Im Bann des Wicker Man

Vorwort

Da hat man schon einen Premium Annual Pass und kommt einfach nicht in die Midlands… Gut, – zu meiner Verteidigung – ich wohne gerade in Southsea am südlichen Ende der Insel Portland, also am Solent, und von dort ist der Weg schon verdammt lang bis nach Alton. Wobei, eigentlich auch nicht, denn ein Alton liegt gleich um die Ecke. Naja, ihr wisst schon was ich meine, es soll ja nach Alton ins wunderschöne Staffordshire gehen. Alton Towers wartet immerhin mit einer neuen Secret Weapon auf: Dem Wicker Man.

Die vergangenen fünf Jahre

Fünf Jahre lang war ich schon nicht mehr dort und beim letztem Mal saß ich im dritten Wagen der Achterbahn The Smiler an ihrem ersten offiziellen Eröffnungstag, der ja extrem kurzfristig durch die BBC verkündigt wurde. Dafür habe ich auch nur drei Stunden lang in der Gegend rumgestanden, wo man in Alton Towers wohl nicht einmal zu Halloween wartet und wurde durch eine englische Mutter mit Backwaren versorgt. Es hat sich aber gelohnt, weswegen ich die Prozedur gegen Parkschluss ein weiteres Mal über mich ergehen lassen habe. Zu dem Zeitpunkt jedoch in der regulären Queue.

In den vergangenen fünf Jahren hat sich einiges getan und leider auch einiges zugespielt. Der Anfang war jedoch überaus positiv, denn man hat die Themenbereiche Storybook Land und Old MacDonalds Farmyard zu einem Bereich zusammengefasst und sogleich mit einer Lizenz bestückt. Der nun als CBeebies Land geführte Kleinkinderbereich belebte die zuvor meist eher verwaiste Parkecke mit neuem Leben und bietet dabei eine überaus nette Atmosphäre. Kein Wunder also, dass das Kinderland gleich im Folgejahr erweitert wurde. Mit dem Octonauts Rollercoaster Adventure zog endlich eine weitere Kinderachterbahn in den Park ein; während sich nur wenige Meter entfernt eine Tragödie abspielte: ein Wagen der Achterbahn The Smiler blieb auf offener Strecke stehen.

Der Unfall von The Smiler und seine Auswirkungen

Eigentlich nicht weiter schlimm – immerhin passierte das ja auch bereits schon in der Vergangenheit –, doch blöderweise schicke man einen zweiten, mit Passagieren beladenen Wagen, gleich hinterher. Wobei gleich relativ ist, immerhin hat man zuvor ja jegliche Warnungen der Anlage ignoriert und das System kurzerhand überschrieben. Es kam also, wie es kommen musste, und der fahrende Wagen knallte mit ordentlichem Schwung gegen den Stehenden. Ingenieure fragen sich an dieser Stelle immer, ob es denn Tote gäbe. Die gab es glücklicher Weise nicht und bis auf das Schicksal der Mitfahrer in der ersten Reihe des besagten Wagens ist der Unfall auch überraschend glimpflich ausgegangen. Es folgte jedoch, was folgen musste. Ein Shitstorm der Englischen Presse brach über Alton Towers ein, wonach der Park bis heute als unsicher gilt. Kein Wunder also, dass die Besuchermassen drastisch zurück gingen und seitdem Merlin Entertainments im eigenen Land durchaus zu kämpfen hat.

Dabei hat das teilweise etwas überaus Komödiantisches, wenn der Technische Leiter des Parks mal wieder vor die Kamera gezerrt wird, nur weil eine Achterbahn mal eben eine Sicherheitsabschaltung hatte und The Sun bereits gegen den Park wettert. Blöderweise hat es mittlerweile für den normalen Parkgast auch negative Auswirkungen, denn der Park hat seit diesem Jahr zum ersten Mal Schließtage innerhalb der Saison und zudem äußerst beschissene Öffnungszeiten. Angeblich sind diese durchaus flexibel; zusammenfassend kann man jedoch sagen, dass der Park die meiste Zeit über von 10 – 16 Uhr geöffnet hat. Eine Frechheit für einen Park dieses Ausmaßes, vor allem da man die meisten Fahrgeschäfte eh erst ab 11 Uhr fahren kann. Bis dahin muss man sich im Park gedulden und kann immerhin Nemesis, dank ausbleibenden Betrieb der Gondelbahn des Parks – es war angeblich zu heiß –, quasi Dauerfahren. Zuvor gäbe es immerhin noch die Möglichkeit zur frühmorgendlichen ERT auf ausgewählten Attraktionen, aber auch dafür müssten die Anlagen erst einmal ihren Betrieb aufnehmen.

Es wäre nun ein leichtes für mich Alton Towers in Grund und Boden zu reden, doch ich tue es nicht. Der Park ist nämlich nach wie vor super. Selbst der Umstand, dass viele Fahrgeschäfte in den vergangenen Jahren den Park verlassen haben, ändert daran nichts. Eigentlich ist man sogar viel fokussierter daran, einfach alle Achterbahnen irgendwie zu schaffen, vor allem wenn man einen Freizeitparkneuling durch den Park führt. Das einem das am Ende, trotz (mit Ausnahme der Achterbahn The Smiler) moderater Wartezeiten, kaum gelingt und man dennoch einen super Tag hatte, spricht sogar für den Park. Man sollte sich für Alton Towers einfach Zeit nehmen, am besten gleich zwei Tage, vielleicht sogar mit Besuch des Wasserparks und einer Buchung für das Achterbahn-Restaurant am Abend.

Wicker Man

Erste Eindrücke

Zuvor heiligen wir jedoch den Wicker Man. Auf dem Platz der alten Quietscheentchen-Wildwasserbahn The Flume entstand im Laufe des vergangenen Jahres Englands erste Achterbahn des Herstellers Great Coaster International und somit nach sehr langer Zeit wieder eine neue Holzachterbahn. Thematisch behandelt die Anlage den Kult um den Wicker Man, einer Opferfigur aus Korbweide – die in der Vergangenheit ggbfs. auch Menschen beinhaltete (sei es auch nur als römisches Hirngespinst oder heutzutage aus dramaturgischen Mitteln in Film und Fernsehen) – und den Kelten mit dem Verbrennen eine reiche Ernte bescheren sollte. Es ist also quasi eine Analogie zu Alton Towers selbst, die durch das Verprellen von Besuchern auf neue Besucherströme hoffen.

