Ein kurzer Besuch in Bakken

Ein kurzer Besuch in Bakken

Am Tag nach unserem Besuch im Freizeitpark Tivoli Gardens machten wir uns auf den Weg nach Klampenborg, um den ältesten Vergnügungspark der Welt zu besuchen: Bakken. Es war nur ein kurzer Besuch, denn Michael hatte nur ein paar Fahrgeschäfte auf seiner Wunschliste und war nicht besonders scharf auf einen Besuch in diesem Park – immerhin hätte er ja den Vormittag mit seiner neuen Liebe Vertigo im Zentrum von Kopenhagen verbringen können. Dennoch haben wir uns beide ein Turband für unbegrenzte Fahrten gekauft.

Tornado

Da der Andrang überschaubar war, konnten wir alles ohne Anstehen erledigen, so dass ich viele Wiederholungsfahrten auf einigen meiner Lieblingsattraktionen machen konnte, sowie einigen Attraktionen eine zweite Chance geben konnte. Obwohl ich geschworen habe, nie wieder die Achterbahn Tornado zu fahren, habe ich mich schließlich in die Warteschlange eingereiht, um Michael einen Gefallen zu tun. Am Ende haben wir uns zum Glück nicht so viel gedreht, so dass der wahnsinnig wilde Ritt noch zu bewältigen war. Grundsätzlich war die Fahrt durchaus in Ordnung, auch wenn ich die Anlage mit all ihren Steilkurven immer noch etwas zu grenzwertig finde. Aber wenn man darauf vorbereitet ist oder wenn man Nicolas Mayer (caruso bei onride.de) ist und solche Sachen eh mag, dann ist die Fahrt echt gut.

Bilder Bakken

Schlusswort

Nach ein paar Fahrten auf den anderen Achterbahnen des Parks, insbesondere auf der altehrwürdigen Rutschebanen – die zum Besuch hervorragend lief -, und einem Besuch im großartigen Fun House Hurlumhej machten wir uns auf den Weg in eine nahe gelegene Bar. Da die Preise in Bakken insgesamt etwas niedriger sind als in Kopenhagen, kann man in Bakken das eine oder andere Tuborg Classic zu einem vernünftigen Preis erwerben. Auch wenn man etwas essen möchte, ist Bakken der richtige Ort dafür. Ehe wir uns auf dem Rückweg begaben, aßen wir noch ausgiebig in einem der zahlreichen Restaurants. Gut gestärkt ging es dann zurück zum Kopenhagener Hauptbahnhof, in dessen Nähe unser Bus zurück nach Hamburg starten sollte. Es war ein sehr schönes Wochenende, auch wenn ich dringend davon abrate, den Bus zu benutzen, wenn er nicht über die Fährverbindung nach Hamburg fährt. Ihr könnt es euch kaum ausmalen, wie sehr sich die Fahrt über die Landverbindung in die Länge zieht.

 

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Im Osten viel Neues

Vorwort

Der aus einem Forellenhof mit angeschlossener Gaststätte in Plohn bei Lengenfeld entstandene Freizeitpark Plohn stand bereits seit mehreren Jahren auf meiner Must-Do Liste und wurde immer wieder in diversen Ausflugsideen berücksichtigt, bevor diese mal wieder verworfen wurden. Ausschlaggebend hierfür war die überaus positive Berichterstattung seit der Eröffnung der Holzachterbahn El Toro im Jahr 2009 und obwohl Freizeitpark Plohn für mich kaum weiter entfernt liegt als das Phantasialand in Brühl habe ich es bislang noch nie in den Freizeitpark geschafft.

Nachdem ich im nahen Eibenstock die dort ansässige Allwetterbobbahn getestet hatte erreichte ich den Parkplatz um etwa 11 Uhr und verließ diesen auch bereits eine halbe Stunde später. Diese Zeit nutzte ich in der Warteschlange vor der einzigen geöffneten Kasse bevor ich gesagt bekam, dass meine Bankkarte mit PIN Eingabe hier nicht akzeptiert werden kann, sondern nur eine mit Unterschrift. Das liege nicht an mir, sondern am Kassensystem des Parks und somit dem Park selber, bekam ich gesagt ohne auch nur eine vernünftige Alternative genannt zu bekommen. Tatsächlich meinte die nicht gerade freundliche Kassenbedienstete im Grunde damit, dass es nur an mir lag.

Äußerst verärgert fuhr ich nach Lengenfeld um mir in der lokalen Sparkasse Geld abzuheben und danach erneut nach Plohn, immerhin steht dort eine ziemlich vielversprechende Holzachterbahn und der Rückweg an sich wäre 500 km lang, wo ich dann erneut in der Kassenschlange stehen durfte. Untermalt von einem zutiefst doofen Kommentar konnte ich dann endlich in den Freizeitpark Plohn.

