Hinein in den Abenteuerpark

Avonturenpark Hellendoorn

Ursprünglich hatte ich vor während meiner ersten wirklich richtigen Freizeitparktour im Jahr 2009 den Avonturenpark Hellendoorn zu besuchen, aber der Park hatte zu Ostern noch nicht geöffnet. Auch bei späteren Ausflügen in die Niederlande zeichnete sich der Freizeitpark nur durch ungemein kürzere Öffnungszeiten und ständige Ruhetage aus. Es war also durchaus Zeit den Park mal an einem Wochenende mitten in der Saison gleich zu Beginn zu besuchen.

Wild Waterval

Dem Wetter gegenüber ein wenig underdressed, immerhin sagten diverse Wetterberichte Sonne und angenehme Temperaturen statt sehr frischen klimatischen Verhältnissen mit dauerhaften Niesel- und anderen Arten von Regen voraus, ging es nach den obligatorischen Ticketkauf so gleich in den Park. An der Monorail vorbei führt der Weg schnurstracks zum ersten Highlight des Avonturenpark Hellendoorn: Der Mackschen Wildwasserbahn Wild Waterval.

Als eine der ersten Wildwasserbahnen des Herstellers weißt diese Anlage noch eine funktionsfähige Doppelladestation auf. Im Einbaum Platz genommen führt die Fahrt zielstrebig in einer langgezogenen Kurve und an der Station vorbei in Richtung des ersten Lifthügels. Auf dem nun höheren Niveau dümpelt man wunderbar dahin ehe man überraschend wild durch die Fahrrinne brettert. In einer seichteren Strömung nähert man sich dann den zweiten Lift, welcher einen auf die maximale Fahrthöhe von 12m befördert, woraufhin sich die einzige Schussfahrt der Anlage anschließt. Gut durchfeuchtet vollzieht man nun die restlichen Streckenmeter auf einer wirklich guten Wildwasserbahn.

Tornado

Bereits in Sichtweite der Wildwasserbahn befindet sich mit dem Tornado eine Achterbahn des gleichnamigen Modells aus dem Hause Vekoma, wovon insgesamt drei Anlagen erbaut wurden. Hierbei handelt es sich um eine Abwandlung des Anfangs der 80er Jahren durchaus beliebten Whirlwind Modells wobei, neben kleineren Änderungen, hauptsächlich der erste Korkenzieher durch einen Looping ersetzt wurde.

Nachdem man den durchaus geräumigen Zug, der ersten Generation des Herstellers, in der gekrümmten Station bestiegen hat kann nach einer kurzen Kurve den durchaus steilen Anstieg im Lift absolvieren. Oben angekommen kann man nur kurz die Aussicht genießen ehe es in einer langgezogenen Rechtskurve hinunter geht. Es folgt ein wunderschön kraftvoll durchfahrener Looping just bevor es in einer vergleichsweise kaum geneigten Kurve in Richtung der zweiten Inversionsfigur geht. Mit einer ordentlichen Querneigung geht es im Korkenzieher ein zweites Mal über Kopf, woraufhin noch eine Kurve entlang des ersten Gefälles absolviert wird. Auf einer Diagonalen durch die Anlage findet der Bremsvorgang statt ehe es gemächlich in die Station geht. Eine zweite Runde blieb trotz minimalen Besucherandrang leider erspart.

Ich hatte zuvor vieles negatives über die Anlage gehört und gelesen und bin doch sehr überrascht wie gut die Anlage vom Avonturenpark Hellendoorn gepflegt wird. Hier war nicht nur das äußere Erscheinungsbild mehr als in Ordnung, sondern stellten sich die prophezeiten Fahreigenschaften als schlichtweg falsch heraus, von einem fiesen Schlag während der kaum geneigten Wende oberhalb der Station war absolut gar nichts  zu spüren und auch der Rest der Strecke fuhr sich ideal, so dass ich am Ende sogar leicht enttäuscht war bereits nach einer Runde, trotz bereits erwähnten nicht vorhandenen Andrangs, aussteigen zu müssen.

