Ein Zwischenhalt in Hastings

Der Caterpillar im Flamingo Park

Der Flamingo Park, nicht zu verwechseln mit dem Flamingo Land in Yorkshire, ist ein Kleinstpark an der Küstenlinie von Hastings, unweit des East Hill Lifts, der steilsten Standseilbahn Großbritanniens.  Neben einem Saltamontes im 007 Design und einer Geisterbahn findet man hier noch einige Kinderfahrgeschäfte und als einzige Achterbahn den Wacky Worm Caterpillar, welcher durch Interaktion des Ride Ops mit den Kindern, positiv auffiel. Zugehörig zum Gelände ist noch ein recht großes Becken auf welchen man Pedalboote mieten kann. Nebenan befinden sich noch eine Haltestelle der Miniature Railway, ein großer Minigolfplatz und eine Gokartstrecke, die jedoch allesamt nicht zum Flamingo Park gehören.

 

Was ist deine Meinung zum Flamingo Park?  Schreib sie einfach in das Kommentarfeld unter dem Bericht oder besuche unsere Social Media Kanäle:

 

          


Juwelenjagd im Djurs Sommerland

Djurs Sommerland

Das Djurs Sommerland auf der Halbinsel Djursland stand seit einigen Jahren auf meiner Agenda. In dieser Zeit entwickelte sich der Park als eine Art Running Gag zwischen Hauke und mir, da ein Besuch, meist anhand der, doch recht ordentlichen, Entfernung verschoben wurde. Da wir innerhalb der letzten Monate kaum die Chance hatten uns zu treffen, beschlossen wir uns den Weg endlich auf uns zu nehmen.

Am Park angekommen mussten wir leider feststellen, dass das Wetter sich leider nicht von seiner vorausgesagten Seite zeigt und uns einige Stunden mit den nassen Element von oben herab bereichern wird. Aus diesem Grund konnten die beiden Hauptattraktionen im Djurs Sommerland nicht gleich zu Beginn an laufen, wodurch es trotz des leeren Parks zu einer Warteschlange bei Skatteøen kam.

Skatteøen

Die Achterbahn auf der Schatzinsel verbindet die beiden Hauptbestandteile des bekannten Wasserachterbahnlayouts aus dem Europa Park zusammen, bügelt jegliche Unebenheiten halbwegs aus und wirkt dabei deutlich imposanter, wenn auch schlanker. Die allgemeine Gestaltung ist zudem durchaus gelungen.

Die Fahrt beginnt, nach einer kleinen Ansprache durch den skelettierten Kapitän führt die Fahrt vorbei an einem Kraken in Richtung Lifthügel. Oben angekommen folgt ein kleines Gefälle, woran sich nach der ersten Blockbremse, Poseidons berühmt berüchtigte Steilkurve anschließt, jedoch kann man hier die Arme bedenkenlos nach oben halten. Nach dem passieren einer weiteren Blockbremse folgt das große Gefälle, worauf ein kleiner Hügel die erste und einzige Schussfahrt ins kühle Nass der Anlage einleitet.

Skatteøen ist dabei nicht sonderlich nass, aber glücklicher Weise auch nicht wirklich trocken. Das Fahrgefühl auf der Strecke ist im Vergleich zum älteren Exemplar in Rust deutlich besser, wenn auch durch die Art des Schienensystems und der zugehörigen Wagen keineswegs aalglatt.

Sablen

Auf dem gleichen Areal befinden sich noch ein Zierer Kontiki, eine Kinderwildwasserbahn, sowie ein ABC Rides Türmchen mit Kippfunktion namens Sablen. Dieser Säbel bietet eine recht interessante und gewohnt befriedigende Fahrt, denn wie auch seine wirklich frei fallenden, und nicht kippende, Brüder aus den Dungeons, sind die Kräfte in einem schönen Maß ausgeprägt. Das Kippen wirkt ein wenig seltsam und zugegebenermaßen nur von außen interessant.

Piraten

Unglücklicher Weise bildet die Vorzeigeattraktion des Piratenbereiches Piraten eine geschlossene Einheit für sich, da sie nur über einen eigenen Weg erreichbar ist. Seit ihrer Eröffnung war Piraten der Grund für Freizeitparkenthusiasten um den Weg nach Djurs Sommerland einzuschlagen und das nicht ohne Grund, denn diese von außen doch recht putzig wirkende Achterbahn hat es faustdick hinter den Ohren.