Freizeitpark Plohn

Fluch des Teutates

Gott sei Dank arbeitet man bereits an einem besseren Eingangsbereich am Dorf der Gallier, hoffentlich auch mit einem besseren Kassensystem. In diesem Bereich steht neben der Drachenschaukel, ein Scheibenwischer ähnliches Fahrgeschäft, welches jedoch nicht in Betrieb war, die River Splash Anlage Fluch des Teutates des Herstellers ABC Rides.

Die Fahrt in den Rundbooten beginnt sogleich mit einem etwas längeren Lift. Oben angekommen verlässt man diesen in einer Rechtskurve woraufhin nach einem kleinen geraden Teilstück eine größere Wende anschließt. Hierauf folgt, relativ ungewöhnlich für diesen Fahrgeschäftstyp, ein kleines Gefälle in luftiger Höhe unter den Lifthügel hindurch. Nach einer weiteren Wende, dieses Mal jedoch nach Links, schließt sich sogleich ein weiteres Gefälle an. Nun nimmt man in einer rechtführenden Abwärtshelix deutlich an Schwung auf. Diese verlässt man in einer Linkskurve oder eher gesagt in einem Linksknick, welcher kurzzeitig parallel zum Lift verläuft, woraufhin die finale Schussfahrt eingeleitet wird. Es folgt die Rückführung zur Station.

Der Fluch des Teutates ist eine nette Anlage, welche mit etwas Gewichtsverlagerung im Boot in eine mehr als nur ordentliche Drehung versetzt werden kann. Aber auch ohne war dieses wohl zu Beginn des Jahres durch einen etwas zu rauen Lack auf der Fahrbahn jedermann ungewollt problemlos möglich. Dieser wurde dann abgeschliffen und die Anlage mit dem richtigen Lack neu lackiert, weshalb die Anlage in diesem Jahr länger außer Betrieb war.

Vorbei an einem Tiergehege führt der Weg nun in das Plohnidorf, wo sich neben einem ehemaligen Karussell aus dem norddeutschen Freizeitpark Heide Park, eine Themenfahrt und eine Achterbahn befinden. Die Häuser sind verziert mit Witzen über das parkeigene Maskottchen und in zahlreichen Schaufenstern werden die Streiche von Max und Moritz des Dichters und Zeichners Wilhelm Busch erzählt.

Plohseidon

Bei der Familienachterbahn Plohseidon handelt es sich um einen Force 190 des Herstellers Zierer, welcher über ein Wasserbecken gebaut wurde und eine phantasievolle Unterwassergestaltung vorweisen kann. Hierbei wurde die Gestaltung hervorragend an das etwas auseinandergezogene Layout angepasst.

Die Fahrt beginnt mit einer seicht ansteigenden Geraden, welche alsbald in eine Linkskurve überleitet. Ein kleiner Schwenker nach rechts und eine kleine Gerade später befördern einen die Reibräder des Lifthügels nach oben. Diesen verlässt man in einer seichten Steilkurve nach links woraufhin die maximale Höhendifferenz von etwa 7,5m erreicht wird. In einer Aufwärtshelix nimmt man erneut an Höhenmetern auf und vollzieht sogleich einen Richtungswechsel. In einer Bayernkurve geht es nun abwärts, hierauf folgt die Rückführung in die Station.

Die Familienachterbahn Plohseidon ist eine nette Achterbahn mit einem überraschend rasanten Layout, jedoch mit recht bescheidenen Fahreigenschaften. Gut, den Kindern wird das wahrscheinlich gar nicht auffallen, doch die Anlage fährt sich wie eine relativ alte Anlage desselben Typs.

Plohnis Tauchfahrt

In unmittelbarer Nähe befindet sich die kleine Themenfahrt Plohnis Tauchfahrt. Hierbei durchfährt man, ähnlich der ehemaligen Themenfahrt Ocean of Darkness des niederländischen Freizeitparks Attractiepark Slagharen, eine farbenfrohe Unterwasserwelt. Dabei wird die plastische Gestaltung mit einigen gut eingearbeiteten Bildschirmen, in denen unter anderem das Parkmaskottchen auftaucht, unterstützt.

El Toro

Durch einen Durchgang gelangt man in der Westernstadt, dem Westernbereich des Freizeitpark Plohn und steht sogleich vor der Holzachterbahn El Toro des amerikanischen Herstellers Great Coaster International. Entlang der hinteren Wende der Achterbahn kann man, ebenso von der anderen Seite kommend, zum Zugang der Holzachterbahn gelangen. Nach einer kleinen Rampe steht man sogleich in der Station und hat nun mehr oder weniger freie Platzwahl, denn viel los war hier trotz des anlagenbedingten Einzugbetrieb nicht.

