Ein Besuch in der Warner Bros. Movie World

Warner Bros. Movie World

Die Warner Bros. Movie World ist einer der bekanntesten Freizeitparks in Deutschland und einer der einflussreichsten Filmparks der Welt.  Der durch das, zur WarnerMedia gehörige, Filmstudio Village Roadshow im Jahr 1991 ins Leben gerufene Park ist nämlich das Vorbild unseres hiesigen Movie Park Germany. Von 1996 bis 2004 war der Filmpark ebenfalls als Warner Bros. Movie World bekannt. Auch der spanische Freizeitpark Parque Warner Madrid basiert auf dem Park an der Gold Coast und nutzt weiterhin die Lizenzen von WarnerMedia.

Während Parque Warner Madrid ein überaus riesiger Park ist und auch der Movie Park Germany eine respektable Größe hat, so ist die Warner Bros. Movie World eher klein geraten. Neben der aus dem Movie Park Germany bekannten Main Street besteht der Park nur noch aus einem kleinen Kinderland, der Wildwasserbahn Wild West Falls und einem DC Heroes Themenbereich, wo sich fast alle Attraktionen des Freizeitparks tummeln.

Parkrundgang

Green Lantern Coaster

Dieser Bereich befindet sich direkt am Eingang des Freizeitparks, bildet jedoch durch die geschickte Einbindung der Achterbahn Arkham Asylum keine Sackgasse. Gleich zu Beginn stoßen wir auf den Green Lantern Coaster, einem El Loco von S&S.

Den übersteilen und schnellen Lift erklommen geht es viel recht schnell in eine Kurvenkombination ohne vorhandener Querneigung, die kurz darauf in einem recht steilen 120,5° Drop überleitet. Der damit verbundene Weltrekord war jedoch nur von kurzer Dauer, denn bereits einige Monate später öffnete Takabisha im Fuji-Q Highland. Mit einer kleinen seitlichen Drehung geht es sogleich zur ersten Blockbremse hinauf.

Nun folgt eine Kurve, die man durchaus öfters in diversen Achterbahnen verbauen könnte, denn der nach außen geneigte Streckenabschnitt macht durchaus was her. Leider ist dieser Part sehr schnell wieder vorbei und eine scheinbar konventionelle Kurve schließt sich an, die jedoch gegen Ende immer mehr an Neigung zugewinnt und einem kurzerhand Überkopf stellt. Die Hangtime ist hierbei sehr ausgeprägt und man ist schon einigermaßen froh kurz darauf in einem halben Looping in Richtung Boden zu stürzen, wo man dann auch das erste Mal an der tiefsten Stelle der Fahrt angekommen ist. Die Fahrt ist jedoch noch nicht zu Ende und eine weitere Steigung mit anschließender kaum regulierender Blockbremse schließt sich an. Es folgt die letzte traditionelle Kurve, die in einer abwärtsführenden Heartlineroll mündet – dem tatsächlich interessantesten Element der Fahrt. Eine belanglose Kehrtwende in Form eines Immelmann Turns schließt sich an, woraufhin die Fahrt alsbald überaus abrupt endet.

Dank der breiteren Wagen und dem erhöhten Fahrkomfort auf Grund der fehlenden Schulterkrallen macht die Fahrt auf dem Green Lantern Coaster im Vergleich zu anderen (fast) baugleichen Anlagen deutlich mehr Spaß. Die Fahrt ist aufregend und bizarr – im Grunde also ein wenig Loco.

Batwing Spaceshot und Justice League: Alien Invasion 3D

Direkt gegenüber befindet sich mit dem Batwing Spaceshot eine Vertikalfahrt aus dem Hause S&S, welche einem überaus rasant in eine Höhe von 61m befördert. Oben angekommen gibt es dann noch eine ordentliche Prise Airtime und damit verbunden ein breites Grinsen auf den Gesichtern der Mitfahrer.

In einer dahinter liegenden Halle befindet sich der Zugang zur Themenfahrt Justice League: Alien Invasion 3D. Zuvor war hier der Simulator Batman: The Ride zu finden. Die von der Sally Corporation entwickelte Themenfahrt verbindet große plastische Szenen mit 3D Screens, auf denen man die Aliens des Bösewichts Starro abwehren muss, ehe diese die Kontrolle über die gesamte Menschheit übernehmen. Ein herrlicher Spaß, wie man ihn von Sally gewohnt ist. Die Fahrt selbst stand später Pate für Justice League: Battle for Metropolis, welcher in diversen Six Flags Parks zu finden ist.

DC Rivals HyperCoaster

Eine der Gründe überhaupt in die Warner Bros. Movie World zu fahren ist die Achterbahn DC Rivals HyperCoaster. Die Achterbahn der Firma Mack Rides verfügt über ein atemberaubendes Out & Back Layout mitsamt einem stark verdrehten First Drop, einem 40m hohen Non-Inverted Loop, sowie einer Vielzahl atemberaubender Umschwünge und Airtime Hügeln und der Möglichkeit dieses für einen geringen Aufpreis auch noch rückwärts zu erleben. Blöd nur, dass die Achterbahn während meines Besuchs geschlossen war.

Wobei der DC Rivals HyperCoaster nicht alles war, was an meinem Besuchstag geschlossen gewesen war. Eigentlich erlauben die Village Roadshow Theme Parks eine recht einfache Planung des Besuchs, denn es gibt einen Wartungskalender für jeden einzelnen Park, nur plant man eben diese Zeiträume nicht besonders gut, so dass die einzelnen Attraktionen meist immer länger gewartet werden. Zugleich informiert man die Besucher jedoch nicht darüber, so dass diese erst vor Ort damit konfrontiert werden. Andere ganzjährig geöffnete Freizeitparks wie die Disneyland Parks oder Efteling zeigen, wie man es besser machen könnte und auch der nahe Freizeitpark Dreamworld macht es ohne Frage besser.

Road Runner Roller Coaster

So zog es uns also an dem geschlossenen Roxy Theatre nun erst einmal in das Kinderland zur rechten Seite der Main Street. Hier befand sich vor einiger Zeit mal die Themenfahrt Looney Tunes River Ride, welche jedoch durch eine überdachte Gelddruckmaschine, ähm die Kinderfahrschule Junior Driving School ersetz wurde. Im Außenbereich davor steht seit dem Jahr 2000 der Road Runner Roller Coaster, die erste Familienachterbahn des Freizeitparks.

