Eine legendäre Fahrt

Arnolds Park

Schon die Anfahrt zum Arnolds Park ist atemberaubend. Nach dem Durchfahren eines Camelbacks, auf dem sogar ein alter Achterbahnzug thront, kann man sein Auto auf dem großen Parkplatz gegenüber dem Iowa Great Lakes Maritime Museum abstellen. Von hier aus geht es zu Fuß entlang der Lake St. in Richtung des Ausflugsschiffs Queen II. Dabei kommt man an einigen netten Restaurants und Geschäften vorbei.

Der Vergnügungspark befindet sich auf der linken Seite der Lake St. Hier betreten wir den Park an der Kurve der Achterbahn The Legend. Im hinteren Teil des Parks befinden sich die meisten der größeren Fahrgeschäfte des Parks, wie ein Autoscooter, ein Scrambler, ein Tilt-a-Whirl, ein Round-Up und drei klassische Fahrgeschäfte der Eyerly Aircraft Company.

Roll-o-Plane and Rock-o-Plane

Einer der Hauptgründe für meinen Besuch war, einen Roll-o-Plane in Aktion zu sehen. Diese kompakte, von Eyerly entworfene Attraktion wäre ein Riesenspaß gewesen, wenn sie bei meinem Besuch geöffnet gewesen wäre. Die Attraktion selbst ist eine Verbesserung gegenüber dem Loop-o-Plane, bei dem die Gondeln einen Überschlag nach dem anderen machen. Hier können die Gondeln seitlich schwingen und der Ausleger wird während der Fahrt angehoben, was ein einzigartiges Fahrgefühl erzeugt, das an einen Immelmann Turn erinnert.

Etwas enttäuscht bestieg ich kurz darauf den Rock-o-Plane, ebenfalls von Eyerly. Ich hatte bereits auf dem Sanza Cruz Beachwalk die Gelegenheit zu einer Fahrt gehabt und konnte es daher kaum erwarten, mich auf dieser riesenradähnlichen Bahn ordentlich durchzuschaukeln. Es dauerte eine Weile, bis es losging, aber ich hatte viel Spaß und machte am Ende ein paar Überschläge.

Octopus

Die letzte Attraktion dieser großartigen Sammlung ist der Octopus. Im Gegensatz zu den bekannteren Monster-Fahrgeschäften gibt es hier nur zwei Gondeln pro Arm und der Arm selbst dreht sich nicht zusätzlich. Durch die Konstruktion des Fahrgeschäftes gibt es aber immer einen kurzen Moment der Schwerelosigkeit und die schnelle Wellenbewegung erleichtert die Drehung der Gondeln. Ein tolles Fahrgeschäft!

Mad Mouse

Eine weitere tolle Attraktion im hinteren Teil des Parks ist die kleine Familienachterbahn Mad Mouse der Allen Herschell Company, die leider wenige Minuten vor meiner Fahrt ihren Betrieb einstellte. Die kompakte Konstruktion besteht hauptsächlich aus engen Haarnadelkurven und sehr sanften Steigungen.

Boji Falls Log Ride

Der Boji Falls Log Ride ist eine der Hauptattraktionen des Parks. Diese sehr kompakte Wildwasserbahn von Arrow Dynamics aus dem Jahr 1970 wurde dem Park 1999 von der Familie Morey, den Eigentümern von Morey’s Piers in Wildwood, New Jersey, geschenkt. In Wildwood war die Bahn Teil des inzwischen geschlossenen Dinosaur Beach.

Nach der Auffahrt mit dem Lift dümpelt das Boot in luftiger Höhe durch eine Reihe von Kurven, um auf die andere Seite zu gelangen. Nach einer letzten Kurve erwartet die Fahrgäste die einzige Abfahrt und kurz darauf ein schönes Platschen.

Long Lines Limited Train

Die wahrscheinlich netteste Attraktion im vorderen Teil des Parks ist der „Long Lines Limited Train“. Bei dieser kleinen Zugfahrt hat man einen tollen Blick auf die Holzachterbahn des Parks, den kleinen Kiddie Coaster und das Riesenrad des Parks.

Legend

Die Fahrt mit der kleinen Holzachterbahn Legend beginnt mit einem kurzen Dip aus der Station. Nach dem Lifthügel geht es direkt in die erste Abfahrt der Bahn. Diese besteht aus einer sanften Linkskurve, die ein schönes Fahrgefühl vermittelt. Nach einem Anstieg biegen wir links ab. Nun geht es wieder bergab und wir rasen über eine Reihe von Camelbacks, die eine gute Airtime bieten. Nach einer Rechtskurve fahren wir parallel zur Uferpromenade des Okoboji-Sees und nehmen auf dem Weg zum Bahnhof noch einige Hügel mit. Bald darauf endet unsere tolle Fahrt mit der fast 100 Jahre alten Achterbahn. The Legend ist eine tolle Attraktion und ein guter Grund für einen Zwischenstopp in Iowa.

Bilder Arnolds Park

Fazit Arnolds Park

Der kleine Arnolds Park ist ein verstecktes Juwel, das man auf keiner Reise durch Iowa verpassen sollte. Nicht nur die Lage am Lake Okoboji ist atemberaubend und wunderschön, der Park bietet auch eine große Auswahl an wirklich tollen amerikanischen Fahrgeschäften. Die Holzachterbahn Legend ist auf jeden Fall ein Riesenspaß und der Hauptgrund für einen Besuch.