Sungai Kalimantan

Lustigerweise ist nun bereits der halbe Freizeitpark erkundet, so dass es sogleich in die zweite Ecke des Avonturenpark Hellendoorn ging. Entlang des Weges führt zu einem großen Teil die Strecke des Sungai Kalimantan, einem Rafting aus dem Hause Bear Rides mit einigen Besonderheiten. Die Warteschlange führt anfangs noch durch einen wunderbar gestalteten Bereich ehe es entlang der unansehnlichen aufgeständerten Betonrinne in Richtung der potthässlichen Doppelladestation geht.

Die Fahrt beginnt entlang der Warteschlange mit einigen Kurven bevor es sogleich in das große Wellenbecken geht. Hier verhalten sich die Wellen zwar relativ zahm, aber es ist ein nettes Feature, welches auch von außen gut einsehbar ist. Es folgt mit einer Haarnadelkurve ein durch und durch seltsames und für eine Raftinganlage durch und durch untypisches Streckenelement, welches auch fahrtechnisch nicht sonderlich interessant ist. Vorbei an Wasserfällen und üppiger Vegetation führt die Strecke in einen beleuchteten und komplett nebeldurchzogenen Tunnel. Daraufhin kann man die unästhetischen Stützen noch von unten bewundern. Eine anschließende Liftfahrt bringt einen zurück zur Station.

Donderstenen

Nach dem Abstieg von der Station des Sungai Kalimantans, befindet man sich direkt vor den Donderstenen, einer Achterbahn vom Typ Force Two des Herstellers Zierer, welche man unter anderem im Potts Park oder dem Tier- und Freizeitpark Thüle vorfinden kann. Im Grunde handelt es sich dabei um eine grundsolide Achterbahn, doch sind die Fahreigenschaften bei dieser Anlage leider nicht sonderlich berauschend. Die optische Gestaltung hier im Avonturenpark Hellendoorn ist dabei recht originell, nur leider wird die Ästhetik durch die umgebenden Attraktionen leicht ruiniert.

Discovery Club

Am Fuße einer Sackgasse befindet sich mit dem Discovery Club eine interaktive Themenfahrt im Keller eines alten Herrenhauses, welches man früher wohl auch mal durch den Haupteingang betreten konnte. Seit etlichen Jahren wird aber auf unnötiges Geplänkel vor der Fahrt verzichtet und man betritt das Haus durch einen Seiteneingang mit Drehkreuz. In den Keller gelangt man dann durch eine Treppe oder einen Fahrstuhl. In der Station warten dann die Rundwagen, welche auch auf Capitán Balas im spanischen Vergnügungspark Isla Magica Verwendung finden. Die Fahrt führt vorbei an unzähligen beweglichen Inneneinrichtungen und ist dabei sehr nett gestaltet, leider ist die Interaktivität mit den Mitspielern wie bei Capitán Balas nicht gegeben, denn wasserspeiende Effekte konnte man nicht auslösen.

Rioolrat

Scheinbar unterhalb der in Sichtweite befindlichen Bellas Snackbar befindet sich eine ganz besondere Achterbahn aus dem Hause Vekoma, zumindest was ihre Gestaltung angeht. Dabei erinnert die äußerliche Aufmachung und ein Großteil der Warteschlange der Rioolrat an die Achterbahn Raptor Attack des englischen Freizeitparks Lightwater Valley, nur halt in klein und nicht ganz so eindrucksvoll. Nach dem Abstieg führt der Weg schnell in Richtung der Station, wo auch schon die Kanalratte auf einem wartet.

Nach einer kleinen Rechtskurve geht es sogleich in den Lift der Anlage. Oben angekommen vollzieht man vorerst nur ein sehr seichtes Gefälle ehe es in bayernkurvenmanier in einer weiten Rechtshelix auf und ab gen Richtung Erdboden geht. Nach einer kurzen Linkskurve und einer Geraden führt die Strecke in einer weiteren Rechtskurve kurz hinaus ins Tageslicht ehe es erneut in das Gebäude und sogleich in die Bremsen geht. Wie auch bei den Donderstenen schließt sich eine zweite Runde an.

Die Rioolrat ist eine durch und durch nette Anlage, deren Streckenverlauf sehr an einen Zierer Flitzer erinnert. Im Vergleich zu ähnlichen Anlagen liegt der Wiederholungfaktor der Fahrt aber erstaunlich niedrig, was an der doch vergleichsweise langen Wartezeit liegt.