Interessanterweise stand für diese Achterbahn die Kinderachterbahn Coyote’s und Roadrunner’s Achterbahn aus der deutschen Niederlassung der Warner Bros. Movie World Modell, jedoch verzichtete man an der Gold Coast auf das aufwändige Felsmassiv der Achterbahn. Die Bahn verfügt jedoch über einen zweiten Zug, wodurch man immer nur eine Runde durch das altbewährte Rollerskater Layout des Herstellers Vekoma dreht.

Hollywood Stunt Driver 2

Vorbei an der kleinen Ansammlung an Kinderfahrgeschäften zieht es uns nun zur großen Stuntshow des Freizeitparks. Hollywood Stunt Driver 2 bietet ein ähnliches Spektakel wie Moteurs… Action! Stunt Show Spectacular aus dem Walt Disney Studios Park in Paris und somit einen sehr starken Focus auf den Filmdreh mit einigen ausgewählten Darstellern. Wir können froh sein, dass der Movie Park Germany mit Crazy Cops New York weiterhin auf eine klamaukbehaftete Stunt Show wie der originalen Police Academy Stunt Show setzt. Das hier war leider nichts.

Scooby Doo Spooky Coaster

Im ehemaligen Gebäude der Gremlins Themenfahrt ist in beiden Warner Bros. Movie World Themenparks im Laufe der Zeit eine Achterbahn eingezogen. Hier an der Gold Coast entstand im Jahr 2002 mit dem Scooby Doo Spooky Coaster eine auf der Scooby Doo Realverfilmung desselben Jahres basierende Achterbahn.

Die Fahrt beginnt mit der aus dem Film bekannten Geisterbahnfahrt. Das Ganze ist bespickt mit einigen kleinen Drops, schwingenden Äxten und sehenswerten Animatroniks. Im Grunde ist der Spooky Doo Spooky Coaster also eine durchaus sehenswerte Themenfahrt, doch dann fahren wir in den Vertikallift der Anlage ein. Untermalt von einer Szene bei der Scrappy Doo zu einem Monster mutiert verlassen wir diesen rückwärtsgewandt. Kurz darauf stürzen wir uns einen 7m hohe Gefälle hinunter. Auf der anderen Seite der Anlage wechseln wir effektgeladen auf einer Drehscheibe erneut die Fahrrichtung. Untermalt durch den Song Scooby Doo, Where are you? geht es nun durch den altbekannten Parcours einer klassischen Wilden Maus. Wo uns normalerweise eine doppelte Schussfahrt erwarten würde, fahren wir jedoch nach nur einer Schussfahrt direkt in eine Bremse. Kurz darauf verlassen wir die Sound Stage, in der sich ein Großteil der Achterbahn befinden. Nach einer kurzen Zwischensequenz erwartet uns dann noch ein weiterer 3m hoher Sturz und alsbald die Ausstiegsstation der Anlage.

Der Scooby Doo Spooky Coaster ist eine klasse Achterbahn, die jedoch dank der geringeren Kapazität oftmals eine etwas längere Warteschlange vorweisen kann. Die Fahrt in der erweiterten Wilden Maus macht jedoch einiges her und lässt einem durchaus gut gelaunt aus der Anlage aussteigen – obgleich die eigentliche Achterbahnfahrt hauptsächlich in einer dunklen Halle mit Lichterschau stattfindet.

Doomsday Destroyer und Wild West Falls

Vorbei am Doomsday Destroyer – einer von Intamin erbauten suspended Variante des beliebten Kamikaze Fahrgeschäfts –, welcher eine sehr solide Fahrt bot, nähern wir uns nun dem Westernbereich des Freizeitparks. Hier befindet sich als einzige Attraktion des Bereichs die Wildwasserbahn Wild West Falls, ihres Zeichens die einzige noch verbleibende Attraktion, die auf dem Film Wild Wild West basiert. Ursprünglich sollte die Wasserbahn jedoch auf dem Film Rio Bravo basieren, was sich auch an der vorhandenen Thematisierung der Anlage zeigt.

Nachdem man die recht lange Warteschlange durchquert hat, kann man sogleich in einem der Boote Platz nehmen. Kurz darauf dümpelt das Boot vorbei an der Wartungshalle der Anlage in Richtung des ersten Lifthügels. Oben angekommen fährt man nun in das gewaltige Bergmassiv hinein, wo sogleich der erste Drehteller auf einem wartet. Dieser entlässt das Boot dann hinein in die erste Schussfahrt, welche rückwärts absolviert wird. Hieran schließt sich ein kleiner Hügel an. Kurz darauf folgt dann die Abfahrt in das kühle Nass, wobei der Nässegrad bislang noch sehr überschaubar bleibt. Nach einer Kurve erreicht man eine weitere Wendestelle, woraufhin das Boot wieder vorwärts unterwegs ist. Gar unspektakulär führt einem der Fluss nun durch einen Canyon, ein Indianerdorf und die Westernstadt Dogde City, bevor es erneut in die Mine hinein geht. An der höchsten Stelle der Fahrt angekommen wird man über einen Drehteller erneut in Position gebracht, woraufhin die zweite und finale Schussfahrt eingeleitet wird. Unten angekommen wird man dann recht angenehm befeuchtet. Es folgt die Rückfahrt zur Station.

Ich liebe Wasserbahnen aus dem Hause Hopkins und auch Wild West Falls ist eine rundum gelungene Wasserbahn mit einem tollen Setting und zwei atemberaubenden Schussfahrten. Jedoch ist sie im Vergleich zur Wildwasserbahn Rio Bravo aus dem Parque Warner Madrid in vielerlei Hinsicht die schwächere Anlage. Die von Intamin gebaute Revision der Wild West Falls punktet vor allem durch ihre Airtime, die hier an der Gold Coast leider vollständig abhanden ist. Auch scheint die Fahrt in Spanien ein wenig besser in Schuss zu sein. Nichtsdestotrotz, sollte man die Wildwasserbahn Wild West Falls auf keinen Fall verpassen.

