichter Roy Bean. Damals benutzte Richter Roy Bean seinen Salon als Gerichtssaal und verurteilte insgesamt zwei Männer offiziell zum Tode durch Erhängen, einer von ihnen entkam. In der Popkultur wird er daher meist als der Hängende Richter bezeichnet und gehört somit zu den legendärsten Persönlichkeiten seiner Zeit.

Judge Roy Scream ist also ein überaus kreativer Name für einen Familienachterbahn. Das Layout der Fahrt hingegen ist für ein Out & Back Woody ganz normal. Nach dem Aufstieg und dem ersten Gefälle fährt der Zug über eine Reihe von Airtime-Hügeln, bevor er am anderen Ende der Fahrt in einer großen Kurve wendet. Die Rückfahrt selbst bietet auch eine Reihe kleinerer Hügel, was sie in der Tat zu einer grundsoliden Familien-Achterbahn macht.

Judge Roy Scream ist keine Airtime-Maschine, aber immerhin eine klassische Holzachterbahn mit wirklich guten Fahreigenschaften. Während meinen letzten Fahrten auf dem Judge saß ich neben einem kleinen Jungen, der sonst nicht hätte allein fahren dürfen. Mit einem äußerst ausgeprägten Südstaatendialekt berichtete er mir dann alles über seinen Besuch und seine Familie in etwa 3 Minuten. Ein toller Moment, bei dem es auch mir ein wenig schwerfiel ihm irgendwann noch zu folgen 😊.

Pandemonium

Eine weitere interessante Begegnung fand beim Gerstlauer Spinning Coaster Pandemonium statt, wo ein Mitarbeiter sofort mein Dragon Khan Shirt identifizierte und mir einige Fragen zu Port Aventura stellte, da er im Sommer eine Achterbahntour durch Europa plante und auch dort stoppen würde. Am Ende empfahl ich ihm den Kauf des Express Passes, denn ohne diesen macht Port Aventura nun wirklich keinen Spaß.

Nach dem Aufstieg in luftige Höhen beginnt die Fahrt sofort mit einer abschüssigen Kurve, bei der die Fahrzeuge ordentlich in Rotation versetzt werden. Zwei kleine Haarnadelkurven verbessern dann den Spin, bevor zwei Helices mitgenommen werden. Hierbei dreht man der Bahn einer Acht folgend erst eine Runde nach rechts und dann nach links. Nach einem kleinen Gefälle folgt eine große Bayernkurve. Mit ordentlich Spin folgt nun ein etwas größerer Drop, an dem sich ein lustiger Camelback anschließt. Danach durchfährt man noch eine letzte Aufwärtsspirale, bevor die Bremsen erreicht werden und damit die überaus amüsante Fahrt zu Ende geht.

Justice League: Battle for Metropolis und Looney Tunes Boom Town

Vorbei an der interaktiven Themenfahrt der Justice League: Battle for Metropolis und dem eher hässlichen Kinderbereich Looney Tunes Boom Town mit seiner Achterbahn Wile E. Coyote’s Grand Canyon Blaster – die ich blöderweise nicht getestet habe – machen wir uns schnell auf den Weg auf die andere Seite des Parks, wo noch La Vibora auf uns wartet.

La Vibora

Als großer Fan der inzwischen abgerissenen Bobbaan im niederländischen Freizeitpark Efteling freute ich mich sehr auf meine Fahrt auf La Vibora. Selbst bei Roller Coaster Tycoon 2 war die Fahrt immer einer meiner Favoriten, welche in jedem Szenario, wo immer möglich, platziert werden musste. Die totschicke Farbgebung, die ganz zufälligerweise der deutschen Flagge ähnelt, war sicherlich auch nicht ganz unschuldig dabei.

Nach Erreichen der Ausgangshöhe stürzt der Zug schnell in einer Rechtskurve die Rinne herunter. Überaus kraftvoll geht es dann durch das erste Tal, wo dann auch der erste Richtungswechsel stattfindet. Über eine Aufwärtsspirale erreichen wir die erste Blockbremse. Mit Schwung geht es sogleich eine weitere Kurve hinunter. Durch eine schwungvolle S-Kurvenkombination gewinnen wir schnell an Höhe, woraufhin auch bereits die zweite Blockbremse wartet.  Dieses Spiel wiederholt sich nun auf die gleiche brillante Weise. Nach der dritten und letzten Blockbremse fährt der Zug eine Linkskurve hinunter und sogleich in die letzte Aufwärtsspirale. Kurz darauf wird der Bremsstrecke der Anlage erreicht.

La Vibora ist eine außergewöhnliche Achterbahn. Aufgrund des Zugdesigns (sie nutzt die Züge, die beim Bob in Efteling vor dem Wechsel zu den Doppelsitzerreihen verwendet wurden) ist die Fahrt noch wilder, als ich es mir je vorstellen konnte. Die verwendeten Wagen tragen viel zum Nervenkitzel bei, da man immer Angst hat, in der Rinne einfach mal umzufallen. Der Rest ist wie gewohnt einfach nur brachial, bekloppt und schlicht super. Danke, Six Flags, dass du diese Anlage auch weiterhin am Leben erhältst.

Runaway Mountain

Auf der Suche nach der Achterbahn Runaway Mountain kommen wir an fast jeder Ecke des alten Parkteils vorbei. Auf unserem Weg treffen wir auf den HUSS Breakdance Rodeo und den Chance Trabant El Sombrero, steigen jedoch nicht ein. Schließlich stehen wir vor einer riesigen und beeindruckend dekorierten Felswand, die die Halle der einzigen Indoor-Achterbahn des Parks bedeckt.

Runaway Mountain ist im Grunde genommen eine Nachahmung des italienischen Achterbahnmodells Hurricane von S.D.C., das 1996 von Premier Rides gebaut wurde. Es zeichnet sich daher durch ein sehr kompaktes Layout mit einem sehr interessanten Element in der Mitte der Fahrt aus. Da die Halle nicht vollkommen dunkel ist und keine Thematisierungselemente in der Höhle zu finden sind, konzentrieren wir uns auf den Fahrtablauf der Achterbahn.

Gleich nach dem Aufstieg nimmt der Zug in einer abschüssigen Linkskurve schnell an Fahrt auf. Nach einem kleinen Hügel gewinnt der Zug in einer Rechtskurve etwas an Höhe, bevor er den großen Drop hinunterstürzt. Nach einer ansteigenden Kurve folgt überraschend eine sehr steile Schussfahrt, die einem Non-Inverted Inclined Loop gleicht. Nach dem viel zu steilen Gefälle folgt sogleich eine viel zu steile Auffahrt, die die Fahrer ordentlich durchdreht. Nach einer kurzen Geraden geht es sogleich eine Abwärtsspirale hinunter, woraufhin eine weitere Schussfahrt wartet. Eine weitere Helix auf der anderen Seite der Achterbahn leitet dann das große Finale der Fahrt ein, ehe die Bremsstrecke erreicht wird und die spaßige Fahrt zu Ende geht.

New Texas Giant

Da in Texas bekanntlich alles größer ist, überrascht es nicht, dass der Park einst die größte Holzachterbahn der Welt sein Eigen nannte. Der Texas Giant war schlichtweg massiv und obwohl sie in den ersten Betriebsjahren zu den besten Holzachterbahnen zählte, wurde der Komfort im Laufe der Jahre immer schlechter. Irgendwann nahmen dann auch noch die Wartungskosten überhand.

Rocky Mountain Construction bot derweil eine neue Lösung für die typischen Holzachterbahnprobleme an. Statt einer wartungsintensiven Holzachterbahnschiene setzten sie auf eine I-Profilschiene aus Stahl. Six Flags Over Texas wurde zum ersten Kunden und für RMC begann eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Der Rest ist Achterbahngeschichte.

Aufgrund technischer Schwierigkeiten war der New Texas Giant die einzige größere Achterbahn im Park, die nur mit einem Zug fuhr, was zu einer Wartezeit von rund zwei Stunden führte. Es half nicht, dass das Team, das an der Achterbahn arbeitete, nicht in bester Stimmung war und eher langsam arbeitete. Insgesamt war der New Texas Giant die einzige Achterbahn im Park mit Abfertigungszeiten von bis zu sechs Minuten, während alle anderen Fahrten ruckzuck abgefrühstückt wurden.