Weitere Fahrgeschäfte und der Aquaventura Slidepark

Optisch eine Einheit bilden die langatmige Bootsfahrt Jungle Monster, der kleine Top Spin Montezumas Revenge, der Enterprise Tarantula Magica und die Einschienentretbahn Dino Sky Pedalo, sowie der Wasserrutschenpark Aquaventura Slidepark. Die Fahrgeschäfte und Wasserrutschen in diesem Bereich öffneten jedoch erst etwas später um 12 Uhr. Dieses ist soweit schade, da ich zumindest die HUSS Anlagen gerne noch getestet hätte, dennoch war es bereits kurz vor Mittag schon sehr schwierig sich anhand des kaum vorhandenen und eher mittelmäßigen Portfolios des Parks noch weiter zu unterhalten.

Bilder Avonturenpark Hellendoorn

Fazit Avonturenpark Hellendoorn

Der Avonturenpark Hellendoorn ist ein netter kleiner Park, dessen Eintrittspreis jedoch ein wenig zu hoch gegriffen ist. Die Gestaltung ist teilweise ganz nett, meist aber eher das komplette Gegenteil davon, dafür aber ist der Zustand der Fahrgeschäfte im Allgemeinen sehr gut. Auf einen erneuten Besuch in den nächsten Jahren jedoch kann ich verzichten.
 

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Freizeitkultur Wiener Art

Wiener Prater

Der Wiener Prater ist ein sehr weitläufiges Parkgelände inmitten der österreichischen Hauptstadt mit einer Vielzahl an Sporteinrichtungen, einem Planetarium, der Liliputbahn und dem Freizeitpark Wurstelprater, welcher typischer Weise aber als Prater bezeichnet wird. Ähnlich wie der Dyrehavsbakken am Rande der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist der Prater in Parzellen eingeteilt und wird von verschiedenen Schaustellern beschickt, so dass der Park selbst teilweise sehr einem Volksfest gleicht. Auf der anderen Seite jedoch sind die Schausteller selbst für die Gestaltung des Praters zuständig, so dass sich einige sehr schöne Ecken im Prater ergaben.

Wiener Riesenrad

Vom Bahnhof Praterstern sind es nur wenige Meter bis zum Prater, diesen Betritt man dann am Riesenradplatz zu Fuße des Wiener Riesenrads, dem bekannten Wahrzeichen der Stadt und des Praters. Das im Jahr 1897 zur Feier des 50sten Thronjubiläums des Kaiser Franz Joseph I errichtete etwa 65 m hohe Rad ist das älteste Riesenrad der Welt und war zwischen 1920 und 1985 das höchste Riesenrad der Welt.

Nach entrichten des, nicht gerade geringen, Eintrittspreises geht es in eine kleine Ausstellung bei der in nachgebauten Wagons Miniaturen über die Geschichte Wiens und des Praters gezeigt werden. Interessant dabei sind die verspiegelten Wände, wodurch der Raum endlos wirkt. Im Außenbereich des Komplexes befindet sich dann der Aufgang zur Station. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Fachwerkstruktur des Riesenrads und auf den Antrieb dessen. Während der Fahrt in den Großraumgondeln hat man einen wunderbaren Blick auf das Rad und den Prater selbst, sowie auf die Skyline der Stadt Wien.

Super 8er Bahn

Vom Riesenrad aus hat man den perfekten Blick auf die Wildwasserbahn Aqua Gaudi, eine neue Anlage aus dem Hause Reverchon, sowie auf die größte Achterbahn des Praters, der Super 8er Bahn, eine 1997 erbaute FC80 Anlage aus dem Hause Pinfari.

Nach Erklimmen des Lifthills wird die erste Abfahrt gleichförmig eingeleitet, woraufhin sich eine auswärtsführende Linkskurve anschließt und ein wenig in luftiger Höhe verharrt. Nun geht es kurz rasant bergab und wieder bergauf, woraufhin eine Blockbremse passiert wird. Nach einer weiteren Rechtskurve in Bayernkurvenmanier geht es steil bergab. Mit voller Geschwindigkeit unterquert man nun den Lifthügel, wodurch einen sehr schnell bewusst wird, warum der Catwalk am Lift teilweise unterbrochen wurde. Nach einem kleinen Anstieg geht es sogleich in einer Abwärtshelix wieder gen Boden. Auf einer Geraden gewinnt man noch einige Höhenmeter ehe es erneut in einer Linkskurve in Richtung des Bodens geht. Ein Umschwung später passiert man noch schnell eine Bayernkurve just bevor es in Richtung der Bremsen geht.