WB Studio Showcase

Auf dem Weg zur nächsten Attraktion schauten wir im WB Studio Showcase vorbei, wo während unseres Besuchs einige Requisiten aus aktuellen WB Produktionen, darunter The Great Gatsby, Shazam!, Suicide Squad und Mad Max, zu sehen waren. Leider war dieses auch die einzige Attraktion, die die ursprüngliche Idee des Filmparks aufgriff. Hiervon hätte ich gerne mehr gesehen.

Arkham Asylum – Shock Therapy

Der Vekoma Suspended Coaster Arkham Asylum – Shock Therapy hätte eigentlich an unserem Besuchstag geöffnet sein müssen. Auch an einem späteren Tag war die Anlage auch auf weiteres geschlossen. Tatsächlich wird die Achterbahn seither nicht mehr betrieben und demnächst wohl auch aus dem Park verschwinden. Dabei hätte ich ganz gerne eine Runde auf dem SLC mit seiner Bonus-Helix gedreht, immerhin wies die Anlage auch hier den aus dem Parque Warner bekannten VR-Film auf.

Superman Escape

Die letzte Attraktion auf unserem Rundlauf ist die Achterbahn Superman Escape. Die Warteschlange der Achterbahn ist eher unscheinbar und endet vor automatisierten Türen, hinter denen sich die Wagen der MRT (Metropolis Rapid Transit) U-Bahn befinden.

Die Fahrt beginnt demnach recht gemächlich. Jedoch wird schon bald klar, dass unsere Lage ein wenig verzwickter ist. Warnungen vor Erdbeben sorgen dafür, dass wir an den nächsten Stationen nicht halt machen. Geplatzte Gasleitungen, die zur Sprengung einer Pumpstation führten, sorgen für eine Überschwemmung des Bahntunnels und plötzlich stürzen auch noch Polizeiwagen in die Tunnel. Obwohl die Situation ausweglos erscheint, kommt im letzten Moment Superman zu unserer Rettung. Was folgt ist eine atemberaubende Achterbahnfahrt, ausgehend von einem wahnsinnig guten Hydraulikabschuss.

Mit gut 100 km/h erklimmen wir sogleich einen 40m hohen Top Hat, den wir geradewegs einfahren und zur Seite gerichtet verlassen. Nach einer druckreichen Rechtskurve am Boden entlang fahren wir sogleich in einen airtimereichen Camelback. Hieran schließt sich eine Linkskurve an, bei der wir durch eine Halle fahren. Nach einem weiteren Umschwung führt uns der Weg durch eine weitere bodennahe Rechtskurve, ehe wir auf dem anschließenden Hügel ein weiteres Mal die Richtung wechseln und uns alsbald in der Bremsstrecke der Anlage wieder finden.

Superman Escape ist eine gnadenlos gute Achterbahn. Die Fahrt durch das kompakte Layout ist überaus knackig und überzeugt durch seine schnellen Umschwünge und der großartigen Airtime. Leider steht die Achterbahn jedoch nur in der Warner Bros. Movie World und nicht bei uns im Movie Park Germany, was wiederum andere Schwächen offenbart. Die geringe Kapazität der Anlage im Einzugsbetrieb wird durch die hohe Anzahl der Fastpassler noch einmal verschlimmert, so dass man hier leider sehr lange anstehen muss. Im Movie Park Germany steht an selber Stelle nun der immersive Tunnel The Lost Temple und die Achterbahn Star Trek Operation Enterprise, jedoch wünschte ich mir wirklich, man hätte sich ein weiteres mal am Park an der Gold Coast orientiert.

Bilder Warner Bros. Movie World

Fazit Warner Bros. Movie World

Warner Bros. Movie World, du warst bestimmt einmal ein richtig guter Freizeitpark. Anfang der 90er Jahre hast du jeden mit deinem Konzept überrascht, nun aber ist von der Magie so gut wie nichts mehr vorhanden. Zwar gleichst du heutzutage eher einem klassischen Freizeitpark, doch deine Achterbahnen können von deinem Mangel an Attraktionen und Shows kaum hinwegtäuschen. Ich frage mich ehrlich gesagt wirklich, wie man hier einen ganzen Tag verbringen soll. Eine Frage, die man sich interessanterweise beim Schwesterpark in Bottrop nie stellen würde.


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# Final Summer

Geschichte der Space World

Was in einer Eislaufbahn eingefrorene Fische – trotz Rekordumsatz im selben Jahr – so alles ausrichten können, zeigt uns der Freizeitpark Space World auf eine doch sehr fatale Art und Weise; ob die nun international stark kritisierte Aktion gegen Ende des vergangenen Jahres zum Scheitern der Pachtverhandlungen zwischen Betreibergesellschaft Japan Park and Resort Co., Ltd. und der Nippon Steel & Sumitomo Metal Corporation (NSSMC) als Grundstückseigner führte steht zwar in den Sternen, aber sie ist naheliegend, da unmittelbar darauf erfolgt: Am 16.12.2016 wurde die Schließung des Freizeitparks zu Sylvester des darauffolgenden Jahres bekannt gegeben.

Bevor ich nun zu den Feierlichkeiten zum #Final Year übergehe, möchte ich jedoch noch einen Blick auf die Geschichte der Space World werfen, denn die Grundstückseigner waren einmal Hauptaktionär der Betreibergesellschaft und Gründer des Freizeitparks. Diese waren gerade dabei ihr hiesiges Stahlwerk zu verkleinern, weswegen im Jahr 1988 die Japan Park and Resort Co., Ltd. gegründet wurde um das freigewordene Land und Teile der bereits vorhandenen Gebäude zukünftig zu bewirtschaften. Zwei Jahre später folgte dann die Eröffnung der Space World.