Die Bahn selbst wirkt ein wenig seltsam, nur aus der Nähe weiß sie wirklich zu überzeugen. Der Wicker Man selbst ist eine beeindruckende Struktur und wirkt mit den künstlichen Feuern überraschend gut. Die richtigen Feuer auf den Schultern der Skulptur hingegen wurden kurz nach der Premiere bereits eingestellt – man kann sich ja denken warum. Die Anstehschlange führt einem neben dem Wicker Man auf einem Hügel, von dem man eine wunderbare Aussicht auf das Treiben unter einem hat. In einer äußert zügigen Taktung erklimmt nun Zug für Zug den zweistufigen Lifthügel der Anlage, der ganz fern ein wenig an alte Rct-Zeiten erinnert, denn er verläuft erst steil und dann etwas flacher. In umgekehrter Reihenfolge führt der Weg uns nun jedoch hinunter. Dabei finde ich den Lift tatsächlich sehr genial gelöst, immerhin hat man durch diese Lösung ein ideal erreichbares Motorhaus. Auch die Führung der Kette für den ersten Teil des Liftes fand ich persönlich recht spannend. Nunja, nach einer Treppe können wir dann unsere Tasche abgeben. Eigentlich Merlin-typisch, hier im Park jedoch eine Wiederkehr zu alten Traditionen. Irgendwie war es doof, dass es das überall anders nicht mehr gab. Nach einem kurzen Warteraum, folgt ein Pre-Show-Raum, in dem uns sehr effektvoll offenbart wird, dass wir da gleich geopfert werden sollen. Dem Ganzen sind wir natürlich nicht abgeneigt und nehmen alsbald im bereitgestellten Zug Platz.

Die Fahrt

Die Station von Wicker Man verlassen wir in einer Rechtskurve, die prompt immer steiler abfällt. Im Lot zur Stationsgeraden wechseln wir flugs die Richtung und werfen uns dabei in unseren Mitfahrer bzw. in die Seitenwand des Wagens. Parallel zur Station erreichen wir dann den Lifthügel der Anlage, der uns erst etwas steiler und dann etwas weniger steil hinaufbefördert. Oben angekommen wenden wir uns gleich einem Tunnel zu. In einer Linkshelix gewinnen wir sogleich ein wenig an Geschwindigkeit, ehe wir von einer plötzlichen Abfahrt gekonnt aus dem Sitz gehoben werden. Wieder am Tage dreschen wir durch ein Tal, nur um kurz darauf in einen weiteren Tunnel abzutauchen. Dabei brettern wir über einen Airtimehügel sondergleichen, woraufhin jeglicher Kontakt mit der Sitzfläche aufs erste unterbrochen wird.  Es folgt ein sehr steiler Drop, der erst nach rechts und zum Tal hin nach links führt. Mit nun 70 km/h durchqueren wir das erste Mal den Wicker Man und preschen sogleich einen Hügel empor. In der anschließenden Wendekurve umrasen wir einen Teil der Warteschlange, ehe wir uns dem Zündmännchen mit kleinen Airtimehopsern nähern. Nach dem Tal nach der zweiten Durchfahrt erklimmen wir in zwei Etappen einen weiteren Hügel, woraufhin wir zumindest theoretisch kurz Verschnaufen könnten. Statt einer ordentlich geneigten Rechtskurve erwartet uns jedoch ein weiteres Highlight der Anlage, wonach wir uns ohne Gnade an die linke Seite des Zuges ankuscheln. Hach, laterale Kräfte sind schon was Schönes. Ehe wir uns versehen donnern wir den letzten großen Hügel der Anlage ins Tal hinunter. Hierbei durchqueren wir ein drittes Mal den Wicker Man und werden dabei mit Wasserdampf befeuchtet. In einer weiteren Rechts-/Linkskurvenkombination erklimmen erneut den Hügel, woraufhin wir uns nach einer kurzen Geraden sogleich in der Bremsstrecke der Anlage wiederfinden. Es folgt das typische Wartungshäuschen der Anlage, wo sich viele Parkgäste nun auf den freien Fall vorbereiten. Th13teen verstört wohl viele. Doch auf die Frage „What’s in the shed?“ ist die Antwort hier: Nichts. Aber damit wurde hier ja auch nicht beworben.

Fazit

Der Wicker Man ist eine echt geile Holzachterbahn, die sich hervorragend in das Secret-Weapon-Line-Up des Parks einfügt. Zwar erfindet die Anlage eine Holzachterbahn nicht neu, aber sie definiert ein Gesamterlebnis, was es so noch nicht bei den Achterbahnen des Parks gab. Darüber hinaus lebt die Anlage durch ihr wortwörtliches Wechselspiel aus Tal und Hügeln samt der dreifachen Interaktion mit dem Weidenmann. Da Alton Towers, wie so mancher Park in Großbritannien, strengen Höhenbeschränkungen unterliegt ist das Layout zudem auch immer sehr bodennah, was der Berg- und Talbahn sehr zugutekommt. Ferner mag ich die Länge der Bahn, denn sie fühlt sich genau richtig an, wodurch die Anlage im krassen Kontrast mit vielen der neueren europäischen Holzachterbahnen, wie Heidi-The Ride aus dem Plopsaland De Panne und Timber! aus Walibi Rhône-Alpes steht, die mir persönlich viel zu kurz sind. Zusammenfassend kann man sagen, ich war überrascht und bin auch jetzt noch hin und weg von der Anlage, die sich meiner Meinung nach mit Troy aus dem Toverland auf den Spitzenreiterplatz der GCI-Achterbahnen befindet.

Diverses

Die Anstehschlange der Achterbahn The Smiler sieht nach fünf Jahren ganz schön ramponiert aus, was der Qualität der Bahn natürlich keinen Abbruch tut. Ich mag die Bahn einfach. Das VR-Update der Achterbahn Air und der Name Galactica hingegen mögen mir einfach nicht gefallen. Ohne die Brille ist die Bahn weiterhin mein liebster Flying Coaster, doch mit der Brille fehlt das Pacing bzw. das Geschwindigkeitsgefühl während der Fahrt. Zudem war das Bild so seltsam nach Links versetzt als die Fahrt dann begann, was das VR-Erlebnis auch eher hinken lässt. Immerhin, der Film wirkt nicht ganz so billig, nur etwas einfallslos. Theoretisch gibt es auch noch Ton, aber der fehlte bei mir komplett.

Bilder

 


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Walibi Rhône-Alpes



Freizeitpark:Walibi Rhône-Alpes (ab 1989)
Avenirland (1979 - 1988)
Adresse:1380 Route de la Corneille
38630 Les Avenières
https://www.walibi.fr/fr
Betrieb:Compagnie des Alpes (seit 1985 Teil der Walibi Gruppe)

Walibi Rhône-Alpes in Les Avenières bei Lyon in der schönen Rhône-Alpes-Region ist ein mittelgroßer Familien-Themenpark in Frankreich. Gegründet 1979 als Avenirland, blickt der Vergnügungspark auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Zwei Jahre nach seiner Eröffnung übernahm Eddy Méeus (Gründer des belgischen Freizeitparks Walibi) zusammen mit einem französischen Hersteller von Fahrgeschäften einen Großteil des Parks. Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Parteien führten dazu, dass Meeùs Ende 1985 alle Anteile hielt. 1989 änderte der Park seinen Namen in Walibi Rhône-Alpes. Mit der Übernahme durch Premier Parks im Jahr 1997 wurde der Park massiv ausgebaut. In den vergangenen Jahren hat der Park unter der Führung der Compagnie des Alpes seine Entscheidungskompetenz zurückgewonnen. Seither überrascht der Park von Jahr zu Jahr mit interessanten Fahrgeschäften und Attraktionen.