Sobald man in den viergliedrigen Zug platzgenommen hat geht die Fahrt via Kabellift rasant aufwärts um kurz darauf in einer kraftvollen bodennahen Kurve zu münden. Es folgt ein recht ereignisloser, wenn auch recht steiler, Umschwung. Auf dem nachfolgenden Airtimehügel wird man mittels negativer Kräfte in einer schönen floating Airtime aus dem Sitz gehoben, welche so auf den nächsten Streckenmetern nicht mehr geboten wird. Nun geht es ein wenig wilder daher und die kommenden drei Umschwünge werden in einer brachialen Art und Weise durchfahren, wie man sie so oft nicht findet. Die hier auftretende Airtime ist ejecting Airtime vom aller feinsten und toppt selbst Walibi Hollands Goliath in ihrer Ausgeprägtheit, was unter anderem durch die vergleichsweise geringen Höhenmetern dieser Umschwünge hervorgelockt wird. Es folgt eine Kurve, woraufhin zwei geradlinige Hügel einem in den Bügel katapultieren. Kurz darauf neigt sich die rasante Fahrt ihrem Ende entgegen.

Piraten ist ohne Zweifel eine grandiose Anlage, wenn auch eher für Fans der ejecting Airtime zu empfehlen. Die Fahrt ist wild, kraftvoll und schnell und schlichtweg grandios.

Karlos Taxi

Gänzlich familiengerechter, zumindest für Familien mit kleinen Kindern, geht es im Lilleputland daher, wo sich neben verschiedenen Kinderkarussellen mit Karlos Taxi eine weitere Achterbahn befindet. Hierbei handelt es sich um einen, vergleichsweise wilden, Wurm aus dem Hause Visa SBF, bei den sogar Beinfreiheit geboten wurde. Der dortige Operator hat auf die Frage wo man denn sitzen wolle die Sitzbänke sogar von den angesammelten Regentropfen befreit.

Ørnen und Colorado River

Vorbei an einigen Restaurants und unzähligen Trampolinen führt der Weg in ein eher abseits gelegenes Gebiet, wo sich das Hochfahrgeschäft Ørnen befindet, sowie die Wildwasserbahn Colorado River. Wo ersteres ein sehr schönes Exemplar eines Topple Towers ist, bei dem die Fahrt im Vergleich zu den Prototypen aus dem belgischen Park Bellewaerde ein wenig aufregender, obgleich nicht minder spannend, daherkommt, so ist die zweite Anlage durchaus eine Fahrt wert.

Die Wildwasserbahn aus dem Hause Interlink kann drei Schussfahrten unterschiedlicher Größe vorweisen. Während die erste Abfahrt einem nur mit ein paar wenigen Wassertropfen Bekanntschaft machen lässt, so ist die zweite Abfahrt durchaus als sehr nass zu bezeichnen. Obwohl diese die kleinste Schussfahrt ist, so sollte man sich spätestens bei dem, quasi nicht vorhandenen, Auslaufbereich eben jenes Gefälles Gedanken machen. Durchnässt geht es dann den dritten Lift hinauf, woraufhin man im Auslaufbereich des finalen Gefälles auch nass wird, jedoch nicht in den Mengen der wohl fiesesten kleinen Schussfahrt einer Wildwasserbahn schlechthin.

Rio Grande Rafting

Folgt man dem Rundlauf gelangt man in den Wilden Westen, wo das Rio Grande Rafting auf einem wartet. Diese Interlink Raftinganlage ist nicht nur von außen schön gestaltet, sondern kann auch im nicht einsehbaren Streckenlayout überzeugen. Sobald man die Station erreicht hat fällt einem die seltsame Transportvorrichtung auf, denn anstatt schwimmend durchqueren die Boote die Rundstation auf Rollen. Die darauffolgende Fahrt kann einige Eigenheiten vorweisen und dient den Passagieren, im Vergleich zu den meisten europäischen Raftinganlagen, nicht dazu trockener auszusteigen als man eingestiegen ist.