Fortan wurde der Freizeitpark in regelmäßigen Abständen sinnvoll erweitert. Im Jahr 1997 erreichte man dann mit 2,16 Millionen Parkbesuchern seinen Höhepunkt. Ein folgeschwerer Unfall, auf dem im Vorjahr eröffneten, S&S Space Shot Atlas Tower sorgte für eine temporäre Schließung des Freizeitparks im August 1998, woraufhin auch die Besucherzahlen einbrachen. Trotz der Eröffnung des eigenen JR Bahnhofs und eines 100m hohen Riesenrads blieben die Besucher auf einem konstanten Level aus, weswegen im Jahr 2004 die Umstrukturierung des Freizeitparks erfolgte. Fortan war die Kamori Kanko Co., Ltd. (unter anderem Betreiber des Rusutsu Resorts und des Himeji-Central-Parks) alleiniger Hauptaktionär der Betreibergesellschaft. Es folgten allerhand Umgestaltungen, sowie die Eröffnung der Abschussachterbahn Zaturn. Im gleichen Zug jedoch wurden auch einige Fahrgeschäfte geschlossen und das unter der Space-Camp-Foundation-Lizenz geführte Astronauten Training Center (Astresta), in Verbindung mit dem Space Camp Japan, aufgegeben. Im Jahr 2008 konnte man dann seine Attraktivität durch einen Wasserpark ein letztes Mal steigern.

Das Ende der Geschichte ist bekannt und dennoch feiert man es. Ehrlich gesagt will ich nicht wissen wie viele verzweifelte Achterbahn- und Freizeitparkenthusiasten es in diesem Jahr nach Kitakyūshū gezogen hat und nach Veröffentlichung dieses Berichts noch ziehen wird. Eines steht zumindest fest: Die Zeit, diesen außergewöhnlichen Freizeitpark noch zu erleben, wird zunehmend geringer. Tick, tack.

Parkrundgang

Clipper

Nachdem wir das großzügig gestaltete Portal durchschritten haben befinden wir uns sogleich auf dem Space Bazar, der Mainstreet der Space World. Von hier aus wenden wir uns nach rechts in Richtung der Big Bang Plaza. Vorbei am riesigen Show-Theater, dem Anime-Museum Gundam World und der, bis auf einem Meteoriten und etwas Mondgestein, leerstehenden Astresta-Halle zieht es uns in Richtung der Achterbahn Venus GP, die wir bereits auf dem Weg zum Freizeitpark bestaunen durften. Doch kurz zuvor biegen wir nach links ab und stellen uns in der Warteschlange der Kinderachterbahn Clipper an. Denn seien wir mal ehrlich, so sehr interessiert euch eine Achterbahn aus Deutschland in einem Bericht aus Japan sicherlich nicht, wenn es auch etwas von Togo gibt. In dem Sinne: Hinein in die kleinen, äußerst putzigen, Raumschiffe.

Die Fahrt auf Clipper beginnt mit einer kleinen Rechtskurve, die den Raumschiffverbund direkt in den Lift der Anlage führt. Kurze Zeit später erreicht man dann die Ausganghöhe von 10m, woraufhin sich der Zug sogleich in eine Linkskurve wirft. Schwungvoll meistert man nun eine seichte Steigung und widmet sich einer Rechtskurve mit ausgeprägten Dip mittendrin. In seichter Bayernkurvenmanier schwebt man nun durch ein hochgeständertes doppeltes Kurven-Wechsel-Dich-Spiel, ehe man sich in einer Rechtskurve dem Boden nähert. Überaus rasant durchquert man nun eine finale Links-/Rechtskurvenkombination in Richtung der Station. Doch just bevor man diese erreicht erwartet einem noch ein kurzer Dip, wo bei anderen Anlagen dieser Art bereits die Bremsen wären.  Summa Summarum eine tolle kleine Anlage mit überraschenden Finale, die gerne demnächst woanders stehen dürfte.

Venus GP

Ein Schicksal, welches der benachbarten Achterbahn gewiss sein wird. Immerhin ist Venus GP eine der ersten Achterbahnen der Münchner Maurer AG, die kurz zuvor die Achterbahnsparte der Bayerische Berg-, Hütten- und Salzwerke AG (kurz BHS) übernommen haben, welche wiederum nach dem Aus der Münsterhausener Schwarzkopfwerke die Produktion bereits in Auftrag gegebener Achterbahnen übernommen haben. Zusammenfassend kann man also sagen: Venus GP ist ein astreines Schwarzkopf-Produkt, nur halt nicht aus Münsterhausen und erst recht nicht vom Hersteller. Aber das interessiert bei den äußeren Werten dieser schnieken Anlage niemanden, denn eine Höhe von 40m, eine Gesamtlänge von etwas mehr als einem Kilometer, eine Gesamtgeschwindigkeit von 86 km/h und ein überaus kurvenreiches Layout sprechen für sich, oder?

Auf jeden Fall macht dieses die Inszenierung der Anlage mit dem Boarding zum Beat des Queen-Klassikers „We will rock you“, der Schreiprobe vor Fahrtbeginn und der ohrwurmerregenden Stationsmusik, wenn der Zug gerade über die Strecke düst.  Hier vergeht die Zeit auf jedem Fall wie im Fluge und ehe man sich versieht sitzt man auch schon im Zug.

Dieser ist dann auch zügig abgefertigt, woraufhin man die Station in Richtung des Lifthügels verlässt. Nach einer Linkskurve wird man per Kette auf die Ausgangshöhe von 40m befördert. Oben angekommen bleibt ein kurzer Moment, ehe man sich voller Vorfreude auf der Rückseite des Space-Shuttles Discovery in die Tiefe stürzt. Mit der nun aufgebauten Geschwindigkeit erklimmt man eine hochgeständerte Wendekurve, bevor man sich zielgenau in den beinahe kreisrunden Looping begibt. In feinster S-Kurvenmanier nimmt man schnell an Höhenmeter zu, woraufhin der Zug in einer engen Kurve knapp am Lifthill vorbei schrammt. Hierauf stürzt dieser dann brachial zu Boden und erreicht damit den tiefsten Punkt der Anlage. Gnadenlos widmet man sich nun einer weiteren Wendekurve zu, überquert in luftiger Höhe die Köpfe der fahrwilligen Parkgäste, sowie die Station und wirft sich beinahe wahnsinnig erneut zu Boden. Es folgt ein überaus rapider Streckenpart in Form einer Acht, an dem sich eine intensive Aufwärtshelix anschließt. Mit ausgeprägter Geschwindigkeit durchstreift man nun eine weite Linkskurve, die sogleich in eine Abwärtshelix übergeht. Kurz darauf erreicht man dann die Bremsstrecke und alsbald die Station.