BambaFun Fact #1: Der Wasserpark Aqualibi, direkt innerhalb des Freizeitparks gelegen, war der erste Wasserpark der Gruppe.

Fun Fact #2: Die Marke Walibi war in ganz Frankreich durch umfangreiche Werbung im luxemburgischen Radiosender RTL bekannt – obwohl sich die Werbung immer nur an die frankophonen Belgier richtete. Der Radja River war in aller Munde. Ein Jahr später änderte Avenirland seinen Namen und eröffnete seinen eigenen Radja River. Ein erfolgreicher Schritt, der die Zukunft des Freizeitparks sicherte.

 
 
 

Highlights des Wasser- und Freizeitparks

 




 

Aqualibi

Der Wasserpark im Freizeitpark

 


Bambooz River

 

Bambooz River

Eine durchaus nasse Wildwasserbahn

 


Coccinelle

 

Coccinelle

Der Familienklassiker

 


EqWalizer

 

Generator

Eine verdammt gute Shuttle-Achterbahn

 


Gold River

 

Gold River

Der umgestaltete Radja River

 


Skunx Tower

 

Le Totem

Der Space Shot mit der extra Portion Airtime

 


Tam Tam Aventure

 

Tam Tam Aventure

Eine tolle Themenfahrt

 


Timber!

 

Timber!

Eine großartige Holzachterbahn

 


Woodstock Express

 

Woodstock Express

Eine wunderbare Wilde Maus

 


Astérix est là!

Parc Astérix

Parc Astérix gibt es entweder in voll oder geschlossen. Bislang konnte ich diese Aussage immer voll unterschreiben, denn jedes Mal, wenn ich zum Achterbahnfahren in der Nähe von Paris war, war der Park geschlossen. Dass es neben diesen logischen Ausdruck noch viele andere Zustände gibt, liegt in der Natur der Sache. Fakt ist jedoch auch, dass der im Jahr 1989 geöffnete Freizeitpark zu den bekanntesten europäischen Freizeitparks gehört und dementsprechend ziemlich gut besucht wird. Astérix ist aber auch eine sehr erfolgreiche Marke.

Als Sammler der französischen Hardcover Bände habe ich mich sehr auf den Besuch im Parc Astérix gefreut. Nach der zweiten Nacht in der Champagne, brach ich nach einem kurzen Plausch mit dem Ferienhausbesitzer in Richtung Paris auf. Da die Autobahnen dort jedoch allesamt überladen waren, erreichte ich den Freizeitpark über zahlreiche Nationalstraßen deutlich später als ursprünglich geplant. Eigentlich wollte ich bereits online den Pass Saison Découverte (vergünstigte Jahreskarte mit Ausschlusstagen) kaufen, da dieser günstiger ist als ein Zweitagesticket, doch dank Versand wäre die Karte wohl erst nach meinem Besuch zu Hause angekommen. Daher hieß es, die Parkplatzgebühren von 10€ zumindest einmalig zu zahlen. Da mir die Schlange an der Jahreskartenkasse zu langsam vorwärts ging, habe ich mir ein normales Tagesticket gekauft, welches ich dann später im Parc Astérix umgewandelt habe. Dank der bereits online eingegebenen Daten, war auch dieses ruckzuck erledigt.

Le Défi de César

Den Anfang in meinem drei Tage übergreifenden Parkrundgang macht die Hexenschaukel Le Défi de César. Als Anwärter des römischen Nachrichtendiensts sollen wir das störrische Gallien infiltrieren. Ganz Gallien? Nein, eigentlich nur das Dorf von Astérix und Obélix. Um uns auf diese Aufgabe vorzubereiten stellt uns Julius Caesar gleich mehrere Aufgaben.

In drei Pre-Show Räumen werden wir nun durch die Attraktion geführt, ehe dann das eigentliche Mad House auf uns wartet. In der ersten Herausforderung lernen wir, wie wichtig es ist, die zukünftige Arbeitskleidung – Bärte und gallische Zöpfe – mit Würde zu tragen. In der zweiten Herausforderung steht der gallische Humor im Mittelpunkt, ehe wir uns in der dritten Herausforderung dem Zauber der gallischen Frauen und der Musikkünste des Barden Troubadix zuwenden. Eben jenes passiert in einem römischen Bad, welches auf den Gesang von Troubadix seine Wassermassen nicht mehr unter Kontrolle hat und beinahe zusammenbricht. Die letzte Herausforderung ist dann auch bereits die Überfahrt nach Gallien. In dieser treffen wir dann auf Astérix und Obélix persönlich, die merklich Spaß daran haben das Schiff ein paar Runden um die horizontale Achse zu drehen. Kurz darauf sinkt das Schiff und ein Kraken greift an. Nur knapp entkommen wir dem Biest und geben uns daraufhin geschlagen.

Das Mad House des Herstellers Mack Rides punktet vor allem durch die Einbindung der bekannten Charaktere und durch die Einbeziehung der zukünftigen Geheimagenten. Leider zieht sich das Erlebnis gerade gegen Ende doch sehr in die Länge, wodurch Wiederholungsfahrten leider nicht wirklich zu empfehlen sind. Als einmaliges Happening sollte man Le Défi de César jedoch keineswegs verpassen.

Romus et Rapidus

Nur wenige Meter weiter befindet sich der Zugang zum Intamin Rafting Romus et Rapidus. Einst als Descente du Styx dem griechischen Themenbereich zugeordnet unterhält die Raftinganlage seit dem Eröffnungsjahr des Freizeitparks die Parkgäste. Nach einem Zwischenfall im Jahr 2006, als ein Junge aus einem Boot gefallen ist, wurden die Sicherheitsvorrichtungen massiv erweitert, wodurch diese ihr heutiges Erscheinungsbild bekam. Die Boote sind seither deutlich weniger freizüglich, was der wilden Flussfahrt jedoch keineswegs abtrünnig ist. Romus et Rapidus bietet eine überaus wilde Raftingfahrt mit einer großen Anzahl an Stromschnellen und anderen Hindernissen, bei der eigentlich ständig irgendwie Wasser ins Boot schwappt. Ein überaus spritziges Vergnügen.

Gleiches könnte man sich auch bei der Delphinshow des Parc Astérix im großen Théâtre de Poséidon denken. Doch statt gallischen Humors erwartet uns hier eine dröge Delphin- und Seelöwenshow, bei denen die Beziehung zwischen Trainer und Tier, sowie die Aufklärung über die Tiere im Mittelpunkt steht. Wenn man ehrlich ist, ist das ganze Spektakel wie eine Reise in eine längst vergangene Zeit und genau dort belassen wir es auch.

Cheval de Troie

Eine weitaus positivere Zeitreise erleben wir auf Cheval de Troie, einem Fliegenden Teppich aus dem Hause Zierer. Obwohl die Fahrzeit auf der Anlage überaus kurz ist, so haut diese dann doch ordentlich rein – immerhin muss die Gondel ja auch dementsprechend beschleunigen, um in kürzester Zeit den Höhepunkt der Fahrt zu erreichen. Quasi ein Quickie der besonderen Art.