Nachdem der Zug endlich abgefertigt wurde befördert einen die Liftkette in eine Höhe von etwa 25m. Mit ordentlichen Schwung vollzieht man nun das erste Gefälle, welches recht geradlinig eingeleitet wird ehe es in eine Steilkurve übergeht. Im Tal unterfährt man zum ersten Mal den Lifthügel der Wildwasserbahn und vollzieht währenddessen sogleich einen Richtungswechsel. Eine aufwärtsführende Linkskurve schließt sich an, wechselt aber relativ flott ihre Richtung. Nun führt eine weite Kurve den Zug an den tiefsten Punkt des Layouts, doch auch hier verweilt man nur kurz. Über einen Hügel hinweg drischt der Wagenverbund erneut unter den Lifthügel der Wildwasserbahn hindurch und kurz darauf durch eine Kurve parallel zum First Drop. Nun folgen mehrere Hügel, welche einen allesamt leicht aus dem Sitz befördern. Vorbei an der Station vollzieht man einen kleinen Schlenker und daraufhin eine Wende. Mit vollem Elan geht es nun erneut hinab wobei das Fahrtfoto geschossen wird. Der darauffolgende Hügel leitet eine bodennahe Rechtskurve ein an der sich zwei Hügel anhängen. Eine letzte Kurve führt den Zug dann hinauf zu den Bremsen und sogleich zurück in die Station.

El Toro ist eine wirklich gute Achterbahn mit einem absolut brillanten Start, aber eher lauen Ende. Obwohl der wilde Stier bereits am frühen Mittag überzeugen konnte zeigte dieser erst am späten Nachmittag im eingefahrenen Zustand sein volles Potential und dieses lädt, ähnlich der nie wirklich vollen Station des Besuchstages, zu stetigen Wiederholungsfahrten ein. Als die Fülle der Station aber ein einfaches Umsetzten nicht mehr gestattet hat habe ich die Anlage dann aber verlassen, denn der Weg vom Ausgang zum Eingang war es mir auch irgendwann nicht mehr wert. El Toro ist halt nicht Troy aus dem niederländischen Freizeitpark Toverland, aber immerhin eine sehr gute Holzachterbahn und eine Bereicherung ohne Gleichen für den zuvor kaum bekannten Freizeitpark.

Westerneisenbahn und Westernrodeo

In der Mainstreet des Themenbereichs befindet sich der Bahnhof der Westerneisenbahn, eine Rundfahrt durch den Wilden Westen vorbei an den Fahrgeschäften des Bereichs und unterhalb der Holzachterbahn. Interessanter Weise führt die Anlage kurzweilig an den Eingängen des Westernrodeos, ein Break Dance der dritten Bauart mit einer langen und abwechslungsreichen, wenn auch langsamen Fahrt, und der Achterbahn Silver Mine vorbei und blockiert diese.

Silver Mine

Bei der Silver Mine handelt es sich um einen Flitzer aus dem Hause Zierer, welche ähnlich der unter Vorlop hierzulande reisenden Anlage High Explosive ist. Gestartet unter einem deutschen Schausteller in den 70ern wanderte sie bereits recht schnell nach Amerika aus, wo sie bis 1990 ihre Fahrgäste im Freizeitpark Adventureland noch in Originalausstattung unterhielt. Im Jahr 1996 präsentierte sich die Anlage als Rioolrat in einem neuen Gewand und mit neuen Wagen im niederländischen Freizeitpark Avonturenpark Hellendoorn. Diese Wagen in Form einer Kanalratte wurden auch bei der Mäuseachterbahn der Spielerei Rheda-Weidenbrück verwendet, hier aber auch noch in Verbindung mit den Originalen. Komplett an Fahrspaß verlor die Anlage erst im Jahr 2000 wo sie sich mit Bergwerksloren bestückt dem Publikum präsentierte. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht wenn man mit den minimalistischen Flitzern über die Schiene brettert, wie beispielsweise im dänischen Freizeitpark Bakken, oder an den hochwandigen Wagen während der Fahrt andauernd irgendwo anstößt wie es hier der Fall ist.

Wildwasserbahn mit Geisterbahn

Auf der anderen Seite des großzügig ausgelegten Platzes befindet sich der Zugang zur Wildwasserbahn mit Geisterbahn, wobei sich der Geisteranteil wahrscheinlich nur zu Halloween wirklich zeigt. Nachdem man die Station verlassen hat führt der Kanal das Boot durch eine kleine Themenpassage in Richtung des ersten Lifthügels. Oben angekommen erfolgt auch sogleich die erste Schussfahrt, welche einen ein wenig befeuchten kann. Nach einer Wende und einer Rechtskurve verlässt man das Plateau und kurvt ein wenig in Zickzackbewegungen durch die Baumwipfel und über das zweite Gefälle hinweg bis nach einer weiteren Rechtskurve der zweite Lift erreicht wird. In luftiger Höhe vollführt man nun eine weitere Wendekurve woraufhin man sich langsam aber sicher der großen Abfahrt nähert. Ohne großen Schnickschnack geht es nun die Schussfahrt hinunter an dessen Ende das kühle Nass wartet und dabei ordnungsgemäß befeuchtet. Es folgt die Rückfahrt zur Station dieser recht ordentlichen Wildwasserbahn.

Holzmichl-Villa und Crazy House

Am Ausgang der Wildwasserbahn befindet sich interessanter Weise ein kleiner Autoskooter und oberhalb dessen die Geistermühle, welche einige Rüttelplatten, Zerrspiegel und viele schlechte Witze vorweisen kann.  Ebenso besonders geht es oberhalb der Wildwasserbahn zu statten. Hier befindet sich neben Deutschlands größtem Baumhaus mit der Rutschbahn Wilde Sau, die Holzmichl-Villa und an ihr angeschlossen das Crazy House. Die Anzahl der Belustigungselemente ist dabei, entgegen meiner vorherigen Vorstellung des Freizeitpark Plohn leider recht überschaubar.

Miniwah und das Geheimnis von Gold Creek City

In einer ehemaligen Reit- und Showhalle, deren Show wohl auf Grund horrender GEMA Gebühren abgesetzt wurde, befindet sich seit diesem Jahr die Achterbahn Miniwah und das Geheimnis von Gold Creek City. Gut zehn Jahre nachdem der letzte Powered Coaster des Herstellers Mack in Europa ans Netz ging präsentiert man hier in einer eindrucksvollen Kulisse eine ebenso eindrucksvolle Anlage inklusive regelmäßig stattfindender Multimedia-Show und einer Zuschauerbühne.

Miniwah und das Geheimnis von Gold Creek City ist ein richtig guter Powered Coaster. Die allgemeine Gestaltung überrascht wie auch die rasante Fahrweise, in diesem doch sehr kompakten Layout. Selbst die erste, langsam durchfahrene, Runde mit ihrem sightseeingähnlichen Charakter reicht bereits aus um die Anlage gut zu finden.

Raupe

So überzeugend und stimmig die Westernstadt doch ist, so unschön ist der Oldtimerpark auf der anderen Seite des Weges mit seiner Seebühne und kleineren Kinderattraktionen. Hier befindet sich auch die letzte Achterbahn des Freizeitpark Plohn, die Kinderachterbahn Raupe, ein Big Apple des Herstellers SBF Visa mit altbewährten Layout.

Freefall im Urzeitdorf

An diesem Bereich angrenzend befindet sich der Märchenwald mit einigen versteckten Karussellen und nett gestalteten Märchenszenen. Folgt man den Wegen befindet man sich im Dinoland, dem abseits gelegensten Bereich des Parks. Hier befinden sich neben der Floßfahrt durch die Urzeit der ziemlich nett betriebene Family Freefall Tower Freefall im Urzeitdorf des Herstellers Zierer und ein Tretbootverleih.

Bilder Freizeitpark Plohn

Fazit Freizeitpark Plohn

Der Freizeitpark Plohn ist ohne Frage ein guter Freizeitpark, es fehlt nur ein wenig die Professionalität. Es ist schon ein wenig seltsam wenn man um kurz nach 14 Uhr kaum noch Speisen im Park vorrätig hat, um vier Uhr keinen Kaffee und Kuchen mehr anbietet und stattdessen dabei ist den Kassensturz zu vollziehen und einzuräumen. Neben dem allgemein unmotivierten und unfreundlichen Personal gesellt sich noch das Erlebnis an der Kasse dazu und schon entsteht ein wenig lobenswertes Bild des allgemein doch sehr gelobten Freizeitparks – ich bin ein Kunde und bin bereit Geld auszugeben, also nehmt es bitte und verweist mich nicht ständig wegen vermeidbarer Fehler.

 

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Der Charme des alten Vergnügungsparks

Bakken

Der Freizeitpark Bakken oder auch Dyrehavsbakken befindet sich im Jægersborg Dyrehave am Stadtrand der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Ähnlich wie der Wiener Wurstelprater macht der, in Parzellen aufgeteilte und von verschiedenen Schaustellern beschickte, Freizeitpark nur eine sehr kleine Fläche des eigentlichen Parkgeländes aus, welches vor allem als Tiergarten fungiert und somit seinen Ursprung als Jagdrevier hatte. Aus historischer Sichtweise ist der 1583 eröffnete Freizeitpark relevant, da er der älteste Freizeitpark der Welt ist. Am einfachsten erreicht man den Freizeitpark über die S-Bahn Linie C vom Kopenhagener Hauptbahnhof zur Endhaltestation Klampenborg, ein etwa 10 minütiger Fußmarsch schließt sich an.

Am Park angekommen sollte man sich, sofern man Bakken nicht nur wegen der zahlreichen urigen Restaurants und Bars besucht, ein Wristband kaufen. Dieses wird meist durch ein Handgerät, aber auch durch stationäre Scanstationen, ausgelesen und erlaubt einem jeweils 10 Fahrten auf jedem einzelnen der zahlreichen Fahrgeschäfte in Bakken.

Mine Train Ulven

Sofern man den Weg von der Klampenborg Station zurückgelegt hat stößt man als erste Attraktion auf den Intamin Minetrain mit Namen Mine Train Ulven. Nachdem der Zug durch die, wohl mit Trapeztrajektorie der Geschwindigkeit gesteuerten, Reibräder den Zug mit vollem Ruck aus der Station befördert haben geht es ein kleinen Drop hinunter um sogleich in den Lift einzufahren. Oben angekommen verschwindet der Schiene bereits vor einem und ein unglaublich steiler First Drop fügt sich an. Ebenso schnell wie es hier hinunter geht es die Steilkurve auch wieder hinauf und eine linksführende Abwärtshelix hängt sich an. Etwas gemächlicher geht es nun durch eine sich stets verjüngende Bayernkurve bis man über die Station hinweg brettert. Eine Rechtskurve oberhalb der ersten Streckenmeter führt den Zug in eine Abwärtshelix unterhalb des Lifthügels. Parallel zum Lift vollzieht man zwei kleinere Hügel ehe es nach einer 270° Kurve in die letzte abwärtsführende und sehr eng bemessene Helix geht. Es folgt die Einfahrt in die Bremse und die Rückführung in die Station.

Mine Train Ulven überrascht durch seinen sehr starken Anfang, verliert sich aber ein wenig im Mittelpart des Layouts bis es dann in das rasante Ende der Fahrt geht. Als einer der wenigen Anlagen dieser Art des Herstellers überzeugt die Anlage vor allem durch die vergleichsweise intensive Fahrweise, nur die Kurven hätten ein wenig ausgeprägter und weniger optimiert sein können.

Crazy Theatre

Neben einem 5D Kino bzw. haargenau darüber befindet sich das Crazy Theatre, ein interaktives Theater des Herstellers Alterface in dem der Film Desperados gezeigt wird. Hierbei sitzt man auf einem mechanischen Pferd, welches sich vor und zurück bewegt, und zielt mit einer Pistole auf diverse Ziele. Vorerst nur mit kleineren Übungsszenen, darauf auch mit einer längeren Filmszene. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten macht dabei durchaus Spaß und kann durch der guten Qualität des Films überzeugen.

Spøgelsestoget

Einige Meter weiter befindet sich die Geisterbahn Spøgelsestoget. Hierbei handelt es sich um eine recht alte Geisterbahn. Da das Innere der Anlage stockdunkel ist fährt man mit einer recht hohen Anspannung über die Strecke. Die Effekte kommen dabei allesamt gut zur Geltung – auch die neueren fügen sich sehr gut ins Ambiente ein – und erschrecken einen gleich mehrere Male mit Bravour. Spøgelsestoget ist also ein echtes Highlight in Bakken und sollte daher von niemanden ausgelassen werden.

Polyppen und Vikingeskibet Dragen

Weniger beengt als die meisten anderen Fahrgeschäfte stehen das Schwarzkopf Monster Polyppen, welcher eine gute und ausgewogene Fahrt bot, und die Schiffschaukel Vikingeskibet Dragen des Herstellers Zierer in Bakken. Hier sitzt man, wie auch bei den Kalbfleisch-Schiffschaukeln, Rücken an Rücken bzw. der Reihe vor einem gegenüber, hat aber im Vergleich deutlich mehr Spiel zum Bügel und dadurch eine insgesamt aufregendere Fahrt. Interessanterweise erfolgt der Antrieb des Schiffs nicht von unten sondern an der Seite des Schwertes.

Racing

Seit den 80er Jahren befindet sich mit der Achterbahn Racing ein Zierer Flitzer in Bakken, welcher zuvor zu Beginn der 70er Jahre unter den Bremer Schausteller Robrahn auf den deutschen Kirmessen unterwegs war. Mit ihrem Alter von 44 Jahren ist sie die zweitälteste Achterbahn in Bakken und befindet sich größtenteils noch im Originalzustand.

Nach der obligatorischen Liftfahrt vollzieht man stets verjüngende und in bayernkurvenmanier stets auf- und abwärtsführende Rechtskurven, bis kurz darauf ein größerer Sturz stattfindet und man auf Bodenniveau an der Station vorbeisaust. Eine größere Rechtskurve führt einem in den hinteren Teil der Anlage und vollzieht nach einer engen Kurve den ersten Richtungswechsel. Dieser wird nach einer Abwärtshelix sogleich wiederholt und die letzte Rechtskurve fügt sich an.

Es ist schon interessant wie sehr die Originalgondeln die Fahrt beeinflussen, denn obwohl die Anlage baugleich mit Vorlops High Explosive ist, so nehmen die hohen Gondelwände der hannoverschen Minenwagen einen Großteil des Fahrspaßes. Die kleinen Flitzer zumindest machen die Fahrt ungemein komisch, weswegen sich hier bei mir während der Besuchszeit die meisten Fahrten ergaben.

Taarn Gyset

Mit dem Taarn Gyset befindet sich ein Double Shot Tower aus dem Hause S&S in Bakken, welcher sich durch seine geringe Höhe und der trotzdem außerordentlich ausgeprägten Airtime, ausgelöst durch den zweiten Abschuss nach unten, auszeichnet. Die Fahrt ist dabei durchaus lustig, aber auch leider recht kurzweilig.

Vilde Mus

Bei der im Jahr 2012 eröffneten Achterbahn Vilde Mus handelt es sich, wie der Name schon vermuten lässt, um das neuere Standardmodell der Wilden Maus aus dem Hause Mack Rides. Obwohl faktisch kein Andrang vorhanden war zogen es viele Kinder vor einen gesamten Wagen für sich zu beanspruchen, wodurch dann doch die längste Warteschlange im gesamten Park künstlich erzeugt wurde. Die Fahrt selbst gleicht von der Laufruhe interessanterweise deutlich älteren Anlagen wie der verbleibenden Seite des Speedy Bobs aus dem belgischen Bobbejaanland.

Hurlumhej

Mit Hurlumhej befindet sich ein kleines, wirklich erlebenswertes Schätzchen in Bakken. In der Entstehungsgeschichte der Anlage wurde offensichtlich sehr viel Hansen Rum getrunken, weswegen auch eine zu groß geratene Flasche die Front dieses Laufgeschäfts ziert. Im Inneren trifft man dann auf eine perfekte Symbiose aus Schiefen Haus und Fun House, wobei die Elemente des Schiefen Hauses ausgeprägter vorhanden sind. Durch die mehr als aufwändige Gestaltung im Stil eines alten Schiffes wird man tatsächlich ein wenig seekrank und verlässt dementsprechend leicht torkelnd die Vergnügungsanlage. Wäre jedes Laufgeschäft wie Hurlumhej, dann wäre jede Anlage einen Besuch wert, denn eine so perfekt abgestimmte Gestaltung findet man so leider nicht oft. Selbst größere Anlagen wie das Hotel Tartüff des Freizeitparks Phantasialand überraschen einem im Endeffekt nicht so sehr wie diese Anlage, zumal man wirklich nicht so oft auf ein Schiefes Haus trifft.

Extreme

Nachdem ich im Funland Amusement Park auf Hayling Island bereits das Vergnügen hatte einen Speed Flip zu fahren war ich doch sehr gespannt wie sich das Moser Rides Produkt hier zeigt. Im Gegensatz zur reisenden Anlage in England hat man bei Extreme jedoch ein durch und durch seltsames Fahrprogramm abgespult bei dem man im Grunde bereits zu Anfang der Fahrt Vollgas gegeben hat um die Geschwindigkeit dann bis zum Ende nur noch langsam abzubauen. Zusätzlich zum bescheidenen Fahrprogramm, welches jedoch das Potential dieser, eigentlich viel zu schnellen, Anlage aufzeigt, bietet die Anlage nur sehr minimale Bügel, die dann leider etwas zu unbequem sind.

Mariehønen

In einer kleinen Gasse, welche zum Parkplatz des Freizeitparks führt, befindet sich mit Mariehønen eine kleine Tivolianlage des Herstellers Zierer. Die Fahrt auf der kleinsten Achterbahn in Bakken ist grundsolide, wird aber durch eine Pause auf dem Lifthügel nach der zweiten Runde in besonderer Art und Weise erwähnenswert, denn hier legt man eine kleine Pause zum Winken an die außenstehenden Besucher ein. Nachdem die Kinder nun ausgiebig gewunken haben setzen die Reibräder unter nun voller Last ein, was sich in Bezug auf die Motoren nicht unbedingt schön anhört, und man absolviert nun die letzten Runden.

Vandrutschebanen

Die Wildwasserbahn Vandrutschebanen ist eine interessante Anlage mit einer überraschend langen Strecke bei zwei Abfahrten. Der Einstieg geschieht hier über einen kleinen Drehteller woraufhin das Boot in den Kanal entlassen wird. Auf dem Weg zum Lift absolviert man bereits einige Zeit im Strömungskanal ehe es schnell hinauf geht. Bei der darauffolgenden, in etwa auf die Hälfte der Ausgangshöhe führende, Schussfahrt wird man bereits gut befeuchtet. Nun dümpelt man einige Zeit kreuz und quer durch die Anlage just bevor es auf einer langen Geraden ziemlich flott ein wenig abwärts geht und sich nach einer weiteren Kurve der zweite Lifthügel anschließt. Oben angekommen erwartet einen wohl die engste, je in einer Wildwasserbahn verbauten, Kurve, welche ohne zusätzliches Hilfsmittel nicht befahren werden könnte. Im Vergleich zu einer Mackschen Wildwasserbahn, bei der zwei Drehteller verwendet wären würden, werden die Boote dieser Reverchon Wildwasserbahn durch einen seitlichen Mitnehmer via einer Drehscheibe durch die Kurve geschoben. Hierbei eckt das Boot wie verrückt an den Kanal bevor dieses in die zweite Schussfahrt geschoben wird. Unten angekommen wird man durch die Gischt dann komplett durchnässt. Wenn man dabei nicht von einem kleinen Jungen, welcher eine Runde auf der Svanebanen einer Einschienentretbahn oberhalb der Wasserbahn – ausgelacht wird ein herrlich erfrischender Spaß in Bakken.

Safari

Klein, aber durchaus fein, zeigt sich die interaktive Themenfahrt Safari ihren Besuchern. Dabei geht es mit Pistolen bewaffnet in kleinen Jeeps durch Bakkens grüne Hölle, vorbei an zahlreichen Animatroniks über zwei Ebenen. Zwar löst man dabei keine Effekte aus und versucht eigentlich nur eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, dafür aber ist die Fahrt sehr schön gestaltet.

Rutschebanen

Nicht ganz so alt wie die gleichnamige Achterbahn aus dem nahen Freizeitpark Tivoli Gardens zeigt sich die Rutschebanen mit nur 83 Jahren ihren Mitfahrern. Die Technik und Züge hingegen sind deutlich jüngeren Baujahrs und wurden während der Modernisierung, wodurch auch das mitfahrende Bremsbedienungsfachpersonal überflüssig wurde, angeschafft. Die niederländische Firma KumbaK tat dabei ihr bestes ein authentisches Fahrgefühl beizubehalten ohne die Holzstruktur zu sehr zu schonen. Hierbei sind auf der Strecke je nach Bedarf Bremsmodule angebracht, wo der Bremser wahrscheinlich auch gebremst hätte, obgleich ich bezweifle das der Zug so in die Station geschlichen wäre. Die Züge ähneln nun denen der Holzachterbahn Stampida aus dem spanischen Port Aventura, bestehen aber aus Wagen für je zwei Personen.

Nachdem der Zugverbund den Bahnhof verlassen hat geht es in einer Linkskurve in Richtung des Kabellifts. Hier klinkt der Zug ein und wird folglich durchaus rasant den wunderbar schiefen und krummen Lifthügel hinauf befördert. Oben angekommen kann man in einer kleinen Wende kurz die Aussicht genießen bis es sogleich hinab geht. Nur netter Geschwindigkeit durchfährt man das Tal und erklimmt rasch die andere Hälfte der Anlage. Hier oben durchfährt man noch gemächlich eine weitere Wende, doch dann prescht der Zug über eine doppelte Schussfahrt. Mit deutlich ausgeprägten Kräften vollzieht man das darauffolgende Tal. Ein Camelback schließt sich an ehe man auf einem höheren Niveau die nächste Wende vollführt. Nun parallel zur Station wiederholt man das gleiche Spiel nochmal, auf den darauffolgenden Streckenmetern darf man laut Beschilderung nicht nach rechts abbiegen und verschwindet in den Tunnel einer Frau. Hier geht es erneut hinab und über einen weiteren Hügel ehe sich die Rückfahrt in die Station anschließt.

Rutschebanen hat ein absolut tolles Layout, leider aber die falschen Züge oder besser ausgedrückt die falschen Bügel hierfür. Dieser sitzt nämlich nicht wie bei Stampida, wo ich die verwendeten Züge als durchaus gut empfinde, am Becken, sondern auf dem Bauch und schließt eigentlich nur bei Kindern wirklich ab. Durch die doppelten Schussfahrten zieht sich dabei der Bügel dermaßen unangenehm an, wodurch man sich die alten Züge dann doch sehnlichst zurückwünscht. Wobei sich die Anlage dadurch eigentlich haargenau so fährt wie Grand National aus dem Pleasure Beach Blackpool, dementsprechend durchaus verträglich für eine Holzachterbahn dieses Alters.

Tornado

Wenig verträglich ist jedoch die Drehgondelachterbahn Tornado für Personen mit Gleichgewichtsstörungen. Für alle anderen hingen reicht eine Fahrt auf der Achterbahn gegebenenfalls aus um wirklich schwerwiegende Probleme erst entstehen zu lassen, denn der wahr gewordene Irrsinn aus dem Hause Intamin ist mit seiner Vielzahl an Steilkurven nicht umsonst berühmt berüchtigt.

Die Fahrt beginnt nicht umsonst mit den Hinweis, dass man seinen Kopf an die Kopfstütze pressen sollte, denn nach einer Kurve fährt der Wagen leicht drehend in den Lift ein. Durch die plötzliche Beschleunigung wird die Drehung bereits ausgeprägter ehe die Kette eine irrsinnige Geschwindigkeit auf der geradlinig ausgelegten Liftkuppe erreicht. Mit voller Wucht wird man nun die erste Steilkurve hinunter geworfen, meist unterlegt mit einem lauten Knacken der Mitfahrer. Wild drehend absolviert man nun eine harmlosere Wende am Hallenboden und verlässt in einer aufwärtsführende Kurve die Halle. Nun vollzieht man relativ zügig eine hufeisenförmige Kurvenkombination und eine zackige S-Kurvenkombination bevor es wieder relativ schnell und steil hinab geht. Erneut unter der Hallendecke passiert man eine Blockbremse ohne merkliche Reduzierung der Geschwindigkeit, wonach es allen Übels erneut in einer Steilkurve bergab geht. Da es bislang genügen harmlose Richtungswechsel gab wird der nun folgende deutlich abrupter absolviert, dafür wird aber die anschließende Kurve nicht ganz so eng durchfahren. Eine letzte Steilkurve leitet die Rückfahrt zur Station ein und verdrischt erneut mit voller Wucht. Kurz darauf ist die Bremse erreicht und man kann endlich wieder aufatmen.

Tornado ist mit Abstand die wohl intensivste Achterbahn Europas oder besser gesagt gleich der ganzen Welt, denn was man hier erlebt erinnert in erster Linie eigentlich nur an Körperverletzung, da macht es sogar schon mehr Spaß sich von einen Zigeuner in der Hamburger S-Bahn die Nase brechen zu lassen, denn das bemerkt man erst im Nachhinein. Dabei könnte Tornado eine durchaus gute Achterbahn sein, wenn man die Steilkurven weggelassen hätte oder die Durchschnittsgeschwindigkeit der Anlage von Anfang an nicht durch den irrsinnigen Lifthügel so hoch ausgelegt hätte. Insgesamt zwei Fahrten habe ich auf dieser Anlage verbracht und diese reichen mir für die nächsten Jahre auch erst einmal aus, denn Tornado ist die schlichtweg die wahnsinnigste Achterbahn die ich je in meinem Leben gefahren bin.

Sky Roller

Ebenfalls wahnsinnig, aber im positiven Sinne, ist der Gerstlauer Sky Roller, bei dem man, durch die Stellung der Flügel an den Sitzen, die Fahrt interaktiv beeinflussen kann. Wie bereits oft auf den vergleichbaren Anlagen des Herstellers beobachtet muss man dem Publikum leider erst einmal zeigen was man aus der Maschine herausholen oder anders ausgedrückt wie man die Flügel richtig stellen muss um einen Überschlag erst einmal zu schaffen. Im Gegensatz zum Götterflug aus dem Freizeitpark Belantis wird man während der Fahrt leider nicht durch den Wind unterstützt und hat dementsprechend eine gleichmäßigere Fahrweise die die Welt nicht automatisch in Kreise erscheinen lässt. Positiv beim Sky Roller zeigt sich die im Vergleich zum vermeintlich aufregenderen Sky Fly deutlich bessere Kapazität, auch ist die erste Revision des Fahrgeschäfts nun deutlich ausgereifter und technisch einfacher, dadurch fahren die Gondeln aber jedoch nicht mehr komplett übereinander.

Bilder Bakken

Fazit Bakken

Der Freizeitpark Bakken ist, wie auch der Prater in Wien, ein toller Ort um sich einige Stunden gut zu vergnügen. Das Publikum ist durch den geringen internationalen Anteil der Besucher deutlich angenehmer als im Tivoli und vergnügt sich im Allgemeinen abseits der Fahrgeschäfte in den unzähligen Restaurants und Bars des Parks, wodurch eine durch und durch angenehme Atmosphäre auf dem Gelände erzeugt wird.

 

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