Ich muss zugeben, Venus GP klingt wie die perfekte Achterbahn: Druckvoll, brachial und gnadenlos. Während der Fahrt im Galaxy Racer werden ja auch nur ausschließlich knackige Kurven und ein wunderschöner Looping durchfahren – Zeit zum Durchatmen gibt es hier eigentlich nur während der Auffahrt im Lift und in der Schlussbremse. Doch warum bleibt meine Euphorie im Keller?! Die Antwort darauf ist simpel: Die Bügel!

Neben dem normalen Schoßbügel verfügt die Anlage über Schulterkrallen à la Olympia Looping, nur halt in extrem beschissen. Gut, die Fahrt auf dem Olympia Looping ist durch die (harmlosere) Variante bereits ein einschneidendes Erlebnis – doch das kann man bei strenger Einhaltung der vorgegebenen Sitzposition aushalten. Bei Venus GP hingegen sollte man die Hoffnung darauf bereits beim Einstieg abgeben. So erlebt man also die überaus appetitliche Streckenführung mit dem stetigen K(r)ampf mit dem Bügel – nicht schön; doch eigentliche eine Top-Bahn.

Space-Shuttles Discovery und das Space Museum

Widmen wir uns nun dem verbleibenden Edutainment-Angebot des Freizeitparks, sprich dem Nachbau des Space-Shuttles Discovery im Maßstab 1:1 – was an sich schon extrem beeindruckend ist und die Raumstation über der Warteschlange der Achterbahn Euro Mir ohne Mühe alt aussehen lässt – und dem Space Museum. Ersteres hat dabei ganz klar den Vorteil von den Besuchern nicht übersehen zu werden, während sich im gut gemachten Museum keine Menschenseele verirrt. Interessanter Weise lief hier ein belangloser Anime im hauseigenen Vorführungssaal und so manch Raum war der Öffentlichkeit gar nicht mehr zugänglich – in den Anfangsjahren der Space World war es also bestimmt einmal eine tolle Attraktion, welche durch ihre Lage mitsamt dem Space-Shuttle eigentlich in Zukunft auch als eigenständige Attraktion weiterhin bestehen könnte.

Boogie – Woogie Space Coaster

Vorbei am Space Eye, dem 100m hohen Riesenrad der Space World – von dem man im Übrigen eine tolle Sicht auf die benachbarte Achterbahn Venus GP hat – folgen wir dem Weg entlang der Achterbahn Boogie – Woogie Space Coaster, dessen Eingang sich blöderweise auf der anderen Seite befindet. Am Eingang der Warteschlange angekommen hat man dann die Wahl zwischen zwei rückwärtsgerichteten und drei vorwärtsgerichteten Wagen. Um den Überraschungsmoment dieser kleinen Rostlaube ein wenig zu erhöhen, erfolgte die erste Fahrt natürlich in der hinteren Frontrow.

In einer weiten 180° Kurve verlässt man die Station in Richtung des Lifthügels. Dieser befördert einen dann langsam, aber sicher, nach oben, wo man in einer weiteren Wendekurve ein wenig die Aussicht genießen darf. Auf der anschließenden Schussfahrt, in einem Tunnel durch einen überdimensionalen Tetraeder, gewinnt man recht schnell an Geschwindigkeit, ehe einem die G-Keule im anschließenden seltsam zur Seite geneigten Tal zu erschlagen versucht. Daraus wiederum entsteht ein Lachflash, welcher sich bis zum Fahrtende nicht mehr legen kann. Voller Freude durchschreitet man nun die nächste Wendekurve, an dessen Ende ebenfalls eine Abfahrt mit druckvollen Tal wartet. Zu guter Letzt fügt sich eine grandiose Abwärtshelix an bevor man dann in Richtung der Station geleitet wird.

Der Boogie – Woogie Space Coaster ist zwar kein Meilenstein unter den Achterbahnen, aber fahrtechnisch gesehen einfach nur toll, weswegen wir hier immer wieder gerne eingestiegen sind. Vor allem die Rückwärtsfahrt wertet diese schnieke Anlage ungemein auf. Auf Grund des Zustands wird die Space World wohl auch der letzte Spielort der Anlage bleiben – Schade eigentlich.

Planet AQA

Ebenso bedauerlich verhält es sich bei der Rundbootraftinganlage Planet AQA, dem Erstlingswerk des Herstellers Hafema. In großzügigen 10-Personen-Booten, die in 5 Segmenten zu je zwei Personen unterteilt sind – die jedoch auf Grund der japanischen Mentalität nur auf Eingeständnis der ersten Gruppe mit weiteren Personengruppen beladen werden – windet man sich, nach einer langen Wartezeit, durch einen stromschnellenreichen Kanal. Das Fahrgefühl gleicht dabei dem der Raftingboote des Herstellers Vekoma, so dass eine überaus interessante, wenn gleich auch weniger spritzige, Fahrt geboten wird.

4D-Vision Pop Stella

Sollte man doch etwas nass geworden sein kann man sich in den Trocknungsräumen neben der Anlage unentgeltlich trocken blasen lassen.  Eine etwas andere Lösung wäre ein Besuch im Kinosaal der 4D-Vision Pop Stella, wo ein mit allerhand Effekten bestückter Naturfilm des BBC gezeigt wird. Hierbei erlebt man den Tagesablauf eines Backen-Streifenhörnchens.

Die nächste Attraktion auf unserem Rundlauf befindet sich in dem zentralen Gebäudekomplex, welches wohl ein Überbleibsel des ehemaligen Stahlwerkes ist. Obwohl man stets daran vorbeiläuft kann es durchaus passieren, dass man nie in das Gebäude hineinschaut – wofür wir uns auch erst auf der Suche nach der letzten Achterbahn genötigt gefühlt haben; zum Glück wussten wir jedoch, wie viele Achterbahnen überhaupt in der Space World stehen.