Nachdem der Zug dann endlich mal abgefertigt wurde, konnte die Fahrt auch schon beginnen. Nach einer kleinen Wende am Ende des Transfergleises erreichen wir den Lifthügel der Achterbahn. In einer Höhe von etwa 47m (153 ft) fallen wir plötzlich in einer fantastischen 79° steilen Schussfahrt zu Boden. Mit voller Geschwindigkeit rasen wir über einen Hügel und setzen unseren Weg in einer langen und stark geneigten Kurve nach oben fort. Auf der Spitze des Hügels stürzen wir sogleich ein weiteres Mal nach unten. Auch der nächste Hügel wird mit einer ordentlichen Querneigung mitgenommen, woraufhin wir bis zum Boden hinunter brettern. Mit voller Geschwindigkeit klettern wir nun eine leicht überhöht geneigte Kurve, ehe wir über einen kleinen Hügel fliegen und kurz darauf die erste Bremsstrecke der Anlage erreichen.

Ohne an Geschwindigkeit zu verlieren, geht es sogleich wieder ins Getümmel. Über eine Reihe von Airtime-Hügeln fliegen wir auf die andere Seite der Anlage. Neben der finalen Bremsstrecke und der Station tauchen wir nun ins dichte Dickicht des Stützwaldes. Nach einer Rechtskurve wird unser Weg durch eine weitere Reihe von Airtime-Hügeln fortgesetzt. Dabei treffen wir plötzlich auf drei hintereinander folgende Tunnel, die jeweils ihre eigenen Dips und Turns aufweisen. Zurück im Sonnenlicht fahren wir über zwei weitere Airtime-Hügel, bevor wir die finale Bremsstrecke der Fahrt erreichen.

Die Achterbahn New Texas Giant ist eine überraschend zahme RMC-Achterbahn, die jedoch eine angenehme Wiederfahrbarkeitquote bietet. Alle Hügel bieten eine ausgezeichnete Floating Airtime, mit der man über jede der unzähligen Camelbacks und Buckel fliegt. Das erste Gefälle ist brillant, und die großen Kurven sorgen für ein ausgeprägtes Geschwindigkeitsgefühl. Man kann einfach nichts falsch machen, wenn man beim New Texas Giant die eine oder andere Runde dreht.

Titan

Vorbei am Scrambler Sidewinder begegnen wir schnell der letzten Achterbahn im Six Flags Over Texas, über die wir sprechen müssen: dem allmächtigen Titan. Ein Jahr nachdem Goliath im Six Flags Magic Mountain gebaut wurde, musste eine größere Achterbahn nach Texas kommen. Es ist der zweite Hypercoaster, der jemals von Giovanola (ehemaliger Subunternehmer von Intamin und B&M) gebaut wurde, und die letzte der drei von dem Unternehmen gebauten Achterbahnen, bevor die Firma in Konkurs ging.

Nachdem ich den New Texas Giant gefahren war, war ich irgendwie ein wenig über die Abfertigung bei der größten Achterbahn im Six Flags Over Texas besorgt. Abgesehen von einer kleinen Störung bewegte sich die Schlange überraschend schnell. Ab und zu verließ ein Zug den Bahnhof und es dauerte nicht lange, bis ich in der letzten Reihe platznehmen konnte.

Vom Bahnhof aus nimmt der Zug eine Rechtskurve, woraufhin wir den Lifthügel der Fahrt erreichen. Bei einer Höhe von etwa 75m (245ft) beginnt der Zug seinen langen und atemberaubenden Abstieg in einen Tunnel, der zu einer Gesamthöhendifferenz von etwa 78m (255ft) führt. Mit einer Geschwindigkeit von 85 mph (~137km/h) schießt der Zug durch das Tal und erklimmt sogleich eine beeindruckend aussehende Wendekurve. Mit voller Geschwindigkeit geht es nun durch ein weiteres Tal, an dem sich ein astreiner Airtimehügel anschließt. Daraufhin nähert man sich in einer langen ansteigenden Geraden einer Aufwärtsspirale, die einem ordentlich in den Sitz presst. Am Ende der Spirale trifft der Zug dann auf die erste Bremsstrecke und wird bis zum Stillstand abgebremst.

Kurz darauf setzt der Zug seine Reise fort. In einer Linkskurve gewinnen wir nun schnell wieder an Fahrt. Nach einem Richtungswechsel nehmen wir etwas an Höhe zu, ehe wir ein weiteres Mal gen Boden fallen. Es folgt eine gnadenlos intensive 585° Helix, die an heißen Tagen ihren Fahrgästen schnell und gerne einen Black Out verpasst. Nach einem kurzen Anstieg biegt der Zug nach Links ab und stürzt anschließend ein letztes Mal zu Boden. Wieder einmal erweist sich das Tal als echte Belastungsprobe. Nach einer ansteigenden Rechtskurve erreichen wir die finale Bremsstrecke der Achterbahn.

Titan ist einfach nur geil! Die Bahn bietet einfach alles was ein Hyper Coaster haben sollte, aber nur die wenigsten tatsächlich haben. Sie ist hoch, verdammt schnell und absolut intensiv. Selbst die Airtime während der Fahrt ist einfach nur grandios. Aus diesem Grund ist es auch kaum verwunderlich, dass sie sofort in meinen Top 10 der Stahlachterbahnen platziert hat und dort wahrscheinlich so schnell auch nicht mehr rauskommt. Leider konnte ich die Anlage nur zwei Mal hintereinanderfahren. Beim nächsten Besuch in Six Flags Over Texas werden es bestimmt sehr viele Fahrten mehr.

Bilder Six Flags Over Texas

Fazit Six Flags Over Texas

Obwohl mein erster Eindruck von Six Flags Over Texas durch die vielen Ausfälle in der ersten Hälfte meines Besuchs beeinträchtigt war, schaffte ich es, alle Achterbahnen, die ich fahren wollte, auch zu fahren. Gerade zum späten Abend konnte ich den Großteil meiner Fahrten erledigen ohne je großartig lange angestanden zu haben. Six Flags Over Texas selbst bietet viele tolle Ecken und Fahrgeschäfte. Obgleich Six Flags Over Texas sicherlich kein makelloser Park ist, versucht er sein Bestes, um einer zu sein. Allein deshalb freue ich mich bereits jetzt auf meinen nächsten Besuch. Die Neuheit für das Jahr 2020 könnte ein Grund dafür sein, denn Pulsar in Walibi Belgium ist eine wirklich tolle Achterbahn.


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Astérix est là!

Parc Astérix

Parc Astérix gibt es entweder in voll oder geschlossen. Bislang konnte ich diese Aussage immer voll unterschreiben, denn jedes Mal, wenn ich zum Achterbahnfahren in der Nähe von Paris war, war der Park geschlossen. Dass es neben diesen logischen Ausdruck noch viele andere Zustände gibt, liegt in der Natur der Sache. Fakt ist jedoch auch, dass der im Jahr 1989 geöffnete Freizeitpark zu den bekanntesten europäischen Freizeitparks gehört und dementsprechend ziemlich gut besucht wird. Astérix ist aber auch eine sehr erfolgreiche Marke.

Als Sammler der französischen Hardcover Bände habe ich mich sehr auf den Besuch im Parc Astérix gefreut. Nach der zweiten Nacht in der Champagne, brach ich nach einem kurzen Plausch mit dem Ferienhausbesitzer in Richtung Paris auf. Da die Autobahnen dort jedoch allesamt überladen waren, erreichte ich den Freizeitpark über zahlreiche Nationalstraßen deutlich später als ursprünglich geplant. Eigentlich wollte ich bereits online den Pass Saison Découverte (vergünstigte Jahreskarte mit Ausschlusstagen) kaufen, da dieser günstiger ist als ein Zweitagesticket, doch dank Versand wäre die Karte wohl erst nach meinem Besuch zu Hause angekommen. Daher hieß es, die Parkplatzgebühren von 10€ zumindest einmalig zu zahlen. Da mir die Schlange an der Jahreskartenkasse zu langsam vorwärts ging, habe ich mir ein normales Tagesticket gekauft, welches ich dann später im Parc Astérix umgewandelt habe. Dank der bereits online eingegebenen Daten, war auch dieses ruckzuck erledigt.