Da die Super 8er Bahn glücklicher Weise keine Wagen mit Schulterbügeln hat, wie sie auf größeren Anlagen des Herstellers seltsamer Weise oftmals verbaut wurden, sind die Fahreigenschaften durchaus in Ordnung. Wie auch die Alpina Bahn, als ähnlich kompakte Anlage, hat sie den Drang ihre Mitfahrer einige Zentimeter im Wagen hin und her zu bewegen. In dieser Hinsicht möchte ich mir gar nicht ausmalen welch Tortur eine Fahrt im RC70 sein muss, welcher zusätzlich zur hohen Geschwindigkeit und der kompakten Bauweise noch zwei Loopings vorweisen kann. Nichts desto trotz ist die Super 8er Bahn eine gute Achterbahn mit einer ordentlichen Streckenlänge.

Dizzy Mouse

Zugehörig zum gleichen Betreiber befindet sich in unmittelbarer Nähe der beiden größeren Anlagen und des Riesenrads der Reverchon Spinning Coaster Dizzy Mouse, welche zusätzlich zum bewährten Layout einen katzenförmigen Tunnel aufweisen kann. Die Drehung war, wie bei allen Anlagen dieses Typs durchaus vorhanden, wenn auch leider etwas ausbaufähig.

Insider

Interessanter Weise steht in direkter Umgebung eine weitere Drehgondelachterbahn, dieses Mal jedoch ein Compact Spinning Coaster von Maurer Söhne. Das Layout dieser Achterbahn findet man als Kopie zuhauf in chinesischen Freizeitparks, aber auch in Deutschland war im Jahr 2000 eine Anlage als Spinning Maus auf Reisen. Das hier im Prater eingehauste Exemplar jedoch stammte aus dem japanischen Freizeitpark Tokyo Dome City. Betritt man den Insider muss man sich erst einmal den Weg in Richtung der Station bannen, welcher hier aus einem Labyrinth und einem Laserspiel besteht.

Das Layout dieser Achterbahn entspricht dem Layout einer Wilden Maus aus gleichem Hause, wie man es auch hier im Prater mit sehr guten Fahreigenschaften findet, nur das die Anlage nicht ganz so steile Gefälle hat. Durch die gut geschmierten Wagen gerät man bei dieser Anlage bereits bei der ersten Haarnadelkurve derartig brachial in Drehung, wie ich es zuvor auf keinem einzigen Spinning Coaster je erlebt hatte. In Verbindung mit der Musik und der passenden Untermalung mittels Lasers ergibt sich im Endeffekt eine wirklich gelungene Fahrt, auch wenn der Eintrittspreis im Vergleich zu den anderen Anlagen im Wiener Prater ein wenig zu hoch erscheint.

Maskerade

Da zwei Drehachterbahnen nicht genug sind kann man seit diesem Jahr sich nicht nur nebeneinander und Rücken an Rücken sitzend drehen, sondern auch mit Sichtkontakt, wie sie bei einem Gerstlauer Spinning Coaster üblich ist. Maskerade heißt die halbfertige Anlage mit Vertikalaufzug innerhalb einer Halle und kann neben diesem Element gerade noch einen Drop mit anschließenden belanglosen Ausflug aus der Halle und jeweils eine Abwärts- und Aufwärtshelix bieten.

Maskerade ist Schrott, nichts weiter als eine Stahlverschwendung sondergleichen und somit mit Abstand die schlechteste je von Gerstlauer gebaute Anlage. Selbst mit etwas Gestaltung im Innenbereich wäre die Fahrt kaum besser, gegebenenfalls nur etwas ansehnlicher, so dass der hier angesetzte Fahrpreis einfach nur eine Frechheit ist. Sofern man nicht auf eine Fahrt angewiesen ist empfehle ich die Anlage zu meiden und stattdessen eine Runde mit dem Prater Turm direkt gegenüber zu fahren, denn dort dauert allein die Auffahrt genauso lange wie hier die gesamte Fahrt und kann mit dem Blick über Wien einen gewissen Mehrwert bieten.