Wild West Karrusellen

Neben zweier Autoskooter und eine elektronischen Pferdereitbahn komplementiert das Wild West Karrusellen diesen Themenbereich. Dieses unscheinbare Kettenkarussell aus dem Hause Zierer kann sich durch zweierlei Dinge von fast allen anderen Wellenfliegern des Herstellers hervorheben, denn dieser Wellenflug ist ziemlich schnell und das Fahrprogramm grandios. Nur leider fährt man bei diesem Exemplar nicht durch eiskalte Wasserfontänen hindurch, wie es im englischen Chessington World of Adventures der Fall ist, denn die Rückwärtsfahrt wäre somit legendär. Aber auch ohne diesen Wunsch ist das Kettenkarussell durch seine Vor- und Rückwärtsfahrt überraschend gut und lud zu einer Wiederholungsfahrt ein.

Jungle Safari

Der wohl typischste Themenbereich eines dänischen Freizeitparks fällt im Djurs Sommerland leider nicht so absurd rassistisch aus, wie es beispielsweise im Sommerland Syd der Fall war, denn das Afrikaland bedient hier so gut wie kein Klischee aus längst vergangener Zeit. Neben zwei Rundfahrgeschäften kann man hier die Themenfahrt Jungle Safari einen Besuch abstatten. In zwei gekoppelten bananenförmigen Booten geht es entlang an vielen originell gestalteten Szenen, in denen Affen die Hauptrolle spielen. Auch wenn die Animatroniks älteren Baujahrs sind, so sind sie doch interessant anzusehen, wie beispielsweise der riesige King Kong gegen Ende der Fahrt.

Vandland

Das Vandland, der große Wasserpark im Djurs Sommerland, sollte keinesfalls links liegen gelassen werden, denn einerseits komplementiert dieser einen Besuch in einem Sommerland, andererseits sind die Rutschen hier wirklich gut. Sobald man sich mit der eher freizügigeren dänischen Kultur abgefunden hat, denn hier bestehen glücklicher Weise keine Umkleidekabinen, kann der Spaß auch schon losgehen.

Sobald man die Umkleide verlassen hat steht man vor einer großen Spielstruktur mit Eimer. Links von dieser geht es zu der imposanten Polin Rutsche The Wave, bei der man in einem Doppelreifen mit einer ordentlichen Geschwindigkeit gut von einer Seite zur anderen pendelt, dem kleinen Wellenbad Honolulu Bay, sowie der unscheinbaren Rutsche Waikiki Surf School, bei der man doch recht schnell die Kontrolle verliert. Auf der rechten Seite findet sich ein Rutschenturm wieder, bei der vor allem die Röhrenrutschen empfehlenswert sind, sowie die Reifenrutschen Black Hole und Wild River, die sich beide ein künstliches Bergmassiv hinunter schlängeln. Hierbei ist die Black Hole jedoch als schwächste Rutsche hängen geblieben, wogegen der Wild River seinem Namen wirklich treu ist. Die Schräglagen die man hier erreicht und die Wellenfronten in denen man hineinbrettert machen wirklich Spaß und garantieren die eine oder andere Wiederholungsfahrt.

Thor’s Hammer

Die Achterbahn Thor’s Hammer war die erste größere Achterbahn im Djurs Sommerland und bietet neben einer sehr schönen Gestaltung auch ein sehr spaßiges Layout, welches vielen aus dem Erlebnispark Tripsdrill bekannt sein dürfte. Obwohl das kultige Wetten Dass…? Schild hier fehlt, so wirkt die Anlage im Allgemeinen besser und dient mir als weiteren Grund so schnell nicht zur Altweibermühle fahren zu müssen.

Die Fahrt beginnt mit einer Abwärtskurve, woraufhin eine Auswärtshelix absolviert wird. Hierauf schließen sich vier kraftvolle Haarnadelkurven an, welche sich wunderbar dafür eignen seinen Nachbar ein wenig zu foltern, bevor es dann in eine Helixkombination geht. Die anschließenden Camelbacks werden zügig durchfahren und können einen ein wenig aus dem Wagen heben, ehe es in eine letzte Helixkombination geht, woraufhin sich das Ende der Fahrt anbahnt.