Le Défi de César

Den Anfang in meinem drei Tage übergreifenden Parkrundgang macht die Hexenschaukel Le Défi de César. Als Anwärter des römischen Nachrichtendiensts sollen wir das störrische Gallien infiltrieren. Ganz Gallien? Nein, eigentlich nur das Dorf von Astérix und Obélix. Um uns auf diese Aufgabe vorzubereiten stellt uns Julius Caesar gleich mehrere Aufgaben.

In drei Pre-Show Räumen werden wir nun durch die Attraktion geführt, ehe dann das eigentliche Mad House auf uns wartet. In der ersten Herausforderung lernen wir, wie wichtig es ist, die zukünftige Arbeitskleidung – Bärte und gallische Zöpfe – mit Würde zu tragen. In der zweiten Herausforderung steht der gallische Humor im Mittelpunkt, ehe wir uns in der dritten Herausforderung dem Zauber der gallischen Frauen und der Musikkünste des Barden Troubadix zuwenden. Eben jenes passiert in einem römischen Bad, welches auf den Gesang von Troubadix seine Wassermassen nicht mehr unter Kontrolle hat und beinahe zusammenbricht. Die letzte Herausforderung ist dann auch bereits die Überfahrt nach Gallien. In dieser treffen wir dann auf Astérix und Obélix persönlich, die merklich Spaß daran haben das Schiff ein paar Runden um die horizontale Achse zu drehen. Kurz darauf sinkt das Schiff und ein Kraken greift an. Nur knapp entkommen wir dem Biest und geben uns daraufhin geschlagen.

Das Mad House des Herstellers Mack Rides punktet vor allem durch die Einbindung der bekannten Charaktere und durch die Einbeziehung der zukünftigen Geheimagenten. Leider zieht sich das Erlebnis gerade gegen Ende doch sehr in die Länge, wodurch Wiederholungsfahrten leider nicht wirklich zu empfehlen sind. Als einmaliges Happening sollte man Le Défi de César jedoch keineswegs verpassen.

Romus et Rapidus

Nur wenige Meter weiter befindet sich der Zugang zum Intamin Rafting Romus et Rapidus. Einst als Descente du Styx dem griechischen Themenbereich zugeordnet unterhält die Raftinganlage seit dem Eröffnungsjahr des Freizeitparks die Parkgäste. Nach einem Zwischenfall im Jahr 2006, als ein Junge aus einem Boot gefallen ist, wurden die Sicherheitsvorrichtungen massiv erweitert, wodurch diese ihr heutiges Erscheinungsbild bekam. Die Boote sind seither deutlich weniger freizüglich, was der wilden Flussfahrt jedoch keineswegs abtrünnig ist. Romus et Rapidus bietet eine überaus wilde Raftingfahrt mit einer großen Anzahl an Stromschnellen und anderen Hindernissen, bei der eigentlich ständig irgendwie Wasser ins Boot schwappt. Ein überaus spritziges Vergnügen.

Gleiches könnte man sich auch bei der Delphinshow des Parc Astérix im großen Théâtre de Poséidon denken. Doch statt gallischen Humors erwartet uns hier eine dröge Delphin- und Seelöwenshow, bei denen die Beziehung zwischen Trainer und Tier, sowie die Aufklärung über die Tiere im Mittelpunkt steht. Wenn man ehrlich ist, ist das ganze Spektakel wie eine Reise in eine längst vergangene Zeit und genau dort belassen wir es auch.

Cheval de Troie

Eine weitaus positivere Zeitreise erleben wir auf Cheval de Troie, einem Fliegenden Teppich aus dem Hause Zierer. Obwohl die Fahrzeit auf der Anlage überaus kurz ist, so haut diese dann doch ordentlich rein – immerhin muss die Gondel ja auch dementsprechend beschleunigen, um in kürzester Zeit den Höhepunkt der Fahrt zu erreichen. Quasi ein Quickie der besonderen Art.

Pégase Express

Weitaus länger stellt sich dann die Warteschlange am Pégase Express heraus. Nach einigen Treppenstufen im Bahnhofsgebäude des Gare Montparnassos (hihihi) darf man nämlich schnell wieder an die frische Luft, um über den Deich der Raftinganlage Romus et Rapidus zu laufen, von dem man einen hervorragenden Blick auf die bald folgende Fahrt erhaschen kann, bevor es dann doch wieder in das Gebäude geht. Hier muss man nun noch eine Vielzahl weiterer Treppenstufen erklimmen, ehe dann irgendwann die Station der Achterbahn erreicht wird. Theoretisch wird man nun Grüppchenweise in einen vorgelagerten Bereich eingelassen, in dem man dann auch seine Habseligkeiten ablegen kann – bei wenig Andrang jedoch entfällt dieser Schritt und man muss diese dann auf die Fahrt mitnehmen.

Diese beginnt dann auch sogleich mit einen kleinen Reibradlaunch aus der Station heraus. Die dadurch aufgebaute Geschwindigkeit wird jedoch bereits auf dem anschließenden Hügel auf ein Minimum reduziert, ehe es in einer abwärtsführenden Bayernkurve und einer stark geneigten Linkskurve rasant in Richtung des ersten Lifthügels geht. Zügig erreichen wir die Spitze dessen. In einer Kurve genießen wir noch kurz die Aussicht, ehe sich der Zug schwungvoll zu Boden stürzt. Mit leichter Airtime flitzen wir nun über einen Camelback und insgesamt drei Umschwünge, ehe wir uns über einer Art Double-Up dem Highlight der Fahrt nähern. Mit ordentlich Drive durchbrechen wir dabei in einer wunderschönen Steilkurve eine Werbeanzeige, ehe wir über eine weitere Reihe von Umschwüngen den Weg in Richtung des zweiten Lifthügels einschlagen. Hier angekommen werden wir schnell hinauf transportiert und anschließend in eine aufgeständerte Tempelhütte geschoben.

Das Showprogramm zur Weichenstellung wirkt ein wenig einfallslos und wenig bedrohlich; per Reibradlaunch werden wir jedoch zum Glück schnell davon erlöst. Wieder einmal folgt ein kurzer Hügel, der sämtliches Momentum aufbraucht, ehe wir in einer langen Kurve zu Boden stürzen. Rückwärts geht es nun über Stock und Stein, bzw. einer recht wilden Fahrstrecke mit allerhand bodennahen Hügeln, kleineren S-Kurven-Schlenkern und winzigen Umschwüngen an der Raftinganlage vorbei, zurück zum Bahnhofsgebäude. Parallel zum ersten Lifthügel der Bahn erreichen wir nach kurzer Zeit bereits die Bremsstrecke der Anlage. Hier rollt man dann weit genug zurück, ehe eine weitere Weiche gestellt werden kann, die einen dann auf die letzten Streckenmeter zurück zur Station entlässt.

Der Pégase Express ist eine überaus dynamische Familienachterbahn mit einigen echt tollen Fahrmanövern und -momenten. Die Fahrt im Parc Astérix hat Schwung und geht streckenweise nicht sonderlich zimperlich mit seinen Fahrgästen um. Dennoch bleibt die Fahrt im Kern familienfreundlich, weswegen Maman et Papa nicht ganz überfordert sein dürften, währenddessen die Kinder über die ganze Fahrt nur so vor Freude jauchzen. Dennoch beließ ich es bei nur wenigen Fahrten – bei nicht vorhandenem Andrang ist hier die Warteschlange einfach viel zu lang.

Vol d’Icare

Bevor der Pégase Express gebaut wurde, war die größte Familienachterbahn des Parc Astérix der Vol d’Icare. Basierend auf dem Layout der (ehemaligen) Achterbahn Kometen aus dem dänischen Freizeitpark Tivoli Gardens besticht die Achterbahn mit einer Vielzahl an unterhaltsamen Kurvenmanövern. Doch statt einer theoretischen Kapazität von 1200 Personen pro Stunde, weist die Anlage durch ein verändertes Zugdesign meist einen deutlich niedrigeren Personenfluss auf. Statt der jeweils zwei Personen nebeneinander können hier nämlich maximal zwei Personen hintereinander pro Reihe platznehmen. Obgleich das Personal sichtbar bemüht ist, die Züge rasch aufzufüllen und auf die Strecke zu schicken, so sollte man hier stets mit einer längeren Wartezeit rechnen.