Der Zug des Manitu

Eine besondere Anlage ist Der Zug des Manitu von CAM Baby Kart, ein kleiner Powered Coaster, welcher erst einmal eine halbe Runde rückwärtsfährt ehe der Rest der Fahrt vorwärts weitergeführt wird. Die Strecke selbst beschreibt dabei eigentlich nur zwei über einander gelegte Ovale, doch muss der zuständige Ingenieur einen ordentlichen Knick in der Optik gehabt haben, denn jede vermeintliche Gerade erweist sich als recht kurvenreich. Die Fahrt erwies sich durch den Rekommandeur als  besonders spaßig und wollte kaum enden, so dass hier definitiv das beste Preis-/Leistungsverhältnis im Wiener Prater zu finden ist.

Volare

Oft kann der Wiener Prater als erste Anlaufstelle neuartige Konzepte, meist bei Hochfahrgeschäften, vorweisen, so auch den Prototypen aller Flying Coaster des italienischen Herstellers Zamperla namens Volare. Diese Achterbahnart hat bei Achterbahnfreunden nicht sonderlich den besten Ruf, dennoch wirkt die Fahrt dann doch zu verlockend um sie nicht zu testen.

Der Einstieg ähnelt dem einer HUSS Fly Away, man steigt also soweit es geht auf eine Leiter, legt sich dann bauchlinks hin, greift nach den Griffen vor einem und guckt nach vorne. Wenn alle Mitfahrer in dieser Position sind bewegt sich der Wagen nach vorne und wird von einem Mechanismus zugeklappt, man fährt also Achterbahn wie der Belag auf einem Sandwich. Nach einer kurzen Gerade biegt man in den Spirallift ein, wo der Wagen erstaunlich sanft aufgenommen wird. Sehr rasch geht es nun aufwärts, oben angekommen kann man noch etwas die Sicht genießen und dann geht es auch schon ein kleines Gefälle bergab. Mit vollem Schwung geht es nun in eine stark gebankte Haarnadelkurve bei der die Mitfahrer ordentlich hin und her geschüttelt werden. Es folgt eine Herzlinienrolle, bei der man, durch das große Spiel im Wagen, seltsam abhebt und sanft wieder landet. Ein kaum beschreibbaren Gefühl, welches sich eine Etage tiefer in der anderen Fahrtrichtung wiederholt. Nach einem weiteren Block passiert man einige sanfte Umschwünge ehe es in die Bremse geht. Wieder in der Station wird der Wagen von unten aufgeklappt und man kann den Wagen rückwärts verlassen.

Volare ist eine Achterbahn die mir, bis auf die erste Haarnadelkurve, gut gefallen hat. Die Laufruhe der Wagen war für eine Zamperla Achterbahn überraschender Weise stark ausgeprägt; das Fahrgefühl war in Ordnung und durch die Rollen, sowie den sanfteren Umschwünge im Verlauf auch irgendwie lustig. Wenn man Volare als Wilde Maus unter den Flying Coastern ansieht, so hat die Anlage definitiv ihre Daseinsberechtigung und ist keineswegs so schlecht wie man sie oftmals redet.

Tornado

Direkt nebenan befindet sich mit dem Funtime Tornado ein durch und durch interessantes Fahrgeschäft, welches durch seine imposante Struktur bereits aus weiter Ferne auffällt. An dem Blitz aufgehängt befinden sich Stahlseile an dessen Ende eine Gondel angebracht wurde. Der stark exzentrisch gestaltete Blitz wird nun in Bewegung versetzt, die Gondeln beginnt trägheitsbedingt dieser Bewegung zu folgen und schaukelt sich dabei einige Höhenmeter auf.  Auch wenn diese Schaukelbewegung allein schon ziemlich interessant ist, so befindet sich an der Gondel noch ein Motor, welche diese nach Belieben überschlagen lässt. Dadurch ersteht eine ziemlich lustige Fahrweise, ähnlich dem Fahrgeschäft Rocket aus dem gleichen Hause, nur das hier die Überschläge nicht seitlich eingeleitet werden. Es ist wirklich Schade das der Tornado bisweilen kaum verkauft wurde, denn die Fahrt ist allererste Sahne und nur zu empfehlen sollte man eine Runde über den Wiener Prater drehen. Der Fahrpreis ist dabei, trotz der geringen Kapazität, vergleichsweise günstig und die Fahrtlänge bestand insgesamt aus zwei kompletten Zyklen.