Mission to Mars

Im Gebäudekomplex selbst erwartet einen der Besucher dann die im Winter geöffnete Eislaufbahn, ein Kinderspielland, die Dunkelachterbahn Black Hole Scramble, sowie der Imax-Simulator Mission to Mars. Nach einer längeren Pre-Show, bei der die vorstehende Rettungsaktion besprochen wird, boarded man die Grossraumsimulatoren und wird anschließend erstaunlich magenfreundlich durchgeschüttelt.

Black Hole Scramble

Hauptattraktion in diesem Bereich ist jedoch die bereits genannte Dunkelachterbahn Black Hole Scramble. Nachdem man in einen der zwei jeweils sechs Personen fassenden Wagen platzgenommen hat kann die Fahrt auch sogleich starten. Zunächst passiert man auf dem Weg zum ersten Lifthügel zwei längere Geraden, die jeweils von einer Linkskurve abgelöst werden. Der anschließende Lift wird gemächlich erklommen und entlässt einem in eine weitere Linkskurve. Hierauf folgt eine seicht abfallende Gerade in der der Zug ein wenig an Geschwindigkeit aufnimmt. Nach einer kurzen Auffahrt folgt eine lange Rechtskurve, die sogleich in eine Bayernkurve übergeht und abschließend in einer Blockbremse mündet. Diese verlässt man in einer sehr engen Rechtskurve, welche kurz darauf in eine ebenso enge Linkskurve übergeht. Nach einer kurzen Geraden und einer weiteren Linkskurve folgt dann ein überraschend steiler Drop, woraufhin die darauffolgende (ebenfalls sehr enge) Rechtskurve mit ordentlichen Druck auf dem Körper durchquert wird. Kurz darauf nimmt man im Lifthill Nr.2 erneut einige Höhenmeter auf. Diesen verlässt man dann in einer Rechtskurve, woraufhin der Zug auf der darauffolgenden Geraden schnell an Geschwindigkeit gewinnt. Nach der nun anschließenden Rechtskurve vollführt der Zug einen kurzen Dipp, woraufhin bereits die nächste Rechtskurve bereits auf einem wartet. Hierauf erklimmt man eine vergleichsweise hohe Auffahrt, die einen erst in eine Blockbremse und dann in eine weitere Rechtskurve entlässt. Es folgt der zweite größere Drop der Achterbahn, der einen dann in die finale Linkskurve und kurz darauf in die Bremsstrecke entlässt.

Auch wenn die Dunkelachterbahn scheinbar nur aus engen Kurven und einigen geraden Verbindungsstücken besteht, so ist Blackhole Scramble eine astreine Dunkelachterbahn japanischer Baukunst, welche auf engsten Bauraum einiges an Fahrspaß bietet. So viel sogar, dass ich sie als eine der besten ihrer Art bezeichnen würde.

Twin Mercury

Ebenfalls in diese Kategorie fällt das Wildwasserbahn-Duo Twin Mercury, bei dem man sich entweder auf die Adventure Cruise oder auf die Fun Fun Cruise begeben darf. Während die Adventure Cruise die mutigeren Fahrgäste ansprechen soll, darf man sich in der Fun Fun Cruise mit Wasserpistolen auf einer gemächlicheren Fahrstrecke austoben. Da wir uns jedoch die Beine in der Warteschlange der Abenteuerkreuzfahrt auf Grund der minimalen Anzahl an Personenbeförderungsmitteln in den Bauch standen, verzichteten wir jedoch auf weitere Fahrten.

Nachdem wir dann endlich an der Reihe waren begaben wir uns in das bereit gestellte Boot und die Fahrt konnte beginnen. Nach einigen Metern des Herumdümpelns durch den Kanal erwartete uns bereits das Förderband des ersten Lifthügels, welcher uns in das opulente Bergmassiv entlässt. Nach einer kurzen Linkskurve wird es zunehmend dunkler und Lichteffekte erscheinen. Nachdem diese Erloschen sind hört man nur noch das Wasser immer schneller strömen, ein Drop bahnt sich also an, die Frage ist nur wann. Urplötzlich schießt man also in die Tiefe, doch die Wässerung bleibt aus, stattdessen flitzt man über einen kleinen Hügel und erlebt eine seichte Airtime ehe man dann schlussendlich doch mit dem kühlen Nass in Berührung kommt. Durch Öffnungen in der Fassade können wir nun den Streckenverlauf wiedererkennen und so dümpeln wir doch recht überrascht dem zweiten Lift entgegen. Dieser bringt uns rasch der zweiten Schussfahrt entgegen, welche in Form einer 500° Abwärtsspirale absolviert wird – ein absolut grandioses Spektakel. Überaus gut befeuchtet dümpeln wir nun an der Abfahrt der Fun Fun Cruise vorbei und entschwinden sogleich ein weiteres Mal im Felsmassiv. Nach einer Rechtskurve erreichen wir dann auch gleich den dritten und finalen Lift der Adventure Cruise. Auf dem höchsten Punkt der Anlage angelangt durchqueren wir nun das Innere eines abgestürzten Ufos in einer kurzen Rechtskurve und alsbald die letzte Abfahrt der Anlage. Während wir uns also hinabbegeben werden parallel zwei Wasserkanonen gezündet, auf dass wir das meiste Wasser bereits während des Drops abbekommen, die eigentliche Wasserung fällt hier dann relativ harmlos auf. Kurz darauf ist auch die Station wieder erreicht.

Die Adventure Cruise der Twin Mercury ist zweifelsohne eine der besten Wildwasserbahnen weltweit. Die Abfahrten sind allesamt grandios in Szene gesetzt, wobei einem gerade der Drop im Innenbereich absolut überrascht und somit die zweite Schussfahrt beinahe vom Thron stoßen kann. Diese punktet bekanntermaßen vor allem durch ihre unorthodoxe Form und der daraus resultierenden, und beinahe schon absurden, Länge. In Verbund mit der Kinderwildwasserbahn Fun Fun Cruise bietet Twin Mercury eine einzigartige Kombo, die schon bald leider der Vergangenheit angehören wird.