Konnte man dann doch nach einiger Wartezeit einen Platz im Zug erhaschen, so zieht man noch schnell den Bügel – welcher konstruktiv ganz interessant über eine Schiene in der Mittelkonsole verstellt werden kann – zu sich heran, ehe die Fahrt auch bereits losgehen kann.  Nach einer kurzen Rechtskurve ist auch bereits der Lift der Anlage erreicht, welcher einen auf 10,7m Höhe bringt. Zeit die Aussicht zu genießen bleibt uns jedoch nicht und so stürzen wir alsbald eine Steilkurve hinunter. Durch die überaus kompakte Bauweise der Anlage erwartet uns nun ein sehr enges und damit auch sehr druckreiches Tal, ehe wir uns in einer ebenfalls sehr engen Bayernkurve über Berg und Tal nach oben schrauben. Sogleich wird dann auch die erste Blockbremse durchquert.

In einer recht weiten Rechtskurve nehmen wir nun beständig an Geschwindigkeit zu, ehe uns nach einem rasanten Linkskurvenschwenker den Weg zur zweiten Blockbremse bahnen. Diese verlassen wir dann in einer kurven Linkskurve, an der sich eine weite Rechtskurve anfügt. Mit ordentlichem Schwung donnern wir in eine weitere Blockbremse und werden dabei fast bis zum Stillstand abgebremst. Gerade bei der ersten Fahrt kommt diese Bremse dann doch sehr überraschend, zumal wir immer noch nicht am Ende der Fahrt angelangt sind. Recht gemächlich vollziehen wir nun eine weitere Kombination aus Rechts- und Linkskurve, worauf auch hier eine weitere Blockbremse wartet. Die eigentliche Bremsstrecke der Anlage erreichen wir dann nach einem kurzen Dip auf dieser heraus. Nach einer Wendekurve gelangen wir dann auch schon wieder in das Stationsgebäude der Achterbahn.

Auch wenn der Vol d’Icare nach einer Ansammlung von Blockbremsen mit wenig Strecke dazwischen klingt, so ist die Achterbahn gerade durch die ersten zwei Abschnitte außerordentlich unterhaltsam. Die Bahn macht Spaß und stiftet einem, sofern kaum Leute für sie anstehen, zu Wiederholungsfahrten an. Schade, dass es nur so wenig Exemplare von diesem Achterbahntypen gibt.

Hydre de Lerne

Mit der Hydre de Lerne erwartet uns ein weiterer klassischer Flat Ride, den man keineswegs missen sollte. Dieses schick gestaltete Monster aus Münsterhausener Produktion bietet eine überaus rasante und keineswegs zu kurz geratene Fahrt. Darüber hinaus ist der Polyp eine der ersten Anlagen des Herstellers Gerstlauer Amusement Rides.

Rivière d’Elis und Discobélix

Vorbei an der gemächlichen Bootsfahrt Rivière d’Elis zieht es uns nun zu Discobélix, einen Disk’o Coaster von Zamperla. Gespickt mit Feuer- und Wassereffekten überzeugt die Fahrt vor allem von außen. Für die Insassen selbst ist diese leider ein wenig monoton. Zugegeben, schick ist die Anlage allemal und die Fahrt über das Wasser ist ein überaus nettes Feature.

Tonnerre de Zeus

Kommen wir nun zur Holzachterbahn Tonnerre de Zeus. Der kamerascheue Woody, der vielen Fans vor allem durch sein Eingangsportalgimmick im Gedächtnis bleibt, hat es ohne große Müh auf die Spitzenpositionen meiner Favoritenliste geschafft. Wie? Das schauen wir uns gleich etwas genauer an.

Die Fahrt beginnt mit einer kurzen Rechtskurve aus der Station heraus. Sogleich erreichen wir den Lifthügel und wenig später die Ausgangshöhe von 30m. Nach einer weiteren Kurve in luftiger Höhe prescht der Zug über eine CCI typische und viel zu enge Kuppe seinem Schicksal entgegen. Leichter Airtime ausgesetzt tun wir ihm gleich und rasen folglich ohne Gnade einem viel zu engen Tunnel entgegen. Mit ordentlichem Druck und viel Shake, Rattle and Roll durchqueren wir das erste Tal. Hierauf schießen wir einen Hügel empor, der gleichzeitig eine Wende im Layout einleitet. Dabei vollziehen wir noch quick eine Senke, ehe wir wieder einmal aus dem Sitz gerissen werden und uns dem Boden nähern. Über einen Camelback durchqueren wir dann die Liftstruktur der Holzachterbahn und nähern uns dem Hauptelement der Achterbahn, einer 572° Helix.

Hier verbringen wir dann auch einige Zeit, wobei es stehts über Berg und Tal geht. Es ist ein ständiges auf und ab, teilweise verläuft die Strecke dabei auch sehr steil und durch die eigene Struktur. Ein hammergeiles Teil! Da passt es dann auch ganz gut, dass just darauf eine Reihe kleinerer Hügel auf die Fahrgäste wartet, welche diese natürlich ordentlich aus dem Sitz befördern. Wieder einmal folgt hierauf eine Wendekurve mit inkludierter Senke, welche uns ein weiteres Mal gekonnt in die Wagenseite drückt. Mit Schwung verlassen wir auch dieses Kurvenmanöver über einen flotten Airtimehügel, an dem sich auch hier weitere anschließen. Im Innenraum der Helix durchqueren wir nun eine weitere Wendekurve, ehe wir uns so langsam auf den Rückweg zur Station machen. Über eine Rechtskurve schmiegt sich der Streckenverlauf langsam dem Lifthügel an. Doch kurz bevor die Station erreicht wird donnert der Zug nach einer Linkskurve ein weiteres Mal über einen Hügel und entschwindet dann in einen Wald. Hier drehen wir dann in eine Runde in einer 256° Helix, woraufhin dann auch tatsächlich die Bremsstrecke erreicht wird und alsbald der wilde Ritt endet.

Tonnerre de Zeus ist geil! Die Fahrt bietet ein super Pacing, gespickt mit einigen wirklich tollen Airtimemomenten, die zwar weniger wahnsinnig als bei dem Geschwisterchen Megafobia im walisischen Oakwood Theme Park sind, dafür aber insgesamt öfter auftreten. Darüber hinaus geizt die Anlage kaum mit ihren lateralen Kräften, welche vor allem in der irrsinnig aufgebauten Helix im Mittelteil der Fahrt zu einem breiten Grinsen bei den Passagieren sorgen. Der großartige First Drop in den engen Tunnel, sowie die überaus hohe Fahrdauer sind weitere Punkte, warum man diese Fahrt einfach mögen muss. Ein grandioses Ding und ein Must-Do für jeden Achterbahnliebhaber.

Goudurix

Ob man diese Aussage vielleicht sogar auf die Loopingachterbahn Goudurix beziehen kann, finden wir nun heraus. Der einstige Inversionsrekordhalter lächelt uns nämlich schon länger aus weiter Ferne an. Tatsächlich verhält es sich bei der von Vekoma gebauten Anlage so, dass viele – gerade etwas größer gewachsene Personen – die Anlage als Tortur sondergleichen erleben. Dessen ist sich Parc Astérix auch bewusst, weswegen die Anlage bereits einmal neu ausgerichtet wurde. Das ist jedoch auch bereits einige Jahre her und viele Meinungen hat man in dieser Zeit auch nicht mehr gelesen, wodurch ich doch sehr auf die Fahrt gespannt war.

Über einen kurzen Dip hinaus aus der Station erreichen wir alsbald den Lifthügel, welcher uns auf eine besorgniserregende Höhe von 36m befördert. Oben angekommen überqueren wir schnell eine Kuppe, an der sich eine weite Linkskurve anschließt. Mit zunehmender Geschwindigkeit nähern wir uns dann den eigentlichen First Drop und stürzen ohne jegliche Gnade direkt dem Boden entgegen. Mit voller Wucht werden wir im anschließenden Tal in den Wagen gepresst, ehe wir dann der ersten Inversionsfigur emporschießen. Im Butterfly sehen wir die Welt gleich zwei Mal überkopf, während wir ziemlich seltsame Schienenneigungen über uns ergehen lassen. Zwischendurch ist das Element auch noch erstaunlich druckvoll, wodurch dem Fahrgast ein interessantes Kräftewechselspiel geboten wird. Auch im darauffolgenden Tal werden die G-Kräfte nicht schwächer, nur gut das wir uns bereits auf der Rampe zur nächsten Inversionsfigur befinden.