Black Mamba

Ein weiteres Schmuckstück der Firma Funtime ist das Chaos Pendel Black Mamba, bei der man während der Konstruktion offenbar auf einfache Formen weitestgehend möglich verzichtet hat. Die gekrümmten Arme wirken dabei ebenso auffällig wie die Konstruktion des Auslegers. Während die Flugbahn des Tornados noch eine einfache 8 beschreibt, so ist der Fahrablauf der Black Mamba weniger einfach zu beschreiben. Durch die Drehung der beiden Arme variiert der Fahrablauf stetig zwischen sehr intensiven und ruhigeren Passagen, so dass sich nie eine monotone Fahrweise, wie oftmals auf Propellern anderer Herstellern, ergibt. Durch den auch hier angebrachten Fahrpreis ist eine Fahrt absolute Pflicht, immerhin gibt es nicht sehr viele Fahrgeschäfte dieser Bauart und diesem Bewegungsablauf.

Extasy

Etwas monotoner geht es beim Extasy daher, ein Fahrgeschäft vom Typ Energy Storm des italienischen Herstellers Soriani und Moser. Der Fahrablauf entspricht dabei dem eines Tivoli Orbiters, nur dass die Gondeln, nicht bis in die Senkrechte gehoben werden sondern auch noch darüber hinaus, wodurch eine Überkopffahrt möglich ist. Darüber hinaus ist man durch die Schulterbügel ein wenig variabel, so dass auch Richtungswechsel und längere Hängephasen umgesetzt werden können. Von allem wird dabei ordentlich Gebrauch gemacht, so dass eine aufregende und abwechslungsreiche Fahrt geboten wird. Durch die spürbaren seitlichen Kräfte merkt man eigentlich nur auf dem Bodenniveau wie schnell das Fahrgeschäft eigentlich dreht, so dass einem während dieser Passagen etwas übel werden kann. Zusätzlich zur rasanten Fahrweise wird die Fahrt durch passende Musik und diversen Lichteffekten untermalt, so dass hier stets eine herausragende Stimmung vorherrscht.

Boomerang

Freunde der schulterbügelfreien Überkopffahrt werden beim Boomerang aus dem Hause Vekoma fündig. Im Jahr 2007 ersetzte man den alten Zug, welcher nun im Fort Fun Abenteuerland auf der Speed Snake seine Runden dreht, durch eine weitaus offenere Variante von SAT, wodurch ein deutlich freieres Fahrgefühl entstand. Der Komfort spiegelt sich auch beim Ein- und Ausstieg wieder, welcher im Gegensatz zu den fast nahezu baugleichen Zügen der Teststrecke, noch einfach ist. Die Fahrt selbst ist dabei wirklich sehr laufruhig und durch die ungewohnte Freiheit innerhalb der Cobra Roll auch sehr aufregend. Ein Tunnel während der Ausfahrt des Elements beziehungsweise dessen erneute Einfahrt rundet die Fahrt ab.

Megablitz

Mit dem Megablitz steht eine weitere Anlage von Vekoma im Wiener Prater, dabei handelt es sich um eine der seltenen MK-700 Anlagen, ähnlich Evolution aus dem belgischen Bobbejaanland und Halvar aus Plopsa Coo. Durch die zweisitzigen Wagen und dem kurvenreichen Layout ähnelt die Anlage einem Jet Star aus dem Hause Schwarzkopf.

