Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Als ich am Vorabend eine E-Mail von American Airlines bzgl. möglicher Unwetter in Texas bekommen habe, hätte ich schon vom Schlimmsten ausgehen sollen. Als ich dann gegen Mittag auf der Arbeit den Link in der Email gefolgt bin, traf mich dann der Schlag: Mein Flug von Charlotte nach Dallas wurde gecancelt.
Zum Glück war die Umbuchung wenig kompliziert, doch nun musste ich deutlich früher als ursprünglich gedacht zum Flughafen nach Akron. Praktischerweise liegt dieser direkt gegenüber von unserem amerikanischen Entwicklungszentrum, blöderweise musste ich jedoch noch mein Gepäck holen. Also schnell zurück in die Wohnung und sich bei der Gegebenheit bei meinem mitreisenden Kollegen verabschieden – der jedoch wie geplant am Nachmittag zurück nach Europa flog –, sowie der Frau meines kroatischen Kollegen auf Wiedersehen sagen. Da mein ursprünglicher Flug ja gegen Abend war wollten wir alle noch gemeinsam zu Abend essen und ein letztes Bierchen zusammen trinken, aber das fiel ja nun flach.
Wieder zurück auf der Arbeit hieß es nun sich bei jedem der amerikanischen Kollegen zu verabschieden. Kurze Zeit später war ich dann auch schon am Flughafen. Nach dem Check-In und der Sicherheitskontrolle saß ich dann auch schon an der Bar der Great Lakes Brewing Company und wartete auf das Boarding. Das Bier der Clevelander Microbrewery ist dabei absolut zu empfehlen, gerade das Double IPA schmeckt echt fantastisch. Hier hatte ich jedoch nur das normale IPA, was allerdings auch verdammt gut ist.
Ein weiteres Bier später war dann auch der Flieger bereit und es ging auf die recht kurze Strecke in Richtung Charlotte. Dort hatte ich zwar nur eine Umsteigezeit von etwa einer Stunde zur Verfügung, doch der Flughafen ist sehr übersichtlich aufgebaut und die Wege sind vergleichsweise kurz. So saß ich kurz vor Beginn des Boardings im Wartebereich für meinen Flieger nach Dallas.
Am Flughafen Dallas Fort Worth angekommen dauerte es nicht lange bis ich mein Gepäck in der Hand hatte. Mit einem Shuttle-Bus ging es dann in das Rental Car Center, wo ich meinem Wagen bei Budget abholte. Obwohl ich bereits online den Vertrag mit Budget über die deutsche Webseite abgeschlossen hatte, ging es nochmal durch den ganzen Prozess, woraufhin der Wagen etwa 80€ teurer war als ursprünglich gedacht. Klar, ich habe ihn nun notgedrungen einige Stunden vorher mieten müssen; aber so richtig verstanden habe ich es auch im Nachhinein nicht (zumal sich der eigentliche Mietzeitraum nicht geändert hat). Der auf der Rechnung ausgeschriebene Preis für die One-way-fee war jetzt zwar 50$ günstiger, dennoch fand ich das alles doch recht seltsam. Nichtsdestotrotz gab es zu Budget jedoch auch keine wirkliche Alternative, da die Einweggebühr hier als einzige weit unter 500$ lag und eine Tour mit mehreren Flügen auch teurer gewesen wäre.
Da ich keine amerikanische Sim hatte, erfolgte die Navigation stets mit Offline-Karten von Google Maps. Das funktioniert auch einwandfrei, zumal ich während der gesamten Tour nur ein bis zweimal im Stau stand. Empfehlenswert ist es jedoch von Anfang an die Mautstrecken auszustellen. Die Express Lanes und Turn Pikes sind sicherlich ganz praktisch, wenn man schnell von A nach B kommen möchte, wenn man jedoch auf der meist parallel verlaufenden Interstate gleich schnell unterwegs ist, kann man sie sich auch gut sparen. Interessanterweise waren jedoch auch nur die Fahrten am Flughafen Fort Worth davon betroffen gewesen.
Ursprünglich wollte ich meine Tour im Freizeitpark Six Flags Over Texas beginnen, da dieser am Gründonnerstag und Karfreitag bereits geöffnet hatte. Die Freizeitparks in San Antonio jedoch erst am Wochenende. Nachdem ich den Flug gebucht habe, ist mir dann jedoch aufgefallen, dass einige andere Ziele leider nicht am angedachten Tag eröffnet sein würden, weswegen ich ein wenig umplanen musste. Statt in der Nähe von Dallas sollte also meine Tour im 360 Meilen entfernten Amarillo beginnen. Die Nacht verbrachte ich in Decatur, welches etwa eine Stunde vom Flughafen entfernt lag. Auf dem Weg dahin fing auch das Unwetter an, weswegen der Weg durch die ganzen Blitze in der Ferne ziemlich gut ausgeleuchtet war.
Das Best Western Decatur Inn war das einzige Best Western auf der Tour und auch das einzige Motel, für das ich den Highway nicht einmal wirklich verlassen musste, denn die Auffahrt zum Hotel lag genau an diesem. Es war mein erster Kontakt mit einem typisch amerikanischen Motel und mein erster Eindruck war soweit positiv. Das Zimmer war gut ausgestattet, das Bett bequem und das Auto parkte genau vor der Zimmertür. Auch wenn in der Nacht die Welt untergegangen ist und der Fernseher die Gewitterwarnungen in Dauerschleife wiedergegeben hat, so was der Aufenthalt echt gut.
Das Frühstück am nächsten Morgen führte mich dann in die belanglose Welt des amerikanischen Kontinentalfrühstücks ein. Also selbstgemachte Waffeln aus dem Waffelautomaten, paar Cerealien, etwas Gebäck und mieser Kaffee und das alles serviert auf Pappgeschirr garniert mit etwas Plastikbesteck für die umweltbewusste Zielgruppe. Tendenziell bot das Best Western jedoch schon das beste Frühstück der Tour, in der Summe war jedoch das Frühstück in jedem Hotel beschissen.
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