Recht zügig drehen wir uns nach rechts ab und befinden uns ein weiteres Mal überkopf. Ohne Erbarmen stürzen wir uns wieder einmal den Boden entgegen und auch hier hört der Druck einfach nicht auf. Es folgt das eben erlebte in umgekehrter Reihenfolge, auf das wir uns nach dem vierten Kopfstand auf einer abwärtsführenden Rampe befinden. Mit Schwung nähern wir uns dem einzigen richtigen Looping der Anlage, der jedoch wider den Erwartungen ein wenig seichter ausfällt. Auf dem nachfolgenden Hügel können wir nun das erste Mal wirklich durchatmen. In einer langen Kurve nehmen wir nun ein weiteres Mal Schwung, um kurz darauf die Welt in einem Korkenzieher zwei weitere Male überkopf zu erleben. Im Flow der Korkenzieher fügt sich nun noch eine klassische Bayernkurve an, woraufhin wir auch bald die Bremsstrecke der Anlage erreichen. Interessanterweise folgt nun noch ein kleines Gefälle, woraufhin sich eine längere Gerade am Abstellgleis der Anlage vorbei anfügt. Eine kleine Steigung später befinden wir uns dann in der parallel zur Station befindlichen Bremse. Eine kurze Wendekurve später ist die Fahrt auch wieder vorbei.

Wow, was für eine Fahrt! Goudurix geht wahrlich nicht zimperlich mit seinen Fahrgästen um, doch die viel beschworenen Schläge und starken Vibrationen konnte ich leider nicht erleben. Selbst nach mehreren Fahrten in Folge überwog die Begeisterung über die druckreiche Inversionsschleuder aus dem Hause Vekoma. Dass Goudurix damit nicht jedermanns Geschmack trifft, ist mir durchaus bewusst, doch allein für das Butterfly Element gleich zu Beginn der Fahrt lohnt es sich die Achterbahn wenigstens einmal zu erleben.

La Galére und Transdemonium

Wir beenden unseren Rundgang um den See mit einer Fahrt auf der Schiffschaukel La Galére, die typisch französisch sehr stimmungsvoll daherkommt, ehe wir uns dem Mittelalterthemenbereich des Parc Astérix zuwenden. Hier erwartet uns dann sogleich die schaurig schöne Themenfahrt Transdemonium, deren Eingang im Gegensatz zum dominanten Ausgangsportal etwas unscheinbar daherkommt.

Dabei sollte man das morbide Marionettentheater keinesfalls auslassen, denn die stimmungsvolle Mischung aus surrealen Szenen, passender Beschallung und variabler Fahrdynamik überzeugt auf ganzer Linie. Es ist eine schöne Fahrt, die den Geist historischer Geisterbahnen einzufangen vermag. Das allein ist schon eine große Kunst. Verbunden mit einigen großartigen Szenen, allen voran das Pferdeskelett-Karussell, weist das Transdemonium einen recht hohen Schauwert auf. Das Ende der Fahrt erinnert wiederum an die ehemalige und ebenfalls großartige Geisterbahn Over the Hill aus dem englischen Freizeitpark Adventure Island und kam für mich daher leider nicht wirklich überraschend daher. Nichtsdestotrotz, eine tolle Geisterbahn, die man keineswegs auslassen sollte.

Les Cheveaux de Roi

Vorbei an einer Burgerbude und einem kleinen Café zieht es uns nun in den Innenhof der Burg, wo wir eine Runde auf dem Pferdekarussell Les Cheveaux de Roi drehen, ehe wir in den französischen Themenbereich wechseln. In einer weiteren Halle werden zwei Dioramen bespielt, die das Leben in Paris des 17. Und 18. Jahrhunderts wiederspiegeln sollen. Warum mitten drin einfach eine ungenutzte Warteschlange besteht, hat sich mir während des Besuchs nicht erschlossen. Generell wirkte der Bereich verwahrlost, was auch daran liegen konnte, dass die große Showarena nebenan während der Nebensaison nicht bespielt wird. Die genannte Warteschlange wird, wie ich es nun recherchieren konnte, selbst dann jedoch nur während der Halloweensaison für das Maison de la Peur genutzt.

Oxygénarium

Wieder am Tageslicht widmen wir uns sogleich der Luftkur auf der Rundbootrutsche Oxygénarium. Dieser Spinning Rapids Ride von Whitewater West sorgt bereits seit dem Jahr 1999 für einen gehörigen Drehwurm, sowie der einen oder anderen Dusche. Wer Störtebekers Kaperfahrt im Hansa Park kennt, der wird auf auch auf Oxygénarium seine wahre Freude haben, obgleich die Strecke hier weitaus weniger Kurven vorweisen kann. Die Gestaltung der Anlage überzeugt genauso wie ihre Einbettung in die Umgebung, da selbst aus der Warteschlange kaum Strecke einsehbar ist. Darüber bietet die Warteschlange einen hervorragenden Blick auf die Achterbahn OzIris, zu der wir jedoch erst später kommen. Dementsprechend, ein absolutes Must-Do für jeden Freizeitparkfan im Parc Astérix.

Chaises Volantes und Nationale 7

Nach einer Fahrt auf der Attraction à Sensation in diesem Bereich – dem Wellenflieger Chaises Volantes – widmen wir uns der französischen Nationalstraße. Dabei führt uns die Oldtimerbahn Nationale 7 auf einer recht langen Strecke an mehreren liebevoll und witzig gestalteten Szenen vorbei. Dank ihrer Lage kann es durchaus passieren, dass man die Anlage leider übersieht.

Menhir Express

Weitaus dominanter ist in dieser Hinsicht die Wildwasserbahn Menhir Express. Vorbei an der Teetassenbahn Les Chaudrons und der Koggenfahrt La petite Tempête führt uns der Weg einmal um die gesamte Anlage herum, ehe wir am Eingang dieser Bahn aus dem Hause O.D. Hopkins stehen. Als Fan der Shoot the Chutes Anlagen des Herstellers freute ich mich schon länger darauf, mal eine Wildwasserbahn aus diesem Hause in Europa zu erleben. Doch dazu kam es beinahe gar nicht. Im Bericht zu Walibi Rhône-Alpes habe ich euch ja schon einmal über die Einzelfahrerpolitik der Compagnie des Alpes aufgeklärt, doch an dieser Anlage war es das erste Mal, dass man mir die Fahrt komplett verwehren wollte. Gerade im Parc Astérix – wo man mich bislang ständig zu anderen Leuten ins Boot steckte – verwunderte mich dieses doch sehr. Einen Hinweis am Eingang der Attraktion gab es nicht. Schlussendlich konnte ich mich der nachkommenden Familie anschließen, aber leider auch erst nach Rückfrage. Wie gesagt, bei allen anderen Wasserattraktionen der CdA verlief das ganze deutlich unproblematischer.

Nach dem ganzen unnötigen Stress kam mir die Abkühlung also wie gelegen. Nachdem der Hinkelstein die Station verlassen hat dümpelt man ein wenig in einer S-Kurve in Richtung des ersten Lifts. Oben angekommen folgt erst einmal eine schnellere Passage bestehend aus mehreren Rechts- und Linkskurven, ehe man etwas verlangsamt durch richtiges Wildwasser prescht. Nach mehreren Kurvenschlenkern erreicht man dann einen Tunnel, in dem sich auch die erste Schussfahrt der Anlage versteckt. Mit Schwung geht es sogleich hinab und genauso schnell wieder hinauf. Über einen Camelback erreicht man dann die Auslaufstrecke, woraufhin sich eine größere Wassermenge über die Passagiere ergießt. Auf dem Weg zum nächsten Lift überwiegen die Stromschnellen und ständig spritzt irgendwie Wasser ins Boot, bevor dann irgendwann eine Höhle erreicht wird. Diese führt einem durch einen scheinbar ausgeschalteten Drehtunnel, sowie einen Wasserfontänentunnel ähnlich dem des Gruffalo River Ride Adventures im englischen Freizeitpark Chessington World of Adventures.  Wieder an der frischen Luft angekommen erwartet uns auch sogleich der zweite Lifthügel der Anlage. In luftiger Höhe dümpeln wir nun noch einige Meter durch den Kanal, ehe dann auch bereits die zweite Schussfahrt auf uns wartet. Obwohl die kleinere Abfahrt meist die nässere ist, so wird man hier auch auf der großen ordentlich geduscht. Komplett durchnässt folgt dann nur noch die Rückführung in die Station.