Solguden

Im Mexicoland befindet sich seit der letzten Saison der Zierer Flying Fish Solguden, bei der man seinen Wagen nach einem Lied nach oben oder unten bewegen soll da sich der Sonnengott sonst an den Passagieren rächt. Obwohl es den ganzen Tag geregnet hat war an eine Befolgung dieses Liedes kaum zu denken, so dass jeder Wasserstrahl mitgenommen wurde. Wer glaubt den dänischen Song kann man dabei kaum folgen der irrt, die zu befolgenden Richtungen kann man gut erahnen. Der Soundtrack der Anlage ist dabei wirklich gelungen und kann im ganzen Bereich gehört werden.

Juvelen

Die Achterbahn Juvelen ist die diesjährige Neuheit des Djurs Sommerland und zugleich die einzige Achterbahn Europas bei der man zwei Mal potentielle Energie durch einen Abschuss zugeführt bekommt. Der interessante Aspekt daran ist jedoch das eine Bremsung davor nicht stattfindet und somit der Fahrtfluss nicht unnötig unterbrochen wird.

Nachdem man auf seinem Quad Platz genommen hat führt die Strecke in einen Preshow Raum, bei der man sich allerlei Gedanken machen kann. Gute Anregungen dafür bietet die Show an sich, die man ohne Dänisch Kenntnisse natürlich nicht versteht und somit vielerlei Raum zur Interpretation hat. Andererseits kann man sich auch Gedanken machen ob so ein Reibradabschuss überhaupt überzeugen kann, hierbei habe ich spontan an Alton Towers Th13teen denken müssen und dessen Reibradsprint zurück in die Station.

Wo der Abschuss anfangs noch ein wenig braucht um auf den Wagen zu beschleunigen, so ist er gerade gegen Ende der Abschussstrecke sehr kraftvoll, was unter anderen durch nur quasi fehlende Rückenlehne noch verstärkt wird. Es folgen eine bodennahe Rechtskurve und ein Hügel, bei dem man nur sanft abhebt, woraufhin das kraftvolle Spektakel beginnt. In Form einer Bayernkurve vollzieht der Zug die erste Linkskurve, wobei der Radius auch immer kleiner wird. Eine bodennahe Rechtskurve um einen Steinbogen schließt sich an, woraufhin die Richtung rasant gewechselt wird und eine halbe Aufwärtshelix absolviert wird. Wieder auf Bodenniveau schließt sich der zweite Abschuss an und dieser zieht wahnsinnig stark an, nun ist die Geschwindigkeit auf ihrem höchsten Level und eine bodennahe Linkskurve wird nun wirklich rasant durchfahren. Ein weiterer Richtungswechsel folgt und wird durch eine Felsstruktur mit Wasserfall betont. Kurz darauf wechselt man die Richtung erneut und vollführt eine weitere bayernkurvenähnliche Kurve, woraufhin ein hoher Umschwung stattfindet. Die darauffolgende Kurve mündet in einem höheren Hügel, welcher eine bodennahe Wende zur Folge hat. Nun folgen zwei ungewöhnlich kurvenlose Hügel, wobei letzterer die zweithöchste Erhebung der Anlage darstellt. Eine weitere Kurvenkombination bildet das Ende der Fahrt.

Das was man in den letzten 90 Sekunden erlebt hat lässt sich kaum in Worte fassen, speziell nicht bei Regen, denn diese Anlage ist als Familienachterbahn wirklich verdammt knackig. Während der erste Abschuss noch halbwegs normal erscheint, so ist gerade der zweite eine Hausnummer, an denen sich andere Achterbahnen schleunigst messen sollten. Die ausgeprägten Kräften in den Kurven, die Länge der Anlage, und die hohe Geschwindigkeit machen Juvelen zu einer Achterbahn die man nicht missen sollte. Das Prädikat Familienachterbahn ist zumindest maßlos untertrieben, nur die Höhenbeschränkung der Fahrgäste kann daran erinnern. Das Juwel des Parks ist definitiv die beste Anlage vor Ort, sowie der beste Launched Coaster des Kontinents und meiner Meinung nach die beste Achterbahn Kontinental Europas, immerhin steht die beste Anlage nach wie vor in England.

Bilder Djurs Sommerland

Fazit Djurs Sommerland

Das Djurs Sommerland ist ein Park der wirklich überrascht hat. Bei kaum einen anderen Vergnügungspark stimmt das Angebot so sehr wie hier, was vor allem an den ganzen Spielmöglichkeiten zwischen den einzelnen Fahrgeschäften liegt. Hier hat man wirklich an jeder Ecke irgendetwas zu entdecken, wie beispielsweise das recht gut versteckte Tarzanland. Die Achterbahnen sind allesamt auf einem recht guten Level und die Fahrgeschäfte, wenngleich auch Standardware, irgendwie besonders. Durch das großartige Angebot wird selbst ein Tag mit wirklich schlechten Wetter zu einem der besten Ideen die man an diesem Tag hätte machen können.