Pégase Express

Weitaus länger stellt sich dann die Warteschlange am Pégase Express heraus. Nach einigen Treppenstufen im Bahnhofsgebäude des Gare Montparnassos (hihihi) darf man nämlich schnell wieder an die frische Luft, um über den Deich der Raftinganlage Romus et Rapidus zu laufen, von dem man einen hervorragenden Blick auf die bald folgende Fahrt erhaschen kann, bevor es dann doch wieder in das Gebäude geht. Hier muss man nun noch eine Vielzahl weiterer Treppenstufen erklimmen, ehe dann irgendwann die Station der Achterbahn erreicht wird. Theoretisch wird man nun Grüppchenweise in einen vorgelagerten Bereich eingelassen, in dem man dann auch seine Habseligkeiten ablegen kann – bei wenig Andrang jedoch entfällt dieser Schritt und man muss diese dann auf die Fahrt mitnehmen.

Diese beginnt dann auch sogleich mit einen kleinen Reibradlaunch aus der Station heraus. Die dadurch aufgebaute Geschwindigkeit wird jedoch bereits auf dem anschließenden Hügel auf ein Minimum reduziert, ehe es in einer abwärtsführenden Bayernkurve und einer stark geneigten Linkskurve rasant in Richtung des ersten Lifthügels geht. Zügig erreichen wir die Spitze dessen. In einer Kurve genießen wir noch kurz die Aussicht, ehe sich der Zug schwungvoll zu Boden stürzt. Mit leichter Airtime flitzen wir nun über einen Camelback und insgesamt drei Umschwünge, ehe wir uns über einer Art Double-Up dem Highlight der Fahrt nähern. Mit ordentlich Drive durchbrechen wir dabei in einer wunderschönen Steilkurve eine Werbeanzeige, ehe wir über eine weitere Reihe von Umschwüngen den Weg in Richtung des zweiten Lifthügels einschlagen. Hier angekommen werden wir schnell hinauf transportiert und anschließend in eine aufgeständerte Tempelhütte geschoben.

Das Showprogramm zur Weichenstellung wirkt ein wenig einfallslos und wenig bedrohlich; per Reibradlaunch werden wir jedoch zum Glück schnell davon erlöst. Wieder einmal folgt ein kurzer Hügel, der sämtliches Momentum aufbraucht, ehe wir in einer langen Kurve zu Boden stürzen. Rückwärts geht es nun über Stock und Stein, bzw. einer recht wilden Fahrstrecke mit allerhand bodennahen Hügeln, kleineren S-Kurven-Schlenkern und winzigen Umschwüngen an der Raftinganlage vorbei, zurück zum Bahnhofsgebäude. Parallel zum ersten Lifthügel der Bahn erreichen wir nach kurzer Zeit bereits die Bremsstrecke der Anlage. Hier rollt man dann weit genug zurück, ehe eine weitere Weiche gestellt werden kann, die einen dann auf die letzten Streckenmeter zurück zur Station entlässt.

Der Pégase Express ist eine überaus dynamische Familienachterbahn mit einigen echt tollen Fahrmanövern und -momenten. Die Fahrt im Parc Astérix hat Schwung und geht streckenweise nicht sonderlich zimperlich mit seinen Fahrgästen um. Dennoch bleibt die Fahrt im Kern familienfreundlich, weswegen Maman et Papa nicht ganz überfordert sein dürften, währenddessen die Kinder über die ganze Fahrt nur so vor Freude jauchzen. Dennoch beließ ich es bei nur wenigen Fahrten – bei nicht vorhandenem Andrang ist hier die Warteschlange einfach viel zu lang.

Vol d’Icare

Bevor der Pégase Express gebaut wurde, war die größte Familienachterbahn des Parc Astérix der Vol d’Icare. Basierend auf dem Layout der (ehemaligen) Achterbahn Kometen aus dem dänischen Freizeitpark Tivoli Gardens besticht die Achterbahn mit einer Vielzahl an unterhaltsamen Kurvenmanövern. Doch statt einer theoretischen Kapazität von 1200 Personen pro Stunde, weist die Anlage durch ein verändertes Zugdesign meist einen deutlich niedrigeren Personenfluss auf. Statt der jeweils zwei Personen nebeneinander können hier nämlich maximal zwei Personen hintereinander pro Reihe platznehmen. Obgleich das Personal sichtbar bemüht ist, die Züge rasch aufzufüllen und auf die Strecke zu schicken, so sollte man hier stets mit einer längeren Wartezeit rechnen.

Konnte man dann doch nach einiger Wartezeit einen Platz im Zug erhaschen, so zieht man noch schnell den Bügel – welcher konstruktiv ganz interessant über eine Schiene in der Mittelkonsole verstellt werden kann – zu sich heran, ehe die Fahrt auch bereits losgehen kann.  Nach einer kurzen Rechtskurve ist auch bereits der Lift der Anlage erreicht, welcher einen auf 10,7m Höhe bringt. Zeit die Aussicht zu genießen bleibt uns jedoch nicht und so stürzen wir alsbald eine Steilkurve hinunter. Durch die überaus kompakte Bauweise der Anlage erwartet uns nun ein sehr enges und damit auch sehr druckreiches Tal, ehe wir uns in einer ebenfalls sehr engen Bayernkurve über Berg und Tal nach oben schrauben. Sogleich wird dann auch die erste Blockbremse durchquert.

In einer recht weiten Rechtskurve nehmen wir nun beständig an Geschwindigkeit zu, ehe uns nach einem rasanten Linkskurvenschwenker den Weg zur zweiten Blockbremse bahnen. Diese verlassen wir dann in einer kurven Linkskurve, an der sich eine weite Rechtskurve anfügt. Mit ordentlichem Schwung donnern wir in eine weitere Blockbremse und werden dabei fast bis zum Stillstand abgebremst. Gerade bei der ersten Fahrt kommt diese Bremse dann doch sehr überraschend, zumal wir immer noch nicht am Ende der Fahrt angelangt sind. Recht gemächlich vollziehen wir nun eine weitere Kombination aus Rechts- und Linkskurve, worauf auch hier eine weitere Blockbremse wartet. Die eigentliche Bremsstrecke der Anlage erreichen wir dann nach einem kurzen Dip auf dieser heraus. Nach einer Wendekurve gelangen wir dann auch schon wieder in das Stationsgebäude der Achterbahn.

Auch wenn der Vol d’Icare nach einer Ansammlung von Blockbremsen mit wenig Strecke dazwischen klingt, so ist die Achterbahn gerade durch die ersten zwei Abschnitte außerordentlich unterhaltsam. Die Bahn macht Spaß und stiftet einem, sofern kaum Leute für sie anstehen, zu Wiederholungsfahrten an. Schade, dass es nur so wenig Exemplare von diesem Achterbahntypen gibt.