Der Menhir Express ist eine Wildwasserbahn, die ihrer Typenbezeichnung wirklich mal alle Ehren macht. Die Fahrt ist flott, überaus spritzig und durch die Stromschnellen absolut wild. Da sind die beiden Schussfahrten beinahe schon überflüssig, wären nicht auch diese absolut brillant. Der Nässegrad ist O.D. Hopkins typisch extrem hoch und dennoch wäre ich hier liebend gerne eine Runde nach der anderen eingestiegen. Wirklich schade, dass es nur so wenige Wildwasserbahnen dieses Charakters in Europa gibt. Whitewater West würde sich sicherlich über neue Order freuen.

Wo wir doch gerade bei Hinkelsteinen waren, können wir uns auch langsam mal das Heimatdorf unserer liebsten Gallier anschauen. Dieses befindet sich ziemlich genau in der Mitte des Parc Astérix und bietet somit die ideale Gelegenheit sich ein wenig aus dem Trubel drumherum zurückzuziehen. Um Troubadix-Baumhaus besteht zusätzlich noch eine kleine Showarena, die im Sommer als Bühne für eine Haustiershow dient. Die Tiere selbst leben im Dorf und können die Kinder noch eher begeistern als die gruseligen Meet & Greet Charaktere. In dieser Hinsicht besteht wirklich Verbesserungspotential, denn verängstigte Kinder findet man hier an jeder Ecke.

Épidemaïs Croisière

Direkt an das Théâtre du Barde angrenzend befindet sich der Darkrideteil der Bootsfahrt Épidemaïs Croisière. Die gemächliche Kreuzfahrt nimmt uns mit auf eine Reise durch die bekannten Comics. Dabei treffen wir in den einzelnen Szenen auf eine Vielzahl von Charakteren, sowie auf eine römische Garnison, welche natürlich in Schutt und Asche gelegt wird.

Durch den wirklich schicken Kinderbereich La Fôret d’Idéfix mit seiner schönen Auswahl an Kinderfahrgeschäften begeben wir uns nun zum Théatre du Panoramix, welches zumindest an einem meiner Besuchstage für die Show des Magiers Crypto genutzt wurde. Diese war leider mystischer Quark und wenig unterhaltsam, doch es ist interessant zu sehen was für eine Vielfalt an Shows und Vielzahl an Vorstellungen Parc Astérix je nach Andrang so alles auffährt. Ebenso ist es beeindruckend, dass der Park jeden Tag seine Parkpläne neu drucken lässt. So finden sich nicht nur die tagesaktuellen Shows und Vorstellungszeiten im Plan, sondern auch Informationen über das Wetter und andere Hinweise. So einen Service findet man nun wirklich nicht oft.

Gaulois-Romains: Le Match

Vorbei am bekannten Karussell Le Carroussel de César, in dem man in mitten von Obélix platznehmen kann, zieht es uns nun in die römische Arena, wo sich Gallier und Römer in Gaulois-Romains: Le Match einen mehr oder deutlich weniger fairen Wettstreit liefern. In drei Wettkampfrunden geht es bei der Show nicht weniger als um die Zukunft des Gallischen Dorfes und ganz Rom greift zu unlauteren Mitteln, was auch die Zuschauer bitterböse erwischen kann. So durfte ich beispielsweise ein Interview zu einer eingespielten Tonspur geben, herrlich! Die ganze Show ist pechschwarz und die Darstellungen der Tänzer und Akrobaten wirklich atemberaubend. Zwischenzeitlich gibt es dann auch noch eine geniale Halbzeitshow mit Werbesports, die man so sicherlich nirgendwo anders sehen wird. Doch für unsere Gallier sieht es gar nicht gut aus, nur gut, dass gegen Ende Idéfix mit dem Zaubertrank in die Arena gelangt und die Römer in Folge dessen ordentlich einen auf den Deckel bekommen. Eine tolle und vor allem kurzweilige Show, die man keineswegs verpassen sollte.

Ebenfalls keineswegs verpassen sollte man tatsächlich die Parkgastronomie des Parc Astérix. Die ist nämlich echt verdammt gut. Neben den typischen Freizeitparkspeisen gibt es im Parc Astérix eine große Anzahl an Wildschweingerichten und andere Leckereien. Mir persönlich hat es der Burger Italien mit Rucola und Pesto total angetan, weswegen ich den dritten Tag im Park eigentlich nur eingeplant hatte um hier Mittag zu essen. Die Alternative wäre ein Besuch im nahen Freizeitpark Mer de Sable gewesen, worauf ich jedoch verzichtete. Immerhin hat sich dadurch die Jahreskarte noch etwas mehr gelohnt und so schnell wird mir die Zierer Walzerfahrt nun nicht wegrennen.

Le Grand Splatch

Die nächste Attraktion auf unserem Parkrundgang ist der Intamin Spillwater des Parks. Der Eingang zu Le Grand Splatch befindet sich unterhalb der Fahrstrecke der Hochbahn Les Espions de César, welche einem einen guten Überblick auf das Gallische Dorf und den Kinderbereich des Parc Astérix bietet und dabei teilweise recht interessant verläuft. Tatsächlich bin ich beim ersten Mal zu weit gelaufen, da ich den Eingang nicht am Astérix-Felsen sondern eher in der Nähe der Station vermutete. Also rasch zurück und durch die recht großzügig ausgelegte Warteschlange marschiert, um dann direkt im nächsten Boot Platz zu nehmen.

Der Lift bringt uns schnell nach oben, wo wir in einer engen Kurve immer weiter beschleunigen, die dann auch gleich in die erste Schussfahrt der Fahrt über geht. Leicht befeuchtet dümpeln wir nun einige Minuten lang durch einen Kanal und werden dabei ständig von kleineren bis größeren Wassereffekten überrascht und unterhalten. Irgendwann kommt dann auch die zweite Schussfahrt in Form eines Double Drops zum Vorschein. Je nachdem wo man sitzt und wie sich das Gewicht im Boot verteilt kann man die Fahrt nun halbwegs trocken oder komplett durchnässt verlassen. Ein Fan der doppelten Schussfahrt bei Intamin Spillwatern werde ich zwar nicht werden – in dieser Hinsicht sind die einfachen Abfahrten dann doch irgendwie imposanter –, doch ein Fan von Le Grand Splatch allemal. Die Anlage ist dann doch sehr einzigartig und unterhaltsam.

Trace du Hourra

Wenn das Layout einer Achterbahn seine eigene Hintergrundgeschichte bekommt, dann ist man bei Trace du Hourra genau richtig. Die Geschichte spielt zu einer Zeit als der Mensch noch nicht auf zwei Beinen gelaufen ist. Eines Tages erlernt ein Höhlenmensch eben jenes und schreit lautstark Hourra um seinen Freunden von der Entdeckung zu erzählen. Den Pfad, den er dabei zwischen den Bergen absolvierte ist die Fahrstrecke von La Trace du Hourra. Doch ehe wir das Vergnügen einer Fahrt auf dieser Bobbahn des Herstellers Mack Rides haben können, stehen wir uns zuvor erst einmal die Beine in den Bauch.

Irgendwann ist es dann ja doch soweit und die Fahrt kann losgehen. In einer Linkskurve verlassen wir sogleich die Station und erklimmen alsbald den einzigen Lifthügel der Anlage. Nach einer kurzen Geraden in 31m Höhe geht es sogleich steil hinab, wodurch der Ausschwung der Bobs in der ersten 270° Helix bereits überaus ausgeprägt ist. Schwungvoll vollziehen wir nun den ersten Kurvenwechsel und sogleich eine wunderbare Linkskurve. Hieran schließt sich ebenso nahtlos eine rechtsführende Abwärtshelix an. Mit seichtem Gepolter nehmen wir eine Steigung in Angriff und durchqueren daraufhin die erste Blockbremse der Anlage. Nach einer engen Linkskurve schwingen wir uns nun in einer sich immer mehr verjüngenden rechtsführenden Abwärtshelix empor. Mit Schwung geht es auch hier ein weiteres Mal eine Steigung empor. Nach der zweiten Blockbremse kreisen wir nun in einer Linkskurve ein wenig über die Köpfe der Wartenden, ehe wir in einer 270° Helix direkt an ihnen vorbeifahren. Nach einer bodennahen Linkskurve erreichen wir eine lange Rampe, die uns dann in die Bremsstrecke der Anlage führt. Es folgt die Rückführung zur Station über mehrere Haltepositionen.