 

Was ist eure Meinung zum Freizeit- und Wasserpark Djurs Sommerland?  Schreibt sie einfach in das Kommentarfeld unter dem Bericht oder besucht unsere Social-Media-Kanäle:

 

          


Ultimative Fahrfreude in Lightwater Valley

Lightwater Valley

Der Yorkshire Park Lightwater Valley ist einer der interessantesten Parks in England und spätestens seit der Interpretation Katies Dreamland aus dem Spiel Rollercoaster Tycoon auch bei den jüngeren Semestern, die mittlerweile ja auch allesamt schon in den Mittzwanzigern sind, bekannt. Geleitet wird der Park von der Heritage Great Britain PLC, die sich unter anderem auch um die Vermarktung Land’s End, dem äußersten Zipfel Cornwalls, kümmern. Somit ist der Park keineswegs herkömmlich.

Angefangen hat alles mit einer Fruchtfarm, die sich 1976 mit einer Dürre herumschlagen musste, wodurch als Präventivmaßnahme ein See angelegt wurde. Da dieser schon damals einige Leute herangezogen hat wurde die Chance ergriffen und ein Landschaftspark gegründet und die Farm touristisch genutzt. Da der ehemalige Besitzer des Parks ein wenig mehr bieten wollte, sollte eine Achterbahn her, da seine Frau diese Idee jedoch als Verschandelung des Landschaftsbildes sah, sagte sie die passenden Worte: „I’m not having a rollercoaster on the place, so you stop those idea or you better bury it“.

Raptor Attack

Gesagt, getan und so eröffnete im Jahr 1987 eine kleine Schwarzkopf Achterbahn Raptor Attack weit außerhalb der Sichtweite der Besucher. Und obwohl die Anlage in einer Halle steht, kommt es einem tatsächlich vor einige Meter unterhalb der Erde zu sein, denn die Stollen die sowohl von der Achterbahn hin als auch wieder wegführen gehen wirklich einige Meter bergab, bis dann jeweils ein Treppenhaus auf einem wartet. Interessanter Weise fließt in der Warteschlange Wasser im Boden, so dass man sich wirklich wie in einer Kanalisation fühlt und nicht wie nun angedeutet in einem Bergwerk.

Die Fahrt in den passend gestalteten Wagen gestaltet sich als sehr überraschend, denn nicht nur das Layout ist anders als bei den größeren Anlagen, sondern auch die Lautstärke der Anlage. Diese Bahn ist interessanter Weise kaum zu hören und das obwohl sie Indoor steht, auch bietet sie Fahreigenschaften die man in keinster Weise bei einem so alten Exemplar aus dem Hause Schwarzkopf erwartet. Sie ist daher in keinster Weise mit der Achterbahn aus dem Skyline Park oder dem reisenden Rock ’n‘ Roller Coaster der Schaustellers Vorlop zu vergleichen, obwohl es bis auf das Modell die gleiche Art der Achterbahn ist. Die Animatroniks während der Fahrt sind nett und gut in den Stützenwald der Anlage integriert, jedoch ist die Fahrt auch ohne sie stets die Wartezeit wert.

The Ultimate

Robert Staveleys Frau war es auch, welche den Vorschlag machte die zweite Achterbahn des Parks ein wenig länger zu machen als ursprünglich geplant, denn erste Ideen hatten nur vor die Täler des Walds weiter oben im Gelände auszunutzen und interessierte Passagiere dorthin via Monorail zu bringen. Aufgrund der hohen Kostenvorschläge aus Deutschland und den USA entschied man sich die Sache deutlich günstiger von lokalen Firmen erledigen zu lassen, eine für den Track an sich und die andere für den Zug. Jedoch gingen beidesamt bankrott und Ingenieure der British Rail vollendeten das Projekt.