 

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Zipper-Dee-Doo-Dah in Cleveland

Da ich mich gerade beruflich in Ohio aufhalte, habe ich jetzt am Samstag die Chance genutzt den I-X Indoor Amusement Park in Cleveland zu besuchen. Bereits zum 30. mal findet die Kirmes im International Exposition Center (kurz I-X Center) statt. Der Name Amusement Park passt dank des einmaligen Eintrittspreises und des vielfältigen Showprogramms ganz gut, ansonsten aber handelt es sich um eine typische amerikanische Großkirmes. Der Clou an der Sache ist die Wetterunabhängigkeit der Kirmes und die Interaktion vieler Fahrgeschäfte mit der Hallendecke.

Die meisten Fahrgeschäfte kommen dabei von der Baker Bros. Amusement Company. Rockwell Amusements, SwikaS Amusements und Reithoffer Shows stellen jeweils eine Achterbahn. Insgesamt kann die Kirmes sechs Achterbahnen vorweisen, drei davon für Kinder. Wichtiger für mich war es jedoch endlich mal einen Zipper zu fahren.

Der Klassiker aus dem Hause Chance ist wie auch der Tilt-a-Whirl und Sizzler von keiner Kirmes in den USA wegzudenken – das Oval mit den Umlenkrollen an beiden Enden wurde seit dem Jahr 1968 immerhin gute 200 mal verkauft. Und auch auf europäischen Plätzen konnte man in der Vergangenheit schon Zipper antreffen; sie sind nur sehr selten.

Die Fahrt selbst gleicht der auf einem Top Spin: Es wird geschaukelt, gerollt und sich teilweise wild überschlagen. Nur eine Gondelbremse gibt es nicht; man überlässt also alles mehr oder weniger dem Zufall. Die Geschwindigkeiten während der Fahrt sind meist konstant: Der Hauptarm dreht sich mit sieben Umdrehungen in der Minute, während es die Stahlseile auf immerhin vier Umdrehungen schaffen. An den Umlenkpunkten folgt dann jedesmal ein kurzer Beschleunigungskick, der die Gondeln mit etwas Glück in eine ordentliche Rotation versetzt. Da man dabei nur durch einen komfortablen Beckenbügel gesichert ist, ist festhalten an den Haltestangen definitiv angesagt.

Dabei ist die Fahrt in den engen Käfigen definitiv nichts für großgewachsene Menschen. Bei Schuhgröße 46 hat man zudem Probleme die Füße ordentlich zu platzieren. Personen mit einem schwachen Magen werden durch die ganze Schaukelei – gerade gegen Ende der Fahrt – schnell an ihre Grenzen kommen. Der Zipper selbst ist jedoch ein Meisterwerk der Ingenieurskunst der späten 60er Jahre. Noch vor dem großen Loopingfieber der 70er Jahre stellte dieser die Kirmeswelt Überkopf. Schade nur, dass dieser Zipper hier an unseren Besuchstag ein wenig überschlagsarm unterwegs war. Am Ende schaukelten wir nämlich mehr, als das wir irgendetwas anderes gemacht hätten.

Zum Glück gibt es im Indoor Amusement Park dafür aber noch genügend andere Möglichkeiten, wobei wir uns auf Grund des Andrangs nur auf dem Fabbri Kamikaze konzentrierten. Das italienische Fahrgeschäft bietet neben sekundenlanger Verweildauer am oberen Scheitelpunkt der Fahrt – trotz der Schulterbügel – auch wunderbare Hangtimemomente während der schnellen Überkopffahrt. Man hebt also wunderbar aus dem Sitz ab, während man im Tal wiederum ordentlich in diesen hinein gedrückt wird. Eine tolle Anlage, auch wenn der Bügelmechanismus ein wenig seltsam daherkommt und die Fahrt schlussendlich vielleicht doch etwas zu lang war.

Neben der kleinen Drehmaus Wild Mouse aus dem Hause Zamperla und dem kleinen Pinfari Wild Cat gleich nebenan, sorgt vor allem eine Achterbahn für Adrealinschübe. Der kleine Wing-Coaster-Butterfly aus dem Hause A.R.M. Rides hat es nämlich faustdick hinter den Ohren. Nachdem man in den 16 Personen fassenden Zug Platz genommen hat geht es recht gemächlich eine viel zu steile Gerade empor. Am oberen Ende angekommen klinkt der Zug dann zügig aus, woraufhin man überaus schnell zu Boden stürzt. Der Übergang zwischen dem viel zu steilen Lift und der aufsteigenden Geraden danach ist dann jedoch das einzige Highlight, da hier der Name der Achterbahn ganz plötzlich zum Programm wird. Nachdem man nun die G-Force erlebt hat, pendelt man leider recht zügig wieder aus und kommt dann auch wieder zum Stehen. Irgendwie schade, dass die Anlage nicht von Sunkid Heege kommt; die Fahrt wäre dann sicherlich noch berauschender 😀 .

Der I-X Indoor Amusement Park in Cleveland ist schon eine ziemlich coole Kirmes. Die Auswahl der Fahrgeschäfte ist durchaus ausgewogen und bietet für jeden Geschmack etwas. An unserem Besuchstag war der Indoor Amusement Park ziemlich gut besucht, das Wetter draußen war aber auch den ganzen Tag unter aller Sau. Wenn es etwas leerer ist kann man hier definitiv ziemlich viel Spaß haben, mir selbst hat die Kirmes sehr gut gefallen. Die Stimmung war toll und das Gimmick mit der Hallendecke wertet so gut wie jede Fahrt ziemlich auf.

 


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