La Trace du Hourra ist eine ordentliche Bobbahn mit einem schönen Start und einer überaus imposanten Höhe. Die Fahrt mag zu gefallen, auch wenn ich persönlich andere Bobbahnen vorziehe. Insgesamt bin ich die Anlage jedoch auch nur zwei Mal gefahren, da mir die Wartezeit an der Anlage stets zu lang war. Bei Trace du Hourra empfiehlt sich ein Besuch vor allem in den frühen Morgenstunden, da man dann immerhin noch direkt zur Station durchgehen kann.

S.O.S Numérobis

Die kleinste Achterbahn des Freizeitparks Parc Astérix befindet sich im ägyptischen Themenbereich. Auf S.O.S Numérobis wird den kleinsten Parkgästen eine aufregende Fahrt durch ein 8er-Bahn-förmiges Layout geboten. Je nach Andrang werden zwei oder drei Runden auf diesem mittelgroßen Tivoli Coaster gefahren.

OzIris

Bei Osiris und Apis, schau mich ganz fest an…

Iris – der Hypnotiseur aus dem Zeichentrickfilm Astérix erobert Rom – lädt zur Gruppentherapie im Parc Astérix und wir sind auf OzIris live dabei. Einmal auf den Sitzen Platz genommen und per Bügel auf diesen fixiert kann das Happening sogleich losgehen. „Par Osiris et par Apis, vous êtes maintenant des oiseaux. Oui, des oiseaux!“ tönt es aus den Lautsprechern während wir vogelfrei die Station verlassen und sogleich den 35m hohen Lift erklimmen.

Kaum oben angekommen stürzen wir wie ein Vögelchen, welches gerade das Nest verlassen hat, unaufhaltsam und unfassbar steil gen Boden. Mit Schwung donnern wir durch das erste Tal, bevor wir uns nach rechts wegdrehen und einen Dive-Loop erklimmen. Einmal überkopf geht es gekonnt brachial in ein recht enges Tal hinab. Mit vollem Elan steigen wir erneut in die Höhe, um in einem Overbanked Turn den Weg in Richtung Looping einzuschlagen. Ein weiteres Mal strecken sich unsere Füße den Himmel entgegen, ehe wir in ein tiefer liegendes Tal stürzen und dabei einen kurzen Airtimemoment verspüren. Fachmännisch wenden wir nun in einem Immelmann unsere Fahrtrichtung. Nach einem zweiten Overbanked Turn stürzen wir uns in einen nebelgefluteten Unterwassertunnel vor dem imposanten Domizil unseres vertrauenswürdigen Hypnotiseurs.

Wieder am Tageslicht werden wir sogleich in einer Zero-G einmal um unsere Achse gedreht, woraufhin uns eine 270° Helix erwartet. Nach einem kurzen Moment des Luftholens stürzen wir ein weiteres Mal zu Boden. Direkt hinter der Tempelanlage erwartet uns dann die zweite Zero-G Roll der Fahrt, die uns dieses Mal rechtsdrehend durchschleudert. Es folgt eine bodennahe Aufwärtshelix, die ein letztes Mal das Blut in die Beine pumpt. Unterhalb des Lifthügels werden wir nun noch einmal die Fahrtrichtung, woraufhin wir nach einem flotten Dip und einer kurzen Auffahrt auch bereits die Bremsstrecke der Anlage vor Augen haben. Nach einer weiteren Kurve erreichen wir dann die Station, woraufhin auch bereits die nächsten Fahrgäste mit einem beherzten „Au suivant“ zur Session gebeten werden.

OzIris ist zweifelsohne eine grandiose Achterbahn. Die Auswahl der Fahrelemente ist genauso gelungen wie die Inszenierung der Anlage und des zugehörigen Themenbereichs. Hier stimmt in erster Näherung einfach mal alles. Abzüge könnte man für die Lage direkt an der Autobahn geben, andererseits ist eben jene auch eine ideale Werbung für den Parc Astérix, die demnächst auch eine deutlich höhere Anlage erfüllen darf. Gleichwohl bleibt OzIris eine echt tolle Anlage, die man dank dem Single Rider Eingang zur linken Seite des Tempels sehr schnell zu schätzen lernt.

Bilder Parc Astérix

Fazit Parc Astérix

Der Freizeitpark der unbeugsamen Gallier bietet neben allerhand Comicreferenzen, viel schwarzen Humors und einer wirklich schicken Gestaltung vor allem ein grandioses Fahrgeschäftsportfolio, welches einem in der Fülle nur selten unterkommt. Die Achterbahnen des Parc Astérix sind durch die Bank gut bis sehr gut und die Wasserfahrgeschäfte bilden die Crème de la Crème im europäischen Vergleich. Unterstützt wird das Angebot durch eine Vielzahl an sehenswerten Shows, die je nach Andrang gezeigt werden. Ich zumindest habe mich an allen drei Besuchstagen bestens unterhalten gefühlt und das obwohl ich ursprünglich nur zwei geplant hatte. Dank des geringen Andrangs empfiehlt sich ein Besuch in den Osterferien sehr.


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Alpina Blitz und Donjon de l’Extrême

Nigloland

Als ich das letzte Mal den Freizeitpark der Familie Gélis besuchte war der Sky Fly Air Meeting gerade einmal einen Tag alt und sorgte für reichlich Wirbel und Begeisterung bei den Parkbesuchern. Darüber hinaus sind mir die riesigen blauen Flecken auf den Schultern im Gedächtnis geblieben – aber das ist Garnichts gegenüber den Erlebnissen des Users Bends auf onride.de. Tja, Jan und ich haben damals die Anlage gesuchtet, bei 96 Überschlägen lag damals mein Rekord. Mittlerweile gibt es viele Schwesteranlagen, einige davon sind sogar stark gedrosselt. Der Markt scheint gesättigt, doch sollte man sich noch auf eine Fahrt auf dem Air Meeting freuen? Hell yeah, you should! Und damit begrüße ich euch am vierten Tag der Tron-Tron-Trône Tour. Wir sind mal wieder im Nigloland und haben hier einige Neuheiten vor uns. Die markanteste und wohl auch bekannteste dieser ist die Achterbahn Alpina-Blitz. Darüber hinaus lassen wir uns auf dem Freifallturm Donjon de l‘Extrême aus gut 100m Höhe fallen und schauen uns die Baustellen von Les Zabeilles und Eden Palais, sowie die Überreste der Achterbahn Bobsleigh an. Klingt gut, n’est-ce pas?

Niglo Show

Bevor wir uns jedoch nun etwas Neues anschauen, werfen wir erst einmal ein Blick auf etwas Altes. Jeder der das Nigloland bereits besucht hat weiß, dass der Park einige überaus charmante Themenfahrten vorweisen kann, ebenfalls fallen einem die zahlreichen wunderbar in Szene gesetzten Fahrgeschäfte ein – doch hat jemand von euch schon einmal die Niglo Show angesehen? Tja, dachte ich mir.

Seit dem Jahr 1992, also seit der fünften Saison des Freizeitparks, gibt es diese aufwändige Animatronikshow im Nigloland. Angelegt an das Country Bear Jamboree ausgewählter Disney Parks präsentiert hier das Parkmaskottchen Niglo eine Art Hitparade. Recht zügig driftet die Show mit dem Auftritt von Hans und Frieda aus Bayern in eine sehr komödiantische und leicht befremdliche Richtung ab. Herrlich! Nach rund 15 Minuten ist die Show dann auch wieder vorbei. Verbunden mit dem Kultstatus im Nigloland und dem Umstand, dass es die einzige Show dieser Art in Frankreich ist, ist diese wirklich sehenswert.