The Ultimate ist das Resultat dieser Arbeit und wahrlich der ultimative Coaster in Great Britain. Von außen kaum einsehbar kann man alle 7 Minuten mal einen Zug beim Vorbeifahren erhaschen. Eben jenes Intervall dauert auch die Fahrt an, die mit einem Lifthill recht harmlos beginnt. Diesen erklimmt man auch schön in Ruhe um dann den grandiosen First Drop zu absolvieren. Auf den nachfolgenden Hügeln, die der Landschaft folgen, wird man dann noch ein wenig aus dem Sitz gerissen bis man sich immer langsamer in Richtung des zweiten Lifthill aufmacht und dabei Wacky Worm ähnliche, nur deutlich ausgeprägtere, Hügel absolviert. Während der Zug eine Energiezufuhr erfährt hat man genug Zeit sich ein wenig Gedanken über den nun folgenden Abschnitt zu machen, denn bislang verlief der Trip noch harmlos. Nach einer Geraden in luftiger Höhe sieht man einem recht steilen Drop dem Wald entgegen, wo an dessen Ende schon das erste Zeichen einer Kurve angedeutet ist. Der folgende Part ist kaum in Worte zu fassen, denn er ist verdammt schnell und pendelt von einer Seite des Tals zur anderen und diesem mit einer ordentlichen Querneigung. Wirklich waghalsig wird es dann auf den Hügeln einer Waldlichtung, bei der man, immer noch verdammt schnell, fast ohne jeglicher Neigung interessante Manöver absolviert. Kurz darauf folgen zwei Helices in Form einer Acht, bei der man zwei Tunnel durchfährt, worauf sich dann leider auch schon das Ende annähert.

The Ultimate bietet während dieser Fahrspanne eine außerordentlich gute Laufruhe die ich – nach den Erfahrungsberichten diverser Parkenthusiasten – so nicht erwartet habe. Klar bekommt das Knie hier das eine oder andere Mal mit voller Wucht Bekanntheit mit der wirklich blöden Bügelhalterung, dieses liegt aber am Zug selbst und nicht unbedingt an der geraden absolvierten Strecke. Diese hat zwar den einen oder anderen eher fragwürdigen Übergang, sie dabei aber als als falschgebogen zu bezeichnen wäre falsch. Tatsächlich kommt die Fahrt durch all diese Eigenschaften ein wenig wilder daher, in Verbindung mit der Fahrtlänge von 1 1/2 Meilen macht aber gerade dieses deutlich was her, so dass man sich nur wünschen könnte die Fahrt wäre noch ein wenig länger. Sie ist definitiv die beste Achterbahn Großbritanniens und rechtfertigt dadurch immer die schöne Grafschaft Yorkshire einen Besuch abzustatten.

Twister

Weniger schön sind viele andere Attraktionen des Parks in die Landschaft integriert, so zeigt sich beispielsweise die Reverchon Drehmaus Twister quer zum Hauptweg, kurz nachdem man den Wald verlassen hat. Diese Maus ist nicht unbedingt die schönste ihrer Art, kann aber eine wirklich sehr schön ausgeprägte Drehung aufweisen, wodurch sie schon zu den besseren Vertretern ihrer Art zählt.

Wild River Rapids

Auch von Reverchon zeigt sich das Rafting Wild River Rapids, welches sich zu meiner Überraschung wirklich gut fuhr und einem dabei auch ordentlich nass machen kann. Im Vergleich zu den Fabbri Anlagen mit gleichen Layout kann diese Anlage durchaus überzeugen.

Ladybird

Direkt gegenüber dreht die Ladybird Achterbahn ihre Runden. Hierbei handelt es sich um die mittelgroße Anlage aus der Tivoli Reihe des Hersteller Zierers, die sich bekannter Maßen recht nett fahren. Interessant bei dieser Anlage war der Umstand, dass im Zug zusätzliche Gurte vorhanden sind, die man tatsächlich auch gebrauchen soll. Dieses macht die Fahrt dann auch ein wenig harmonischer, als das ständige hin- und herrutschen im Wagen, wie man es beispielsweise bei der Coccinelle des Bellewaerde Parks erleben durfte.

Black Pearl

Im noch recht neuen Piratenbereich des Parks kann man neben einem Pirat und Break Dance 4 von HUSS und einigen kleineren Fahrgeschäften von Zamperla, das Webersche Traumboot Black Pearl fahren. Wie auch die anderen Fahrgeschäfte dieses Bereichs kam die Anlage durch einen Aufkauf des leider geschlossenen Loudoun Castle in den Park und kann seither in diesem Park eine gute und ausgewogene Fahrt bieten.