Titan Max

So sehr wie höchst wahrscheinlich auch die im Jahr 2015 generalüberholte Arrow-Achterbahn Titan Max. Eine Achterbahn auf die ich mich persönlich sehr gefreut habe und bei der ich über jede der zahlreichen negativen Kritiken hinweggelesen habe, denn erstens stammte die Anlage aus dem Jahr 1994, also dem selben Jahr wie die Big One aus dem Blackpool Pleasure Beach und zweitens sind meist alle Achterbahnen des Herstellers überaus in Ordnung, doch oftmals von Achterbahnfans auf Grund ihrer raueren Fahrweise verpönt. Zugegebenermaßen war sie aber nicht der Grund hierher zu fahren, doch schlussendlich ausschlaggebend für den Tourtitel Titanic Max.

Nachdem man die überaus nervtötende Queue samt Daueransage vom Band überstanden hat darf man das Treppenhaus hinauf zur Station erklimmen und dort auch noch einige (viele) Minuten warten. Wie sollte es in der Space World anders sein, wird hier natürlich nicht mit der vollen Kapazität gefahren und so darf man sich alle zehn Minuten über einen frisch abgefertigten Zug freuen. Bei 24 Personen pro Zug immerhin eine Kapazität von sagenhaften 150 Personen pro Stunde, statt der ursprünglich mal möglichen 1500 Personen.

Die Fahrt beginnt mit einem kleinen Dipp hinaus aus der Station, woran sich eine enge Wendekurve in Richtung des Lifts anschließt. Dieser bringt einen dann relativ zügig auf die Ausgangshöhe von 50m, woraufhin auch gleich der erste Drop auf einen wartet. Auf der nun vorhandenen Höhendifferenz von 54m beschleunigt der Zug in kurzer Zeit auf eine Geschwindigkeit von 115 km/h. Das anschließende Tal wird sanft durchglitten, ebenso der anschließende Camelback. Im zweiten Tal sind die Beschleunigungswerte ein wenig ausgeprägter, aber auch hier nicht der Rede wert. Nun folgt ein hochgeständerter kurvenreicher Part mit sanften Gefällen und Steigungen mittendrin, in etwa so wie eine sehr langgezogene und recht unförmige Bayernkurve. Nachdem man nun eine Runde in einem Dreieck verbracht hat verengt sich die letzte Kurve zusehends, woraufhin man sich der Blockbremse zuwendet. Diese reduziert ein wenig die Geschwindigkeit, so dass man den anschließenden Part mit der erforderlichen Geschwindigkeit durchquert. Obwohl es die anschließende langgezogene Rampe kaum anmuten lässt, wir nähern uns nun dem Highlight der Anlage. Die Kurve verengt sich zunehmend bis zu einem Radius, bei dem es schon ein Wunder ist, dass da damals die doch sehr wuchtigen Arrow-Züge überhaupt hindurchgepasst haben. Doch während die lateralen Beschleunigungswerte überhand nehmen stürzt der Zug sogleich abrupt gen Boden. Das anschließende Tal wird wunderbar kräftig durchfahren und weist zudem einen sehr netten Richtungswechsel auf. Hierauf wiederholt sich das Spiel in umgekehrter Reihenfolge, woraufhin das Element in Form einer Acht auch leider beendet ist. Eine seichte Rampe mit inkludierter Linkskurve führt uns nun parallel zu den ersten Camelback der Anlage, woraufhin die Rückführung der Station eingeleitet wird. Hier warten dann drei sanfte Hügelchen auf die Fahrgäste, bei denen man ehrlich gesagt die negativen Kräfte ein wenig vermisst.  Nach einer kurzen knickreichen Auffahrt wird dann die Schlussbremse erreicht und die Fahrt neigt sich einem Ende entgegen.

Im Gegensatz zu anderen Achterbahnfans möchte ich mich nicht über die Fahreigenschaften beschweren, denn die sind absolut in Ordnung. Mich persönlich stört etwas anderes an der Anlage, denn sie ist schlichtweg langweilig. Es gibt nur ein Element während der Fahrt, welches in irgendeiner Form heraus sticht, der Rest gleicht einem klassischen Jet Coaster und seinen wir mal ehrlich, das können die Japaner deutlich besser als Amerikaner aus Utah. Insgesamt ist der Meteor Liner mit Musikauswahl eine nette Achterbahn, doch keine bei der ich mich eine halbe Ewigkeit bei den vorhandenen Bedingungen in der Space World für anstehen würde.

Zaturn

Anders sieht es bei der Abschussachterbahn Zaturn aus, bei der die Wartezeit nie länger als 20 Minuten, trotz Einzugbetrieb und Sicherheitseinweisungsritual, wurde. Hierbei handelt es sich um einen Klon der Achterbahn Stealth aus dem englischen Freizeitpark Thorpe Park, weswegen das Layout schnell erzählt ist. Nachdem sich der Pulsschlag der Lichtshow gelegt hat beschleunigt der Zug auf eine Geschwindigkeit von 130 km/h. Hierauf schießt der Zug einen 60m hohen Top-Hat empor und verlässt diesen in derselben Richtung aus der er gekommen ist. Im anschließenden Tal erwartet einem dann noch eine Vertikalbeschleunigung von 5G, ehe auf dem darauffolgenden Hügel die Bremsstrecke eingeleitet wird. Nach einer Kurve erreicht man dann die separate Ausstiegsplattform.

Zaturn ist solide und bietet trotz ihrer kurzen Fahrzeit von etwa 30 Sekunden eigentlich alles, was man auf Titan vermisst. Doch im Vergleich mit Stealth fällt die Anlage leider etwas schwach aus, irgendwie fehlte mir dann doch die Atmosphäre oder zumindest der Spillwater unter dem man hindurch fährt an der Anlage; es kann aber auch an der minimal kürzeren Beschleunigungsphase bei der minimal älteren Schwester liegen.

Entlang des geschlossenen Galaxy Theater und dem Maze Alien Panic Revolution, welches wir uns auf Grund des hohen Andrangs ersparten, führt uns der Weg nun zurück zum Space Bazar und somit zum Ende dieses Berichts.