Hydre de Lerne

Mit der Hydre de Lerne erwartet uns ein weiterer klassischer Flat Ride, den man keineswegs missen sollte. Dieses schick gestaltete Monster aus Münsterhausener Produktion bietet eine überaus rasante und keineswegs zu kurz geratene Fahrt. Darüber hinaus ist der Polyp eine der ersten Anlagen des Herstellers Gerstlauer Amusement Rides.

Rivière d’Elis und Discobélix

Vorbei an der gemächlichen Bootsfahrt Rivière d’Elis zieht es uns nun zu Discobélix, einen Disk’o Coaster von Zamperla. Gespickt mit Feuer- und Wassereffekten überzeugt die Fahrt vor allem von außen. Für die Insassen selbst ist diese leider ein wenig monoton. Zugegeben, schick ist die Anlage allemal und die Fahrt über das Wasser ist ein überaus nettes Feature.

Tonnerre de Zeus

Kommen wir nun zur Holzachterbahn Tonnerre de Zeus. Der kamerascheue Woody, der vielen Fans vor allem durch sein Eingangsportalgimmick im Gedächtnis bleibt, hat es ohne große Müh auf die Spitzenpositionen meiner Favoritenliste geschafft. Wie? Das schauen wir uns gleich etwas genauer an.

Die Fahrt beginnt mit einer kurzen Rechtskurve aus der Station heraus. Sogleich erreichen wir den Lifthügel und wenig später die Ausgangshöhe von 30m. Nach einer weiteren Kurve in luftiger Höhe prescht der Zug über eine CCI typische und viel zu enge Kuppe seinem Schicksal entgegen. Leichter Airtime ausgesetzt tun wir ihm gleich und rasen folglich ohne Gnade einem viel zu engen Tunnel entgegen. Mit ordentlichem Druck und viel Shake, Rattle and Roll durchqueren wir das erste Tal. Hierauf schießen wir einen Hügel empor, der gleichzeitig eine Wende im Layout einleitet. Dabei vollziehen wir noch quick eine Senke, ehe wir wieder einmal aus dem Sitz gerissen werden und uns dem Boden nähern. Über einen Camelback durchqueren wir dann die Liftstruktur der Holzachterbahn und nähern uns dem Hauptelement der Achterbahn, einer 572° Helix.

Hier verbringen wir dann auch einige Zeit, wobei es stehts über Berg und Tal geht. Es ist ein ständiges auf und ab, teilweise verläuft die Strecke dabei auch sehr steil und durch die eigene Struktur. Ein hammergeiles Teil! Da passt es dann auch ganz gut, dass just darauf eine Reihe kleinerer Hügel auf die Fahrgäste wartet, welche diese natürlich ordentlich aus dem Sitz befördern. Wieder einmal folgt hierauf eine Wendekurve mit inkludierter Senke, welche uns ein weiteres Mal gekonnt in die Wagenseite drückt. Mit Schwung verlassen wir auch dieses Kurvenmanöver über einen flotten Airtimehügel, an dem sich auch hier weitere anschließen. Im Innenraum der Helix durchqueren wir nun eine weitere Wendekurve, ehe wir uns so langsam auf den Rückweg zur Station machen. Über eine Rechtskurve schmiegt sich der Streckenverlauf langsam dem Lifthügel an. Doch kurz bevor die Station erreicht wird donnert der Zug nach einer Linkskurve ein weiteres Mal über einen Hügel und entschwindet dann in einen Wald. Hier drehen wir dann in eine Runde in einer 256° Helix, woraufhin dann auch tatsächlich die Bremsstrecke erreicht wird und alsbald der wilde Ritt endet.

Tonnerre de Zeus ist geil! Die Fahrt bietet ein super Pacing, gespickt mit einigen wirklich tollen Airtimemomenten, die zwar weniger wahnsinnig als bei dem Geschwisterchen Megafobia im walisischen Oakwood Theme Park sind, dafür aber insgesamt öfter auftreten. Darüber hinaus geizt die Anlage kaum mit ihren lateralen Kräften, welche vor allem in der irrsinnig aufgebauten Helix im Mittelteil der Fahrt zu einem breiten Grinsen bei den Passagieren sorgen. Der großartige First Drop in den engen Tunnel, sowie die überaus hohe Fahrdauer sind weitere Punkte, warum man diese Fahrt einfach mögen muss. Ein grandioses Ding und ein Must-Do für jeden Achterbahnliebhaber.

Goudurix

Ob man diese Aussage vielleicht sogar auf die Loopingachterbahn Goudurix beziehen kann, finden wir nun heraus. Der einstige Inversionsrekordhalter lächelt uns nämlich schon länger aus weiter Ferne an. Tatsächlich verhält es sich bei der von Vekoma gebauten Anlage so, dass viele – gerade etwas größer gewachsene Personen – die Anlage als Tortur sondergleichen erleben. Dessen ist sich Parc Astérix auch bewusst, weswegen die Anlage bereits einmal neu ausgerichtet wurde. Das ist jedoch auch bereits einige Jahre her und viele Meinungen hat man in dieser Zeit auch nicht mehr gelesen, wodurch ich doch sehr auf die Fahrt gespannt war.

Über einen kurzen Dip hinaus aus der Station erreichen wir alsbald den Lifthügel, welcher uns auf eine besorgniserregende Höhe von 36m befördert. Oben angekommen überqueren wir schnell eine Kuppe, an der sich eine weite Linkskurve anschließt. Mit zunehmender Geschwindigkeit nähern wir uns dann den eigentlichen First Drop und stürzen ohne jegliche Gnade direkt dem Boden entgegen. Mit voller Wucht werden wir im anschließenden Tal in den Wagen gepresst, ehe wir dann der ersten Inversionsfigur emporschießen. Im Butterfly sehen wir die Welt gleich zwei Mal überkopf, während wir ziemlich seltsame Schienenneigungen über uns ergehen lassen. Zwischendurch ist das Element auch noch erstaunlich druckvoll, wodurch dem Fahrgast ein interessantes Kräftewechselspiel geboten wird. Auch im darauffolgenden Tal werden die G-Kräfte nicht schwächer, nur gut das wir uns bereits auf der Rampe zur nächsten Inversionsfigur befinden.

Recht zügig drehen wir uns nach rechts ab und befinden uns ein weiteres Mal überkopf. Ohne Erbarmen stürzen wir uns wieder einmal den Boden entgegen und auch hier hört der Druck einfach nicht auf. Es folgt das eben erlebte in umgekehrter Reihenfolge, auf das wir uns nach dem vierten Kopfstand auf einer abwärtsführenden Rampe befinden. Mit Schwung nähern wir uns dem einzigen richtigen Looping der Anlage, der jedoch wider den Erwartungen ein wenig seichter ausfällt. Auf dem nachfolgenden Hügel können wir nun das erste Mal wirklich durchatmen. In einer langen Kurve nehmen wir nun ein weiteres Mal Schwung, um kurz darauf die Welt in einem Korkenzieher zwei weitere Male überkopf zu erleben. Im Flow der Korkenzieher fügt sich nun noch eine klassische Bayernkurve an, woraufhin wir auch bald die Bremsstrecke der Anlage erreichen. Interessanterweise folgt nun noch ein kleines Gefälle, woraufhin sich eine längere Gerade am Abstellgleis der Anlage vorbei anfügt. Eine kleine Steigung später befinden wir uns dann in der parallel zur Station befindlichen Bremse. Eine kurze Wendekurve später ist die Fahrt auch wieder vorbei.