Nach einer Linkskurve geht es sogleich den Lifthill hinauf. Oben angekommen dreht man eine schnelle Rechtskurve in luftiger Höhe ehe man sich leicht zur Seite neigt, welche in einer beinahe geradlinigen und überraschend steilen Abfahrt mündet. Sehr kraftvoll durchquert man nun das Tal, woraufhin man schnell wieder gen Himmel fährt. Statt zu verschnaufen legt man sich gleich wieder in die Kurve und absolviert eine stark abfallende Abwärtshelix bis man erneut das Bodenniveau erreicht. Ein Richtungswechsel führt einen nun in einer weiten Linkskurve nach oben und man passiert eine Blockbremse. Mit ordentlichen Schwung rast der Wagenverbund nun in einer Steilkurve gen Boden und folgt der bereits absolvierten Helix in gegenläufiger Fahrtrichtung auf ein höheres Niveau. Auf einer leicht abwärts führenden Geraden nimmt man erneut an Geschwindigkeit auf just bevor man in einer weiten Abwärtshelix, welche sich immer weiter verjüngt und nach dem Erreichen der Bodenebene in eine Aufwärtshelix übergeht, gen Schlussbremse fährt. Wer nun Lust auf eine weitere Runde bekommen hat kann zu einem vergünstigten Preis einfach sitzenbleiben, der Rest steigt aus.

Der Megablitz ist definitiv und ohne Widerworte die beste Achterbahn des Wiener Prater. Das was Vekoma hier konstruiert hat ist eine absolute Spaßmaschine ohne Gleichen und eine der besten Anlagen des Herstellers. Obwohl die Grundfläche nicht unbedingt riesig ist scheint die Fahrstrecke kaum enden zu wollen, was durch das sehr stark ausgenutzte Lichtraumprofil weiter unterstützt wird. Die aufgebaute Geschwindigkeit erlaubt wunderbar ausgeprägte Kräfte mit ordentlichen Druck innerhalb der Kurven und den Tälern der Anlage. Dementsprechend ist auch hier eine Fahrt absolute Pflicht.

Weitere Fahrgeschäfte

Obwohl wir zwei Tage in Wien waren, haben wir es leider nicht geschafft den Prater bei Tage zu besuchen, wodurch die Hochschaubahn, die wir am ersten Abend durch ihre versteckte Lage etwas abseits zum eigentlichen Trubel auf der Rückseite der Achterbahn Maskerade schlichtweg nicht gefunden hatten, geschlossen hatte. Auch die Kinderachterbahn The Race war, wie die meisten Kinderfahrgeschäfte bereits geschlossen, so auch die Autobergbahn, welche bei bestem Willen keine Achterbahn ist.

Bilder Wiener Prater

Fazit Wiener Prater

Der Wiener Prater ist ein wirklich toller Park, welcher durch seine enge Bebauung, seinen Mix aus alten und neuen Geschäften und seiner Gestaltung teilweise dem Freizeitpark Pleasure Beach Blackpool ähnelt und genauso viel Charme dabei verteilt. Leider geht ein Besuch im Prater sehr schnell ins Geld, obwohl der Fahrpreis bei den meisten Fahrgeschäften im Allgemeinen günstiger ist als auf einem deutschen Volksfest, es stehen hier halt leider viel zu viele interessante Attraktionen, worunter sich noch eine Vielzahl an interessanten Laufgeschäften, Themenfahrten, Geisterbahnen, Autoskootern (pardon Autodrome) und Gokart-Bahnen gesellen. Es ist halt ein unheimlich toller Mix, welchen man gerne öfters auf sich wirken lassen sollte.

 

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Sliding & Splashing am Morgen

Vorwort

Als ich meine Irgendwas-mit-Portugal-Tour plante war mir von vorhinein klar, dass diese nicht von Freizeitparks oder gar Achterbahnen bestimmt sein wird. Ein wenig Kultur und der eine oder andere Wasserpark durfte es dann auch noch sein. Wie so oft in Portugal ist die Anzahl solcher Ziele überschaubar, dennoch verhalf ein Blick auf Parkscout um zumindest die Namen dieser Parks zu erfahren. Eine kleine Recherche später stellte sich der Wasserpark Slide & Splash bei Lagoa als besonders interessant heraus, um dort den Tag zu beginnen.

Slide & Splash

Banzai

Kurz nach der Eröffnung war ich dann am Park, zog mich um und begab mich mit einigen Engländern auf die Suche nach einer bereits geöffneten Wasserrutsche. Während die anderen Rutschen bereits fleißig vorbereitet wurden, schnappte ich mir eine Matte und stieg zum ersten Mal den recht ansehnlichen Berg hinauf, nur um dann bauchlinks die recht steile Strecke der Banzai-Rutsche hinunter zu rutschen um im Anschluss über die Wasseroberfläche des Landebeckens zu hopsen.