Bilder Space World

Fazit Space World

Die Space World ist ein guter Freizeitpark, der seine besten Zeiten jedoch bereits weit hinter sich gelassen hat. Davon zeugen die vielen leerstehenden Flächen, vor allem in dem Bereich rund um die Big Bang Plaza. Auf der anderen Seite hat man (mit Ausnahme des Boogie – Woogie Space Coaster) topgepflegte Achterbahnen – was jedoch auch kein Wunder ist, wenn man diese temporär im laufenden Betrieb immer mal wieder schließt. So oder so, es war ein toller Tag in einem außergewöhnlichen Freizeitpark, über den man wohl bald auch mit einer ordentlichen Prise Pathos erzählen darf; immerhin trauert man in der Space World nicht, man feiert.

 


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Gruppenkorrektur auf dem Smiler

The Smiler

Eindrücke vom Eröffnungstag

Wie es der Zufall manchmal so will ereignen sich Ereignisse sehr zu dem eigenen Gunsten, wie es auch am letzten Tage des Monats Mai durch die Ministry of Joy vorgesehen war. Diese Institution mit Sitz in der Grafschaft Staffordshire, genauer gesagt im Freizeitpark Alton Towers, suchte Freiwillige für ihre neuartige Apparatur zur Korrektur des menschlichen Verstandes, genannt The Smiler.

Auf dem Platz der ehemaligen Achterbahn Black Hole errichtet zieht der Smiler alle Blicke auf sich und lässt einen nach dem anderen Zug die Anlage durchqueren. Die Anzahl der zu berichtigenden Personen betrug an diesem Tag eine recht große Anzahl, so dass die Queue mit einem kleinen Schlenker innerhalb des X-Sectors bis hoch zu den Türmen standen, was sich nach der Füllung des gesamten offiziellen Wartebereichs jedoch halbwegs gelegt hatte. Eine bevorzuge Behandlung für Einzelpersonen und Privatpatienten war an diesem Tag jedoch nicht möglich, nur ambulante Fälle wurden kurzfristig genesen.

Nachdem man den offenen Wartebereich verlassen hat geht es in das Stationsgebäude hinein, wo man für eine recht kurze Wartezeit mit allerlei unterschwelligen Botschaften und optischen Täuschungen gefällig gemacht wird. Hinzu kommt das komplett korrigierte Personal, welches einen auf das Bevorstehende vorbereitet und von allem nicht nötigen befreit.

Die Station dieser, einer Achterbahn nicht unähnlichen, Gerätschaft ist schlicht gehalten und sorgt für Vertrauen. Die bereits marmalisierten Personen scheinen ihre Therapie erfolgreich hinter sich gelassen zu haben und so geht es kurz darauf selbst auf die Reise, welche vor allem dem Verstand zu Gute kommt.

Die Fahrt

Die Fahrt beginnt effektreich mit einer kurvigen Abfahrt, welche in eine durch Nebel bedeckte und passend beleuchtete Heartlineroll endet, wonach man unter lauter Lachen auf den Mitnehmer des Lifthügels vor einem wartet. Einmal eingeklinkt geht es auch gleich hinauf, hierbei senken sich, wie auch beim zweiten Lift, die Bremsschwerter, die ein sicheres Herabrollen im Falle eines Kettenrisses ermöglichen. Nachdem man genügend Energie hinzugefügt wurde geht es auch gleich hinab in die Tiefe, wobei die zweite Inversion absolviert wird. Nun folgt alles in einer sehr rasanten Reihenfolge. Es geht hinauf in einen Immelmann nur um dann in einen Dive Loop geleitet zu werden. Der erste Hügel, welcher schon recht steil ausfällt, schließt sich an und lässt einen wunderbar aus dem Sitz heben. Nun folgt ein, einem Batwing nicht unähnlichen, Element bei dem man erst einen Korkenzieher passiert und sich ein halber Looping anschließt, woraufhin man dasselbe in gespiegelter Form erlebt. Ein erstaunlich hoher Korkenzieher fügt sich nun an um die Insassen half way corrected in den zweiten Lifthügel zu entlassen.

Im Vergleich zum ersten Hügel geht es nun mit einer deutlich größeren Steigung gen Himmel, nur um dann das Spiel auf gleiche Art und Weise zu beginnen. Es folgt erneut eine Kurve, wobei die anschließende Rolle einen erneut in die Tiefe zieht. Nun passiert man einen Roll Over, welcher einen erneut doppelt überschlägt, worauf der zweite Hügel einen ordentlich aus dem Sitz befördert. Die nun zu absovierende Cobra Roll weist als Element die einzige Schwachstelle im ansonsten sehr sanften Fahrverlauf auf, da man hier bei der Ausfahrt mit den Bügel tatsächlich in Berührung kommt. In den nachfolgenden Herzlinienrollen ist dieses jedoch schon wieder vergessen und die letzte inversionsfreien Kurve beendet die Therapie in der Schlussbremse.

Mit den Worten „You belong to The Smiler“ wird man aus der Station entlassen, worauf man nach einigen Treppen sein Hab und Gut sammeln kann und die geistige Reinheit aufs volle genießen kann. Unter allerhand optischen Täuschungen geht es weg in Richtung Ausgang, worauf einem das Grinsen auch weiterhin im Gesicht abzulesen ist.

Fazit

The Smiler ist ohne zu übertreiben ein ganz großer Coup für Alton Towers und lässt Hunger auf mehr verursachen. Was immer die nächste Secret Weapon sein wird, es wird überragend. Die Fahrt in dieser Achterbahn des Münsterhausener Herstellers Gerstlauer ist komplett bekloppt und erreicht das Ziel, welches sich diese Anlage vorgenommen hat in Perfektion. Kaum eine Achterbahn ist in ihrem Namen so treffend wie The Smiler und bei kaum einer Achterbahn werden die Effekte entlang der Fahrt so gut von den Passagieren aufgenommen wie bei The Smiler. Hier bedarf es keiner aufwendigen Gestaltung, wie oft von Fans gewünscht, sondern schlichtweg eine gute Idee und Minimalismus in ausgeprägtester Form. Durch die ganzen Bewegungen innerhalb der Anlage werden die Wartenden bestens unterhalten um dann in einen der Reihen der, laut Autor, besten Achterbahn Europas Platz zu nehmen.

Bilder

 


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