Wow, was für eine Fahrt! Goudurix geht wahrlich nicht zimperlich mit seinen Fahrgästen um, doch die viel beschworenen Schläge und starken Vibrationen konnte ich leider nicht erleben. Selbst nach mehreren Fahrten in Folge überwog die Begeisterung über die druckreiche Inversionsschleuder aus dem Hause Vekoma. Dass Goudurix damit nicht jedermanns Geschmack trifft, ist mir durchaus bewusst, doch allein für das Butterfly Element gleich zu Beginn der Fahrt lohnt es sich die Achterbahn wenigstens einmal zu erleben.

La Galére und Transdemonium

Wir beenden unseren Rundgang um den See mit einer Fahrt auf der Schiffschaukel La Galére, die typisch französisch sehr stimmungsvoll daherkommt, ehe wir uns dem Mittelalterthemenbereich des Parc Astérix zuwenden. Hier erwartet uns dann sogleich die schaurig schöne Themenfahrt Transdemonium, deren Eingang im Gegensatz zum dominanten Ausgangsportal etwas unscheinbar daherkommt.

Dabei sollte man das morbide Marionettentheater keinesfalls auslassen, denn die stimmungsvolle Mischung aus surrealen Szenen, passender Beschallung und variabler Fahrdynamik überzeugt auf ganzer Linie. Es ist eine schöne Fahrt, die den Geist historischer Geisterbahnen einzufangen vermag. Das allein ist schon eine große Kunst. Verbunden mit einigen großartigen Szenen, allen voran das Pferdeskelett-Karussell, weist das Transdemonium einen recht hohen Schauwert auf. Das Ende der Fahrt erinnert wiederum an die ehemalige und ebenfalls großartige Geisterbahn Over the Hill aus dem englischen Freizeitpark Adventure Island und kam für mich daher leider nicht wirklich überraschend daher. Nichtsdestotrotz, eine tolle Geisterbahn, die man keineswegs auslassen sollte.

Les Cheveaux de Roi

Vorbei an einer Burgerbude und einem kleinen Café zieht es uns nun in den Innenhof der Burg, wo wir eine Runde auf dem Pferdekarussell Les Cheveaux de Roi drehen, ehe wir in den französischen Themenbereich wechseln. In einer weiteren Halle werden zwei Dioramen bespielt, die das Leben in Paris des 17. Und 18. Jahrhunderts wiederspiegeln sollen. Warum mitten drin einfach eine ungenutzte Warteschlange besteht, hat sich mir während des Besuchs nicht erschlossen. Generell wirkte der Bereich verwahrlost, was auch daran liegen konnte, dass die große Showarena nebenan während der Nebensaison nicht bespielt wird. Die genannte Warteschlange wird, wie ich es nun recherchieren konnte, selbst dann jedoch nur während der Halloweensaison für das Maison de la Peur genutzt.

Oxygénarium

Wieder am Tageslicht widmen wir uns sogleich der Luftkur auf der Rundbootrutsche Oxygénarium. Dieser Spinning Rapids Ride von Whitewater West sorgt bereits seit dem Jahr 1999 für einen gehörigen Drehwurm, sowie der einen oder anderen Dusche. Wer Störtebekers Kaperfahrt im Hansa Park kennt, der wird auf auch auf Oxygénarium seine wahre Freude haben, obgleich die Strecke hier weitaus weniger Kurven vorweisen kann. Die Gestaltung der Anlage überzeugt genauso wie ihre Einbettung in die Umgebung, da selbst aus der Warteschlange kaum Strecke einsehbar ist. Darüber bietet die Warteschlange einen hervorragenden Blick auf die Achterbahn OzIris, zu der wir jedoch erst später kommen. Dementsprechend, ein absolutes Must-Do für jeden Freizeitparkfan im Parc Astérix.

Chaises Volantes und Nationale 7

Nach einer Fahrt auf der Attraction à Sensation in diesem Bereich – dem Wellenflieger Chaises Volantes – widmen wir uns der französischen Nationalstraße. Dabei führt uns die Oldtimerbahn Nationale 7 auf einer recht langen Strecke an mehreren liebevoll und witzig gestalteten Szenen vorbei. Dank ihrer Lage kann es durchaus passieren, dass man die Anlage leider übersieht.

Menhir Express

Weitaus dominanter ist in dieser Hinsicht die Wildwasserbahn Menhir Express. Vorbei an der Teetassenbahn Les Chaudrons und der Koggenfahrt La petite Tempête führt uns der Weg einmal um die gesamte Anlage herum, ehe wir am Eingang dieser Bahn aus dem Hause O.D. Hopkins stehen. Als Fan der Shoot the Chutes Anlagen des Herstellers freute ich mich schon länger darauf, mal eine Wildwasserbahn aus diesem Hause in Europa zu erleben. Doch dazu kam es beinahe gar nicht. Im Bericht zu Walibi Rhône-Alpes habe ich euch ja schon einmal über die Einzelfahrerpolitik der Compagnie des Alpes aufgeklärt, doch an dieser Anlage war es das erste Mal, dass man mir die Fahrt komplett verwehren wollte. Gerade im Parc Astérix – wo man mich bislang ständig zu anderen Leuten ins Boot steckte – verwunderte mich dieses doch sehr. Einen Hinweis am Eingang der Attraktion gab es nicht. Schlussendlich konnte ich mich der nachkommenden Familie anschließen, aber leider auch erst nach Rückfrage. Wie gesagt, bei allen anderen Wasserattraktionen der CdA verlief das ganze deutlich unproblematischer.

Nach dem ganzen unnötigen Stress kam mir die Abkühlung also wie gelegen. Nachdem der Hinkelstein die Station verlassen hat dümpelt man ein wenig in einer S-Kurve in Richtung des ersten Lifts. Oben angekommen folgt erst einmal eine schnellere Passage bestehend aus mehreren Rechts- und Linkskurven, ehe man etwas verlangsamt durch richtiges Wildwasser prescht. Nach mehreren Kurvenschlenkern erreicht man dann einen Tunnel, in dem sich auch die erste Schussfahrt der Anlage versteckt. Mit Schwung geht es sogleich hinab und genauso schnell wieder hinauf. Über einen Camelback erreicht man dann die Auslaufstrecke, woraufhin sich eine größere Wassermenge über die Passagiere ergießt. Auf dem Weg zum nächsten Lift überwiegen die Stromschnellen und ständig spritzt irgendwie Wasser ins Boot, bevor dann irgendwann eine Höhle erreicht wird. Diese führt einem durch einen scheinbar ausgeschalteten Drehtunnel, sowie einen Wasserfontänentunnel ähnlich dem des Gruffalo River Ride Adventures im englischen Freizeitpark Chessington World of Adventures.  Wieder an der frischen Luft angekommen erwartet uns auch sogleich der zweite Lifthügel der Anlage. In luftiger Höhe dümpeln wir nun noch einige Meter durch den Kanal, ehe dann auch bereits die zweite Schussfahrt auf uns wartet. Obwohl die kleinere Abfahrt meist die nässere ist, so wird man hier auch auf der großen ordentlich geduscht. Komplett durchnässt folgt dann nur noch die Rückführung in die Station.