Rio Rapido

Direkt neben der Mattenrutsche Banzai befindet sich die relativ unscheinbare Reifenrutsche Rio Rapido. Bei dieser Rutsche rast man in einer geraden Linien den Berg hinunter. Doch Rio Rapido wäre nicht Rio Rapido, wenn die Anlage keinen Hügel hätte auf dem man – dank der ausgeprägten Airtime – nicht beinahe aus seinem Reifen geschleudert wird. Kurz darauf landet man nach einem kleinen Sprung im Landebecken der Rutsche.

Escorregas Grandes

Vom höchsten Punkt im Wasserpark Slide & Splash starten die Escorregas Grandes, sieben Rutschen mit jeweils kreativen Namen, die sich allesamt durch eine Vielzahl von Kurven und Jumps auszeichnen. Diese Bodyslides sind leider allesamt etwas älter, so dass man die Fugen leider etwas spüren kann. Darüberhinaus ist die Geschwindigkeit der einzelnen Rutschen nicht groß genug um bei den Jumps abzuheben zu können. Dennoch bieten die Escorregas Grandes ein überaus solides Rutschvergnügen für die ganze Familie.

Rio Turbulento

Mit dem Rio Turbulento startet auf  ähnlicher Höhe eine weitere Reifenrutsche, dessen Anfang durchaus dem Namen alle Ehren macht. Leider fehlt vor der finalen und recht steilen Schussfahrt jegliche Geschwindigkeit, so dass man sich ein wenig durch den Kanal quält.

Kamikaze und Tornado

Auf einem Anbau befinden sich der Startpunkt für die Kamikazerutsche und der der Trichterrutsche Tornado. Während Kamikaze haargenau das zu erwartende wiedergibt und sogar durch die Möglichkeit der bauchlinken Rutschposition verschärft wird, so stellte sich Tornado als eher langweilig heraus. Die Geschwindigkeit reicht gerade mal so aus um eine Runde im Trichter zu schaffen und sich von den Wasserdüsen in Richtung des Auslaufs treiben zu lassen.

Black-Hole

Auf der Rückseite des Berges befindet sich neben der Showarena, wo eine Papageien-, Reptilien- und Jagdvogelshow stattfindet noch die Black-Hole-Rutschen, die ich jedoch nicht testen konnte, da in den vorgeschriebenen Doppelringen tatsächlich zwei Personen mitfahren müssen. Nur doof, dass sich in diesen Teil des Parks nur selten jemand verirrt und der Park im Allgemeinen sehr leer war.

Pistas Brandas

Neben einem großzügigen Restaurant, befinden sich die kleine und große Breitrutsche Pistas Brandas. Da ich eine ähnliche Anlage schon im dänischen Djurs Sommerland gerutscht bin war ich doch sehr gespannt wie schnell man hier den Halt verliert und war dann doch überrascht, durch die aufkommende Gischt während des Rutschvorgangs, die nässeste Wasserrutsche des Parks gefunden zu haben.

Saltos

In dessen Nähe befinden sich die kleinen Saltos-Rutschen, die man jedoch keinesfalls unterschätzen sollte. Die Geschwindigkeit ist hier relativ hoch, die Jumps dementsprechend ausgeprägt und am Ende wartet auch noch der Sturz ins kühle Nass. Bei der richtigen Technik ist zumindest bei der linken Rutsche, die während einer Kurve den Sturz einleitet, ein Überschlag möglich.

Bilder Slide & Splash

Fazit Slide & Splash

Slide & Splash ist ein richtig guter Wasserpark, welcher nicht nur ansehnlich gestaltet ist, sondern auch eine Vielzahl guter Rutschen aufweisen kann. Durch die Leere des Parks konnte ich alles Interessante mehrmals rutschen, so dass sich der etwas höhere Eintrittspreis durchaus gelohnt hatte. Auf dem Weg zum nächsten Ziel des Tages, dem Tier- und Freizeitpark Zoomarine, ging es dann auch noch am Aqualand Algarve vorbei, diesen habe ich jedoch aus Budget- und Zeitgründen ausgelassen.

 

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