Ebenso sehenswert ist der Westernbereich, in dem sich das Theater befindet. Aber das wisst ihr ja schon. Nach einer Runde auf dem Gold Mine Train, sowie der Wildwasserbahn Rivière Canadienne und dem Disk’o Grizzli kann es also weiter gehen. Nach einigen Wegmetern erreichen wir eine Burganlage, in deren Innenhof sich die beiden Freifalltürme Donjon de l’Extrême und Tour des Petits Fantômes befinden.

Donjon de l’Extrême

Die Eingänge zu den Warteschlangen beider Attraktionen befinden sich jeweils zu einer Seite des Burgtors. Also reinkommen, staunen, umdrehen und dann entsprechend anstellen. Die Warteschlangen folgen dann dem Verlauf der Burgmauern, ehe diese an einem Drehkreuz enden. Theoretisch wird man nun in einen Bereich vorgelassen, wo man dann seine Taschen verstauen kann; immer Grüppchenweise versteht sich. Auf diese Art und Weise können beide Anlagen eine sehr hohe Kapazität aufweisen. Da am Besuchstag jedoch nur ein Angestellter das Vergnügen hatte beide Anlagen im Wechsel und bei genügend Andrang zu bedienen, zog sich die Wartezeit hier doch sehr in die Länge. Verständlicherweise natürlich, immerhin hat besagter Ride-Op ja auch eine Aufsichtspflicht zu erfüllen. So dauerte es fast 10 Minuten bis ich zum ersten Mal in der Gondel des großen Freifallturms saß. Der wirklich gut gemachte Film mit Sicherheitsbelehrung und Storyline konnte ein wenig die Wartezeit verkürzen.

Der knapp 100m hohe Turm Dongon de l’Extrême bietet seinen Fahrgästen ein Fallvergnügen aus 92m Höhe. Damit ist dieser höher als der Gyro Drop Tower Scream aus dem Heide Park bei Soltau, was auch bei mir einen leichten Höhenschwindel auslöst. Irgendwie ist das komisch, wenn man ab einen bestimmten Punkt sagen kann, dass der Turm nun höher als der Turm in der Lüneburger Heide ist. Höchstwahrscheinlich ist es jedoch auch nur die Macht der Gewohnheit, die einen aufhorchen lässt, sobald es dann doch etwas anders ist. Bislang ist mir das auch erst bei drei Türmen passiert, ein Zeichen für die Qualität des anschließenden Falls ist das jedoch nicht. Immerhin und das muss man den neuen Rückhaltesystem der Funtimetürme lassen, wird das Gefühl durch die Schulterfreiheit noch verstärkt.

Der freie Fall auf Donjon de l’Extrême gliedert sich hervorragend denen anderer Anlagen des Herstellers ein. Das macht schon Laune. Die recht freie Sitzposition unterstützt insgesamt die Fahrt, ist jedoch kein Must-have im Vergleich zu konventionellen Rückhaltesystemen. Was mich persönlich etwas stört ist, dass man den Gondelträger zu schnell rotieren lässt und man daher gleich zwei Runden das gesamte Nigloland betrachten kann. Da fehlt mir irgendwie der Spannungsaufbau. Insgesamt gesehen ist der Donjon de l’Extrême ein hervorragender Freifallturm in einem wunderschönen Setting mit einem echt guten Fallvergnügen, bei dem man immer wieder gerne einsteigt.

In Summe hat man also alles richtig gemacht. Grundsätzlich würde nun auch eine Review zum Tour de Petits Fantômes, dem Zierer Familienfreifallturm direkt nebenan, erfolgen. Hier war mir jedoch die Wartezeit zu hoch, zumal zu einem späteren Zeitpunkt ja auch deutlich mehr Andrang als zuvor am Donjon de l’Extrême vorhanden war und sich somit die Wartezeit um ein Vielfaches in die Länge zog. Ich stand jedoch an, so ist es ja nicht. Irgendwann wurde mir die Wartezeit jedoch zu lang, weswegen ich mich lieber beim nahen Manoir Hanté, der grandiosen Selbstbaugeisterbahn mit Karussellfeeling, angestellt habe. Huiiiiii!

Alpina Blitz

Kommen wir nun zur größten Achterbahn des Nigloland, dem Mack Mega Coaster Alpina Blitz. Als im Jahr 2009 der derzeitige Geschäftsführer Rudolphe Gélis mit seinem Onkel und seinem Vater eine Runde auf dem damals noch neuen Riesenrad drehten fiel Ihnen eine sehr große Grünfläche auf, auf der man idealerweise eine große Achterbahn stellen könnte. In der Ideenfindungsphase war noch alles offen, hier war eine Wasserachterbahn noch genauso denkbar wie ein Spinning Coaster oder eine Holzachterbahn ähnlich Tripsdrills Mammut. Doch dann kam Piraten. Das Layout des kompakten Mega Lite Coasters aus dem Djurs Sommerland konnte die Familie Gélis auf Anhieb überzeugen; doch der Zug passte der Familie nicht. Man wollte eher Sitze wie bei der Achterbahn Bluefire haben, statt campingstuhlähnlichen Sitzschalen mit Beckenbügel. Intamin war von ihrer damaligen Zuggeneration überzeugt, in Konsequenz dessen fragte man bei der Firma Mack an.

Einmal in den bequemen Sitzen Platz genommen kann es auch schon losgehen. Via Kettenlift wird man nun recht zügig auf eine Höhe von 33m befördert. Kaum oben angekommen donnert man auch schon ins Tal, wo man dann in einer bodennahen Kurve mit 4,3G über mehrere Sekunden belastet wird. Dabei drückt sich auch blöderweise der Bügel sehr weit zu. In Folge dessen ist man als Fahrgast nun zwischen Bügel und Sitz gepresst, was den nun folgenden Elementen leider keinesfalls zu Gute kommt.

Mit Schmackes schießt man nun einen Hügel empor, auf dessen Kuppe man sogleich die Richtung ändert. Mit toller Geschwindigkeit passiert man nun ein weiteres Tal, bevor sich ein klassischer Airtimehügel anschließt. Eigentlich ein Moment vollkommener Freude durchlebt man auf dem Alpina Blitz eine Qual sondergleichen, immerhin versucht einem der Zug durchaus kraftvoll abzuwerfen – ohne Spiel jedoch macht dieses einfach keinen Spaß. In der anschließenden bodennahen Kurve kann man kurz verschnaufen, ehe sich eine Reihe von Umschwüngen anschließt. Diese verlaufen im Vergleich zu den Mega Lite Achterbahnen jedoch etwas gemäßigter, was dem allgemeinen Fahrkomfort (bedingt durch den Schließungsstand der Bügel) sehr entgegen kommt. Nach einer weiteren bodennahen Kurve folgen gleich drei klassische Bunny Hops aufeinander. Auch diese sind zumindest in der Theorie äußerst spaßig. Den Abschluss des Alpina Blitz bildet eine wunderschöne Linkskurve mit bayernkurvenähnlichen Schwenk nach oben, ehe die Bremsstrecke erreicht wird.

Der obligatorische Vergleich der beiden Mega Coaster Variationen fällt bei mir leicht aus: Intamin wins. In der Hinsicht gibt es eigentlich keinen Raum für großartige Diskussionen, Kawasemi und der spätere Piraten sind die besseren Achterbahnen. Natürlich wäre es verkehrt den Alpina Blitz kleiner zu reden, als er ist. Die Anlage kann durchaus sehr viel, doch dafür sollte der Bügel der Belastung der ersten Kurve widerstehen. Auch denke ich nicht, dass das die Norm an dieser Anlage ist, doch zum diesjährigen Saisonstart war es auf jeden Platz genauso. Ich beließ es daher bei nur wenigen Fahrten und setzte mich zum Dauerfahren lieber in die Spatiale Experience, der grandiosen Indoorachterbahn des Parks.

Bilder Nigloland

Fazit Nigloland

Das Nigloland kann auch weiterhin überzeugen. Der Park ist sympathisch und bietet ein außerordentlich gut aufeinander abgestimmtes Portfolio. Auch wenn ich nicht von der Achterbahn Alpina Blitz schwärmen kann, so bietet das Nigloland genug andere Attraktionen, bei denen ich dieses, ohne großartig übertreiben zu müssen, gerne mache. Die diesjährigen Neuheiten schaue ich mir beim nächsten Besuch dann genauer an, bis dahin bleibe ich gespannt darauf, was man sich in der Champagne noch alles in den Park stellt.


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