Der Menhir Express ist eine Wildwasserbahn, die ihrer Typenbezeichnung wirklich mal alle Ehren macht. Die Fahrt ist flott, überaus spritzig und durch die Stromschnellen absolut wild. Da sind die beiden Schussfahrten beinahe schon überflüssig, wären nicht auch diese absolut brillant. Der Nässegrad ist O.D. Hopkins typisch extrem hoch und dennoch wäre ich hier liebend gerne eine Runde nach der anderen eingestiegen. Wirklich schade, dass es nur so wenige Wildwasserbahnen dieses Charakters in Europa gibt. Whitewater West würde sich sicherlich über neue Order freuen.

Wo wir doch gerade bei Hinkelsteinen waren, können wir uns auch langsam mal das Heimatdorf unserer liebsten Gallier anschauen. Dieses befindet sich ziemlich genau in der Mitte des Parc Astérix und bietet somit die ideale Gelegenheit sich ein wenig aus dem Trubel drumherum zurückzuziehen. Um Troubadix-Baumhaus besteht zusätzlich noch eine kleine Showarena, die im Sommer als Bühne für eine Haustiershow dient. Die Tiere selbst leben im Dorf und können die Kinder noch eher begeistern als die gruseligen Meet & Greet Charaktere. In dieser Hinsicht besteht wirklich Verbesserungspotential, denn verängstigte Kinder findet man hier an jeder Ecke.

Épidemaïs Croisière

Direkt an das Théâtre du Barde angrenzend befindet sich der Darkrideteil der Bootsfahrt Épidemaïs Croisière. Die gemächliche Kreuzfahrt nimmt uns mit auf eine Reise durch die bekannten Comics. Dabei treffen wir in den einzelnen Szenen auf eine Vielzahl von Charakteren, sowie auf eine römische Garnison, welche natürlich in Schutt und Asche gelegt wird.

Durch den wirklich schicken Kinderbereich La Fôret d’Idéfix mit seiner schönen Auswahl an Kinderfahrgeschäften begeben wir uns nun zum Théatre du Panoramix, welches zumindest an einem meiner Besuchstage für die Show des Magiers Crypto genutzt wurde. Diese war leider mystischer Quark und wenig unterhaltsam, doch es ist interessant zu sehen was für eine Vielfalt an Shows und Vielzahl an Vorstellungen Parc Astérix je nach Andrang so alles auffährt. Ebenso ist es beeindruckend, dass der Park jeden Tag seine Parkpläne neu drucken lässt. So finden sich nicht nur die tagesaktuellen Shows und Vorstellungszeiten im Plan, sondern auch Informationen über das Wetter und andere Hinweise. So einen Service findet man nun wirklich nicht oft.

Gaulois-Romains: Le Match

Vorbei am bekannten Karussell Le Carroussel de César, in dem man in mitten von Obélix platznehmen kann, zieht es uns nun in die römische Arena, wo sich Gallier und Römer in Gaulois-Romains: Le Match einen mehr oder deutlich weniger fairen Wettstreit liefern. In drei Wettkampfrunden geht es bei der Show nicht weniger als um die Zukunft des Gallischen Dorfes und ganz Rom greift zu unlauteren Mitteln, was auch die Zuschauer bitterböse erwischen kann. So durfte ich beispielsweise ein Interview zu einer eingespielten Tonspur geben, herrlich! Die ganze Show ist pechschwarz und die Darstellungen der Tänzer und Akrobaten wirklich atemberaubend. Zwischenzeitlich gibt es dann auch noch eine geniale Halbzeitshow mit Werbesports, die man so sicherlich nirgendwo anders sehen wird. Doch für unsere Gallier sieht es gar nicht gut aus, nur gut, dass gegen Ende Idéfix mit dem Zaubertrank in die Arena gelangt und die Römer in Folge dessen ordentlich einen auf den Deckel bekommen. Eine tolle und vor allem kurzweilige Show, die man keineswegs verpassen sollte.

Ebenfalls keineswegs verpassen sollte man tatsächlich die Parkgastronomie des Parc Astérix. Die ist nämlich echt verdammt gut. Neben den typischen Freizeitparkspeisen gibt es im Parc Astérix eine große Anzahl an Wildschweingerichten und andere Leckereien. Mir persönlich hat es der Burger Italien mit Rucola und Pesto total angetan, weswegen ich den dritten Tag im Park eigentlich nur eingeplant hatte um hier Mittag zu essen. Die Alternative wäre ein Besuch im nahen Freizeitpark Mer de Sable gewesen, worauf ich jedoch verzichtete. Immerhin hat sich dadurch die Jahreskarte noch etwas mehr gelohnt und so schnell wird mir die Zierer Walzerfahrt nun nicht wegrennen.

Le Grand Splatch

Die nächste Attraktion auf unserem Parkrundgang ist der Intamin Spillwater des Parks. Der Eingang zu Le Grand Splatch befindet sich unterhalb der Fahrstrecke der Hochbahn Les Espions de César, welche einem einen guten Überblick auf das Gallische Dorf und den Kinderbereich des Parc Astérix bietet und dabei teilweise recht interessant verläuft. Tatsächlich bin ich beim ersten Mal zu weit gelaufen, da ich den Eingang nicht am Astérix-Felsen sondern eher in der Nähe der Station vermutete. Also rasch zurück und durch die recht großzügig ausgelegte Warteschlange marschiert, um dann direkt im nächsten Boot Platz zu nehmen.

Der Lift bringt uns schnell nach oben, wo wir in einer engen Kurve immer weiter beschleunigen, die dann auch gleich in die erste Schussfahrt der Fahrt über geht. Leicht befeuchtet dümpeln wir nun einige Minuten lang durch einen Kanal und werden dabei ständig von kleineren bis größeren Wassereffekten überrascht und unterhalten. Irgendwann kommt dann auch die zweite Schussfahrt in Form eines Double Drops zum Vorschein. Je nachdem wo man sitzt und wie sich das Gewicht im Boot verteilt kann man die Fahrt nun halbwegs trocken oder komplett durchnässt verlassen. Ein Fan der doppelten Schussfahrt bei Intamin Spillwatern werde ich zwar nicht werden – in dieser Hinsicht sind die einfachen Abfahrten dann doch irgendwie imposanter –, doch ein Fan von Le Grand Splatch allemal. Die Anlage ist dann doch sehr einzigartig und unterhaltsam.