Caterpillar

Mitten im Wald gelegen befinden sich einige Kinderfahrgeschäfte, darunter eine Big Apple Achterbahn namens Caterpillar, die nach einer Fahrt auf the Ultimate die Ödnis dieser Achterbahnart erst recht spüren lässt. Früher muss hier im Wald mal eine größere Zamperla Schiffschaukel geschwungen haben, die nun auf den britischen Volksfesten reist. Auf dieser Seite des Parks soll in Zukunft ein Ferienpark errichtet werden, zumindest wünscht sich dieses der Park um erfolgreich bestehen zu bleiben. Tatsächlich ist die Lage dafür ideal und die Pläne sehen auch entsprechend gut aus, so dass man nur hoffen kann dass sie es auch genauso realisieren.

Trauma Tower 

In der Nähe des Pubs in the wood kann man den Moser Turm Trauma Tower einen Besuch abstatten oder aber auch seinen Rundgang fortsetzen. Ein Riesenrad ermöglicht einem einen herrlichen Blick über die Landschaft und den Eingangsbereich, wo man neben einem Kettenkarussell und einem klassischen englischen Karussel noch eine Vielfalt von Kinderfahrgeschäften vorfinden kann. Auch befindet sich hier der Aufgang zum Afterburner Eagle’s Claw.

Eagle’s Claw

Wer Parkversionen des KMG Fahrgeschäfts kennt der weiß, dass diese sich meist nicht mehr so toll fahren wie auf der Kirmes. Hier jedoch bekommt man eine ordentliche Fahrt, die wie auch die artverwandte Schaukel des Flamingo Lands, einige Kräfte hervorlocken konnte und zwischenzeitlich eine kleine Verschnaufpause bietet nur um dann erneut voll auszuschwingen.

Eagles Creek Farm

Nebenan geht es ein wenig ruhiger daher, denn die Eagles Creek Farm, eine der diesjährigen Neuheiten kann hier begutachtet werden. Dabei handelt es sich um die ehemalige Traktorbahn aus Loudoun Castle, die hier mit einem wirklich fiesen Ohrwurm unterlegt wurde und einige Tiergehege am Rande der Fahrt vorweisen kann.

Lightwater Valley Falconry und Angry Birds Activity Park

Die weiteren Neuheiten sind die Lightwater Valley Falconry, bei der man eine Vielzahl verschiedener Greifvögel begutachten kann, sowie der bald öffnende Angry Birds Activity Park. Einhergehend mit der Falknerei gibt es in Lightwater Valley die Möglichkeit mit einem der Vögel auf dem Arm ein Bild zu machen. Ein tatsächlich eher seltenes Erlebnis.

Whirlwind, Falls of Terror and Black Widow’s Web

Lightwater Valley selbst bietet noch einen Mondial TopScan mit Namen Whirlwind, welcher eine recht lange und gute Fahrt vorweisen konnte, die Schlauchbootrutschen Falls of Terror, die leider eine strikte 2 Personen pro Boot Regel beherzigen und daher nicht getestet werden konnten, und mit Black Widow’s Web eine Enterprise aus dem Hause HUSS, bei der das Gitter festgekettet wurde, aber ansonsten weniger spektakulär war.

Bilder Lightwater Valley

Schlusswort Lightwater Valley

Sollte man den Park nun verlassen wollen, so lohnt sich erst einmal ein Blick in einen der Shops, wo die Fudge Factory eine Niederlassung hat. In Edinburgh schon einmal mit Ihnen Bekanntschaft gemacht, so war Ich erfreut auch hier leckeren Fudge probieren zu können. Drei Slices im Gepäck und ein halbes Vermögen weniger im Portemonnaie ging es aus dem Park hinaus, welcher durchaus positiv in Erinnerung blieb. Lightwater Valley ist ein mittelgroßer Park mit zwei wirklich guten Achterbahnen, die man in wirklich keinen Park dieser Größenordnung erwartet. Er hat durchaus viel Charme und kann einem für einige Stunden sehr gut unterhalten.

 

What is your opinion about Lightwater Valley?  Just write it in the comment field below the report or visit our social media channels: