Indiana Beach



Freizeitpark:Indiana Beach (seit 1952)
Ideal Beach (1926 - 1951)
Adresse:5224 E. Indiana Beach Rd.
47960 Monticello
https://indianabeach.com
Betrieb:IB Parks & Entertainment


Indiana Beach in Monticello, Indiana, ist einer der klassischsten Vergnügungsparks des Landes. Der Park wurde im Jahr 1926 von der Familie Spackman als Ideal Beach gegründet, ein kleiner Strand an einem See mit einem Badehaus und einem Kiosk. Der Park entwickelte sich schnell zu einem regionalen Vergnügungsziel. Bis 2008 blieb der Park in Familienbesitz und wurde dann an Apex Parks verkauft. Im Februar 2020 meldete die Gruppe Konkurs an und der Park wurde von Gene Staples übernommen. Heute verfügt der Freizeitpark über eine außergewöhnliche Auswahl an CCI-Holzachterbahnen und klassischen Fahrgeschäften sowie einen Wasserpark.

 
Berichte

Es gibt mehr als nur Mais in Indiana


 
 
 

Highlights des Freizeitparks

 




 

All American Triple Loop

Die deutsche Kultachterbahn

 


 

Cornball Express

Amerikas feinster CCI

 


 

Hoosier Hurricane

Die Holzachterbahn mit Aussicht

 


 

Lost Coaster of Superstition Mountain

Die verrückt banale Holzachterbahn

 


 

Steel Hawg

Der erste El Loco

 


 

Tig’rr Coaster

Der Jet Star

 


Es gibt mehr als nur Mais in Indiana

Indiana Beach

Der 1926 gegründete Indiana Beach ist einer der klassischsten Vergnügungsparks des Landes. Nach über 80 Jahren in Familienbesitz durchlebte der Park in den frühen 2020er Jahren eine turbulente Zeit. Inzwischen im Besitz von Gene Staples, hat sich der Park gut entwickelt und beherbergt neben seinen drei CCI Holzachterbahnen auch einige Schätze aus dem Hause Schwarzkopf. Kein Wunder also, dass ich dem Park unbedingt einen Besuch abstatten musste.

All American Triple Loop

Einer der Hauptgründe für die Tour war der All American Triple Loop, der ehemalige Dreier-Looping des Schaustellers Barth, der viele Jahre im Vergnügungspark La Feria Chapultepec Magico in Mexico City stand.

Nachdem der Park die Anlage komplett überholt hatte, entschloss man sich, die Züge der Schwesteranlage aus dem kanadischen Freizeitpark Galaxyland zu übernehmen und im All American Triple Loop einzusetzen. Leider war das Feedback der Fahrgäste nicht ganz so gnädig mit der Anlage, da auch hier die Schulterklauen – ähnlich wie beim Olympia Looping – das Fahrerlebnis negativ beeinflussen.

Leider konnte ich mir davon kein eigenes Bild machen, da die angekündigte verspätete Eröffnung der Anlage während meines Besuches leider nicht stattfand und ich die Anlage nur aus der Ferne betrachten konnte. Mittlerweile sind die Schulterbügel entfernt worden, so dass ich gerne noch einmal den Weg nach Monticello auf mich nehmen werde, um die Anlage einmal in meinem Leben auch zu fahren. Als die Anlage damals durch Deutschland tourte, war ich leider zu ängstlich und definitiv noch zu klein für eine Fahrt.

Steel Hawg

Die erste Fahrt des Tages machte ich gleich nach Parköffnung auf Steel Hawg, da hier aufgrund des Einwagenbetriebes im Laufe des Abends mit längeren Wartezeiten zu rechnen war.

Den sehr steilen und schnellen Lift erklommen, geht es recht zügig in eine Kurvenkombination ohne vorhandene Querneigung, die einen kurz darauf in den 111° steilen Drop führt. Mit einer kleinen Seitwärtsdrehung geht es direkt auf die erste Blockbremse zu.

Es folgt eine Kurve, die man durchaus öfter in diverse Achterbahnen einbauen könnte, denn der nach außen geneigte Streckenabschnitt hat es in sich. Leider ist dieser Teil sehr schnell wieder vorbei und es folgt eine scheinbar konventionelle Kurve, die aber gegen Ende immer mehr an Steilheit zunimmt und einen kurzerhand auf den Kopf stellt. Die Hangtime ist hier sehr ausgeprägt und man ist froh, kurz darauf in einem halben Looping Richtung Boden zu fallen, wo man auch zum ersten Mal am tiefsten Punkt der Bahn angekommen ist. Doch die Fahrt ist noch nicht zu Ende und es folgt ein weiterer Anstieg mit anschließender Blockbremse. Nun geht es in die letzte traditionelle Kurve, die sofort in eine abwärts führende Heartlineroll mündet – das interessanteste Element der Bahn. Es folgt eine unscheinbare Kurve in Form eines Immelmann Turns, nach der die Fahrt sehr abrupt endet.

Interessanterweise lief der Prototyp der El Loco Achterbahn deutlich besser als die vielen baugleichen Anlagen, die ich bisher testen durfte. Eine grundsolide Achterbahn, für die man gerne mal 10 Minuten ansteht.

Falling Star

Vorbei am Music Express, der hier im Park eine schöne Vor- und Rückwärtsfahrt bietet, zieht es uns nun zum Chance Rides Falling Star, welchen wir hier in Indiana Beach auch als Single Rider fahren dürfen. Dieser Fliegende Teppich ist das amerikanische Pendant zum HUSS Rainbow und bietet hier eine tolle Fahrt voller lateraler Kräfte und einem Hauch von Airtime.

Hoosier Hurricane

Der Hoosier Hurricane ist die größte Holzachterbahn des Parks und verfügt über ein Out-and-Back Layout. Nach einer kurzen Rechtskurve beginnt die Fahrt mit dem Lifthügel. In einer Höhe von 23,5 m (77 ft) geht es dann durch zwei Kurven, bevor der erste Drop erreicht wird. Hier geht es direkt hinunter zum Wasser. Es folgt ein doppelter Anstieg und eine kleine Rechtskurve, bevor wir unter der Fußgängerbrücke durchfahren, die in den Park führt. Auf der anderen Seite des Parks geht es in einer großen Schleife am Riesenrad vorbei. Nach einer weiteren Rechtskurve rasen wir über eine Reihe von Hügeln, bis wir schließlich auf die Bremse treten.

Der Hoosier Hurricane ist ein cooles Stück Holz. Das etwas merkwürdige Layout, das einen zunächst mitten durch den Park und dann an dessen Rand führt, punktet allein schon durch die atemberaubende Lage der Achterbahn. Für eine Achterbahn des Herstellers CCI bietet die Fahrt erstaunlich wenig Airtime, was etwas schade ist.

Rockys Rapids Log Flume

Zur Verwirrung aller Parkbesucher befindet sich direkt neben dem Eingang zur Holzachterbahn Hoosier Hurricane der Zugang zur Wildwasserbahn Rockys Rapids Log Flume. Die von Arrow Dynamics gebaute Wildwasserbahn stammt aus dem Jahr 1974, kam aber erst 1986 in den Park – zuvor stand sie im Pontchartrain Beach Freizeitpark in New Orleans. Wie viele der frühen Wildwasserbahnen bietet auch die Rockys Rapids Log Flume nur einen Sturz gegen Ende der Fahrt.

Tig’rr Coaster

Dieses schicke Schmuckstück des Herstellers Schwarzkopf stand jahrelang im Holiday Beach Vergnügungspark in Douglas, Georgia, bevor die Anlage 1984 nach Indiana Beach umzog.

Die Fahrt beginnt mit einer kurzen Rechtskurve, an die sich gleich der Lift der Anlage anschließt. In einer Höhe von 44 ft (13 m) geht es dann durch eine ziemlich weite Kurve. Mit Schwung stürzen wir uns die erste Abfahrt hinunter und wow, ist das steil! Die bobähnliche Sitzposition gibt ihr Bestes und sorgt für den ersten Überraschungsmoment der Fahrt. Mit Karacho sausen wir durch das Tal und stürzen uns sofort in die bodennahe Steilkurve, die damals die Achterbahnwelt revolutionierte. Knapp unterhalb des Lifthügels beenden wir unsere Kurvenfahrt und nehmen sogleich eine längere Steigung in Angriff. Nun auf der zweiten Ebene folgen wir dem Streckenverlauf vor dem ersten Gefälle, bevor wir uns nach rechts verabschieden und über ein kleines Gefälle in die Bayernkurve einfahren. Über Berg und Tal geht es nun linksdrehend an der Stirnseite der Anlage entlang. In der anschließenden Senke folgt ein kurzer Richtungswechsel, nach dem wir ein drittes Mal durch die Rückseite der Anlage fahren. Nach einer kurzen Linkskurve geht es wieder abwärts, gefolgt von einer sehr langen bodennahen Rechtskurve, die sich gegen Ende zu einer ansteigenden Helix verjüngt. Es folgt ein kurzer Dip und ein ebenso kurzer Anstieg, bevor uns die abschließende Abwärtshelix erwartet. Mit Schwung erreichen wir die Bremse, die uns jedoch unerwartet sanft zum Stehen bringt.

Der Jet Star Tig’rr Coaster von Schwarzkopf ist nach wie vor ein echter Renner. Die Fahrt auf der mittlerweile 50 Jahre alten Achterbahn macht mit ihren schnittigen Kurven und dem rasanten Sturz zu Beginn der Fahrt einfach Spaß. Dabei sind die Fahreigenschaften nach wie vor unbestritten grandios, eine echte Schwarzkopf-Achterbahn eben. Schade nur, dass auch hier nur ein Wagen unterwegs war, was zu längeren Wartezeiten führte.

Cornball Express

Rund um den Tig’rr Coaster verläuft die Strecke der zweiten großen Holzachterbahn des Parks, dem Cornball Express. Ähnlich wie beim Hoosier Hurricane liegt die Station der Achterbahn sehr hoch, so dass es gleich zu Beginn heißt: Treppensteigen.

Die Fahrt beginnt wiederum mit einer Linkskurve durch die Konstruktion der Schwesterachterbahn. Parallel zum Lifthügel geht es auch für uns nach oben. Dort angekommen geht es in einer Steilkurve direkt in die Tiefe. Vorbei an der Wildwasserbahn Rockys Rapids Log Flume geht es nun einen hohen Hügel hinauf, der gleich zur Seite abknickt und uns mit herrlicher Airtime belohnt, die nicht mit seitlichen Kräften geizt.  Nun umrunden wir den Tig’rr Coaster einmal und passieren eine schöne Senke. Nach einer weiteren Schussfahrt tauchen wir erneut in die Struktur des Hoosier Hurricane ein. Anschließend geht es nach einer Linkskurve rasant in Richtung Boden, wobei wir in eine weitere Kurve einbiegen. Nach einem luftigen Anstieg folgt eine grandiose Helix, die uns wunderbar auf die Seite drückt.  Zwei weitere Drops entlang der ersten Streckenhälfte führen uns dann in Richtung Schlussbremse, in die wir sehr schnell einfahren. Kurz darauf endet unsere Fahrt mit dem Cornball Express.

Was für eine geile Bahn! Die laterale Airtime in der ersten Abfahrt und die generell sehr ejektorlastige Fahrt sprechen für diese CCI-Achterbahn. Auch die von lateralen Kräften dominierten Kurven sind super! Bisher die beste CCI-Achterbahn, die ich in Amerika gefahren bin. 

Den of Lost Thieves

Vorbei an der Schiffschaukel Sea Dragon und dem kostenpflichtigen Gruselkabinett Dr. Frankensteins Castle geht es weiter zum Den of Lost Thieves. Diese kleine Themenfahrt von Bill Tracy wurde von Sally liebevoll in eine interaktive Themenfahrt verwandelt, bei der die Spieler auf Piraten schießen müssen, um eine hohe Punktzahl zu erreichen.

Shafer Queen

Ein Highlight in Indiana Beach ist das Ausflugsschiff Shafer Queen. Die Fahrt geht zunächst flussabwärts bis zum Norway Dam und dann den Tippecanoe River hinauf. Dabei bietet sich ein atemberaubender Blick auf den Vergnügungspark und die Ufer des Lake Schafer. Schade nur, dass es auf dem Schiff keine Gastronomie gibt, so dass es sich empfiehlt, sich kurz vor der Abfahrt an einem der Stände mit Proviant einzudecken.

Boardwalk

Neben zahlreichen Essensständen, der sehr großen Sky Bar, dem Ballroom und vielen kleinen Geschicklichkeitsspielen sowie Arkaden bietet der Boardwalk eine große Anzahl klassischer amerikanischer Fahrgeschäfte, von denen die meisten direkt auf einem Plateau mitten im Wasser aufgebaut sind. Leider waren von diesen Fahrgeschäften nur der Paratrooper, der Scrambler und der Tilt-a-Whirl in Betrieb, die aber alle eine sehr schöne Fahrt boten. Auf eine Fahrt mit dem Kettenflieger Water Swings und dem Polyp Sea Warrior musste ich aus diesem Grund verzichten.

Ideal Beach

Das Erlebnisbad Ideal Beach war bei meinem Besuch bereits geschlossen. Der Wasserpark bietet einige interessante Bodyslides und Reifenrutschen, die interessanterweise rund um die Achterbahn Cyclone angeordnet sind. Außerdem bietet der Park eine Kamikaze-Rutsche sowie einen Lazy River, der den Badebereich des Ideal Beach Pier Pools vom See trennt und größtenteils unter den Rutschen verläuft.

Double Shot

Vorbei an der Schlauchbootrutsche Big Flush, die durch ihren kurvenreichen Verlauf ein nasses Fahrerlebnis verspricht, zog es mich zum S&S Freifallturm Double Shot, der auch hier in Indiana Beach voll überzeugen konnte. Die Airtime war wirklich nicht zu verachten; schade nur, dass der Turm aufgrund seiner abgelegenen Lage leider kaum vom Publikum angenommen wird.

Sky Ride

Statt zu Fuß kann man auch bequem mit dem Sessellift Sky Ride über den Boardwalk gleiten. Mit bestem Blick auf den Lake Schafer und die Fahrgeschäfte von Indiana Beach geht es nun auf die andere Seite des Parks, wo sich neben dem Riesenrad Giant Gondola Wheel eine Station der Parkeisenbahn Spackman Express sowie die lustige Schlittenfahrt Flying Bobs befinden. Von hier aus geht es weiter zur letzten Holzachterbahn des Parks.

Lost Coaster of Superstition Mountain

Eine der außergewöhnlichsten Achterbahnen ist der Lost Coaster of Superstition Mountain. Die Bahn ersetzte eine alte Themenfahrt, daher der sehr kleine Footprint und die ungewöhnlichen Features dieser spektakulären Achterbahn.

Nachdem alle Fahrgäste eingestiegen sind, der Bügel abgesenkt und die Tür verriegelt ist, geht es sofort zum Aufzug. Oben angekommen, werden wir in Richtung der ersten Schussfahrt geschoben. Mit hoher Geschwindigkeit biegen wir rechts ab, fahren an der Rückseite des Showgebäudes vorbei und dann an der Vorderseite der Bahn entlang. Hier geht es durch eine wilde Abfolge von engen Kurven und Abfahrten. Im Innenhof der wunderschönen Oldtimerbahn Antique Autos geht es in eine Kurve, bevor wir eine dreifache Steigung hinauf zum Showgebäude erklimmen. Nun geht es durch einen wilden Mix aus viel zu engen Kurven, bevor wir für eine kleine Showeinlage angehalten werden. Danach geht es zweimal bergab, bevor wir vor dem Gebäude in eine Kurve einbiegen. Wieder im Gebäude bahnen wir uns unseren Weg durch eine weitere wilde Folge von engen Kurven. Nach einem weiteren Abschnitt im Freien geht es in die steilste Abfahrt der Strecke. Nach der Abfahrt müssen wir schnell auf die Bremse treten, sonst wäre der folgende Abschnitt mit seinen engen Kurvenradien der reinste Wahnsinn. Kurze Zeit später werden wir aus dem Bergwerk und zurück in die Station geschoben.

Die Fahrt auf dem Lost Coaster of Superstition Mountain lässt sich kaum in Worte fassen. Diese CCI-Kompaktachterbahn ist einfach der Wahnsinn. Viel zu kompakte Kurven wechseln sich ständig mit viel zu kompakten Abfahrten ab, von denen die fieseste auch noch im Innenbereich liegt. Allein der Außenteil macht diese kleine Achterbahn zu einer Weltklasse-Achterbahn. 

Bilder Indiana Beach

Fazit Indiana Beach

Indiana Beach ist ein wirklich cooler Park mit einer tollen Lage. Obwohl der Park schon fast 100 Jahre alt ist, gibt es hauptsächlich neuere Fahrgeschäfte. Dank Gene Staples kommen aber auch immer mehr gebrauchte Anlagen in den Park, der damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der deutschen Klassiker von Schwarzkopf, Huss und Weber leistet – auch wenn sie sehr amerikanische Namen bekommen. Mir gefällt es auf jeden Fall! Der Park und seine Lage haben mir sehr gut gefallen und ich freue mich darauf, irgendwann wieder am Lake Schafer vorbeizuschauen.

 

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