Trace du Hourra

Wenn das Layout einer Achterbahn seine eigene Hintergrundgeschichte bekommt, dann ist man bei Trace du Hourra genau richtig. Die Geschichte spielt zu einer Zeit als der Mensch noch nicht auf zwei Beinen gelaufen ist. Eines Tages erlernt ein Höhlenmensch eben jenes und schreit lautstark Hourra um seinen Freunden von der Entdeckung zu erzählen. Den Pfad, den er dabei zwischen den Bergen absolvierte ist die Fahrstrecke von La Trace du Hourra. Doch ehe wir das Vergnügen einer Fahrt auf dieser Bobbahn des Herstellers Mack Rides haben können, stehen wir uns zuvor erst einmal die Beine in den Bauch.

Irgendwann ist es dann ja doch soweit und die Fahrt kann losgehen. In einer Linkskurve verlassen wir sogleich die Station und erklimmen alsbald den einzigen Lifthügel der Anlage. Nach einer kurzen Geraden in 31m Höhe geht es sogleich steil hinab, wodurch der Ausschwung der Bobs in der ersten 270° Helix bereits überaus ausgeprägt ist. Schwungvoll vollziehen wir nun den ersten Kurvenwechsel und sogleich eine wunderbare Linkskurve. Hieran schließt sich ebenso nahtlos eine rechtsführende Abwärtshelix an. Mit seichtem Gepolter nehmen wir eine Steigung in Angriff und durchqueren daraufhin die erste Blockbremse der Anlage. Nach einer engen Linkskurve schwingen wir uns nun in einer sich immer mehr verjüngenden rechtsführenden Abwärtshelix empor. Mit Schwung geht es auch hier ein weiteres Mal eine Steigung empor. Nach der zweiten Blockbremse kreisen wir nun in einer Linkskurve ein wenig über die Köpfe der Wartenden, ehe wir in einer 270° Helix direkt an ihnen vorbeifahren. Nach einer bodennahen Linkskurve erreichen wir eine lange Rampe, die uns dann in die Bremsstrecke der Anlage führt. Es folgt die Rückführung zur Station über mehrere Haltepositionen.

La Trace du Hourra ist eine ordentliche Bobbahn mit einem schönen Start und einer überaus imposanten Höhe. Die Fahrt mag zu gefallen, auch wenn ich persönlich andere Bobbahnen vorziehe. Insgesamt bin ich die Anlage jedoch auch nur zwei Mal gefahren, da mir die Wartezeit an der Anlage stets zu lang war. Bei Trace du Hourra empfiehlt sich ein Besuch vor allem in den frühen Morgenstunden, da man dann immerhin noch direkt zur Station durchgehen kann.

S.O.S Numérobis

Die kleinste Achterbahn des Freizeitparks Parc Astérix befindet sich im ägyptischen Themenbereich. Auf S.O.S Numérobis wird den kleinsten Parkgästen eine aufregende Fahrt durch ein 8er-Bahn-förmiges Layout geboten. Je nach Andrang werden zwei oder drei Runden auf diesem mittelgroßen Tivoli Coaster gefahren.

OzIris

Bei Osiris und Apis, schau mich ganz fest an…

Iris – der Hypnotiseur aus dem Zeichentrickfilm Astérix erobert Rom – lädt zur Gruppentherapie im Parc Astérix und wir sind auf OzIris live dabei. Einmal auf den Sitzen Platz genommen und per Bügel auf diesen fixiert kann das Happening sogleich losgehen. „Par Osiris et par Apis, vous êtes maintenant des oiseaux. Oui, des oiseaux!“ tönt es aus den Lautsprechern während wir vogelfrei die Station verlassen und sogleich den 35m hohen Lift erklimmen.

Kaum oben angekommen stürzen wir wie ein Vögelchen, welches gerade das Nest verlassen hat, unaufhaltsam und unfassbar steil gen Boden. Mit Schwung donnern wir durch das erste Tal, bevor wir uns nach rechts wegdrehen und einen Dive-Loop erklimmen. Einmal überkopf geht es gekonnt brachial in ein recht enges Tal hinab. Mit vollem Elan steigen wir erneut in die Höhe, um in einem Overbanked Turn den Weg in Richtung Looping einzuschlagen. Ein weiteres Mal strecken sich unsere Füße den Himmel entgegen, ehe wir in ein tiefer liegendes Tal stürzen und dabei einen kurzen Airtimemoment verspüren. Fachmännisch wenden wir nun in einem Immelmann unsere Fahrtrichtung. Nach einem zweiten Overbanked Turn stürzen wir uns in einen nebelgefluteten Unterwassertunnel vor dem imposanten Domizil unseres vertrauenswürdigen Hypnotiseurs.

Wieder am Tageslicht werden wir sogleich in einer Zero-G einmal um unsere Achse gedreht, woraufhin uns eine 270° Helix erwartet. Nach einem kurzen Moment des Luftholens stürzen wir ein weiteres Mal zu Boden. Direkt hinter der Tempelanlage erwartet uns dann die zweite Zero-G Roll der Fahrt, die uns dieses Mal rechtsdrehend durchschleudert. Es folgt eine bodennahe Aufwärtshelix, die ein letztes Mal das Blut in die Beine pumpt. Unterhalb des Lifthügels werden wir nun noch einmal die Fahrtrichtung, woraufhin wir nach einem flotten Dip und einer kurzen Auffahrt auch bereits die Bremsstrecke der Anlage vor Augen haben. Nach einer weiteren Kurve erreichen wir dann die Station, woraufhin auch bereits die nächsten Fahrgäste mit einem beherzten „Au suivant“ zur Session gebeten werden.

OzIris ist zweifelsohne eine grandiose Achterbahn. Die Auswahl der Fahrelemente ist genauso gelungen wie die Inszenierung der Anlage und des zugehörigen Themenbereichs. Hier stimmt in erster Näherung einfach mal alles. Abzüge könnte man für die Lage direkt an der Autobahn geben, andererseits ist eben jene auch eine ideale Werbung für den Parc Astérix, die demnächst auch eine deutlich höhere Anlage erfüllen darf. Gleichwohl bleibt OzIris eine echt tolle Anlage, die man dank dem Single Rider Eingang zur linken Seite des Tempels sehr schnell zu schätzen lernt.

Bilder Parc Astérix

Fazit Parc Astérix

Der Freizeitpark der unbeugsamen Gallier bietet neben allerhand Comicreferenzen, viel schwarzen Humors und einer wirklich schicken Gestaltung vor allem ein grandioses Fahrgeschäftsportfolio, welches einem in der Fülle nur selten unterkommt. Die Achterbahnen des Parc Astérix sind durch die Bank gut bis sehr gut und die Wasserfahrgeschäfte bilden die Crème de la Crème im europäischen Vergleich. Unterstützt wird das Angebot durch eine Vielzahl an sehenswerten Shows, die je nach Andrang gezeigt werden. Ich zumindest habe mich an allen drei Besuchstagen bestens unterhalten gefühlt und das obwohl ich ursprünglich nur zwei geplant hatte. Dank des geringen Andrangs empfiehlt sich ein Besuch in den Osterferien sehr.


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